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Cürkei.

Neue Schwierigkeiten in Albanien .

Wien , 27. September. Die Neue Freie Presse" meldet aus

Und in denselben Tagen beschwören ernsthaft genommen tung der Lübeder minderbemittelten Bevölkerung Handlanger. fein wollende Organe deutscher öffentlicher Meinung, fein Miß- dienste leisteten. Den in Lübeck mit dem Reichsverband ver trauen gegen die Leitung unserer auswärtigen Politik zu bümdeten liberalen Boltsfeinden wurde in der Versammlung nähren; nur die Beobachtung, daß as deutsche Volk geschlossen die gebührende Antwort zuteil. Fürwahr, der Liberalismus kann estüb: In Brishtina find vorgestern der Polizeichef und zwei hinter seiner Regierung stehe, werde Eindruck auf das Ausland nicht tiefer finten, als es in Lübeck der Fall ist. machen. Hinter seiner Regierung!" Hinter was?! Was Die imposante Versammlung nahm schließlich eine Resolution Gendarmen von einem Albanesen erfchoffen worden. Die hat die deutsche Regierung seit dem verheizungsvollen 1. Juli, an, in der ausgesprochen wird, daß einzig und allein die Sozial. Gendarmen feuerten auf den Täter, verwundeten aber zehn un­da der Panther" feine Krallen in die Felsenriffe von Agadir demokratie für ein gerechtes Wahlrecht eintritt. Um den Kampf für beteiligte Personen, darunter Frauen und Kinder. Der schlug, alles gewollt, was alles als Mißverständnis" ein solches Wahlrecht machtvoll zu führen, sei vor allem eine Bazar ist geschlossen. verleugnet! Was will sie heute, was will sie morgen? Stärkung der sozialdemokratischen Organisationen notwendig. Mit nesen wächst. Wer weiß es? Ist ihr der Wille" vielleicht nicht einem dreifachen Hoch auf das freie Wahlrecht wurde die glänzende abgegangen. eine entbehrliche Seelenfunktion, auszu Wahlrechtskundgebung der Lübecker Arbeiterschaft geschlossent, welche schalten auf dem Heilsweg ins felige Nirwana?" die Liberalen in ihrer ganzen Jämmerlichkeit erkennen ließ.

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Das konservativ- freisinnige Wahlbündnis in Schlesien . Die Mitteilung, daß die Konservativen in Schlesien den dortigen Freifinnigen ein Wahlbündnis für die Stichwahlen angeboten haben, hat nicht verfehlt, allenthalben das größte Aufsehen zu erregen, um so mehr, als es sich um die Provinz handelt, in welcher die politische Führung der Konservativen in den Händen des Herrn b. Heydebrand liegt. Das Bündnis fann natürlich nur den Zwed haben, konservative Mandate gegenüber dem sozialdemokratischen Ansturm zu sichern und es könnte den Fortschrittlern passieren, daß fie unter diesen Umständen das Mandat von Heydebrand, der sie so schmählich aus dem Block hinausgeworfen hat, sichern müßten. Die fortschrittliche Presse hat sich bisher zur Sache selbst noch nicht ge­äußert, mit einer einzigen Ausnahme, des Berliner Tageblatts", das die Ablehnung des Angebots fordert:

Vielmehr gehört auf ein solches Anerbieten die runde und nette Erklärung, daß die Liberalen im bevorstehenden Wahlkampfe feine höhere Aufgabe kennen, als die Vertreter der blauschwarzen Reaktion niederzuwerfen, so daß man ihnen unmöglich zumuten fönne, einem solchen Reaktionär über die Hintertreppe der Stich wahl wieder zu einem Mandat zu verhelfen. Man darf wohl er warten, daß die schlesischen Fortschrittlichen in diesem Sinne fich entscheiden und den Konservativen überlassen werden, ihre Stich wahlparole nach Belieben zu wählen."

Die Jenaer Depeschenaffäre.

Maul- und Klauenseuche und Versammlungsrecht.

Die Aufregung unter den Alba­Bon Mitrowiza ist ein Bataillon dorthin

Aus der Partei.

Sozialistische Einigung in Großbritannien . London , 26. September 1911.( Eig. Ber.) Die Kampf­In Fürstlich- Drehna bei Finsterwalde war zum 10. b. Mts. eine Versammlung unter freiem Himmel geplant. Der Amtsvorsteher stimmung, die seit einigen Monaten die britische Arbeiter­bersagte die Genehmigung, weil die Maul- und Klauenfeuche schaft beherrscht, hat auch auf die in unzähligen Barteichen herricht. Der Landrat und der Frankfurter Regierungspräfident, und Sektionen gespaltene sozialistische Bewegung Groß­letzterer durch das nachfolgende Schreiben, bestätigten das Verbot: britanniens anregend gewirkt. Die sozialistische Einigung, Ihre telegraphisch übermittelte Beschwerde gegen das von dem bon der schon seit etwa fünfzehn Jahren die Rede ist, hat Herrn Landrat aufrecht erhaltene Verbot einer für den 10. d. Ms. heute gute Aussichten, verwirklicht zu wer in Fürstlich- Drehna anberaumten Versammlung unter freiem Himmel weise ich als unbegründet zurüd. Das Berbot ist im den. Auf den 30. September und 1. Oftober ist eine Ston­veterinärpolizeilichen Interesse ergangen, in der Erwägung, daß ferenz nach Manchester zusammenberufen worden, zu der durch ein Zusammenströmen von Menschen in einem Drte, in dem alle sozialistischen Körperschaften, die dem Gedanken der die Maul- und Klanenfeuche herrscht, diese Seuche leicht verbreitet Einigung geneigt sind, eingeladen worden sind. Den Anstoß werden kann. Daß die Anstedungsgefahr eine fehr große ist, geht zu der Konferenz gab die S. D. P., deren Sekretär, Genosse auch daraus hervor, daß die kaiserliche Oberpostdirektion zu Frant- Lee, die Zusammenkunft arrangiert hat. Genosse Purcell , furt a. D. sich veranlaßt gesehen hat, das Betreten nicht nur der ein Beamter des Verbandes der Möbelarbeiter, wird den verseuchten, sondern aller im Sperrbezirk liegenden Gehöfte durch Borsik führen. Der Appell an die verschiedenen sozialistischen die Briefboten zu untersagen." Die Verfagimg der Genehmigung widerspricht dem Reichs. Körperschaften hat ein über alles Erwarten günstiges vereinsgesetz und dem Seuchengesetz. Nach diesem darf eine Ver- Resultat gezeitigt. Bis heute sind schon 200 Delegierte fammlung unter freiem Himmel nur versagt werden, wenn aus der angemeldet und täglich laufen mehr Anmeldungen ein. Von Abhaltung der Versammlung Gefahr für die öffentliche den 200 Delegierten entfallen 50 auf Mitgliedschaften der Sicherheit besteht. Von einer solchen fann bei dem Vorliegen S. D. P., 40 auf die der 3. 2. P., 30 Delegierte sind Ber­einer Maul- und Klauenseuche keine Rede sein. Das Heranziehen treter der Clarionklubs, die übrigen 80 vertreten die zahl­einer Seuche zur Begründung eines Versammlungsverbots wurde reichen, unabhängigen sozialistischen Gruppen und Verbände bereits unter dem altpreußischen Gefes als eine durch das Gesez des Bandes. Außer diesen 200 Organisationen, die Delegierte nicht berechtigte, das Vereinsrecht drangialierende Maßregel bezeichnet. schicken, kommen noch eine große Bahl kleinerer Gruppen in Bollends nach dem Reichsvereinsgesetz findet ein solches Verbot im Geses teine Stüße. Nach diesem unterliegt das Bersammlungsrecht nur den Betracht, die finanziell zu schlecht gestellt sind, um sich an der im Reichsvereinsgefeß und anderen Reichsgefegen enthaltenen Be Sonferenz beteiligen zu können, die aber erklärt haben, der fchränkungen. Das Reichsviehseuchengefeß vom 20. Juni 1909 ent- Geeinigten Sozialistischen Partei beizutreten, sollte diese hält eine Reihe zulässiger polizeilicher Anordnungen gegen die Maul zustandekommen. und Klauenseuche, so das Verbot des gemeinschaftlichen Weideganges Von den Resolutionen, die auf der Tagesordnung der Es sei irrig, anzunehmen, daß die Depesche Konfisziert worden der Tiere. Der Polizei ist jedoch nicht gestattet, Menschen ben Konferenz erscheinen, sind besonders zwei zu erwähnen, die fei. Vielmehr habe sich ergeben, daß die am 11. d. Mts. abends in Aufenthalt im Gebiet der Maul- und Klauenseuche zu berbieten, fich über die Festsetzung der Grundlage der Einigung aus­Brüssel aufgegebene Depesche rechtzeitig denselben Abend in Jena ebensowenig die Abhaltung von Versammlungen. Das Reichsgejes sprechen und sich dem Inhalt nach nicht wesentlich von­angelommen sei. Jedoch habe der aufnehmende Beamte, der den hat hier sehr recht gehandelt, weil die Behauptung, burch Bufprechen Druckstreifen aus der Papierrolle hätte sofort herausschneiden, auf- fammenströmen von Menschen in einem Ort, an dem die Maul- einander unterscheiden. Die eine ist von dem Vorstand der fleben und die Telegrammausfertigung sofort zur Buchung weiter- und Klauenseuche herrscht, fönne diese Seuche leicht berbreitet S. D. B. eingereicht worden und lautet: geben müffen, diesen Dienst im Drange seiner Arbeit verabsäumt werden," jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt und den tat­Da der Telegramm und Fernsprechdienst während des Parteitages fächlichen Erfahrungen widerspricht. Würden Amtsvorsteher, äußerst lebhaft gewesen und so sei das Telegramm bedauerlicher- Landrat und Regierungspräsident eine solche Gefahr dennoch weise in der Papierrolle verblieben. befürchten, so wäre es ihre Pflicht, jeglichen Menschen­Als dann am 15., abends, von Brüssel eine amtliche Anfrage bei berkehr an den Seuchenorten zu berbieten und die Eins dem Jenaer Postamt eingetroffen sei, ob das betreffende Telegramm wohner des Seuchenortes unter Quarantäne zu stellen. Denn auch bestellt worden wäre, habe ein Aufsichtsbeamter nach Brüssel der Beterinärmedizinmann dieser Beamten wird ihnen bestätigen, telegraphiert, daß das Telegramm nicht eingegangen sei. Es sei im daß ein Versammlung besucher feine größere Gefahr für Telegramm- Auskunftsbureau nicht verzeichnet gewesen. Darauf fei Verbreitung der Seuche darstellen tann als ein Richtversammlungs­am 16. gegen mittag von Brüssel das Telegramm wiederholt und besucher. Freilich hätten die Polizeibeamten das Recht zum Erlaß von dem Jenaer Telegraphenvorsteher an Bebel sofort durch Fern- einer solchen Anordnung wie zum Verbot der Versammlung nur, sprecher nach dem Hotel mitgeteilt worden, worauf dieser wenn das Reichsseuchengesetz ihnen dies einräumte. Das hat aber geantwortet hat, daß er auf der Zusendung des Wortlautes nicht das Reichsgesetz unterlassen, weil weder ein Mitglied der Regierung Beftehe, ba er die Sache als erledigt ansehe. Dieses noch ein Reichstagsmitglied die furiose Anficht, die in dem Ver Bebel hatte bei der Unruhe, die um sammlungsverbot ihren Niederschlag gefunden hat, zu vertreten legtere ift richtig. ihn herrschte, den Beamten dahin verstanden, daß es fich wagte, daß Menschen Rinder seien und daher die Rinderfeuche auf um irgend ein Mißverständnis gehandelt habe. Seine Ansicht Menschen und von Menschen auf Rinder übertragbar sei. wurde aber rettifiziert, als mehrere Stunden nach jener Telephon­unterhaltung er von dem Genossen Huysmans ein Telegramm folgenden Inhalts erhielt:

Die Jenaer Depeschenangelegenheit hat endlich Aufklärung ge­funden. Auf die Beschwerde des Genossen Bebel vom 18. d. Mis., daß eine für ihn bestimmte Depesche, die am 11. d. Mts. in Jena eingetroffen sei, ihm nicht ausgeliefert wurde, schreibt ihm das Bost amit zu Jena unter dem 22. d. Mts.:

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Widerspräche das Versammlungsverbot nicht dem Geſetz, so hätte die Bolizeibehörde es in der Hand, jegliche Ver­fammlung unter offenem Himmel unter Aufstellung natur Belgische Bost meldet, deutsches Amt tonfisgierte mein Tele- geschichtlich und medizinisch so interessanter Behauptungen wie der gramm Montag ohne Anzeige, bitte dringend Datum. Bureau- angeführten zu verhindern und dadurch Wahlagitationen zu er schweren. figung, weil französische Anfrage statutengemäß unweigerbar." Um dem vorzubeugen, hat das Reichs. Auf dieses Telegramm hin erhob nunmehr Bebel seine Be- bereinsgefet der Polizei jede Möglichkeit, bie schwerde und verlangte die nachträgliche Ausfertigung des Tele- Maul- und Klauenfeuche zum Vorwand eines gramms vom 11. September, die auch erfolgte. Das Telegramm Bersammlungsverbots zu machen, durch Reichs. Befagt, man habe Grund, zu glauben, daß die Maroffoangelegenheit gefes unterbunden. Wir sind gespannt darauf, ob der fich wesentlich verschlimmerte; deshalb werde auf Antrag des fran- Reichskanzler, der als Staatssekretär Loyale, schikanefreie Hand­zösischen Delegierten für Sonnabend, den 16., eine Bureausigung habung des Reichsvereinsgesetzes versprach, von amtswegen Remedur gegen diese Drangsalierung des Versammlungsrechts eintreten lassen einberufen. Im weiteren teilte das Jenaer Bostamt mit, daß der betreffende ird. Beanite wegen feines Versehens bestraft worden sei.

Landtagswahlen im Fürstentum Lübeck . Aus dem bekanntlich zum Großhherzogtum Oldenburg gehörenden Fürstentum Lübeck wird uns geschrieben:

Der erste Erfolg der hessischen Wahlrechtsreform zeigt sich schon jetzt, ehe noch die Wähler zur Urne gehen. Die Aufstellung der Wählerlisten für die am 8. November stattfindende Landtagswahl ergab, daß im ganzen Großherzogtum die 8 abl Am Freitag, den 29. d. Mss., finden die Wahlen zum olden- der Wahlberechtigten gegenüber der nach dem alten in­burgischen Landtag nach dem neuen Wahlgesetz statt. Die Wahlen direkten Wahlsystem stattgehabten früheren Wahl sich bedeutend ver­find jetzt direkt, doch muß man drei Jahr im Fürstentum oder Olden- mindert hat. In Mainz waren bei der Wahl 1908 13 401 Wähler burg gewohnt haben, 25 Jahre alt und Deutscher sein. Die Wähler eingetragen, während die zurzeit aufliegende Lifte nur 11 887 ent über 40 Jahre haben eine zweite Stimme. Der Genosse Stelling- hält. Und das trop der Zunahme der Bevölkerung. Allein in der Lübeck sowie die beiden Kandidaten des nördlichen Wahlkreises: Stadt Mainz haben also die ultramontan- national- bauernbündle­Rebenstorf Eutin und Gloe Neudorf haben in 14 Versammlungen rischen Wahlrechtsreformer" weit über 2000 bisherigen unser Programm erörtert und ihre Kandidatenrede gehalten. Die 2ählern das Wahlrecht genommen. Stimmung ist eine vorzügliche. Es herrscht ein guter Geift. Jm ersten Wahlgang entscheidet die absolute, im zweiten Wahlgang die relative Mehrheit. Keiner der Kandidaten scheidet aus. Die Bündler machen bedeniche Anstrengungen.

Der Lübecker Wahlrechtskampf.

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Liberales Bündnis in Heffen.

Die Landesorganisation der Fortschrittlichen Bollspartei und der Nationalliberalen in Heffen haben einen Vertrag abgeschlossen, der die Wahrung des gegenseitigen Besißstandes in Sturhessen be zwedt. Im Wahlkreise Friglar Homberg- Biegenhain werden die Rationalliberalen den Kandidaten der Fortschrittlichen Volkspartei , Handelskammer- Syndikus Dr. Laporte, unterſtügen.

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" Diese Konferenz sozialistischer Organisationen glaubt, daß die Meinungsdifferenzen und die Anwendung einer verschieden. artigen Taftit, die bisher die verschiedenen Sektionen der britischen sozialistischen Bewegung gefennzeichnet haben, den eigentümlichen Umständen der Anfangsstudien der Bewegung zu­zuschreiben sind; sie ist überzeugt, daß die Beit jest zur Bildung einer Geeinigten Sozialistischen Partei reif ist, und die Delegierten verpflichten ihre Organisationen, bei der Vereinigung der Kräfte auf der folgenden gemeinschaftlichen Grundlage mitzuwirken.

Die Sozialistische Partei ist der politische Ausdruck der r beiterbewegung, die die Bergesellschaftlichung der Produktions­und Austauschmittel, das heißt die Umformung der tapitalisti­schen Gesellschaft zu einer follettivistischen oder tom= munistischen Gesellschaft zum Ziel hat. In ihren Bielen wie in ihren Jdealen und den angewandten Mitteln ist die Sozialistische Partei, obwohl sie die Verwirklichung un­mittelbarer sozialer Reformen, die von der Arbeiterklasse vers langt werden, anstrebt, teine reformistische, sondern eine re bolutionäre Partei, die der Ansicht ist, daß die wirt= schaftliche Freiheit und Gleichheit nur dadurch erobert werden tann, daß der Klassentampf bis zu Ende aus­getämpft wird, um dadurch alle Klassenunterschiede auf immer abzuschaffen.

Die Delegierten auf dieser Konferenz ernennen des­halb ein Komitee, das ein Parteistatut im Ein­flang mit dieser gemeinschaftlichen Grundlage auszuarbeiten hat; ein Exemplar wird den hier vertretenen Körperschaften zu­gestellt werden, die sich verpflichten, nach der Ratifikation dieses Parteistatuts ihre Existenz als feparate Organi= fationen aufzugeben und sich mit der Geeinigten Sozialistischen Partei zu verschmelzen.'

Die andere Resolution stammt von dem Sozialistischen Vertretungskomitee Manchesters, einer der tätigsten sozia­ listischen Organisationen des Landes. Sie hat den Wortlaut: Um die sozialistische Einigung in Großbritannien herbei­zuführen, beschließen die hier vertretenen Organisationen, sich zu einer Geeinigten Sozialistischen Partei zu= fammenzuschließen und alle Anstrengungen zu machen, um den Anschluß aller sozialistischen Körperschaften an die Partei herbeizuführen.

Das Ziel der Geeinigten Sozialistischen Partei soll sein: die Vergesellschaftlichung der Produktions- und Austauschmitte! unter einent fooperativen Gemeinwesen, die vollständige Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Abschaffung des Kapitalismus und des Feudalismus ( landlordism) und die Herstellung der sozialen und wirtschaftlichen Gleichheit zwischen den Geschlechtern.

Alle Mitglieder der Geeinigten Sozialistischen Partei er­tennen die Klaffengegenfäße zwischen den Kapitalisten und Grundbefizern auf der einen Seite und der Arbeiterklasse auf der anderen Seite an."

lich wichtig macht, ist, daß nie zubor eine ähnliche Konferenz Was die Zusammenkunft in Manchester so außerordent­versucht worden ist. An Aussprachen zwischen der S. D. P. und der J. L. B. hat es in der Vergangenheit nicht gefehlt; es ist bisher aber noch nie gelungen, die Vertreter der ver­schiedenen sozialistischen Körperschaften zu einer Konferenz zusammenzuberufen. Wir werden nächste Woche einen aus­führlichen Bericht über die Einigungskonferenz veröffent­lichen.

Die Wertzuwachssteuer von Albert Güdekum. Berlin

In der Lübecker Arbeiterschaft ist gegenwärtig eine lebhafte Be­wegung zur Erringung eines freien und gerechten Wahlrechts in Fluß. Nachdem die Bürgerschaft einen sozialdemokratischen Antrag Das Attentat von Kiew auf Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten und die ruffifchen Sozialrevolutionäre. Wahlrechts für alle zwanzigjährigen Personen gegen die Stimmen unferer Fraktion abgelehnt hatte, beschäftigte sich am Montag eine Paris , 26. September. ( Eig. Ber.) Die Humanité" bon reichlich 2000 Personen besuchte Versammlang im Gewerkschafts­haus mit der Wahlrechtsschmach in Lübed. Zu der Versammlung beröffentlicht heute ein Communiqué der Auslandsdelegierten war von der Parteileitung besonders eingeladen und erschienen der der russfischen sozialrevolutionären Partei, bürgerliche liberale" Mischmaschkandidat Poſtsekretär Selein, der in das erklärt, daß das 3entralfomitee der Partei 1911, Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. m. b. H., Berlin der Bürgerschaft den sozialdemokratischen Antrag lebhaft bekämpft wie die angeschlossenen Organisationen an. 68. Preis 1 M., Vereinsausgabe 40 Pf. In der unter hatte. Von dem Referenten Genossen Stelling, sowie unserem der Affäre Bagrows feinerlei Anteil haben. Leitung von Baul Hirsch herausgegebenen Sammlung kommunal­politischer Abhandlungen ist soeben ein neues Heft erschienen, worin Reichstagsabgeordneten Th. Schwarz und dem Arbeitersekretär Albert Südefum die Wertzuwachssteuer( Reichsgeseh vom 14. Fe­Genossen Mehrlein wurde unter stürmischem Beifall das schmähliche bruar 1911) behandelt. Einleitend jeht der Verfasser das Wesen Wahlrecht zur Bürgerschaft und das jämmerliche Verhalten der Liberalen dieser Steuer und ihre Entstehung auseinander, um dann im Haupt. zu den Anträgen der Sozialdemokratie auf Schaffung eines gerechten teil seiner Schrift den fachlichen Inhalt des Reichsgefeßes gemein­Wien, 26. September. Die Regierung nimmt im verständlich darzulegen. Den dritten und legten Zeil bildet eine Wahlrechts kritisiert. Die liberalen Rebner suchten, für die Ein­führung des hundsmiserablen Wahlrechts zur Bürgerschaft die Busammenhang mit der von ihr verbreiteten Attion zur Ber furge übersichtliche Busammenfaffung des Inhalte der Ausführungs­Sozialdemokratie verantwortlich zu machen, die gerade in den Groß- besserung der materiellen Lage der Staats- gejeke bear. Bollzugebestimmungen der einzelnen Bundesstaaten. städten start angewachsen sei und dort das Erfurter Programm beamten und Staatsdiener eine gleichartige Aftion Die politische Seite läßt der Verfaffer mit Rücksicht darauf, daß sie burchführen wollten. Deshalb sei der Wahlrechtsraub seinerzeit ge- auch zugunsten des Personals der österreichischen in dem vom Barteivorstand herausgegebenen Wert über die Finanz­schehen. Auf diese Weise suchten die Liberalen die Tatsache zu ver- Staatsbahnen in Aussicht unter der Voraussetzung einer reform und in der Broschüre von Göhre bereits gewürdigt ist, außer Betracht. Durch die übersichtliche Anordnung des Stoffes und die tuschen, daß es die früheren liberalen Reichstagsabgeordneten befriedigenden Lösung der Deckungsfrage und unter der leichtfaßliche Darlegung ist das Ziel, das Genosse Südekum fidh ge­fillet und Dr. Görk( lekterer ist gegenwärtig noch Borfizender weiteren Voraussetzung, daß die betreffenden Beamten sich stedt hat, erreicht: jeder, der mit der Wertzuwachssteuer zu tun be­der Lüheder Liberalen ) im Verein mit dem liberalen Profeffor von Schritten jeder Art fernhalten, die mit ihren Dienst- fommt, tann fich ein flares Urteil über den Willen des Gesetz gebers bilden, zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Dr. Baekhte gewesen sind, die den Reaktionären bei der Wahlentrech- pflichten unvereinbar sind.

Oefterreich.

Aus Angst vor dem Streik.