Nr. 227. 28. Jahrgang.
und der Parteitag.
Sechster Wahlkreis.( Schluß aus der 1. Beilage.) Genosse John findet im Gegensatz zu Obst in der Erklärung ber Genoffin Luxemburg im Vorwärts" feine Blamage für sie. Man kann sehr wohl persönliche Gründe haben, zu schweigen in einer Sache, in der man sonst sprechen würde. Auch er hätte gewünscht, daß die Genossen, die unsre Meinung zu vertreten haben,
Brief veröffentlicht hätte. Sie hat sich damit ein Verdienst um und führte etwa folgendes aus: Der Parteitag fand bei seinem die Partei erworben. Kurz darauf habe der Parteivorstand erst zusammentritt eine gespannte Situation in der Partei vor. Der den Mund aufgemacht. Es ist ungerecht, der Genoffin Luxemburg Marokkorummel, das Kautskysche Flugblatt und das Zirkular an deshalb Vorwürfe zu machen; die Parteipreffe in Sachen des Berliner Buchdruckmaschinenmeisterstreits hatten in der Parteipresse, insonderheit der Leipziger man sollte ihr den Dank der Partei aussprechen. Volkszeitung", heftige Vorwürfe gegen den Parteivorstand ge Die Sache ist auf dem Parteitag nicht in der Weise zur Dis- zeitigt. Der geschäftliche Teil des Berichts des letzteren zeigte Der Parteivorstand ausgezeichnete Fortschritte der Partei; er führte zu keinen Ausfussion gekommen, wie gewünscht wurde. habe sich nicht erst angreifen lassen, sondern hat gleich selber an- stellungen. Aber die erwähnten Streitpunkte führten zu heftigen gegriffen. Seine Broschüre wimmelte von Beleidigungen. Mit Debatten. ihr hat der Vorstand die Diskussion in Jena eingeleitet, und sie auf ein ganz anderes Gleis geschoben, indem er einen Fall LugemDie Leid
Die Angriffe bezüglich der Marokkofrage und bes Flugblatts waren jedoch unberechtigt.
sich nicht so gegenseitig herunterreißen. Man hätte gut getan, burg schuf. Dem Genossen Ledebour ist nicht zu berübeln, daß Ob im ersteren Punkte zu spät gehandelt wurde, ist strittig; jeden
er sich zur Wehr gesezt hat. genommen werden.
falls kam die Aktion der Partei noch zurecht und ist deshalb auch nichts versäumt worden. Die Angriffe gegen das Kautsky- FlugDas ist das mindeste, was unser Abgeordneter von uns blatt, die dessen Verfasser in persönlich verlegender Weise geradezu verlangen kann. als Flachkopf hinstellten, verpufften mit Recht vollständig. Anders Auch nach dem Parteitage werden die Kritiker des Vorstandes lag die Sache bei dem Preffezirkular über den Buchdruckerstreik. noch angegriffen. So überschreibt die Frankfurter Volksstimme" Gewiß war das Eingreifen des Vorstandes berechtigt; denn obwohl einen ihrer Artikel über den Parteitag:„ Die Anarchosyndikalisten der Parteipresse ein Eingreifen in solchen Fällen nicht bestritten an der Arbeit." Der Vorwurf des Anarchosozialismus entbehrt werden kann, so ließen doch einige Organe dabei das notwendige jeder Begründung. Jezt habe man für diese Genossen noch eine Verantwortlichkeitsgefühl vermissen. Andererseits muß aber auch neue Bezeichnung gefunden. Man nennt sie die Neuradikalen. verlangt werden, daß der Parteivorstand gegen die ungehörigen Wenn aber auch Ledebour als Neuradikaler angesprochen wird, Angriffe etlicher Gewerkschaftszeitungen das nötige unternimmt. so hoffe er doch, daß die Resolution Leid angenommen wird. Mit Bedauerlich war, daß die Differenzen über diese Punkte wieder dem Ergebnis der Verhandlungen des Parteitages können wir einmal zu einem Kampf zwischen Revisionisten und Radikalen durchaus zufrieden sein. Der Angriff des Genossen Legien gegen gestempelt wurden, wobei man den Parteivorstand kurzerhand zu Haase, war die beste Gewähr dafür, daß wir den richtigen Mann den ersteren warf. Diesen Unfug kennzeichnete ein Berliner Delefür den Parteivorstand vorgeschlagen haben. Er habe nun die gierter in der Landsmannschaft- Sizung treffend dadurch, daß er erUeberzeugung, daß solche Fehler, wie sie bei der Marokkoange- flärte: legenheit und dem Geheimerlaß gemacht worden sind, nicht mehr vorkommen werden, und wir freuen uns, daß wir in den Wahltampf ziehen mit einem Parteivorstand, zu dem wir das größte enn den Berlinern, welche in Jena die„ Mitte" bildeten, das Vertrauen haben können.
80-90 Proz. der Genossen sind einfach Sozialdemokraten und fragen nicht nach der Richtung.
die Kampfhähne vorher in vertraulicher Aussprache gegenüberzustellen, damit sich die Meinungen flären und sie sich auf dem Parteitage auf die Abgabe turzer Erklärungen beschränken fonnten. Damit wäre der Richtung in der Partei, die wir hier in Berlin vers treten, viel mehr gedient worden. Zu dem Leschluß über den Maibeitrag bemerkt er, daß auf die Genossen, die es nicht mal über sich bringen, einen Tagesverdienst zu opfern, feine Rücksicht genommen werden dürfte, denn was fönnen wir mit denen im Kampfe anfangen, wo es weit bedeutendere Opfer zu bringen gilt. Solche unsicheren Kantonisten entfernt man lieber aus der Partei. Zu dem Referat Bebels über die Marokkofrage hätte er nur den einen Wunsch, daß Bebel die Frage des Massenstreits nicht so erbärmlich totgeschlagen hätte. Es habe teine äußere Veranlassung dazu vorgelegen, unseren Gegnern zu sagen, an den Massenstreit denken wir nicht. Vom gegenwärtigen Delegiertensystem müssen wir abgehen, damit solche Wirrnisse, wie sie diesmal unter den linkestehenden Genossen auf dem Parteitag zutage traten, in Zufunft vermieden werden. Unter den Berliner Delegierten befand sich nur ein einziger, der auch auf dem vorigen Parteitag war. Es war bisher üblich, daß Genossen, die sich im Dienste der Partei außerordentlich bewährt haben, zum Dank, zur Belohnung für ihre Dienste nach dem Parteitag entsandt wurden. Infolge der Genosse Ledebour hätte sich am liebsten an der Debatte Schimpfwort vom„ Berliner Sumpf" zugeworfen wurde, so werden großen Zahl der verdienten Genossen wechseln alljährlich die Dele- nicht beteiligt. Da aber von zwei Rednern hier gegen ihn Vor- wir das zu tragen wissen und uns nicht darin beirren lassen, stets gierten. Dadurch kommt es, daß immer neue Genossen nach dem würfe erhoben worden sind, so will er doch einiges sagen. Gegen objektiv die Gründe zu prüfen, gleichviel, ob sie von rechts oder Parteitag gehen, die mit den Dingen weniger vertraut sind und die auf dem Parteitag gegen ihn gerichteten verunglimpfenden lints tommen. Das Fähnlein der sieben Aufrechten" wählte in nicht hinter die Kulissen sehen können. Es sollte aber nicht die Ausdrücke hält er kein Wort der Abwehr für nötig. Wer sich Jena schließlich den besseren Teil der Tapferkeit und zog die MißParteitagst clegation als eine Art Belohnung gebraucht, sondern aber ausdrücklich darüber freut, zeigt, daß er mit Engelszungen fallens- Resolution gegen den Parteivorstand zurück. Die Anträge zur Vertretung unserer Interessen benutzt werden. Deshalb sollte nicht zu überzeugen ist. Er wollte mit jener Aeußerung nur zum zur Jugendbewegung wurden der Zentralstelle zugewiesen und 23 man alte, bewährte, mit den Dingen vertraute Genoffen, die alle Ausdruck bringen, daß sich die wirklich schuldigen Vorstandsmit- ist zu wünschen, daß in diesem Punkte endlich intensiver gearbeitet Finessen der Geschäftsordnung zu handhaben wissen, nicht immer glieder, die nicht das Wort ergriffen haben, hinter Bebel versteckt wird, auch in Rigdorf. Die angenommene Resolution Süde kunt absägen, sondern sie immer wiederwählen, wie es in Süddeutsch- haben. Ihm, Redner selbst, passiere es, daß er vorgeschoben wird über die Lebensmittelteuerung wird im Reichstag vertreten werland geschieht. Es ist deshalb auch kein Wunder, wenn unsere und alle Leute mit Temperament lassen sich sehr leicht vorschieben. den, aber sicher nicht die Hauptsache, die Aufhebung der Zölle, Delegierten uns sagen müssen, sie wiffen nicht, wie es gekommen Ja, es gibt sogar Umstände, wo man sich vorschieben lassen mutzeitigten. Wenn die Junkerregierung wirklich Konzessiönchen machen ist, daß Göhre den Berliner Antrag zurückgezogen hat. und es die Pflicht der anderen Genossen ist, jemanden vorzu- sollte, so nur zum Zwecke des Stimmenfangs bei den bevorstehenDas zeugt von einer mangelhaften Organisation und dem fehlenden schieben. Bebel war an der Sache gar nicht beteiligt. Der Vor- den Wahlen. Eine unliebsame Sache sind die Differenzen in Zusammenhang in der Berliner Delegation. stand hätte ihn deshalb auch nicht zu der Sache, von der Bebel Stuttgart . Die Mehreit der dortigen Genossen hat sich mit Recht auch gar nicht genau informiert war, reden lassen sollen. Er dagegen gewehrt, daß Stuttgart auf der Landesversammlung die ( Ledebour) sei aber in verschiedenen Punkten beffer informiert Minderheit der Delegierten stellt, obwohl es die Mehrheit der württembergischen Genossen repräsentiert. gewesen, weil er im Auftrage des Parteivorstandes an der war die zweite Delegiertenwahl, welche der Stuttgarter Kreisvor Friedensdemonstration in Paris teilgenommen und die deutsche stand ausschrieb, zu kassieren, da ein solches Recht nur dem Partei
Das hat auch dazu geführt, daß Konflikte ausgetragen wurden von der Linken zum Gaudium der Rechten. Betrachten wir in Zukunft die Delegation nicht als eine Art Belohnung für Barteitätigkeit, sondern als Interessenvertretung, dann wird die Linke der Partei
besser fahren als es diesmal der Fall war.
Genosse Schulze ist erfreut über die Haltung Bebels. Er habe Gegensäge beseitigt. Redner wendet sich gegen die Resolution Leid, die nach seiner Ansicht nur unnüße Schärfen, die wir ber= meiden müßten, schaffe. Ledebour habe unnötige Schärfen in die Debatte hineingetragen. Lebel habe er den ärgsten Vorwurf gemacht, und er, Redner, freue sich, daß ihn Bebel so scharf zurückgewiesen hat. Hinsichtlich der Maifeier sei er der entgegengeseßten Ansicht als die große Mehrheit der Parteigenossen. Der Parteitag hätte mit der Maifeier aufräumen sollen.
Partei vertreten hat. Er sagte sich deshalb,
er müsse reden, um nicht den berechtigten Vorwurf der
Feigheit zu erhalten.
Auch der Rügebrief der Generalfommission war eins der unglaublichsten Ereignisse. Er enthielt nicht nur eine Rüge des schlechten Tons, sondern er berbat sich auch die an sich fachliche Kritik der Essener Arbeiterzeitung", weil sie eine abfällige war. Das war ein Angriff auf die Unabhängigkeit der Presse. Da muß man wieder von den damals in dieser Angelegenheit amticrenden Parteivorstandsmitgliedern sagen, daß sie nicht genug BarGenoffe Krause hat gefunden, daß in der Partei ein teigefühl hatten, um die Zumutung der Generalfommission zurüdPersonenfultus getrieben wird. Der Respekt vor Bebels Alter zuweisen. Die Vorstandsmitglieder gaben sich zu Handlangern der habe zur Ablehnung aller Amendements der Marofforesolution Generalfommission her. Sie hatten kein Gefühl für die Ehre der geführt. Es wäre aber an der Zeit, daß wir nun nicht mehr Partei. Das sind doch Beweise genug, die herrschenden Klaſſen mit Papierrejolutionen bekämpften. Die daß der Parteivorstand in zwei großen außerordentlich wichtigen
Parteileitung müsse bestimmte Direktiven geben, was wir im Falle einer Mobilmachung zu tun haben.
Fragen versagt hat.
Genosse Chalinski billigt nicht die abfällige Kritik Hinges Jetzt erst hat endlich in Zürich die Konferenz des InternatioBebel habe ihn nur nicht verüber die Stichwahltaktik. Die Resolution Leid sei untaktisch. Mit nalen Bureaus stattgefunden. ihrer Annahme wird nach seiner Meinung unnötigerweise gegen Kritik der Partei gedient habe und daß ihm jeder prüfende Gestanden. Er, Redner, ist der Ueberzeugung, daß er mit seiner den Parteivorstand protestiert. Genosse Rosenfeld weist die Vorwürfe, daß auf eine noffe Recht geben wird, wenn nicht jest, so doch später. Brinzipienfrage hingearbeitet worden sei, zurüd. Der Vorstand Auf Antrag Weimann wurde Vertagung beschlossen. habe sich eines Unterlassungsdelikts schuldig gemacht.
Die Bekanntgabe des Briefes Molkenbuhrs war durchaus
notwendig.
Rirdorf.
Der Bericht über den Parteitag in Jena beschäftigte am Dienstag abend die sehr gut besuchte Generalversammlung des
Nichtsdestoweniger
tag zusteht. Glanzpunkte des Parteitages waren die Referate Bebels. Seine Marokkorede war ausgezeichnet und ist den Genossen deren Lektüre nur dringend zu empfehlen. Die Ablehnung aller Aenderungen der Resolution war durchaus richtig und mit Rücksicht auf eine geschlossene Frontstellung der Partei eine Selbstverständlichkeit. Biel Stritif gefunden hat die Reichstagswahlresolution Bebels wegen der Empfehlung liberaler Kandidaten bei Stichwahlen. Gewiß ist die Unzuverlässigkeit der Liberalen ein berechtigter Einwand; aber die Resolution zwingt sie, Farbe zu bekennen, ob sie an der Sprengung des Blocks der Ritter und. Heiligen ernstlich mitarbeiten wollen. Anderenfalls fiele ihnen die Berantwortung zu, wenn die blau- schwarzen Kulturfeinde siegen. Als Ganzes genommen, hat der Parteitag in Jena wie felten einer die Selbstzerfleischung der Partei zurückgewiesen und die unerschütterliche Geschloffenheit derselben demonstriert. Der Aufmarsch der Sozialdemokratie zum Wahlkampf ist glänzend gezeigt worden. Mit einem temperamentvollen Appell an die Genossen im Lande, den Jenaer Beschlüssen nachzueifern, schloß der Redner unter lebhaftem Beifali. In der
Diskussion
sprach zuerst Iühs: Die Haltung des Parteivorstandes war außerordentlich lahm. Rosa Luxemburg und Ledebour ist es zu danken, wenn überhaupt zum Maroffokonflikt noch etwas geschah. Das hat der Parteitag auch anerkannt, indem er sicher mit Absicht energische Radikale in den Parteivorstand wählte. Der Angriff von Wels gegen Ledebour , der einer unserer be
Wahrscheinlich würden wir die große Protestaktion überhaupt nicht bekommen haben, wenn nicht die Genossin Luxemburg den sozialdemokratischen Wahlvereins. Genosse Scholz referierte fähigtesten Politiker ist, war beschämend. Eine Bevorzugung der
Der Wünschelruten- Unfug
in Preußen
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Humor und Satire. Guter Rat.
Wo der Har haust und in Spanien , überall geht's wieder los; selbst ter Aetna in Catanien rebelliert durch manchen Stoß. Englands Bahnen bleiben stehen,
der Verkehr kommt nicht in Schwung: Frankreichs Bolt will nicht mehr sehen Lebensmittelteuerung.
Und in Destreichs Hauptstadt Gassen wie im frommen Belgierland demonstriert in großen Massen der bedrückte vierte Stand. Portugal , das fleine Ländchen, ach, es ist ein wahrer Graus, nahm gar Manuel sein Ständ- chen, warf ihn ohendrein hinaus.
Ach, wie mag das bloß noch werden? seufzt darob manch Potentat, schön ist's nicht mehr hier auf Erden, das Regieren ist' ne Blag.
und v. Bňlow, beztv. des Grafen Wrichowez genannt. Die Erfolge der der Wünschelrutenmänner find entweder in Gegenden erzielt, in denen, wie im norddeutschen Flachlande, von einer gewissen Tiefe ab immer Wasser zu finden ist; oder sie bestehen nur in der Einbildung der Herren. So hat Herr v. Uslar , der von der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes nach scheint immer noch nicht nachzulassen, eher sogar zuzunehmen, so Deutsch Südwestafrika geschickt wurde, dort etwa 800 Bohrpunkte daß die Direktoren der deutschen Geologischen Landesanstalten er bestimmt; davon sind 200, die am ehesten Erfolg versprachen, abneut genötigt waren, offiziell dagegen Front zu machen zumal, gebohrt worden. Von diesen 200 liegen erst die Ergebnisse von 55 Bohdem Beispiel sehr hoher Herrschaften folgend, die preußischen Berungen vor, von denen angeblich nach den„ Windhuker Nachrichten" hörden ganz offen diese Charlatanerie protegieren. Wir leben ja nur 26,8 Proz. erfolglos geblieben sind. Eine genaue Prüfung aber anscheinend wieder in einer Periode der Kurpfuscher, Gesundbeter ergab in nur etwa der Hälfte der Fälle eine tatsächliche Erschließung, und Spiritisten. Zu dieser Klasse von Leuten gehören auch jedoch fast ausschließlich in Gebieten, in denen schon Wasser vordie Herren v. Uslar , b. Billow und Konsorten, die es handen war; nur eine einzige lalarsche Bohrung hat eine wirklich geschickt verstehen, sich mit einem geheimnisvollen, schamanen neue Wasserstelle in einer bis dahin wasserlosen Gegend erbracht haften Nimbus zu umgeben. Es gibt, wie der Landes- bei Schakalstuppe und auch diese war vor der„ Entdeckung" durch geologe Dr. Wolff in einer Versammlung näher ausführte, in Preußen Uslar von dem Gouvernementsgeologen bereits als auss Gegenden, in denen man kaum noch einen Brunnen ohne diefes fichtsvoll für Bohrversuche bezeichnet worden. Zudem Drafel bohrt. Nicht bloß Private, sondern auch städtische Behörden, stimmten Uslars Tiefenangaben niemals, selbst nicht bei den Geineindeborstände und leider sogar staatliche Behörden suchen ganz erfolgreichen Bohrungen. Diese Wünschelrutengängerei nebst den allgemein statt bei Hydrologen und Geologen bei den Ruten- Bohrungen aber kostet den Reichssäckel wieder einige Hundert Ja, es gängern Nat. haben fich sogar Bestrebungen tausende. Leider kann man Quellen nicht zu Experimenten ber gezeigt, am Hamburgischen Stolonialinstitut Herrn v. Uslar steden, sonst würden sie von den Rutengängern ebenso schwer aufmit feiner Kunst zur Geltung zu bringen! Im Sommer gefunden wie berstedte Goldstide, Edelsteine usw., die auf sie ja 1910 sind die Hörer dieses Justitutes zu einer Erfurfion ein- auch eine magisch anziehende Straft ausüben sollen. In solchen Fällen geladen worden, auf der ihnen der Schlachthofdirektor Neumann und wenigstens hat man die Herren schon aufs Glatteis geführt; zum der Landrat v. Uslar das Wasserfuchen mit der Wünschelrute vor Beispiel konnte weder Landrat b. Uslar in dem Lüderizbuchter geführt haben. In Schleswig- Holstein ist Uslar von der tgl. Eisen- Safino ein verstecktes Goldstück, noch Herr v. Bülow in bahndirektion ebenso zu Rate gezogen worden wie der verstorbene der Berliner Bergakademie den Blaz eines Transvaaler GoldBülow Bothlamp von den dortigen Forst- und Baubehörden. flumpens richtig angeben. Am eklatantesten würden sich die Auch andere Rutengänger, zum Beispiel der mit seinen Oldes- Rutengänger selbst schlagen, wenn man sie einfach mit verbundenen Loer Mizerfolgen durch Professor Friedrich so gründlich ab Augen ihre Kunst ausüben lassen würde; wo man das probierte, gefertigte Herr Ruhberg aus Schleswig , erhielten amtliche zeigten sich sowohl Widersprüche zwischen verschiedenen Gängern Aufträge. Das ist in einer Provinz. in der die Uslar , Bülow und als auch zwischen den Angaben des einzelnen. Trotzdem finden- Der beschnüffelte Schlafrod. In Bahrs SchauFranzius Berwirrung geftiftet haben, freilich nicht zu verwundern. sich leider noch zu viele Leichtgläubige, die auf den alten spiel Josephine", das gegenwärtig im Neuen Schauspielhause" Die Eisenbahnbehörden konsultieren überhaupt recht viel die Aberglauben hereinfallen, so daß die Quellenfinder", die gegeben wird, trägt Fräulein üst einen modischen, aber sehr dezent Wünschelrute, z. B. berief die Direktion Berlin Herrn Enders für bezeichnenderweise nie Naturwissenschaftler, sondern vielfachwirkenden Morgenrock. Wer die Stünstlerin fennt, weiß ihre vorAm weitesten hat es die Eisenbahnbetriebsinspektion Juristen sind, immer hochtrabender und überhebender gegenüber nehme Art zu würdigen. Nicht so der Herr v. Lüdinghausen Insterburg gebracht, die sich von Fräulein Lisbeth Paulat, den Fachleuten werden. So behauptet Enders in seinem überallhin gen. Wolf, Bolizeipräsident von Schöneberg. Gr Klempnermeisterstochter aus Eydtkuhnen, Bohrpunkte auf den verfandten Profpeft, er wäre in der Lage, mit positiver Gewiß hat, wie uns verraten wird, gestern an die Künstlerin ein Brieflein Bahnhöfen Nortitten und Wehlau angeben ließ und dafür beit unterirdische Wasseradern zu bestimmen, und zwar in welcher gerichtet: des Inhalts, fie möge doch den Schlafrock ändern je 75 Mark entrichtete. Für die Forstverwaltung wünschelt Tiefe und von welcher Seite fie kommen oder wohin sie gehen. lassen, weil er ihm, dem Herrn Präsidenten, doch zu„ indezent" erin Dstpreußen der Förster Klein aus Lütz." Der Schaden, und in einem Brief an die Geologische Landesanstalt schreibt scheine... Da sieht man's wieder: Herr von Jagow macht Schule. den die Rutengänger anrichten, besteht nicht allein in einer Bring Carolath :" Im übrigen dürfte fich die hohe Bergakademie Und was für eine! Diskreditierung der Wissenschaft, sondern auch in außerordentlich doch endlich überzeugen, daß wir Leute mit der Wünschelrute doch- Felig von Weingartner hat nunmehr den König schweren petuniären Einbußen, die die Kommunen durch die von mehr Erfolge in Quellensuchen erzielt haben als die Herren von Preußen auf Rückzahlung von 9000 M. Konventionalstrafe ihnen veranlaßte, fehlgeschlagene Bohrungen erleiden; z. B. seien Geologen". Es ist charakterisch, daß besonders in dem bigotten wegen Kontraktbruchs, die ihm seinerzeit abgezogen wurden, verklagt. hier die erfolglosen Bohrungen der Stadt Strehlen im harten Breußen, daneben auch in Bayern und Württemberg sich der Unfug Run wird man ja wohl sehen, wer verurteilt wird: ob die Krone Branit und die der Provinzialirrenanstalten zu Nietleben und der Rutengängerei am meisten bemerkbar macht, während sonst, als Eigentümerin der Hoftheater auf Herausgabe, oder- ob, was lt Scherbis nach den Angaben der Rutengänger Enders z. B. in Hessen und Sachsen , weniger davon zu spüren ist. eg. geblecht wurde, geblecht bleiben soll.
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Diesen Leutchen ist zu raten: Badt euch auf nach Afrika , wo euch Kannibalen braten fnusprig hart mit Paprika.
Notizen.
Hänsel.
Er