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Ju nur mäßig besuchter Bersammlung des Wahlvereins er­stattete Genos Schwent am 25. September Bericht über die Wer handlungen des Parteitages in Jena . Redner beschränkte fich unter Hinweis auf die ausführlichen Berichte des Vorwärts" darauf, die bei a Verhandlungen ihm charakteristisch erschienenen Vorkomm­nisse zu schildern und kam zu dem Schluß, daß der Parteitag uns in vorzüglicher Weise die Wege zu den bevorstehenden Kämpfen geebnet habe. In der Diskussion gab Genosse Waldmann der Mei­nung Ausdruck, daß die in Jena dokumentierte Einigkeit der Partei vor allem der gewaltigen Autorität des Genossen Bebel zu danken sei. Genoffe Lehmann warnte vor einem zu großen Optimismus in bezug auf die nächsten Reichstagswahlen und forderte zu energischer Parteiarbeit auf. Einwendungen gegen die Beschlüsse des Partei­tags wurden nicht gemacht. Karlshorst .

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Genosse Bühler wünscht die Aufnahme folgender Erklärung: Nach dem Bericht des Vorwärts" über die Generalversamm­lung des fünften Kreises bemerkte der Genosse Friedländer u. a. ich hätte mit meiner Rede in der Niederbarnimer General­versammlung den Genoffen Stadthagen gemeint und treffen wollen, als ich davon sprach, daß eine große Zahl ven Delegierten mit den sachlichen Darlegungen Ledebours einverstanden war, aber nicht den Mut hatte, dies offen auszusprechen".

Hierzu habe ich zu erklären, daß ich bei meinen Ausführungen nicht im entferntesten an den Genossen Stadthagen gedacht habe. Stadthagen konnte nicht gemeint sein, weil er dem Sinne nach dieselben Ausführungen gemacht hat.

wurde zunächst auf den Vortragszyklus des Genoffen Eichhorn über meiner Diskussion für nötig erachtet, ein phantasievolles Gemälde| Surch Beamte erfolge und in der Generalversammlung gewählt Programme und Theorien der bürgerlichen Parteien hingewiesen. von den Sizungen der Linken zu entwerfen. Ohne auf die persön- werde. Am 8. Oftober wird Genosse Stadthagen in Schildow in einer lichen Liebenswürdigkeiten und Deutungen einzugehen, mit denen Mit diesem Sachverhalt vergleiche man die vom Genossen öffentlichen Versammlung unter freiem Himmel referieren, da uns Genosse Wels in Ermangelung fachlicher Gründe operieren mag, Wels im fünften Kreise verbreiteten Legenden und persönlichen dort leider kein Lokal zur Verfügung steht. Am 17. Oftober findet stelle ich demgegenüber fest, wie der Sachverhalt war und wie ich Anzapfungen Arthur Stadthagen . eine Versammlung gegen die Lebensmittelverteuerung statt. Es ihn auch ungefähr in der Niederbarnimer Versammlung schilderte. wurde angeregt, die Genossen in der Gemeindevertretung zu ver- Während die sogenannte Rechte ihre Sondersizungen seit Jahren Genosse Siegfried Weinberg ersucht uns um folgende Richtigs anlassen, daß sie für Einkauf von Lebensmitteln und Abgabe derselben abhält, hat eine unmittelbare Fühlungnahme der auf dem Boden stellung: an die Bevölkerung zum Selbstkostenpreise durch die Gemeinde ein- der bisherigen Taktik stehenden sogenannten Linken endlich erst Der Bericht in Nr. 227 des Vorwärts" über die Versammlung treten sollen. Ein Antrag, diejenigen Genossen festzustellen, welche auf dem Magdeburger Parteitag stattgefunden. Sie war und ist des fünften Kreises vom 26. d. M., betreffend die Berichterstattung feiner Gewerkschaft angehören, wurde angenommen. notwendig, um zu einer Einigung über die Fragen zu führen, in vom Parteitag, läßt mich sagen: Auf dem Porteitage hat man denen grundsätzlich mehr als zwei Drittel der Parteitagsmitglieder sehen können, wie gut organisiert der linke Flügel für sich war." Friedrichsfelde. übereinstimmen in Jena waren es etwa 283 gegen 102 weil Tatsächlich habe ich gesagt: Auf dem Parteitage hat man sehen die Gefahr besteht, daß durch das Vielerlei von Anträgen und fönnen, wie gut organisiert der rechte Flügel war. Wenn dem­Wünschen das von allen Erstrebte geschädigt wird. Außerdem gegenüber einige Genom des linken Flügels eine ähnliche strenge haben solche selbstverständlich unverbindlichen Besprechungen das Organisation des linken Flügels anregten, so haben diese nur in Gute, überflüssige, vor allem persönliche Angelegenheiten, nicht der Notwehr gehandelt, und sie haben nicht die scharfen Angriffe unnötigerweise auf dem Parteitag breit zu treten. Solche Zu- von Wels verdient." sammenkünfte seien leider in Jena durch die Schuld einiger Berliner unmöglich geworden. Dem sei zu danken, daß auf dem Jenaer Parteitag manches eine persönliche Zuspizung erfahren habe, wie sie sonst wohl vermieden wäre. Die Zerfahrenheit der Berliner Delegierten habe sich auch in der überraschenden Zurück­ziehung der Berliner Konsumresolution gezeigt. Am Sonntag, den 10. September, tamen etwa 150 von der linken Seite zu fammengebetene Delegierte zusammen. Dort gab Wels eine Er­klärung ab, die Genosse Ledebour und andere Genossen dahin deuten zu müssen glaubten, daß die Berliner eine Beteiligung ablehnten. Als ich darauf hinwies, Wels, der ja so wenig wie Vor gut besuchter Versammlung erstattete Genosse Schöning ich namens aller Berliner sprechen könne, meine wohl nur, erst den Parteitagsbericht. Seine fachlichen Ausführungen fanden den müsse die Landsmannschaft Stellung nehmen, erklärte Genosse Beifall der Anwesenden. In der Diskussion drückte Genosse Ernst: er wolle keinen Zweifel darüber lassen, daß er die Zu­In der Generalversammlung von Niederbarnim kann auch nie­Georg Schmidt seine Befriedigung über die Tagung aus. Die fammenfünfte für unzulässig und unzweckmäßig halte. Durch die mand der Meinung Friedländers gewesen sein, sonst hätten meine Indiskretion der Genoffin Luxemburg, welche die Partei schädigen recht scharfen Entgegnungen vieler Delegierter auf diese vermeint. Ausführungen nicht allgemeine Zustimmung, sondern Widerspruch fönne, jei gebührend auf dem Parteitag gekennzeichnet worden. In lichen Absagen der Genossen Ernst und We13 ging leider viel gefunden. der Frage der äußeren Politik ist durch die gegebenen Richtlinien Beit verloren. In der Zusammenkunft sprach man sich dann über Durch die Zustimmung wie auch durch den Verlauf der unseren Gegnern der Angriffsstoff gegen die Partei genommen. Die Schritte aus, die erforderlich seien, um die Schlagfertigkeit des Generalversammlungen in Groß- Berlin ist meine Ansicht, daß viele Genosse 8 immermann ist mit den Beschlüssen zur Maifeier Vorstandes zu sichern. Man war sich allseitig einig, eine Genoffen die gegen den Parteivorstand gerichtete Kritik für fachlich einverstanden. Er besprach das Verhältnis zwischen Partei und 21gliedrige Kommission zur Vorbereitung einer Reorganisation berechtigt hielten, vollauf bestätigt worden. Im übrigen bin ich Gewerkschaft, ferner die Möglichkeit der Anwendung des Massen- sei erforderlich und der Vorstand sei um zwei Mitglieder zu ber- weiter der Meinung, daß diese persönliche Polemit des Genossen fireits im Kriegsfalle. Genosse einschild kann sich dem Vor- mehren. Die Kommission wurde zur Vorbereitung der Wahl er- Friedländer wirklich überflüssig war, Rud. Bühler. redner nicht anschließen und hält den Beschluß in der Maifeierfrage nannt und den Berlinern Platz in dieser Kommission gelassen. Niemand in der Vorbesprechung ist es ein­für verfehlt. Im weiteren polemisierte Redner gegen die Aus­gefallen, den ganzen Parteivorstand zu stürzen" Auch Genosse Jacobey ersucht uns um Abdrud folgender Er führungen Zimmermanns. Genosse Kaiser hielt die Zurüd- oder abzumurtjen". Die Genossen Wels, Ernst und flärung: giehung der Genossenschaftsresolution für richtig; freilich müsse der Biepmann erstatteten tags darauf in der Berliner Delegation Ich sagte nicht: Die Art der Erledigung der Maifeier­Sozialismus in diese Bewegung getragen werden. Die angebliche Bericht und beantragten, sich an der von dieser Linken gewählten angelegenheit wirkte nach außen hin unschön, sondern die Art der Berecht' cag der Kritik durch Verstärkung bezw. Reorganisation des Kommission nicht zu beteiligen, sondern nur an einer vom Diskussion in der Marokkofrage." Außerdem bin ich nicht gegen Parteivorstandes sei nicht erwiesen; über die Ausführung von Parteitag etwa einzusehenden Kommission. Demgegenüber be- Antrag 30, weil ich Angestellter eines Parteibetriebes bin, sondern Aftionen in der Marokkoangelegenheit könne man streiten. Ge- antragten Ledebour, ich und andere Genossen, zwei Vertreter in weil ich Antrag 30 überhaupt für überflüssig halte. nosse Blum wünschte eine dauernde Einigkeit, wie sie auf diesem diese Kommission der Linken zu entsenden. Dieser Antrag Barteitag zutage getreten sei. Genoffe Spliedt hielt ebenfalls wurde mit großer Mehrheit angenommen. Beschlossen wurde, den Maifeierbeschluß für ein Ausnahmerecht. Weiter machte er einen Vertreter für Berlin , einen für Brandenburg zu wählen. interessante Ausführungen über das Genossenschaftswesen sowie Genosse Ernst wurde einstimmig für Berlin , Genosse Wels über etwaige Situationen im Kriegsfalle. Die bürgerlichen Blätter gegen einen aus der Provinz vorgeschlagenen Genossen mit Mehr­chimpfen nur noch, weil ihnen das Konzept verdorben wurde. Nach- heit für Brandenburg gewählt. Die von der Kommission ge- Stationen dem Genosse Förster den Referenten über die Zurüdziehung der machten Vorschläge sind hernach von der Berlin - Brandenburger Genossenschaftsresolution befragte, erhielt Genosse Schöning das Landsmannschaft wie vom Plenum der Linken angenommen. Schlußwort. Der Vorsitzende Genosse Stüter machte noch auf die sei dringend notwendig, führte ich in Niederbarnim aus, daß am 17. Oktober stattfindende Volksversammlung aufmerksam und nicht in dieser zerfahrenen Weise wie in Jena , sondern in gleicher erfuchte um rege Beteiligung zur jetzt borzunehmenden Agitation. Weise wie in Magdeburg vorgegangen werde. Wie die sogenannten Revisionisten vor der Verhandlung untereinander Fühlung nehmen, müsse das auch die andere weit größere Gruppe, natürlich ohne bindende Beschlüsse, tun. Noch dringender als diese Fühlung der Gesamtheit der Delegierten auf dem Parteitag sei bei der Re­organisation darauf Bedacht zu nehmen, daß eine Fühlung avischen der Masse nicht Parteibeamten und dem Vorstand hergestellt und auch die Vertretung Berlins im Vorstande nicht

Erklärung.

Genosse Wels hat in der Generalversammlung des fünften Wahltreises behauptet, ich hätte auf der Niederbarnimer General­versammlung geäußert, die Zusammenkünfte der Linken feien durchaus notwendig, und hat gegenüber der hinterhältigen" Art

E3

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Herm. Jacobeh. Witterungsübersicht vom 28. September 1911.

Better

Stationen

3 better

Better

Kemp. n. 6.

Bool= 4.

6 bebedt 10 2 Nebel

16 Habaranda 756 SSW 13 Betersburg 767 SD 1 bedeckt 14 Scilly 769 WNW 2 bebedt 13 2 Nebel 13 berbeen 759 SSW 2 wolfig 3 halb bd. 13 Baris 769 S

Swotnembe 763 S pamburg 761 SS 5 bedeďt Berlin 764 SW Franti.a M. 767 SW Münden 768 SW 768 2

Wien

2 halb bd. 12

1 wolfen! 14 Wetterprognofe für Freitag, den 29. September 1911. Etwas fühler, zeitweise heiter, jedoch sehr unbeständig mit Regen schauern und frischen westlichen Winden. Berliner Betterbureau.

Adrehbuch

Berlin und

für

seine Vororte

Die verehrlichen Haushaltungsvorstände werden hiermit gebeten, die ihnen durch die Herren Haus­eigentümer oder Verwalter zugegangenen Hauslisten für 1912 genau und leserlich auszufüllen und sie dann so schnell wie möglich weiterzugeben. Auch diejenigen Gewerbetreibenden, die keine besondere Eintragungskarte für ihr Gewerbe erhalten haben, bitten wir, die Rubriken der Hausliste möglichst genau auszufüllen, zumal diese An­gaben auch als Grundlage für die Aufnahme im Gewerbenachweis benutzt werden. Haushaltungsvorstände, denen die Liste bisher nicht vorgelegt wurde, wollen gefälligst bei den Hauseigentümern und Verwaltern darum nach­fragen und die Eintragung schleunigst vornehmen oder uns ihre Angaben ohne Verzug direkt einsenden. Die

Abholung

ber

Hauslisten beginnt: Montag,

den

2. Oktober.

Wer das Adreßbuch zum Vorbestellpreise erwerben will, darf nicht übersehen, dies in die richtige Spalte der Hausliste einzutragen, denn nach dem 31. Oktober tritt der um 2 Mark höhere Ladenpreis in Kraft.

Da die Bewohner der Reichshauptstadt das größte Interesse haben, ein möglichst vollkommenes und zuverlässiges Adreßbuch zu besitzen, so dürfen wir wohl erwarten, daß unsere oben ausgesprochene Bitte erfüllt werden wird.

Berlin , den 29. September 1911.

SW 68, 8immerstraße 36-41.

August Scherl ,

Deutsche Adreẞbuch- Gesellschaft m. b. H.