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Nr. 232.

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Telegramm Adresse:

Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die Reichstagserfatzwahl

in Düsseldorf  .

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Mittwoch, den 4. Oftober 1911.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

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Stimmenverluste aufwies, an anderen Orten aber seine Wähler der Arbeiterbevölkerung, wo 1907 nur sehr wenige liberale nicht an die Urne zu bringen vermochte. Einige Zahlen mögen Stimmen abgegeben wurden, stieg am 19. September_die das beweisen. In der Bürgermeisterei Kaiserswerth  - Land stieg Stimmenzahl der Sozialdmokratie ganz gewaltig. In Ober­in den einzelnen Gemeinden die Stimmenzahl der Sozial- bilk, Flingern  , Derendorf   Steigerungen bis zu 50, 60 Proz., demokratie am 19. September 1911 gegen die Wahl 1907: in Eller  , Rath  , Gerresheim   usw. ebenso, in Eller   sogar genau in Bockum von 1 auf 5, in Calcum  - Zeppenheim von 8 auf 19, Verdoppelung der sozialdemokratischen Stimmen gegen 1907. Man hat die Düsseldorfer   Erfahwahl als eine Probe für in Wittlaer  - Einbrungen von 1 auf 6. In denselben Gemeinden Also bei der Hauptwahl am 19. September hat das liberale die allgemeinen Neuwahlen zum Reichstage im Januar 1912 gingen die Zentrumsstimmen zurüd: in Bochum   von 91 Bürgertum" wirklich nicht demonstriert gegen den schwarz­bezeichnet und mit gutem Recht. Gibt es doch wohl kaum auf 83, in Calcum- 8eppenheim von 154 auf 140, in Wittlaer  - blauen Block, die Sozialdemokratie hat ihren gewaltigen einen zweiten Wahlkreis, der in Hinsicht seiner sozialen Einbrungen von 86 auf 74. Jn Mündelheim, einer Gemeinde Stimmenzuwachs ihrer eigenen Werbearbeit zu verdanken. Struktur ein solch bielgestaltetes Gebilde böte wie der Wahl- der Bürgermeisterei Angermund  , stieg unsere Stimmenzahl von Bei der Stichwahl am 29. September, das mag hier hervor. treis Düsseldorf  . Den Hauptbestandteil bildet die große Masse 24 auf 49, die Zentrumsstimmen fanten von 285 auf 271. gehoben werden, sind in den liberalen Bezirken der Stadt der Industriearbeiter- vorherrschend ist die Eiſenindustrie In der Gesamtbürgermeisterei Angermund, die als eine der unsere Stimmenzahlen durch das Eintreten vieler liberalen in allen ihren Formen doch zeigt der Wahlkreis weiter eine festesten Hochburgen des Zentrums gilt, hat die Sozialdemo- Wähler enorm gestiegen, aber durchaus nicht mehr, sehr zahlreiche Schicht des sogenannten neuen Mittelstandes, fratie gegen 1907 um 265 Stimmen zugenommen, das als auch das Zentrum in denselben Bezirken in der Stich­wahl zugenommen hat. In der Stadt haben sich bei der industrielle Angestellte, Reisende, Privatbeamte, auch die An- Zentrum nur 50. gehörigen der freien Berufe", wie Aerzte, Rechtsanwälte usw. Die Zentrumspresse versucht ja mit viel Geschrei über Stichwahl die liberalen Wähler, soweit sie zur Wahl gegangen seien hinzugerechnet. Daneben ist das Kleinbürgertum in diese für die Volkspartei" so unangenehmen Tatsachen hin- sind, ziemlich gleichmäßig auf Zentrum und Sozialdemokratie Handel und Gewerbe noch zahlreich vertreten. In dem aus- wegzutäuschen; soweit die auswärtige Zentrumspresse in Be- verteilt. In dem schon erwähnten 25. Bezirk z. B. erhielten gedehnten ländlichen Teil des Wahlkreises halten sich das tracht kommt, mag diese es nicht besser wissen, denn das wir bei der Stichwahl 109 Stimmen mehr, das Zentrum 122. Kleinbauerntum und der Mittelbesitz so ziemlich die Wage mit örtliche Zentrumsblatt in Düsseldorf   schweigt sich über diese Dinge Das gleiche Verhältnis herrschte in fast allen liberalen Stadt­dem Großgrundbesitz. Weiter stellen die Beamten im Staats- aus. Dafür bemüht sich die Zentrumspresse um so mehr, den bezirken. Im Landkreis sind die liberalen Stimmen in der und Kommunaldienst ein großes Kontingent der Wähler. Zuwachs der Sozialdemokratie auf das Konto der Liberalen Stichwahl ausschließlich dem Zentrum zugefallen, die Sozialdemokratie hatte hier nur in den Orten mit zahlreicher Wenn also die deutsche Reichspolitik der letzten Jahre in ihrer zu sehen. erhebliche Zunahme an Wirkung auf die verschiedenen Schichten der Bevölkerung Die Zentrumspresse trifft in ihrem Bestreben, die sozial- Arbeiterbebölferung irgendwo zum Ausdruck kommen mußte, so war es hier bei demokratische Stimmenzunahme als liberale Hilfe hinzustellen Stimmen in der Stichwahl zu verzeichnen, wie das auch in der so vielgestaltigen Bevölkerung des Wahlkreises Düsseldorf  . mit den linksliberalen Blättern zusammen. Bei den Links- den Arbeiterbezirken der Stadt der Fall war. Das Zentrum im Wahlkreise Düsseldorf   ist also durchaus Das Resultat der Wahl ist eine ausgesprochene Ab- liberalen ist dieses Bemühen nur zu verständlich. Für sie fage an die feudal- kapitalistische Geset- handelt es sich bei der Düsseldorfer   Ersazwahl auch um eine nicht durch das liberale Bürgertum in den Sand gestreckt gebung der herrschenden Klassen. So der Ge- Probewahl, zwar in anderem Sinne als den eingangs von worden, sondern durch das Erstarken der Sozialdemokratie, samteindruck dieser Ersatzwahl. Insofern ist die Probewahl" uns dargelegtem. Für die Linksliberalen, die Fortschrittler, durch die Ausbreitung des Sozialismus in die breiten Massen geradezu glänzend ausgefallen. ist der Kampf gegen den schwarz- blauen Block eine Lebensfrage. des Volkes. Darauf war auch die Agitation unserer Genossen Manche flugen Politiker mögen geglaubt haben, daß Als Partei ist der Fortschritt" nur möglich als Opposition gegen im Düsseldorfer   Wahlkampf gerichtet. Keinen Augenblick ist durch das Ausscheiden der Nationalliberalen aus dem Düffel- die Reaktion, und vollends Mandate sind für ihn in größerer Zahl unsere Agitation von dem Wege des prinzipiellen Sozialis dorfer Wahlkampf nur die Politik des sogen. schwarzblauen nur zu erringen mit Hilfe der Sozialdemokratie. Daher war mus abgewichen. In einer Reihe von Flugblättern wurde Blockes, d. h. in der Hauptsache die Steuermacherei der letzten die Wahlparole der Fortschrittler im Wahlfreise Düsseldorf  : unsere Stellung zu den verschiedensten Fragen dargelegt. Jahre das Kampfobjekt der Wahlagitation sein würden. Diese Gegen das Zentrum, für die Sozialdemokratie" sehr ver- Unsere Stellung zur Religion, zur Wirtschaftspolitik, zur Leute haben eben übersehen, daß die Politik des sog. schwarz- ständlich. Und ebenso verständlich ist es auch, wenn jetzt die Sozialpolitik, zum Militarismus und zur Weltpolitif, und blauen Blockes nichts anderes ist, als die Politit der fortschrittlichen Führer versuchen, den Ausfall der Düsseldorfer   als legtes Flugblatt vor der Hauptwahl, das den Wählern Herrschenden Klassen in Deutschland  , die Politit jener feudal- Wahl, die Niederlage des Zentrums auf das Ermannen und im Ruvert zugestellt wurde, eine Darlegung und Erläuterung tapitalistischen Streise, die gegenwärtig die politische Macht die Hilfe des liberalen Bürgertums zurückzuführen.. Bezeichnend unseres Parteiprogramms. An sechs. Sonntagen, vor der haben und diese so rücksichtslos zur Erhaltung ihrer herrschen- für dieses Bestreben ist ein Artikel, den der Reichstags- Wahl wurden unsere Flugblätter im ganzen. Wahlkreis, von den Stellung gebrauchen. Im Düsseldorfer   Wahlkampfe ist abgeordnete Potthoff für das Berliner Tageblatt" ge- Haus zu Haus verbreitet, drei Wochen lang vor der Haupt­denn auch kein Gebiet der politischen Vorgänge unerörtert schrieben unter dem vielversprechenden Titel: Flammen- wahl und bis zur Stichwahl wurde unser Parteiorgan, die geblieben, das Beiseitestehen der Nationalliberalen wurde zeichen".( Berliner Tageblatt" Nr. 490 vom 26. September.) Volkszeitung", in einer Auflage von 50 000 Exemplaren den Wählern ins Haus gebracht. umso weniger gespürt, als das Zentrum sich völlig in die Herr Potthoff schreibt da: Diese intensive Agitationsarbeit hat Früchte getragen. Und diese Niederlage hat das liberale, fortschrittliche Bürger­Rolle der unbedingten Regierungstruppe eingelebt und in tum ihm( dem Zentrum) beigebracht. Die Sünden des schwarz- Besonders unsere Aufklärungen über die Wirtschaftspolitik, seiner Wahlagitation die nationale" patriotische" Zuver­blauen Blods wirken doch nachhaltiger, als man annahm. Das über die Zoll- und Steuerpolitik haben bei den Wählern ge­Lässigkeit des Zentrums immer und immer wieder betont hat. Bürgertum ist doch nicht so lau und schlapp, wie man gern wirkt. Vornehmlich auf dem Lande, auch bei den kleinen Willkommenen Anlaß dazu bot den Zentrumsmachern der sagt. Es hat in Düsseldorf   in einer Weise demonstriert, die dem Bauern, wo eine gründliche Erörterung gerade dieser Fragen Marottorummel, der die Deffentlichkeit ja gerade während der Freunde Respekt und dem Gegner Grauen einflößen muß." auf großes Interesse stößt. Das Zentrum hat ja versucht, Zeit des Düsseldorfer   Wahlkampfes beherrschte. Die Wir wollen dem Abgeordneten Potthoff gern glauben, den Wahlkampf nach altgewohnter Weise zu führen mit den Bentrumspresse überschlug sich fast in der patriotischen" daß sich nach seiner Meinung und auch nach seinem Wunsche schmuzigsten Mitteln, mit Verleumdungen und Stimmungsmacherei für ein Deutsch  - Marokko  , und als die Sache so verhält. Wir wollen ihm auch weiter attestieren, schimpfungen der Sozialdemokratie und einzelner ihrer die Sozialdemokratie ihre Protestbewegung gegen die Kriegs- daß er persönlich mit aller Verve für die Durchführung der Führer. Mit einem schier unerschöpflichen Zitatensad aus heher durchführte, da war es gerade wieder die Zentrumspresse, fortschrittlichen Wahlparole eingetreten ist; aber von einer allen möglichen sozialistischen   Schriften und aus Reden von die mit wildem Gebelfer über die roten Vaterlandsfeinde, die" Demonstration des liberalen, fortschrittlichen Bürgertums" Sozialdemokraten hat das Zentrum in Düsseldorf   Tag für Hochverräter herfiel und in chauvinistisch übergeschnapptem bei der Wahl am 19. September in Düsseldorf   kann keine Tag operiert, aber es hat alles nichts geholfen. Ebensowenig Maroffotaumel felbst die Presse der rheinisch- westfälischen Rede sein. die außerordentlich starke Verwendung von Zentrumsfaplänen Panzerplattenfabrikaten fast überbot. Das zeigt ein Blick auf die Wahlergebnisse der einzelnen in der Wahlagitation und das Hineintragen der religiösen In der Tat glaubten die Zentrumsdiplomaten gerade im Bezirke. Zwar ist hier ein Vergleich mit der Wahl von 1907 Seße in den Wahlkampf. Die Sozialdemokratie marschiert Düsseldorfer   Wahlkampfe mit dieser ihrer brünstigen Vater außerordentlich schwierig, da eine ganz neue Wahlbezirksein- trog alledem! Sie hat Düsseldorf   erobert, und unsere Ge­Landsliebe" besonders gute Geschäfte zu machen. Das war teilung vorlag. Immerhin gibt es einzelne Bezirke, die die nossen werden alles daransegen, die gewonnene Feste auch in bei der oben gezeichneten Struktur des Wahlkreises auch durch- alten Grenzen so ziemlich behalten haben. Greifen wir einige den Stürmen der kommenden Wahlen zu halten! aus teine falsche Kalkulation. Die hier stark vertretenen groß heraus: der Stadtwahlbezirk 7 ist so ziemlich derselbe, wie industriellen und kommerziellen Streise diesen Schichten zuliebe der Bezirk 9 von 1907, dabei nach seiner Wählerschaft der war ja auch der Standidat des Zentrums ausgesucht mit ihren interessanteste des ganzen Wahlkreises. Neben einem starfen bielfachen auswärtigen Beziehungen und ihrem ſtark imperia- Kontingent der geringst entlohnten Arbeiter, Gelegenheits­listischen Drang mußten gerade für die Betonung der unbedingten arbeiter usw., die in entsprechenden Mietshöhlen hausen, Zuverlässigkeit in der Frage der Welt politif einen günstigen liegen in demselben Wahlbezirk die Paläste Großindustrieller, Auch heute liegen keine sicheren Nachrichten von größerer Resonanzboden abgeben und gaben ihn auch ab. Wie sehr hoher Beamten und reicher Privatiers. Außerdem ein ziem- Bedeutung vor. Es ist nicht einmal sicher, ob das Bom­diese Kreise an der Düsseldorfer   Ersatzwahl interessiert waren, licher Bestandteil alteingesessener Kleinbürger, Krämer und bardement bon Tripolis  , dessen Beginn für Diens­zeigt auch der wutschnaubende Artikel, mit dem die Handwerksmeister. In diesem Wahlbezirk erhielten 1907 tagnachmittag angekündigt war, wirklich stattgefunden hat. Von den Vermittlungsaktionen der Mächte ist " Rheinisch- Westfälische Zeitung" den Ausfall Stimmen: die Sozialdemokratie 131, das Zentrum 163, die der Wahl bespricht. Aber die Zentrumsdiplomaten hatten bei Nationalliberalen 121. Am 19. September dieses Jahres er- es still geworden. Offenbar will die italienische Regierung bevor sie sich in ihrer Kalkulation andere Posten falsch eingesetzt: die Industrie- hielten: Sozialdemokratie 177, Sentrum 150, der Demokrat zuerst im Besitz von Tripolis   sein, arbeiter und die Kleinbauern und Bürger. Besonders bei 17 und der nationale Kandidat Herkenrath   13 Stimmen. Also Unterhandlungen einläßt. Auf der anderen Seite fönnte den Industriearbeitern hat das Zentrum eine schwere Ent- Zunahme der Sozialdemokraten um 46, Abnahme des Ben- die türkische Regierung, selbst wenn sie wollte, nicht fampflos täuschung erlebt. Diese ließen sich durch das Geschrei über trums am 13 Stimmen, das liberale Bürgertum blieb zu die italienische Demütigung auf sich nehmen, ohne den schärfsten die Interessen der deutschen   Arbeiter an einer traftvollen Hause, mehr als 200 Wähler in diesem Bezirk stimmten nicht Widerstand des Volfes hervorzurufen. Uebrigens gibt es eine Auslandspolitik" nicht beirren, sie erteilten dem Imperialismus mit. Ein anderer Bezirk mit stark liberalem Einschlag ist definitive türkische Regierung im Augenblick überhaupt nicht. eine deutliche Absage. der 25. Im Jahre 1907 war dies der 17. Damals erhielten Zwar hat der greise Said Pascha das Großwesirat über. Die Abiage war in diesem Falle umso empfindlicher, als bier Stimmen: Sozialdemokratie 155, Zentrum 235, National- nommen, aber bisher hat er noch kein Ministerium zu bilden fie von katholischen Arbeitern erfolgte, die das Zentrum noch liberale 220. Am 19. September erhielten Sozialdemokratie vermocht, und die alten Minister führen provisorisch ihr Amt weiter. immer mit religiösen Einflüssen zu allen möglichen politischen 182, Zentrum 232, der Demokrat 43 und der nationale Beigt aber auch die schwere Lösbarkeit der Ministerkrise von Geschäften mißbrauchen zu fönnen glaubte. Die Düsseldorfer Herkenrath 46 Stimmen. Also dasselbe Bild: natürliche Zu- der Berfahrenheit und der Verwirrung in den obersten Streisen, Wahl hat gezeigt, daß auch die Macht des Klerus über die nahme der Sozialdemokratie, eine Abnahme des Zentrums, so darf dieser Umstand doch wieder nicht überschätzt werden. katholischen Arbeiter eine Grenze hat. Und nicht bloß bei das liberale Bürgertum" streifte, 248 Wähler blieben der Denn die eigentliche Leitung liegt jetzt noch weniger als früher den Arbeitern, auch in den Kreisen des Kleinbürger- lrne fern. So fönnten wir aus allen Bezirken, in denen beim Ministerium in Konstantinopel  , sondern beim jung­tums und der Kleinbauern ist die Unzufriedenheit 1907 das liberale Bürgertum", aufgepeitscht durch den türkischen 8entralfomitee in Saloniti. Und dort über die neuzeitliche feudal- kapitalistische Zentrumsentwickelung Hottentottenrummel, in Massen an die Wahlurne getrieben scheint man zum äußersten Widerstand vorläufig und Zentrumspolitit so groß geworden, daß selbst hier das wurde, nachweisen, daß es am 19. September durchaus nicht wenigstens- entschlossen. religiöse Band nicht mehr start genug ist, die Scharen zu halten. demonstriert" hat, sondern zu Hause geblieben ist. Sant Die österreichische Regierung hat inzwischen in Die Sozialdemokratie hat bei der Wahl am 19. September gerade doch in einigen dieser Bezirke die Wahlbeteiligung bis weit Som mit größtem Nachdruck zu verstehen gegeben, daß sie in rein ländlichen und stockkatholischen Gemeinden im Landkreise unter 50 Proz. Dagegen wurde in den ausgesprochenen Ar- einem weiteren Vorgehen an der albanischen Küste nicht Düsseldorf   gute, zum Teil überraschende Fortschritte gemacht, beiterquartieren bedeutend stärker gewählt. In den in- ruhig zusehen würde. Die italienischen Entschuldigungen während das Zentrum in manchen dieser Drte empfindliche dustriellen Stadtbezirken und Vororten mit weit überwiegen- und Beteuerungen könnten vermuten lassen, daß dieses Ein­

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Der Krieg.

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