Ar. 232. 28. Iahrgavs. I Sfildfit i>cs Jomitts" ßetlititt öolblilalt. ,4©MrtnlM. partci- Hngdcgcnbcitcn. Zur Lokalliste! In Rix darf ist irrtümlich die Neue Welt, Hasenhride 1V8— 114, von der Liste gestrichen worden, sie steht aber nach wie vor zu den alten Bedingungen zur Ver- fügung. In Reichenwalde bei Storkow hat der Nestau- rateur Baschin seine Unterschrist zurückgezogen, ist mithin von der Liste zu streichen. In Mariendorf feiert der Gesangverein..Gaswerk Maricndorf" am Sonnabend, den 14. Oktober, sein Stiftungs - fest im Sporthaus Aarlshöhe, Jnh. A. Stechert, Tempelhofer Straße Ii). Das Lokal steht der organisierten Arbeiterschaft zu Versammlungen nicht zur Verfügung. Da jedoch versucht wird, Billetts in Arbeitcrkreisen umzusetzen, bitten wir die- selben zurückzuweisen. Die Lokalkommisston. Sechster Wahlkreis. Die Fortsetzung der Generalversamm- lung findet am Dienstag, den 10. Oktober, im Moabiter Ge- sellschaftshaus. Wiclefstr. 24, statt. Der Vorstand. Ober-Schöneweide. Wir machen auf die am S., 7. und 8. Oktober staltfindende.BorwärtS'agitation aufmerksam und erwarten, daß alle Parteigenossinnen und Genossen ihre Pflicht erfüllen. Die Bezirksleitung. Frirdrichshagen. Morgen, Donnerstag, den b. Oktober, abends S'/a Uhr. in Lerches �estsälen, Friedrichstr. 112: Volksversammlung für Frauen und Männer. Tagesordnung: Lebensmittelteuerung, Kriegsgefahr und Reichstagswahl. Referent: Landtagsabgeordneter Heinrich Ströbel . Diskussion. Lerlmer Nadmebten. DaS psychiatrische Groß-Lerlin. Trotz der in vielen Punkten berechtigten starken Gegen- fätze zwischen Oeffentlichkeit und modernem Jrrenwesen muß anerkannt werden, daß die Psychiatrie auf dem Gebiete der Irren pflege, wenn auch hier noch manches der Verbesse- rung und der Loslösung von veralteten Anschauungen bedarf, in den letzten Jahrzehnten Tüchtiges geleistet hat. Es sind natürlich nicht die Irrenärzte allein, welche sich die humane Jrrenbehandlung auf das Konto schreiben dürfen. Vielmehr brach sich längst auch in den geldgewährenden Instanzen die Neberzeugung Bahn, daß für die moderne Jrrenpflege das Beste gerade gut genug sei. Insbesondere hat bekanntlich die sozialdemokratische Fraktion im Berliner Roten Hause stets neue Millionen für den Bau neuer notwendiger städtischer Irrenanstalten mitbewilligt. So stehen heute die öffentlichen Psychiatrischen Anstalten Groß-BerlinS, von Systemschäden und einzelnen hygienischen Sünden abgesehen, wohl mit in erster Reihe im Wettbewerb. Die unmodernen Einrichtungen der Anstalt Dalldorf sind begreiflicherweise von der neueren Jrrenhaustechnik überholt worden. Dagegen können die Bauten der Irrenanstalten in Herzberge und Buch sowie der Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten sich auch vor kritischeren Augen sehen lassen. Die vierte städtische Irrenanstalt in Buch, deren Rohbau schon weit vorgeschritten ist, verspricht ihrem Erbauer ebenfalls Ehren. Der Höchstbestand dieser fünf Anstalten beträgt 3827 Männer, 2984 Frauen und 87 Kinder(Wuhlgarten). Dazu kommt noch die Dalldorfer Jdiotenanstalt mit 170 Kindern, ergibt zusammen 7068 Pfleglinge. Außerdem find in Familien pflege 380 Männer, 294 grauen und 80 Kinder, in einer größeren Anzahl von Privattrrenanstalten, welche zu der Stadt Berlin immer noch in einem Vertragsverhältnis stehen, 1380 Männer und 993 Frauen untergebracht. Demnach wird die Stadt Berlin , sobald die vierte Irrenanstalt in Buch fertig gestellt ist. für mehr als zehntausend geisteS» kranke Personen zu gleicher Zeit leistungS» fähig sein. Der Höchstbestand der einzelnen Anstalten wird natürlich in neuerer Zeit nicht immer erreicht. Die eine Zeitlang chronisch gewordene Ueberfüllung hat erfreulicher weise aufgehört. Nur in Herzberge, dem Säufer-Tauben schlag, kommt eS gelegentlich noch vor, daß Platzmangel herrscht und Kranke in unangemessener Weise untergebracht werden. Jntereffant ist nämlich, daß Herzberge die kolossale JahreS-Aufnahmeziffer von 215« Männern aufweist, während die Ziffer in Dalldorf und Wuhlgarten nur um wenige Hunderte über den Höchstbestand hinausgeht, in Buch sogar zurückbleibt. Nicht weniger als 19 Privatirrenanstalten befinden sich in den Berliner Vororten. Nach einem Tableau vom Herbst 4910 waren hier 1628 Kommunalkranke(die meisten aus Berlin ). 95ß selbstzahlende Geisteskranke in geschlossenen Ab teilungen und nur 82 Nervöse untergebracht. Zehn dieser Privatanstalten nahmen Reinnervöse überhaupt nicht auf. Man ficht also hier zahlenmäßig den großen Mangel an Gelegenheit zur Unterbringung rein nervöser. Qi(0 nicht geisteskranker Leute, für die nur..HauS Schönow" in Zehlendorf mit der Zweiganstalt..Birkenhof (zusammen rund 100 Patienten) vorhanden ist und das den Kranken der Landcsversicherungsanstalt Berlin vorbehaltene Sanatorium Beelitz mit 284 Personen Bestand und 2270Personen (1910) Jahresanfnahme. Zu den Privatanstalten zählt auch noch die Trinkcrheilstätte Waldfrieden bei Fnrstcnwalde. erbaut und geleitet vom Berliner Bezirksvcrein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke. Eine psychiatrische und Nerven-Klinik enthält bekannt- lich auch die königliche Charit* mit einem Höchstbestand von 109 Männern und 103 Frauen(Aufnahme im Jahre 1909: 1188 Männer. 899 Frauen, 177 Kinder: darunter vom Gericht zur Beobachtung überwiesen 35 Männer und 13 Frauen). Zur Beobachttina geistig gestörter männlicher Strafgefangener auS den Strafanstalten Berlin-Moabit, Brandenburg . Sonnen- bürg. Luckau und KottbuS dient die Jrrenabteilung der könig - lichen Strafanstalt Moabit mit einem täglichen Durchschnitts- bestand von 39 Männern. Eine psychiatrische Veobachtungs- statio» für Fiitiorgezöglinge, zunächst mit etwa 15— 20 Betten, ist im städtischen Erziehungshaus Lichtenberg geplant. Unter den sonstigen psychiatrischen Einrichtungen ist neben hex Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde sowie dem Psychiatrischen Verein besonders daS sehr reform- bedürftige Institut der GerichtSärzte erwähnenswert. An diesem Institut wirken in Berlin nur sechs völlig überlastete Psychiater. Jeder derselben hat durchschnittlich im Jahre 80 schriftliche Gutachten in strafrechtlicher Hinsicht und 40 in zivilrechtlichem Interesse zu erstatten. Dazu kommen noch fast doppelt so viele mündliche Gutachten. Es bedarf keiner Frage, daß unter dieser Ueberlastung der Wert dieser Gut- achten, zumal die betreffenden Herren daneben noch umfang- reich mit anderen ärztlichen Dingen beschäftigt sind, sehr be- denklich leidet._ Zur Berschimdelung deS Botanischen Gartens. Der Umstand, daß im Botanischen Garten schöne alte'Bäume der Axt zum Opfer fallen, hat in weiten Kreisen große Empörung hervorgerufen, zumal der Garten von der Stadt Berlin mit großen Mitteln erworben wurde, um im Westen einen Voltspark zu er- halten. Es wurde nun bekannt, daß der BandaliSmnS nicht der Stadt sondern andeni Stellen zuzuschreiben sei und zwar wurde die Regierung für diese Verschandelung verantwortlich gemacht. Jetzt sieh: sich nun die.Norddeutsche Allgemeine Zeitung* veranlaßt, sich zu der Angelegenheit zu äußern, indem sie schreibt: „Mit Unrecht wird den Ministern die Absicht unterstellt, im vorliegenden Falle von dem gerade in der Ministerialinstanz stets sorgfältig beobachteten und wiederholt den nachgeordneten Be« Hörden empfohlenen Grundsatz der Erhaltung alter Baumgruppen abzuweichen und zur Freilegung der Fasiade deS an diesem Park im Bau begriffenen Kammergerichts die Beseitigung eines großen Teils des Baumbestandes zu fordern. Tatsächlich wird nur die Entfernung einiger weniger, zum Teil nicht einmal ansehnlicher Bäume gewünscht. Als die Ausgabe deS alten Botanischen Garten? feststand, wurde als Bauplatz für daS Kammcrgericht der der Potsdamer Straße gegenüberliegende, an die Elßholzstraße grenzende Teil des Grundstücks gewählt und die Hauptfront des Gebäudes nach dem Garten zu angeordnet, in der Annahme, daß dieser als Park erhalten bleiben und der mit einem Kosten- aufwände von nahezu 5 Millionen Mark zu errichtende Neubau für eine mit der Stadt Berlin in langer geschichtlicher Eni- Wickelung verkimpfte hohe Behörde in dieser bevorzugten Lage stattlich in die Erscheinung treten(!) werde. Als ganz selbstverständlich war hierbei vorausgesetzt, daß bei der Anlage des Parks auf einen solchen Monumentalbau g e- bührend Rücksicht zu nehmen sei.(!) Es sind deshalb auch im Vertrauen auf einen Käufer, wie es die Stadt Berlin war, bei dem Verkauf deS Gartens nach dieser Richtung keine Be- dingungen gestellt worden. Als dann später ein Platz für die Reuausstellung der Königskolonnaden gesucht wurde, war für den Entschluß, die jetzige Stele am Eingang de« Parkes in seiner mit der Hauptachse deS Kammergerichts zusammenfallenden Mittellinie zu wählen, nicht allein der Gedanke entscheidend, daß damit ein vornehmer Parkeingang geschaffen würde, sandern wesentlich auch die Erwägung, daß zugleich«ine baukünstlerisch gedacht« Gesamtanlage mit ausgesprochener Beziehung zwischen den den Eingang betonenden Kolonnaden und dem Mittelbau deS Kammergerichts al« Abschluß gewonnen würde. ES ist zu erhoffen, daß bei der neuerdings begonnenen Ilm. gestaltung deS Gartens solche naturgemäße Rücksichten auf die An. läge als Ganzes im Zusammenwirken von Architektur mit Land. schastsgartenkunst nicht außer acht gelassen werden. Gelegentlich der Besichtigung hat sich gezeigt, daß bei dem gegenwärtigen Zu- stand die Hauptfront des Kammergerichts einschließlich des Mittel- paus durch die vorhandenen Bäume dem Beschauer nicht allein beim Eintritt in den Park durch die Kolonnaden, sondern auch auf den, weiteren Wege zum Gebäude derart verdeckt bleiben wird. daß es als ein bedeutsamer Staatsbau überhaupt nicht erkennbar ist.(Ii Bei einer Frontlänge deS Kammergerichts gleich einem Drittel der Parklänge ist die Freilegung der ganzen Fassade, von welcher in der Presse gesprochen wird, niemals in Frage gekommen. Es wird nur auf die Forwahme einer geringen Anzahl von Bäumen Wert gelegt, damit der architektonisch besonders hervorgehobene Mittelbau de» KammergerichtS beim Durchschreiten der Kolonnaden erblickt werde« kann, und damit die künstlerischen Beziehungen zwischen den beiden Monumentalbauten, durch die der Gesamt» eindruck de« Parke « nur bedeutender werden kann, angemessen zur Geltung kommen.* Mit vollem Recht bemerkt hierzu die.Tägliche Rundschau": .Als der Kleist-Park von der Stadt Berlin gekaust wurde, ge. schoh es in der Absicht, vom alten Botanischen Garten so viel zu retten, wie zu rette» möglich war. um den» Westen den dringend nötigen Erholungspark zu erholten. Dieser Zweck muß immer die Hauptsache bleiben, und alle.Rücksichten auf Monumentalbauten", wie st« die Regierung stillschweigend vorausgesetzt hat, müffe» dahinter zurücktreten. Berlin braucht keme Parke mit„vor- nehmen Gingängen", sondern Parke mit Bäumen und hat für einen solchen, nicht aber für den Blick aus einen.be- deutsamen Staatsbau" zwei Millionen bezahlt. DaS hätten sich die Herren Baukünstler und die in Betracht kommenden Regierungsstellen schon bei der Planung de« neuen Gebäude» sagen müssen. Wenn jetzt den künstlerischen Beziehnngen zwischen den Königskolonnaden und dein neuen Kammergericht zuliebe fund um den.Geiamteinbruck de» Parke « bedeutender" zu machen, Bäume geopfert werden sollen, so zeigt das eine bedauerliche Verkennung de« Begriffe«„ErholungSpart". Hoffentlich hat die Stadt Berlin mehr Verständnis dafür und beharrl bei ihrem Widerstande gegen die Vernichtung der Bäume. Da« plötzlich erwachte Bedürfnis der Regierung, den Bewohnern Berkin« Kunstgenüsse zu bereiten, wird sich ja auch aus andere Weise befriedigen lassen!" DaS Kaiserbild bleibt steuerfrei. Vor einiger Zeit meldeten wir, daß der FiskuS daS vom Kaiser für den Sitzungssaal d«S Berliner Rathauses geschenkte Bild als schenlungssteuerpflichtig angesehen habe. Der Magistrat wollte sich auf eine Klage nirbt einlafien und beschloß, die Steuer zu bezahlen. Wie jetzt halbamtlich mitgeteilt wird, hat die Oberzolldirettion Berlin sieb nach näherer Prüfung der Begleitumstände für die �Steuerfreiheit jener Schenkung au«- gesprochen, und der Finanzmiiiister ist dieser Ausfaffung beigetreten. Schwachbeaulagte und schwer erwerbsfähig werdende junge Mädchen finden eine allseitige, ihrer Eigenart angepaßte Ausbildung in der Städtischen Fortbildungsschule für Schwack- beanlagte, Brunnenstr. 18«(g. Hof, SchulhauS). DaS Winter- Halbjahr beginnt am 10. Oktober. Die Mädchen erhalten Unterricht in Deutsch . Rechnen. Hnuswirischast, weiblicher Handarbeit, Gesang und Turnen. Der Besuch der Schule ist unentgeltlich. Anmeldungen werden Dienstag« und Freitag« von S— S Uhr angenommen. Ungültige Polizeidorschrist. Die OrtSpolizeivcrordnung betreffend die Bulrechterhalwng der Reinlichkeit. Sicherheit. Bequemlichkeit und Ruhe in den bebauten Straße!, des Amtsbezirks Köpenick- Forst bestimmt im§ 2l:„Jeder Besitzer eine« bebauten Grund» stücke«, welcher außerhalb seinen Wohnsitz hat. ist verpflichtet, einen Vizewirt oder eine ionstUe im Aemeindebezirk wohnende Person zu holten, an welche polizeiliche«dex.sonstige Verfügungen deS Amts- oder Gemeindevorstehers resp. des Gutsvorsteher« mit rechtlicher Wirkung flir ihn ausgehändigt worden lönnen. Die betreffende Person muß dem AmtSvorsleher mitgeteilt werden. Gemäß dieser Vorschrift hatte der AmtSvorsleher von Köpenick - Forst an Herrn Violet in Berlin , welcher in RahnSdors-Mühle ein Grundstück hat. eine polizeiliche Verfügung erlassen, wodurch er ihn auffordert«, eine solche Person in Rahnsdors-Mühle, an die die Ver- siigungen usw. in der in der Polizeioerordnung gedachten Weise zuzustellen sind. Herr Violet focht die Verfügung an und machte geltend, die fragliche Bestimmung der Polizeiverordnung sei ungültig. ES könne demzufolge auch leine derartige Polizeiverfügung an ihn«rlaffen werden.,._ Der KreiSauSschuß und der Bezirksausschuß wiesen die Klage ab, indem sie die Vorschrift für gültig und die Verfügung für ge- rechtfertigt erachteten. Wenn der Besitzer auswärts wohne, könnten zweifellos, so wurde ausgeführt, große Unzuträglichkeiten entstehen, wenn kein Vertreter da sei. Man brauche nur an außergewöhnliche Naturereignisse denken. Es könnten Zustände entstehen, die für die All- gemeinheit gefahrdrohend seien. Wenn ein Vertreter de« Wirt« anwesend sei, würden Schutzmatzregeln viel zweckentsprechender und in kürzerer Zeit getroffen werden, als wenn der fernweilende Wirt erst benachrichtigt werden oder die Polizei eigenmächtig vorgehen müßte. DaS Oberverwaltungsgericht setzte aber die Verfügung außer Kraft und führte aus: Die fragliche Polizeivorschrift sei ungültig. Es handle sich dabei nicht um die Erfüllung eines eigentlichen polizeilichen Zwecks, sondern lediglich darum, der Polizei eine größere Bequemlichkeit bei der Ausübung ihrer polizeilichen Be« fugnisse gegenüber auswärts wohnenden Hausbesitzern zu ver- schaffen. Das OberverwaltunaSgericht sei aber mit dem Kammer- gericht der Meinung, daß Poltzeivorschriflen ungültig seien, welche der Polizei nur die Erledigung ihrer Aufgaben erleichtern wollten. AuS demselben Grunde sei oie an V. erlassene Verfügung al«»m- zulässig aufzuheben. Das Kuratorium für de« Lieh- und Schlachthof veschlotz in seiner gestrigen Sitzung, Bewerbungen um die Stellen männliche» Fleischbeschaupersonals bis zum t. Oktober 191S nicht entgegen- zunehmen, da bis dahin der Bedarf an Trichinenbeschauern durch die noch vorliegenden Meldungen gedeckt ist. Nach einem früheren Beschluß bleiben die Listen für Bewerbungen weiblichen Beschau- Personals bi» zum Jahre 1315 geschlossen. Die Resultate der Johannisthal « Flugwoche. Die Gewinn« der einzelnen Flieger beziffern sich wie folgt: Wettbewerb L. Pietschker 3716,71 M.(826 Min.s. Suvelack 3258,79 M.(733 Min.), Witte 2809,77 M.(632 Min.), Grnli-b 2711,96 M.(610 Min.), Frl. Beese 3498,56 M.(562 Min.). Kahnt 2009,58 M.(452 Min.). Engelhard 1818,37 M.(409 Min.), Schirrmeister 1489,33 M.(335 Min,). Schwondt 1471,60 M.(381 Min,), Oelerich 1404,91 M,(316 Min.), Caspar 1388,78 M.(300 Min,), Schauenburg 1311,65 M,(296 Min.), Hannusckke 1142,61 M.(257 Min.), Wertheim 862,63 M.(194 Min.). Roelle 826.98 M.(186 Min.), Otto 578,10 M.(130 Min.). Röder 417,95 M.(94 Min.), Steinbeck 337.94 M.(76 Min.) Im Flugzeugwettbewerb A erhielt Alfred Pietschker auf Albatros-Zweidecker den 1. Preis in Höhe von 5390.07 M. Joseph Suvelack aus Rumpler-Taube erhielt den 2. Preis von 4609,33 M._ Ein Fernsprechkontrollamt, da« der Ueberwachung des Betriebes der Fernsprechämter dienm soll, ist mit dem 1. Oktober in? Leben getreten. ES befindet sich in den Räumen deS TelegraphenschulamtS in der Lützowstraße. ES ist mit sämtlichen Fernsprechämtern von Groß-Berlin durch eine Anzahl von Doppelleitungen verbunden: dies« münden beim Kontrollamt auf eigens konstruierten Schalttischen, bei den Fernsprechämtem da- gegen aus je einem Vielfachumschalter, an dem sie mit beliebigen Arbeitsplätzen von Telephonistinnen verbunden werden können. Da« Kontrollamt bestimmt auch, welche Arbeitsplätze jeweilig der lieber- wachnng unterliegen sollen, und entsendet täglich einen Beamten zu jedem Fernsprechamt zwecks geheimer Vornahme der Ver- bindungen. Es ist also dafür gesorgt, daß weder die Telephonistinnen noch andere Beamte der Fernsprechämter, ja nicht einmal die Vor- steher, eine Ahnung davon haben, welche Plätze gerade kontrolliert werden. Die Folge ist, daß, obwohl täglich nur ein geringer Bruch- teil der Arbeitsplätze eines Amtes der Kontrolle unterzogen werden kann, doch alle Beamtinnen jederzeit damit rechnen müssen, daß sie überwacht werden. Di« Kontrollbeamlen können sich auch mit dem Telephon einschalten und sind in der Lage, alles zu hören, was die Beamtin des Fernsprechamtes spricht, natürlich auch, was die Teil- nehmer mit ihr verhandeln. Jeder Verstoß, jede Unhöflichkett der Beamtin, falsche Verbindungen, lässiges Arbeiten usw. werden beim Kontrollamt vermerkt, und AuSzüge aus den Aufzeichnungen werden täglich den betreffenden Fernsprechämtein und der Oberpostdirektion über- sandt, die daraufhin gegen die Schuldigen einschreiten. Das Kontroll- amt wird auch noch folgendem Zweck dienen: In Fernsprechleitungen machen sich häufig Fehler bemerkbar, die nur auf Minuten stören und denn anscheinend behoben sind, abermals auftreten, wieder ver- schwinden und so fort, so daß bei der Prüfung gewöhnlich keine Unregelmäßigkeit festgestellt werden kann. Künftig werden solche Leitungen einige Zeit hindurch über daS Kontrollamt geführt und dort dauernd beobachtet. Sobald dann der Fehler sich wieder zeigt, legt der Beamte die elektrischen Meßinstrumente an, und eS genügen toenige Augenblicke, um die Natur und den Sitz der Störung zu ermitteln._ Galizisch-polnifche Räuber sind wieder einmal auf dem Schlesiichei, Bahnhof ausgetreten. Obwohl die Kriminalpolizei in der letzten Zeit diele dieser gefährlichen Kerle verhaftet und andere ausgewiesen hat. treiben die dreisten Ränder immer noch ihr Un- Wesen. Diese Leute halten sich meistens unangemeldet im Osten Berlins aus und wohnen bald in diesem bald in jenem Logierhau». Ihre Räubereien führen, sie gewöhnlich zu mehreren gemeinsam au». So auch vorgestern wieder auf dem Schlefiscken Bahnhof. Hier hatten eS zwei dieser Gesellschaft auf eine ältere Frau abgesehen, die noch einem längeren Ausenthalt in Amerika »ach Oesterreich , ihrer Heimat. zurückkehrte. Die Frau hatte eine» Teil ihrer Ersparnisse persönlich mitgebracht. Um bei der Anlunft in'hrer Heimat gleich ökter- reichische« Geld zur Hand zu haben, tauschte sie für ungefähr 120 M' an der Wechfellasse des Bahnhofe» ein. Diesen Borgang sahen die beiden Räuber. Sie beschlossen sofort, die Gelegenheit auSzumitzen. Als die ssirau arglo« ihr eingewickeltes Geld nachzählte/ überfiel einer den.Kerle sie von hinten und hielt ihr die Arme fest, während der andere ihr das Geld entriß. Dann versuchten beide, eiligst mit der Deute zu entkommen. Die Beraubte, die einen Augenblick vor Schrecken sprachlos war, erholte sich jedoch bald wieder und schrie um Hilfe. Ein Kriminalschutzmonn eilte herbei und nahm mit mehreren Beamten de« Bahnhofe « die Verfolgung der Uebeltäter auf. Es gelang ihnen denn auch, die beiden in der Mauenistraße einzuholen und sestjunehmen. Die Räuber entpuppten sich als die Arbeiter Stanislaus KoSezureczkek und Karl Nedroschlitzkow. die schon wiederholt vorbestraft sind. Beide wurden dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Im Bade tot aufgefunden wurde gestern früh ein im Kranken- banse in der Hasenheide angestellter 19 Jahre alter Krankenwärter. Wie unS mitgeteilt wird, hat sich der junge Mann abends zuvor den Schlüssel zun, Bad geben lassen. Gestern morgen siel eö all- gemein auf, daß der junge Wärter nicht zur Stelle war. Nach einiger Zeit wurde derielbe tot in der Badewanne aufgefunden. Da der junge Mann herzleidend ist, nimmt man an. daß ein Herz- schlag seinen Tod herbeigeführt hat. Unfall im De, itscheu Theater. Ein schwerer Betriebsunfall ereignete sich gestern nachmittag im Deutsche » Theater. Ms dort nach der Nachmittagsprobe die Dekorationen zur Abendvorstellung auf die Bühne gebracht werden sollten, stürzte» dir beiden Bühnen« arbciter Zimmermann und Naboda von einer Leiter ab- Sie sielen so unglücklich, daß sie schwer verletzt nach der Charitö gebracht werden mußten. Dort stellten die Aerzte bei Zimmermann einen komplizierten Unterschenkelbruch und bei Naboda eine schwere B-ckenverletzung fest. Besonders der Zustand Zimmer- mannS gibt zu Besorgnissen Anlaß.
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