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Die Wirkung des Bombardements.

halten sich untätig und veten, daß das Bombardement nicht wiederholt

werden möge..

Die Besetzung von Tripolis .

Der deutsche Schutz.

bleiben. Die Schiffe liegen zum Teil im Hafen und zum Teil in streideverladung auf den Auslandsdampfern ist sehr ge- Brennereien in der Zeit vom 1. Oftober 1911 bis einschließlich furzer Entfernung von den zerstörten Festungswerken vor Auker. ring. 900 Waggons stehen unausgeladen. 15. Juni 1912 auch Kartoffeln und Getreidearten, welche nicht von den Eigentümern oder Besizern der Brennereien selbst gewonnen Dehibat( Tunis ), 5. Oktober. Die feindlichen Geschosse haben Köln , 6. Oftober. Die Kölnische Zeitung " melbet aus Kon- sind, verarbeiten können, ohne die Eigenschaft als landwirtschaft­in Tripolis verhältnismäßig wenig Schaden angerichtet. Das stantinopel: Die deutsche Botschaft hat der türkischen Ne- liche Brennerei einzubüßen; 2. daß Brennereien ohne Hefenerget gung in der Zeit vom Haus des deutschen Dragomans wurde schwer beschädigt. Es begierung empfohlen, bei der Ausweisung der Italiener aus der Türkei Mäßigung walten zu lassen. 1. Oftober 1911 bis einschließlich 15. Juni 1912 ausnahmsweise finden sich noch 4000 Europäer in der Stadt. Sechs Soldaten Getreide an Stelle der von ihnen sonst verwendeten Rohstoffe ver­und sechs Israeliten wurden getötet, fünf Soldaten und ein Israelit Die österreichische Sozialdemokratie und der Imperialismus. arbeiten dürfen, ohne aus diesem Grunde den in§ 33 unter Nr. 2 schwer verletzt. Die Deutschen sind wohlauf. Die Muselmanen ver­Der österreichische Imperialismus hat seinen gefährlichsten und§ 39 des Branntweinsteuergesetzes für den Fall des Uebergang Agitator in dem österreichischen Thronfolger. Nicht zuletzt durch zur Getreideverarbeitung vorgesehenen Nachteil zu erleiden. Das seinen Einfluß werden die Forderungen des Militarismus und heißt, ohne daß ihnen ihr Kontingent ver. ürgt wird. namentlich des Marinismus immer unverschämter und wächst der Außerdem wird noch der Durchschnittsbrand der Brennereien Tripolis , 6. Oktober. ( Meldung der Agenzia Stefani".) Nach Gegensatz zu Italien , das die österreichischen Imperialisten als für das Betriebsjahr 1911/12 von 86 auf 34 Proz. des allgemeinen der Landung der Matrosen im Fort Sultania begaben sich die ihren gefährlichsten Rivalen auf dem Balkan betrachtet. In diesem Durchschnittsbrandes erweitert. Araber, die zu den Stämmen aus der Umgegend von Tripolis Zusammenhang gewinnen auch die nachstehenden Aeußerungen der So sorgen die hohen Regierungen der deutschen Bundesstaaten gehören, an Bord des Admiralschiffes und gaben ihre Unter- Wiener Arbeiter- Zeitung" an Interesse. Unser Parteiorgan schreibt in väterlicher Weise für das Volkswohl. Erfüllt von ihrer hohen werfung fund, indem sie gleichzeitig um Einstellung des in der Donnerstagnummer: Pflicht, bewahren sie die feinste Blüte ds deutschen Voltes, die Bombardements baten. Der deutsche Generalkonsul als Wie wir erfahren, war gestern der Thronfolger Erzherzog Schnapsbrenner, davor, daß diese infolge der Preissteigerung der Doyen des Konsularkorps begab sich ebenfalls an Bord und bat Franz Ferdinand in Audienz beim Kaiser. Den Jn Brenn- Rohstoffe ihren Betrieb einschränken müssen und Nachteil halt Audienz die- biefer lubiens bilbete ble Tripolis affäre geſehen von ber Teuerung haben, und andererse is beugen sie vorsichtig den Admiral, die Aufrechterhaltung der öffentlichen vom Gesichtspunkt unserer Rivalität mit Italien . Als die dem großen Unglück vor, daß zu wenig hnaps erzeugt wird und Ordnung und den Schutz der Personen und des Eigentums der Schönaich - Krise auf ihrem Höhepunkt war, wurde erzählt und blieb also möglicherweise der Fall eintreten fön ite, daß es im kommen fremden Kolonien in der von den türkischen Truppen verlassenen Stadt unwidersprochen, daß der Generalstabschef Conrad als den Jahre dem nach Verbilligung der Lebe ismittel schreienden Volk übernehmen zu wollen. Man landete darauf noch weitere Kompagnien höchstes Ziel seiner Wünsche einen Krieg mit Italien anstrebe. an vaterländischem Fusel fehlt. Hoch lebe der Fusell Matrofen mit Kanonen und Schnellfeuergeschützen und besetzte die Der Generalstabschef verdankt dem Thronfolger seine Ernennung Stadt Tripolis militärisch. Auch im Fort Sultania blieb ein Bosten. und ebenso feine Erhaltung. Es ist auch recht auffallend, wie drohend Die Besetzung ging ohne Zwischenfall vor sich. Die gelandeten gewisse Blätter gegen Italien losziehen. Da wird es Zeit, auf diese Truppen wurden unter den Befehl des Kapitans zur See Cagni besondere Art von fitttlicher Entrüstung über den Gewaltstreich der Italiener hinzuweisen. gestellt und Konteradmiral Boreadolmo zum Gouverneur von Tripolis ernannt. Der deutsche Generalfonful hat dem Admiral Faravelli mitgeteilt, daß während des Bombardements tein Schaden weder an Personen noch an den Häusern in den europäischen Niederlassungen zu beklagen gewesen ist.

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Betitionen der Gemeinden zu: Teuerung.

Die gegenwärtige Teuerung hatte auch unsere Gemeindevers treter in Solingen veranlaßt, das Stadtverordnetenkollegium banditenmäßigen Angriff auf Tripolis mut einer Meinung, aber die und die Stadt selbst zur Ergreifung dat nzielenber Maznahmen Sir Desterreich ist man, wie in aller Welt, über den frechen und in einem Dringlichkeitsantrage zu ersuchen, bei der Reichsregierung um Maßnahmen zur Milderung der Te rerung zu petitionieren albanischen Schmerzen gewiffer Herrichaften... teilt in zu verpflichten. Dieser Antrag tam in der Stadtverordnetensitzung er ungebeuren Mehrzahl der Bevölkerung niemand. Es ist vom Dienstag zur Verhandlung. Er verle ngle in der Petition an richtig, daß Sonderabmachungen zwischen wien und die Regierung: Oeffnung der Grenzen Fleisch und Vich, Ge­tom über Albanien bestehen, aber Italien wird sich nehmigung der Einfuhr gefrorenen oder gefühlten Fleisches, Auf­Widerstand in Benghazi . schon darum hüten, sie zu verlegen, weil es, wie ein italienischer hebung der Zölle für Lebens- und Futte mittel, Beseitigung der London , 6. Oktober. Wie Daily Chronicle" meldet, find Politiker der Polit. Korresp." sagte, mit einem Anschlag auf Albanien Getreideeinfuhrscheine und Herabsehung er Frachttarife auf die aus Tripolis beunruhigende Nachrichten eingetroffen. Die und mit der Ausdehnung seines bewaffneten Vorgehens auf den Nahrungsmittel der Massen. Von der Stadt verlangte er: im Staliener haben Benghazi und Derna bombardiert. Boden der europäischen Türkei Europa herausfordern Einne des Ministerialerlasses vom 26. Eeptember dieses Jahres Wie es heißt, leistete die Bevölkerung von Benghazi würde." Doch wenn selbst in Rom der Wahnsinn zur Maßregeln zu treffen, die eine Berbilligung der Lebensmittel der heroischen Widerstand. Herrschaft tame, so muß den patriotischen Großmänleen in städtischen Verbraucher gewährleisten. Hierzu gehöre gegebenen Matin" meldet aus Rom , daß Benghazi bom- Wien gesagt werden, daß den Desterreichern und den Ungarn in ihrer falls die fommunale Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch, Sec­bardiert worden und daß eine Landung in Tubraut gewaltigen Ueberzahl Albanien ganz wurst ist und keinen Knochent fischen, Milch, Butter, Kartoffeln, Hülsenfrüchten usw. nördlich von Derna erfolgt ist. eines Tirolers Alpenjägers wert. Die schwarz- gelben Fieber­stimmungen bleiben in dem vielsprachigen Doppelstaat gewöhnlich europäische Striege nicht führen kann." auf die Wiener Nedaktionen beschränkt, mit denen allein man europäische Kriege nicht führen kann."

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Kampf bei Hodeida.

Eine sozialdemokratische Jnterpellation.

Der Antrag wurde von unserem Fraktionsredner begründet und von verschiedenen bürgerlichen Rebnen, ja selbst dem Ober­bürgermeister, unterstüßt; nur einige Strimer erklärten, die An­

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Massana, 6. Ottober.( Meldung der Agenzia Stefani") fräge nicht unterstüßen zu fönnen. Die Forts von Hodeida und ein türkisches Kanonenboot feuerten mehrere Schüsse gegen das italienische Echließlich gelangte der Antrag fast einstimmig zur Annahme. Kanonenboot Aretusa" ab, ohne es zu treffen. Die Wien , 6. Oftober. Genosse Dr. Adler hat im Namen der Neben Solingen hat auch schon das benachbarte Ohligs einen Aretusa", die zum Schuße des italienischen Handels den sozialdemokratischen Fraktion folgende Anfrage bei der Regierung Antrag angenommen, der Teuerungsmaßnahmen von der Regic­Ueberwachungsdienst im Noten Meer versicht, erwiderte eingebracht: Jit die Regierung geneigt, eine offene und ent- rung verlangt. das Feuer und brachte das feindliche Kanonen- ichiedene Erklärung darüber abzugeben, daß sie die volle boot zum Sinten. Aufrechterhaltung des Friedens auf dem Balkan , Aus München- Gladbach wird unter dem 5. d3. gemeldet: wie auch immer die Ereignisse sich gestalten mögen, schüzen werde. Infolge der Ankündigung von billigen Fisc) und Gemüseverkäufen Welche Maßregeln will die Regierung eventuell ergreifen, um ein durch die Stadt ist heute der Preis für die verschiedenen Kohlarten 11mfichgreifen des türkisch italienischen Konbon 50 und 60 Pf auf 33 und 40 f. auf den Wochenmärkten ge flittes zu verhindern. funken. Mit dem Fischverkauf hat die Stabt heute begonnen. Der Andrang war so start, daß die gesamten Xorräte in drei Stunden ausverkauft waren.

Die englische Darstellung.

London , 6. Oktober. Dem Reuterschen Bureau geht aus Hodeida über Perim folgende Nachricht zu: Am 2. Oftober feuerten zwei italienische Striegsschiffe 21 Gra naten über die Stadt ab, bon denen eine ein Begleit­boot des im Hafen liegenden englischen Schiffes Guildhall " zum Sinten brachte.

Die türkische Mobilisierung.

Ronstantinopel, 6. Oftober. Die Meldung eines Berliner Blattes über die Mobilisierung bon 600000 600000 türkischen Soldaten ist unzutreffend. Die gesamte Mobilisierung in der europäischen Türkei umfaßt sieben Divisionen. In Anatolien fand überhaupt keine Mobilmachung, sondern nur eine Verschiebung der aktiven Truppen aus dem Innern nach den Hafen plågen statt. Der wirtschaftliche Kampf.

Konstantinopel , 6. Oftober. Die Ausweisung der Italiener aus der Türkei soll bevorstehen. Gestern er­eignete sich auch der erste Fall von Boytott gegen Italien . Er betraf italienische Waren, die mit einem bulgarischen Dampfer eingetroffen waren.

An der griechisch- türkischen Grenze.

Athen , 6. Dtober.( Meldung der Agence d'Athènes.) Man mist hier der Einberufung der Reservisten zweier Bataillone, die zur Bewachung der Grenze von Epirus bestimmt sind, Teine Bedeutung bei. Die Türkei hat in dem Wilajet Janina die Referbisten von 22 Bataillonen zu den Fahnen einberufen, während Griechenland nur diese beiden Bataillone eingezogen hat. Dieses ungeheure Mißverhältnis fennzeichnet die friedlichen Absichten der hellenischen Regierung.

Keine Operationen in Albanien .

Rom , 5. Oktober. Für alle Schiffe der italienischen Regierung ift der strenge Befehl erneuert worden, teinerlei mili: tärische Operationen an den ottomanischen Küsten im Adriatischen und Jonischen Meere vorzunehmen.

Ein neuer Zwischenfall an der albanischen Küste. Nom, 5. Dltober.( Meldung der Agenzia Stefani.) Um 5 Uhr 10 Minuten früh wurde heute unerwartet und verräterisch von der Küste von San Giovanni di Medua auf ein italienisches Schiff, das eine weiße Flagge zeigte, gefeuert. Der italienische Torpedobootszerstörer Artigliore", der den lleberwachungsdienst aus übt, um zu verhindern, daß Kriegstonterbande nach Albanien ge­langt, und der vermutlich noch nicht den Befehl, sich von der alba­nischen Küste zu entfernen, erhalten hatte(?), erwiderte an gesichts dieses Angriffs notgedrungen das Feuer zur Mettung des Schiffes. Der Artigliore" wurde leicht beschädigt, sein Rom­mandant an einem Fuße verwundet. Der Schaden auf der feind­lichen Seite ist unbekannt.

Eine Prise der Türken.

Salonili, 6. Dftober. Der englische Dampfer Dchris" wurde unterwegs von dem türkischen Küstenpanzerschiff Feth i Bülend" angehalten. Bei Durchiuchung der Ladung wurden 40 Fässer Schießpulver gefunden, weshalb der Dampfer nach dem Hafen von Salonili gebracht wurde; er wird vorläufig als Prise betrachtet.

Frieden in Yemen ?

London , 6. Oftober. Dem Reuterschen Bureau wird aus Hodeida unter dem 25. September gemeldet, daß mit dem Imam Jahia , dem Führer der Aufständischen, ein befriedigendes lebereinkommen getroffen worden ist, das auf einen dauernden Frieden in Yemen abzielt. Man erwartet, daß die Hauptmasse der türkischen Verstärkungen unverzüglich nach Konstantinopel auridkehren wird.

Kriegsfolgen.

Zur Lebensmittelfeuerung.

Politifche Ueberlicht.

Teuerung, Wahlmache und Regierungsfürsorge. Die Köln . 3tg." redet mit dem ihr eigenen diplomatischen Geschick der Regierung zu, doch ja Maßnahmen gegen die Teuerung Berlin , den 6. Oftober 1911. Idffung bei den nächsten Reichstagswahlen schwer rächen, während zu ergreifen; denn geschehe dies nicht, würde sich solche Unter- Maßnahmen gegen die. Stene hinterziehung. andererseits die Anwendung energischer Mittel gegen die au- mens wie Vermögenssteuer viel zu niedrige Beträge angegeben Die Tatsache, daß von den Besigenden sowohl bei der Einkom nehmende Preissteigerung die wilde Agitation der Sozialdemokratie werden, daß also der Staat auf diese Beise gerade von den hemmen und der Regierung beträchtliche Wahlerfolge verschaffen Leistungsfähigsten um erhebliche Steuerbeträge geprellt wird, ist werde. In seiner Angst vor den nächsten Wahlen meint sorgenvoll zwar von den interessierten Kreisen, den Intern und Kapitalisten, das großkapitalistische Kölner Blatt: immer wieder bestritten worden, aber die fenntnis diefer Tatsache Sollten diese Mittel( Herabsehung der Futtermittelzölle und Beschränkung des Einfuhrscheinsystems) nicht aus eidjen, um ist doch eine so allgemeine, daß wol oder übel wenigstens ausreichen, unsere Viehzucht in den Stand zu sehen, das dem Fleischkonsum gewisse Maßnahmen gegen solche Steuert fraudationen getroffen entsprechende Schlachtvieh durchzufüttern und auf den Markt werden dürften. So ist verschiedentlich vorgeschlagen worden, daß zu bringen, dann müßten die Verbündeten Regierungen dazu namentlich den auf dem platten Lane begangenen Steuer. übergehen, unter Innehaltung der zum Seuchenschutz des heimi- hinterziehungen dadurch entgegengetreten werde, daß künftig nicht schen Viehes unbedingt notwendigen Sicherheit die Grenzen für mehr der Landrat als Vorsitzender der Einkommensteuerein. ausländisches Schlachtvieh vorübergehend zu öffnen und den schäzungsfommission zu fungieren habe, so dern ein besonders Massenbezug gefrorenen Fleisches aus Ueber: bazu bestellter Beamter. fee in die Hand zu nehmen. Schon das Bekenntnis der Bereitwilligkeit zu solchen energischen Maßnahmen würde den Verbündeten Regierungen nachhaltige mora- werde, darf man natürlich nicht annehmen Denn die Besikenden lische Eroberungen machen, die sich in der bevor- haben Mittel genug, um ihr wirkliches Ein ommen und ihren Ver­stehenden Wahlkampagne feicht in politischen Erfolg umprägen mögensstand zu verschleiern. Seitdem in 4 reußen die Bestimmtung ließen. Sie begegnefen damit einer wilden Agitation, die ihnen existiert, daß die Arbeitgeber berpfl htet sind, den Steuer­Abhängigkeit von wenigen den Landbund führenden Groß- behörden Auskunft über das Einkommen hrer Arbeiter und agrariern vorwirft. Daß eine solche Agitation in einem Wahl- Angestellten, die weniger als 3000 t. verdienen, Auskunft fampf, der sich ohnehin schon in erster Linie gegen den schwarz- zu geben, wird das Einkommen biefer Schichten bis zum blauen Block richtet, ein ausschlaggebender Faltor

Daß damit den Steuerhinterziehungen ein Ende bereitet

fein fann, liegt teineswegs außerhalb des Beesten Pfennig erfaßt; aber felbst bei der peinlichsten Ein­reichs politischer Möglich feiten. Darüber möge sich schäzung des sorgfältigsten Beamten wird es nicht gelingen, auch der jetzt zusammentretende Bundesrat nicht fäuschen. Schnelle nur annähernd ebenso vollständig die Einkommens- und Ver Entschlüsse können manches gut machen, Zaudern und Bögern mögensverhältnisse der besibenden Schichten festzustellen. alles verderben. Schon vor der Lebensmittel interpellation im Selbst wenn den Sparkassen, Bantinstitute usw. die Verpflichtung Reichstag müssen sich die Verbündeten Regierungen durch ein auferlegt würde, über die Einlagen genau este Auskunft zu geben Programm der Tat ihre Stellung festigen. Der Worte( eine Anregung, die im preußischen Abgedri netenhause der hellen und Erwägungen ist es nunmehr genug. Entrüstung der bürgerlichen Parteien begegnete), so würden noch immer Mittel und Wege genug übrig bleiben, um die Ein­fünfte der Reichen der staatlichen Nachprüfi ng zu entziehen.

Anderer Ansicht ist das Blatt der Strauchritter- Epigonen, die vaterländische Kreuzzig." Sie will von einem eigentlichen Notstand nichts wissen und wünscht, daß auf die, die sich einfallen laffen, sich gegen die heilige Junter- Ordnung aufzulehnen, das Militär losgelassen wird:

Aber selbst die minimale Forde ung, nicht den Land­

Der

räten und den Bürgermeistern das Einsch zungsgeschäft zu über­ Nur durch ein entschlossenes, tüdsichtsloses, von Anfang an laffen, sondern besondere Beamte damit zu beauftragen, ohne Zögern durchgeführtes Auftreten der staatlichen Macht ist begegnet bei unseren staatserhaltenden Parisien lebhaftem 23 i de t- die von gewiffenlosen Agitatoren in Wallung verjeble Boltsmenge pruch. Und das, trotzdem ein gewiß ur verdächtiger Zeuge, der vor schweren Ausschreitungen zu bewahren. Hälte die Sozial- Oberverwaltungsgerichtsrat Faltenhahn, demokratie, die fast durchweg die offene oder verstedte Urheberin selbst langjähriger Vorsitzender der Beri fungskommission eines aller der Unruhen des letzten Monats war, die autoritative Ge- großen Regierungsbezirkes war, im Februar vorigen Jahres im walt selbst in der Hand, sie würde sicherlich hohnlachend der ängst Tag" folgendes Geständnis abgelegt hat: lichen Langmut, mit der heute vielfach die Staatsgewalt, nantent. lich auch außerhalb Deutschlands, erst in der äußersten Not zum tätlichen Eingreifen sich entschließt, alles aufbieten, um mit un­nachsichtlicher Schärfe den unbequemen Gegner niederzuwerfen."

Inzwischen sind die hohen Regierungen der diversen deutschen Vaterländer eifrig bemüht, der zunehmenden Lebensmittelfeuerung zu steuern. Und wirklich haben sie sich bereits zu einer bedeut­famen Tat aufgerafft. Das Wolfffche Telegraphen- Bureau be­richtet darüber:

Odessa, 5. Dktober. Infolge des Krieges macht sich eine starke Abnahme der Tätigkeit im Hafen bemerkbar. Die Ge- 1.

In der gestrigen Sihung des Bundesrats wurde der Vorlage betreffend Betriebsvergünstigungen für die Brennereien aus Anlaß der bestehenden Futternot und der Vorlage betreffend Festiebung des Durchschnittsbrandes der Brennereien für das Betriebsjahr 1911/12 und Bestimmung der von der Vergallungs. pflicht befreiten Branntiveinntenge die Zustimmung erteilt.

In der Hauptfache besagt diese Meldung, daß die nach dem September 1902 betriebsfähig hergerichteten landwirtschaftlichen

... Der Grund für die häufig nicht richtige steuerliche Erfaffung von Einkommen und Vermögen in den Landkreisen liegt vielmehr bei einer Reihe von Landraten an der Scheu, die Angaben derjenigen Ber fonen, mit welchen fie gesellschaftlich verlehren, welche fie für die Kreisverwaltung brauchen, anaus aweifeln, teilweise wohl auch, besonders wenn die Landräte felbst Grundbefiber oder mit solchen verwandt sind, in der Neigung, dasjenige Einkommen, welches bei Landwirten meist durch Schäßung gefunden wird, wie der Gelbwert der für den Saushalt entnommenen Wirtschaftserzeugnisse und den Wert der Wohnung im eigenen Hause, zu niedrig zu schäben." Da aber eine Reformi unausweichlich fit, macht der berüchtigte Ottavio von geblis wieder einmal einen seiner Rompromig vorschläge. Danach soll wohl ein besonderer steuertechnisch geschulter höherer Beamter als" Fistalanwalt" die Vorbereitung der Veran­fagung leiten und die Interessen des Steuerfiskus vor der Ver­