Die Festlegung der Tarifverhältnisse in der Wäscheindustrie
Deutfches Reich.
Die schwedische Gerbereibereinigung hat in 25 Lederfabriken die Tarifverträge gekündigt mit der Abficht, einen zentralen Zarif zustande zu bringen. Auch in diesem Industriezweige liegen die Berhältnisse so, daß man auf einen Konflikt gefaßt sein muß.
Verfammlungen.
Die städtischen Arbeiter fordern Teuerungszulagen. Daß gegenwärtig eine außergewöhnliche Teuerung herrscht,
Wie wir bereits berichtet haben, stehen seit dem 23. September in Leipzig 1100 Lithographen und Steindrucker im Streit. Dem Vorgehen der Leipziger Kollegen schlossen sich die Lithographen und Steindruder in einer Reihe anderer Städte an; sie hat gestern nachmittag, soweit es möglich war, vor dem Einigungs- machten die Leipziger Forderungen zu den ihrigen und reichten amt des Gewerbegerichts stattgefunden. Zunächst wurde das Pro- ihre Kündigungen ein, weil die gestellten Forderungen nicht betokoll der vorigen Sitzung der Schlichtungsfommission und dann der willigt wurden. Da es in der vierzehntägigen Kündigungsfrist, allgemeine Tarifvertrag berlesen, um dessen genaue die am 7. Oktober abgelaufen ist, zu feiner Einigung tam, so hat die Berliner Stadtverordnetenversammlung bekanntlich anFormulierung festzustellen. Es wurden hierbei noch einige Ab- sind seit diesem Tage weitere 1500 Lithographen und Stein- erkannt und die sozialdemokratische Fraktion hat den Antrag geänderungen, meist redaktioneller Art, vorgenommen. Außerdem drucker in den Städten Berlin , Cassel, Crimmitschau , Frankfurt stellt, den städtischen Arbeitern und Beamten zunächst Teuerungswurde jedoch hinsichtlich der Bestimmungen über die Arbeitszeit der a. M., Fürth , Grimma , Hannover , Nürnberg , Offenbach a. M., zulagen zu gewähren, dann aber auch die Löhne und Gehälter allBassus gestrichen, der sich auf die Maschinenzuschneider und Stanzer Stuttgart, Wurzen und Beiß in den Streit getreten. Der gemein zu erhöhen. Nach diesen Vorgängen ist es natürlich, daß sich bezieht, so daß für diese beiden Gruppen die Arbeitszeit nicht tariflich Kampf richtet sich nur gegen Firmen, die dem Unternehmerschuß die zunächst Interessierten, nämlich die städtischen Arbeiter, melden, festgelegt ist. Die Streichung geschah auf Antrag der Arbeiter und zwar verband der deutschen Steindruckereibefizer angehören, der wohl um den städtischen Behörden ihre Forderung einer angemessenen deswegen, weil die Arbeitszeit der Maschinenzuschneider und Stanzer jetzt vorgibt, daß er rückständige Verhältnisse nicht schüßen will, in Lohnaufbesserung zu unterbreiten. Eine Versammlung der schon weniger als die im Tarifvertrag aufgeführten neun Stunden Wirklichkeit aber unter keinen Umständen gewillt ist, den Gehilfen städtischen Arbeiter und Handwerker, die der Verband der Gebeträgt. Brattisch war der Passus so wie so von keiner Bedeutung, annehmbare Zugeständnisse zu machen. Denn während die Gemeinde- und Staatsarbeiter gestern abend nach Mörners Saal in da ja der Tarifvertrag im übrigen bestimmt, daß, wo fürzere hilfen eine tägliche Arbeitszeit für Steindrucker von 8% Stunden der Koppenstraße einberufen hatte, war ungewöhnlich stark besucht. Arbeitszeit besteht, sie auch weiter bestehen bleiben muß. Ferner fordern, bot der Unternehmerschußverband bei den gescheiterten Obgleich sämtliche Tische aus dem Saale entfernt wurden, war derwurde auf Antrag der Arbeiter die Bestimmung gestrichen, die be- Verhandlungen am 15. September eine wöchentliche Arbeitszeit selbe samt den Galerien von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge fagt, daß nach dreijähriger Lehrzeit der Mindestzeitlohn der Zu- von 53 Stunden als ein weitgehendes Entgegenkommen an. In gefüllt. Mit regem Interesse folgte die Versammlung den Ausschneider unter 21 Jahre 21 M., über 21 Jahre 24 M. beträgt. vielen Geschäften haben jedoch die Gehilfen jezt schon diese Ar- führungen des Referenten, Stadtverordneten Dr. Wehl, welcher Auch hier war der Grund der Streichung der, daß bereits allgemein beitszeit, im Durchschnitt beträgt sie 53% Stunde in Deutsch im wesentlichen den Standpunkt vertrat: Die Stadt ist verpflichtet, bessere Verhältnisse bestehen, also in dieser Hinsicht höhere Zeitlöhne land. Eine halbe Stunde wollte man also gnädigst bewilligen, ihre Arbeiter und Angestellten so zu entlohnen, daß sie nicht nur gezahlt werden. Um irrigen Auffassungen vorzubeugen, erklärte der Arbeit- pro Tag 5 Minuten! Und das nennen die Unternehmer weit- dürftig, sondern ausreichend leben können. Würden die Löhne nehmerobmann Ene hierzu, daß die Arbeitnehmer prinzipiell für die all- gehendes Entgegenkommen und versuchen, die Oeffentlichkeit zu und Gehälter von diesem Gesichtspunkt aus von Anfang an feftgemeine tarifliche Festlegung der Zeitlöhne find, hier aber nur deswegen täuschen. Um die Arbeiterschaft gefügig zu machen, spielt der gefeßt worden sein, dann wäre eine besondere Teuerungszulage darauf verzichten, weil das, was in diesem Punkt von den Arbeit Unternehmerschutzverband jezt den lezten Trumpf aus, und zwar nicht notwendig. Aber eine durchgreifende Lohnregulierung hat gebern zu erreichen war, allzu gering ist und unter den tatsächlichen versucht er es mit dem bei den Oberscharfmachern beliebten noch nie stattgefunden. Deshalb ist jetzt zunächst eine sofortige Berhältnissen zurückbleibt.- Die Arbeitgebervertreter erklärten sich Mittel der Aussperrung. In 37 Städten Deutschlands sind am Teuerungszulage notwendig, die den Arbeitern und Beamten zu mit dieser Streichung sowohl wie mit der oben erwähnten einver- 30. September in Betrieben, die dem Schutzverband angehören, gewähren ist, deren Jahreseinkommen bis zu 3000 m. beträgt. Der standen. Auch im übrigen wurden die bei einzelnen Punkten ge- rund 2000 Lithographen und Steindrucker gekündigt worden. Teuerungszulage muß dann eine den Zeitverhältnissen entstanden. Auch im übrigen wurden die bei einzelnen Punkten ge machten Beanstandungen ohne größere Schwierigkeiten erledigt, fo Selbstverständlich ist nur den organisierten Gehilfen gekündigt sprechende allgemeine Erhöhung der Löhne und Gehälter folgen. daß der allgemeine Tarifvertrag schließlich als endgültig worden, während man den unorganisierten außerordentlich weit Es darf nicht gefragt werden: Was kostet es?" sondern„ Ist es festgelegt gelten konnte, und zwar auf drei Jahre. Sieran entgegenkommt. Mit den schmutzigsten Mitteln wird dabei ge- notwendig?" Die Notwendigkeit aber läßt sich nicht in Abrede schloß sich die Vorlegung und Nachprüfung der in den arbeitet und ein richtiges Judastaufen dabei inszeniert. Der stellen. In seinen allgemeinen Ausführungen zeigte der Refe einzelnen Betrieben vereinbarten Akkordtarife, wozu die be- Unternehmerschußverband hat an alle seine Mitglieder ein Rund- rent, daß die Teuerung ihre wahre Ursache in der volksfeindlichen treffenden Fabrikanten sowie die Vertreter und Vertreterinnen schreiben versandt, wonach alle Firmen versuchen sollen, die or Boll- und Wirtschaftspolitik der Regierung hat. Unter lebhaftem der Personale erschienen waren. Es zeigte fich, daß in den meisten ganisierten Gehilfen zum Austritt aus ihrer Organisation zu Beifall forderte er die Anwesenden auf, bei den Reichstagswahlen bewegen. Geld spiele jetzt teine Rolle. Gehilfen, die bisher Fällen eine Einigung zur Zufriedenheit beider Parteien erzielt worden 30 W. Wochenlohn hatten, werden bei 40 M. Berträge angeboten; an der Beseitigung dieses volksfeindlichen Syſtems mitzuwirken. war, so daß für diese Betriebe die Sache als endgültig erledigt selbst bei jezigen Löhnen von 36, 38 und 40 m. werden Löhne gende Resolution einstimmig angenommen: Nach einer regen Diskussion im Sinne des Referats wurde folgelten fonnte. In einigen anderen Fällen lagen noch strittige Punkte bis 50, 60 und sogar 75 M. geboten. Also zu Verräterdiensten Die volksfeindliche Wirtschaftspolitik der in der Reichs
vor, die zum Teil durch gegenseitige Aussprache vor der Schlichtungs - sollen die organisierten Gehilfen gegen hohen Lohn gekauft wer- regierung und im Reichstage herrschenden Agrardemagogie hat zu kommission beseitigt werden konnten, zum anderen Teil jedoch noch den. Vielfach wurde von den Unternehmern auch ein Terroris- einer ungeheuren Verteuerung der wichtigsten Lebensmittel ge= eine weitere Sigung beschäftigen werden. Das Endergebnis war, mus angewendet, wie er nicht schmußiger erdacht werden kann.
daß die Tarife bei 26 Firmen geregelt und von der Schlichtungs - Den organisierten Gehilfen wurde oft die Frage vorgelegt, ob sie führt, die unfehlbar Not und Entbehrung in den Arbeiterfamilien fommission anerkannt find, während dies bei sechs Firmen noch nicht aus der Organisation austreten und im Geschäft verbleiben aur Folge haben muß.
der Fall ist. Für diese Firmen findet die Vorlegung und Nach wollen. Sagten sie Nein, so wurde ihnen erklärt:" Gut, bann in einer Zahl von mehr als 3½ Tausend versammelten Arbeiter Mit Rücksicht auf diese Tatsachen erklären die am 9. Oktober prüfung der Tarife in einer neuen Sigung der Schlichtungskommission werden wir sorgen, daß fie in Zukunft in Schutzverbandsfirmen
und wohl u. Heymann dauert der Streit fort, da diese Firmen sich noch nicht zur Anerkennung des neuen Tarifvertrages bereit gefunden haben.
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Verschleppung, die sich nur durch Mangel an Entgegenkommen für Die Bersammelten fehen darin eine gänzlich unbegründete die städtischen Arbeiter erklären läßt. Dagegen erheben die Versammelten entschieden Einspruch und sprechen die Erwartung aus, daß die Erledigung der beiden für die Gesamtkollegenschaft bedeutungsvollen Forderungen in Kürze erfolgt.
statt, die auf den 18. Oktober, vormittags 10 Uhr, einberufen, ist. feine Stellung mehr finden." Zur Ehre der Gehilfen kann aber und Sandwerker der städtischen Betriebe Berlins es als eine Die Lohnerhöhungen, die dort festgelegt werden, gelten jedoch eben gesagt werden, daß sie den Lockungen und Drohungen der Unter- Pflicht des Magistrats, schleunigst entsprechende kommunale Maßfalls vom 9. Oftober ab, haben also für diese Firmen rücknehmer gegenüber bis auf ganz vereinzelte Fälle standhaft blie- nahmen zu treffen. falls vom 9. Oftober ab, haben also für diese Firmen rü dgesagt wirkende Kraft. Von den 33 Firmen, die dem Verbande der ben. Ja, es fann sogar fonstatiert werden, daß sich zahlreiche demokratischen Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung am Die Versammelten halten insbesondere den von der sozialWäschefabrikanten angehören, fommt eine nicht mehr in Betracht, da Unorganisierte solidarisch erklärt und ihre Kündigungen einge- 28. September unterbreiteten Antrag für vollkommen berechtigt fie zu einer anderen Branche übergegangen ist. reicht haben. Bei den Wäschefabrikanten W. Blume, F. u. M. Simon Schon im Jahre 1906 hatte die Gehilfenschaft einen schweren und erwarten mit Bestimmtheit die baldige Gewährung von Kampf durchzufechten mit diesem Scharfmacher- Unternehmer- Teuerungszulagen an alle städtischen Arbeiter und Arbeiterinnen. verband, deffen Streben damals dahin ging, die Gehilfenorgani uti in einem furzen Referat dar, daß die Wünsche der Nachdem dieser Punkt der Tagesordnung erledigt war, legte sation zu vernichten, was ihm aber nicht gelang. Die Gehilfen städtischen Arbeiter in bezug auf eine Verbesserung der Bestim schaft sieht dem jezigen großen Kampfe, auch wenn er den bom Die Lohnbewegung der Mühlenarbeiter. Jahre 1906 übersteigen sollte, mit ruhiger Zuversicht entgegen. mungen über den Sommerurlaub, sowie die Revision des ArbeiterDie Wiühlenarbeiter, organisiert im Verband der Brauerei- und Sie muß eine Verbesserung ihrer Lage haben; die aufreibende ausschußreglements immer noch unerfüllt sind, obgleich die Arbeiter Mühlenarbeiter, bersammelten sich am Sonntagvormittag im Ge- Tätigkeit und die Teuerung erheischen es gebieterisch. Das Recht feit langer Zeit vergebens auf die endliche Erledigung dieser Anwerkschaftshause, um den Bericht über den Stand ihrer Lohn schutzverband nur um die Macht fämpft, tritt die Gehilfenschaft steht also auf Seiten der Gehilfenschaft. Wo der Unternehmer gelegenheiten warten. Sietzu wurde folgende Resolution angenommen: bewegung zu hören. Nachdem die Unternehmer die Verhandlungen für das Recht ein. Falls also im Laufe dieser Woche keine Die Versammlung stellt vor der Oeffentlichkeit fest, daß die mit der Organisation der Arbeiter abgelehnt hatten, wurde in der Ginigung zustande kommt, werden vom 14. Oktober ab rund 4500 feit mehreren Monaten zugesagte Revision der ArbeiterausschußVersammlung vom 24. September beschlossen, daß die Arbeiter der Lithographen und Steindrucker in 49 Städten Deutschlands im reglements und der Sommerurlaubbestimmungen bis heute noch einzelnen Mühlen durch gewählte Kommissionen mit den Mühlen Kampfe stehen. Außerdem kommt noch das Silfspersonal dazu, nicht erfolgt ist. besizern verhandeln sollten, und zwar an der Hand der Forde das sich der Bewegung angeschlossen und ebenfalls Forderungen rungen, wie sie in dem Entwurf des Tarifvertrages aufgestellt worden find. Das ist geschehen, aber das Ergebnis der Ver- an die Unternehmer gestellt hat. handlungen ist, wie Vorsitzende Schuldt feststellte, Bur Lohnbewegung in der Schokoladen, Zuckerwaren ein recht mageres. Die Mühlenbefizer, die die Organi sation der Arbeiter nicht anerkennen wollen, tamen in ihrer Drganisation zusammen, um um sich über die Bewilligungen, Auf die den Fabrikanten zugestellten Forderungen haben bis die etwa zu machen wären, zu einigen. Ganz winzig waren die Zu zum 6. Oktober nur 7 Firmen( in Betracht fammen 58) eine Antgeständnisse; man wollte den Arbeitern 20 Pf., 15 Bf. und einmal wort gegeben, die direkt und indirekt jede Berhandlung mit den fogar mur 5 Pf. pro Tagelohn zulegen. Das bedeutet bei der üb- Organisationsvertretern über die Forderungen ablehnen. Die Unterlichen zehnstündigen Arbeitszeit eine Erhöhung des Stundenlohnes nehmer haben eine Sigung abgehalten, in der fie die Löhne nach Die monarchistische Bewegung in Portugal . um 2 f., 1 f. und Pf. Daß die Unternehmer es wagen ihrem Ermessen festsetzten. Nach einer Bekanntmachung der Firma Köln , 9. Oktober. ( W. T. B.) Der Lissaboner Vertreter der durften, mit solchen Angeboten die Forderungen der Arbeiter zu be- Hartwig u. Vogel will diese Firma eine Lohnerhöhung bei Stunden-„ Kölnischen Zeitung " telegraphiert aus Badajoz vom 9. Of. antworten, entspricht ganz den Organisationsverhältnissen, wie Lohnarbeitern um 2 Pf., bei Arbeiterinnen um 1 Stunde eintreten tober: Nach durchaus zuverlässiger Quelle hat ein Gefecht mit Schuldt hervorhob. Solange noch zahlreiche Mühlenarbeiter abfeits stehen und zögern, sich dem Verbande anzuschließen, brauchen arbeiter( rund 75 Prozent der Beschäftigten) gehen danach den Monarchisten zwischen Moimenta und Cacares statt. vollkommen leer aus. Die Firma begründet ihr Verhalten gefunden. Die Regierung erhielt die Mitteilung, daß zahlreiches bie Unternehmer die Organisation nicht zu fürchten. Auch die geforderte Anerkennung des Arbeitsnachweises des Verbandes wird erst mit der enormen Steigerung der Rohmaterialien. Dabei steht fest, Kriegsmaterial auf dem Kampfplatz zurückblieb. Hiefige konfer in späteren Kämpfen gewonnen werden. Der Widerstand gegen daß sämtliche Fabrilen außerordentlich billige Abschlüsse laufen vative Streife glauben fest an den Sieg Paiva Conceiros, beffen diese Forderung war allgemein; davon wollte man durchaus nichts haben, so daß sie von dieser Preissteigerung gar nicht berührt Hauptmacht noch nicht eingefallen sein soll. Beim Kampf gab es werden. Außerdem ist am 1. Ottober eine Preiserhöhung der Zote und Verwundete. Mit awei Mühlen, der Bertheim- und der Salomonmühle, Industrieprodukte in Kraft getreten, die die Steigerung der Rohmacht die Großeinkaufsgesellschaft der Konfumvereine ihre Geschäfte. materialien vollkommen aufwiegt. So wie die Firma Hartwig Die Verbandsleitung hat nun versucht, mit Hilfe der G.-E.-G. einen. Bogel arbeiten alle Fabriken, teilweise sogar noch günstiger. Auf Druck auf diese Mühlenbesizer zugunsten der Arbeiter auszuüben. die Forderungen hygienischer und sanitärer Art und die Beseitigung Das ist nicht in der gewünschten Weise gelungen; die Befizer gaben der Leibesvisitation hat die Firma überhaupt nicht reagiert. Es wird nunmehr das Gewerbegericht als Einigungsamt anausweichende Antworten und versicherten, sie würden mit ihren Bei der bekannten Stellungnahme der Groß Arbeitern schon fertig werden. Ueber die Verhältnisse in der gerufen werden. Salomonmühle herrscht viel Unklarheit; dort versteht man es, die fapitalisten den Einigungsämtern gegenüber, besteht wenig Aussicht, Arbeiter durch verschiedene Lohnfäße uneinig zu machen und sie der daß es vor dem Einigungsamt zu einer Einigung fommen wird. Drganisation fernzuhalten; von den 80 Arbeitern diefer Mühle waren nur sehr wenige in der Versammlung anwesend. Von diesen behauptete einer, daß die fanitären Verhältnisse der Mühle sehr viel zu wünschen übrig laffen, worauf die G.-E.-G. ihr Augenmerk richten müßte.
wiffen.
Iaffen. Von Ferien ist darin feine Rede.
Zum Streik der Bremer Brauereiarbeiter. Die einmütige Arbeitsniederlegung der Brauereiarbeiter ist nicht ohne Eindruck auf die Unternehmer geblieben, die eine solche Geschlossenheit der Arbeiter jedenfalls nicht erwartet hatten. Die von Die Wortführer der Kommissionen in den einzelnen Mühlen be- Hamburg importierten Hingebrüder haben zweifellos auch Bedenken richteten über die stattgefundenen Verhandlungen und erklärten, daß bei den Unternehmern hervorgerufen und sie zu der Ansicht gebracht, die Arbeiter die gemachten Zugeftändnisse als sehr ungenügend be- daß es doch wohl besser sei, mit den alten erprobten Arbeitern trachten und daß sie sich damit nur vorläufig zufrieden geben könnten. Frieden zu schließen, um die Arbeitswilligenfchustruppe los au Nach längerer Diskussion beschloß die Versammlung, die gegen werden. Auf Anfrage des Vorfigenden des Gewerbegerichts erwärtige Lohnbewegung abzubrechen und der Verbandsleitung an- flärten sich beide Teile zu Unterhandlungen bereit. Eine solche fand heimzustellen, zu gelegener Zeit und unter günstigeren Umständen am Sonnabend, den 7. Oktober, statt. Es sind dabei den Arbeitern mit den alten Forderungen wieder hervorzutreten. Unterdessen soll es einige Bugeständnisse gemacht worden, namentlich auch in der Verdie erste Pflicht aller Mitglieder sein, die unorganisierten Kollegen fürzung der Arbeitszeit auf 10 бezw. 91% Stunden. für den Verband zu gewinnen.
Die Böttcher haben bei den Firmen Otto honad und Schuhmacher u. Koch Forderungen auf Abschluß eines Bertrag gestellt. Die erstgenannte Firma hat befriedigende Zugeständnisse gemacht, während die legtgenannte Firma bis jetzt auf das Schreiben bes Verbandes noch nicht geantwortet hat.
Ferner beschloß eine gut besuchte Versammlung des Verbandes der Böttcher, Weinlüfer ufw. gegen 3 Stimmen die Einführung einer Lokalunterstützung. Der Beitrag foll zu diesem Zweck vom 1. Nobember ab um 5 Pf. erhöht werden. Die Auszahlung der Unterstützung beginnt am 1. Januar 1912. Die Ausarbeitung des Negu Tativs ist dem Vorstand und einer viergliedrigen Kommission über tragen worden.
Letzte Nachrichten.
Die
Die Stimmung in Lissabon ist ungemütlich schwül. Carbonarios bewachen die Kasernen sowie die auswärtigen Ronsulate, um zu verhindern, daß verfolgte Monarchisten dort Schuß suchen. Der Mob macht sich unangenehm bemertbar. Als die Verhafteten aus dem Norden tamen, wurden fie von dem Böbel gezwungen, die republikanische Fahne zu küssen. Bierhundert in Oporto Braganza, 9. Oftober.( W. T. B.) gelandete Marinesoldaten find hier eingetroffen. Sie waren während der ganzen Bahnfahrt Gegenstand lebhafter Huldigungen. Eine Schar Royalisten befindet sich immer noch in Portugal , einen Kilometer von der Grenze entfernt. Infanterie ist mit Maschinengewehren nach Moimenta und Montecoro abgegangen. In Vin bäs find elf, in Moimenta drei Monarchisten verhaftet worden. Republikanische Freiwillige haben zwei Priester als Führer der monarchistischen Bewegung verhaftet.
Der dich behütet, schläft noch schlummert nicht. Sofia , 9. Oftober.( W. T. B.) Von der im Bau befindlichen Alexanderkirche ist eine Glocke herabgestürzt. Drei Perfonen wurden getötet.
Judenheze.
Dich, 9. Oktober. ( W. T. B.) In Fergana tam es auf Gewertverein driftlicher Bergarbeiter seine 3udas Gerücht von dem Raub eines Sarteuknaben durch Juden zu age, zu der jegigen 2ohnbewegung gegeben. Damit tritt einer Kundgebung gegen die Juden. Eine große Menge Einges dieſe in ein erneutes Stadium. Bei der letzten Lohnbewegung hatten borener begann Steine auf die Juden und ihre Fenster zu werfen. sich die Christen bekanntlich abseits gestellt Ein Jude wurde dabei getötet, mehrere andere und deren eingeborene Verteidiger erlitten Verlegungen. Die Polizei war ohnmächtig, die Ruhestörungen zu verhindern. Es wurden Truppen aufgeboten, die die Ruhe wieder herstellten.
Husland.
Raum daß der langwierige Stampf im Baugewerbe vorüber ist, trifft das schwedische Unternehmertum schon Vorbereitungen zu neuen Eine Falschmünzerei entdeckt. Kämpfen. Diesmal find es die Tertilfabrikanten, die den Anfang Hankan, 9. Oftober.( 2. T. B.) Auf dem Besitztum einer machen. Sie haben ungefähr fünfzig der für die einzelnen Fabriken russischen Gesellschaft sind eine Werkstatt zur Her geltenden Tarife auf den 31. Dezember gekündigt, berlangen aber ftellung von Bomben, große Mengen falscher Dollarnoten und chine Achtung, Steinarbeiter! Die gesperrte Firma Jüngers gleichzeitig, daß von dem Datum ab eine provisorische Verlängerung fische revolutionäre Flugschriften aufgefunden worden. Der von den u. Schille sucht in bürgerlichen Blättern Steinmetzen unter dem der Verträge eintritt, bis ein allgemeiner Landestarifvertrag für die Sinweis, Lohndifferenzen bestehen nicht". Demgegenüber stellen Textilindustrie zustande kommt. Damit ist jedoch die Textilarbeiter- Revolutionären zum Gouverneur gewählte Berfasser fordert die Bewir fest, daß genannte Firma nach wie vor gesperrt ist aus fchaft nicht einverstanden, und in Norrköping , dem Hauptsitz der bölkerung darin auf, sogleich die Republil zu erklären, dabei aber Gründen, welche sich gegen das von ihr geübte Arbeitssystem schwedischen Textilindustrie, hat ihre Organisation bereits beschlossen, die Fremden und ihren Handel nicht zu schädigen, wofern sie fich richten. den Fabrikanten Vorschläge zu einem lokalen Tarifvertrag zu unter- nicht zu Verteidigern der herrschenden Dynastie breiten. Zentralverband der Steinarbeiter, Ortsverwaltung Berlin . aufwürfen. Verantw. Nedakt.: Nichard Barth, Berlin . Inseratenteil verantw.:
Eh. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.