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Nr. 237. 28. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner   Volksblatt.

Kinderschukkommission von Groß- Berlin.

Die Zentralftelle für alle Kinderschubangelegenheiten befindet sich bei dem Vorsitzenden der Kinderschußkommission: Genossen Barenthin, Stralauer Plak   1/2 II. Bureau des sozialdemokrati schen Wahlvereins des 4. Reichstagswahlkreises. Geöffnet bor­mittags 9-2, nachmittags 5-8 Uhr. Beschwerden über Verstöße gegen das Kinderschuhgesek sowie über Kindermishandlungen werden von nachstehenden Kon­trolleurinnen entgegengenommen:

1. Kreis.

Frau Emilie Richter, Berlin   W. 8, Leipziger Str. 42

2. Kreis.

Dienstag, 10. Oktober 1911.

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Frau Luise Klokow, Fichtenau  , Moltkestraße. Wie ist es aber, wenn der Arbeiter die Nase voll" hat von Frau Anna Brund, Friedrichsfelde  , Rummelsburger Str. 16. dem ganzen Wohlfahrtsbetrieb in Leverkusen  , wenn er das Farben­Frau S. Schwarz, Friedrichshagen  , Seestr. 110. paradies verläßt? Darüber heißt es: Frau Charlotte Küter  , Karlshorst  , Rödelstr. 9. " Nimmt der Mieter seine Entlassung oder tritt er aus anderen Frau Frida Hinge, Hohen- Schönhausen, Berliner   Str. 120. Gründen von dem Mietvertrage zurüd, so hat er entweder Frau Robst, Lichtenberg  , Friedrichstr.   14a. den Nestbetrag in bar zu entrichten oder die Frau Mathilde Reich, Mahlsdorf  , Bahnhofstr. 41. Möbel wieder herauszugeben. Jm letzten Falle erhält Frau A. Steinborn, Nieder- Schönhausen, Tresfowstr. 52. er dann das angesammelte Sparkassenguthaben nach Abzug des Be­Frau P. Bruchoff, Ober- Schöne weide, Luisenstr. 28. trages zurück, der für etwaige Reparaturen der Möbel erforder= Frau Auguste Schumann, Oranienburg  , Jägerstr. 41. lich ist." Frau Gütig, Pantow, Bingstr. 51.

Frau Olga Zepernid, Reinidendorf- Ost, Hansastr. 14. Frau Ehlert, Reinickendorf- West, Berliner   Str. 108. Frau Elisabeth Hütter, Rummelsburg  , Sonntagstr. 4, Frau M. Daberkow, Stralau, Friedrich- Jungestr. 5. Frau Hedwig Dietrich, Weißensee  , Berliner Allee 217. Frau Elise Haeste, Wilhelmsruh  , Kronprinzenstr. 6.

Frau Elfe Seyfarth, Berlin   SW. 47, Wartenburgstr. 9, Seiten- Frau Damaschke, Tegel  , Bahnhofsplay 1. flügel IV.

Sprechstunde: Dienstag und Freitag bon 2-4 Uhr

3. Kreis.

Frau H. Torgler, SW. 61, Gitschiner Str. 93.

4. Kreis.

Frau Mehner, O. 27, Andreasstr. 79.

Frau M. Demmning, O. 34, Boghagener Str. 29. Sprechstunde: Donnerstags von 7-8 Uhr abends. Frau Emma Dölk, SO. 36, Forster Str. 44.

Frau Rettschlag, Pettenkoferstr. 9.

Frau Bertram, Muskauer Str. 4. Frau Bauline Friese, Kochhannstr. 16.

5. Kreis.

Frau Rosa Wollstein, Liebmannstr. 5. Frau Holzapfel, NO., Nüderstr. 7. Sprechstunde: Donnerstag und Freitag von 6-10 Uhr. 6. Kreis.

Wir bitten, alle Fälle ungefeßlicher Erwerbsarbeit der Kinder, Mißhandlungen, sittliche Gefährdung und dergleichen an diese Ges nossinnen zu melden. Die Namen der Beschwerdeführer werden distret behandelt, können also ohne Besorgnis obigen Personen mitgeteilt werden.

Kreditmöbel als kapitaliitifche

,, Wohlfahrt"!

Die Möbellieferung auf Abzahlung ist das neueste auf dem Gebiete tapitalistischer Wohlfahrts" fererei. Von dem Dorado" der Farbenstlaben, aus Elberfeld  - Leverkusen  , dem Sitz der Farben­firma Bayer u. Comp., ist ja schon mancherlei Wohlfahrt" auf die Arbeiter herabgeströmt. Auf die Aktionäre der Firma strömt allerdings Jahr um Jahr ein viel reellerer Segen. Wie der Prole­tarier", das Blatt des Fabritarbeiterverbandes mitteilt, empfiehlt Frau Minna Lohse, N. 58, Oderberger Str. 20 III. Sprechstunde: Dienstags und Mittwochs von 3-6 Uhr nachm. die Firma Bayer u. Comp. in Leverkusen   den Lohnfklaven ihre" Möbelhandlung auf Abzahlung.

Frau Witte, N. 28, Rheinsberger Str. 32. Sprechstunde: Täglich von 7-8 Uhr abends. Frau Striebel, N. 65, Luxemburger Str. 6, b. I.

darüber:

In einer Bekanntgabe an die Arbeiter der Werke heißt es Sprechstunde: Täglich außer Sonnabends von 7-8 Uhr abends. bemittelte junge Eheleute und Familien, die genötigt sind, ihre Wir haben diese Einrichtung getroffen, damit in Zukunft un­Wohnungseinrichtung zu ergänzen, nicht mehr darauf angewiesen sind, die Möbel und andere Haushaltungsgegenstände auf Abzah­lung zu kaufen."

Frau Helene Rofitta, N. 65, Müllerstr. 133a. Sprechstunde: Sonnabends von 7-8 Uhr abends.

Frau Jofepf, Gotzkowskystr. 1, vorn I.

Frau G. Flatau, Bandelstr. 18.

Frau Minna Weide, Rammlerstr. 5 III. Frau M. Bratte, Dänenstr. 3.

Teltow  - Beeskow  .

Frau Elfriede Ryned, Treptow  - Baumschulenweg. Stief­holzstr. 180.

Frau Toni Sußmann, Charlottenburg  , Berliner Straße   130. Frau Siedel, Rigdorf, Jdealpaffage 6. Frau B. Lietsch, Rigdorf, Wildenbruchstr. 56. Frau Singelmann, Adlershof  , Kronprinzenstr. 20. Frau Stut, Briz, Germania- Promenade 20. Frau Tölle, Friedena u, Deidesheimer Str. 3. Frau Conz, Groß- Lichterfelde  , Hochstr. 16. Frau Moebest, Grünau, Köpenider Str. 91. Frau Radumke, Johannisthal  , Roonstr. 4. Frau Hadbarth, Köpenid, Flemmingstr. 18. Frau Modrak, Lantwiz, Marienstr. 11. Frau Schwarz, Mariendorf  , Rathausstr. 97. Frau Greulich, Marienfelde  , Kaiser- Allee 20. Frau Drescher, Nowawes  , Priesterstr. 79.

Frau Schuschent, Schmargendorf  , Sulzaer Str. 12. Frau Heide, Schöneberg  , Kyffhäuserstr. 4. Frau Hirche, Wannsee  , Chausseestr. 15.

Frau Wolff, Treptow  , Gräbstr. 64. Frau Flöter, Steglib, Sachsenwaldstr. 1.

Frau Roloff, Tempelhof  , Friedrich Wilhelmstr. 31.

Niederbarnim.

Damit gibt die Firma ja zu, daß an sich der Lohn der Gift hüttenproletarier derart niedrig ist, daß sie auf die Abzahlungs­geschäfte angewiesen waren und sind. Ueber die Bezugsbedingun­gen" beim fapitalistischen Wohlfahrtsmöbelkreditbetrieb erfahren wir folgendes:

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Das genügt. In das Abzahlungsgeschäft ist also durch den Wohlfahrtsbetrieb ein neues Moment gebracht: während es bisher feinem Händler einfiel, sich darum zu kümmern, wo ein Kunde arbeitete, wenn nur die fällige Nate bezahlt wurde, ist es bei der Farbenfirma Bayer u. Comp. anders, da werden die Möbel wieder weggenommen, wenn der Restbetrag nicht auf einmal beim Arbeits­wechsel bezahlt werden kann!

Wahrlich, es ist etwas abschreckend Häßliches mit der egoisti­schen Wohlfahrts" plage des Großkapitals. Was wird die Profits gier nächstens ausbrüten?

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Wenn der Abzahlungshandel allgemein derart fapitalistisch in eigene Regie" übernommen wird, fann ja auch der Lohn für die Arbeiter allgemein mehr der Lebensnotdurft des ledigen Mannes angepaßt werden, als der des verheirateten. Welche glänzenden" Aussichten für die Ausbeuter im Zeitalter der" gehobenen" Ar­beiterexistenzl

Aus der Partei.

Eine Riefenversammlung gegen die koloniale Naubpoft der fapitalistischen Staaten und gegen die Kriegszündelei der Diplomatie fand am Sonnabend, den 7. Oftober in Stuttgart   statt. Die Parteileitung Stuttgarts  , die im Auftrage der Streisversammlung des 1. württembürgischen Wahlkreises die Versammlung einberufen und Genoffin Luxemburg als Rednerin berufen hatte, hatte das größte Versammlungslokal der Stadt, den Zirkusbau gemietet. Aber auch dieser Naum reichte nicht aus, die Menge zu fassen. Weit über 5000 Personen waren anwesend. Als die Polizei das Lokal längst gesperrt hatte, strömten noch immer neue Massen herzu. In überaus eindrucksvoller Rede behandelte Die Genossin Luxemburg  das Thema. Als fie schloß mit der Aufforderung, die ordnung zu zertrümmern und damit Teuerung und Krieg unmöglich Sträfte anzuspannen, um die fapitalistische Wirtschafts­zu machen, durchbrauste donnernder Beifall den Riesenraum. Mit einem dreifachen Hoch auf die internationale revolutionäre Sozial­demokratie schloß der Borsigende Weſtmeyer die Riefenversammlung, die dritte, die von der Stuttgarter   Parteigenossenschaft gegen die Kriegsgelüfte der raubgierigen Clique der Stolonialinteressenten aller tapitalistischen Staaten und ihrer Handlanger veranstaltet wurde.

Personalien. 8um zweiten Parteisekretär wählte die Generalversammlung des sozialdemokratischen Vereins für Köln­Stadt und Köln  - Land den Genossen Rudolf Ifland( Köln­Ehrenfeld.) Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Eine Rettung der Reichsversicherungsordnung.

" Der Bewerber muß mindestens 1 Jahr im Dienste der Farbenfabriken stehen und durch eine einwandfreie Führung die nötigen Garantien dafür bieten, daß er gewillt ist, die eingegange­nen Verpflichtungen gewissenhaft zu erfüllen. Die Möbel werden zunächst nur mietweise überlassen. An Miete sind jährlich 6 Proz. des Anschaffungswertes zu zahlen. Die Wiete ist in Wochenbeiträgen bei der Lohnzahlung bar zu entrichten. Bei einem Anschaffungswert von 500 W beträgt also die Miete pro Jahr 30 M., die in 50 Wochenraten zu 60 Bf. cingezogen wird. Als An­zahlung auf den zufünftigen Neuf der Möbel hat der Mieter wenigstens 10 Proz. des Kaufpreises zu leisten. Die Anzahlung des Mieters wird auf den Namen des Mieters in der Sparkasse für Arbeiter der Farbenfabriken angelegt und zu 5 Proz. berzinst. Außerdem muß der Mieter sich verpflichten, sich wöchentlich 1 Broz. des Anschaffungswertes( also bei einem Anschaffungswerte von 500. 5 M) bon seinem Lohne einhalten zu lassen und die Be­träge ebenfalls der Sparkasse für Arbeiter der Farbenfabriken zu Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. überweisen, die sie zu 5 Broz. verzinst."

Zu dieser Rechnung bemerkt der Proletarier":

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Bleiben wir bei dem Beispiel von 500 M., das die Farbwerke anführen, so hat der Arbeiter zuerst zu leisten 50 M. als Anzahiung und außerdem 291,20 M., zusammen 341,20 m. im ersten Jahr. Das ist eine Summe, die sich wohl Duisberg und sein Sozialsekre­tär Schulze mit Leichtigkeit alle Monate leisten können, teineswegs aber ein Arbeiter, der mit einem Jahreseinkommen von 1200 bis 1300 M. eine vier- und fünfföpfige Familie zu ernähren hat. Selbst fich solche Summen abzudarben."

Frau J. Schulze, Rummelsburg  , Ai- boghagen 1a. Frau M. Langer, Borsigwalde  , Ernststr. 26. Frau Lieschen Gubela, Erkner  , Wilhelmstr. 27. Frau Berta Neumann, Französisch- Buchholz  , Rosenthaler junge Eheleute sind nicht in der Lage, unter jetzigen Verhältnissen Straße 16.

Kleines feuilleton.

Theater.

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Gedankens", ein Giordano Bruno- Drama boll marfiger Kraft. Er ist Anhänger des Versdramas, und so sind auch die Legionäre" in Versen geschrieben.

Das Zentrum fieht wohl ein, daß all sein Reden und Schreiben zum Lobe der Reichsversicherungsordnung unter der christlichen Ara beiterschaft nicht hinreichend wirkt. Seine Leute veranstalten des­halb eine umfängliche Rettungsaktion des großen sozialen Werkes". bor   dem Radi! Unser Essener Parteiblatt hatte die Arbeiter­vertreter des Zentrums wegen des Verhaltens zur Versicherungs­ordnung fcharf angefaßt, nicht zuletzt den Essener Abgeordneten Giesberts. Dieser hat nun in Gemeinschaft mit den Abge­ordneten Beder, Behrens und Fleischer Privatklage gegen die Arbeiterzeitung angestrengt. Verhandelt wird die origi nelle Ehrenrettung einer politischen Mißgeburt am 27. Oktober.

Das Nachspiel zu einem Gaftmahl.

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In Pforzheim   in Baden   wurden am 6. Oftober vor dem Schöffengericht nach siebenstündiger Verhandlung die Genossen Schübelin, Redakteur der Freien Presse", und Hamann, Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes, wegen Be­leidigung des Fabrikdirektors Emil Kollmar, Chef der Firma Kollmar   u. Jourdan, zu je 500 M. Geldstrafe und zur Tragung fämtlicher Kosten verurteilt.

Im vergangenen Jahre gab die besagte Firma einige Zeit vor Ausbruch des Streits im Saalbau" in Pforzheim   ein Essen für

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Nimmst du, erlauben dir's die Karten, Vergnügt den schmutzigsten Gewinn. Des Christentumes Grundgedanken, Die deinen Staaten eigen sind, Sie kommen wirklich oft in Schwanken, Verflüchtigen sich leicht im Wind. Europas   Völker, wahrt die Güter, Die heiligsten, in guter Rub'! Und stehlt als treubesorgte Hüter, Soviel ihr stehlen könnt, dazu!

B. Schlemihl im Simpliciffimus".

- heaterchronit.

Notizen.

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Es war entschieden ein originaler Gedanke, der Bühne das ent­Theater in der Königgräger Straße: Hunds- febliche Los der französischen   Fremdenlegionäre zuzuführen. Im tage", Luftspiel von Korfiz Holm  . Der Verfasser hat sich, ersten att sowie einigen späteren Szenen wird dazu ein sehr was Handlung, Psychologie und Motivierung anlangt, in teine Un- fräftiger Anlauf genommen; die Straßheit der Bilder auf Ein toften gestürzt. Aber er läßt seine Männlein und Weiblein aus und hinter der Bühne läßt sich poetisch rechtfertigen. die Handlung tonſequent dem Münchener   Künstler- und Bohèmemilieu so unbefangen led, so überragender Gestalter würde un munter parador und wißig plaudern, daß man die gute Laune den durchgeführt haben. Nicht so Noffig. Er kommt mit subtropischer Die Soldaten rebellieren, weil sie weder ganzen Abend über nicht verlor. Statt der gequälten Üleberraschungs- Räuberromantit. trids und Bluffs gab's in dem Schlendergang des Dialogs alle die vom Kommandanten anbefohlenen beftialischen Hinrichtungen der Augenblicke Einfälle, bei denen man mit guter Ueberzeugung lachen Eingeborenen mit ansehen können, noch die brutale Behandlung Das alles ist höchft fonnte. So war der Beifall am Schlusse wohl verdient. Jedenfalls ihrer Kameraden länger dulden wollen. stedt unvergleichlich mehr Humor darin als etwa in den Bummel- dramatisch gemacht. Dann gehts in den Kampf gegen den studenten", die im Berliner   Theater noch immer- tonturrenglos schwarzen Feind; er wird natürlich niedergezwungen; die Un­Im Friedrich Wilhelm. bominieren. führerin der Amazonentruppe:" Etioni" fällt dabei in die Hände der Ein Kunstschriftsteller, ein Shriler und Maler lauter Judi Sieger. Von jegt an verliert fich der Dichter ins Nebulöfe. Etioni städtischen Schauspielhause sind aus Gründen, die auf vidualitäten" und moderne Menschen", für die die eheliche" Treue ist die Tochter des schwarzen Wüstenfürsten, ber unschädlich gemacht politischem Gebiete liegen"," Die Legionäre" vom Spielplan ab ein überwundenes Vorurteil beschränkten bürgerlichen Bhilisteriums wird, indem man ihn samt seiner Burg in die Luft sprengt. Sie gelegt. Es geht statt dessen am Montag, Dienstag und Mittwoch istbergnügen sich und ihre Frauen in der Sommerfrische mit boziert, wie ein deutscher Professor und verliebt sich obendrein in Ludwig Thomas Komödie Moral" in Szene.( Diese seltsame Süßholzraspeln und flüchtigen Liebeleien. Es find nicht wirkliche den Legionär Konrad, der sie gefangen genommen hat. Im gegen- tepertoireänderung soll auf eine Einwirkung der französischen   Bot­lebendige, aber immerhin durch treffende charakteristisch- perfiflierende feitigen Liebeswerben ergießt sich die Flut salomonisch- orientaliicher fchaft zurückzuführen fein. Wir haben also jest neben der welte Und als fern mit lautem Knall die Dynamit. bekannten eigenen Benjur auch noch eine französische, der sich ein Schlaglichter beleuchtete Gestalten. Am drolligsten wirft die Staritatur Bilderpracht. ihr Adolar deutscher   Theaterdirektor ohne weiteres unterwirft. Männerftola!) des Kunstschriftstellers, eines mit angeblichen Donjuan  - Erfolgen renom- mine auffliegt, da schwören sich Etioni und erlösen. Man merkt Preußische Kultur. Prof. Heinrich Wölfflin  , der mierenden und ewig abgeblisten schöngeistigen Gesinnungslümpchens. Stonrad, die Welt vom Striege zu Berächter jedes banaufischen Erwerbes gedenkt er die soziale Frage die Absicht des Dichters; ihm war der Stoff gerade gut hervorragendste deutsche Kunsthistoriker, wird sein Lehramt an der für sich und seine Frau dadurch zu lösen, daß er nach vollzogener genug, um offen von der Bühne für eine große humane Idee ein- Berliner   Universität aufgeben und einem Rufe nach München  Scheidung ein Millionärstöchterchen ergattert und der Geschiedenen zutreten. Noifig befand sich schon auf dem richtigen Wege; nur folgen. Gründe: 2. fühlt sich in dem absolutistisch- bureaukratisch So entstand ein regierten Breußen nicht wohl, um so weniger, da er den Mut hat, aus den Renten großmütig ein Stipendium aussett. Dem Dichter, erlahmte die Dichterkraft: das ist das Fatale.

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der in noch dringenderen Möten lebt, gibt er den guten Ratschlag, Drama, das zwar in manchen Einzelheiten den starken Schilderer feine Kunstanschauungen auch auf das moderne Leben anzuwenden bas Recht auf alle Werke, die er künftig schreiben werde, im Boraus fenntlich macht, jedoch als Ganzes den Keim eines frühen Todes in und feine Meinungen nicht nach der offiziellen preußischen Kunst­für rund 500 Mille dem Verleger zu verkaufen und sich dann für fich trägt. Es wurde nicht ohne Widerspruch aufgenommen, der aber politik zu richten. So hat er gegen verschiedene von bekannter Seite alle Zeit zur Ruh zu sehen. Eine junge reiche in den Malersmann boch bon lautem Beifall überftimmt ward. Unter den Darstellern protegierte Bläne( die Umgestaltung des Opernplages usw.) protestiert. berliebte Bitwe läßt den Herrn bei seinem putzigen Bersuche, fich fiel eigentlich nur Stäthe Wittenberg   als rafend leidenschaftliche Die Bonzen rächten sich daher, indem sie die von Wölfflin   vor­als Chefandidaten zu empfehlen, gründlich auffigen und nimmt Marketenderin auf. Sonst machte sich mancherlei Schat one bemert geschlagene Ernennung Liebermanns zum Ehrendoktor verhinderten bann auch nach einer fleinen Eifersuchtsfampagne, die die verständige bar, sowohl bei der Regie, als auch bei den meisten Haupt- und und ihm sonst Schwierigkeiten machten. 23. folgt also Tschudis Beispiel, und Breußen hat das Nachsehen. Frau des Künstlers inszeniert, von dem verehrten Meister freund Nebendarstellern. schaftlichen Abschied. Versöhnung der Gatten und Alpenglühen im Hintergrund. Es ist beinah' wie im Theater," mokiert der Autor fich selber lussig über seinen Schluß.

Otto Gebühr  , der im Lessing- Theater den Doktor Jura, den heiter toleranten Ehepbilofophen so ausgezeichnet spielte, brachte bie gefinnungslumpige Toleranz des Kunstschriftstellers Tom mit ebenso verblüffendem Humor heraus. Sehr gut war auch Tilla Durieug, als hisiges, dummes, intrigantes Ehegänschen, wie die Darstellurg des Malerpärchens durch Bruno Harprecht   und Julia Serda.  

dt.

Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus: Die Legionäre" von Alfred Nossig  . Der Autor hat fchon verschiedene Stücke geschrieben, darunter Die Tragödie des

Humor und Satire. Europa  .

Mein Erdteil der Humanitäten, Des Rechtsgefühls und Gleichgewichts, Was sagtest du, wenn's andere täten? Galt' anderswo das Recht für nichts? Marotto einfach einzusaden, Aegypten stehlen über Nacht, Und jetzt noch Tripolis   zu paden, Wie man's in Tunis   vorgemacht! Das Maul voll schöner Rebensarten, Der Menschheit edle Schüzerin,

e. k.

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-Die nicht nachgesuchte Sonzession. Die Auf­führung der Dreftie" im Birkus Schumann ist berboten worden, weil Direktor Reinhardt nicht um eine besondere Konzession hierfür nachgesucht hat und die Polizei für jede Bühne eine besondere Stonzession verlangt. Direktor Reinhardt hält das nicht für nötig. Die Angelegenheit wird von beiden Seiten prinzipiell behandelt und dürfte erst durch ein Verwaltungsstreitverfahren entschieden werden. Antwerpen   als größter Exporthafen der Welt. Die Entwickelung Antwerpens als Safenplatz schreitet un aufhaltsam vorwärts. Im Jahre 1910 liefen nicht weniger als 8717 Schiffe ein mit einem Gehalt von 12 654 158 Tonnen. Gegen das Jahr 1901 stellen diese Zahlen eine Verkehrszunahme von nicht weniger als 41 Broz. dar. Die Hafenerweiterungsbauten werden energisch fortgeführt.