auch der Pflicht nicht entziehen lönnen, fie Burchzuführen, zumal! die Wahlrechtsbewegung der schwedischen Frauen eine außerordent liche Stärke erreicht hat und noch immer mehr anwächst. Vor allem wird selbstverständlich auch die sozialdemokratische Partei und ihre Frattion dafür sorgen, daß die Frauen nun endlich einmal auch auf dem Gebiete des Wahlrechts zu gleichberechtigten Staats­bürgern gemacht werden. Für die liberalen Kandidaten wurden fratischen 172 780, es find somit 414 907 der wahlberechtigten Männer Schwedens , die für die beiden Parteien stimmten, welche das Frauenwahlrecht fordern. Dem gegenüber stehen 188 247 fonser­vative Stimmen. Es hat sich also die männliche Hälfte des schwedi­schen Volkes bei diesen Wahlen mit einer außerordentlich starken Majorität für das Frauenwahlrecht ausgesprochen. Eine Vorlage zur Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts wird, wenn der Schwedische Reichstag Anfang nächsten Jahres zusammentritt, um so mehr Aussicht auf Annahme haben, als auch eine Neuwahl der Ersten Kammer bevorsteht, bei der die Konservativen voraussichtlich 30 Mandate teils an die Liberalen, teils an die Sozialdemokraten verlieren werden. Durch diese bevorstehenden Wahlen wird die liberale Partei zur stärksten Partei des gesamten Reichstags wer­den, und die Zahl der sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten, beide Kammern zusammengenommen, wird sich auf ungefähr 77 erhöhen.

daß wesentliches gutage trat. Da famen plöglich eine Reihe früherer Dienstherrschaften der K. an die Reihe, welche durch die Polizei er mittelt waren und sehr ungünstiges zu berichten wußten. Als der Vorsitzende die S. aufforderte, sich zu äußern, erklärte diese, sie tenne die Leute nicht! Allgemeines Erstaunen. Als weitere Zeugen gegen sie auftraten, wiederholte sich dieselbe Szene. Die Angeklagte blieb auch dabei, obgleich auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Werthauer die polizeilichen Anmeldungen herbeigeschafft bei den Wahlen 242 127 Stimmen abgegeben, für die sozialdemo­wurden, die bewiesen, daß sie bei den betr. Personen gedient batte. Die Sache wurde immer rätselhafter. Da erhob sich der Sach­verständige Kreisarzt Dr. Wilhelm aus Khriz und erklärte: er fei zunächst der Ansicht gewesen, daß die K. die Wahrheit gesagt und in psychologischer Abhängigkeit in der Tat Werkzeug des Angeklagten 2. gewesen sei. Nachdem er aber nun den ganzen Gang der Ber­Handlung verfolgt und auf Grund seiner eingehenden Untersuchung die Persönlichkeit der K. beobachtet habe, tomme er zu der Ueberzeugung, daß hier der seltene Fall der patho­logischen Unwahrheit vorliege. Die S. fei erblich bes lastet, in der Entwidelung stehen geblieben, fage aus wie ein Kind, ohne Verantwortlichkeitsgefühl, wie sie ja auch in ferueller Beziehung den Dienstherren alles mögliche nachfage. Es sei daher wohl mögilch, daß sie Dichtung und Wahrheit mische.-- Der Staatsanwalt beantragte gegen alle drei Angeklagte das Schuldig im Sinne der Anklage, unter Zubilligung mildernder Umstände. Die Geschworenen aber folgten den Anträgen des Justizrats Margoninsti und Rechtsanwalts Dr. Werthauer und verneinten sämtliche Schuldfragen auch die gegen die Krüger, die sich selbst beschuldigt hatte. Der Gerichtshof erkannte demgemäß auf Freisprechung.

Bom Spandauer Schöffengericht.

En einem dieser Zage follen in allen Behörden; Aemtern und Bureaus, bei allen Dienststellen und Außenbeamten, in den Aufenthaltsräumen des Lokomotiv und 8ugperfonals, in den Stell werfen, Weichensteller und Bahnwärterhäusern, an allen Arbeitsstätten, wie Bahnhöfen, Güterböden, Werk stätten, Lokomotiv- und Wagenschuppen, auf den Bahn­streden usw., durch Töchter von Beamten und Arbeitern der Eisenbahnverwaltung Blumen und Blumenpoftfarten zugunsten des Erweiterungsbaues des Christianenheims an Eisenbahns bedienstete verkauft werden.

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Namentlich werden die Dienstborsteher die Bureau, Bahnhofs, Güter, Rassenvorsteher, Bahnmeister, Berkmeister- sowie auch die Wagenmeister, Werfführer und Notten­führer zu einem wirksamen Vertrieb der Blumen und Karten beitragen tönnen. Sie alle werden freund­lichst gebeten, uns hilfreich zur Seite zu stehen....

Wenn es so gelingt, ohne alle Ausnahme jeden Beamten und Arbeiter um eine fleine Gabe an zugehen, wird reicher Erfolg nicht ausbleiben. Handelt es sich doch in unserer großen Verwaltung um mehr als eine halbe Million Beamte und Arbeiter!

Besonders hervorgehoben wird in dem Aufruf, daß auch die Töchter des Eisenbahnministers bon Breitenbach sich dem Sammelwert unterziehen!

Der revolutionäre Hansabund.

Die Teuerung, unter der ganz Deutschland leidet, hat den Hansabund zu einem Revolutions und Petitionssturm vers anlaßt, der überall, wo der Bund Ortsgruppen hat, veranstaltet wurde.

Die schwedischen Frauen haben übrigens bei den verflossenen Wahlen auch selbst eine sehr eifrige Agitation entfaltet und so ihr Wir sind durchaus der in dem Aufruf ausgesprochenen Meinung, gut Teil dazu beigetragen, daß die Konservativen eine solche schwere Niederlage erlitten. Die Landesvereinigung für politisches Frauen- daß sich niemand von den vielen Hunderttausenden der Eisen­wahlrecht hatte in allen Provinzen des Landes besondere Wahl- bahner von dem Liebeswert ausschließt". Sollte sich aber doch ein leitungen eingefeßt, um die Forderung zu propagieren, und sowohl Ungeratener unter den Eisenbahnern finden, der die Taschen zuhält, in Verbindung mit den liberalen wie mit den sozialdemokratischen dann sind wir ebenso sicher, das das seiner festen Anstellung Denn es Einer besonderen polizeilichen Fürsorge erfreut sich seit einiger Wahlausschüssen für die Abhaltung von Frauenversammlungen oder Beförderung durchaus keinen Abbruch tut. Zeit der Vorsitzende bes Kreiswahlvereins Spandau - wie für die Vermittelung weiblicher Referenten zu sorgen. Nach handelt sich ja um ein freiwilliges Liebeswer!! Potsdam - Osthabelland Genosse E. Schubert, der den Mitteilungen des Zentralvorstandes der Landesvereinigung in Spandau eine Schankwirtschaft betreibt. Fast feine Woche ver- haben während der Wahlbewegung in 217 Versammlungen Frauen gest, in der er nicht wegen angeblicher Uebertretung der Polizei- als Referenten gesprochen und die Zahl der Besucher wird auf rund 80 000 angegeben. Außerdem aber wurden die Frauen auch Die dem Hansabunde angehörenden Abonnenten der Berliner stunde einen polizeilichen Strafbefehl erhält. Da das Schubertiche Lokal fast ausschließlich von geschloffenen zu einer großen Anzahl der von den Männern beranſtalteten Morgenpost" werden am Montag nicht wenig erschreckt aufgefahren Gesellschaften frequentiert wird, die ihre Sigungen und Be- Wählerversammlungen als Rednerinnen eingeladen. Selbstver- fein, als sie beim Lesen ihres Leib- und Magenblattes gewahr sprechungen dort abhalten, so kommt die Polizei die Polizei sehr oft ständlich haben unsere Parteigenoffen ebenfalls alle Kraft auf- wurden, welch landesverräterischer Organisation sie angehören. in die Lage, feststellen zu können, daß nach 11 Uhr noch geboten und keine Mühe gescheut, um Seite an Seite mit den männ- Stand doch in dem Blatt zu lesen: Betrieb im Lokale ist, und ebenso oft kommt dann jedes- lichen Genossen für den glücklichen Ausgang des Wahlkampfes zu mal der Strafbefehl, der in den letzten Fällen schon sorgen und damit auch die Forderung des Frauenwahlrechts ihrent über 60 Mart lautete. Auf einen Einspruch des Genoffen Biele näher zu bringen. Schubert hat das Schöffengericht schon einmal auf Frei­sprechung erkannt, da festgestellt werden konnte, daß um 11 Uhr das Lotal für den öffentlichen Verkehr geschlossen wurde. Jetzt hatte fich das Gericht wieder in zwei Fällen mit Schubert zu beschäftigen, in denen der Beschuldigte Einspruch erhoben hatte. Besonders stützte fich die Anklage in dem einen Fall darauf, daß die Tür zum Lokal, in welchem sich Gäste befanden, nach 11 Uhr noch aufstand, das Lokal also jedem zugänglich war. Das bestritt der Beschuldigte auch gar nicht, gab dafür aber eine einfache Erklärung. Der Theater. Das Pariser Petit Journal" meldet aus Zoulon, daß dort berein, Spandauer Volksbühne“ fam alt dem betreffenden Tage bon einer Kremferpartie zurüd und lud die von Der Erfolg der Kornblumen- und Margeritentage hat zur Nach am Sonntagabend in einem Kaffeehause am Boulevard de Stras dem Beschuldigten entliehenen Gegenstände bei ihm ab. Der Kutscher eiferung angespornt. Während sich aber früher die Komitees an bourg eine Bombe explodierte, die von einem Unbekannten unter des Kremsers tränkte dabei seine Pferde und ließ währenddem die einen unbestimmten Geberkreis gewandt haben, soll bei dem neuen einem Tische versteckt worden war. Der Tisch flog in die Luft, Tür offen. Der Amtsanwalt hielt dennoch die Bestrafung Blumentage, der von den Veranstaltern Christianenheim- Tag" ge- während die Bombe ein tiefes Loch in den Boden bohrte. Fünf für zu Recht erfolgt. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. tauft worden ist, ein eng begrenzter Personenfreis angebettelt Bersonen wurden durch Verbrennungen Karl Liebknecht beantragte in beiden Fällen Freisprechung. werden, nämlich die Beamten und Arbeiter der preußisch Splitter verwundet. Der Boulevard de Strasbourg ist die Das Gericht schloß sich den Ausführungen des Verteidigers an beffischen Eisenbahngemeinschaft und der Reichsfelbe Straße, in der sich jüngst bei der Beerdigung der Dpfer von und erkannte in beiden Fällen auf Freisprechung. und erkannte in beiden Fällen auf Freisprechung eisenbahnen. Der Feldzug auf die Taschen der Eisenbahner soll der Liberté" die große Banit abspielte.

Bersammlungen

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Beranstaltungen.

Potsdam . Die Frauenabteilung des Wahlvereins hält am Diens­tagabend im Lokal Kaiser- Wilhelm- Straße 38 ihren Lese­abend ab. Wichtige Besprechung.

Aus aller Welt.

Ein freiwilliges Liebeswerk.

Aus der Frauenbewegung.inben Tagen vom 16. bis 18. Oktober d. J. burch Verlauf von

Hoffentlich haben nicht allzuviel stramm monarchisch gesinnte Hansabündler ihre Mitgliedschaft aufgegeben, denn der in Deutsch­ land so spurlos borübergegangene Revolutionssturm ist nur ein papierner Resolutionssturm. Was natürlich nicht hindert, daß die agrarische Presse um ein neues Argument für die Staats gefährlichkeit des Hansabundes bereichert ist.

Bombenexplosion in einem Touloner Café.

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Kleine Notizen.

und

Christblumen vorgenommen werden. Es besteht die Notwendigkeit, Ein Familiendrama in der Mart. In einem Anfall von Ber Auf dem Wege zum staatsbürgerlichen Frauenwahlrecht in das in Erfurt errichtete Eisenbahm- Töchterheim auszubauen, wofür 200 000 Dart notwendig sind. Für diesen Zived fol gesammel folgungswahnjinn hat in Busendorf ( zwischen Werder und Lehnin ) Schweden . Die nun abgeschlossene Neuwahl der Zweiten Rammer bes werden. Da der Blumentagbettel vom Eisenbahnminister bie 25 jährige Arbeiterfrau Minna Horning ihre beiden Schwedischen Reichstags bedeutet offenbar einen Fortschritt auf v. Breitenbach genehmigt ist und eine ganze Reihe leinen Kinder und dann sich selbst aufgehängt. Die dem Wege zur Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts. Die hoher Eisenbahnbeamten einen Aufruf als auptausfrau hatte mit ihrem Manne in glücklicher Ehe gelebt, doch zeigte Sozialdemokratie hat die Bahl ihrer Abgeordneten von 35 auf 61fchuß unterzeichnet hat, dürfte der flingende Erfolg nicht ausbleiben. fie in legter Zeit Spuren von Geistesschwäche.

wenigstens heißt es in dem Aufruf:

Er( der Erfolg) ist mit aller Bubersicht zu er. warten, wenn in allen Kreisen des Eisenbahnpersonals sich Männer finden, die mit Eifer und Geschid die nötigen An ordnungen treffen.

erhöht, während die Liberalen in ihrer alten Stärke mit 102 Mann in die Kammer zurüdkehren, die Zahl der konservativen Abgeord­neten aber von 93 auf 64 zurüdgegangen ist. Die konservative Partei ist im Grunde genommen eine Partei von Gegnern des allgemeinen Frauenwahlrechts und ihre Regierung, das Mini­sterium Lindman, das nun infolge des Wahlergebnisses seinen Um ja nicht einen Hilfsweichensteller oder Eisenbahnarbeiter Abschied genommen hat, stand der Forderung des Frauenwahl­rechts stets ablehnend gegenüber. Die liberale Partei aber, die mit 2 M. Tagelohn der Gefahr auszusetzen, bei der Bettelei über­jekt zur Regierungspartei geworden ist, hat die Forderung des gangen zu werden, ist folgende Organisation des Blumentages vor Frauenwahlrechts auf ihrem Programm und wird sich sicherlich gesehen:

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