Nr. 238. 28. Jahrgang.
( Sechster Tag.)
In der gestrigen Verhandlung wurde der Rest der Anklagefälle erledigt, der Untersuchungsrichter, der eigenartige Generalmajor a. D." Pauli und der Oberleutnant von Better bernommen. Heute um 9 Uhr sollen die Plaidoyers beginnen.
Im März 1910 tam Metternich zu dem Gärtner Riesbeck in ber Neustädtischen Kirchstraße, bei welchem er schon öfter kleine Bestellungen gemacht hatte. Er bestellte einen
Rosenstrauß zum Preise von 50 Mark
für eine Künstlerin, die im Kaiserhof wohnte. Er soll dabei gesagt haben, er kaufe sonst bei Bod, wo er einen Kredit von 200 bis 300 M. habe. Er werde aber dort überteuert und komme deshalb zu ihm. Die teueren Rosen, die das Beste sein sollten, das es gibt, wurden geleistet. Riesbeck hat später vergeblich versucht, Bahlung zu erhalten, Mahnbriefe hatten keinen Erfolg, R. mußte deshalb den Klageweg beschreiten. Jetzt erst, im August, ist Zahlung geleistet worden. Der Gärtner bekundet, den Kredit gewährt zu haben, weil er sich überzeugt hatte, daß es sich wirklich um den Grafen Metternich handelte.
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Mittwody,
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geben, Sie noch über einige Punkte zu befragen. Zeuge( mit er- die sich darum bemühen, Orden, Ehrenzeichen, Titel, Standess hobener Stimme): Ich möchte recht viel hier reden, denn ich bin erhöhungen oder sonstige derartige Auszeichnungen zu erhalten, in der schmachvollsten Weise angegriffen und beleidigt worden, und mit ihren Beziehungen in Verbindung zu bringen, um diesen Zweck zwar vom Staatsanwalt, demselben Herrn, der schon einmal den zu erreichen. Grafen einen gemeinen Betrüger genannt hat. Er glaubt wohl, Nach längeren erregten Auseinandersetzungen zwischen der Vermit mir ebenso verfahren zu können. Das gibt es nicht! Vor- teidigung und der Staatsanwaltschaft darüber, daß die Staatsfigender: Sie haben hier nicht in solchem Tone zum Gericht zu anwaltschaft Berdrehungen und Verschiebungen der Verteidigung reden. Wie weit haben Sie die borgeworfen habe, erklärt der Zeuge Pauli: Ich werde Strafantrag Berechtigung, Rang und Titel eines Generalmajors gegen denjenigen stellen, der das in die Zeitungen eingesetzt hat. Ich werde ihn verklagen wegen Beleidigung, Ehrenkränkung und zu führen? Wollen Sie darüber Auskunft geben? 3euge: Na, Berleumdung. Sie haben mich in meinem Berufe und in meiner warum denn nicht? Können wir ja machen! Hier liegen alle meine Gristenz geschädigt, das ganze Gericht hat es getan, ich werde Sie Patente vor und hier sind meine Orden und Ehrenzeichen. alle auf Schadenersatz verklagen. Vorsitzender: Wir haben doch Vorsitzender: Ich frage Sie nochmals: Sind Sie preußischer Gene- nichts mit den Artikeln in der Presse zu tun, da müssen Sie sich ralmajor? Zenge: Nein. Habe ich auch noch nie behauptet. Ich schon an den Verfasser und den verantwortlichen Redakteur wenbin Major a. D., Stabsoffizier, das ist ungefähr ein Unterschied den. Zeuge Pauli( zum Vorsitzenden): Sie haben das doch alles wie zwischen einem Referendar und einem Kammergerichtsrat. Ich hier vorgebracht, Sie sind also dafür verantwortlich. habe als preußischer Offizier den Krieg 1870/71 mitgemacht, habe das Eiserne Kreuz zweiter Klasse erhalten und bin bis zum Major bekundet: Als ich Pauli 1908 in einer anderen Sache vernahm, Kriminalkommissar Krüger wird hierauf vernommen und avanciert. Dann erhielt ich eine Mission nach China und ging ergab sich, daß er keineswegs über großes Vermögen verfügt und dorthin mit 12 Offizieren und 5 Unteroffizieren, um das chinesische außerstande war, Geld zu verleihen. Es handelte sich damals Militär zu organisieren. Ich wurde zum um die Vermittelung von Titeln, Orden und Würden. Gelegentlich einer Haussuchung vor wenigen Monaten in einer Hannoverschen Sache sind bei dem Zeugen Briefe und Papiere vorgefunden, aus denen fich ergibt, daß Zeuge sich in großem Umfange mit der Ver Der Zeuge Freh, Direktor des Esplanade- Hotels, befundet u. a. mittelung von Orden, Titeln und Würden beschäftigt. Auch mit einer Heiratsvermittelung war er befaßt. folgendes: Der Angeklagte hat im Esplanade- Hotel verkehrt und Zeuge Pauli beEssen und Trinken stets bezahlt. Einmal habe ich ihm ein Darstreitet entschieden, für Titel- und Heiratssachen einen Pfennig erLehen von etwa 100 m., welches ich wiedererhalten habe, gegeben. halten zu haben. Er könne viele hochstehende Personen nennen, Der Graf erzählte dabei, daß er reich heiraten werde. Eines Abends Generalmajors der Republik Honduras Sie auch Titel und Orden vermitteln, wenn die Betreffenden Geld fam er wieder und wollte von neuem Geld von mir leihen, was ich trage ich. Ich habe hier in Deutschland in allen offiziellen Gelegen- für wohltätige Zwecke stiften. Als der Staatsanwalt erklärt, es aber ablehnte. Dann kam er und gab mir einen Scheck, auf den hin heiten niemals den Titel Generalmajor geführt.- Staatsanwalts- sei ihm nur darauf angekommen, das Ansehen und die Stellung ich ihm 100 M. lich. Nach 3 Tagen kam der Scheck zurück, weil schafts- Rat Porzelt: Nach der eingeholten Auskunft des peruanischen des Zeugen in das rechte Licht zu sehen, fährt der Zeuge Pauli feine Deckung vorhanden sei. Auf Vorhalt und Drohung mit einer Generalkonsuls soll ein mittellofer Offizier namens Pauli feiner- erregt auf: Wer hat Ihnen das alles gesagt, das ist eine Lüge, das Anzeige bei der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte die Dedung zeit nach Peru gefommen sein, habe sich des Verrats find ja Rebensarten; zu mir kommen viele Leute, die etwas wollen. besorgt und den Scheck zurückerhalten. Angeklagter: Sie haben gegen den Präsidenten und seinen Kriegsherrn schuldig Auf die Frage, ob er beschwören könne, daß er kein Geld bein der vorigen Verhandlung bekundet, daß ich sogar Kellner an- gemacht und habe dem General noch sein bestes Pferd gestohlen. kommen habe, erwidert Zeuge: Ich habe nie Geld genommen, verVorsitzender: Aha! Beuge: gepumpt hätte. Ich möchte bitten, daß mir diese Kellner namhaft Beuge Pauli: Ich habe die Konsulate im Auslande kennen gelernt; sprochen ist es mir manchmal. gemacht werden. Zeuge: Ein Oberkellner wird bekunden, daß sie sind verächtlich, sie sagen nicht die Wahrheit. Auch hier in Was denn aha? Nein: Aha nicht. Versprochen wird viel, aber Sie ihn angepumpt haben. Angeklagter: Ich wußte nicht, daß diesem Falle ist nicht die Wahrheit gesagt worden. Staats- nicht gehalten. Bekanntschaft im Schloß. dies ein Kellner war, ich habe den Betreffenden stets für den anwaltschafts- Rat Porzelt: Der Zeuge hat hier mit großem NachHotelmanager gehalten. Außerdem will ich, wenn es darauf an- druck gesagt: er würde dem Grafen Metternich jede Summe gefommen sollte, die Namen von Gardekürassieren, Gardeulanen, borgt haben. Gardehusaren nennen, die im Esplanade- und im Monopol- Hotel Hat der Zeuge überhaupt Mittel?
Bumperei im Hotel Esplanade.
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Kaiserlich chinesischen Generalmajor ernannt und erhielt zwei hohe chinesische Orden. Später ging ich nach Peru und habe als Generalstabsoffizier mitgewirkt, die NevoTution niederzuschlagen. Bei meiner Abreise wurde ich zum Generalstabsoberst der Republik Beru Auch den Titel eines
befördert.
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Jm weiteren Verlauf der Verhandlung kommt der Staatsanwalt auf die Bemerkung des Angeklagten zurück, daß ihm Stallmann von einem Offizier im königlichen Schlosse vorgestellt sei. die Kellner angepumpt haben, wenn sie vom Rennen tamen und Beuge: Sie müssen fragen: Hatten Sie Mittel vor drei Jahren? Aus einer Auskunft des Oberhofmarschallamtes ergebe sich, daß der beim Jeu fazen. Im Esplanade- Hotel wird auch gejeut. Seuge:( Sehr laut): Ich habe inzivischen 108 000 m. verloren, ich bin wie Angeklagte nicht auf der Liste der zu den Hoffestlichkeiten EinDas muß ich bestreiten. so viele andere, beschwindelt und ausgenutzt worden. Staats- zuladenden steht. Angeklagter erwidert, das habe er gar nicht beDer Untersuchungsrichter, Landrichter Dr. Dreist, erklärt: Esanwaltschafts- Rat Porzelt: Haben Sie nicht schon den Offen- haupten wolle; er habe einen Gardeoffizier in der Schloßwache ist völlig ausgeschlossen, daß ich barungseid geleistet? Zeuge: Herrgott, warum denn nicht? besucht, darauf habe sich seine Bemerkung bezogen. Staats( Heiterkeit.) Vorsitzender: Haben Sie also 1904 den Offen- anwalt: Da könnte ja jeder, der 50 Pf. für den Besuch des Schlosses erhalten hätte, die Voruntersuchung gegen den Angeklagten, soweit barungseid geleistet?-Zeuge: Ja.- Vorsitzender: Dann können erlegt, sagen: Es sei ihm dieser oder jener im töniglichen Schloß er in der Stallmann- Affäre in Frage fommt, noch nicht zu schließen. Sie doch auch nicht sagen, daß Sie dem Angeklagten jede Summe vorgestellt. Zeuge: Damals hatte ich Geld; Der Justizminister kannte den Stand der Sache gar nicht. Die zur Verfügung gestellt hätten. Boruntersuchung ist nicht geschlossen, weil nach Stallmann noch stellen, damit er endlich aus der Haft herauskommt und nicht wenn ich es noch hätte, würde ich es ihm unbedingt zur Verfügung wahnsinnig wird.
von dem Justizminister die Anweisung
weiter recherchiert wird. Ueber
Beeinflussungen von Zeugen
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Ordensschacher.
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gegen
durch den Angeklagten während der Untersuchungshaft teilt der Staatsanwaltschafts- Rat Borzelt: Sie vermitteln Zeuge auf Befragen folgendes mit: Der Angeklagte hat, während Geld Orden? Zeuge: Gott bewahre! Das haben er sich in der Charité befand, Versuche gemacht, Briefe an seine Sie wohl geträumt? Vorsitzender: Das verneinen Sie Frau meiner Kenntnis zu entziehen. Er soll die Briefe durch einen unter ihrem Eide? Zeuge: Haben Sie mich schon bereidigt? Charitéwärter und die Verwandte eines anderen Patienten hinaus- Vorsitzender: Sie sind schon einmal vereidigt worden und werden geschmuggelt haben.- Staatsanwait: Ist Ihnen bekannt, daß der nachher nochmals den Eid leisten müssen. Beuge: Ich habe mit Angeklagte in einem dieser Briefe seine Frau ersucht hat, nichts solchen Sachen noch nie Geld verdient. Haben Sie denn ein Gesez, davon zu erwähnen, daß er es gewußt habe, daß sie Geld von welches verbietet, daß man jemand aus Freundschaft Titel und einem gewissen Herzfelder, mit dem fie... Angeklagter( höchft Orden besorgt? Fragen Sie mich nicht so! Ich kann machen, was erregt dazwischenrufend): Das ist nicht wahr, das ist eine ganz ich will. gemeine Lüge. Der Vorsitzende erklärt, man wolle auf die Sache Die Verteidigung beantragt, als Zeugen zu laden: 1. Den nicht näher eingehen, allem Anschein nach wollte der Angeklagte, Oberhofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin, Exzellenz Graf seine Ehefrau sollte nichts aussagen, was den Verdacht einer Gei- von Mirbach zu Berlin , 2. Landrat a. D. Kammerherrn von Roell steskrankheit aufkommen lassen könnte. Das bestätigt der An- zu Berlin , 3. den Geh. Hofrat René zu Berlin . Diese drei Herren geflagte. sollen als Zeugen und Sachverständige bekunden, daß es in den ,, Generalmajor a. D." Pauli Kreisen der hohen und höchsten Gesellschaft absolut nicht als ehrenMit einer großen Reihe von Orden und Ehrenzeichen ge- rührig oder herabseßend angesehen wird, wenn jemand seine Beschmüdt und von einer Pflegerin geleitet, betritt der Zeuge Pauli ziehungen zu Fürstlichkeiten, Regierungen oder anderen einflußden Gerichtssaal. Borsitzender: Es hat sich die Notwendigkeit erreichen Stellen und auch Behörden dazu benußt, dritten Personen,
Kleines feuilleton.
Kleists aufsagte und zerstückte. Und das ist nicht etwa eine Ausnahme-1
Es ist ein öffentlicher Standal, eine ganz bekannte Tatsache, daß sich nach den ersten Vorstellungen Reinhardts Theaterschule und ein Chor unfähiger Statisten auf der Bühne austobt, während die Premierenbefegung spazieren geht.
Theater.
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Ordnungsstrafen.
in der Lage gewesen wäre, dem Angeklagten Geld zu leihen, bittet Als Zeuge Pauli nochmals befragt wird, ob er denn überhaupt der Zeuge, ihn zu entlassen, da er das nicht mehr aushalte". Der Staatsanwalt erzähle immer Sachen, von denen er keine Ahnung habe. Der Staatsanwalt beantragt gegen den Zeugen wegen bes gegen ihn erhobenen Vorwurfs der Lüge eine Ungebührstrafe von 50 M. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob der Zeuge sich wegen des Ausdrucks Lüge entschuldigen wolle, erklärt dieser: Na, dann sage ich unwahrheit. Rechtsanwalt Dr. Jaffé: Ich stelle fest, daß die Befragung nach den finanziellen Verhältnissen der Frau Wertheim der Verteidigung abgelehnt worden war. Angeklagter: Das wollen unparteiische Richter sein! Das ist preußische Gerechtigkeit! Die Anträge der Verteidigung werden immer abgelehnt, die des Staatsanwalts aber angenommen.
Nach kurzer Beratung beschließt das Gericht, die Anträge auf Ladung des Herrn v. Mirbach usw. abzulehnen. Ferner verkündet es: Gegen den Zeugen Pauli wird eine Ungebührstrafe von 24 Stunden festgesetzt; diese soll vorläufig nicht vollstreckt werden. Zeuge Panli ruft empört: Wofür soll ich denn bestraft werden? Wollen Sie das zurücknehmen, was in der Zeitung stand? Ich verurteile Sie dafür zu 1500 M. Geldstrafe!" und verläßt den Saal. Das Gericht verkündet ferner: Es ist beschlossen, den Angeklagten wegen seiner Aeußerung: Das wollen unparteiische Richter sein, gehoben, weil sie zwei nicht leicht zu vereinigende Partien zu be wältigen hatte.
Aber all das ist nicht die Hauptsache. Vielmehr gilt es jetzt erst recht, die bisherigen Anfänge volkstümlicher Musitpflege stets weiter auszubauen, hoffentlich so weit, daß es einmal möglich sein wird, einem Werk wie dem eben gehörten alle Mittel einer Musteraufführung, zumal ein genügend großes Orchester und eine genügende Anzahl von Orchesterproben, zukommen zu lassen. Weit ist der Weg bis zu einer sagen wir: musikalischen Volksakademie allerdings noch, und anzufangen wird vor allem mit einem umfassenderen Anschluß aktiver Kräfte an den Volkschor sein. Doch es wird sich lohnen. Und wenn wir jetzt hören, daß in wenig Wochen der Chor mit einem so anspruchsvollen Werke wie dem Requiem von J. Brahms herausrücken wird, dann lohnt sich's erst recht, selber und sofort mit Hand anzulegen.
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Notizen.
82.
20 000 M. für eine Gedankenübertragung. Die Frage der Gebankenübertragung hat die Menschheit von Zeit zu Zeit immer wieder in Aufregung bersetzt und zuweilen geradezu Epidemien Dagegen halte man das Lessing- Theater, wie da noch in einem des Aberglaubens herbeigeführt. Daß eine gewisse Beeinflussung Ibsenstück nach hunderten von Aufführungen die ersten Schauspieler des Denkens und Wollens sowohl auf dem Wege der unmittel- so agieren wie am ersten Tage. baren Berührung, als auch durch den Raum hindurch stattfinden Während Reinhardt, der Profeffor, den Fidschi Jnsulanern fann, wird niemand völlig bezweifeln, der ein aufmerksamer Beob- Dedipus vormimt, werden den Berlinern echte Kulissen und pappene achter ist. Etwas ganz anderes aber wäre es, wenn sich die Ge- Schauspieler gezeigt. danten auch über Entfernungen hinaus übertragen tönnten, bei denen von einer unmittelbaren Einwirkung durch Blick oder Stimme teine Rede mehr sein kann und auch das geschriebene Wort Pariser Theater. Primerose", das neue Schauspiel nicht mitspricht. So unerklärlich derartige( übrigens nie be- der flinken Firma Flers und Caillaret, das am Sonnabend glaubigte) Vorkommnisse auch erscheinen müssen, werden sie doch in der offiziellen Comédie Francaise seine Generalprobe erlebte, ist immer wieder geglaubt, zum mindesten in Verbindung mit nur als Zeugnis für die augenblickliche Stimmung der herrschenden Das Berbot der Drestie Aufführung im Zirfus Träumen, und manche Leute, wie der berühmte Swedenborg , haben Bourgeoisie interessant. Man hat die Trennung von Kirche und ihren großen Einfluß hauptsächlich auf Grund einer angeblichen Staat gemacht, aber fühlt sich dabei doch nicht recht behaglich und Schumann , das die Polizei aus formellen Gründen über Direktor Fähigkeit der Gedankenübertragung und der Fernseherei erworben. möchte lieber, um dem Volte die Religion zu erhalten", einen sanften Reinhardt verhängt hatte, ist vorläufig aufgehoben worden. InBei der großen Anhängerschaft, die solchen Ideen noch heute zuteil Ausgleich mit dem Statholizismus in der Form einer liberalen zwischen wird die prinzipielle Streifrage zum Austrag gebracht wird, ist es vielleicht ganz berständig, wenn ein reicher Amerikaner und nationalen, von Rom einigermaßen unabhängigen Kirche. werden. Brahms Nachfolger. Die schon seit längerer Zeit in einem Aufruf in der angesehenen Wochenschrift„ Science " einen binal vertreten, der seinen Liberalismus in öligen Tiraden verschleißt. bekannten Rücktrittswünsche des Leiters des Leffing- Theaters, Brahin, In Primerose" wird diese Tendenz hauptsächlich durch einen KarGeldpreis von nicht weniger als 20 000 M. für einen wirklichen Ab und zu laufen ein paar wißige Wendungen unter und sie sind sollen zum Herbst 1914 verwirklicht werden. Wie das„ Berl. Tagebl." eigenartige Unternehmen schon den Erfolg erzielt, daß der Begriff das einzig Erträgliche an dem miserabeln Rührstück, worin die sonst erfährt, übernimmt Barnowsky, der Direktor des Kleinen der Gedankenübertragung einmal sorgfältig definiert worden ist. so harmlos munteren Autoren ohne Geschmacksskrupel ununterbrochen Theaters, von diesem Termin ab das Lessing- Theater. Es soll darunter verstanden werden, daß unter gewissen bisher noch an die Tränensäcke der Zuschauerinnen appellieren. Primerose, die gemeine Berliner Theatermifere wird bei solchen Aussichten nicht aufgeklärten Bedingungen die bei dem Denkvorgang im junge Aristokratin, die, weil sie sich verschmäht glaubt, ins Kloster Reinhardt will auch seine hiesige Tätigkeit aufgeben oder erheblich menschlichen Gehirn sich abspielenden Bewegungen durch ein gleich geht und Bierre, der neuestens beliebte Gründer- Edelmann, der sie einschränken- noch trifter, als sie so schon iſt. Charles Malherbe , der Bibliothekar der Pariser falls noch unbekanntes Medium nach einem anderen Gehirn über- nach allerlei Hindernissen dank der Säkularisation zum Schluß doch tragen werden und in diesem die gleichen Bewegungen und damit kriegt, lassen eine wahre lleberschwemmung von Seelenboheit, Selbst- Großen Oper, ist in Paris gestorben. Obwohl er in der Affäre auch die gleichen Gedanken erzeugen. Danach wäre der Vorgang verleugnung und sämtlichen übrigen Tugenden über die Bühne fluten. des Schumann - Chores von 1848 fich fleinlich und engherzig erwies, -Die Taschentücher der Damen waren während der ganzen Vor- foll doch nicht verschwiegen werden, daß er ein tüchtiger Musikforscher ähnlich vorzustellen wie eine lebertragung durch drahtlose Tele- ſtellung in Bewegung, aber schließlich war es dem Publikum des und überaus eifriger Muſikſammler war. Er hat viele feltene und graphie. Daß dafür wirklich ein Nachweis erbracht werden kann, Guten und der Güte zu viel. ist freilich sehr zu bezweifeln.
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Musik.
o. p.
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Die all
fostbare Manuskripte( darunter auch besonders von deutschen Komponisten) an sich zu bringen gewußt. Er war etwas verbittert, weil er seine Fähigkeit in Frankreich nicht genügend anerkannt glaubte. Hoffentlich gelingt es jetzt noch, eine Abschrift von Schumanns
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Warnung. Wir warnen Neugierige. Nämlich sich etwa für ihr Am Montag wurde dem vielgeplagten Berliner Volksteures Geld Vorstellungen im Deutschen Theater anzusehen, nachdem die Premiere länger als eine Woche veritrichen ist.( Früher waren es or eine wohlverdiente Ehrendemonstration zu teil: der Riesen- Hymne an die Freiheit" für die deutschen Arbeiterfänger zu be fünf Wochen.) Wenn die Berliner Kritik diese Vorstellungen, die raum der„ Neuen Welt" gepreßt voll, der Jubel am Schluß flar tommen. -Tolstois Drama, Derlebendige Leichnam"( aus Reinhardt dem Publikum zu bieten wagt, fritisieren würde verständlich! Es gab, wie schon vor einiger Zeit, das Dratorium die Urteile würden anders ausfallen als jetzt. Sommertheater in Zerbst , Beri". Was wir damals und bei ähnlichen Gelegenheiten gefagt, 1. Male aufgeführt. Es ist eine Familientragödie und eine Anklage Das Paradies und die seinem Nachlaß) wurde im Moskauer Künstlerischen Theater zum Kösen oder Piepen- Eichen-: das sind so ungefähr die Anflänge fönnten wir leicht und breit wiederholen: Der Gegenfaß zwischen den be- gegen die russische Justiz zugleich. Der lebendige Leichmam ist ein dieser Kunst. Nehmen wir das letzte Vorkommnis dieser Art. Auf den quem nachzuweisenden Unvollkommenheiten des Werkes und seiner meist vornehmer, aber berfommener Trunkenbold, der seine Frau verließ hinreißenden Wirkung ist auffällig; Schumanns Deflamationsweise und ihr seinen Selbstmord ankündigte. Er gilt für tot, seine Frau Säulen steht: ist wenig abwechslungsreich, für die einfache Erzählung wie für die reichste hat einen Jugendfreund geheiratet. Aber das Geheimnis des TotPenthefilea. Gertrud Eyfoldt. Lyrik bleibt sie sich ungefähr gleich, so mischt das Melodien mit geglaubten wird verraten. Die Frau wird wegen Bigamie verklagt. Das Parkett kostet ungefähr 7 M., der gute Platz; zweiter Rang dem Ausdrucksinteresse, wird. aber in ihrer phantasievollen Romantit Die Gerichtsszene verwandelt sich in eine Auflage gegen die russische 3,50 m. Du fommst ins Theater, und außer einer gut besetzten, doch faum wieder erreicht usw. Auch über die Leistungen des Chores Justiz. Che das Urteil gefällt wird, erschießt sich der„ Leichnam", winzigen Nebenrolle siehst du einen guten Schauspieler. Die und seiner Mitwirkenden dürfte kaum neues zu sagen sein; doch damit er nicht länger im Wege steht. Das nach einer wirklichen Eyjoldt?-leine Spur. feien aus den Solisten die Sängerin der Peri, Elisabeth Boehm Begebenheit gearbeitete Drama, das Verstehen und Verzeihen Irgend jemand, eine Dame, die die harten, dunklen Berse van Endert und sodann Baula Weinbaum schon deshalb hervor predigt, machte einen tiefen Eindruck.