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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Zum Konflikt im Berliner   Eifenbau.

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fich auf der Grundlage mit der Firma zu einigen. Selbstver- 1 gegeben sind, ebenfalls ergänzt. So läßt der Bericht den Genossen ständlich erklärte sich auch die Versammlung mit dem Verhalten Ernst sagen: Er hätte im Aktionsausschuß von einer Anregung der Streifenden durchaus einverstanden. Uebrigens haben sie zur Aktion abgesehen, weil in Anbetracht der Hike gar keine schon zum Teil bei anderen Firmen Arbeit angenommen. Daß Stimmung dafür war." die Arbeit bei Wohl u. Hehmann oder bei den beiden anderen Firmen wieder aufgenommen wird, ohne daß es zu einer den entsprechenden allgemeinen Tarifverhältnissen Vereinbarung kommt, scheint ganz ausgeschlossen.

Tatsächlich hatte Ernst dargelegt, daß er im Namen des ge schäftsführenden Ausschusses eine Aftion angeregt habe, und daß diese abgelehnt sei. Das ist im Mitteilungsblatt" berichtet und fein Genosse hat dagegen Einspruch erhoben. Der Bericht aber läßt ihn das gerade Gegenteil sagen. Da Genosse Ernst, wie er mir mitteilt, der Auffassung ist, daß die Redaktion aus eigenem Anlaß eine Richtigstellung seiner Ausführungen kaum bringen wird, obwohl ihr der tatsächliche Vorgang bekannt sein muß, sei

Achtung, Dachdecker Berlins   und der Umgegend! Bei der in diesem Jahre stattgefundenen Lohnbewegung der Spandauer   Dachdecker und Berufsgenossen hat auch Herr F. Förster in Spandau  , Nenen dorfer Straße 75, die Lohn- und Arbeitsbedingungen für Spandau   dies als Charakteristikum mit angeführt. ge= unterschriftlich anerkannt. Gegenwärtig versucht Herr Förster, diese Abmachungen zu umgehen, indem er niedrigere Stundenlöhne als die vertraglichen bezahlt. Diese Werkstelle ist unbedingt von allen Dachdeckern und Berufsgenossen zu meiden. Zentralverband der Dachdecker. Verwaltungsstelle Berlin  .

Von anscheinend interessierter Seite wird in der letzten Zeit systematisch die Nachricht verbreitet, das Scheitern der Verhandlungen zwischen den an der Kündigung beteiligten Ingenieuren und Tech­nitern und ihren Arbeitgebern sei auf die ablehnende Haltung der ersteren zurückzuführen. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Eisenkonstrukteure find vielmehr von Anfang einer Verständigung bereit gewesen und haben alles aufgeboten, um geregelte Verhandlungen über den wünschten Normaldienstvertrag auf einer auch für die Firmen­inhaber annehmbaren Grundlage zustande zu bringen. Zu diesem Zweck haben sie den Arbeitgebern u. a. zugestanden, in die ge­planten Konferenzen mit der Firmenkommission nur diejenigen Mit­glieder ihrer Aktionsleitung zu entfenden, die als Eisenkonstrukteure unmittelbar an der Bewegung beteiligt sind. Ein Zugeständnis, das von jedem Unbeteiligten, der dem Kampf einigermaßen unbefangen gegenübersteht, als bie äußerste Grenze des Entgegenkommens be­zeichnet werden muß, das den Angestellten überhaupt zugemutet werden kann.

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Ledebour

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Der Versammlungsredakteur bringt dann eine Erklärung einiger Genossen in der Frankfurter Bolfsstimme" und bemerkt erwähnte, er hätte diese Erklärung dazu: Redner nicht zu berlesen brauchen, wenn der Vorwärts" sie gebracht hätte. Verschiedene Teilnehmer der Versammlung betonen jedoch, daß Ledebour jene Erklärung nicht berlesen, sondern nur auf sie hingewiesen hat, so daß für einen wörtlichen Abdruck bei objektiver Berichterstattung, wie sie verlangt werden kann, kein Anlaß vorlag, ja sich sogar verbot.

Otto Wels  .

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,, Nationale" Reichstagskandidaten für- Berlin  ! Gestern mußte man ein halbes Stündlein über die Zeit warten, ehe man die Große Wählerversammlung der natio Wie wir von der Leitung des Bundes der technisch- industriellen Der Zweck der Uebung ist wohl klar. Doch will ich zu jener Erflärung nur bemerken, daß ich den 6 Genossen das Recht Beamten erfahren, ist dieser Berhandlungsmodus außerdem von dem nalen Bürgerschaft Berlins  " eröffnen konnte. Vorsitzenden der Firmenkommission, Herrn Direktor Gustav von dröhnendem Bierbaß verkündete der Vorsitzende, daß er sich nicht absprechen kann, meine Behauptung als falsch zu bezeichnen. aller Störungsversuche das Hausrecht den Kammerich u. Belter u. Schneevoglichen Werfen, ausdrücklich zur Vermeidung Daß ich nie die ganze Versammlung der Linken jener Absicht bezichtigt habe, geht ja schon daraus hervor, daß ich in meiner als eine geeignete Grundlage bezeichnet worden. habe übertragen lassen. Wenn trotzdem bisher noch keine Verhandlungen zustande gekommen Der Hauptredner des nationalen Abends war der frühere General borigen Erklärung auf die Proteste hinwies, die Ledebour bei seinen find, so ist das wohl ausschließlich auf die scharfmacherischen Einflüsse und jezige Dreiflaffenmann v. Ditfurth. Sein größter Schmerz Ausführungen fand. des Verbandes Berliner   Metallindustrieller zurüd ist die Haltung des Berliner Tageblatts" und des Freisinns, die Gegenüber jenen Darlegungen, die gegen meine Ausfüh zuführen, dem die Mehrzahl der Berliner   Eisenbauanstalten seit diesmal sich nicht mehr ganz so begeistert von der löblichen Junker- zustimmender Aeußerungen hinweisen und will nur noch rungen gemacht wurden, kann ich auf eine viel größere Reihe sehr furzem angeschlossen ist, und von dem ihnen nun anscheinend jedes schaft einfangen lassen wie Anno Bülow. Und Düsseldorf  , das die bemerken, daß ich jetzt wahrlich mit den Vorbereitungen zur Reichs­Entgegenkommen untersagt wird. Ende September hat zudem eine Tagung des Gesamtverbandes der industriellen Arbeitgeber statt- berräterischen- Nationalliberalen der Sozialdemokratie in die Hände tagswahl mehr zu tun habe, als mich noch lange auf Erklärungen gefunden, in der einige durch ihre unsoziale Haltung berüchtigte gespielt hätten! Aber ein offenbar nur halbdeutscher Opponent rief in einer Sache einzulassen, in der das letzte Wort doch an anderer Industriellen aus Süddeutschland   den Berliner   Firmeninhabern immer dazwischen, daß es einen nationalen Zusammenschluß mit Stelle gesprochen werden muß. Die Parteigenossen werden mir bereits heftige Vorwürfe wegen ihres angeblich noch zu rücksichts- dem römischen 8entrum nicht gebe. Jede Bewerbung um sozial- zustimmen, wenn ich den Streit meinerseits mit der Erklärung bollen Vorgehens gegen die Organisation der technischen Angestellten demokratische Stimmen verurteilte der General- Redner- aber auf die beende, daß ich meine Darstellung nach wie vor als richtig aufrecht erhalte. gemacht haben. Vergangenheit ließ er sich nicht ein. Der badische Minister Bodman seischuld Zwei Tage darauf erfolgte dann die bekannte Erklärung der wenn die Arbeiter in hellen Haufen zur Sozialdemokratie strömen! Firmentommiffion, daß sie sich nicht damit einverstanden erklären Der Genosse Wels zielt mit seiner Erklärung auf mich per fönne, für die Leitung der Berhandlungen einen unparteiischen Buruf: Lebensmittelteuerung!- Deutsche Antwort: Wer hat die Lebens- sönlich. Das zwingt mich auch zu einer mir ungewohnten persön Borfizenden zu stellen. An dieser Ablehnung ist dann die Ver- Der Mann hat' ne Ahnung!) lichen Erwiderung. ständigung überhaupt gescheitert, da die Angestellten auf die Wahl verhältnisse der Arbeiter verbessert?( Bravo  !) Also müssen sie Zunächst: Ich habe im 6. Wahlkreis nicht zu der Resolution eines unparteiischen Vorsitzenden unter keinen Umständen verzichten wieder zu vaterländischer Begeisterung kommen! Und dann erklärt Reid, sondern zu anderen Dingen gesprochen. Wenn diese Refo­wollen. Tatsächlich ist ja auch eine erfolgreiche Verhandlung er: Weniger unsympathisch als der bürgerlich mastierte Sozialdemo- lution im zweiten Bericht nicht abermals zum Abdruck gelangte, zweier sich bekämpfenden Parteien ohne einen unbeteiligten als frat ist mir noch sein nichtmastierter Genosse. Für die Sozialdemo- so unterblieb dies, weil sie durch den ersten bekannt war. Berhandlungsleiter gar nicht denkbar, ganz abgesehen davon, daß es traten stimmen, ist für uns ausgeschlossen; die einzelnen Freifinnigen Was die nachträglich wiedergegebenen Ausführungen des Ge von den Angestellten mit Recht als eine schwere Brüstierung werden wir uns aber sehr genau ansehen. Für solche Herren, die nossen   Ledebour betrifft, so konnte dieser erwarten, daß sie im empfunden werden muß, wenn man ihnen so die einfachste An- noch, wie so manche Landtags fortschrittler, auf Eugen Bericht des Vorwärts" erscheinen würden. Der Ressort- Redakteur erkennung als gleichberechtigten Verhandlungsfaktor verweigert. Auf jeden Fall fann unter diesen Umständen nicht gut geleugnet Richters Standpunkt gegenüber der Sozialdemokratie stehen, würde des" Vorwärts", der in Uebereinstimmung mit einem Teile der Kollegen die Uebernahme der Erklärung aus der Frankfurter   Volts­werden, daß die Schuld an dem Scheitern der Verhandlungen, wie ich unbedenklich stimmen. Freuet Euch, Mugdanesen! stimme" aus den gestern wiedergegebenen Gründen ablehnte, er­überhaupt an der höchst unerfreulichen Zuspigung des Konfliftes, Und dann kam der alte Herr auf die Reichstagswahlen in flärte, daß dagegen nichts einzuwenden sei, wenn dieselbe im sechsten einzig und allein auf seiten der Arbeitgeber zu suchen ist, die wieder Berlin  . D, welch' trauriges Vorspiel hat sich zu Wilmersdorf Streise zur allgemeinen Kenntnis gebracht würde. In diesem Falle einmal glauben, den Herrn im Hause herauskehren zu müssen, begeben! Da lehnte ein reichstreuer Mann ab, Gemeindewahlarbeit fiel für den Vorwärts" die von ihm gefürchtete Konsequenz fort. wo doch durch ein wenig Entgegenkommen mit Leichtigkeit eine für den konservativen Kandidaten zu leisten, weil er, der reichs- Der Kollege übergab sogar zu diesem Zwecke sein eigenes Erem­friedliche Beilegung des Konfliktes hätte erzielt werden können. treue Mann von Wilmersdorf  , frei fonservativ sei. Diese plar der Volksstimme". Der Erfolg der Lohnbewegung in der Wäscheindustrie. traurigen Aussichten für die allein echten Patrioten sollte dann ein In einer zahlreich besuchten Bersammlung der Wäschearbeite- des Echimpfen auf die Partei verbessern, der sich das deutsche Ar­In einer zahlreich besuchten Versammlung der Wäschearbeite- beitervoll zugewendet hat. Auch der Treptower Friedensdemonstration richtete Gue über die Tarifniederlegung und die durch die Lohn- wurde mit erfreulicher But, die die Kommandoſtimme a. D. mehr rinnen und-Arbeiter, am Donnerstag im Schweizer   Garten, be beitervoll zugewendet hat. Auch der Treptower Friedensdemonstration bewegung errungenen Vorteile. Wie der Redner ausführte, läßt fach begeistert unischlagen ließ, gedacht. sich das Ergebnis der Bewegung im einzelnen noch nicht genau Als Kandidaten für die fechs Berliner   Reichstagswahl beurteilen, da die neuen Akkordtarife noch nicht alle der Organi- freise hat man, wie wir gewissenhaft mitteilen wollen, aufgestellt: fationsleitung zum Vergleich vorliegen; es steht jedoch fest, daß in den Gauvorsteher des einst von Schad geleiteten Stehkragenprole­einer Reihe von Betrieben der Wochenverdienst der Zuschneider tariervereins, Thomas, einen Rentier Michelte, den Lizentiaten um 2 bis 6, ja in einzelnen Fällen um 8 Mt. gestiegen sind, und Mumm, den hochberühmten Reichsversicherungs- Behrens, einen der der Näherinnen und Blätterinnen um 2 bis 5 M. Es sind jedoch auch mehrere Betriebe und Abteilungen vorhanden, wo die Werkmeister Hürtgen und den Provinzialschulsekretär Huid  , den Bulagen äußerst gering find. Schuld daran sind die dort beschäf- wohl die Festbesoldeten" des Nordens wählen sollen, indem sie sich figten Arbeiterinnen und Arbeiter selbst, weil sie nicht stark genug solidarisch erklären mit Wucherzöllen, Einfuhrscheinen, Schnaps­organisiert waren, sich trotz aller Aufforderung nicht zeitig genug liebesgaben und den übrigen heiligsten Gütern jedes guten um die Organisation und die Bewegung gekümmert haben. Im Deutschen­übrigen ist es hier und da schon zu Differenzen über die neuen Einige dieser Kandidaten redeten an ihr versammeltes Häuf­Tarife gekommen, wobei es sich eben um solche Betriebe und Ab- lein. Thomas bewies, daß es dem deutschen   Volke glänzend gehe. teilungen handelt, wo das Personal von Anfang an nicht genügend Jede Arbeit braucht ihren Lohn, darum müssen die landwirtschaft­auf dem Posten war. Es zeigt sich auch hier wieder, wie bei der lichen Zölle hochbleiben. Von den Landarbeiterlöhnen wird unter ganzen Tarifregelung, deutlicher als je, daß der ganze Erfolg von Der Stärke der Organisation und der Einmütigkeit und Tatkraft Junkergenossen natürlich nicht gesprochen. Wie es übrigens gemacht! des Personals abhängt. Aber dies wird jetzt auch denen klar, die werden soll im Wahlkampf, das bewies die feine Behauptung, es bisher nicht erkannt hatten, und darum werden auch sie sich daß sich die Sozialdemokratie in der Marokkofrage französischer als Abzüge an den teilweise sehr geringen Zugeständnissen nicht ge- Frankreich   erwiesen habe! Rein Wort von Bebels Rede fallen lassen. Die Affordtariffrage ist jetzt also soweit erledigt, in Jena  , fein Wort von den Parteitagsbe= als die Aufbesserungen festgelegt sind. Es handelt sich nun noch sch I üssen! Sollte die Ungläubigkeit dieses Thomas sich auch um die Zulagen, die laut Tarifvertrag alle die im Beitlohn be auf den alten deutschen Schulspruch Ehrlich währt am längsten" schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen erhalten sollen, die im letzten Jahre teine Zulage bekommen und den Höchstlohn noch nicht erreicht haben. Als Höchstlohn gilt ein Lohn, der den in der be- Lizentiat Mumm will den 3. Wahlkreis erobern, indem er die treffenden Abteilung verdienten Durchschnittslohn um 10 Pro3. Mächte von oben gegen die von unten mobilisiert. Im Namen jenes, übersteigt. Es ist selbstverständlich, daß sich die Wochenlohnarbeiter der nicht hatte, wohin sein Haupt zu legen: gehet hin, Geliebete, und Arbeiterinnen nun nicht mit allem zufrieden geben werden, und wählet die Agenten der Brotwucherer und Arbeiterknechter! was der Unternehmer bietet, und wenn es noch so gering wäre. Aber siehe, sie sageten sich: Ihr seid sündig und Euer Tun ist eitel Auch in dieser Frage, wie in allen aus dem Tarifverhältnis etwa und Euch wählen ist ein Greuel! entstehenden Differenzen, hat schließlich die Schlichtungskommission zu entscheiden. Der Redner verlas sodann den allgemeinen In böse Berlegenheit brachte den Gottesmann ein Zwischen- schmähte Liebe soll das Motiv zur Tat sein. Tarifvertrag und machte noch weiterhin auf die wichtigsten Be- ruf, der ihn bei seinem Eintreten für die volle Gleichberechtigung stimmungen aufmerksam. Er betonte schließlich, daß das, was der Arbeiter" an das Landtagswahlrecht erinnerte. Hier durch die Lohnbewegung erreicht ist, feineswegs vollauf befriedigt, wird von Reichstagssachen geredet!" war die so bescheidene Ant­und daß die Wäschearbeiterschaft nun alles aufbieten muß, um wort... bis zur nächsten Lohnbewegung die Lücken der Organisation so auszufüllen, daß die Wünsche, die man diesmal zurüditellen mußte, in vollem Umfange erfüllt werden. Im selben Sinne äußerten sich auch die Diskussionsredner. Es folgte dann der Bericht über

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erstrecken?

Immer tiefer sant der einstige Jünger Adolf Wagners. Von der ewig verneinenden, von der Unzufriedenheit lebenden Sozial­demokratie sprach er, aber nicht von Bismards Anerkennung, daß nur der Sozialdemokratie die Arbeiterversicherung zu danken ist. Bußfertig und glaubenstreu" schloß der Lizentiat seine haßerfüllte Rede mit dem Gelöbnis, noch mehr zu lieben. Aber sie war eher dreist und gottesfürchtig!

spiel. Der Erlöser des Sechsten". Schwamm drüber! Nach der Tragödie des christlichen Sozialismus das Satir­

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Ob noch die angekündigte freie Aussprache folgte und die Versammlung ihren würdigen Abschluß durch Niederbrüllen eines Gegners fand, müssen wir den Lesern verschweigen. Herr Michelle über die persönliche Stampfesweise aller Nicht­fonservativen sprach, da wandte sich der Gast mit Grausen.

Verfammlungen.

Der sechste Wahlkreis und der Parteitag in Jena  . Gine merkwürdige Art der Berichterstattung wird für die am Dienstag stattgehabte Versammlung des sechsten Streises beliebt.

Wenn Wels sagt, Ledebour habe diese Erklärung nicht verlesen, sondern nur auf sie hingewiesen, so ist er falsch unterrichtet. Lebe zitiert und auch alle Namen der Unterschrift verlesen. Der Be­richt enthielt nun diese Stelle seiner Rede nicht. Es war mir aber bour hat die erften fünf Beilen furz erwähnt, dann aber tvörtlich bekannt, daß er höchsten Wert auf ihre Wiedergabe legte. Das Material zur Einfügung lag mir bei Durchsicht des Berichts nicht bor. Ich erhielt es erst später.

Daß die Ausführungen von Ernst nicht sinngemäß wieder. gegeben sind, bedaure ich sehr. Die Wendung ist mir entgangen, nachdem ich mich durch ein Manuskript von 21 enggeschriebenen Paul John. Quartſeiten durchgearbeitet hatte,

Die Erklärung des Genossen Wels läßt den Anschein erwecken, als ob der Unterzeichnete auf die Gestaltung des Versammlungs. berichts irgendeinen Einfluß dahingehend ausgeübt hätte, daß die von ihm in der Versammlung des 6. Kreises gestellte Resolution nicht nochmals zum Abdrud gelangte. Diese Annahme ist falsch. Ich habe den Versammlungsbericht nicht eher zu Geficht bekommen wie ieder andere Leser, nämlich erst am folgenden Morgen.

Karl Leid.

Letzte Nachrichten.

Blutige Liebestragödie.

In der Kyffhäuser str. 14 zu Schöneberg   hat gestern abend der 23 Jahre alte Briefträger Fromm aus Lichtenrade   feine Geliebte, das 22 Jahre alte Dienst­mädchen Marta Ogula aus Braunsdorf i. d. Mart, die bei Weise, Kyffhäuserstr. 14, in Stellung war, ermordet, indem er ihr den Hals durchschnitt. Darauf versuchte er sich felbst mit einem Stüchenmesser zu töten. Das Mädchen ist tot, der Mörder schwer verletzt. Er wurde ins Schöneberger Krankenhaus gebracht. Ver­

Der türkisch- italienische Krieg.

Rom  , 13. Oftober." Tribuna" meldet aus Tripolis  : Die Stadt ist mit italienischen Soldaten angefüllt, denen sich die Araber nähern in dem Bemühen, fich nüßlich zu zeigen. Mit Ausnahme des 84. Infanterieregiments, das sich auf Vorposten befindet, haben die Soldaten Erlaubnis erhalten, in der Stadt spazi e ren zu gehen, in der sie ruhig ihres Weges gehen wie in irgend einer beliebigen italienischen Garnison. Das Leben der Stadt spielt sich ruhig ab. Die Türken sind nach dem Scharmützel in der Nacht vom 9. zum 10. nicht mehr erschienen, man versichert, daß fie wenig Munition befizen und daß Krankheit in ihren Reihen wütet. Strategisch halten sie eine ausgezeichnete Stellung besetzt und zwar auf den Hügeln im Süden von Tria polis.

Ausweisung der italienischen Korrespondenten. Konstantinopel  , 13. Oftober.( Meldung des Wiener t. t. telegr. Korrespondenzbureaus.) Heute wurden die korre= spondenten der Blätter Corriere della Sera  "," Tribuna", " Giornale d'Italia" sowie der Vertreter der italienischen Tele­graphenagentur aufgefordert, die Stadt zu verlassen. Sie werden morgen abreisen. Wie im Ministerium des Außeren verlautet, hat die Pforte auf die Antworten der Mächte bezüglich einer Bermittelung erklärt, daß die Verhandlungen nur auf der Grundlage der türkischen   Souveränität über Tripolis   möglich wären.

die Streiks bei Blume, Simon und Wohl u. Heymann. Bei Blume liegt die Sache so, daß dort außer dem Chef und seiner Direttrice nur eine Arbeitswillige tätig ist, eine Frau, die früher schon viermal dort gearbeitet hat und als sie das vorige Mal nach Arbeit anfragen kam, abgewiesen wurde. Nun, wo die Firma fich in einer bedrängten Lage befindet, ist ihr offenbar auch diese Arbeitskraft gut genug. Wie der Referent weiter er wähnte, hat Herr Blume sich an das Polizeirevier mit dem Er. suchen gewandt, nicht zu dulden, daß Streitposten sich vor seinem Hause aufhalten; er foll aber von dem Revierleutnant die Antwort erhalten haben, daß keinerlei Veranlassung vorliege, einzuschreiten, da sich die Leute ja durchaus ruhig verhielten und keinerlei Gefeß­oder Ordnungswidrigkeiten begingen. Dies trifft denn auch durch­aus zu, ebenso wie die Streifposten bei den anderen Betrieben in aller Ruhe und Ordnung ihres Amtes walten und sich hüten, der Polizei irgendwelchen Grund zum Einschreiten zu geben. Auch bei der Firma Simon wird der Streit einmütig geführt. Es ist auch dort eine Arbeitswillige im Betriebe, und sie übt sich zur- Bwei Redakteure des" Vorwärts", die Genossen Leid und John, zeit im Wäschezuschneiden. Die bestreitten Firmen suchen ihre haben sich, zum Teil in beiden Versammlungen, bemüht, der Re­Arbeit teils in anderen Betrieben und Plättanstalten fertigstellen solution Leid zur Annahme zu verhelfen. Jetzt, da dieselbe abge= Die revolutionäre Bewegung in China  . zu lassen, und es wurden hier unter anderem die Firmen Wolff, lehnt, erscheint sie plöblich so wenig wichtig, daß die Redaktion Greifswalder Straße, sowie Hoechst, Inhaber Better, Mühlen sie im zweiten Versammlungsbericht nicht einmal mehr abdrudt. Peking  , 13. Oktober.  ( Meldung der Petersburger Tele­straße 77, genannt. Die Firma Wohl u. Heymann hatte Dafür werden die Ausführungen des Genoffen Ledebour in graphenagentur.) Der Kommandeur der in Wutschang fich durch eine Mittelsperson an Eue gewandt, um zu verhandeln. der gestrigen Nummer des Vorwärts" seitens der Redaktion er liegenden Division ist entlassen worden. Heute gehen nach Die Berhandlungen fanden dann am Mittwoch statt und dauerten gänzt, weil dieselben sehr kurz und ſummariſch wiedergegeben" upeh mehrere Süge mit Truppen ab. Polizeimaßregeln zur über fünf Stunden. Das Ergebnis ist gleich Null. Der Redner waren. Bisher war das nur üblich, wenn der betreffende Redner verlas die von der Firma gezahlten und die nun von ihr gebotenen selber dies durch zuschrift bewirkte. Hier aber benutzt der Rebate Aufrechterhaltung der Ordnung in Peking   find getroffen. Tschang= Löhne und Akkordsätze. Sie waren so niedrig, daß es der Ver- teur des Versammlungsteiles das Blatt, um nachträglich seine Wuhu  ( Prov. Anhui  ) werden Unruhen gemeldet. icha( Prov. Hunan  ) ist von Aufständischen umzingelt. An der fammlung lächerlich vorkam, wie die Firmeninhaber sich einbilde- persönliche Stellung nochmals zu vertreten. ten, mit dergleichen Angeboten den Streit aus der Welt schaffen Neugierig bin ich, ob er auch die Ausführungen anderer Ned. Spike der interimistischen Regierung in 23 utsch ang steht der zu können. Die Streifenden haben es auch einstimmig abgelehnt, ner, die nicht nur kurz und ſummariſch, sondern direkt falsch wieder- Revolutionär und frühere Offizier Quanghiing. Verantw. Nedakt.: Nichard Barth, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Tb. Glocke, Berlin  . Drucku. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

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