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Nr. 243. 28. Jahrgang.

über die

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1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 17. Oktober 1914.

Die Berliner Buchdrucker und der neue Tarif.

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Das

Hoffmann bezeichnete den jezigen Tarifabschluß als den ungünstigsten, der je dagewesen ist. Man habe nicht erwartet, daß man außer einer Lohnerhöhung noch andere Werbefferungen durchsehen werde. Daß man aber Verschlechterungen hinnehmen solle, habe niemand gedacht.

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ihn wegen der Verschlechterungen abgelehnt, dann würde die Deffent­lichkeit das nicht verstanden haben. Man würde gesagt haben: Was wollen denn die Buchdrucker, wenn ihnen schon 10 Proz. bewilligt sind. Auch ich bin empört über die Ergebnisse der Beratungen. In einer von ungefähr 10 000 Personen besuchten Versammlung,| Bertreter hätten es gemacht wie die Diplomaten, die im Geheimen aber wie die Situation ist, fonnten unsere Vertreter nicht anders bie am Sonntag im Sportpalast tagte, erstattete Massini Bericht verhandeln, während das Bolt feine Haut zu Markte tragen muß. als zustimmen. Die Tariffchädlinge sollen bestraft werden. Das sei doch keine Errungenschaft, daß nicht alle Forderungen der hat für uns eine ganz andere Bedeutung wie für die Prinzipale. Ergebnisse der Tarifberatung. Unternehmer angenommen wurden. Wenn die Vertrauensmänner Die Tariffchädlinge in den Reihen der Prinzipale sind Schmut Es habe fagte er bei den Beratungen schwere Kämpfe aus dem Drittel der am längsten Beschäftigten, vielleicht noch mit fonkurrenten, an deren Bekämpfung die Gesamtheit der Prinzipale Die sogenannten Tarifschädlinge in zwischen den Vertretern der Gehilfen und den Vertretern der Zustimmung der Prinzipale gewählt werden, so find das keine Ber - ein lebhaftes Interesse hat. Prinzipale gegeben, aber es sei den Gehilfenvertretern gelungen, trauenslente mehr für uns.( Sehr richtig!) Die Maschinensezer sind unseren Reihen dagegen gehören zu den besten Kollegen, denn fie manchen schwerwiegenden Antrag der Prinzipale zu Falle zu bringen. einfach brutal behandelt worden.( Lebhafte Zustimmung.) Die Ab- wollen ja zugunsten der Kollegen bessere Verhältnisse durchsetzen. Das Verlangen der Prinzipale, an den Sehmaschinen weibliche schaffung des Berechnens an Setzmaschinen sollte verlangt werden; Also wir sind von A bis 2. über den Löffel barbiert. Eine Ab­Außerdem hat man stimmung, die wir hier vornehmen würden, kann nichts ändern. Arbeitskräfte zu beschäftigen, sei abgelehnt worden. Die Segmaschine die strikte Einführung haben wir bekommen. sei den gelernten Buchdruckern erhalten geblieben. Auch das Ver- den Maschinensegern noch die Stundenzahl verlängert. Damit Gehen wir deshalb ruhig nach Hause und denken uns unser Teil. Thormann wandte sich hauptsächlich dagegen, daß keine Ver­Langen, die Sündigungsfrist für Gehilfen, die 25 Prozent über dem fönnen auch die Handsetzer nicht zufrieden sein. Wir müssen darauf Gehen wir deshalb ruhig nach Hause und denken uns unser Teil. Mindestlohn haben, auf 4 Wochen zu verlängern, fei abgelehnt binarbeiten, daß wir bei den Tarifabmachungen das Mitbestimmungs- fürzung der Arbeitszeit erreicht wurde. Bielert sagte unter anderem, die Maschinensetzer würden worden. Ebenso das Prämiensystem. Der Gehilfenforderung, den recht bekommen. So wie es heute gehandhabt wird, können wir mit einer Lohneinbuße einverstanden gewesen sein, wenn die Arbeits­Lohn um 12 Prozent zu erhöhen, sezten die Prinzipale ein An- nicht mitmachen. Wir danken und lehnen ab.( Beifall.) Engelmeier: Unsere Errungenschaften find so minderzeit verkürzt worden wäre. Wenn wir auch den Tarif nicht ab­gebot von 5-6 Prozent entgegen. Schließlich bewilligten sie 10 Prozent unter der Vorauslegung, daß auf die anderen Forde wertig, daß man staunen muß, wenn sie Massini in so großartiger lehnen können, so wollen wir doch unserer Unzufriedenheit Ausdruck geben.( Beifall.) rungen verzichtet werde. Die Arbeitszeit ist auf 53 Stunden wöchent- Weise verteidigt. Der Nedner wandte sich besonders gegen die auf lich festgesetzt. Das bedeutet eine Verfürzung von einer halben die Maschinensetzer bezüglichen Bestimmungen und bezeichnete sie als Stunde pro Woche. Wo die englische Arbeitszeit eingeführt wird, soll äußerst ungünstig. Wenn die Handseter den Tarif annehmen, dann fie 52, Stunden betragen. Wo bereits eine fürzere Arbeitszeit müssen sich die Maschinenseger flar werden, daß es so nicht weiter besteht, darf sie nicht verlängert werden. Die Erhöhung des Lohnes gehen kann.( Bravo !) Ich ersuche Sie, lehnen Sie den Tarif ab.( Beifall.) Schulze: Ich bin mit den Ergebnissen gar nicht einverstanden. um 10 Prozent bedeutet für Berlin , daß das Minimum von 34,35 M. Hierauf wurde ein Schlußantrag angenommen. auf 37,78 M. heraufgefegt wird. Die Grundposition beim Berechnen Die Bugeftändniffe, die uns gemacht sind, sind so minimal, daß sie ist um 11 Prozent erhöht worden. Bei der Lehrlingsstala ist, wie durch die Zugeſtändnisse, welche wir den Prinzipalen gemacht haben, Graßmann vom Hauptvorstand erhielt das. Schlußwort. Es fagte er- wenn Sie mit den Ergebnissen nicht der Redner sagte, nicht viel herausgekommen. Die Gehilfen- zehnfach aufgewogen werden. Um diese geringen Zugeständnisse zu ist verständlich zufrieden sind. Wir müssen uns aber fragen, warum das Resultat forderung zu diesem Punkt konnte nicht durchgesezt werden, aber es bekommen, hat man die 4000 Maschinenseker geopfert. so und nicht anders aussieht. Die Revision des Tarifs stellt im ift erreicht, daß in reinen Zeitungsbetrieben Lehrlinge nicht gehalten werden dürfen. Wo Lehrlinge in der Zeitungssegerei beschäftigt st denn unsere Drganisation so schwach, daß sie den Prinzipalen großen und ganzen das dar, was die Generalversammlung in werden, müssen sie auch in den anderen Zweigen des Berufes aus folche Zugeständnisse machen muß? Ich meine, eine Organisation, die Hannover von ihr erwartet hat. Danach follte das Hauptgewicht gebildet werden. In bezug auf die Ueberstunden wurde erreicht, daß 96 Broz. der Berufsangehörigen umfaßt und ein Vermögen von auf die Erhöhung des materiellen Teils gelegt werden. Die General­zwischen dem Ende des einen und dem Anfang des nächsten Arbeits- Millionen hat, braucht sich nichts aufzwingen zu lassen. Sie kann versammlung war sich flar darüber, daß das nur erreicht werden tages eine Ruhezeit von mindestens 8 Stunden liegen muß. Die den Unternehmern ihre Forderungen diftieren. Wir müssen fordern, tönne, wenn wir den Prinzipalen Konzessionen auf anderem Gebiete Zeit, welche dadurch am Beginn des nächsten Arbeitstages verloren daß die Organisation in den Kampf eintritt, wenn er nicht zu ver- machen. Die Wünsche auf Verürzung der Arbeitszeit sind trotz der geht, muß bezahlt werden. Die beiden ersten Ueberstunden werden meiden ist. Die meisten Kollegen hätten lieber den Kampf gewollt zähen Kämpfe, die wir darum führten, nicht erfüllt worden. Die mit je 5 Bf., die folgenden mit je 10 Bf. Aufschlag bezahlt. Das als solche Ergebnisse. Man wundert sich darüber, wenn Disziplin- Prinzipale fagten, sie wären bereit, für die Sezer die Arbeitszeit Obligatorium des Urbeitsnachweises konnte nicht erreicht werden. Die brüche in unseren Reihen vorkommen. Nur ein Kampfgewohntes Heer zu verkürzen, aber eine Einschränkung der Produktion der Maschinen, Kreisvertreter sollen dabin wirken, daß der Arbeitsnachweis mehr hält Disziplin. Ein Kampf in unserem Gewerbe beeinflußt andere die allein ihnen noch Gewinn abwerfe, fönnten sie nicht zugestehen. in Anspruch genommen wird. Die Arbeitszeit der Maschinenseher Gewerbe fo start, daß er auf Vermittelung durch diese rechnen fann. Wir standen also vor der schwerwiegenden Frage, ob wir der materi­betrug bisher einschließlich einer halben Stunde für das Buzzen An dem Tarif lönnen wir jetzt nichts ändern. Aber in fünftigen ellen Not in den Kreisen unserer Stollegen mehr Aufmerksamkeit zu 8 Stunden in Zeitungs-, 9 Stunden in Werliezereien. Sie ist jest Fällen sollen unsere Vertreter daran denken, daß sie kampfbereite schenken haben als der mehr ideellen Forderung auf Verkürzung der für beide Kategorien auf 8 Stunden festgefeßt. Das bedeutet für Kollegen hinter sich haben.( Beifall.) Arbeitszeit. Hier etwas Weiteres zu erreichen war nicht möglich. die Zeitungsfeger eine halbe Stunde mehr, für die Werksetzer eine Bierrat wandte sich gegen die Bestimmung bezüglich der Die Zeitungs- und Buchverleger waren es, die scharf gemacht haben halbe Stunde weniger. Auch einige Verschlechterungen hat die Wahl der Vertrauensleute und sagte, durch die Tarifvertrauensleute gegen jede Einschränkung der Ausnutzung der Maschinen. Wir Tarifberatung gebracht. Die Bertrauensleute, welche über Tarif- werbe der Vertrauensmann der Organisation illusorisch gemacht. haben die Möglichkeit eines Kampfes ins Auge gefaßt. Schwer angelegenheiten mit dem Prinzipal zu verhandeln haben, müssen Die wichtigsten Fragen würden durch den Tarifvertrauensmann er wiegende Gründe haben uns aber veranlaßt, diese Möglichkeit nicht aus dem Drittel des am längsten im Betriebe beschäftigten Personals ledigt, der dem Prinzipal genehm sei. Durch das Berechnen der zu wählen. Mit Aussicht auf Erfolg fann ein Stampf nicht geführt gewählt werden. Für Tariffchädigungen find Buken festgesetzt Maschinenfeger werde die Arbeitslosigkeit vermehrt werden. Wie ist werden, wenn die öffentliche Meinung dagegen ist. Die öffentliche worden. Absichtliche und wiederholte Berstöße gegen den Tarif es möglich, daß 17 Vertretern die Vollmacht gegeben wird, einen Meinung würde es nicht verstanden haben, wenn wir den Kampf werden an Unternehmern mit 1000 m., an Gehilfen mit 50 M. Tarif für 34 000 Kollegen abzuschließen, ohne daß die Gesamtheit begonnen hätten, nachdem uns eine Lohnerhöhung von 10 Prozent Buße bestraft. Wer aus der Tarifgemeinschaft ausgeschlossen war, gefragt wird, ob sie mit den Bedingungen einverstanden ist. In der zugestanden war. Andere Berufe haben sich ja mit viel geringeren zahlt bei seiner Wiederaufnahme, wenn er Unternehmer ist, 100 M., Bukunft muß das Mitbestimmungsrecht der Gesamtheit gewahrt Bugeständnissen in der Lohnfrage begnügt. Ein Kampf auf der wenn er Gehilfe ist, 20 M. Eintrittsgeld. Der Redner schloß mit werden. Wir lehnen den Tarif ab, um dadurch gegen dieses System Basis, die uns gegeben war, tann nicht unternommen werden. Werten Sie den Tarif nicht nach seinen einzelnen Be der Bemerkung: Eine ruhige und objektive Betrachtung des zu protestieren.( Beifall.) im und allgemeinen mit Nücksicht Gesamtergebnisses werde zu der Ansicht führen, daß dasselbe ein Braun: Die Verschlechterungen des Tarifs sind so groß, daß ſtimmungen, sondern die Zustände Zustände in anderen Berufen, bieles, was Wenn feine Einigung zustande gekommen man sie in zehn Minuten Redezeit gar nicht alle besprechen kann. auf befriedigendes ſei. des wäre, dann als selbstverständlich gilt, noch Gegenstand hätte es einen Kampf bis zum Weißbluten Die Bestimmungen über die Maschinensezer find nicht das Papier bei uns Werten Sie den Tarif nicht nur unter dem gegeben. Das zu vermeiden, hielten die Gehilfenvertreter für ihre wert, auf dem eine Resolution gegen diefelben geschrieben wird. Man Kampfes iſt. Aufgabe. Unter den obwaltenden Umständen sei ihnen der Friede hat die Notlage der großen Masse ausgenugt, um die Maschinenseger Gesichtspunkt Berlins , sondern unter dem des ganzen deutschen lieber gewesen wie der Kampf.( Beifall.) bluten zu lassen. Wir Maschinenseger müssen alles daran segen, um Vaterlandes. Eine Verwerfung des Tarifs würde den Interessen der die Schäden, welche diese Bestimmungen bringen, für die Allgemein- Organisation nicht gerecht werden. heit abzuschwächen. Wenn das nicht geschieht, werden wir nach Der Versammlung lagen zwei Refolutionen fünf Jahren weitere Verschlechterungen bekommen, so daß die Maschine für uns verloren geht und das ganze Gelverbe ge­bor. Beide erklären die Ergebnisse der Tarifberatung als un befriedigend. Die eine, von Lampe beantragte Resolution erkennt schädigt wird. Körber: Es war eine gewiegte Taktik der Unternehmer, an, daß sich die Gehilfenvertreter um die Verbesserung des Tarifs bemüht habent, mißbilligt aber das Verhalten und die illoyalen Be­erft 10 Broz. Lohnerhöhung bewilligten strebungen der Prinzipale. In der anderen, von Kotte bean­Unter diesen Umständen tragten Resolution fehlt dieser Passus, aber die Gehilfenvertreter und dann mit Verschlechterungen tamen. Hätten wir werden kritisiert. fonnten wir nicht anders, als dem Tarif zustimmen. den Fabrikanten Friedrich Hofreiter, gruppieren sich leicht skizzierte Typen aus der Wiener Welt. Vielerlei Fäden gehen hinüber und herüber. Man hört von einem Freunde, der der vornehmen, ſtill mädchen( im Blüthnerfaal). Am 22. Oftober vor 100 Jahren Franz Liszt Feier des Vereins für Frauen und Kleines feuilleton. refignierten Frau Genia den Hof machte und sich dann eines Tages wurde in einem ungarischen Dorfe das größte Slaviergenie aller Preußische Kunstreform. Eine Halbheit; selftverständlich. Bei erichoß. In der Art, wie Friedrich feine Gattin über das Geheimnis Beiten gehoren. Von Franz Liszt bloß zu sagen: er wäre für das feuscher Wahrung höfischer Diplomatie immerhin ein Fortschritt. dieses Todes ausforscht, blitzt eifersüchtiger Argwohn auf. Sie zeigt Sammerinstrument gewesen, was Paganini für die Geige war, Die Landeskunstkommission, diese Clique der zwanzig blinden ihm den letzten Brief des Freundes ein Geständnis, daß er würde beinahe nichts heißen. Nein, er war unendlich mehr: ein feine Liebe nicht Erwiderung Erwiderung fand, Greise, wird fünftighin nicht mehr den Direktor der Nationalgalerie um ihretwillen, da ſeine Beruhigt fällt Friedrich auf der Stelle Serrscher im Reiche der Löne, dem es," hat einmal Nichard Wagner leitfeilen tönnen, wird zu einem Teil auf bequeme Betternwirtschaft sich töten wolle. verzichten müssen. Unter geschicter Ausnutzung der Situation ist wieder in seinen spöttischen, frivolen Ton zurück. Es sei doch schade geschrieben, aus allen Boren quillt wie Ströme und Duellen und es Justi gelungen, sie durch eine wahlverwandte Hilfstruppe zu ver- um den guten Burschen, dem eine solche Kleinigkeit das Leben Wasserfälle." Unser Verein darf es sich zum besonderen Verdienst drängen. Des öfteren war geschehen, daß ein treffliches Stück der fostete. Warum tat sie ihm denn nicht den Gefallen und nehme anrechnen, auch seinerseits für eine Anbahnung des Verständnisses das zweite folgt Galerie verloren ging, nur, weil der Apparat der Zwanzig zu Dinge, die es nicht wert sind, stets so schwer? Weshalb muß fie so für Franz Liszt , den gewaltigen Musikschöpfer, in den Herzen der umfaßte zunächst solistische Stücke für Klavier, schwerfällig arbeitete. Das begehrte Werf war inzwischen vom anders sein wie er? Das drückte ihn. Er möchte reisen, um wieder Arbeiter gesorgt zu haben. Dies erste Konzert Privatbesitz gefapert worden. Die Unbeholfenheit solchen Zustandes in das richtige Gleichgewicht zu kommen. war allerdings drastisch genug, und so konnte von hier aus dem Der dritte Aft, von drolligen Touristenepisoden eingerahmt, Singstimme und Orgel. Da wurden in glücklicher Wahl die wunder­Kaiser die Notwendigkeit einer schneller funktionierenden Kunst- spielt in einem Alpenhotel. Ein tokettes, romantisch abenteuerlustiges oosten Poesien aus Liszts Wanderjahren durch die Schweiz und quarantäne flar gemacht werden. Wobei nur nicht vergessen werden Fräulein, Friedrichs Weggefährtin auf einer waghalsigen Kletter- Italien geboten, während die sehr bekannte Ungarische Rhapsodie 2" darf, daß es für einen Kulturstaat arg blamabel ist: einem Laien tour, hat ihn in hellen Brand gesetzt. Ein Rausch verzehrend wilder zu den Werken zählt, die das heimatliche Natur- und Bolls­leben in originellen Klängen malen. Egon Betri, einer in Dingen der Kunst definitive Entscheidungen einräumen zu Leidenschaft steigt plöglich in ihm auf, der bequeme Cynifer stammelt müssen. Gewiß für Justi bedeutet die Abhalfterung der Zwanzig vergüidte Schwüre. Ein ehrenwerter Bräutigam erwartet sie, er selber ber fähigsten jüngeren Pianiften, gab hier Beugnis von seiner bravourösen Technik und poesievollen flavieristischen Slangbeseelung. und deren Ersatz durch die kleine, aus sechs Berlinern bestehende ist gebunden. Was tuts? Wenn sie sich ihm ergibt, will er fein Sachverständigenkommission eine große Erleichterung; wir aber find Weib verlassen. Ein Komödiant, der in dem Augenblick der Rede Liszt , der großartige Liederdichter, wurde uns näher gebracht durch wurde. Als Ziel bleibt bestehen: Ausschiffung aller Höflinge und dem weiten Land der Seelen aus, wie weiß einer, der sich haltlos fanden. Diese Lieder" find echt deutsch , ihre unmittelbar wirkende der Meinung, daß nicht mehr als ein bescheidener Anfang geleistet felbft felienfest an jedes feiner Worte glaubt. Wer fennt sich in einige feiner 70 Gefänge mit Klavierbegleitung, die in Marie Eteblad von der hiesigen Hofoper eine finnfällige Vertreterin Gleichfalls Vettern völliger Gleichmut gegen Neigung oder Abneigung des treiben läßt, Biel und Nichtung feines Handelns? faiserlichen Dilettanten. Die Nationalgalerie gehört dem deutschen Frau Genia, die immerfort Zurüdgewiesene, die keine Pflicht blühende Melodik erfüllt den Hörer mit Beseligung. Bolt und nicht dem Eigenwillen eines kunstfremden Fürsten . mehr an den Gatten bindet, findet für ihr Leid Vergessen zu Lisztscher Begleitung rezitierte Eduard v. Winterstein Bürgers Weshalb sollte sie die Leonore", mehrmals herausgejubelt. In der neuen Kommission sizen: der Maler Artur Kampf , der in der Liebe eines jungen Offiziers. Zu Liszts bedeutendsten Werfen für die Drgel gehören bekannter­Bildhauer Louis Tuaillon , der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin , Treue einem Manne bewahren, der nichts als lästige Gewohnheit maßen sein Präludium und Fuge über Bach", womit das Konzert der bekannte Kunstsammler Eduard Arnold, dazu als Kommissar darin zu sehen scheint. In der Nacht, als Friedrich, das Herz noch maßen fein" Präludium und Fuge über Bach", womit das Konzert des Kultusministers der Geheimrat Schmidt und schließlich der voll von seiner neuen Leidenschaft heimkehrt, sieht er den Mann in eingeleitet und noch mehr die Variationen über den Basso continuo des ersten Sazes der Kantate Weinen, Klagen Sorgen, zagen Direktor der Nationalgalerie. Die Namen sind gut; warten wir ihrem Bimmer. Er hat den besten Scheidungsgrund. Doch nun, ist der Christen Thränenbrot"" mit dem Schlußchoral aus feiner da das, womit er in Gedanken schon lange spielte, Wirklichkeit ge H- moll- Meſse, womit das Programm feine Erledigung fand. Hier ab, wie sich die Herren hindurchpolitisieren. worden, faßt ihn hämisch bösartiger Grofl: Der rachfüchtige Instinkt Bei dieser Gelegenheit sei die Glattzüngigkeit eines Mannes, des in feinem Herrenrecht gekränkten Männchens. Und der momentane namentlich trat die Königin der Instrumente" fiegbaft in ihrer momenester den wir einst einen Stenner hießen, angeheftet. Hans Rosenhagen Impuls, der ihm nach seiner ganzen Dentart als lächerlich grotester Zufammenfassung von menschlicher Stimme sowie der hauptsächlichsten Streich und Blasinstrumente hervor, und Walter Fischer erivies Atavismus gelten müßte, reißt ihn wie früher die Begierde, das schämt sich nicht, im" Tag" dieses zu schreiben: Kann es dem Kaiser verdacht werden, daß er sich ablehnend Mädchen zu befigen, besinnungslos mit fort. Er zwingt den Leutnant sich da als ihr vollkommener Meister. Notizen. gegen die Mitglieder einer Künstlergruppe verhält, aus deren Lager durch eine ehrenrührige, vom Zaun gebrochene Beleidigung zum Ein neuer Fall Bode? Der Wiener Kunstschriftsteller ihm beständig Schmähungen entgegenschallen, und deren Existenz Zweifampf. Die Gattin und die Geliebte, verföhnt in der Ge gegenwärtig eigentlich nur noch durch ihre Oppositionsstellung fünft- fahr, harren zitternd auf den Ausgang des Duells. Blaß, mit zer- Ludwig Abels beschuldigt im Wiener Montagsblatt" Herrn Bode, lich aufrechterhalten wird. Die zession trägt fast allein die Schuld wühlten Mienen tritt Hofreiter ins Zimmer. Seine Kugel traf den über Rembrandts Gemälde Der heilige Frauzistus" sich völlig daran, daß der Direktor der Nationalgalerie verhindert ist, gute Feind ins Herz. Nicht durch einen unglückseligen Zufall. Stalten widersprechende Urteile abgegeben zu haben, und zwar ungünstige Sinnes hat er gezielt. Ihn würgt der Abscheu vor der Tat, in der so lange, bis es Bodes Freund, der Pariser Kunsthändler Sedel­in ihren Ausstellungen erscheinende Werte zu erwerben. Daraufhin bleibt nur eine Frage zu tun: Warum mußt( der er sich selbst nicht mehr erkennt. Aus iſts. Er schüttelt die meher, billig in seine Hände brachte. Nachher aber habe Bode das Professor) Rosenhagen nicht diese selige Zeit, um sein Schreibhand Geliebte von sich. Einfam will er ins Ausland flüchten. Biel - Bild für einen wertvollen Rembrandt erklärt. Herr Bode bestreitet werk mit dem eines Kunsthändlers zu vertauschen. Der Titel des leicht kommt da die Stunde, wo er Mut gewinnt, die Bürde die Richtigkeit der Anschuldigungen. Da von München aus und Die Schilderung zwar von einer fompetenten Stelle bereits früher ähnliche Vorwürfe Soflieferanten dürfte ihm gewiß sein der verpfuschten Existenz von sich zu werfen. ist nachdenklich und reich an interessanten Ausblicken namentlich der Doppelzüngigkeit gegen Bode erhoben wurden, wird er gut tun, auch in den Szenen zwischen den beiden verlassenen Frauen: Genia fich nicht durch seine Ameritareise wie er es ankündigt­und der Mutter des jungen Offiziers. halten zu lassen, gerichtliche Aufklärung zu schaffen. Bei der Ge Eine bis in die kleinen Nebenrollen aufs feinste abgetönte Auf- legenheit tönnte dann auch die Flora- Affäre zur Beleuchtung Bodes führung unterstützte die Wirkung. Leistungen ersten Ranges waren scher Braftilen herangezogen werden. Der Vorstand der Berliner Gegession hat gegen Monnards verführerisch schillernder Friedrich Hofreiter und die feinfühlige, menschlich rührende Frau Genia von Irene die Auslaffungen des Herrn Rosenhagen einen geharnischten Protest dt. erlassen.

Den Ausführungen des Referenten folgte eine längere, lebhafte Distuffion. Sämtliche Redner stimmten darin überein, daß die Ergebnisse der Tarifberatung als völlig unbefriedigend bezeichnet werden müßten. Stotte fagte, die 10 prozentige Lohnerhöhung sei der einzige Erfolg. Sie spiele ja für den Arbeiter eine große Rolle. Aber man müsse bedenken, daß der Tarif auf fünf Jahre abgeschlossen ist und daß sich die gegenwärtige Teuerung während dieser Zeit noch steigern werde. Während der Beratung habe man nur durch Nach­richten des Wolffichen Telegraphenbureaus einiges erfahren. Die

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Theater.

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R. B.

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Lessing Theater: Das weite 2and", Tragi fomödie von Artur Schnigler. Ein in die Jahre gefommener Anatol, der aber neben seinen Ziebeleien Zeit fürs Gefchäft gefunden und sich im Wechselspiel von Flirt und angespannter Arbeit doppelt behaglich fühlt, ist in dem neuen Schniglerstück der Held". Um ihn, riesch.

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am 26. November

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Musik.

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e. k.

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