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Es charakterisiert die Ohnmacht der europäischen Diplo- 1 matie, daß sie diesen Gefahren untätig zusieht, obwohl sie deren Größe feint.

Türkische Augriffe. Konstantinopel , 19. Ditober. Der tripolitanische Korrespondent des Jlbam" telegraphiert über Debibat an der tunesischen Grenze, daß die türkischen Truppen drei Angriffe gegen die Italiener unternommen hätten, wobei die Italiener zahl­reiche, die Türken aber nur zwei Tote gehabt hätten. Die Disziplin der Truppen wie der Stämme sei vorzüglich.

Sabah erfährt, daß der Militärattaché in Berlin Enver Bei in Tripolis eingetroffen ist und sich den Truppen, die

angeschlossen hat.

Die wöchentliche Normalernährung einer fahren solle. Ich erblide darin eine der wichtigsten Auf­Familie von, fünf Köpfen fostete, wenn als gaben der Gegenwart", hieß es darin wörtlich in der Nahrugsaufwand 32 Marinesoldatenrationen Throurede. Die umfassenden Vorarbeiten für die Wahlreform" zugrunde gelegt werden: sollten, so wurde weiter versprochen, von der Regierung mit allem mehr als 1900 Nachdruck betrieben werden". Proz.

Jahr

Mart

1900

22,20

1905

23,51

5,9

1907

24,64

10,9

1910

26,66 30,34

20,1

36 7

6

Ueber ein Jahr währten denn auch die Vorbereitungen. Als dann aber die Vorlage herausfam, die freilich das schlimmste Berr Bild auf jene organische Fortentwidelung" darstellte, welche der wirtschaftlichen Entwickelung, der Ausbreitung der Bildung und des September 1911. politischen Verständnisses" entsprechen sollte, da zeigte sich der Geld­Die Zusammenstellung beweist von neuem die alte Tatsache, facflüngel des Dreiklassenparlaments total unfähig, feinerseits ein Gar zu bald daß wir seit der Jahrhundertwende in einer andauernden Lebens- vernünftiges Wahlrecht zu stande zu bringen. die zeitweilig durch schnell vorübergehende heraus, daß die Wahlreform nicht für die entrechteten unter dem Kommando des Pariser Militärattachés Fethi Bei stehen, günstigere Perioden unterbrochen wird. Der Nahrungsmittelauf- Maisen gemacht werden sollte, sondern gegen das Bolk! wand einer fünfköpfigen Arbeiterfamilie ist innerhalb des lehten Nicht verjährte Wahlrechtsschmach und empörendes Unrecht wollte Jahrzehnts um 20,1 Proz. gestiegen! So viel Lohnerhöhung man beseitigen, sondern den Rechtlosen unter der Vorspiegelung haben jedenfalls nur wenige Arbeiter erhalten. Und von 1910 einer Wahlreform womöglich noch empörenderes un­( Jahresdurchschnitt) bis zum September 1911( Monatsburch- recht zufügen. Und die geplante Schandreform, diese brutalite nur ausgeheckt schnitt) also in neun Monaten, ist die Lebensmittelverteue- Berhöhnung der ihr Recht Fordernden, die rung, resp. sind die Kosten des Normalernährungsaufwandes um werden konnte, wäre auch wirklich zustande gekommen, wenn sich toeitere 16,6 Proz. gestiegen! nicht die Nutznießer des Geldsackwahlrechts schließlich selbst noch gegenseitig perfid übers Ohr hätten hauen wollen. Nur diese Nauferei um das größere Stück der Beute brachte schließlich die ganze Spott reform zu Fall.

Der hiesige Vertreter Aegyptens meldete dem Groß­wefir, daß in einer Volksversammlung in Aegypten 20000 Pfund Sterling für die Fortsetzung des Krieges gegen Italien gezeichnet worden seien.

Keine Landung in Derua.

Konstantinopel , 19. Ditober. Nach einer Mitteilung des Kriegs­ministeriums ist es den Italienern, trotzdem sie Derna und Benghasi beschossen hätten, nicht gelungen, dort zu landen. Das italienische Archipelgeschwader, dessen Basis der Hafen von

Tobruk ist, soll in der Nähe von Rhodus freuzen.

Die jungtürkische Partei hat in ihrer gestrigen Abend­fizung beschlossen, dem Kabinett unter der Bedingung, daß dem Wunsche. der Nation entsprechend der Widerstand gegen Italien fortgefegt wird, ein Vertrauensvotum zu er teilen. Die Partei hat eine Kommission gewählt, die versuchen soll, ein Einvernehmen mit der Opposition herzustellen.

Die Goldströme der Lebensmittelteuerung fließen unaufhörlich in die Taschen des Großagrariertums und die Beutel des Handels jeder Art; die Arbeiter, die große Masse des deutschen Volkes, müssen darben.

Seitdem sind abermals fünfbiertel Jahre ins Die schon genannte Erhebung des Reichsamtes des Innern and gegangen! Aber von der Lösung der einen der stellt fest, daß der Nahrungsmittelaufwand im Durchschnitt rund wichtigsten Aufgaben der Gegenwart, deren Vorarbeiten doch 50 Prog. der Einnahmen foftet. Nehmen wir beim Arbeiter, der von der Regierung mit allem Nachdruck betrieben werden für Wohnung und Kleidung, an geistigen und sonstigen Genüssen sollten, hat man nichts mehr gehört! Ja es wird sogar die viel weniger ausgibt, 60 Proz. des Gesamtverdienstes als Ausgabe ungeheuerliche Behauptung aufgestellt, daß der preußische für reine Ernährung an, so hätte schon 1900 jeder Familienvater, Landtag auch in den beiden ihm noch verbleibenden Sessionen fich der Frau und drei Kinder zu ernähren hatte, bei 1154,40 m.überhaupt nicht mehr mit einer Wahlrechts­Normalnahrungsmittelaufwand rund 2000 m. berbienen borlage befaffen solle! Wie man angesichts der Thron Konstantinopel , 18. Oftober. Wie verlautet, haben die türki- müssen! Wie viele gab es wohl damals, die weniger erarbeiteten rede vom 20. Oftober 1908 von monarchischer" Seite eine schen Behörden im Archipel ein italienisches Segelund doch eine fünftöpfige Familie ernähren mußten? Sie alle solche Darstellung zu verbreiten vermag, ist uns schier un­fchiff mit einer Ladung von Explosivstoffen und zwei Fischerlebten schon damals schlechter als der deutsche begreiflich! boote beschlagnahmt.

Türkische Beute.

Die flerifale Kriegshehe.

Rom , 18. Oktober. Wie die Blätter melden, hielt stardinal Vincent Vannutelli bei der Hochzeitsfeier der Prinzessin Odescalchi mit dem Marquis Patrizi eine Rede, in der er auf das Unternehmen Jtaliens in Tripolis hinwies und an die ruhm

Marinesoldat!

wie der Soldat der Marine!!

Für September 1911 ist aber der normale Lebensmittelauf­wand, auf ein Jahr umgerechnet, bis zu der Summe von 1577,68 Mark hinaufgepeitscht worden. Der Familienvater müßte also heute eigentlich rund 3200 m. verdienen, wenn er so leben wollte In Wirklichkeit liegen die Dinge so, daß alle die Familien­reichen Stämpfe gegen die Türken erinnerte, die durch die Initiative väter, die heute, wenn sie das ganze Jahr über Arbeit haben! des Papstes Innocenz XI. aus dem Hause Odescalchi geführt wurden. Italien vollbringe ein Wert der Zivilisation, nicht mehr menschlich leben, sondern begetieren! 1500, 1200, ja noch viel weniger verdienen, mit ihrer Familie indem es in Tripolis den Halbmond durch das Und die Regierung? Sie behilft sich mit etlichen Frachtermäßi­Streuz erseye. Er erinnerte ferner ant den Sieg ber Christen bei Lepanto , ber ebenfalls im Oftober sungen, und die Gemeinden, die Städte, sie verstehen sich höchftens errungen wurde, und schloß mit dem Wunsche, Italien möge zur Errichtung etlicher Fischbverkaufsstände und zum Ankauf einiger

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die Mission der Zivilisation, die es mit der Besetzung von Tripolis unternommen, glüdlich zu Ende führen. Giornale d'Italia" schreibt hierzu: Diese Nede, in der zum ersten Male ein turien kardinal sich vollkommen auf den patriotischen Standpunkt stellte, machte auf die Zuhörer großen Eindruck.

Unschuldige Opfer des Krieges.

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Tonnen Kartoffeln.

Politische Ueberlicht.

Der Arbeiterhaushalt und die Teuerung. liche Auslegungen zurückzuführen. Dann aber benußte er die

In Preußen- Deutschland darf man freilich stets auf das unglaublichste gefaßt sein, und deshalb gibt es fein besseres Mittel, auch die versumpfte preußische Wahlreform wieder in Fluß au bringen, als bei den Reichstagswahlen unserer Regierung den eindringlichsten Beweis vor der Ausbreitung der Bildung und des politischen Verständnisses bei­zubringen! Fällt der Schlag gegen die blauſchwarze Reaktion und die mit ihr verbündeten Schlotbarone so wuchtig aus, wie das von politischen Verständnis der Massen erwartet werden muß, so wird das sicherlich nicht ohne heilsamen Einfluß auf die Erstarkung staatlicher Berantwortlichkeitsgefühle" bleiben und zur Be­fleunigung der preußischen Wahlreform beitragen! Eine Stichprobe aus dem elendesten aller Wahlsysteme.

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Unter welch wahnwißigem Wahlsystem bei den preußischen Landtagswahlen gewählt wird, mögen auch folgende Ziffern aus dem 5. Berliner Landtagswahltreise beweisen, in dem unlängst die Erfahwahlen der ausgeschiedenen Wahlmänner stattgefunden haben. In den betreffenden Wahl­bezirken verteilten sich die Wähler folgendermaßen auf die einzelnen Klassen: Eingeschriebene Wähler chly 311 nd 1709 11755

Raffe Is

II

III

18 775

Wahlbeteiligung

157 837

904

T

6 182

7176

geguerische sozialdemokratische

Stimmen

"

Klaffe I II III

98

119

64 718

18

6164

280

6946

Berlin , den 19. Oftober 1911. Reichsvereinsgesetz und Privatbeamtenversicherung. Aus dem Reidj stag. 19. Oftober. Die Debatte Belgrad , 18. Oktober. ( Privattelegramm des Vorwärts"). Die über die Interpellation wegen mißbräuchlicher Handhabung aus der Türkei ausgewiefeneu italienischen Arbeiter, werden auf der des Vereinsgefeyes wurde durch den Dr. Müller, Grenze Serbiens in Nistowae und Wranja, da sie ohne Fahrkarten Meiningen fortgesett. Er war in der unbequemen Lage, sind und ohne Geld um die Karten taufen zu können, aus den zwar die Behörden wegen der Anwendung des Gesezes an Bügen herausgeworfen. Sie befinden fich in der traurigften Lage. greifen, aber doch dabei das Gesetz selbst verteidigen zu Ganze Familien schlafen im Freien in der Kälte und Näffe, und müssen, da die freisinnige Partei mitverantwortlich für das Die 7176 abgegebenen Stimmen verteilten sich wie folgt. Betteln bei Grenzbewohnern um nicht zu verhungern. Gesetz ist. Er zog sich dadurch aus der Klemme, daß er behauptete, das Gesetz felbst sei unanfechtbar und flar; die Uebergriffe der Behörden feien ausschließlich auf irrtüm­Gelegenheit, eine Wahlrede gegen das Zentrum zu halten. Wie der deutsche Arbeiter heute in Wirklichkeit lebt, was er Er konnte den Zentrumsleuten zwar manche Sünden vor­ift, wieviel er für Nahrung und Kleidung, für Wohnung und halten, mit dem eigentlichen Gegenstand der Debatte hatte Und das Ergebnis diefer Stimmenabgabe? Die Heizung ausgibt, das ist heute beinahe noch ein Geheimnis. Nur das aber blizwenig zu tun. Sozialdemokratie erhielt mit ihren annähernd 7000 geringe Anfänge einer wirklichen Wolfsstatistik sind vorhanden. Zur Verteidigung der Regierung war wieder Herr Stimmen 87 Wahlmännermandate, während es der Freisiun Und diese- es sei hier im besonderen auf die 900 Familien um- Delbrüd angetreten. Herr v. Bethmann Hollweg , der als mit seinen 230 Stimmen auf 33 Wahlmänner brachte! Ein fassende Erhebung über die Wirtschaftsrechnungen minderbemittel- Staatssekretär der eigentliche Vater des Gesetzes gewesen ist solch himmelschreiendes Mißverhältnis muß sich ja bei einem ter Familien hingewiesen, die vom Reichsamt des Innern durch und der deshalb vor allem berufen gewesen wäre, sich dar Wahlrecht ergeben, wo, wie speziell in diesem Falle, ein geführt wurde zeigen nicht, um wieviel der Lebensmittelaufwand über auszusprechen, ob die Auslegungen der Behörden denn wähler 3 weiter Klasse sechs mal so viel Wahlrecht besitzt des Proletariers innerhalb der lektvergangenen Jahre und ins- eigentlich den Absichten der Regierung bei Abfaffung des Ge- wie ein Wähler dritter Klasse, und wo gar die Wähler besondere in den jüngsten Monaten teurer geworden ist, um wie- feges entsprechen, zog es wiederum vor, dem Hause fern erster Klaffe vierzigmal so viel Wahlrecht auszuüben haben, 311 bleiben. Diefer langgezogene Paragraph", wie ihn später als die in der dritten Klasse zusammengepferchten Wahlrechts­biel er sich verschlechtert hat. der freisinnige Abg. Dove nannte, scheint sich einzubilden, heloten! daß es seiner Amtswürde entspricht, sich den Reichtags- Nieder mit diesem nichtswürdigen Wahlsystem! Nieder berhandlungen möglichst zu entziehen, um den Glanz seiner mit der ganzen reaktionären Gesellschaft, die dem Volte das Erscheinung für Hoffestlichkeiten aufzusparen. gleiche Wahlrecht verweigert!

" 1

Gehen wir einmal an die Frage: Wie lebt heute der Ar­beiter?" auf die Art heran, daß wir feststellen, was er efsen müßte, um ats normal ernährt zu gelten, und welche tatsächlichen Aus­gaben damit verbunden sind.

Wenn die wöchentliche Nahrungsmittelration des deutschen Marinesoldaten als Normalaufwand zur Ernährung eines er­wachsenen Menschen angesehen wird, so kann sicher nicht behauptet werden, der Arbeiter bekomme mehr zugebilligt, als ihm eigentlich gebühre". In den Speiserollen der deutschen Kriegsmarine wird nun als Nahrungsmittelaufwand in heimischen Häfen pro Wpche und Kopf angegeben:

800 Gramm Rindfleisch,

750 800

"

"

150

"

300

13

300

"

200

"

3000 Gramm Startoffeln, 340 Schweinefleisch, 5250 Hammelfleisch,

Reis, Bohnen, Weizenmehl, Backpflaumen,

"

24

455 300

"

1F

Buder, Brot, Butter, Erbsen, Lee,

Genosse Legien trat treffend den Müllerschen Ent­Die Lebensmittelteuerung. fchuldigungsversuchen mit dem Hinweis darauf entgegen, daß die Sozialdemokratie bei Beratung des Gesezes sowohl in der Der Görliger Magistrat schlägt der Stadtverordneten­Stommission wie im Plenum scharf betont habe, daß die Un- versammlung folgende Maßnahmen zur Milderung der Lebensmittel­flarheiten des Gesetzes notwendigerweise zu Mißbräuchen teuerung vor: Die Hauptschuld daran, daß den Miß- 1. an Personen, welche mindestens ein Jahr in Görlitz wohnen führen müßten. bräuchen auf diese Weise Tür und Tor geöffnet wurde, trage und ein Einkommen bis zu 1200 M. bersteuern, sollen zu möglichst allerdings die Regierung, die die Liberalen mit der Ver- billigen Preifen Seefische, Wildfleisch aus den städtischen Forsten sicherung, ohne die Unflarheiten und Mängel sei das Gesetz und Briketts aus dein städtischen Braunkohlenbergwerke abgegeben für sie unannehmbar, in die Zustimmung zu jenen Mängeln hineingescheucht habe.

werden;

2. der Speiseverein wird ersucht, neben den bisherigen Speisen auch Seefischportionen zum Preise von etwa 15 Bf. zu verlaufen gegen Erstattung der etiva erwachsenden Mehrkosten durch die Stadt; 3. für den Frühstücksfonds der Gemeindeschulen werden 500 M. zur Bermehrung der Frühstücksportionen bewilligt;

Dann führte Legien durch eine eingehende kritische Er­21 örterung einzelner Vorkommnisse den Nachweis über die Ge­0,11 Liter Effig. sezwidrigkeit des Vorgehens der Behörden, insbesondere nahm Wieviel muß ein Arbeiter ausgeben, um diese Nahrungsmittel er sich dabei den Erlaß des preußischen Ministers v. Dall- 4. sollen Kochkurse veranstaltet werden, um Frauen und Mädchen zu erhalten? Es kommt hierbei selbstverständlich darauf an, die wig vom 6. April 1910 aufs Storn, der geradezu auf eine aus dem Volfe insbesondere in der Zuberetaung von Seefischkost, wirklichen Detailpreise aller Nahrungsmittel, so wie sie durch die Anleitung zu Mißbräuchen herauskomme. Schließlich ber sild, Hülsenfrüchten usw, zu unterrichten; 5. an städtische Arbeiter und Unterbeamte werden Eßkartoffeln Arbeiterfrau in den Proletariervierteln gezahlt werden müssen, langte er eine ftrifte Anweisung für die Behörden, daß sie als Unterlage zu benutzen. Einwandfreies, auf gleicher statistischer das Vereinsgesetz auch gegenüber den Sozialdemokraten finn- sum Selbstitostenpreiſe abgegeben; 6. die Reichsregierung foll um gefeßliche Maßnahmen wegen Basis fortlaufendes Material bieten die Durchschnittsverkaufs- gemäß auszuführen haben; dann aber auch, daß wirkliche Einführung argentinischen Fleisches und Erleichterung der Einfuhr preise der wichtigeren Lebensmittel bei der großen Strupp- vorhandene Unklarheiten und Mängel auf gesetzlichem Wege von Futtermitteln ersucht werden. schen Konsumanstalt in Effen, die von 1870 bis 1910 vorliegen. beseitigt werden. Ein genauer Vergleich mit den Verliner Markthallendetailpreisen des Jahres 1910 ergibt, daß sie um rund 8 Proz. niedriger als diese sind. Der wirkliche Detailpreis, wie er in den Arbeiter­quartieren gezahlt werden muß, ist also im allgemeinen noch etwas höher, als er bei unseren Berechnungen angenommen worden ist. Für September 1911 ist selbstverständlich auch der Markthallen­detailpreis angenommen worden.

Mittels der so zusammengestellten Preisbafis wurde nun er rechnet, welch Geldaufwand die Marinesoldaten- Wochenration im Jahre 1900, 1905, 1907, 1910 und dann im September 1911 ver­

ursachte.

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Da eine Durchschnitts- Arbeiterfamilie von zwei Erwachsenen und drei Kindern den normalen Verhältnissen entspricht der Reichsdurchschnitt ist pro Familie 4,70 Stöpfe, fo muß der wöchent liche Nahrungsmittelaufwand zweimal für die Erwachsenen und eineinhalbmal für die drei Kinder gerechnet werden.

Auf diese Weise ergibt sich folgender wöchentlicher Nahrungs­mittelaufwand:

Zur Bestreitung der durch die Maßnahmen entstandenen Unkosten Nachdem noch Genosse Leber das ungerechtfertigte find 10 000 m. auszuwerfen. Verbot einer Vereinsaufführung der" Jesus " Festspiele in Eisenach gerügt hatte, ging die Debatte zu Ende. Der Münchener Magistrat bat folgende Maßnahmen getroffen: Die erste Lesung eines Gesetzentwurfes betreffend die Die Aufbebung des städtischen Bolles für Kartoffel und Gemüse, die Versicherung der Privatbeamten wurde durch den Bereitstellung von 15 000 M. zum Anlauf von Kartoffeln und Ab­Staatssekretär Delbrüd eingeleitet. Er umschrieb in gabe an das Publikum und zwar so, daß keiner weniger als 5 Bfund langer Rede die Begründung, die regierungsseitig dem Gesetz entwurf gegeben wurde und betonte, daß die Sicherstellung der Privatbeamten gegen Krankheiten eine soziale Pflicht sei, der das Deutsche Reich sich nicht entziehen dürfe. Nach seinen Ausführungen vertagte sich das Haus. Die Debatte über den Gesetzentwurf wird morgen fortgehen.

und feiner mehr als fünfzig beziehen kann, ferner die Bewilligung von 113 000 2. zum Ausbau einer Kühlanlage für argentinisches Fleisch und Seefische. Falls diefes eingeführt würde, wird die Stadt den Verkauf übernehmen. Mit den Metzgern sind Berhand­lungen gepflogen worden zur Herabjegung der Schweinefleischpreiſe. Sollten die Meyger sich weigern, die Preise herabzufeßen, würde die Stadt alsbald mit der Errichtung eigener Verkaufsstände be­ginnen,

Weg mit den Einfuhrscheinen!

Ein Jubiläum des Wahlreformversprechens. Am 20. Oftober sind es genan brei Jahre, daß durch die Thronrede des Königs im preußischen Landtage die feier Dem Zentrum wird vor den Folgen seiner agrarischen liche Erklärung abgegeben wurde, daß das Wahlrecht zum Haufe der Wirtschaftspolitik bange, zumal da die Hungerwahlen Abgeordneten eine organische Fortentwidelung er vor der Tür stehen. Etwas Ernsthaftes gegen die volksfeind­