Nr. 247.
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Sanilac of Idaws 28. Jahrg.
Vorwärts
Berliner Volksblatt.
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Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Sonnabend, den 21. Oktober 1911.
Zur Lebensmittelteuerung.
Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
sind im Kleinhandel gestiegen: Erbsen um 9,4 Proz., Speisebohnen um 14,2 Proz., Linsen 25,6 Proz.; die Preiserhöhung war im Kleinhandel bisher geringer als im Großhandel. Bei den Kartoffeln Die Steigerung der Lebensmittelpreise. liegt der Großhandelspreis um 43,5 Proz., der Kleinhandelspreis Die amtlichen Preisberichte des preußischen statistischen um 35,9 Proz. über dem vorjährigen. Gegenüber dem Vorjahre Landesamtes gewähren einen ungefähren Ueberblick über die ist ferner der Preis höher beim Rindfleisch um 0,4 Proz., beim enorme Steigerung, welche die landwirtschaftlichen Pro- Hammelfleisch um 4,1 Proz., bei den Eiern um 4,7 Proz., bei der Brüssel , 18. Oktober. ( Eig. Ber.) dukte in den letzten Wochen erfahren haben. Getreide, Hülsen- Vollmilch um 5,5 Proz., beim Zucker um 6,2 Proz., bei der Eßbutter früchte, Futtermittel, Butter und Eier sind erheblich teurer ge- um 10,9 Proz., beim Richtstroh um 11,5 Proz., bei der Braugerste Die sozialistische und liberale Opposition hat das klerikale worden; allerdings sind die Großhandelspreise zunächst um 16,4 Proz., beim Hafer um 17,3 Proz., beim Krumm- oder Schulgesetz samt seinem Erzeuger hinweggefegt. Die Regie- weit stärker gestiegen als die Kleinhandelspreise; aber diese werden Preßstroh um 18,8 Proz., bei der Futtergerste um 24,4 und beim rung Brocqueville hat aber nicht völlig kapituliert. Das sicher den Aufschlägen des Großhandels folgen. Die Fleischpreise Heu um 52,1 Proz. Billiger als vor einem Jahre sind Speisesalz Klostergesetz wird im Hintergrunde gehalten, um ver- find im Kleinhandel noch nicht wesentlich gestiegen, zum Teil sogar um 0,5 Proz., Kalbfleisch und Schinken um 0,9 Proz., inländisches sprochenermaßen im gegebenen Augenblick in neuer, ber- etwas zurückgegangen, weil der durch die Futternot vermehrte Vieh- Schmalz um 8,2 Proz., Schweinefleisch um 9,1 Proz., Speck um beſſerter" Form präsentiert zu werden. Die Parteien der verkauf das Angebot verstärkt hat. Wenn man die Preise des Sep- 10,0 Proz. und ausländisches Schmalz um 20,9 Proz. Linken hatten sich darauf hin geeinigt, das Schollaertsche tember dieses Jahres mit denen des September vorigen Jahres Schulgesetz zur Wahlparole für die Gemeindewahlen zu vergleicht, so zeigen sie sämtlich, abgesehen vom Kalbfleisch und
Wie die Bureaukratie zur Zeuerung beiträgt.
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machen und durch die gleichzeitige Betonung der übrigen vom Schweinefleisch sowie den sonstigen vom Schwein gewonnenen Am 1. Oktober sind neue Bestimmungen über die GeflügelForderungen der Opposition, vor allem der nach dem gleichen Produkten, eine Erhöhung, die zum großen Teil sehr bedeutend einfuhr in Kraft getreten. Diese Bestimmungen, die natürlich Wahlrecht, dem Wahlkampf eine politische Basis zu geben ist und vereinzelt bereits 50 Bro3. überschreitet. im Interesse der Agrarier erlassen worden sind, werden von der und ihn zu einer Entscheidungsschlacht zwischen Klerifalen Von den Getreidesorten hat der Weizen am wenigsten unter Bureaukratie in einer Weise gehandhabt, die gerade jetzt zurzeit und Antiklerikalen zu stempeln. Diese Auffassung der Dinge der allgemeinen Preiserhöhung gelitten. Er ist im Durchschnitt der der Teuerung zur Kritik herausfordert. Schon die vorgeschriebene hat die Stimmung und schließlich die Losung einer allge- 50 Hauptmarktorte Preußens von 200,3 auf 203,0 m. für 1000 freistierärztliche Untersuchung an der Grenze verzögert sich, wie meinen Bündnis politik zwischen Liberalen und Sozialisten geschaffen, und im Zeichen dieser Zaktif Silogramm gestiegen. Die Preiserhöhungen an den einzelnen dem„ Berliner Tageblatt" aus Interessentenkreisen mitgeteilt wird, haben sich denn auch die Wahlen hüben und drüben abgespielt. Orten gingen bis zu 9 M. in Danzig und 11 M. in Wiesbaden ; gegen früher oft erheblich, weil nicht mehr jeder Tierarzt, der gerade Aus all dem ergibt sich, daß es sich in diesem Kampf nicht um doch kommen auch vereinzelt Breisherabsetzungen bis zu 5 M. zur Stelle ist, die Untersuchung ausführen darf. Vor allem aber die speziellen Grundsäge und politischen Anschauungen der( Potsdam ) vor. Das Weizenmehl ist im Großhandel von schädigt die Bestimmung, daß das so untersuchte Geflügel während einzelnen Parteien, um die Geltendmachung von Progammen 29,4 auf 30,0 M. für 100 Kilogramm gestiegen, also mit 2 Broz. der Weiterbeförderung bis zum Bestimmungsort nicht ge und Hervorhebung von wirtschaftlichen und Klassengegensätzen etwas mehr als der Weizen mit 1,3 Proz. Im Kleinhandel ist füttert werden darf, das Gewicht der Tiere so sehr, daß auch handelte, sondern ausschließlich um den Kampf der antifleri- das Weizenmehl im Durchschnitt aller Orte von 38,1 auf 36,6 eine mehrtägige sorgfältige Mast den Schaden nicht ausgleichen Talen Parteien gegen den Regierungsklerikalismus. Und Pfennig für das Kilogramm, also erst um 1,3 Proz. gestiegen, und kann. Außerdem wird von der Befugnis, Sendungen, von denen unter diesem Gesichtspunkt ist natürlich auch das Wahl- Weißbrot( Semmel) hat seinen Preis nur von 53,1 auf 53,5 Pf. einzelne Tiere unterwegs eingehen, zurückzuhalten, in rigoroseresultat politisch zu veranschlagen. Der Kampf der Bar- erhöht. Der Roggen hat einen Durchschnittspreis von 178,0 22. ster Weise Gebrauch gemacht. Natürlich kann es nicht mehr teien und Programme und ganz eigentlich der gegen 165,6 M. im Vormonate, ist also sehr erheblich gestiegen. An lange dauern, bis sich aus allen diesen Umständen eine neue Alaisen im politischen Leben wird für Belgien erst mit den einzelnen Orten gingen die Preiserhöhungen bis zu 20 m. erhebliche Preissteigerung des Geflügels ergibt, der endlichen Niederringung des Klerifalismus einfegen. in Memel und 21 M. in Gleiwit, so daß der äußerste Nordosten da vor allem die russische und holländische Gänſeeinfuhr wegen der Man muß zugeben, daß für die Vorbereitung einer poli- und Südosten die größte Preiserhöhung hatten. Eine Preisherab- weiten Entfernungen unter den neuen Bestimmungen zu leiden hat. tischen Situation, die der so dringend nötigen Entfaltung der ſebung um 1 M. hatte nur Stade , alle anderen Orte hatten Preis- Von einer anderen Placerei der Zollbureaukratie wird uns Klaffengegensätze in der modernen Gesellschaft endlich steigerungen. Das Roggenmehl hat im Großhandel seinen außerdem Mitteilung gemacht. Danach find bis jetzt Tomaten Raum gibt, die Gemeindewahlen ein gut Stüd Ar- Preis von 24,2 auf 25,3 W, also um 4,5 Proz.( Roggen um von den Kanarischen Inseln zollfrei eingeführt worden. Seit beit geleistet haben. Obwohl gerade die Kartellpolitik 8 Proz.) erhöht; im Kleinhandel ist es von 29,5 auf 30,6 Pf.( also voriger Woche wird aber für 100 Kilogramm Tomaten 20 M. Zoll der Oppositionsparteien dem Klerifalismus mancherlei um 3,7 Proz.) geffiegen. Das Roggen graubrot zeigt vorerst erhoben, weil jetzt auf einmal die Kanarischen Inseln nicht zum billige Vorwände geboten hat, Liberale gegen Sozialisten nur eine Erhöhung von 30,3 auf 30,5 Bf., alfo um 0,6 Proz. Die spanischen Mutterlande gehören sollen. Der Konsum der Tomate, und diese gegen jene auszuspielen, um einmal die Brauger ste hat ihren Durchschnittspreis von 188,3 auf 197,8 M. Die infolge ihrer erfrischenden Eigenschaften in den letzten Jahren Bürgerlichen vor dem revolutionären Sozialismus und dann erhöht. Für Futtergerste ist der Durchschnittspreis von 162,9 in vielen Haushaltungen Deutschlands Eingang gefunden hat, wird wieder die sozialistische Bevölkerung vor der bürgerlichen zu auf 172 M. gestiegen; sie ist in Halle um 18 und in Wiesbaden durch derartige Bollmaßnahmen natürlich erheblich eingeschränkt. warnen, hat das liberal- sozialistische Bündnis eine politische um 26 M. teurer, in Hanau um 3 M. billiger geworden. Der Wirkung nur zum Schäden des Klerifalismus ausgeübt. Wie afer kostet 185 M. gegen 177,7 M. im August; er ist an den Im Meininger Landtag die Reichswahlen von einer Wahlperiode zur anderen den einzelnen Orten bis zu 19 M.( in Königshütte und Magdeburg ) brachte die sozialdemokratische Fraktion einen Antrag ein, in dem steten Rückgang des Klerikalismus ausweisen, zeigen nun gestiegen. Sehr gestiegen ist der Heupreis, der sich im Durch die Regierung um Auskunft ersucht wird, welche Schritte sie zur auch die letzten Gemeindewahlen die klerikale Partei schnitt aller Orte von 79,0 auf 91,1 M. erhöht hat. Am teuersten Erleichterung der Lebensmittelteuerung zu tun gedenke. Gleichin der Auflösung. Symbolisch und wirklich ist sie aufs ist das Heu mit 112 M. in Hannover , am billigsten mit 63 M. in zeitig ging auch eine auf die Teuerung bezügliche Interpellation Haupt geschlagen: in Löwen ist der verjagte ehemalige Mi- Neuß. Der Durchschnittspreis des Richtstrohes hat sich von 53,0 von liberaler Seite ein. nisterpräsident und Vater des Vater des Schulgesetzes, Herr auf 54,2 M., der des Krumm- und Preßstrohes von 43,3 auf 45,4 m. Schollaert, den seine Partei nach seinem Fall noch erhöht. Der Preis der Eßkartoffeln ist zwar unter dem Einlärmend zum Führer" ausrief, unterlegen, und neben ihm fluß des Angebots aus der neuen Ernte gefunten, liegt aber trotzDie Braunschweiger Stadtverordnetenversammlung läßt die klerikale Partei eine wahre Hekatombe von Partei- dem beim Vergleich mit den Vorjahren noch sehr hoch. Im Durch beschloß auf Antrag unserer Genossen, durch die Stadtverwaltung häuptern und Größen, Deputierten und Senatoren, auf dem schnitt aller Marktorte betrug der Großhandelspreis 83,4 gegen Seefische zu beschaffen und zum Selbstkostenpreise an die EinSchlachtfelde, so den Präsidenten der Kammer, 90,8 2. im August d. J., 58,1 W. im September 1910 und wohner abzugeben. Es war beantragt worden, auch Fleisch und Cooreman, der in Gent unterlag. Die Wähler stimmten 55,2 m. im September 1909, der Kleinpreis 10,6 f. für Startoffeln durch die Stadt abzugeben. Dazu konnte sich die bürgergegen die Führer und damit gegen das Schulgeset, gegen das Kilogramm gegen 11,8 im August d. J., 7,8 im September 1910 liche Mehrheit nicht entschließen. Von unseren Genossen war ferner das Klosteregime, gegen den Klerikalismus. und 7,4 im September 1909. Die Hülsenfrüchte zeigen im beantragt, bei der Reichsregierung sofortige Aufhebung aller Zölle Einen schmålen Trost suchen die Klerikalen darin, daß Großhandel eine sehr starke Brei serhöhung, und auch die auf Getreide, Vieh, Fleisch und Futtermittel ,, sowie die Beseitigung fie in etlichen wallonischen Dörfern und Provinzgemeinden Kleinhandelspreise sind wesentlich gestiegen. Es hat sich erhöht: des Systems der Einfuhrscheine für Getreide zu verlangen. Die einige Siege zu verzeichnen haben, daß sie zwar Size ver- der Großpreis für Erbsen von 298,4 auf 336,0 m., für Speise- Mehrheit lehnte diesen Antrag ab, beschloß aber doch, die ReichsLoren, aber Stimmen da und dort gewonnen haben wollen. bohnen von 339,5 auf 376,5 M. und für Linsen von 345,1 auf regierung um Maßnahmen gegen die Lebensmittelteuerung zu Welche Verluste, moralische und faktische Einbußen stehen dem 426,2 M., sowie der Kleinpreis für Erbsen von 37,4 auf 40,6 m., ersuchen. aber gegenüber! In allen großen Städten und be- für Speisebohnen von 41,4 auf 46,0 M. und für Linsen von 44,8 deutenden Gemeinden hat die Bündnispolitik triumphiert: in auf 54,4 Pf. In Berlin ist der Kleinpreis für Erbsen um 3, Brüssel selbst, ferner in Antwerpen , Gent , Lüttich , für Bohnen um 7 und für Linsen um 12 Pf. gestiegen. beschlossen Magistrat und Stadtverordnete nach einem von den Ges Mons , Charleroi , Verviers , Huy, Namur , Die Eßbutter hat ihren Durchschnittspreis von 279,9 auf noffen Baron und Sidow begründeten Antrag der sozialdemo Löwen u. a. 292,2 Pf. für das Kilogramm erhöht. Den höchsten Preis hatte kratischen Fraktion, bei der Regierung um Aufhebung der die In den Brüsseler Vororten, mit Ausnahme des Arbeiter- Wilhelmshaven mit 340, demnächst Stade mit 328 Pf., den niedrig- Lebensmittel verteuernden Maßnahmen zu petitionieren und die Horortes Anderlecht , hat der Klerikalismus die schlimmsten sten Memel und Allenstein mit 220 Pf. Das Schweine- Bersorgung Brandenburgs mit Lebensmitteln allerlei Art selbst in Schlappen erlitten: so in Etterbeef, wo er 29 Jahre schmalz hat die im Auguſt begonnene Aufwärtsbewegung weiter die Hand zu nehmen. herrschte, in aeten, wo ebenso wie in dem erstgenannten fortgesetzt; inländisches Schmalz hat den Durchschnittspreis von Vorort die klerikale Majorität gestürzt ist. In Namur ist die 168,0 auf 169,6 Pf. erhöht, und ausländisches ist von 126,0 auf flerifale Majorität gleichfalls aus dem Sattel geworfen. Und 128,1 Pf. gestiegen. Die Eier haben ihren Preis von 432,0 auf die antiflerifalen Siege sezen sich fort bis in die Dörfer von 473,3 Pf. für das Schock erhöht. Die Milch hat sich von 20,7 auf Brabant , Flandern und sogar des bäuerlichen Limburg . In 21 Pf. erhöht. An den einzelnen Orten schwankt der Preis zwischen die klerikalen Rathäuser von Brügge , Thourout , Dirmüde 14 Pf. in Memel und 24 Bf. in Frankfurt a. M., Wiesbaden und ( Flandern ) sind Antiklerikale eingezogen. Alle Rechenfünfte Hanau . und Verkleisterungsversuche, alles Bemühen der Klerikalen, Die Fleischpreise zeigen wenig Aenderungen; nur das an der Niederlage herumzuflicken, ändern nichts an den Tat- Schweinefleisch setzt seine im August begonnene Preissteigerung fachen und sichtbaren Zeichen dieser Wahl, die gegen den fort, indem es von 146,8 auf 148,7 Pf. gestiegen ist. Ebenso find Klerifalismus in seiner politischen Form und seine moralische Schinken und Speck etwas teurer geworden. Rindfleisch ist von Doktrin in unverkennbarer Weise gezeugt hat. Der Kampf 169,9 auf 169,4 Pf., Hammelfleisch von 183,6 auf 181,0 Pf. ging gegen das Schulgesetz für den weltlichen, obligatorischen gesunken, Kalbfleisch von 185,6 auf 186,6 Pf. gestiegen. Unterricht, für das Wahlrecht. Aber das moralische und Biffernresultat dieser Wahlen ist nicht allein eine Bestätigung dieser Forderungen, sondern gleichzeitig eine glatte Nieder lage des Regierungsflerifalismus und seiner Schulpolitik. Für die Regierung enthält das Resultat nur die eine Logif: Abzug und Auflösungl
Der Kampf der Arbeiter gegen die Teuerung. Eine rührige Agitation gegen die Volksaushungerung ents falteten die Genossen des Dresdener Bezirks. In allen neun Reichstagswahlkreisen des Bezirks wurden Flugblätter gegen die Teuerung und ihre Ursachen in einer Gesamtauflage von zirka 500 000 verbreitet. Soweit bekannt, wurden die Blätter überall mit größtem Interesse entgegengenommen. Besonders wirksam aber waren die öffentlichen Volksversammlungen, über 20, die in der verflossenen Woche abgehalten wurden, davon in den größten Sälen der Stadt Dresden allein acht. Der Zulauf war so stark, daß die Lokale die Menschen kaum zu fassen vermochten; es mögen etwa 12 000 Personen in diesen acht Versammlungen gewesen Vergleicht man die Preise des September d. 3. mit denen sein; zum Teil waren die Säle wegen beängstigender Ueberfüllung des September v. J., so ergibt sich, daß der Weizen um 3,4 Proz., abgesperrt. Besonders auffällig und erfreulich war die außer das Weizenmehl im Kleinhandel um 4,3 Proz. teurer geworden ist. gewöhnliche Teilnahme der Frauen an diesen Versammlungen; Das Weißbrot ist um 2,9 Proz. teurer geworden. Der Roggen ist auch Kleinbürgerliches Publikum konnte man in größerer Zahl um 22,2 Proz. gestiegen, das Roggenmehl im Großhandel nur um bemerken, als sonst bei ähnlichen Gelegenheiten. Ueberall wurde 17,7 Proz., im Kleinhandel um 6,6 Proz., das Roggengraubrot um eine Resolution angenommen, die den Standpunkt der Sozial2,3 Proz. Man sieht, daß die Fabrikate bisher der Preiserhöhung demokratie qusdrüdt und unsere bekannten Forderungen an Reich des Rohprodukts nur zögernd gefolgt sind. Von den Hülsenfrüchten Staat und Gemeinde stellt.