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Gewerkschaftliches.

Achtung, Partei- und Gewerkschaftsgenoffen und-Genoffínnen!

Es ist Pflicht der Eltern, auf ihre in der einzu- 1 wirken, daß diese sich ihrer Berufsorganisation, dem

Berband der Bureauangestellten, Linienſtr. 8, anschließen, um ge­meinsam mit den älteren Berufsangehörigen endlich menschen­würdige Zustände herbeizuführen.

licher Bergarbeiter wird die Interessen der Bergleute, feiner Mit glieder, seines Verbandes, sein Ansehen und seine Ehre zu wahren wissen, und hinter ihm steht die gesamte christlich- nationale Ge­werkschaftsbewegung."

Es genügt, dazu zu bemerken, daß diese widerliche Scharfmacherei und Keiltreiberei des christlichen Textilarbeiters" Schiffer in dem

Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Schokoladen­und Zuckerwarenindustrie Dresdens stehen seit fabriken scheint sich außerordentlich zuzuspißen. Bei einer der geworden ist, daß selbst der unbedingt ultramontan geleitete Ge Die Tarifbewegung in den Berliner Schokoladen- und Kakao- Augenblick geschieht, wo die Not in der Bergarbeiterschaft so groß Montag im Streit. Die schwerreichen Schokoladen- größten Firmen mit 1600 Beschäftigten sind die Forderungen vor werkverein christlicher Bergleute" sich genötigt sicht, in einer Eins fürsten", deren Arbeitssäle durch schamlose Hungerlöhne und acht Tagen eingereicht worden und Antwort bis vorigen Mittwoch, gabe an den Reichskanzler um Maßregeln gegen die Teuerung zu ein raffiniertes Trucksystem geradezu Geburtsstätten des den 18., erbeten. Die Firma hat vorgezogen, gar nicht zu ant bitten. Die erwünschten Maßregeln werden natürlich nicht er­Lasters werden müssen( Sittlichkeitsapostel könnten dort worten, dafür aber die Arbeiter zu brüstieren und durch allerlei griffen werden, das leiden die Junker nicht. Dann bleibt nur dankbare Studien machen), wollen nicht einmal Mini- Schauernachrichten ängstlich zu machen. Sie suchte das Gerücht eine entsprechende Rohnerhöhung übrig, und nun kommt das Organ malstundenlöhne für Arbeiterinnen von auszustreuen, daß der Kampf in Dresden völlig erfolglos beendet 18 Pf., für Arbeiter von 23 Pf. gewähren, son- sei, und daß die dortigen Arbeiter und Arbeiterinnen die Arbeit des Zentrumsabgeordneten Schiffer her und will die kaum zusam­dern wollen das bisherige anarchische System der Entloh- sammlung wurde das Märchen gründlich zerstört und nachgewiesen, Beschämend für die Arbeiterschaft, aber eine natürliche Folge der bedingungslos wieder aufgenommen hätten. In der gestrigen Ver- mengekommenen Bergarbeiterverbände wieder auseinanderhetzen. nung mit der menschenunwürdigen Behandlung, bei dem der daß dort bereits 1202 zu neuen Bedingungen arbeiten, während ultramontanen Arbeitererziehung. Schikane, der Ausbeutung und Unterdrückung Tür und Tor noch 2886 im Streit stehen, und daß die Fabriken der Hauptscharf­geöffnet ist, das Wochenlohndüten mit 2,87 M. In- macher völlig still stehen. Die Versammlung war über die heraus- Auf dem fünften Bundestag der gelben Bädergesellenvereini­halt ermöglicht, in alle Ewigkeit erhalten wissen.. fordernde Art, wie die Firma sich zu den eingereichten Forderungen gung in Danzig wurde berichtet, es feien in 18 Zweigbünden und Auch in Berlin sind ähnliche Zustände vorhanden. stellt, außerordentlich empört und nur mit vieler Mühe gelang es 210 Ortsgruppen 12 070 Mitglieder vorhanden. Legt man jedoch Die Dresdener Schokoladenfabrikanten, unter Führung den Organisationsvertretern, die Massen von unbesonnenen, un- diesen Angaben die Kassenverhältnisse zugrunde, die eine Einnahme der Firma Hartwig u. Bogel , suchen jetzt durch ihre überlegten Schritten zurückzuhalten und zu bestimmen, das Eini- von 3188 M. bei einem Jahresbeitrag von 1,60 M. aufweisen, dann Agenten in allen Städten Streifbrecher zu ergattern, fuchen. Am nächsten Freitag soll dann eine weitere Versammlung Angaben der gelben Bundesleitung entfernt ist. Den Unter­gungsamt des Berliner Gewerbegerichts um Vermittelung zu er- fommt eine tatsächliche Mitgliederzahl heraus, die weit von den wobei ihnen die großen Berliner Firmen, die das gleiche beschließen, was nach Lage der Haltung der Firma dem Einigungs- nehmern im Bädergewerbe scheint nun diese Entwidelung" ihrer Scharfmacherinteresse mit den Dresdenern verbindet, ihre amt gegenüber weiter zu geschehen hat. Auch in den übrigen Rausreißergarde selbst zu langsam zu gehen, in ihren Zeitungen Unterstüßung in weitgehendstem Maße leihen. Wie der Or- Fabriken gärt es gewaltig. Doch sind dort die Vorbedingungen berichteten sie schon vor Monaten von 13 000 Mitgliedern. Die ganisation gemeldet wird, sollen die noblen Firmen die Ab- nicht weit genug gediehen. Nächsten Mittwoch soll auch für diese übrigen Mitgliederangaben der Gelben erweden nicht nur bei den freien ficht haben, Inhaber kleiner Konfitürenge- Fabriken in einer Versammlung bei Ballschmieder die Lage und die Gewerkschaften Zweifel, sondern auch in bürgerlichen Zeitschriften fchäfte, die meist aus der Branche hervorgegangen find, gefaßt werden. Auf jeden Fall muß sowohl bei der Firma Carotti, Soziale Praris" bemerkte zu dieser Berichterstattung in Nr. 1 ihrer einzuleitenden Schritte eingehend besprochen und event. Beschlüsse werden die Angaben nicht mehr unbesehen hingenommen. Die durch gelinden Druck" als Streifbrecher anguwerben. wie auch in der gesamten Schokoladen- und Kakaoindustrie sowohl Ausgabe: Einige dieser Kleinhändler sollen sogar in Dresden wie auch in Berlin dringend vor Zuzug gewarnt wer­schon nach Dresden verschickt worden sein. den, da die Streifbrecheragenturen schon trampfhaft bemüht sind, Streitbrecher heranzuziehen. Zentralverband der Bäcker und Konditoren. Frrungen und Wirrungen.

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Wenn der jährliche Mitgliederbeitrag, der demnächst sogar erhöht werden soll, 1,60 M. beträgt, so müßte mindestens eine Jahreseinnahme von 15 000 M. vorhanden sein... Die An­gaben des Statistischen Jahrbuches" für das Deutsche Reich über die Einnahmen des Bundes, die von 12 656 M. im Jahre 1909 plöblich auf 1842 M. im Jahre 1910 herabgestürzt sind, bestätigen überdies, daß es mit der Kassengebarung oder mit den Mit gliederzahlen beim Bunde einen Hafen hat. Daß auch die Bäcker= meister in ihrer finanziellen Unterstützung des Bundes sehr lässig geworden sind, wurde in den Danziger Verhandlungen be­flagt....

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Wir bitten alle Genossen und Genoffinnen, auf diese In haber von Konfitürengeschäften sowie auf alle branchenver­wandten Arbeiter und Arbeiterinnen ein wachsames Auge zu haben und etwaige ihnen bekannnt werdende Fälle, wo die Betreffenden nach Dresden verreisen", der unterzeichneten eine fritische Darstellung der Wirksamkeit der Christlichen und In der Nummer des Vorwärs" vom 21. Oktober findet sich Organisation zu melden. Helft uns, einer der unterdrück- Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine innerhalb der Gesellschaft für testen Arbeiterkategorien menschenwürdige Arbeitsbedingun- Soziale Reform, gestützt auf einen Artikel von Dr. med. Alfons gen zu erringen, in dem Ihr Euer Teil beitragt, daß für Fischer im Berliner Tageblatt" vom 14. Oktober über die Nacht­alle Schokoladen- und Zuckerwarenarbeiter arbeit der Jugendlichen. Der Artikel des Herrn Dr. med. Fischer Es ist erklärlich, daß die Unternehmer von ihrer zu Streif­und Arbeiterinnen der 3uzug nach Dresden baute sich aber, schreibt uns die Gesellschaft für soziale Reform, bruchweden gegründeten Organisation nichts mehr wiffen wollen ferngehalten wird. auf irrigen Voraussetzungen auf, fam also auch zu irrigen Folge- und die Taschen zuhalten, wenn sie sehen müssen, daß trotz aller rungen. Dasselbe trifft naturgemäß auch auf die sich nun wieder ihrer Bemühungen die gewerkschaftliche Organisation bei den auf die irrigen Ausführungen im Berl. Tageblatt" stüßende Notiz Bäckergesellen vorwärts schreitet. Innerhalb eines Jahres hat der im Vorwärts" zu. Zentralverband 5000 Mitglieder gewonnen, obwohl vom Unter Das Berliner Tageblatt" vom 19. Oktober hat inzwischen aufnehmertum mit ihren allezeit getreuen Kreaturen fein Mittel un­Grund einer Zuschrift der Gesellschaft für soziale Reform die Sache versucht gelassen wurde, den Eingang des Organisationsgedankens berichtigt. Die Tatsache ist die, daß die Gesellschaft für soziale unter den Gesellen zu vereiteln. Weil nun die Führer der Bäcker­für die Walz- und Hüttenwerte anstrebt, sondern in einer zweiten Zweck erreichen, so wird die Hlife der Regierung angerufen um Reform nicht nur das Verbot der Nachtarbeit der Jugendlichen meisterorganisationen einsehen, daß sie mit den Gelben nicht ihren Eingabe auch dies Verbot für die Glasindustrie gefordert hat. Erlaß von gefeßlichen Bestimmungen, nach welchen der Streit und Die Eingaben sind an den Bundesrat gerichtet, weil er für Boykott verboten werden sollen. Das kaiserliche statistische Amt Erneuerung oder Veränderung von Bundesratserlassen die zuständige wird sich hoffentlich in Zukunft die Angaben des gelben Bundes Instanz ist. Eine Beeinflussung des Reichstages in dieser Sache über den Mitgliederbestand genauer ansehen, wenn es verhindern wird selbstverständlich auch von den der Gesellschaft für soziale will, daß ihre statistischen Arbeiten entwertet werden. Reform nahestehenden Kreisen versucht werden, doch ist es nach der Geschäftslage zweifelhaft, bb vom Reichstage zurzeit in dieser Frage cine Beschlußfassung zu erzielen sein wird.

Verband der Bäcker und Konditoren. Bureau: Engelufer 14, III( Tel. Amt IV 2396). Berlin und Umgegend.

des Herrn Dr. Fischer im" Berliner Tageblatt" tann natürlich der Für die irrigen Voraussetzungen und irrigen Schlußfolgerungen " Vorwärts" nicht verantwortlich gemacht werden.

Deutsches Reich .

Neue ultramontane Keiltreiberei gegen die Bergs arbeitereinigung.

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Letzte Nachrichten.

Die Besetzung von Bengasi .

Rom , 21. Oftober.( Id. der Agenzia Stefani".) Ein Radio­telegramm, das heute abe... vom General Briccola, dem, Komman­danten des Expeditionsforps in Cyrenaifa eingelaufen ist, meldet:

In der Nacht vom 19. auf den 20. d. M. wurden die italic­nischen Truppen in Bengasi von den Beduinen mehrmals angegrif­fen, die Stadt wurde am Morgen des 20. besetzt. Am Nachmittag machten die Beduinen einen Angriff auf das Dorf Labri, wurden aber zurückgeschlagen. Die an Land gesezten Truppen sind jest um Bengafi gesammelt. Sie haben den Strand bei Giuliana, wo die Ausschiffung der Truppen stattgefunden hatte, verlassen. Das Kriegsmaterial war im Hafen von Bengasi ausgeschifft worden. Die feindlichen Streitkräfte bestanden am 19. und 20. b. M. außer

den türkischen Truppen aus wenigstens 2000 Beduinen. " Eine neue Bewegung unter den Ruhrberg Man glaubt, daß sich die türkischen Truppen mit 12 Kanonen Leuten? Nach einem Berichte der politischen Tagespresse soll auf die Hochebene zurückgezogen haben. Die Verluste der Türken der Gewerkverein der Bergarbeiter Hirsch- Dunder in drei Be- werden auf wenigstens 200 Tote und eine große Anzahl Verletzter zirksversammlungen in Wanne, Dortmund und Oberhausen be­

Die Bewegung der Berliner Eisenkonstrukteure. Seit dem 1. Oktober stehen die technisch- industriellen Ange­stellten der Berliner Eisenbaufirmen im Streit; die Zahl der Strei­fenden beträgt zurzeit 247. Der Kampf ist entbrannt um die For derung eines besseren Dienstvertrages, der die gänzlich veralteten Anstellungsverhältnisse zeitgemäß umändern soll. Die Streifenden haben die Sympathien aller Brivatangestellten von Groß- Berlin auf ihrer Seite, wie eine Maffenbersammlung, die am Freitagabend im großen Saale der Brauerei Friedrichshain stattfand, veranstaltet bom Bund der technisch- industriellen Beamten, bewies. Der In genieur Lüdemann hielt einen Vortrag über die Vorgänge, Sie zum Streit geführt haben, und er fand den lebhaftesten Beifall der Versammelten, als er die Haltung der Unternehmer scharf fritisierte. Er begrüßte es, daß ein großer Teil der Privatange­stellten zu der Erkenntnis gekommen sei, daß zwischen ihnen und den Unternehmern scharfe Interessengegensäße bestehen und daß sie andererseits mit der Arbeiterklasse große Inter= essengemeinschaften besißen. Zum ersten Male schen die Privatangestellten sich vor die Tatsache gestellt, daß sie im Kampfe mit den Unternehmern dieselben Mittel anwenden müssen wie die Kaum haben sich die vier Bergarbeitergewerkschaften erneut zu Arbeiter, nämlich den Streit, und mit dem Streit lernen sie die den einer Aussprache über die miserablen Lohnverhältnisse zusammenge­Arbeitern wohlbekannten Begleiterscheinungen dieses Mittels sowie funden, da geht auch schon wieder die ultramontane Keiltreiberei los. auch die ganze Rücksichtslosigkeit der Unternehmer kennen. Die Diesmal führt der Christliche Textilarbeiter", Organ des Zen­Unternehmer hätten für die Forderungen der Angestellten ein weit trumsabgeordneten und Gewerkvereinsvorsitzenden Schiffer den geringeres Verständnis gezeigt, als diese geschäßten Mitarbeiter" Reigen an. Wie dieses Arbeiterblatt" vorgeht, ist sehr charakte­ihnen bisher zutrauten; fie beantworteten die Forderungen nach ristisch für diese Sorte Arbeitervertretung. Das Blait des Herrn einer Verbesserung der Lage mit dem Angebote von verschlech- Schiffer schreibt: terten Arbeitsbedingungen; sie weigerten sich, mit der Organi­sation der Angestellten überhaupt zu berhan= beln und wollten nur mit ihren" Leuten Abmachungen treffen. Und als die Angestellten hierin nachgaben, da wollten die Unter­nehmer nicht einmal einen unparteiischen Vorsitzen= den für die Verhandlungen zugestehen. Ueberall tehrten sie einen brutalen Herrenstandpunkt hervor, der die Erbitterung und Em­pörung unter den Angestellten aller Kreise immer mehr anwachsen ließ. Die Streifleitung hat einen Aufruf an alle Berufskollegén gerichtet, an alle technischen Angestellten, die nur ein Füntchen Ehrgefühl im Leibe haben, deren Rüdgrat noch nicht gebrochen ist und deren Freiheitsdrang noch nicht ertötet ist", daß sie nicht um einen Judaslohn zu Verrätern an den Streifenden werden, daß sic fich weder durch Drohungen einschüchtern, noch durch Versprechungen berloden lassen. Ueber alle Pläne der Unternehmer ist die Streit­leitung informiert, von jedem Protokoll einer Sigung fliegen ihr Abschriften zu. Man hat schwarze Listen aufgestellt und über ganz Deutschland verbreitet; diese Listen sollen aber sehr fehlerhaft sein und Namen von Leuten enthalten, die gar nichts mit der Bewe bei den Eisenbaufirmen zu tun haben und dann sogar Namen gung von einigen Leuten, die die freigewordenen Plähe eingenommen haben, denn leider haben sich solche Leute gefunden( Lebhafte Pfui­rufe in der Versammlung), wenn auch nur in geringer Zahl. Man hai Ausländer vielfach herangezogen, die in Ünfenntnis der Ber­hältnisse sich engagieren ließen. Viele Beispiele schöner Solidarität zeigten, daß die Streifenden fest zusammenhalten. Einem Be­amten von Steffen u. Nölle wurden statt der bisher bezogenen 150 M. Monatsgehalt 250 M. von jetzt ab geboten; er lehnte ab. Ginem anderen, der bisher 220 M. bezog, bot dieselbe Firma 250 M. Er forderte 300 M., auch das wurde ihm sofort bewilligt; aber er lehnte überhaupt ab. Für einzelne Firmen, die großen Schaden erlitten haben, werden schon Unterstützungen gesammelt. fast alle Firmen sind in großer Verlegenheit. In einer Sigung ber Unternehmer, die am 12. Oftober stattfand, war eine Mehrheit bereit, Friedensverhandlungen anzuknüpfen, aber die Direktion der Lauchhammerwerte trat so scharf dagegen auf, daß man den Ge­danken wieder fallen ließ. Man kann sich nicht denken, daß die An­gestellten lange aushalten werden.

In der Diskussion wurden den Streifenden von allen Seiten der größten Sympathien versichert. Von den anwesenden Ver. tretern der Fabrikanten wagte es nicht einer, obgleich offen dazu herausgefordert, die Sache der Unternehmer zu verteidigen und der vernichtenden Kritit, betsonders den Verband Berliner Metall­industrieller betreffend, etwas entgegenzusehen. In einer wider­spruchslos angenommenen Resolution ermunterten die Versam­melten alle Streifenden, energisch den Kampf fortzuführen; der Unterstübung und der Sympathie der Versammelten dürften sie gewiß sein.

Die Lage in Hankaw.

Hankau, 21. Oftober.( Meld. d. Reut . Bur.) Gegenwärtig herrscht in Hankau Ruhe. Unter den Streitkräften der Auf­ständischen sind Anzeichen großer Tätigkeit vorhanden. Es haben bereits leichte Scharmütel stattgefunden. Für Montag wird ein ernites Treffen erwartet.

Zur Verhaftung der französischen Beamten in Marokko . Paris , 21. Oftober.( W. T. B.) Eine anscheinend offiziöfe

schlossen haben, in Anbetracht der hohen Lebensmittelpreise an die geschätzt. Von den italienischen Landungstruppen wurden sieben übrigen Bergarbeiterorganisationen heranzutreten zum Zwede Offiziere und 34 Mann verwundet; ein Unteroffizier, zwei Korpo­einer allgemeinen Lohnbewegung. Der" alte" sozialdemokratische rale und 13 Soldaten wurden getötet. Die Verluste ber Bergarbeiterverband habe seine Geneigtheit bereits zu erfennen Marine sind bereits gemeldet. gegeben, die Bewegung mitzumachen. Also der Hirsch Duckersche Gewerkverein leitet eine allgemeine Bewegung ein, und der sozial demokratische, tut mit". Wenn die Sache nicht so furchtbar ernst wäre, sollte man darüber lachen, lachen über das ganze gemeine Spiel mit Arbeiterintereffen, das in dieser Mitteilung zum Aus­druck kommt. Der Hirsch- Dundersche Gewerkverein der Berg leute hat im ganzen Ruhrfohlenbecken höchstens 400 Mitglieder, der leitet für die Hunderttausende von Bergleuten eine Bewegung ein, und der große sozialdemokratische Bergarbeiterverband läßt sich drängen von diesem Organisationchen mitzumachen". Darin liegt das Lächerliche für den, der die Arbeiterbewegung dieses Re. viers nur etwas tennt. Nein die Dinge liegen anders. Der Mote bestätigt, daß die Regierung dem General Toutee den Auf­rote Bergarbeiterverband braucht aus wahlpolitischen Gründen eine neue Aufpeitschung der Massen, und der Hirsch- Dunderfche trag erteilt hat, Destailleur und die gleichzeitig mit ihm ver­Verband läßt sich zu diesem Zwecke vorschieben und mißbrauchen, hafteten Persönlichkeiten unverzüglich freizu lassen. Als Grund hat sich übertölpeln lassen von den sozialdemokratischen Draht der Verhaftungen werden verschiedene Ursachen angegeben. ziehern, um den rot- politischen Charakter der Bewegung nach heißt es, daß Destailleur gemeinsam mit Lorgeau und Bandori außen hin zu verdecken. Hinter dem alten" Bergarbeiterverband unerlaubte Agiospekulationen unternommen habe, durch welche stedt überhaupt feine gewertschaftliche Idee, sondern nur eine marokkanische Handelsfreise schwer geschädigt sein sollen. Fast all­politische dee und zwar eine radital- sozialistisch- revolutionäre Idee. Sein eigentliches Verbandsgeschäft ist es, die Massen auf gemein wird die Vermutung ausgesprochen, daß bei dem Verkauf zupeitschen, fie in Bewegung und Erregung zu halten und so im bon Grundstücken in der Gegend von Udschda Unregelmäßig ganzen Ruhrrevier den Boden für den Sozialismus zu ebnen. feiten vorgekommen seien und daß die Zivilbehörden diese Unregel Nun stehen die Reichstagswahlen vor der Tür, und da muß denn mäßigkeiten zum mindesten durch Mangel an leberwachung die Stimmung gemacht werden, die Hue und Konsorten wieder in mitverschuldet hätten. Die Behauptung, daß De stailleur auch den Reichstag bringen. Unserer Ueberzeugung nach steckt hinter durch Waffenschmuggel habe Geld verdienen wollen, wird dagegen der ganzen Bewegung einzig und allein diefer Gedanke. Es ist als wenig glaubwürdig bezeichnet. Destailleur hätte sich einfach eine abgrundtiefe Gewiffenlosigkeit, mit der Not der Berg- leichter und gefahrloser aus dem bedeutenden Fonds für die poli­Teute in einer derartigen Weise zu handeln und zu schandeln.

Geheimnisvoller Mord!

Natürlich kommt dann als zweiter Hauptgedanke noch hinzu, den fische, Durchdringung Maroffos bereichern fönnen. Zwischen Tou­Gewerkverein christlicher Bergarbeiter, der natürlich foldres Epic tee und Destailleur habe schon längerer Zeit ein sehr feind­mit Arbeiterinteressen nicht mitspielen kann, der die Vertretung feliges Berhältnis bestanden. Den Verdacht, daß Unregelmäßig­der Berufsfragen der Bergleute namentlich angesichts der Tene- feiten begangen seien, habe hauptsächlich der Hauptmann der Zoll­rung mit besonderer Sorge befolgt, bei der Arbeiterschaft in Verwache Pandori durch übertriebene Angaben hervorgerufen. ruf zu bringen, ihm das schmerzitillende Halsband umzulegen". Von den Führern des Hirsch- Dunderschen Bergarbeiterverbandes fann man nur annehmen, daß sie entweder die Sache nicht zu Etendal, 21. Oftober.(.. B.) Gestern früh wurde der durchschauen vermögen, oder aber wissentlich das ganze Treiben mitmachen. Von nationaler Gesinnung, die zu pflegen die Hirsch Schmiedemeister Wichert in Bochlsdorf erschossen im Bett aufge= Dunderschen Gewerkvereine doch stets angeben, zeugt das wahr funden. Er schien ermordet zu sein; seine Frau ist verschwunden. haftig nicht, aber auch nicht von Selbständigkeit, Selbstachtung Wie der Altmärker" mitteilt, verlaufet gerüchtweise, daß die Frau und eigener hoher Wertschätzung. Der Hirsch- Tundersche Verband ermordet sei und Wichert Selbstmord begangen habe. Doch fehlen spielt da einfach mit seiner eigenen Eristenz. Die Stellung des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter ist, soweit wir die Sache bisher die Unterlagen hierfür. überschauen, unseres Erachtens flar gegeben. Mit dem roten Tödlicher Absturz eines Fliegers. Verbande cine Bewegung zusammenmachen, fann er unieres Er­achtens nicht, wenn er nicht seine Ehre, die Ehre und die Berufs­Schneverdingen, 21. Oktober. ( W. T. B.) Heute nachmittag interessen seiner Mitglieder preisgeben will. Mögen die Dinge ift der Flieger Tacks, nachdem er mit seinem Eindeder zwei Rund­cine Wendung nehmen, wie sie wollen, der Gewerkverein christ flüge ausgeführt hatte, abgestürzt und tödlich verlegt worden. Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.; Th. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr.u Gerlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

An die Arbeiterschaft!

Eine große Anzahl von Jugendlichen männlichen und weiblichen Geschlechts sind in Bureaubetrieben, insbesondere bei Rechtsanwälten und Notaren beschäftigt. Bei ungenügender Aus­bildung, überlanger Arbeitszeit, schlechter Behandlung und mise­rabler Entlohnung sind die Verhälnisse der Rechtsanwaltsgehilfen dringend einer Aufbesserung bedürftig.

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