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Kolonnenstr. 50. Pannier, Kolonnenstr. 46. Strauch man, Kolonnente. 36. oder Arbeitern an den Kragen geht, was thut's! Die Bourgeoisie betrieben. Staub und Gerüche verbinden sich hier, schreibt der Pohl, Kolonnenstr. 28. Rathsteller, im Nathhause, Hauptstr. 2. Stontrolleur, um unhaltbare Zustände zu schaffen. Beschwerde Steglitz  . Görlich, Ahornstraße 15a,( Saal zur Verfügung.) Borsdorf  , ist weit vom Schuß. Schloßstr. 66. Dabergoz, Schloßstraße 84. Gärtner, Schloßstr. 8. Günther, Wird nicht vom Katheder herab das flare Gold wiffen beim Polizei- Revier vergeblich, das wäre gesund, hieß es dort. Markstein str. 9. Ww. Sörig, Schloßftr. 11. Hannusch, Düppelstr. 26. Sutte, schaftlicher Erkenntniß freigebigft ausgestreut? Hört man da Prinzen Allee 61. Unsauberer Hof, neben dem über­Albrecht str. 108. Kliemann, Düppelstr. 27. Lempert, Schloßitr. 24. Meinert Ahornstr. 32. Ratten, Schüßenstr. 51. Sternißty, Heesestr. 4. Schellhase, nicht, daß Schmuß und Unsauberkeit allein schon durch Erregung füllten Müllkasten lag ein Haufen Müll bis zum oberen Rand Schildhornstr. 79. Schivelbein  , Schildhornstr. 4. Bethenier, Düppelſtr. 32. von Ekel und Unluft das Wohlbefinden des Individuums des Kastens. Ein häufig höchst unsaubereš Kloset. Defekte Schmidt, Schüßenstraße. Tieke, Albrechtstr. 125. Weißenfeldt, Schloßitr. 92. schädigen, daß Luft, Licht und Geräumigkeit nicht nur Wasserleitung. Teltow  . zu Versammlungen zu haben: Schüßenhaus und unentbehrliche Eigenschaften einer gesunden Wohnung sind, Beusselstraße 59. Seitenflügel. Im Flur ein fenster­Schwarzer Adler( Wirth Anthauer). zu empfehlen: E. Dery( Boltsblatt"), F. Kupsch( Borwärts"), sondern daß auch unter der Enge und ungenügenden Zahl und loses Pissoir. In diesem Hausflur, auf den Treppen und Fuß­Beschaffenheit der Wohnräume die Sittlichkeit der niederen böden legt der Bäcker seine Backwaaren zum Aufgehen aus. Gesperrtt W. Matenay: Gastwirth. Gottfried Kuhlemat, Gastwirth. Bolksklassen" in hohem Maße leide? Klüten und Speck is en Sehr reinlich und appetitlich! Abhilfe wurde vergeblich ver­godet Eten,- man wi friegt et nich!- Eine Prämie geradezu langt. hat man in unserer Kulturmetropole auf die Benugung möglichst Angesichts der Cholera, die vor einigen Wochen in

D. Dugrain( Boltsblatt").

Förster, Gastwirth. Julius Reibe, Kaufmann. Hermann Thiele, Kaufmann. Ww. Bartian, Gastwirth. Rehfeldt u. Mater. Kaufleute. Tempelhof. 3u empfehlen: Gerth, Restaurant, Dorfstr. 10. Dube, Restaurant, Dorfstr. 29. Fischer, Restaurant, Berlinerstr. 41. Weidler, Restaurant, Ringbahnstr. 58. Wesenberg  , Restaurant, Schönebergerweg 1. 2. Reisen, Zigarrengeschäft, Berlinerstr. 44. Gefperrt: Teichert, Reſtaurant mit Saal, Berlinerfir. so. Tillmann

( Inh. Langhammer), Restaurant mit Saal, Berlinerstr. 33. Trebbin  . Kein Lokal.

zur Baumschule.

Treptow  . Zornow's Restaurant. Bender's Restaurant. Jacob, Aus­schant der Bock- Brauerei. Otto( früher Henze), Restaurant zum Karpfenteich. Babe's Boltsgarten. H. Kümpel, köpnicker Landstraße. Bischof, Reſtaurant Wusterhausen  . Zu haben: Walbschlößchen( Inhaber Krüger) zur Mühle. Der" Borwarts" liegt aus: Warnite, Teltowerstr. 23. Saupt,

Behlendorf  . zu haben: Rost, Karlstraße.

Potsdamerstraße  . Dohrmann, Machnowerstraße. Zeuthen  - Handkels Ablage. M. Schrobach.

Die Adressen der Lokalkommissions- Mitglieder der Umgegend von Berlin   sind folgende:

Adlershof  : B. Casper, Bismarckstr. 52a. Bernau  : G. Schröder, Mühlenstr. 4.

Brit: R. Schönbauer, Rirdorf, Juliusstr. 39. Buckow   bei Müncheberg  : F. Siemon, Schneidermeister, Charlottenburg  : A. Röttger, Wilmersdorferstr  . 65. Dalldorf: E. Gallin, Hauptstr. 35.

Deutsch- Wilmersdorf: G. Reuter, Berlinerstr. 29. Eberswalde  : F. Bittner, Brettestr. 34.

Ferienwalde a..: Robert Schiele, Alt- Riez 4.

Friedrichsberg- Lichtenberg: H. Tropper, Friedrich- Karlstr. 33.

Friedrichsfelde  : G. Junge, Prinzen- Allee 35. Friedrichshagen: Heyfelder, Scharenweberstr. 47. Groß- Lichterfelbe- Tankwig: W. Böltet, Parallelstr. 10. Grünau  : H. Schneider, Köpenickerstr  . 103.

erbärmlicher Wohnungen gesetzt. Oder was heißt die Mieths: Berlin   festen Fuß gefaßt hat, muß uns lebendiger die Pflicht steuerfreiheit für Wohnungen unter 200 M. anders als: will zum Bewußtsein kommen, alles das, was der Ausbeutung der der Proletarier miethssteuerfrei sein, so muß er recht er- Seuche den Weg ebnen kann, energisch vor die Deffentlichkeit zu bärmlich wohnen! Denn als ein Kunststück kann es gelten, wenn bringen. Leider ist damit im wesentlichen die Funktion der Ar­man für 200 m. eine auch nur halbwegs für eine Familie von beiter Sanitätskommission erfüllt; denn zur Beseitigung von miitlerer Kopfzahl genügende, gesunde Wohnung findet. Der- Uebelitänden gehört noch der gute Wille, sei es der städtischen artige Wohnungen sind in Berlin   ebenso selten wie Arbeiterinnen und staatlichen Organe, sei es der betreffenden Privatpersonen, à la Spar- Agnes. Und wie viel Arbeiterfamilien, die eine und der fehlt oft genug. Leider fann sogar jeder Hausknecht halbwegs genügende Zahl von Wohnräumen besigen, müſſen nicht durch Abvermiethen an Schlafgänger und Chambregarnisten die Miethelast sich erleichtern natürlich die bygienischen und fittlichen Vortheile einer größeren Wohnung wieder dahin sind und im Grunde der Miether nur dem Haus besitzer das Risiko abgenommen hat!

womit

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Verzeihung dem Worte unser Bestreben, hygienische Uebel­stände aufzudecken, vereiteln. Und als Kuriosum mag erwähnt werden, daß bereits bürgerliche Blätter vor einem unserer Rechercheure als baldowerndem Diebsgesellen dem braven Philister graulich gemacht haben. Da lesen wir: Als Mitglied der Sanitätskommission hat sich ein etwa 40 jähriger Mann mit Eine Ausbeutung bedingt die andere. Das zeigt sich auch Schnurrbart und hagerem Gesicht in verschiedenen Häusern der deutlich an den kleinen Barbier- und Friseurgeschäften und ähn Rauch- und Hizigstraße bei den Pförtnern vorgestellt und an­lichen fleinen Ladengeschäften, in denen Gehilfen zc. beschäftigt gegeben, daß er mit Rücksicht auf Choleragefahr Hängeböden und werden. Erhält der Ladeninhaber schon für unmenschlich hohe andere Räume zu prüfen habe, wobei er erzählte, daß in anderen Miethe homöopathisch winzige Räume, lebt er selbst schon mit Stadtgegenden mehrere Personen an Cholera frank, eine bereits der Familie in den gedrängtesten" Verhältnissen, so ist es er gestorben sei. Er hat gefragt, wieviel Perfonen in den einzelnen flärlich, daß für Angestellte und Gehilfen jeder noch so kleine Stockwerken wohnen, auch Vermessungen vorgenommen. Da die Winkel als Schlafstätte genügen muß. Und es giebt Fälle, wo Sanitätskommission solche Untersuchungen nicht veranlaßt hat, man im Zweifel fein kann, ob der Herr oder der Gehilfe mehr so scheint es sich um die Ausbaldowerung von Gelegenheiten zur 31 beklagen sei. Man sollte denken, daß es die Dienstboten bei Ausführung von Diebstählen zu handeln. Allen diesen Schwierig­fogenannten feinen Herrschaften besser hätten. Weit gefehlt! feiten gegenüber bedürfen wir der regen Unterstützung derer, die am meisten unter den elenden Verhältnissen zu leiden haben. selbst für einen Hund. Eine herrliche Beigabe zu der bürger- Jeder Arbeiter, jeder Gesinnungsgenosse, welcher zur Kritik hygienischer Unzuträglichkeiten aller Art irgendwie beitragen lichen Preisfrage: Wie rede ich meine Köchin brieflich an? tann, hat auch die Pflicht, es zu thun. Nur so kann die Arbeiter- Sanitäts- Kommission gedeihlich wirken.

Hergermühle bei Eberswalde  : C. Dolfs, Schuhmacher, Heegermühle. Für Dienstboten sind Hängeböden da, meist zu eng und schlecht

Hermsdorf  : S. Schmidt, Tegelerstr. 2.

Hohen- Schönhausen: G. Lück, Wilhelmsberg 18.

Johannisthal: G. Elze, Friedrichstr. 19.

Köpenick  : G. Israel, Gartenstr. s.

Alt- Margrafenpieske: Krause.

Mariendorf  : A. Senger, Ackerstr 12.

Marienfelde  : Paul Kalow, Chausseestr. 78.

Marwik b. Velten  : A. Lehmann, Töpfer.

Nauen  : H. Rohn, Mittelstr. 6.

Rieder- Schönweide  : G. Elze, Friedrichstr. 19( Johannisthal  ). Nowawes  : F. Schuster, Lindstr. 15a.

Oranienburg  : Th. Mohaupt, Kanalftr. 67.

Pankow  : Grünberg, Schulzefir. 27.

Potsdam  : A. Krause, Charlottenhof.

Reinickendorf  : A. Richter, Justusstr. 57. Biedorf: B. Schent, nesebeckstr. 10, Rüdersdorf  ( Kaltberge): Matthes. Rummelsburg  : G. Beier, Türrschmidtstr.4/ 5. Schmargendorf: Paul Abraham  , Rösenerstr. 4. Schöneberg  : 2. Weisgerber, Grunewaldstr. 116. Spandan: A. Senftleben, Bergstr. 9. Steglit  : J. Otto, Schildhornstr. 75a. Stralau: H. Krumm, Stralau Nr. 17, 4 Xr. Straußberg  : C. Busack, Münchebergerstr. 10.

Tegel  : August Berndt, Berlinerstr. 98,

Teltow  : Hermann Reßler, Badstr  . 26.

Tempelhof  : A. Reisen, Berlinerstr. 44. Velten   in der Mark: A. Paris, Bittoriaftr. 30. Weißensee: H. Gampe, Sedanjir. 5. Zehlendorf  : D. Bielte, Machnowerstr. 30.

Etwaige Aenderungen betreffs der Adressen sind sofort den Unterzeichneten mitzutheilen.

von

Sur Illustration des Ausgeführten einige Thatsachen: Ackerstr. 117, Borderhaus und Quergebäude. 2 Klosets für ca. 100 Bewohner; ein wahres Eldorado für Schwaben, Wanzen und Mäuse; 29 untersuchten Wohnungen find 10( von denen 3 aus je 1 Rimmer, 6 aus je 2 und 1 aus 8 Zimmern bestehen) hygienisch absolut unzureichend, indem auf den Kopf des Bewohners entfallende Luftraum von 7,8 bis 14,9 Stubitmeter ſchwanti; relativ ungenügend find 8 Wohnungen( wovon 4 aus je 2, 1 aus 3 Zimmern, 2 aus je 4 und 1 aus 5 Räumen bestehen), weil aus Rücksicht theils auf Schlafgänger, theils auf große Kinderzahl, theils auf einen Geschäftsbetrieb eine hygienisch ungünstige Schlafstellengeometrie Plaz gegriffen hat. Also in 18 von 29 Wohnungen wohnen Menschen in Räumen, die dem Kubikinhalt nach unter dem hygienischen Minimum( 15 Rubitmeter pro Kopf) zum Theil sehr erheblich zurückbleiben.

Bucklerstraße 9. Für 36 Miether des Quergebäudes 5 Klosets, für 20 Miether des Vorderhauses 4 Klosets; für 15 Miether einzelner Stuben Wasserleitungshähne in den Klosets. Haus vernachlässigt. Von 25 untersuchten Wohnungen des Quer gebäudes find 11 einzimmerige und 2 zweizimmerige absolut zu klein; der Luftraum schwankte von 6,75 bis 13,6 Rubikmeter auf den Kopf. 1 zweizimmerige und 1 breizimmerige find relativ zu klein.

min 8-1969

Soziale Uebersicht.

An die Hifsarbeiter und Arbeiterinnen! Kollegen und Kolleginnen! Echon zweimal haben wir in unseren Bersamm­lungen die Berathung über die Errichtung eines ständigen Bureaus der Gewerkschaftskommission absetzen müssen wegen des zu schwachen Besuches der Versammlung. Die nächste Versamm­lung findet am Dienstag, den 12. September, in der Kronen= brauerei, Alt- Moabit 47/48, statt. Zu derselben hat der Reichstags­

Abgeordnete rd noch durch Inserat bekannt gegeben. Wir er­

Dr. Bruno Schoenlant das Referat übernommen.

suchen sämmtliche Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen, der wichtigen Tagesordnung wegen am Plage zu sein. Besonders die Kollegen von Moabit   werden zu einem recht regen Besuch der Versamm­lung aufgefordert. J. A.: Wilh. Arndt.

Die Lokalkommissions Mitglieder der Umgegend von Berlin  werden ersucht, Zuschriften, die Lokalfrage betreffend, nur den An die Filzschuharbeiter! Wir fordern hiermit zum Unterzeichneten einzuschicken; die Verantwortung über die richtige Thurmstraße 37 befinden sich 8 als Schlafräume für legten Mal diejenigen Kollegen, die noch im Besitz von Sammel­Aufstellung der Liste tragen die Einsender selbst. Direkte Ab- Dienstmädchen dienende Hängeböden, von denen 6 bei der Aus- listen sind, auf, abzurechnen, widrigenfalls wir gezwungen sind, machungen mit Wirthen der Umgegend von Berlin   in Lokal messung folgenden Kubitinhalt ergaben: 2,8, 4,5, 6,2, 9,7, die Säumigen bekannt zu geben. Der Unterzeichnete iſt täglich Angelegenheiten lehnt die hiesige Lokalkommission ab; dieselben 9,9, 13,75 Kubikmeter und das im Hause eines Doktors! zu sprechen Elisabethstr. 30, Hof 1 Tr., und Sonnabends von haben sich in dieser Angelegenheit an die dortigen Kommissions­Neue Königst r. 52. Eine Dachkammer von 9 Rubikmeter 6 Uhr ab bei Wagner, Neue Königstr. 89. Gleichzeitig machen mitglieder zu wenden. Naum dient außer anderem Gerümpel auch dem Friseurgehilfen wir die Kollegen und Kolleginnen auf die öffentliche Versamm­des Barbier- und Friseurgeschäfts als Ruhestätte. Dach undicht, lung, die am Montag den 18. September Grenadierstr. 33 bei jedenfalls auf gute Ventilation berechnet. Der Raum ist so Seefeld   stattfindet, aufmerksam und ersuchen der wichtigen Tages­niedrig, daß der Gehilfe sich nicht gerade darin aufrichten kann. ordnung wegen recht zahlreich zu erscheinen. Spandauerstraße 40. Barbier- Geschäft. Gehilfen­Schlafraum im Entresol, 9,5 Kubikmeter groß.

J. A.: Die Lotaltommission.

J. Wernau, Rosenstr. 30; Gumpel, Barnimstr. 42; D. 3abel, Frankfurter Allee   90.

Arbeiter- Sanitätskommission. Olle Kamellen! Schon vor Jahresfrist wurde von uns an dieser Stelle sowie in der Berliner   Stadtverordneten- Ver­sammlung auf die kultur- und gesundheitswidrigen Zustände hingewiefen, wie sie an den Ufern des Humboldthafens und der benachbarten Wasserzüge herrschen, wo der vollständige Mangel an Bedürfnißanstalten für die auf den Löschplägen beschäftigten Arbeiter und Schiffer eine phänomenale Verunreinigung aller den Blicken etwas entzogenen Ecken und Winkel verschuldet hat. Gin Jahr ist darüber hingegangen und nichts geschehen dem Walten der gütigen Natur bleibt es fort und fort überlaffen, ob die Faecalien vertrocknen, verfrieren oder in wässriger Aufschwemmung den Wasserläufen zugeführt, letztere zu Brutstätten menschenmordender Krummstäbchen machen sollen. Mußte nicht der Hinweis auf solche ekelhaften Zustände allein genügen, ihre Beseitigung hereeizuführen? Mußte erst das Kind in den Nordhafen fallen und den experintentellea Beweis er: bringen, daß die Spree   nun auch wirklich mit Cholera verseucht ist? Troß aller ethischen Kultur und hygienischen Weisheit wird die bürgerlich kapitalistische Gesellschaft nicht von ihrer Geldsacksmoral zur Erfüllung der einfachsten Forderungen der öffentlichen Gesundheitspflege bekehrt. Wenn's ein paar Schiffern

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Embenerstraße 44. Bäckerei. Vorraum zum Kloset 17,05 Kubikmeter, mit zwei Betten für Gesellen( zur Zeit der Untersuchung schlief nur 1 Gefelle dort). Im Korridor, 15,36 Kubikmeter, wo ebenfalls ein Kloset befindlich, hat die Köchin ihre Schlafstelle; Korridor ohne Licht.

Staligerstraße 54b, Seitenflügel part. 2 Klosets für Familien mit 23 Kindern( zusammen 44 Personen). Eine leichte Kalfwand trennt diese Klosets von einer Küche, die Wand hat sich in der Mitte gesenkt und große( 1/4 Meter lange) Löcher gebildet, die von dem Bewohner mit Pappe verdeckt werden. Hierdurch infolge undichten Abschlusses der Wasserleitung efel­erregender Gestank. Der untere Theil der Küche feucht, unter Vor dem Fenster der Küche Waschküche mit faulendem Boden. überfüllte Mülltute und ein Stall mit allerlei Gethier. Alle Be­schwerden fruchtlos..

Fischer.

Wilmersdorf  . Auf Anregung des Vertrauensmanns für Wilmersdorf   hatten sich mehrere Gesangvereine bereit erklärt, die bestehenden Vereine aufzulösen und sich zu einem zusammen zu schließen. Der Gesangverein Hoffnung II" hat sich am 7. d. M. aufgelöst, um dem neuen Verein, welcher sich unter dem Namen Wilmersdorfer Liedertafel" konstituirt hat, geschlossen beizutreten. Gs werden hiermit alle diejenigen ersucht, welchen an einem ein­müthigen Zusammenwirken noch etwas gelegen ist, sich am Dienstag, den 12. d. M. Abends 9 Uhr, im Restaurant" Gräb", Brandenburgisch eStraße, behufs weiterer Besprechung pünktlich einzufinden.

Frih Heinemann, Vertrauensinann für Wilmersdorf  .

Oberbergerstraße 21. Jm hintersten Hof ein Stall mit 4 Pferden, ca. 6 Schweinen, Ziegen, Hühnern und Kaninchen, Briefkaffen der Redaktion. unmittelbar an dem Hinterhaus( mit ca. 50 Familien) gelegen. 2 Meter von den Wohnungsfenstern entfernt offen stehende Liebe. Die Verflichtung des Gesindes in Berlin  , 50 Pf. Dunggrube. Die Längswand der Häuser bildet die Gemeinde- zum Gesindebelohnungs- Fonds beizusteuern, beruht leider auf Doppelschule. Die bei dem Ausräumen von Stall und Grube einer einem Gesez gleichstehenden Verordnung eines wortbrüchigen fich entwickelnden Gerüche belästigen die Anwohner in unerhörter Königs. d Weise und verbieten das Deffnen der Fenster. Obendrein wird E. H. Wiedernehmen dürfen Sie das Schild nicht, zeigen daselbst in einer Parterre- Wohnung eine Bettfeder- Reinigung Sie den Betrüger wegen Betruges an.

man dem

Feig wären, wo Dein Blut trieft, 3ähren, gelungen, die sich um Orla   gruppiren und von denen jede fich diesem weiblichen Charakter an dramatischer Kraft ge so fann auf das bestimmteste, so fein auch zuweilen der Unterschied ist, bricht, so Und Michel heißt zu deutsch  : der Starke!" Herausgeber Ernst Ziel wenn er an der Gestalt des Orla   fällt im Rampfe für die Freiheit. Man hat es wenig von der anderen abhebt. Ebenso frei wie die Schilderung des nicht Unrecht geben, im Einklang mit dem hohen Streben Orla's gefunden, daß er Helden ist die der Frauen von fonventionellen Bügen; sie be- Juden Süß rügt, daß sie, in einer unglücklichen Mitte zwischen in dem Frankfurter   Putsche des Jahres 1833 untergeht. Gewiß, ruht durchaus auf scharfer und glücklicher Beobachtung der dem Intriganten und Helden schwebend, durch diese Zwitter­die Revolution von 1848 hätte einen würdigeren Schluß ge- Natur. Von Berthold, dem Jugendfreunde und späteren Tod- haftigkeit ihres Wesens eher deprimirend beunruhigend als er­boten. Aber sie stand noch aus, als Orla   gedichtet wurde, feinde Orla's, kann jedoch nicht dasselbe gesagt werden. Die hebend beruhigend wirke. Gewiß ist es ein Fehler, daß Dulk  und ist es Dulr's Schuld, daß die Geschichte Deutschlands   ihm Schatten, die auf diesen Pastorssohn fallen, und es find nur in der aufsteigenden Handlung den hartherzigen und wucherischen für den Freiheitskampf fein besseres Symbol bot, als den Sturm Schatten, find allzu schwarz. Diese enge, neidische, Glücksritter ebenso einseitig betont, wie in der sinkenden den vom auf die Haupt- und Konstablerwache der damaligen Bundesstadt? habsüchtige und ebenso ehrgeizige wie hinterlistige und Schicksal schwer gestraften tragischen Helden. Es ist unstreitig, Auch vergißt man, daß dieser Putsch in einem organischen Zu- verfogene Seele ist auf dem Prokrustes bett der Tendenz daß der Dichter eine psychologische und zugleich dramatische Aus­sammenhange mit den Flammen stand, die damals an vielen verzerrt worden. Dem bei allem Feuer so milden und humanen gleichung dieser beiden Pole hätte finden müssen. Wir sind aber Orten aufzüngelten und z. B. den Herzog Karl aus Braun- Charakter Duff's war es nicht möglich, Bösewichter nach der sehr zufrieden, daß er den Weg nicht gefunden hat, der ihn nach der schweig vertrieben. Es waren die Vorboten des gewaltigen Natur zu malen. Meinung Ernst Biel's zu einer stärkern Ausprägung des Süß als Brandes, der wenig später von den Alpen   bis an den Belt, von Wie Orla  , fo ist auch das Drama Lea noch vor dem eines überzeugten Vorkämpfers der Judenemanzipation hätte führen der Seine bis an die Newa   aufloderte. Nicht jedem erfüllt es Jahre 1848 geschrieben. Den Stoff hat der Dichter Wilhelm müssen. Der Herausgeber giebt felbst zu, daß dieser Jnd Süß das Schicksal, das heiß ersehnte gelobte Land zu betreten; doch Hauff's Novelle Jud Süß entnommen und dieses Mal den ein anderer als der historische geworden wäre. Nun, wir geben durfte Orla   mit dem Bewußtsein sterben, seinem Volfe dorthin Bedingungen der modernen Bühne entsprochen. Das Stück ist den letzteren gern preis. Dult hatte aber ein Höheres im Auge den Weg gewiesen zu haben. denn auch wiederholt mit Beifall aufgeführt, aber von Dult als die Judenemanzipation, deren Nothwendigkeit aus dem trau­Kam durch das Jahr 1830 ein frischerer Hauch in das zurückgezogen worden, wohl weil er selbst an dasselbe den strengen rigen Ausgang der Liebe Lea's zu dem Sohne des altwürttem­politische Leben Deutschlands  , so bereitete sich durch die Dichter des kritischen Maßstab legte, nach welchem Mert den Glavigo bergischen Staatsbeamten streng protestantischer Observanz sich Jungen Deutschland eine Umwandelung des Dramas vor. Das feines Freundes Goethe verurtheilte. Dult hatte in den Jahren von selbst ergab. Die wuchtigen Schläge des Dichters galten der klassische Drama hatte den Schwerpunkt in die sorgfältig aus 1845-47 an fich selbst das Elend der deutschen   Kleinſtaaterei und Wurzel nicht nur dieses Uebels, sondern aller, an denen die Zeit gearbeitete Handlung gelegt; die neue Richtung legte den Nach- die Willkür der unbeschränkten Polizeigewalt erfahren. Es war frantte. Sie galten dem autokratisch bureaukratischen Staate Sruck auf die Charaktere. Dieser Richtung gehören auch die ihm daher, um der Zeit von beidem ein eben so wahres wie und trot unleugbarer Schwächen des Stückes freuen wir uns Dramen Dult's an, ohne daß er in den Fehler Hebbel's und verdammendes Bild vorzuführen, die Geschichte des Juden Süß   auch noch heute darüber, und haben Ursache genug dazu, daß Otto Ludwig's   verfällt, die durch eine zu weit getriebene Detail- willkommen, der als allmächtiger Minister des Herzogs von Albert Dult gegen diesen Staat so träftig seine scharfgeschliffene malerei die dramatische Wirkung ihrer Gestalten beeinträchtigen. Württemberg   im vorigen Jahrhundert das Land schurkisch aussog Art führt.-

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Orla leidet daran, daß der Dichter es meistens dem Refer überläßt, und durch seinen Despotismus, der sich den höheren Ständen Der demnächst zu erwartende zweite Band der sämmtlichen sich die äußere Handlung zu ergänzen, welche zwischen den ein- gegenüber einen chevalleresten Anstrich gab, zur Verzweiflung Dramen Dutt's wird Jesus der Christ und Simson zelnen Szenen liegt; er legt das ganze Gewicht auf die Szenen, trieb. Der Jude ist die Hauptperfon, nicht seine Tochter Lea, bringen, in denen das Talent des Dichters zur höchsten Blüthe die trotz der Länge, die ihnen der dialektisch reflektirende deren tragische Herzensgefchichte dem Dichter Gelegenheit bietet, fich entfaltet. Den Inhalt des dritten und letzten Bandes werden Inhalt giebt, voll dramatischen Lebens sind. Aber die Charaktere den verknöcherten Protestantismus jener Zeit mit allen seinen die hiftorischen Schauspiele König Konrad der Zweite find bei aller Individualisirung mit durchsichtiger Klarheit ge- Vorurtheilen und seinem Hochmuth vorzuführen. Trägt haupt- und Kaiser Konrad der Sweite und das ganz eigen­zeichnet. Ganz vorzüglich sind dem Dichter die Frauengestalten sächlich der novellistische Stoff die R. S. Schuld, daß es artige Schauspiel Willa bilden.