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Nr. 251. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bericht über die Tätigkeit der fozialdemokratlichen Fraktion im Berliner Rathaufe.")

4. Arbeiterfragen.

Donnerstag, 26. Oktober 1911.

indem er die Verkürzung der Arbeitszeit von 10 auf 9 und von Unsere Anträge wurden abgelehnt und nur die Ausschuß­12 auf 8 Stunden beim Schichtbetrieb zu einer Lohnerhöhung ein- anträge angenommen. Bezeichnend war die Haltung des Hirsch­rechnete und daß er seinen gläubigen Zuhörern verschwieg, daß die Dunckerschen Stadtverordneten Goldschmidt. Er rühmte sich, Arbeiterzahl in den 10 Jahren, auf die er sich bezog, sich verdoppelt seit vielen Jahren den Grundsatz tariflicher Abmachungen ber­Hatte. Dazu tam, daß die Arbeiter beim Dreischichtsystem genau treten zu haben; im vorliegenden Falle könne er aber nicht zu­so viel leisten müssen wie beim Zweischichtsystem. Bei Einführung stimmen. Eine Gemeinde sei etwas anderes als ein Privatunter­der Achtstundenschicht war den Arbeitern sogar zur Bedingung ge- nehmer. Die Gemeinde müsse selber die Lohnfragen regeln und macht worden, in acht Stunden so viel Arbeit zu schaffen, als fönne feine Abmachungen mit Arbeiterorganisationen treffen. früher in 12 Stunden, eine Bedingung, die ziemlich erfüllt worden Unsere Genossen nagelten diesen Standpunkt fest als den Herrn­ist. In Wirklichkeit hatten die Arbeiter durch diese Einrichtung im- Hause- Standpunkt", nach welchem die Gemeinde einseitig ohne feinen Pfennig Bohn mehr bekommen als bisher. Auch die son- Mitwirkung der Arbeiter die Löhne festsebe. Auch die Behand= stige Berechnung der Rentabilität der Gaswerke wurde als eine lung der Arbeiter wurde bei dieser Gelegenheit einer vollkommen falsche nachgewiefen; für einen Finanzmann eine un- Stritif unterzogen; insbesondere wurde die einer städtischen Ver­erhörte Blamage! waltung unwürdige, an den Kasernenhof erinnernde Behandlung

Die

Die Entlohnung der in städtischen Betrieben und Anstalten beschäftigten Arbeiter und Angestellten läßt recht viel zu wünschen übrig. Die Stadt Berlin zahlt vielfach geringere Löhne an ihre Arbeiter als verschiedene Vororte Berlins . Ausnahmslos fiel der sozialdemokratischen Fraktion die Aufgabe zu, für Verbesserung In dieser denkwürdigen Sigung fand sich kein Magistratsmit- der Arbeiter der städtischen Straßenreinigung lebhaft verurteilt. der Lage der städtischen Arbeiter zu wirfen, fommt doch für Berlin glied, selbst die bürgerlichen Stadtverordneten waren vorsichtig Bis heute sind aber selbst die kleinen Verbesserungen, die die ein Heer von 16 000 Arbeitern und Angestellten in Frage, die im genug, Herrn Steiniger in diesem Falle aus der Patsche zu Stadtverordnetenversammlung beschlossen hat, noch nicht in die Dienste der Stadtgemeinde beschäftigt find. Unsere Vertreter in helfen. Der 23. März 1910 war, wie das Organ der städtischen Tat umgesetzt. den einzelnen Verwaltungsdeputationen und Kuratorien bemühten Arbeiter," Die Gewerkschaft", schrieb, ein Jena für den Auf die städtischen Arbeiter bezog sich ferner ein sozialdemo sich, in den Sizungen dieser Körperschaften um Berücksichtigung Stadtkämmerer". fratischer Antrag, der in der Situng vom 28. September 1911 ber­der berechtigten Wünsche der Arbeiter. Diese Bemühungen waren Die städtischen Arbeiter waren empört ob dieser Behandlung handelt wurde. Er berlangt eine Aufbesserung der Ge= auch teilweise von Erfolg getrönt. In den letzten Jahren aber und traten in eine lebhafte Bewegung für ihre Forderungen ein. hälter und Löhne für Kategorien von städtischen fanden die Arbeiterwünsche so gut wie gar feine Berücksichtigung. Einige Wochen nach der großen Debatte im Rathaus wurde be- Beamten, für Silfsträfte und Arbeiter infolge Unsere Gencssen stellten daraufhin im Plenum der Stadtverord- kannt, daß verschiedenen Kategorien städtischer Arbeiter Kleine der Teuerung der Lebensmittel und Gewährung netenversammlung ihre Anträge, leider erfolglos. Hier wurde Lohnerhöhungen zuteil geworden waren. Die sozialdemokratische von vorübergehenden Teuerungszulagen. eingewendet, man fönne die Wirkung und die Berechtigung der Fraktion stellte am 2. Juni 1910 in der Stadtverordnetenver Stellungnahme der Wortführer der Mehrheit zu diesem Antrage Lohnanträge nicht übersehen und verwies auf die Deputationen. sammlung den Antrag, eine Nachweisung vorzulegen läßt günstiges für die Arbeiter kaum erwarten. Herr Cassel er­Deren Ausgabe sei es, die Angelegenheiten der Arbeiter zu prüfen. über den Umfang der Sohnregelung". Der Antrag lärte, daß im Jahre 1909 eine Aufbesserung der Gehälter und Folgten unsere Genossen diesem guten Rate", so erklärte man gelangte zur Annahme. In Ausführung dieses Stadtverordneten Löhne stattgefunden habe. Es wird zu erwägen sein," jo meinte vielfach in den Deputationen, man tönne nicht gut über die An- beschlusses legte der Magistrat die geforderte Nachweisung vor, und Herr Cassel, ob in der Tat eine weitere Erhöhung geboten ist; träge beschießen, weil man nicht wisse, ob auch andere Deputationen in der Sigung vom 8. September 1910 beschäftigte sich die Stadt denn diejenige Verteuerung aller Lebensmittel, die unstreitig in Lohnverbesserungen beschließen würden, und allein solche Beschlüsse berordnetenversammlung von neuem mit der Lohnfrage. Die den letzten Dezennien eingetreten war, haben wir bei der 1909 nur für eine Kategorie von Arbeitern zu fassen, wäre ungerecht. ſozialdemokratischen Vertreter wiesen auf die Unzulänglichkeit der vorgenommenen Gehaltserhöhung schon berücksichtigt." Das Ende vom Liede war, daß man unsere Genossen wiederum Löhne hin. Von den etwa 16 000 Arbeitern seien nur 3000 mit an das Plenum verivies und daß die städtischen Arbeiter in vielen einer Zulage bedacht worden, die übrigen Arbeiter feien leer aus- Behauptung des Herrn Cassel von einer allgemeinen Lohnerhöhung Fällen das Nachsehen hatten und gar nichts erhielten. Die fort- gegangen. Es müsse nun auch die Stadtverordnetenversammlung im Jahre 1909 nicht zu, er hat nur die Beamten im Auge. Aber gejebte Stritit unserer Genossen führte aber doch dazu, daß die auf in die Lage gebracht werden, eine Prüfung der magistratlichen Be auch seit 1909 find erst die Folgen der Reichsfinanzreform nach Lohnerhöhung zielenden Anträge von den Deputationen an eine ein- schlüsse vorzunehmen. Ein Ausschuß sollte das tun; das geschah. diesem Zeitpunkte augenfällig in Erscheinung getreten. Die An­gesette Magistratskommission gingen, die ihrerseits eine Eichtung In monatelangen Verhandlungen beriet der Ausschuß. Konsequent gelegenheit ruht zurzeit in einem Ausschuß. bornahm. zuviel fam aber auch in diesem Falle für die Ar- Seite gestellten Anträge auf Lohnerhöhung ab, und als nach sechs fozialdemokratischen Stadtverordneten es waren, die einzig und lehnten die bürgerlichen Vertreter alle von sozialdemokratischer Es ergibt sich aus dem Gesagten, daß immer und immer die beiter nicht heraus. Tros aller dieser Schwierigkeiten betrachtete die sozialdemo- monatlicher Beratung der Ausschuß seine Arbeiten be- allein sich der städtischen Arbeiter und Angestellten aufs angelegent­fratische Frattion es für ihre Pflicht, immer wieder bei passenden endet hatte, war folgendes magere Ergebnis zu verzeichnen: lichste angenommen haben. Gelegenheiten sich der Wünsche und Beschwerden der städtischen a) Die Urlaubsordnung für die städtischen Arbeiter dahin Arbeiter und Angestellten anzunehmen. Dazu boten die Bera abzuändern, daß nach dreijähriger Dienstzeit drei Tage, nach fünf tungen der Etats erwünschte Gelegenheit. jähriger sieben und nach zehnjähriger Dienstzeit zehn Tage Urlaub gewährt werden; b) gelernte Arbeiter, welche vorübergehend in Stimme geben! städtischen Betrieben beschäftigt werden, nach den in dem be­treffenden Gewerbe laut Tarif üblichen Stundeniöhnen zu be

Bei der Etatsberatung im Jahre 1910 trat die Arbeiterfrage in besonderer Weise in den Bordergrund der Ver­handlungen in der Stadtverordnetenversammlung. Der Anlaß

Soweit es sich um die städtischen Arbeiter handelt, trifft die

Wer will, daß auch ferner die Interessen der Arbeiter im Rathause mit allem Nachdrud vertreten werden, muß am Sonntag, den 5. November, den Kandidaten der Sozialdemokratie feine

svar, daß der Etat für 1910 infolge der Finanznot die städtischen zahlen; c) die Verwaltungsdeputationen anzuweisen, bei allen, Die Agitation für die Stadtverordneten­

1. Den ungelernten Arbeitern soll ein Tagelohn von min­

5 M. gewährt werden.

2. Den gelernten Handwerkern Tagelöhne von mindestens 5 M., von 2 zu 2 Jahren um 25 Pf. steigend bis zu 6,25 M. 3. Den Betriebsarbeitern und Kohlenfarrern in den Ne­tortenhäusern der Gaswerke Schichtlöhne von 5,75 M.

4. Die Wochenfeiertage follen mit vollem Tagelohn bezahlt werden; Arbeiter, die au folchen Feiertagen arbeiten müssen, erhalten außerdem ihren Tagelohn.

Arbeiter ganz besonders stiefmütterlich behandelte. Da verdient die Arbeitsverhältnisse angehenden Maßnahmen vorher den be= es festgehalten zu werben, in welch rcattionärer Weise der städtische treffenden Arbeiterausschuß zu hören. Finanzminister, Kämmerer Steiniger, am 24. Februar 1910, über In der Sibung vom 30. März 1911 hatte die Stadtver­die von unserem Etatsredner behandelte Rohnfrage der Arbeiter ordnetenversammlung sich mit dem Ergebnis der Ausschuß fich ausließ. Um die Stadtväter graulich zu machen, malte Herr beratungen zu beschäftigen. Die Sozialdemokraten bc­Dr. Steiniger ein trübes Bild über die Rentabilität städtischer Be- antragten: triebe, insbesondere der Gaswerte, an die Wand. Die Verzinsung des in den mit Ueberschuß arbeitenden Werfen investierten destens 4,25 M., von 2 zu 2 Jahren um 15 Pf. steigend bis zu Stapitals fei von 5 auf 3% Proz. gesunken, während die Löhne der Betriebsarbeiter in den letzten Jahren um 150 Proz. ge­stiegen seien. Den Höhepunkt erflomm der städtische Finanzver­wefer, als er ausrief: Die städtischen Werte sind doch feine Versorgungsanstalten für Angestellte und Arbeiter!" In der Stadtverordnetenversammlung fand sich außer den Sozialdemokraten fein bürgerlicher Stadtverordneter, der dem reallionären Herrn widersprach. Angesichts der unerhör­ten Behandlung der Wünsche der städtischen Arbeiter durch den Kämmerer und angesichts des Umstandes, daß auch im Etatsaus schuß alle auf eine Verbesserung der Verhältnisse der Arbeiter hin­zielenden Anträge abgelehnt worden waren, unternahmen es un­sere Genossen in der Sigung vom 23. März 1910, bei Be= ratung des Gasetats mit dem Kämmerer eine General­abrechnung herbeizuführen. Die Argumente des Herrn wurden erbarmungslos gerpflückt. Es wurde nachgewiesen, daß Herr Steiniger nicht die geringste Kenntnis von der Rentabilität der Gaswerte habe. Es wurde festgestellt, daß die gesamte 3ohn­fumme gestiegen war, nicht aber die Betriebsarbeiterlöhne. Die 150 Proz. hatte der große Finanzmann dadurch herausgerechnet, *) Siehe auch Nr. 242, 245, 250 des Vorwärts".

Kleines feuilleton.

5. Die normalen Tagelöhne gelten für 6 Arbeitstage bezw. Schichten in der Woche. Ueberzeitarbeit zwischen 6 Uhr früh und 9 Uhr abends ist mit 25 Bros., in der Nacht mit 50 Proz. Auf­schlag zu vergüten, ebenso find 50 Proz. für den 7. Arbeitstag oder die 7. Schicht in der Woche zu zahlen. Bestehende höhere Löhne für kleine Gruppen oder einzelne Arbeiter sollen unberührt

bleiben.

Für den Fall die Stadtverordnetenversammlung nicht selbst Beschlüsse über die Lohnhöhe fassen wolle, stellten unsere Genossen folgenden Eventualantrag:

Die Versammlung ersucht den Magistrat, die Arbeitsver­hältnisse der städtischen Arbeiter und Angestellten nach einheit lichen Gesichtspunkten zu regeln auf der Grundlage einer Ver­einbarung mit den Organisationen der städtischen Arbeiter."

So ist in England trok der gewaltig angewachsenen Kosten der Beruf eines Theaterunternehmers noch immer ein ausgezeichnetes Geschäft, und allein London zählt eine ganze Reihe von Direktoren, Million oder gar einer gangen erzielen. die in normalen Geschäftsjahren Reingewinne von einer halben

wahlen

eröffneten unsere Berliner Genossen am Dienstag mit einer Reihe von Versammlungen, die in der Hauptsache der Aufstellung der Kandidaten gewidmet waren.

öffentliche Wählerversammlung nach den Sophienjälen in der Im ersten Kommunalwahlbezirk hatten unsere Genossen eine Sophienstraße einberufen. Der Genosse Rosenfeld sprach über die Bedeutung der diesmaligen Stadtberordnetenwahlen, die mitten hinein in die Vorbereitungen zu der großen Abrechnung mit der Regierung und den reaktionären Parteien, den Vorbereitungen für die fommende Reichstagswahl fällt. Der fräftige Applaus, den die Bersammelten dem Referenten zollte, bewies, daß er ihnen aus dem Herzen gesprochen hatte. Nach kurzer Diskussion, die fich im Sinne des Referats bewegte, schritt die Versammlung zur Aufstellung des Kandidaten. Einstimmig wurde der Genosse Robert Drescher als solcher erwählt, der in einer kurzen Ansprache der Versamm­lung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen dankte und versprach, für den Fall seiner Wahl durch eifrige Betätigung in seinem Amte, und zwar in dem Sinne, wie es die Versammelten von ihm erwar­teten, das Vertrauen auch zu rechtfertigen. Zum Schlusse richtete der Borsigende noch einen kräftigen Appell an die Versammelten, nun auch mit aller Energie und Ausdauer für die Wahl des Ge­nossen Drescher zu agitieren.

Im zweiten Kommunalwahlbezirk sprach Stadtberordneter Ge. noffe Sassenba ch, der auch als Kandidat aufgestellt wurde. Im dritten und vierten Bezirk, wo eine gemeinsame Veranstal tung arrangiert war, referierte Stadtverordneter Genosse Grun

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Notizen.

Der neue Komet Brooks ist Mittwochmorgen um 4% Uhr von Direktor Archenhold auf der Treptow - Sternwarte photographiert worden. Er zeigt jetzt einen Stopf, der so hell ist wie ein Stern erster Größe, und einen Schweif, der 15 Grad Länge hat. Der Anblick der Gesamterscheinung ist ein prachtvoller. Neben dem Kometen sehen wir die Venus in ihrem größten Glanze. Die Treptowo- Sternwarte wird Freitag, von 4 Uhr früh an, ge­öffnet sein. Die Besucher werden gebeten, Operngläser mitzu­frag über: Stometen" halten. Vom Spittelmarkt gehen um 3, bringen. Direktor Archenhold wird um 6 Uhr morgens einen Vor­Wandernde Kunstausstellungen, wie sie in der

Die englische Theaterindustrie. Die typische Entwidelung des tapitalistischen Theaters geht in Amerifa und England vor fich, während sie sich in Deutschland noch nicht in gleichem Maße Rembrandt mit Tabaksaft. In der Budgetkommission der entfalten tann. Diese Entwidelung bedeutet auf der einen Seite französischn Deputiertenkammer erzählte der sozialistische Abgcord­einen Aufschwung". Noch vor 30 Jahren zählte man in London nete Marcel Sembat folgende erstaunliche Anekdote zur Cha taum ein Duhend Theaterunternehmungen, und in ganz England ratteristik der Berwaltung des Louvre Museums: Einst hörte ein belief jich die Zahl der Theaterbetriebe auf noch nicht 80. Heute sprachen, die das berühmte Rembrandtsche Bild Die Pilger von Saaldiener, wie zwei Museumsbeamte über die Nachdunkelung verfügt London über nicht weniger als 67 Schaubühnen, und im Emmaus " infolge einer schlechten Reduzierung erlitten hatte. Schnell 3% und um 4 Uhr Extrawagen zur Sternwarte. ganzen vereinigten Königreich zählt man jogar 738, wobei die entschlossen ging der brave Mann noch am selben Tage daran, den 311 Konzerthäuser und Café chantants nicht mitgerechnet sind, Schaden zu reparieren. Nach Schließung der Galerie schraubte er staatlichen Kunstpflege Frankreichs längst üblich sind, will nun auch Die Zahl der Menschen, die heute in England durch den Theater- das Bild von der Wand los, trug es nach Hause und unterzog es das preußische Kultusministerium in Angriff nehmen. Es sollen vertrieb Arbeit und Unterhalt finden, hat sich in den lebten dort einer gründlichen Waschoperation. Am nächsten Morgen hing auch in der Provinz aus dem staatlichen Besitz Kunstwerke aus­das Bild wieder an Minerva" wird die Zahl der an den britischen Schaubühnen be- vorüber, dem die Veränderung ins Auge fiel, und stellte berivunderte gestellt werden. In Hannover findet z. B. eine Menzel- Ausstellung schäftigten Menschen auf 40 000 angegeben. Im Jahre 1910 find Fragen an den Diener, die dieser selbstbewußt mit dem Bericht statt, die auch in andere Städte wandern wird. in England nicht weniger als 541 verschiedene Werke und Schau- über jemne Bemühung im Dienst der Kunst beantwortete. Statt ftüde zur Aufführung gekommen, mehr als fünfmal so viel als bes erwarteten Lobes ging aber ein furchtbares Donnerwetter über eimat" wurde auf Betreiben der Militärgeistlichkeit im Stadt­wird berichtet: Schönherrs Schauspiel Glaube und 30 Jahre früher. sein Haupt nieder. Der Mann, der derart erfuhr, daß er etwas

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Andererseits hat die fünstlerische Entwidelung mit dem gengehöriges angestellt hatte, nahm sich reucvoll vor, den Schaden theater als Sondervorstellung für einen Teil der evangelischen schäftlichen Stuffchwung nicht gleichen Schritt gehalten und das zu reparieren. Am Abend schraubte er wieder das Bild los und Mannschaften der Garnison gegeben und erzielte einen derartigen künstlerische Niveau ist nicht allzu hoch. Es ist bezeichnend, daß tette Saheim die weggewaschene Patina wieder her, indem er das Erfolg, daß das Werk auch für den übrigen Teil der Garnison die niedere Komit und das Schaustück die besten geschäftlichen Bilb mit Tabaffaft bestrich. Der Unterstaatssekretär der aufgeführt werden soll. Auch in anderen Städten soll Glaube und Ergebniſſe zeiligen. Die Folge davon ist, daß der Komiker in idönen Stünste bestätigte in der Kommission die Erzählung Sembats. Heimat" für die evangelischen Mannschaften der Garnisonen in England der am meisten gesuchte und am höchsten bezahlte Die Geschichte ist 1904 passiert, nicht etiva anno Toback. Szene gehen. Bühnenfünstler ist. Hand in Hand damit ging die wachsende Vor­Die Militärbehörde erfüllt damit natürlich unbewußt liebe für die Operette, die in früheren Zeiten nicht entfernt die Zahnpflege in den schwedischen Schulen. Die große Aufmert eine alte Forderung von uns: nämlich den zum Zwangsdrill cin­Bedeutung hatte, die sie heute für den englischen Theaterbetrieb samkeit, die man der Zahnpflege der schwedischen Kinder zuwendet, berufenen Söhnen des Voltes neben der erhabenen Erziehung zum gewonnen hat. Wie in fast allen Theaternationen ist auch in hat bereits schöne Früchte getragen. Wie aus Stockholm berichtet Kadavergehorsam und dem Unterricht in der Mordtechnik auch England in den letzten Jahren der Ausstattungsprunt immer mehr wird, besitzt Schweden mit seinen 5 Millionen Einwohnern etwa wirkliche Kulturgüter zugänglich zu machen. Dieser erste Schritt in den Vordergrund getreten. Während man noch vor zehn Jahren 30 ausgezeichnet eingerichtete zahnärztliche Institute für Schulkinder, ist sehr begrüßenswert- wenn er zunächst auch nicht frei von für die Inszenierung einer Operette 60 000 m. als eine stattliche während Deutschland mit seinen 65 Millionen nur 100 hat. Ueber Nebenabsichten ist. Uns will nämlich bedünken, als ob die Tendenz Summe betrachtete, wendet der moderne englische Theaterunter- jedes in Behandlung befindliche Kind werden genaue Aufzeichnungen des Stückes und das Lob S. M. ausschlaggebend gewesen sind. Aber nehmer wenigstens 200 000 m. auf, wenn er die Konkurrenz gemacht, so daß man über den Gefundheitszustand der Zähne genau sollen die katholischen Soldaten und alle jene, die im Privatleben schlagen will. Natürlich bezichen sich diese Ziffern nur auf die unterrichtet ist. Die Institute sind jeden Tag geöffnet. Früher Sozialdemokraten sind, nicht auch an dieser Kulturerrungenschaft großen Londoner Theaterunternehmungen; der Provinzdirektor geichah die Behandlung gang unentgeltlich, aber nun ist man dazu teilnehmen? Die" Freie Volfsbühne" wird sicherlich die Militär­übernimmt dann den ausgedienten Ausstattungsprunk Londons . gekommen, bei Kindern nicht unvermögender Eltern eine fleine behörden gern beraten, wenn sie was ja verzeihlich ist nicht Auf der anderen Seite leent jedoch auch der Provinzstädter die Summe jährlich für die fortgesette Behandlung der Zähne zu er- wissen, was den gemeinen Mann" auf der Bühne interessiert. hauptstädtische Heppigkeit der Inszenierung durch die großen Gajt heben. Die Erfahrung bat gezeigt, daß Kinder sowohl wie Eltern und wie wär's mit Volkshochschulfursen für Soldaten und anderen spielreisen tennen, die die Londoner Theaterdirektoren mit be- größeren Wert auf die Zahnpflege legen, wenn sie nicht unentgeltlich nüßlichen Dingen? fonders erfolgreichen Stüden unternehmen und oft auf alle Pro- behandelt werden. Durch Umfragen unter den Lehrern in einer der- Elektrische Badöfen. Ein sehr interessantes Er­bingstädte ausdehnen. In gewissen größeren Londoner Theater größten Schulen Stockholms ist festgestellt worden, daß seit der Ein- periment wollen die Wiener Städtischen Elektrizitätswerke an­unternehmungen muß der Direktor mit einem wöchentlichen richtung dieser zahnärztlichen Institute ein Fehlen in der Schule ftellen; sie haben fürzlich der Bäckergenossenschaft das Angebot ge­Gagenetat von bisweilen 25 000 bis 30 000 m. rechnen. Das wegen Zahnschmerzen nicht mehr vorfam. In den Antworten der macht, in verschiedenen Bäckereibetrieben elektrische Backöfen auf­Empire- Theater von London rechnet z. B. mit einem Etat von Lehrer wird ebenso hervorgehoben, daß die Kinder ruhiger und auf- ftellen zu lassen, um die Rentabilität dieser Einrichtung zu demon­1 900 000 M. Aber die neueren Theater verfügen auch über größere merksamer geworden sind, seit ihre Zähne ordentlich behandelt strieren. Die Stromkosten sollen die des bisherigen Betriebes nicht Einnahmemöglichkeiten; die größeren Londoner Schaubühnen werden, und ihr allgemeines Gesundheitsbefinden sich erheblich ge- überschreiten. Die Bäckergenossenschaft hat ihr Einverständnis fönnen mit einer Tageseinnahme von 4000 bis 6000 m. rechnen. bessert hat. erklärt.

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