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Br. 253. 28. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Soundbend, 28. Oktober 1891.

Der Kommunalfreifinn ohne Maske!

tratie verschenkt wird, dient der direkten und indirekten Wahl- welche in nächster Umgebung wohnen, werden ersucht, für die Ver agitation dieser staats- und baterlandsfeind- sammlung rege zu agitieren.

lichen Partei, die sich nur lustig macht über die dummen Borsigwalde . Heute, Sonnabend, findet das 3. Stiftungsfest der Bourgeois, die so ungeschickt sind und das sozialdemokratische Bezirkswahlvereine unter Mitwirkung der Boltsfänger- Gesellschaft Prinzip: Sparen ist Unsinn!" unterstüßen, diesen teuflisch er- Lewandowski und des Berliner Sinfonie- Orchesters( Stapellmeister fonnenen Grundfah, der am letzten Ende zur Verzweiflung in Magim. Fischer) statt. Die Bezirksleitung.

fann."

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Berliner Nachrichten.

Der Regen.

die zwischen langen Reihen armseliger Mietstasernen lagern. Unablässig tönt die monotone Mufit um uns, friechen und hüpfen schillernde Lichtschlangen mit jedem Schritt an unserer Seite einher. Leise nur steigt ein fernes Antlingen, eine Er­innerung längst vergangener Tage herauf. innerung längst vergangener Zage herauf.-

Wie der Berliner Kommunalfreisinn über das arbeitende Bolt denkt, das zeigten in der letzten Stadtverord. netensizung seine Wortführer wieder einmal mit ver- der verschuldeten und unverschuldeten Not führt, zu einer Ver­Spandau. Morgen, Sonntag, den 29. Oktober, nachmittags blüffender Offenherzigkeit. In der Debatte über den An- zweiflung, wie sie die hetzende Sozialdemokratie gerade brauchen 3 Uhr, findet für die Orte Gatow , Cladow und Gr. Glienice auf trag der sozialdemokratischen Fraktion, der eine gerechtere dem Gehöft des Herrn Heinrich Buckel in Cladow eine öffentliche Besteuerung durch die Gemeinden, eine Ent- Aber es sollte sich bald zeigen, daß es auch mit der angeblichen Versammlung statt. Tagesordnung: Arbeiter, Kleinbauern und lastung der Minderbemittelten und stärkere Belastung der Arbeiterfreundlichkeit der Liberalen nicht weit her ist. Die Be- Sozialdemokratie bei der bevorstehenden Reichstagswahl. Referent: Wohlhabenden anstrebt, erklärte der freifinnige Stadtverord- handlung der Arbeitslosenversicherungsvorlage ist der beste Beweis Kandidat des Kreises Dr. Karl Liebined t. Für die Genossen, nete Tassel, man dürfe nicht den größten Teil der Bürger dafür. Während andere Vorlagen, die Charlottenburg in ihrer welche von Spandau an der Versammlung teilnehmen, erfolgt der zu Stipendiaten der Gemeinde werden lassen. Also finanziellen Tragweite hundertmal mehr belasten, beinahe im Abmarsch mittags 1 Uhr vom Genossen Scior, Gatower Str. 1, aus. Der Vorstand. diejenigen Bewohner der Stadt, die so wenig Einkommen Handumdrehen erledigt werden, wurde die Fürsorge für die Ar­haben, daß fie gerechterweise von jeder Besteuerung freibleiben beitslosen immer wieder auf die lange Bank geschoben. Der müßten, gelten diesem waschechten Freisinnsmann als Stipen- fabelhafte Eifer, mit dem z. B. der Bau des Opernhauses betrieben diaten", als Unterstüßungsempfänger! Aus den wurde, zeigte ja, was geleistet werden kann, wenn nur der gute Reihen der sozialdemokratischen Stadtverordneten famen ent- Wille da ist. Freilich, bei der Arbeitslosenversicherung handelt es rüstete Protestrufe, und Genosse Stadthagen gab nachher sich nur um die minderbemittelten Bevölkerungsschichten, die nach Herrn Cassel die treffende Antwort, daß nicht die Arbeitenden Ansicht mancher bürgerlichen Stadtverordneten in Charlottenburg dann, wenn er vielfach nicht gebraucht wird, stellt er sich ein, Wenn man Regen wünscht, bleibt er aus und gerade und wenig Steuernden, sondern die Wohlhabenden als gewissermaßen nur geduldet find. Und einer der Herren aus der um die Straßen der Großstadt mit einem glitschigen Naß zu Stipendiaten anzusehen find, als Stipendiaten der Arbeiter, ersten Klasse" bekämpfte denn auch die Arbeitslosenversicherung überziehen. Abends glizert in tausend grotesten Reflexen die durch deren Arbeit sie wohlhabend werden. mit der Begründung, daß mit ihrer Einführung sich der Zuzug Lichtflut der City auf dem nassen Trottoir. Weiterhinaus Es ist nicht das erstemal, daß der Berliner Kommunal- dieser unerwünschten, minderbemittelten Elemente verstärken in den Vorstädten sieht es trostloser aus in jenen Schatten, freifinn diese seine Ansicht über die Stellung der Min- würde. derbemittelten in der Gemeinde und über ihre Der Ausschuß zur Beratung der Vorlage wurde nun bereits Rechte an die Gemeinde so unverhüllt ausspricht. im März eingesetzt und erst im September hatten die Herren end­Bekannt ist der dem Freifinn in den Gemeinden als selbst- lich Zeit, sich zu einer Sigung zusammenzufinden. In der Zwischen verständlich geltende Grundsay, daß nur mitraten soll, zeit sind nun eigentümlicherweise einige Freunde der Vorlage wer mittatet, nur mitraten soll durch Teilnahme an ihren guten Vorfäßen wieder untreu geworden. Der letzte Deutsche den Gemeindewahlen, wer mittaten kann durch Zahlung von Städtetag in Bosen hat zweifellos sein Teil mit dazu beigetragen wieder einmal hinaus nach dem alten Schloßpark dort draußen In mir steigt die alte Sehnsucht auf und so fahre ich Steuern. Zu diesem Grundsatz paßt durchaus das Drei- und namentlich die scharfmacherische Rede des Dr. Adices, Ober- in der Mark. Wie ist sie mir doch bekannt die alte Linden klassensystem des Gemeindewahlrechts, das bürgermeister in Frankfurt a. M., gegen die kommunale Arbeits- bestandene Allee, die zum Herrenhause führt. Der Regen flappert dem reichlicher steuernden, kräftiger mittatenden" Bürger losenversicherung hat ihre verderbliche Wirkung nicht verfehlt. einen um das Vielfache stärkeren Einfluß auf die Zusammen- Von denselben Gesichtspunkten ausgehend, wurde sofort bei an seinen altmodischen Fensterläden. Kein Mensch war zu fegung des Stadtparlaments gewährt als dem Arbeiter, der der ersten Beratung im Ausschuß der Versuch gemacht, die Vor- sehen; er hatte sie alle hineingescheucht in ihre Stuben und nur wenig zu steuern vermag. Das dreiklassige Gemeinde- lage in Bausch und Bogen zu Fall zu bringen. Es fand sich in der Flure. Wollte er doch allein sein, wenn er mit seinen Freunden, wahlrecht sichert dem Berliner Kommunalfreifinn das Ueber- hatte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Es fand sich in der den uralten Eichen, den Linden, den Buchen und all den anderen gewicht in unserer Stadtverordnetenversammlung und es ist Kommission doch noch eine Mehrheit, die trok der gegenteiligen lauschten. Lauschten des ewigen Liedes das er ihnen auf dort plaudern wollte. Und jene standen regungslos da und so recht nach dem Herzen dieses Kommunal- Stellung des Städtetages ein Vorgehen Charlottenburgs auf dem lauschten. Lauschten des ewigen Liedes das er ihnen auf freisinns, dessen Hauptwortführer das dreiste Wort von einmal eingeschlagenen Wege gut hieß. Die Gegner der Vorlage Rauschen eines mächtigen Wasserfalls. Andächtig schritt ich ihrem Gezweige spielte; und es flang gewaltig wie das ferne den Stipendiaten" den minderbemittelten Einwohnern der wühlten jedoch eifrig weiter. Sie änderten nur ihre Tatti. In auf dem laub- und eichelbedeckten Fußwege dahin. Und der Stadt ins Gesicht schleudern zu dürfen gemeint hat. So sieht der nächsten Sizung richteten sich die Angriffe in erster Linie Regen rieselte die schwarzen Stämme der Buchen hinunter, der Kommunalfreisinn ohne Maske aus gegen§ 3 der Vorlage. Was die Gemeinde ihren Bürgern gewährt, ohne ein be­flapperte aus dem Geäst der himmelanstrebenden Silberpappeln Dieser Paragraph hat folgende Fassung: stimmtes Entgelt dafür zu nehmen, gilt den Freifinnigen als " Der Zuschuß( an Arbeitslose aus dem Arbeits- und tröpfelte vertraulich in dem Blattwerk der Linden. Stipendium", als Unterſtüßung", am Ende gar als Al- lofenfonds) beträgt 50 Proz. der täglichen Arbeitslosenunter- Aber auch alle Farben des so nuancenreichen herbstlichen mosen" wenn Minderbemittelte die Empfangenden" sind. stüßung, die der Arbeitslose auf Grund eigener Fürsorge bezieht, Laubwaldes stimmte er um einige Töne tiefer. Ein leiser Nicht selten haben in der Berliner Stadtverordnetenversamm- sei es aus der städtischen Arbeitslosenversicherungstasse oder von Rhythmus schwingt in dem Rauschen der niederfallenden lung die unentwegten Verfechter der Freisinnsprinzipien er­einer Berufsvereinigung( Gewerkschaft, Gewerkverein oder der Regentropfen, in den flirrenden Farbflecken des abgefallenen klärt, daß die Bevölkerung die unentgeltliche Gewäh­gleichen), zu der er Beiträge entrichtet, oder aus einem Spar- Laubes. Alle nur möglichen Farben geben sich hier ein rung von Gemeindeleistungen, wie sie in An­guthaben bei der städtischen Sparkasse in Charlottenburg (§ 11). Stelldichein. Dort drüben wird eine Gruppe ernster Lannen trägen der sozialdemokratischen Fraktion gefordert wurde, als dessen Verwendung für diesen Zweck sicher gestellt ist. Die in ihren schwarzgrünen Tinten von smaragdgrünem Buchen­Person darf nie mehr als eine Mark Zuschuß für den Tag er gezweige und gelbfarbigem Unterholz umrahmt. ein, Almosen" empfinden und sich dadurch, beschämt" Aus dem halten." fühlen werde. Aus demselben Prinzip heraus gelangte in der Beantragt wurde, die Worte zu streichen: oder von seiner humusreichen Waldboden über und über mit gelbem und lezten Stadtverordnetensitung auch der freisinnige Stadtver- Berufsvereinigung( Gewerkschaft, Gewerkverein oder dergleichen)". orangerotem Laub bedeckt, steigt ein feuchter Dunst, der alle ordnete Rosenow dazu, bor einer weiteren Ausdehnung Die Streichung bedeutet Ausschaltung der Gewerkschaften und entfernteren Baumgruppen und Lichtungen mit einem grau­der Steuerfreiheit der Minderbemittelten zu warnen mit der Ablehnung des Genter Systems der Unterstützung der organisierten violettem Schleier überzieht. Begründung, daß die davon Betroffenen fich degra- Selbsthilfe. Der schäbige Reft, der von der Vorlage dann noch so einschläfernde Rauschen und dem bitteren Humusgeruch Und durch diese feierliche Regungslosigkeit, durch dieses

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diert" fühlen würden.

übrig bleibt, ist gänzlich bedeutungslos.

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Was hat die werftätige Bevölkerung Berlins bon Um den Antrag überhaupt begründen zu können, wurde in führt der Weg zu einem Teich hinab. Einige Wildenten Männern zu erwarten, die solchen Anschauungen huldigen? der Manier des Reichsverbandes die Tätigkeit der freien Geschlagen scheu auf. Umsäumt von im Herbstschmuck erglühenden Welches Vertrauen soll sie Stadtverordneten entgegenbringen, werkschaften angegriffen. Die allgemein anerkannte Tatsache, Rastanienbäumen und tief hinabhängenden blaßgrünen Weiden die so über die Aufgaben der Kommune denken? Die Kom- daß doch gerade die Arbeiterorganisationen Großes in der Unter- und Erlen verträumt dieser versteckte Weiher die Stunden. munalwähler der dritten Klasse, die am Stübung ihrer Arbeitslosen geleistet haben, wurde, da man fie unzählige Regentropfen haben den dunklen Wasserspiegel mit 5. November ihre Wahlen zur Stadtverordnetenversamm nicht leugnen konnte, einfach ignoriert. Alle Einwände wurden cinem fein punktierten Spizenschleier überdeckt. Ein kleiner Lung zu vollziehen haben, werden die richtige Antwort unbeachtet gelassen. Sogar die Bemühungen des Magistrats zur Rahn liegt unter einer alten Weide angebunden. Ich setze geben. Rettung der Vorlage blieben erfolglos. Und gerade der Hinweis, mich hinein und lausche. Und aus den Zweigen über mir daß im Falle der Ausschaltung der Gewerkschaften die Vorlage rinnt und tropft es ins Wasser. S' ist ein anderer Ton schwerlich die Zustimmung des Magistrats finden würde, erzielte heller und klingender wie unter den alten Eichen. Leise ver das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung. Denn damit bot sich schmelzen sich die Akkorde zu einer wundervollen Melodie, bei ja Möglichkeit, das verhaßte Projekt ganz in dem Ortus der es sich so schön träumen läßt, bei der man wieder Stind verschwinden Darum hab' ich ihn so gern, den Regen. Prämiierte Säuglinge mit Mufit wird es am Sonntag in Die Charlottenburger Arbeitslosenversicherung, die bekanntlich sie die Hirsch- Dunderſchen Gewerkvereine ebenfalls mittrafen. Berlin zu schauen geben, eine Art Mastkind- Ausstellung, leibhaftige auf eine sehr lange Vorgeschichte zurückblicken kann, ist wieder auf Diese sind ja bekanntlich ein Anhängsel der liberalen Partei. Als Menschlein im ersten und zweiten Lebensjahre. Das wird mal ein einem toten Punkt angelangt. einigen schließlich diese Erkenntnis dämmerte, war es schon be- Staunen sein, ein Kreischen, Kritisieren. Das heißt, nicht von den

Die Charlottenburger Arbeitslofen­versicherungs- Vorlage im Hauptprinzip bertaminen zu laffen, und obendrein fonnte man noch bequem wird und alles Leid, alle Unruhe von uns flieht.

abgelehnt!

aus dem Erwägen nicht heraus.

die Schuld von sich abwälzen. In ihrem blinden Haß gegen die freien Gewerkschaften übersahen die Liberalen auch gänglich, daß

politik nur von der Sozialdemokratie betrieben

Partei- Angelegenheiten.

Flugblattverbreitung.

Längst haben andere deutsche Städte, deren finanzielle ſchloſſen. Innerhalb der liberalen Fraktion ist es deshalb schon gewidelten, genudelten, aufgepusten jungen Weltbürgern, die in Leistungsfähigkeit bedeutend geringer ist, Charlottenburg bei 3u heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Denn vielleicht nicht der Mehrzahl, wohlgefällig am Schnuller ziehend, so tun werden, weitem überholt. Zwar ließ es die kleine sozialdemokratische mit Unrecht fürchten jetzt die liberalen Führer, daß die wenigen als ob sie der ganze Rummel nichts angeht, sondern von der welt Fraktion an nachdrücklichem Gifer nicht fehlen, die bürgerlichen Arbeiter, die ihnen noch nachlaufen, durch diese Vorkommnisse derer, die sich nicht langweilen wollen und die Vergnügungsjagd Barteien vorwärts zu drängen, trotzdem tam man aber jahrelang ebenfalls einsehen werden, daß eine wirkliche Arbeiter für einen Lebensberuf halten. Der Ort, an dem die Prämiierung stattfindet, das vornehme Landwehr- Kasino am Zoologischen Garten, Erst nachdem auch das benachbarte Schöneberg das Genter wird. Den Unaufgeklärten dies begreiflich zu machen, wird nicht und das hohe Eintrittsgeld von 1 Mark zeichnen der vom Zellerhause System der Arbeitslosenfürsorge eingeführt hatte, machte sich ein bieten die beste Gelegenheit, das arbeiterfeindliche Treiben der vor. Gehört schon ein besonders feinfühliger Takt dazu, in den bersäumt werden! Die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen natürlich! eingevenften Reklameveranstaltung die Richtung gewisser Umschwung bemerkbar. Als im März dieses Jahres dann endlich der Charlottenburger Als im März dieses Jahres dann endlich der Charlottenburger Charlottenburger Liberalen und der mit ihnen verbündeten gegenwärtigen Teuerungszeiten, die Hunderte von Säuglingen aus Magistrat der Stadtverordnetenversammlung den Entwurf einer Nationalliberalen und Konservativen in seiner ganzen Nadtheit dem Bolte wegen Mangel an ausreichender Nahrung zugrunde Arbeitslosenbersicherung unterbreitete, hatte es den Anschein, als 3u enthüllen. gehen lassen, eine Ausstellung fetter Säuglinge zu arrangieren, so ob die liberale Mehrheit dieses Vorgehen unterstützen wollte. soll auch der äußere Rahmen der sonderbaren Veranstaltung, für Allerdings war dazu keine besondere Ueberwindung nötig, denn deren Vaterschaft ein Junggeselle verantwortlich zeichnet, durchaus die Vorlage hält sich in sehr dürftigen und bescheidenen Grenzen. auf das Amüsement gestimmt sein. Es gibt Gesang, Klavier­Eine gänzlich unverständliche, einschränkende Bestimmung enthält paulerei, Rezitationen. Restreden, Selbstbeweihräucherung. Und der beispielsweise§ 2, der diejenigen Arbeiter von dem Genuß der volkswirtjaajuiche Wert? So ziemlich gleich Null. Nicht auf die städtischen Arbeitslosenversicherung ausschließt, die noch nicht ein Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 29. Oktober, findet in Schwere und die Fettpolster der ausgestellten Kleinen kommt es an, Jahr in Charlottenburg wohnen und deren letzte Arbeitsstätte den Kommunal- Wahlbezirken 28, 35, 42 und 46 Flugblatt- sondern auf die sozialen Verhältnisse, unter denen sie in Windeln nicht bei einem Charlottenburger Arbeitgeber war. verbreitung statt. und Stechliffen sich zu angehenden Bachunern ausgebildet haben. Da spielen hundert soziale Gründe mit, welche die Ernährung höchst wesentlich beeinflussen, und dieser sozialen Seite ist der Veranstalter eines für Berlin Wild- West berechneten Amüsements von vorn­herein nicht gewachsen. Säuglinge auszustellen von Müttern, die felbst durch Wohlleben dick und fett sind und auch ihren jungen Kindern mit reichlich vorhandenen Mitteln alle Vorzüge einer ge­ordneten Säuglingspflege zukommen lassen können, hat absolut feinen Wert, reizt höchstens zu Gegensäßen. Man soll in die Quartiere der Not gehen und sich hier das junge Menschenmaterial betrachten, das trotz aller öffentlichen Säuglingsfürsorge nicht auf die Beine fommen will, weil die Reime der Unterernährung schon vom Mutterleibe übertragen sind das ist lehrreicher, allerdings nicht amüsant.

Da die gesamte Materie in einer gemischten Deputation schon Für die erste Abteilung findet im Anschluß an die eine umfangreiche Vorberatung erfahren hatte( die Deputation hat Flugblattverbreitung um 10 Uhr in allen Bezirken eine fast zwei Jahre getagt), fonnte man mit Recht annehmen, daß die Extra- Zusammenkunft statt. Die Genossen werden Magistratsvorlage bald zur Verabschiedung gelangen werde. Jedoch ersucht, sich zahlreich an demselben zu beteiligen. tver das glaubte, hatte seine Rechnung ohne die heimlichen Feinde Treffpunkt zur Flugblattverbreitung früh 8 Uhr in den der Arbeiterbewegung gemacht, die in der Charlottenburger Stadt- Bezirkslokalen. Der Vorstand. berordnetenversammlung in nicht geringer Anzahl vorhanden sind. Daß von den nationalliberal und konservativ gesinnten Stadt­Rigdorf. Die Bibliothek des Wahlvereins ist am Sonnabend, berordneten die Vorlage sofort in der geh figsten Weise bekämpft den 28. und Diestag, den 31. d. M. geschlossen. Die Bibliothekskommission. wurde, war ja voraus zu sehen. Es wurde deshalb auch von unseren Genossen nicht besonders tragisch genommen, als in der Mariendorf . Morgen, Sonntag, früh, 1/10 Uhr: Wichtiger Extra- Bahlabend. Der Vorstand. Charlottenburger Tageszeitung" ein von dieser Seite inspirierter Artikel erschien, der an gemeinen Ausfällen gegen die Arbeiter- Briz- Budow. Des 20. Stiftungsfestes tegen bleibt die Bib­schaft wohl schwerlich übertroffen werden kann. Eine fleine Probe liothek heute, Sonnabend, den 28. Oftober, geschlossen. Regelmäßiger Bücherwechsel jeden Sonnabend bei Zilz, Werderstraße 29, gegen daraus wird genügen. Es heißt da unter anderem: Die Bibliothelstommission. " Bei uns in Charlottenburg kommen als organisierte Ar- Borzeigung des Mitgliedsbuches. beiter nur die Sozialdemokraten in Betracht und denen ist Storfow. Am Sonntag, den 29. Oftober, nachmittage 2 Uhr, nicht zu helfen und soll auch nicht geholfen werden, findet in Spreenhagen eine eine Boltsversammlung Finsterwalde nach Saarow am Scharmüßelsee weiterzufahren. Nach am allerwenigsten auf Kosten der bürgerlichen Steuerzahler. unter freiem Himmel statt, in der Genosse lüß- Rigdorf dem offiziellen Fahrplan geht der Anschlußzug um 4,05 Uhr ab. Jeder Groschen, der in irgendeiner Form an die Sozialdemo- über Strauchdiebe und Reichstag " sprechen wird. Die Genossen, Am Schalter des Staatsbahnhofes wurde jedoch nach Einblick in den

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Fürstenwalde . Eine Leserin schreibt uns, daß sie hier am Nette Verkehrszustände herrschen auf dem Staatsbahnhof Mittwoch mit dem von Charlottenburg abgegangenen Fernzuge 3,22 nachmittags eintraf, um mit der neuen Kreisbahn Beeskow­