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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Die Fensterfrage" beschäftigte am Montagabend im Gewerk­schaftshause eine Versammlung der Stuffateure. Diese Frage be steht darin, wie der behördlichen Verordnung, daß auf Bauten die Arbeitsräume, wo Stuffateure und andere Bauarbeiter tätig sind, vom 1. November bis 1. April durch Türen und Fenster geschlosse fein sollen, Geltung zu verschaffen ist. Der Arbeiterjekretär Gustab Link hielt den Versammelten einen Vortrag über Bau­arbeiterschuß und kam auch auf die Fensterfrage zu sprechen. Er hob hervor, daß neuerdings ein Erlaß der Behörde die Ausdehnung des genannten Termins gestattet, wenn es sich um Gegenden mit strengeren Temperaturen handelt. Leider haben jeweilige Bauten­fontrollen gezeigt, daß die Bestimmung von den Unternehmern viel fach nicht erfüllt oder umgangen wird, und daß die Arbeiter ge­wöhnlich nicht den Mut haben, auf die Erfüllung dieser Verpflich tungen zu bringen. In den letzten Jahren tauchte regelmäßig um diese Zeit die Fensterfrage auf, aber eine befriedigende Lösung ist bisher nicht gefunden worden. Die Organisation ist diesmal ent schlossen, sehr energisch für die Lösung der Frage zugunsten der Arbeiter einzutreten und erwartet die unbedingte Unterstützung durch die Mitglieder. Die Verwaltung empfahl den Versammelten die Annahme der folgenden Resolution:

Bom 1. November ab sind die Arbeitsräume zugficher und frostfrei herzustellen und haben die Kollegen diesen wie jeden anderen Punkt des Tarifvertrages zu beachten. Sind Kollegen genötigt, zur Erreichung dieser Forderung am 1. November die Arbeit einzustellen, haben sie sich im Bureau zu melden und er halten bei täglicher Stontrolle die statutarische Streitunterstüßung. Wer sich nach dem 3. November meldet, hat keinen Anspruch auf Unterstützung. ebensowenig diejenigen, die etwa nach dem 1. November auf Bauten anfangen, wo die Arbeitsräume nicht unseren Forderungen entsprechen."

Einstimmig wurde die Resolution angenommen. Am 4. No­vember wird durch eine Bautenkontrolle festgestellt werden, ob die Arbeiter auf Erfüllung ihrer Forderungen in allen Fällen den nötigen Nachdrud gelegt haben.

Generalftreik im Caféhausgewerbe oder Unfinn?

General

Die Berliner bürgerlichen Zeitungsredaktionen erhielten gestern folgendes als Vertraulich" bezeichnetes Schreiben: Sehr geehrte Redaktion!

"

Es dürfte Ihnen nicht unbekannt sein, daß während der lezten Wochen wiederholt wirtschaftliche Stämpfe zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Berliner Cafébausgewerbe stattgefunden haben. An verschiedenen Stellen ist es zu Streits gefommen. Wir sind in der Lage, Ihnen mitzuteilen, daß sich nach dieser Richtung hin für den tommenden Monat sehr ernste Dinge vorbereiten, die die Auf­mertiamfeit des Berliner Publikums in hobem Grade in Anspruch nehmen dürften. Wenn Sie Interesse an diesen Dingen haben, so laden wir Sie hiermit ein, einen Mitarbeiter Ihres geschäßten Blattes zu einer morgen, Dienstag( 31. Dft. D. Red.), nadm. 6 Uhr, im Verbandsbureau, Zimmerstr. 95/96, stattfindenden Konferenz zu ent­senden. Doch bitten wir Sie, dem von Ihnen bestimmten Herrn das vorliegende Schreiben mitzugeben.

Bis dahin zeichnen hochachtungsvoll

Bertraulich!

Verband der Caféhausbesizer Deutschlands gez. Rolf Sommer.

schen Wahrheit" und

war in dem bekannten Erpresser­

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Der Sekretär Sommer war früher Mitarbeiter der Bruhn­prozeß verwidelt. Der Einladung waren etwa acht Bericht erstatter gefolgt, die, bevor sie mit Herrn Sommer fammentamen, bereits die neueste Nummer des Gastwirts gehilfen ", in welchem die Scharfmacherei der Cafétiers gebührend gekennzeichnet war, in die Hand bekommen hatten. Herr Sommer gab dann den Erschienenen einen sogenannten objektiven Bericht über die Lage der Caféhausbefizer. Er flagte über die schlechten Beiten und die geringe Luft der Cafétiers, den Weifungen der Dr ganisation zu folgen bezw. sich überhaupt zu organifiren. Von 4000 feien mur 1000 Caféhausbefizer im Verbande. Hinzu komme, daß den Prinzipalen bei ihrer Lauheit die Presse nicht in dem Maße zur Verfügung stehe wie den Angestellten, die gleich großes Tam- tam schlügen, wenn fie irgendeine Differenz mit den Besitzern hätten. Namentlich der Vorwärts" leiste in dieser Beziehung ganz un

Verfammlungen.

Die fozialdemokratische Kandidatur im 24. Kommunal wahlbezirk.

seiten der Konfettionäre wiederholt ausgesprochene Behauptung, daß dieser Tarif unannehmbar fei, läßt sich nur dahin ver stehen, daß eine Verständigung von dieser Seite nicht geplant ist. Die verlangten Lohnerhöhungen gehen keineswegs über das Maß deffen hinaus, was der Arbeiterschaft unter Berücksichtigung der derzeitigen Wirtschaftslage billigerweise zugestanden werden Unsere Genossen hatten sich gestern abend zahlreich zu der vom muß. Die Versammelten haben Kenntnis genommen von der Grörterung des Tarifs in der Ausschußsizung des Verbandes sozialdemokratischen Wahlkomitee für den 24. Kommunalwahlbezirk Deutscher Damen- und Mädchenmäntelfabrikanten, in welcher nach der Brauerei Friedrichshain einberufenen öffentlichen Wähler­auch die Frage aufgeworfen wurde, wieviel Schneider und bersammlung eingefunden, um ihren Kandidaten für die am fom­menden Sonntag vorzunehmende Stadtverordnetenwahl aufzustellen. Schneiderinnen den Organisationen, die den Tarif aufgestellt Genosse Eugen Brüdner referierte unter dem Beifall der Ver­haben, angehören. Die Versammelten ziehen hieraus die Schluß­

folgerung, für die Stärkung des Verbandes der Schneider und sammelten über fommunalpolitische Fragen. In eingehender Weise Schneiderinnen in noch erhöhterem Maße wie bisher Sorge zu legte er dar, wie die Sozialdemokratie im Gegensatz zum Berliner tragen, um so, wenn es den Konfektionären einfallen sollte, eine Stadtfreifinn ihre Aufgaben in der Stadtverwaltung auffaßt und friedliche Verständigung zu verhindern, ihnen zu zeigen, wieviel daß jeder Fortschritt auf dem kommunalpolitischen Gebiete haupt­Schneider und Schneiderinnen den Organisationen angehören, jächlich der Wirksamkeit unserer Vertreter im roten Hause zu banken ist. die es ihnen ermöglichen, die Tariffrage auch durch den Kampf Nach etwa halbstündiger Diskussion wurde der Referent ein. zu lösen. Die Versammelten sind nach wie vor bereit, die fried­liche Verständigung herbeizuführen, aber nur so weit, als eine stimmig als Kandidat aufgestellt. Nach einem Appell friedliche Verständigung ihren Interessen noch entspricht. Sie des Vorsitzenden Friedländer zur eifrigen Wahlagitation gingen erwarten daher, daß die Unternehmer ihren berechtigten An- die Versammelten siegeszuversichtlich auseinander. sprüchen Rechnung tragen."

Der Streit der Berliner Eisenformer und Gießerei­

arbeiter.

Letzte Nachrichten.

Der Nachfolger des österreichischen Ministerpräsidenten. Wien , 31. Oftober.( W. Z. B.) Als Nachfolger des Freiherrn v. Gautsch gilt der Neuen Freien Bresse" zufolge der bisherige Unterrichtsminister Graf Stuerakh, der in der letzten Woche zweimal beim Kaiser in Audienz war. Das Kabinett des Grafen Stuergfh dürfte ein reines Beamten. fabinett mit provisorischem Charakter und ein Uebergangs­ministerium darstellen.

Aus dem englischen Unterhaus.

Gestern waren die Streikenden wieder vollzählig in den zwei Versammlungen erschienen, um zum Stand des Streiks Stellung zu nehmen. Cohen teilte mit, daß eigentlich Bemerkenswertes fich feit der letzten Streifversammlung nicht ereignet hat. Hier und ba werden ja in den letzten Tagen Versuche gemacht seitens einiger Gießereibefizer, mit unseren Streitposten Fühlung zu nehmen, jedenfalls um auf diese Weise zu bersuchen, über die Stimmung der Streifenden etwas herauszubekommen. Auch wird bei solchen den Streik hervorzurufen. Ein Gießereibefizer behauptete, er Gelegenheiten versucht, unter den Streikenden Mißstimmung gegen wisse gar nicht, warum eigentlich gestreift wird. Die Antwort darauf ist höchst einfach: Den Formern und Gießereiarbeitern London , 31. Oktober. ( W. T. B.) In der heutigen Sizung haben die Zugeständnisse, die die Arbeitgeber bis zum 6. Oktober gemacht hatten, nicht genügt. Sie wollten mehr haben, und da des Unterhauses stellte Ronaldshay an den Staatssekretär Grey die feine Aussicht bestand, ohne Arbeitsniederlegung dieses Mehr in Anfrage, ob und aus welchen Gründen die russische Regierung absehbarer Zeit zu bekommen, so wurde beschlossen, die Arbeit gegen die Verwendung schwedischer Offiziere zur Reorganisation niederzulegen, um auf diese Weise schneller und sicherer ber perfischen Gendarmerie Vorstellungen erhoben habe, und ob der weitere Zugeständnisse zu erlangen. Das ist den Herren seiner Vorschlag der persischen Regierung, schwedische Offiziere in dieser zeit schriftlich und mündlich mitgeteilt, und ist es deshalb äußerst Eigenschaft anzustellen, von dem britischen Auswärtigen Amt unter­verwunderlich, wenn trotzdem da und dort ein Arbeitgeber erklärt, stüßt oder bekämpft werde. Gren erwiderte, die russische Regierung er wisse nicht, warum eigentlich gestreift wird. Auch sonst werden eine Reihe fleinerer Manöver versucht, um dadurch die Situation habe gegen die Verwendung schwedischer Offiziere zur Organi für die Arbeiter günstig zu gestalten. Die Herren Arbeitgeber fierung der persischen Gendarmerie als eines von der persischen sollten sie doch eigentlich sagen, daß mit den beliebten Mittelchen Armee gesonderten Teils feine Einwendungen erhoben, und bei den Berliner Formern und Gießereiarbeitern nichts zu machen die britische Regierung habe die schwedische Regierung benach ft. Die verfangen nicht und lassen sich dadurch die Streikenden richtigt, daß sie gegen die Anstellung von schwedischen Offizieren in nicht beirren. Im Gegenteil, nach Informationen, die aus allen dieser Eigenschaft nichts einzuwenden habe. Betrieben einlaufen, ist die Haltung der Streitenden eine durchaus mustergültige und beweist, daß die Energie, mit der der Streit be­gonnen ist, durchaus noch nicht nachgelassen hat. In der Diskussion wurden nur zustimmende Bemerkungen geäußert, aus denen hervor geht, daß keiner der Streifenden daran denkt, sich irgendwie durch die Versuche der Arbeitgeber verleiten zu lassen.

In den Rigdorfer Müllabfuhrbetrieben ist es am Montag früh zu einer abermaligen Arbeitsniederlegung gefommen. Die Unter­nehmer batten, gezwungen durch das Vorgehen der Kutscher und Mitfahrer, ihre Zugeſtändnisse erweitert und den verlangten Lohn von 34 M. für Kutscher und 31 M. für Mitfahrer bewilligt; sie hatten sich auch verpflichtet, den Tarifvertrag durch Unterschrift an zuerkennen. Später lehnten sie dies aber ab, weshalb die Arbeiter beschloffen, erneut die Arbeit niederzulegen. Dieser Befchluß wurde am Montag früh einmütig durchgeführt. Von 22 bestreiften Unter­nehmern erkannten darauf 14 den Tarif unterschriftlich an, so daß der Streit noch bei 8 Unternehmern besteht.

eines Tarifvertrages, weil die Erfahrung gelehrt hat, daß vielfach Die Arbeiter legen deshalb besonderen Wert auf die Schaffung die Fuhrherren kurze Zeit nach den früheren Bewegungen die Löhne wieder gekürzt haben.

Deutfches Reich.

Bei den Weltestenwahlen für den Allgemeinen Knappschaftsverein brachte der alte Bergarbeiterverband fieben Vertreter durch, während der christliche Gewerkverein nur einen Vertreter erhielt.

Jm weiteren Verlaufe der Sigung stellte King die Anfrage, ob indische Truppen nach Persien gesandt worden seien, ob ferner die persische Regierung zu dieser Aktion beigetragen habe und wann die Truppen zurüdkehren würden. Staatssekretär Gren erwiderte auf die erste Frage, daß er sie bejahen könne. Was die zweite an­betrifft, so hat die persische Regierung nichts getan für den Zwed, zu dessen Erfüllung die Truppen abgesandt worden sind, denn die Sicherheit britischen Lebens und Eigentums in Buschir und anders­wo hat nach, Ansicht der britischen Regierung noch nicht erreicht werden können. Die persische Regierung ist davon verständigt worden, daß, sobald es ihr gelingt, einen wirksamen Plan für die Wiederherstellung der Sicherheit durchzuführen, die Verstärkungen der britischen Konsularwachen zurückgezogen werden.

Ring fragte weiter, ob die persische Regierung gegen diese Maßnahmen protestiert habe. Staatssekretär Grey bejahte diese Frage. In Erwiderung einer anderen Frage erklärte Grey, die wachen nach einem Plaze hundert Mann und nach einem anderen russische Regierung habe ebenfalls zur Verstärkung der Konsulats­zwischen hundert und zweihundert Mann abgefandt.

London , 31. Oktober. ( W. T. B.) Das Oberhaus nahm in zweiter Lesung den Entwurf eines Gesetzes zum Schuße des lite rarischen und künstlerischen Eigentums an, das vom Unterhaus bereits angenommen wurde und in dem das Urheberrecht in Ein­

wird.

glaubliches. Eine Möglichkeit, mit den Angestellten zu berhandeln, Ueber die Beendigung des Streits in der Schokoladen- flang mit den Bestimmungen der Berliner Konvention gebracht gebe es gar nicht. Die Berliner Führer feien derartig rabiat, daß mit ihnen jede gütliche Vereinbarung aus= und Zuckerwarenindustrie zu Dresden geschlossen fei. Im Dezember sei nun von von den Angestellten wird noch folgendes berichtet: im Berliner Caféhausgewerbe ein Generalstreif geplant. Nach Die Vermittelung des Oberbürgermeisters hatte zunächst eine Die Bewegung der englischen Eisenbahner. feinen Erfahrungen in Hamburg , wo Blut gefloffen fei, too geschossen Borbesprechung der bestreiften Firmen zur Folge, in der diese er- Rondon, 31. Oktober. ( W. T. B.) Die Eisenbahngesellschaften und geprügelt wurde, müffe man sich darauf gefaßt machen, daß in flärten, daß fie die Vermittelung ablehnen müßten, weil sie foeben fahren fort, Lohnerhöhungen anzukündigen.(!) Die Arbeiter Berlin die Sache noch viel schlimmer werde. In den Cafés in einer Sigung beschlossen hätten, dem Syndikus ihres Verbandes erließen heute ein ihre Forderungen enthaltendes Manifest, welches der Friedrichstraße würde dann wohl tein Fenster ganz Vollmacht zu erteilen, mit der Organisation der Arbeiter zu ver- den Gesellschaften unterbreitet werden soll. Es behandelt in bleiben. Um diefe schreckliche! Tat unmöglich zu machen, sei es handeln. Die Unternehmer erkannten also nun den Zentralverband 35 Paragraphen im einzelnen die Fragen der täglichen Arbeitszeit, notwendig, beizeiten Borforge zu treffen. Sommer machte dann ale verhandlungsfähig an. In den Verhandlungen wurden als Löhne einige Andeutungen, daß man sich Bersonal beschaffen müsse. festgelegt: Für Arbeiterinnen bis zu 16 Jahren pro Stunde 15-17 Bf., der Lohnerhöhung und ihre sonstigen Wünsche. Wie es schien, dachte er dabei an Ausländer, wie das echten über 16 Jabre 17-22 Pf., für männliche Arbeiter bis 16 Jahre 15 bis Patrioten zukommt. Er rückte in der Beziehung nicht so recht 20 Bf., über 18 Jahre 22-28 Pf., über 18-20 Jahre 29-32 Pf. Der türkisch - italienische Krieg. mit der Sprache beraus, da die Angelegenheit, wie er meinte, ge- mit Ausnahme der beiden legten Gruppen ist nach vier Wochen Be- Ronstantinopel, 31. Oktober. ( W. T. B.) Einer telegraphi­heim bleiben müsse. schäftigungsdauer der Mindestlohn um einen Pfennig zu erhöhen. schen Mitteilung Nachat Beys zufolge behaupteten die Italiener die Für Arbeiter über 20 Jahre, für die nach dieser Festießung mehr Forts Seid Misri und Hani bis in die Nacht zum 28. Oftober. als 32 Pf. gezahlt werden müssen, ließen sich bestimmte Lohn- worauf sie diese Forts räumten. Der Kriegsminister richtete an steigerungen nicht erreichen, dies blieb der freien Vereinbarung die Korpskommandanten ein Zirkulartelegramm, worin er von der überlassen. Für gelernte und Spezialarbeiter unter 20 Jahren wurden 34 Bf. und für ältere 40 Pf. Stundenlohn und nach jähriger Beschäftigung 1 Bf. Zulage als Minimallohn erreicht. Arbeiter, die diese Löhne schon haben, erhalten pro Stunde 2 Bf., Arbeiterinnen im gleichen Falle 1 Bf. Lobnzulage. Attordarbeitern wird der Wochenmindest verdienst garantiert. Ueberstunden sollen wochentags mit 20 Broz.. Sonntags mit 30 Broz. Aufschlag bezahlt werden. Bestehende höhere Bufchläge dürfen nicht gekürzt werden. Nach zehn Jahren Beschäftigung ist ein Sommerurlaub von sechs Tagen uuter Fort­zahlung des balben Lohnes zu gewähren. Affordarbeiter erhalten hierfür bis zu 15 M., Affordarbeiterinnen bis 10 m. Entschädigung. Der§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird anerkannt. Die Afford vreise sind im Fabriffaale auszuhängen. Die Arbeiter und Arbeite­rinnen sollen nach Möglichkeit wieder eingestellt werden, soweit die Posten nicht schon anderweitig besetzt sind.

Das Schreiben und die Ansführungen des Sommer zeigen, wo hin die Fahrt geht. Die Angestellten wollen den Frieden. Lassen sich die Cafetiers durch diese Scharfmacherei beeinflussen, dann haben sie sich die ernsten Folgen selbst zuzuschreiben. Vier Fünftel aller Caféangestellten gehören der gewerkschaftlichen Organisation an; fie werden, wenn es sein muß, den Fehdehandschuh aufnehmen. Das Publikum weiß aber jegt, wo die Störenfriede zu suchen sind.

Aussichten eines etwaigen Rampjes.

Eroberung zweier Forts in Tripolis , von großen Verlusten der Italiener, der Erbeutung einer großen Menge von Kriegsmaterial und von der Gefangennahme zahlreicher Feinde sowie davon Mit­teilung macht, daß die Italiener in die Stadt fliehen und daß die Kämpfe fortdauern. Der Minister glaube, bald die Wiedererobe­rung von Tripolis melden zu können. Die heute abend hier ver­breiteten Nachrichten verursachten in Stambul freudigste Erregung.

Bergarbeiterlos.

Recklinghausen , 31. Oktober. ( B. H. ) Auf Zeche König Ludwig" gerieten 6 Arbeiter in ein Getriebe. Einer war sofort tot, drei wurden lebensgefährlich verlegt, zwei andere leicht. Bauunfall.

Die Tarifbewegung in der Damenkonfektion. Der von einer Bersammlung der Arbeiter und Arbeiterinnen sowie der Zwischen­meister der Damenkonfektion am 20. Oktober beschlossene Lohntarif ist den Konfektionären eingereicht worden. Diese haben sich be­reit erklärt, mit den Organisationen, welche den Tarif einreichten, zu verhandeln. Der Zeitpunkt, an dem die Verhandlungen be­ginnen sollen, steht noch nicht fest. Aus Aeußerungen von Kon fettionären ist zu entnehmen, daß sie die Forderungen als zu hoch bezeichnen, daß sie aber annehmen, ein Streik werde vermieden werden können, wenn sich die Parteien auf einer mittleren Linie einigen. Neuerdings haben Konfektionäre unter ihren Arbeitern Ueber die Festsetzung der Arbeitszeit gab es einen langen Kampf. und Arbeiterinnen herumgefragt, wer organisiert ist. Vielleicht Der Vertreter der Unternehmer verweigerte aus prinzipiellen" wollen sie aus dem Ergebnis der Umfrage Schlüsse ziehen auf die Gründen, allgemein die stündige Arbeitszeit anzuertennen, vervierungsgerüftes an der Botivfirche stürzten heute nachmittag fünf Wien , 31. Oktober. ( B. H. ) Bei der Aufstellung des Reno­sprach aber, dahin zu wirken, daß auch die Firmen, die noch Am Montagabend veranstaltete der Schneiderverband vier längere Arbeitszeit haben, in absehbarer Zeit den anderen folgen Arbeiter in die Tiefe. Einer wurde schwer, zwei leichter verletzt. öffentliche Versammlungen für die Arbeitnehmer der Damen - werden. tonfettion. Die Referenten Heitmann, Knoop, Kunze In den Versammlungen der Streifenden, die am 30. Oftober Fünfzig Arbeiter verschüttet. und Sabath gaben Bericht über den gegenwärtigen Stand der stattfanden, wurde bedauert, daß für die Arbeiter jetzt keine größeren Baris, 31. Oktober. ( Pr. Tel.) In Nofent- sur- Seine stürzte Bewegung. Sie betonten, daß die Arbeitnehmer eine friedliche Erfolge erzielt werden konnten. Anerkannt wurde aber, daß die heute nachmittag um 4 Uhr eine im Bau begriffene Malzfabrik zu­Erledigung der Bewegung wünschen, jedoch würden sie den Kampf medrigsten Löhne eine Aufbesserung erfahren und nunmehr wenigstens fammen. 50 am Bau beschäftigte Arbeiter wurden unter den Trüm­nicht scheuen, wenn es nicht anders möglich sein sollte, eine durch eine Grundlage zu weiterem Aufbau geschaffen ist, da die Unter- mern begraben. Bis zum Abend konnte die Zahl der Toten und greifende Verbesserung der überaus schlechten Löhne in der nehmer durch den Kampf gezwungen worden sind, ihren ablehnenden Verletzten noch nicht festgestellt werden. Gleich nach Bekanntwerden Damenkonfektion zu erreichen. Unbedingt werde der Abschluß eines Standpunkt gegen Vereinbarungen mit der Organisation aufzugeben. des Unglüde ging eine Abteilung Infanterie aus Troyes an die Un­Die Arbeit ist also jest wieder aufgenommen. Sache der Arbeiter den Referenten überein. In der Erkenntnis, daß eine starke Fabrikanten mit aller Energie entgegenzutreten. Hierin stimmten auch die Versammlungen vollkommen mit iſt es nun zunächst, etwaigen Maßregelungsversuchen einzelner fallstelle ab, um sich an den Rettungsarbeiten zu beteiligen. Regengüsse und leberschwemmungen Organisation die notwendige Voraussetzung einer erfolgreichen Lohnbewegung ist, ließen sich viele, die den Weg zur Organisation Eine fette Ente. Durch die bürgerliche Presse läuft eine Algier , 31. Oktober. ( W. T. B.) Heftige Negengüsse und bisher noch nicht gefunden hatten, in den Verband aufnehmen. Notiz, nach der der Leiter der Verwaltungsstelle des Metallarbeiter- eberschwemmungen haben die Telegraphen- und Eisenbahnver­In allen Versammlungen wurde die folgende Resolution ein- verbandes in Duisburg Unterschlagungen begangen bindungen im Departement Algerien unterbrochen. Zahlreiche haben soll und dann durchgebrannt sei. Wie wir hierzu erfahren, ftimmig angenommen: " Die am 30. Oktober versammelten Damenkonfektions- ist diese Meldung durchaus unwahr. In der Duisburger Ver: Grundstücke stehen unter Wasser. In Maison Carree Rovigo und schneider,-Schneiderinnen und Bügler erachten es als eine waltungsstelle der Metallarbeiter ist weder eine Unterschlagung Samman- Meluan sind auch viele Personen umgekommen. bringende Notwendigkeit, eine Ordnung ihrer Lohnverhältnisse vorgekommen noch ist irgendein Beamter durchgebrannt oder sonst dem mohammedanischen Friedhof Mustapha wurden die Gräber im Rahmen des Minimalpreistarifs borzunehmen. Die von in irgendeiner Weise aus seiner Stellung geschieden.

festen Lohntarifs verlangt.

blokgelegt.

Auf

Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.