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Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Zum Streit der Schirmmacher.

Der Schirmfabrikant Lichtenstein sucht mit allen Mitteln die streifenden Schirmmacher niederzu zwingen. Wie sehr dem Unter nehmer das Feuer unter den Fingernägeln brennt, beweist ein Schreiben, gerichtet an einen Schirmmacher, der Vertragsbruch be gehen müßte, wollte er dem Sirenengesang Lichtensteins Folge leiften. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:

Bezugnehmend auf die Unterredung meiner Tochter Emilie mit Jbrem Fräulein Tochter frage ich Sie hiermit höflichst an, ob Sie geneigt wären, Ihre jezige Stellung aufzugeben und eine solche bei mir bei hohem Lohne und garantiert dauernder Be­schäftigung während des ganzen Jahres anzunehmen. In diesem Falle bitte ich Sie höflichst, heute abend zu mir zu kommen. Ich bemerke hierzu, daß ich bis nach 8 Uhr anzutreffen bin. Hochachtungsval

Eugen Lichtenstein. Der Unternehmer tommt aber überall an die Unrechten. Niemand fehnt sich nach seinem Eldorado bei sechzigstündiger Arbeitszeit. Wie weit Herr 2. mit seinen Rausreißern fommt, das beweist die Hilfe, die er bei der übergroßen Zahl der Schirmfabrikanten erbittet. Daß Herr 2. bei seiner bekannten Art der Konkurrenz nicht viel Gegenliebe findet, ist weiter nicht verwunderlich. Alle fleinen Schirmgeschäfte flappert Herr 2. ab, überall mit demselben Erfolg Die von ihm heimgesuchten Heimarbeiter lehnen die Streifbrecher tätigkeit ebenfalls ab. So wird Herr Lichtenstein doch wohl fich be­tätigkeit ebenfalls ab. So wird Herr Lichtenstein doch wohl sich be­quemen müssen, den abgeschlossenen Vertrag zu halten. Hier steht dem Kapital eine Organisation gegenüber, die mit anderen Unter nehmern abgerechnet hat. Mit diesem Gedanken wird sich auch Herr Lichtenstein vertraut machen müssen.

Die Branchenkommission.

Achtung, Gastwirtsgehilfen! Gestern legten im Hadepeter von Fordert am Oranienburger und Schönhauser Tor 13 Kellner die Arbeit nieder, weil der Unternehmer die Forderungen der Kellner auf 20 M. Lohn und 30 M. Koſtentschädigung ablehnte und den Vertrauensmann maßregelte, weil er namens seiner Kollegen er­klärte, mit 40 M. Lohn ohne Kost und Logis bei 17-20 stündiger Arbeitszeit nicht existieren zu können!!

Verband deutscher Gastwirtsgehilfen, Ortsverwaltung Berlin . Deutfches Reich.

Großzindustrielle Scharfmacher gegen das Koalionsrecht der technischen Angestellten.

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pflichtung liegen. Diese Erklärung wurde durch Beamte der des deutschen Verbandes in London bezw. Brüffel. Die Organisa Organisationen der Wertsleitung überreicht und dabei noch der tionen in Desterreich, Ungarn , Serbien , Bulgarien , Rumänien Versuch zu einer friedlichen Verständigung unternommen. Die und Spanien hatten der Konferenz die besten Wünsche übermittelt. Direktion hat aber die Organisationsbeamten abgewiesen und ihren Nach dem Bericht des Sekretärs gehören der Internationalen Angestellten zum Ausdruck bringen laffen, daß sie es ablehne, mit Union , die 1908 auf der 1. Konferenz in Berlin gegründet den Organisationen ihrer Beamten zu berhandeln. Man sieht also, wurde, zurzeit Organisationen gastwirtschaftlicher Angestellter, die die Angestellten, die oft gepriesenen Mitarbeiter", werden genau auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehen, aus so wie die Arbeiter behandelt. 11 Ländern an. Diese Organisationen zählten am 1. Juli 1911

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In einer zweiten Fabrikversammlung, die am gleichen Tage zusammen 26 659 Mitglieder, wovon der deutsche Verband über abends noch stattfand, wurde wiederum mit 32 gegen 2 Stimmen 11 000. In der Berichtszeit vereinnahmte das Sekretariat an Bei­beschlossen, sich nicht zu beugen, sondern am Dienstag, den 31. Ofträgen 2113,40 M. Seit Anfang 1910 gibt der deutsche Verband tober, im größten Saale Sterkrades eine allgemeine Angestellten die in drei Sprachen erscheinende Internationale Revue" heraus. bersammlung zu veranstalten, in der gegen das Vorgehen der Im Anschluß an die Berichterstattung der Delegierten über die Guten Hoffnungshütte" protestiert werden sollte. Organisationsverhältnisse in den angeschlossenen Ländern gelangte Weiter sollten die Angestelltenorganisationen sofort das eine Resolution zur Annahme, in der die Hauptaufgaben der be­Reichstagspräsidium, die größere Tagespresse und teiligten Verbände zusammengefaßt sind, wie folgt: eine Anzahl führender Abgeordneter der verschiedenen Möglichste Zentralisation der Kräfte durch Gründung bezw. Parteien unterrichten und deren Intervention nachsuchen. Das den Ausbau der gewerkschaftlichen Organisationen zu großen ist inzwischen geschehen und der Abgeordnete Trimborn bom Zentralverbänden, welche alle Branchen, also auch das Zentrum und Naumann von der Fortschrittlichen Volkspartei Silfs personal, umfassen, und die im Einverständnis und haben, wie man uns mitteilt, auch bereits zum Ausdrud gebracht, nach den Grundsäßen der klassenbewußten Arbeiterschaft vorzu­daß die Geschäftslage des Reichstags schwerlich ein Eingreifen er­gehen haben. ihren Kämpfen sich auf die eigene Kraft verlassen, aber da fehlt mögliche. Das war vorauszusehen. Die Angestellten müssen in Eine besondere Aufgabe muß es sein, die gelben Vers einigungen aller Länder zu bekämpfen durch Aufklärung der Mit­es leider noch an manchen Stellen. glieder, unausgesezte Propaganda in Wort und Schrift.

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In Erwägung, daß es für die Ausbreitung der gewerkschaft­lichen Organisation von besonderer Wichtigkeit ist, daß schon die beim Gewerbe als Lehrlinge Beschäftigten mit den Bestrebungen der gewerkschaftlich organisierten Angestellten bekannt gemacht werden, ist, soweit wie irgend möglich, für die Organisation der Behrlinge und jugendlichen Arbeiter Sorge zu tragen.

Koalitionsrecht der Angestellten einleitete und deshalb ein beson= Der große Augenblick, der einen so schweren Kampf um das ders starkes Geschlecht erforderte, hat aber schwächere Menschen gefunden, als nach dem Verlauf der beiden Fabrifversammlungen in Sterkrade anzunehmen war. Dieselben Leute, die noch am mittag und Abend des vorhergehenden Tages mit entschloffe nehmen lassen zu wollen und den Organisationen, denen sie schon ner Begeisterung erklärten, sich ihre Staatsbürgerrechte nicht Dem Umstande, daß alljährlich tausende deutscher Hotel­lange einzelne bis zu 25 Jahren als Mitglieder angehören, treu zu bleiben, haben am anderen Morgen schon gänzlich versagt. angestellter ins Ausland gehen, die dort häufig nicht den richtigen Kreuze gefrochen, nachdem sie einzeln von den Ober- ftimmung im Statut Rechnung getragen, worin es heißt:" In Sie find am Donnerstag früh jämmerlich zu Anschluß finden können, wurde durch Annahme einer neuen Be­ingenieuren und Bureauvorständen so lange bearbeitet wurden, solchen Orten und Gegenden, wo deutschsprechende Angestellte in bis sie die Unterschrift zum Austritt aus der Organisation gaben. beträchtlicher Zahl in Frage kommen, kan die Agitation und Or­Das Verfahren, das dabei beobachtet wurde, ist besonders bezeich- ganiſation vom deutschen Verbande betrieben werden." Alz Sitz nend. Jedem einzelnen Angestellten wurde erklärt, daß seine des Sekretariats wurde wieder Berlin bestimmt, als Sekretär Kollegen bereits alle umgefallen seien(!) und daß nur er noch Baumeister wiedergewählt. sich dem Wunsche der Direktion widerseße. So hat man das Zu fammengehörigkeitsgefühl gelockert. Nur 7 Angestellte sind stand­haft geblieben, 3 Verbands, 4 Bundesmitglieder. Sie wollten feine Anechte werden und ihre Staatsbürgerrechte nicht mit ihrer Arbeitskraft verkaufen. Diefen hat die Direktion nachstehendes Kündigungsschreiben in die Hand gedrückt:

Wir nehmen hierdurch Veranlassung, Ihnen Ihre Stellung zum 1. Dezember 1911 zu fündigen. Auf Ihre ferneren Dienste verzichten wir und untersagen Ihnen von heute ab das Betreten unserer Wer fe. The Gehalt für die Zeit bis zum Ablauf Ihrer Kündigung fönnen Sie heute nachmittag an unserer hiesigen Werkskaffe in Emp fang nehmen."

Letzte Nachrichten.

Kommunalwahlfieg.

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Arnstadt ( Thür.), 2. November. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Bei der heute hier stattgefundenen Gemeinde­ratswahl eroberte die Sozialdemokratie zwei neue Mandate. hre Kandidaten siegten mit 914 und 863 Stimmen gegen. über 712 Stimmen, die auf den bürgerlichen Mischmasch entfielen.

Der türkisch - italienische Krieg.

Nicht nur das ziffernmäßige Wachstum der Organisationen der technischen Angestellten, unter denen der Deutsche Tech­nikerverband mit 30 000 und der Bund der technisch. industriellen Beamten mit 20 000 Mitgliedern an erster Stelle stehen, hat in den letzten Jahren recht erhebliche Fortschritte gemacht, auch der gewerkschaftliche Geist ist in diesen Verbänden immer mehr und mehr zum Durchbruch gekommen. Das beweist So wurden diejenigen, die ihre Mitgliedsrechte nicht opfern der Kampf der Bautechniker in den Marinebetrieben gegen den wollten, aus dem Betriebe der" Guten Hoffnungshütte" hinaus. Staatssekretär des Reichsmarineamtes, wie eine Menge Konflitte geworfen, nachdem den übrigen das Rüdgrai gebrochen war. fleinerer und größerer Art mit Arbeitgebern, die in verschiedenen Wir verkennen nicht die Gewissenskonflikte, die die Ange Tripolis , 2. November. ( Meldung der Agenzia Stefani".) Gegenden des Reiches Mitglieder genannter Organisationen zur stellten durchlämpfen mußten, ehe sie unterlegen sind. Man soll Gestern abend gegen 5 Uhr zeigten sich die Türken auf der Ver zeit durchzufämpfen haben. Insbesondere zeigt der gegenwärtig in Leuten mit längeren Verträgen ein Halbjahresgehalt auf den Tisch teidigungslinie des italienischen 82. Infanterieregiments, zogen sich Berlin mit steigender Hartnädigkeit und unter Anwendung aller gezählt und sie zur augenblicklichen Entscheidung gezwungen haben. jedoch unverzüglich zurüd, ohne den Italienern Verluste beigebracht gewerkschaftlichen Mittel Streifpostenstehen usw. geführte Dabei zeigte sich wieder die zermürbende Wohltat" der Werk­Streit der Eisentonstrukteure, daß die technischen pensions lassen", die gerade die älteren Angestellten wie mit zu haben. Der Panzerkreuzer Carlo Alberto ", von dem aus bald Angestellten immer mehr ihre wahre Klassenlage erkennen und Polypenarmen an den Betrieb saugt. Das Bewußtsein, daß die die Stellung der türkischen Artillerie erkannt wurde, zwang sie von dem Harmoniestandpuntt früherer Zeiten gründlich abgekom- schwarze Liste" sofort hinter ihnen herläuft und daß sie ver- durch ein Bombardement zum Schweigen. Heute morgen er men sind. gebens gegen das wirtschaftliche Uebergewicht der Eisenfönige im öffneten die Türken ein Feuer auf die italienische Stellung bei Die großen Arbeitgeber der Industrie wie die kleinen Unter- Industriegebiet antämpfen. Familienangelegenheiten bei dem Eidi Mesri, das ohne Wirkung blieb, da die Granaten nicht explo­nehmer des Baugewerbes verfolgen diese Entwickelung der beiden einen, ein fleines Häuschen, das ihn an die Scholle fesselt, bei dem dierten. Die italienischen Geschütze brachten das Feuer zum Still Technikerverbände mit steigender Sorge. Sie befürchten, daß es andern, all das hat mit dazu beigetragen, daß die am Mittwoch stand. Nach Versicherungen aus guter Quelle fehlen den Arabern in dem Augenblice mit ihrem Herrentum in den Betrieben bor- noch so tapferen Angestellten sich am Donnerstag unterworfen Lebensmittel und Munition. Bei den Vorposten wurde ein Ein­über ist, in dem sich Angestellte und Arbeiter in gemeinsamer Front haben. Sie sind knirschend durchs Joch des industriellen Herren­gegen das Unternehmertum zusammenfinden. Darum versuchen tums gegangen. Hier zeigt sich wieder, wie der Kapitalismus die geborener aus Fezzan verhaftet, der den heiligen Krieg gepredigt nun dieselben Scharfmacher, die die Arbeiterbewegung, nieder- Charaktere zerbricht! haben soll. Entgegen den Gerüchten, daß gegen die arabischen Re­fnüppeln wollten, auch die gewerkschaftliche Organisation der tech- Ob es der Guten Hoffnungshütte" und denen, die ihr nach bellen Repreffivmaßregeln ergriffen wären, muß festgestellt werden, nischen Angestellten mit allen Mitteln zu hindern. Gelbe Bezuahmen bereit sind, gelingt, auf diese Weise die Organisationen daß nach dem Aufstand nur Verräter und Waffenträger erschossen amtenvereine auf der einen Seite, Zwang zum Austritt aus der der technischen Angestellten niederzuringen, ist eine Frage, deren wurden. Die Kriegsforrespondenten genießen volle Bewegungs Organisation auf der anderen Seite, das sind die Kampfmittel der Beantwortung von der Solidarität der Techniter ab- freiheit(?). im Zentralverband Deutscher Metallindustrieller" organisierten hängen wird. Gewiß fallen Opfer im schweren Wirtschaftskampfe, Malta , 2. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Unternehmer, denen sich die rheinisch- westfälischen Bergherren an aber sie sind nicht umsonst gebracht! Der Gesetzgeber hat nun das Hier ist die Nachricht eingegangen, daß alle italienischen Kriegs­geschlossen haben. Die Verfolgungen der Arbeitergewerkschaften Wort. Der Gesetzgeber, der es bis heute noch zuläßt, daß der­durch die Gewaltigen der schweren Industrie wiederholen sich jetzt. jenige schwer bestraft wird, der andere zwingt, in eine Organi- fchiffe Tripolis verlassen hätten, um, wie man vermutet, in die Es gilt den Scharfmachern, die Organisationen der technischen An- fation einzutreten, der aber nicht hindert den ungeheuren türkischen Gewässer zu gehen. gestellten zu zertrümmern, noch ehe sich deren Kräfte völlig ge- 3wang der" Guten Hoffnungshütte" zum Austritt aus den fammelt haben. Organisationen. Die Großindustriellen wünschen bei der

Ein neuer Dauerrekord.

In den letzten Tagen wurden auffallenderweise gleichzeitig in Strafprozeßreform bermehrten Schutz der Arbeitswilligen", ber­einer ganzen Reihe von Betrieben des rheinischen Industriegebietes schärfte Erprefferparagraphen und ähnliche schöne Dinge mehr. dem Flieger Deleridh mit 3 Stunden 39 Minuten aufgestellt. Den Leipzig , 2. November. Ein neuer Dauerreford wurde heute von die Angestellten von Oberingenieuren und Bureauchefs über die Wenn wir gleiches Recht für alle hätten, müßten sie mit ihren alten Reford hatte Euler mit 3 Stunden 16 Minuten inne. Zugehörigkeit zum Deutschen Technikerverband oder eigenen Waffen getroffen werden. Der Staat muß eingreifen, Bund der technisch- industriellen Beamten ver- menn die wirtschaftliche Macht, die unsere industrielle Entwidelyng nommen und dabei wiederholt der" freundschaftliche" Rat erteilt, in die Hände einzelner Menschen legt, so sehr mißbraucht wird, Maßnahmen gegen die Steigerung der Zuderpreise. schleunigst aus diesen Verbänden auszutreten. Dies Bemühen ist soll nicht das Ganze darunter leiden. Belgrad , 2. November. Politica " meldet, daß nach einer indes in den meisten Fällen erfolglos geblieben, weshalb nun zu Es wird sicher nicht gelingen, die Technikerorganisationen mit Mitteilung des Finanzministers die gefeßlich begründete Sperre schärferen Mitteln gegriffen wird. roher Gewalt zu zertrümmern! Um so fester werden die Ange- der Buderfabrik als eine Repressivmaßnahme der Regierung gegen Die Gute Hoffnungshütte" in Oberhausen und stellten ihre Reihen schließen und alle gegenüber der gewaltigen Stertrade hat, wie wir bereits telegraphisch meldeten, Aufgabe, die der gemeinfame Gegner heute stellt, kleinlichen die stetige Steigerung der Zuderpreise seitens der Zuckerfabrik ans am 25. Oltober ihre Angestellten einzeln ins Bureau gerufen und Crganisationsstreitigkeiten zurüdstellen. Wenn die beiden in der zusehen sei. Falls diese Maßnahme wirkungslos bleiben sollte, ihnen den Austritt aus ihren Verbänden zur Pflicht leßten Zeit aus Konkurrenzgründen besonders heftig sich befehden- werde die serbische Regierung mit der Herabsetzung des Zucker. gemacht. Die im Bunde organisierten Angestellten erhielten den Technikerorganisationen jetzt einander wieder näher fommen, solles gegen die Monopolisierung des Zuders vorgehen. jeder einzeln für sich durch den jeweiligen Bureauvorstand ein ver- ist dies die erste Frucht des Vorgehens der industriellen Gewalt­bielfältigtes Abmeldeformular: Hierdurch verpflichte ich mich, menschen.

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sofort aus dem Bund der technisch- industriellen Beamten auszu- Die täuschen sich, die glauben, mit Bertrümmerung der Ver treten" zur Unterschrift vorgelegt und die Mitglieder des Deut- bände für immer befreit zu sein von den Forderungen der tech: schen Technikerverbandes sollte deren Ortsbevollmächtigter zum nischen Angestellten. Eine radikalere Bewegung nur Austritt aus der Organisation auffordern. Es ist ein unerhört würde die Folge sein. Wer Wind säet, wird Sturm ernten, das schamloses Anfinnen. das hier die Direktion der Guten Hoff wollen sich diejenigen gesagt sein lassen, die für sich selbst das Recht nungshütte" dem Vorsitzenden eines Zweigvereins des Deutschen der Koalition in schärffter Weise ausnüßen und gestützt auf ihre Technikerverbandes gestellt hat. Innerhalb 12 Stunden Organisation im Begriff stehen, ein Kesseltreiben gegen die Ver­sollte dieser Vertrauensmann seiner Organi bände der Angestellten einzuleiten. fation ein Verzeichnis der seiner Leitung jahre. lang anvertrauten Mitglieder mit deren Aus. trittserklärungen aus dem Deutschen Technifer­berband vorlegen, widrigenfalls er und alle, die sich wei­gerten, aus dem Verbande auszutreten, sofort entlassen würden. Dabei handelt es sich um meist ältere Angestellte, die schon viele Jahre an der Guten Hoffnungshütte" tätig sind.

Schiffskollision bei Kap Hangoe. Petersburg, 2. November. ( W. T. B.) In der Nähe von Rap Sangoe hat das norwegische Schiff Mistha" aus Cester Risoer Schiffbruch erlitten. 5 Leichen sind an das Ufer geschwemmt wor den. Nach einem ebenfalls an das Ufer geworfenen Brett mit der Aufschrift Susanna Bremen" vermutet man, daß sich ein Zu­sammenstoß ereignet hat.

Ein ganzes Dorf abgebrannt. Zur Bewegung der Lithographen und Steindrucker in Leipzig ift Warschau , 2. November. ( Pr. E.) Wie aus Strzelno im zu berichten, daß insgesamt 29 Firmen die Forderungen der Gehilfen bewilligt haben. Die letzte bewilligende Firma war eine Anstalt mit Gouvernement Radomst gemeldet wird, ist nahezu das ganze Dorf 12 Schnellpressen. Die Unternehmer befinden sich insofern in Röten, abgebrannt. 12 Kinder fanden dabei den Flammentod, zirka als fich aus den Reihen der Ausständigen fogut wie feine Streif 20 Personen sind verbrannt. brecher finden, die paar vorhandenen Arbeitswillinen sich aber die Ganz so leicht, wie sich die Fabrikleitung die Sache dachte, ging Großunternehmer rechtzeitig gesichert haben. Die fleinen Unternehnier Revolverattentat bei der Rekrutenaushebung. indessen der Austritt der Angestellten aus ihren Organisationen find mun brachgelegt und wüten über die Großen. Echreckte fie der nicht von statten. Der Korpsgeist und das durch die gewerkschaft. Sichtwechiel des Schutzverbandes nicht, sie würden in weit größerer Bei der Refrutenaushebung feuerte ein Rekrut neun Re­Ljubartow( Gouv. Ljublin), 2. November. ( W. T. B.) liche Erziehungsarbeit in den Organisationen gewedte Standes- Zahl die Forderungen der Ausständigen bewilligen. Alle Be­bewußtsein, wie die Empfindung daß hier Staatsbürgerrechte von mübungen, aus den Riben der Streifenden Verräter zu ergattern. bolverschüsse gegen die Aerzte und erschoß sich darauf selbst. höchstem Werte preisgegeben werden sollten, häumte' sich auch in find bisher gescheitert. Die Ausständigen stehen fest und erwarten, Vier Kugeln durchlöcherten den Ueberzieher eines Arztes. Stertrade auf gegen den Druck. Und fast schien es, als fönnte daß der Zuzug wie bisher streng gemieden wird. der Schlag, den die Werksleitung gegen die Organisationen führen Die Ueberschwemmungen in Algerien . wollte, abgewiesen werden. Während der Mittagspause famen die vergewaltigten Angestellten zusammen, um in einer bom Deutschen Aussperrung der bremischen Tabakarbeiter. Blida, 2. November. ( W. T. B.) Die Ueberschwemmungen Technikerverband und Bund der technisch- industriellen Beamten Die bremischen Zigaretten und Tabaffabrikanten haben am haben in der Ebene bon Mitidja große Verheerungen angerichtet. einberufenen gemeinschaftlichen Fabrikversammlung, an der zu Mittwoch die Kündigung sämtlicher organisierten Arbeiter beschlossen, Gin Steinmeslager mit 43 Personen ist vom Boden verschwunden. fällig in der Gegend we.de leitende Beamte beider Organi falls die Arbeiter in den vom Ausstand betroffenen Firmen die In Maisonarree wurden 11 Leichen geborgen. Eine Herde von fationen teilnahmen, zu dem Anfinnen der Direktion Stellung zu Arbeit nicht bis zum Freitag, den 3. November, wieder aufnehmen. 200 Rindern ist hinweggeschwemmt worden. nehmen. In geheimer Abstimmung, mit 31 gegen 3 Stimmen bei 3 Enthaltungen, hatten die Angestellten beschlossen, das Verlangen der Direktion energisch zurüdzuweisen und den Organisationen treu zu bleiben. In einer besonderen Erklärung, Eine internationale Konferenz der Hotel, Restaurant- und die mit 31 Unterschriften versehen war, wurde zum Ausdruck ge- Caféangestellten, die zweite dieser Art, wurde vor einiger Zeit in bracht, daß das Verlangen der Werfeleitung der Ehre der An Amsterdam abgehalten. Bertreten waren Holland , Deutsch gestellten und ihrem Rechte ale Staatsbürger widerspreche" und land, Belgien , Frankreich , Dänemart, Italien und daß sie nicht in der Lage seien, auf einfachen Befehl hin Be England. Bei dem englischen und bei einem der belgischen schlüsse zu fassen, die außerhalb des Rahmens ihrer Dienstver- Vertreter handelte es sich um Delegierte von Verwaltungsstellen Berantw. Redakt.: Michard Barth, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Husland.

Großfeuer in Manila .

Manila , 2. November. ( W. T. B.) Der Chinesenstadt­teil ist durch eine Feuersbrunst verheert worden. Der Schaden beläuft sich auf mehr als eine Million Dollars. Soldaten der Bereinigten Staaten waren den Feuerwehrleuten dabei be­hilflich, das Geschäftsviertel zu retten.

Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.