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In den Außenvierteln des Südoftens und des Oftens, des Nord- I Wählerabteilung etwa nicht wie in anderen Drten eine rein prole- 1 oftens und des Nordens, den großen Arbeiterquartieren Berlins , tarische Bevölkerung auf, sondern hier gehört noch der sogenannte behaupteten die sozialdemokratischen Wähler fast überall allein das Mittelstand zu den Wählern britter Güte". Um nämlich in Char­Feld. Nur in einigen Bezirken dieser Stadtteile hatten die Frei- Tottenburg Wähler der zweiten Klasse sein zu können, muß man sinnigen sich noch den Lurus geleistet, mit Durchfallskandidaten vor die Wähler der dritten Klasse hinzutreten. Hier schickten sie von der ersten Wahlstunde an ihre Schlepper aus, aber der Liebe Müh war umsonst. Im 23. Wahlbezirt, wo für den Freifinn als etwas ganz Apartes der frühere Lehrer Tews Kandidierte, waren besonders Lehrer und sonstige Beamte aufgeboten worden, sich an der Agitationsarbeit des Wahltages zu beteiligen. Die Beamten, die in diesem Wahlbezirk zahlreich wohnen und auf die der Freifinn große Hoffnungen gesetzt hatte, wurden als Mußwähler in Auto­mobilen zu den Wahllokalen geschleppt. Aber die Stimmen für Tews, die auf diese Weise mühsam zusammengebracht wurden, ver­santen in der unaufhaltsam andrängenden Flut der Stimmen für unseren Genossen Heimann. Schon etwa um 1 Uhr mittags war für Heimann ziemlich das erste Tausend voll, während der Gegner crft über das erste Viertel hinaus war.

Am heißesten wurde in denjenigen Bezirken gekämpft, wo der Freisinn selber noch einen Besik zu verteidigen hatte, in dem Stadtinneren und der Friedrichstadt mit den Wahl­bezirken 1 und 2, im Westen und Südwesten mit den Wahlbezirken 3, 4, 5, vor allem aber in der inneren Luisenstadt mit dem Wahl­bezirk 14, dem letzten, der in der Osthälfte Berlins dem Freisinn bisher noch geblieben war. Vor den Wahllokalen standen die Zettel. verteiler des Freisinns, meist behängt mit großen Pappbafeln, auf denen in Riesenbuchstaben die Namen der Freisinnskandidaten prangten. In Bezirk 1 trat der Freisinnskandidat Giese als ,, Gelber " auf, indem er auf gelben Plakaten sich den Wählern empfahl. Vor dem Wahllokal in der Gipsstraße pries ihn ein Zettel­verteiler als national- liberal" an, wobei der Zusaz national" wohl auf die konservativen Wähler wirken sollte. In allen diesen Bezirken wurde von den Freisinnigen mit Aufbietung der äußersten Straft gearbeitet, um ihre Wähler heranzuholen. Besonders in den Bezirken des Westens wurden zahlreiche Droschtenautomobile und auch elegante Privatautomobile zur Schlepparbeit benut. Manch mal fuhren vor einem Wahllokal nacheinander zwei, drei, vier Auto­mobile vor; der Berliner Kommunalfreifinn hats ja dazu, für jede Stimme die Roften einer Autofahrt dranzuseßen. Im Bezirt 4 bemerkte man unter den Schleppern des Freisinns eine ganze Anzahl Personen, die dem Beamten in Zivil so ähnlich sahen, wie ein Ei dem anderen. Man sagt uns, es seien dort Postbeamte in den Dienst des Freisinns gestellt worden.

Ein Heer von Hilfstruppen war in dem Wahlbezirk 14 aufgeboten worden, den die Freisinnigen in verzweifeltem Ringen gegenüber dem Anfturm der Sozialdemokratie noch einmal be­haupten zu können gehofft hatten. An den Anschlagsäulen priesen Riesenplatate in rot Herrn Rosenow als den alleinigen bürger­lichen liberalen Kandidaten gegen die Sozialdemokratie an. Unter dem Schlachtruf gegen die Sozialdemokratie" nötigten sie dann mit Vorliebe die Beamten heran, die sonst konservativ ivählen müssen und jetzt den Kommunalfreifinn aus der Batsche helfen sollten. Scharen junger Kaufleute, die vermutlich wieder bon ihren Arbeitgebern in das freifinnige Agitationsbureau hin­cintommandiert worden waren, sah man auf den Beinen, um die Wähler herbeizuholen. Aber auch ältere Personen in offenbar guter wirtschaftlicher Position, denen es als Ehrensache ihrer Partei galt, Herrn Rosenow vor dem Durchfall zu retten, liefen werbend von Haus zu Haus. Es half alles nichts: schon in der Mittagsstunde waren wir hier dem Freifinn in der Stimmenzahl um etwa 50 Proz. voraus und unseren Vorsprung behaupteten wir bis zum Schluß der Wahl.

Der Zudrang zu den Wahllotalen blieb in manchen Bezirken bis zur Iekten Stunde sehr start. Noch um 5 Uhr abends sahen wir Wahllokale, in denen die wartenden Wähler in langer Reihe aufgestellt waren.

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Siegesfeiera

Neues vom Tage.

Karlshorst .

mindestens 290,40 M. Steuern entrichten! Mit anderen Worten: bunten Wechsel. Am Schlesischen Bahnhof ist es lebhafter Ein richtiger Herbsttag, mit Regen und Sonnenschein im Wähler, die fast 300 M. Steuern zu zahlen haben, gehören der als sonst. Auf dem Bahnsteig, an dem der Friedrichshagener dritten Abteilung an. Hinzu kommt, daß in Charlottenburg zahl- 3ug fällig ist, schwirrt es in allen Sprachen durcheinander. reiche Beamte wohnen, die dank dem System der offenen Stimm- Heute ist Rennen in Karlshorit. Rasselnd fährt der Zug ein. abgabe nicht selten gegen ihre Ueberzeugung einem bürgerlichench steige mit fünf im lebhaften Gespräch begriffenen Herren Kandidaten die Stimme geben müssen. Unter solchen Verhält- in ein Abteil der dritten Klasse. Die Unterhaltung dreht sich nissen haben die Charlottenburger Genossen natürlich viel schwerer um die Chancen im Rennen. Es wird lauter. Ein unter­mit dem Gegner zu kämpfen wie die Genossen anderer Drte. Gleich fetter Herr mit Hängewangen und wülsten unter den ver­wohl dürfen sie mit Stolz auf den Ausgang der Wahl zurüdbliden. schwommenen Augen flucht über das vorige Rennen, in dem und der Erfolg ist umso höher anzuschlagen, wenn man die er er scheußliches Bech gehabt hätte, und erklärt alle Jockeys für wähnte besonders schwierige Kampfstellung der Sozialdemokratie( Bumpen. Sagt mal," schreit er, ob wohl der Neumann berücksichtigt. wieder da ist? Der Kerl hat vorigesmal totsicher seine

waren die Versammlungen, in denen gestern abend unferen Parteigenossen die Wahlresultate verkündet wurden. Nicht nur die Genossen, welche durch raftlose Arbeit am Wahltage zu unseren Erfolgen beigetragen haben, sondern die Massen der Wähler selbst, auch nicht wenige Frauen füllten die Versammlungslokale. Mit berechtigter Siegesfreude wurden die nach und nach bekannt wer benden Resultate begrüßt. Hatten wir doch Siege zu verzeichnen B in Wahlbezirken, die noch nicht zu unserem Besiz gehörten. Mit besonderer Spannung sahen die Genossen des 14. Bezirks dem Ausfall der Wahl entgegen. Um so größer war der Jubel, als ver­fündet wurde: Unfer Genosse Fröhlich ist gewählt, Rosenow, diese stolze Säule entschwundener Freisinnsherrlichkeit hat seinen" Wahlbezirk verloren. Nicht geringer war die Freude, mit der im 2. Bezirk der Sieg unferes Genoffen Saffenbach entgegengenommen wurde, an den bis zum Abend der Wahl nur wenige Genossen geglaubt hatten. Natürlich löften auch die Siegesnachrichten aus den übrigen Bezirken begeisterte Beifallsftürme der freudig be­wegten Menge aus. Die Erwählten des Proletariats hielten furze Ansprachen. Sie flangen aus in der Erivartung, daß dieser Wahlausfall eine gute Vorbedeutung für die Reichstagswahlen sein Iverde. Am 12. Januar so war die allgemeine Stimmung muß auch der erste Berliner Reichstagswahlfreis unser und da mit ganz Berlin rot werden. Diese Hoffnung ist nicht unberechtigt, denn wenn wir schon heut bei öffentlicher Wahl im Herzen der Altstadt sozialdemokratische Mehrheiten bekommen haben, können wir bei der geheimen Reichstagswahl erst recht auf den Sieg rechnen.

so

Die Wahlen für die zweite Abteilung finden heute Montag von vormittags 10 bis nach. mittags 5 Uhr,

für die erste Abteilung

am Dienstag, den 7. November, von vormittags 10 bis nachmittags 3 Uhr statt.

Die Parteigenossen in diesen Abteilungen werden ersucht, ihre Stimme auf den Stadtverordneten Hugo Heimann , Ulmenstraße 6

zu vereinigen.

Stadtverordnetenwahlen

in Charlottenburg .

4 Mandate neu erobert. Charlottenburg gehört mit zu den wenigen Städten, in denen das elende Dreillaffenwahlrechr sich selbst in der britten wähler­#laffe in seiner ganzen Widerfinnigkeit zeigt. Es weist die dritte

Das Resultat der geftrigen Wahl gestaltet sich folgendermaßen: 18-900 M. gemacht, und wie Kaim ihn suchte, war er einfach 1. Bezirk. Eingeschriebene Wähler: 5449. Bisher: Kern( lib.) Es erhielten: Stadtverordneter Wöllmer( lib.).. 1095 Stimmen Kaufmann Emil Stulz( foz.). 1560

weg. Aber ich jage Euch, ganz spurlos weg."" Hat der den Kaim denn noch immer nicht bezahlt?" wirft ein magerer Herr dazwischen.- ,, Ach wat, der! Wat Du denkst! Das ist en geriebener Kunde!"

Gewählt: Emil Stulz( soz.) 2. Bezirk.

Eingeschriebene Wähler: 6598. Bisher: Dr. Nothholz( lib.) Es erhielten:

1696 Stimmen 1742

Kaufmann Leberecht Dehn( lib.) Gastwirt Hermann Baade( soz.). Gewählt: Hermann Baade( soz.)

3. Bezirk.

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Eingeschriebene Wähler: 7652. Bisher: Klid( soz.) A. Ergänzungswahl.

Es erhielten: Stadtverordneter Dund( lib.) Stadtverordneter Klick( foz.). Gewählt: Klid( soz.)

788 Stimmen 8028

B. Neuwahl zur Bermehrung der Stadtverordneten. Es erhielten: Oberpostsekretär Kanzenbach( lib.).. 800 Stimmen Stadtverordneter Dr. Borchardt( foz.). 2500

Gewählt: Dr. Borchardt( soz.)

4. Bezirk. Eingeschriebene Wähler: 5799. Bisher: Dr. Borchardt( soz.) Es erhielten:

Stadtverordneter Dr. Rothholz( lib.). 1421 Stimmen Stadtverordneter Hugo Klid( foz.). 1122

Gewählt: Dr. Rothholz( lib.) 5. Bezirk.

Eingeschriebene Wähler: 5270. Bisher: Baschle( lib.) Es erhielten:

Sanitätsrat Dr. Bruno Schäfer( lib.) 1119 Stimmen Landtagsabgeordneter Paul Hirsch ( foz.) 1518

Gewählt: Paul Hirsch ( foz.) 6. Bezirk. Eingeschriebene Wähler: 4932. Bisher: Wöllmer( lib.) Es erhielten: Sanitätsrat Dr. Braunschild( lib.). 1044 Stimmen Gastwirt Hermann Baade( soz.)

˚

1562

Gewählt: Hermann Baade( foz.)

7. Bezirk.

Eingeschriebene Wähler: 5447.

Bisher Jolenberg( lib.) und Marquard( lib.) A. Ergänzungswahl

Es erhielten:

.

Stadtverordneter Bergmann( lib.). 944 Stimmen Bezirksvorst. Rosenthal( soz.).

Gewählt: Bergmann( lib.)

862

Karlshorst ist erreicht. Wer nicht Bescheid weiß, braucht nur dem Hauptstrom der Passanten zu folgen, um sicher nach) der Rennbahn zu kommen. Das hellgraue Staket ist von Zaun­gästen belagert. Die meisten haben Rennzeitungen und Wett­listen in Händen. Das erste Rennen ist schon vorüber. An­feuernde und mißbilligende Rufe werden laut. Von innen tritt ein Mann dicht an den Zaun und flüstert meinem Nach­bar schnell etwas zu. Ich höre nur: Telephonieren!" Da raft der Mann auch schon nach dem gegenüberliegenden Lokal. Ein Trompetentusch verkündet das Ende des ersten Rennens. 2 und 7 haben gefiegt, und die Menschenmasse vom Zaun strömt hinüber in die Lokale. An den Eingängen stehen immer 3 bis 4 Polizeigestalten. Fahnden sie auf schwindel­hafte Wett- und Buchmacher? Man hat den Eindruck, als ob dicht hinter ihren breiten Rücken das Geschäft floriert.

Ich komme zum zweiten Haupteingang der Rennbahn. Auf einer gegenüberliegenden Wiese stehen zahllose Auto­mobile. Immer neue kommen hinzu und suchen noch einen Warteplatz zu erwischen. Links stehen vereinzelte Droschken, auf der Straße auch einige Autoomnibusse, aber das Gros der Besucher ist in eigenen oder gemieteten Autos gekommen. Doch wo kommen nur die vielen Kinder her? Wohl an 50 find auf Straße und Rajenfläche verteilt und laufen, kriechen und stehen überall umher. Einem Kraftwagenlenker, der zum Rennplatz hinübersieht, wird sofort angeboten, die Sorge für jein Gefährt zu übernehmen, wenn er mal' rübergehen möchte. Vier fleine Knirpse rennen mit einem Eimer über die Straße nach einem kleinen Fließ und schleppen Wasser zu dem Halte­platz der Droschfen, um es womöglich gegen ein Trinkgeld umzutauschen. Die Straße im vom letzten Regenguß noch boller füßen und Schlamm, und der Anzug der Kinder, zu größten Teil äußerst mangelhaft und schäbig, ist bis zum Hals hinauf bespritzt. Jest fommt ein neues Auto ange­fahren. Ein Rudel Jungens läuft ihm entgegen. Der Dreisteste schwingt sich auf das Trittbrett. Die anderen laufen nebenher. Noch hält der Wagen nicht, da reißen die Jungen schon die Türe auf und stehen mit abgezogenen Müßen in Dienerstellung da. Ein größerer Junge hilft einem der Herren den kostbaren Pelz überziehen, ein anderer läuft zur Kasse, die gewünschten Billette zu holen und ein kleiner Knirps, den die größeren zurüdgedrängt hatten, hat sich des im Wagen zurückgebliebenen Fernrohrs bemächtigt und reicht es nun der einen Dame hin. Und nun geschieht das häßlichste dieses ganzen Bildes: ehe die Herrschaften die Kieswege der Rennbahn betreten, Inien die Kinder plöglich mitten im Schmutz der Straße hin und reiben mit einem mitgebrachten Lappen die Stiefel der Besucher blank. Niemand von diesen Herren und Damen scheint das Entwürdigende dieser Situation zu sehen. Sie werfen den Kindern ein Trinkgeld zu und gehen lustig schwabend fort. Schon stürmen die Kleinen einem neuaukommenden Auto entgegen. Von dent einen als lästige Bettler abgewiesen, von dem anderen mit hochmütiger Miene geduldet, lefen sie im wahrsten Sinne des

Erfahwahl für den verzogenen Stadtverordneten Marquard( lib). Wortes ihr Bissen Brot im Schmutz auf. Fragt man die

Es erhielten:

Redakteur H. G. Erdmannsdörffer( lib.) 942 Stimmen Schriftsteller Simon Kazenstein( foz) 854 Gewählt: Erdmannsdörffer( lib.) 8. Bezirk. Eingeschriebene Wähler: 4282. Bisher Bergmann( lib.) A. Ergänzungswahl. Es erhielten:

"

Stadtverordneter Jolenberg( lib.) 704 Stimmen Gastwirt Hermann Baade( foz.).. 505 Gewählt: Jolenberg( lib.) B. Neuwahl zur Vermehrung der Stadtverordneten. Es erhielten:

Stadtverordneter Kern( lib.) Rechtsanwalt Dr. S. Rosenfeld( soz.) Gewählt: Kern( lib.)

694 Stimmen 507

Kinder aus, so hört man immer das alte Lied: die Not der Eltern zwingt die Kinder in die unwürdigsten Verhältnisse hinein. Und wenn vielleicht einmal ein Junge ohne Wissen der Eltern mitläuft, ist es da nicht meistens auch die Not, die es den Eltern unmöglich macht, ihr Kind beffer zu behüten? Freilich, was wiffen die Menschen, die sich nicht schämen, ein Kind im Straßenschmuß vor sich fnien zu lassen, um nur ja feinen Schmutzfled an ihren Lackstiefeln zu haben, von der Not des Volkes? Ein eigentlicher Notstand ist ja nicht vor­handen, wie unser Ministerpräsident so schön festgestellt hat! Schwere Explosion. Sonnabendabend experimentierte der 15jährige Sohn des Kaufmanns Paul, der im Hause Beer­mannstraße 4 in Treptow wohnt, mit einer selbst gebauten Dampfmaschine. Gegen 10 Uhr abends erfolgte eine heftige Er­plosion. Mehrere Metallteile lösten sich von der Maschine und trafen die Mutter des Knaben am Kopf. Sie wurde so schwer Der 15 jährige berlegt, daß bald darauf der Tod eintrat.

8 reguläre Erfagwahlen, 2 infolge der Vermehrung der Stadt- babongekommen. Wie aus der Zusammenstellung ersichtlich ist, handelt es sich um Stnabe und eine jüngere Schwester sind mit leichteren Verlegungen verordneten von 72 auf 78 erforderliche Ergänzungswahlen und 1 Eine traurige Aufklärung hat das Verschwinden einer Gemüts­für einen Stadtverordneten, der sein Amt niedergelegt hat. Bon franken gefunden. Seit mehreren Tagen wurde die 55 Jahre alte den neu zu besetzenden 11 Mandaten waren bisher 2 im Besitz der Witive Johanna Braunsdorf aus der Gartenstraße 15 vermißt. Sozialdemokratie. Wir haben demnach den 1., 2., 3.( Neuwahl), 5. Frau V. war feit Monaten schwer gemütstrant und sie hatte schon wiederholt ihrem erwachsenen Sohn gegenüber geäußert, sie werde und 6. Bezirk gewonnen, während wir das bisher innegehabte nicht mehr lange unter den Lebenden weilen. Mitte voriger Woche Mandat im 8. Bezirk bei der Ergänzungswahl verteidigt, das uns verschwand fie aus ihrer Wohnung und gestern wurde die Leiche bisher im 4. Bezirk gehörige aber an den Gegner verloren haben. der Vermißten im Tegeler See gelandet. Die Unglüdliche hatte jich Besonders erfreulich ist der im Vergleich zu den 1909 abgebenen an der Uferpromenade ins Wasser gestürzt, um den Tod in den Stimmenzuwachs. So haben wir im 1. Bezirk 800, im 2. Bezirt,

fozialdemokratischen Stimmen in einigen Bezirken beträchtliche Wellen zu finden.

Ueberfallen, mishandelt und vergewaltigt worden sein will ein der weitere Teile des Schloßvierte Is umfaßt, 850 Stimmen Mädchen, das gestern im Tegeler Forst schwer verletzt aufgefunden gewonnen, im 8. Bezirk gar 450, dagegen hat hier der Liberale wurde und sich als eine 28 Jahre alte Emma Kasten ausgab. Nach 100 verloren. Jm 4. Bezirk beträgt die Zunahme 150 Stimmen, ihren Angaben wurde sie im Tegeler Forst von einem unbekannten im 5. Bezirk 500. Jm 6. Bezirk beträgt unser Gewinn an Stimmen Manne überfallen, der sie, als sie sich zur Wehr setzte, mißhandelte rund 200, im 7., der Teile des Hochschulviertels umfaßt, tönnen wir eine und sich schließlich noch an ihr verging. Sie schildert den Täter als Stimmenzunahme von 100 buchen. Dabei ist allerdings zu berüd- einen etwa 30 Jahre alten Mann, der ungefähr 1,75 Meter groß fichtigen, daß dieser Wahlbezirk durch den Ausbau der Gegend um ficht hat und einen schwarzen Jadettanzug und einen schwarzen ist, hellblondes Haar und Schnurrbart und zahlreiche Bideln im Ge. die Dahlmannstraße um 600 Wähler zugenommen hat. Die Libe- steifen Out trug. ralen find auf ihrer früheren Stimmenzahl stehen geblieben. Im 8. Wahlbezirk, der Teile des Kurfürstendammes und des Hochschul­viertels enthält, haben wir unsere Stimmenzahl behauptet. Unsere Charlottenburger Genossen haben die Arbeit der letzten Wochen nicht umsonst geleistet. Die Position unserer im Rathause figenden Genoffen ist durch den Ausfall dieser Wahl gestärkt worden. Budem ist das Wahlresultat als ein gutes Omen für die im Januar stattfindende Reichstagswahl zu betrachten.

Ihren Verlegungen erlegen ist die 82 Jahre alte Witwe Heckel, die bei ihrem Sohne in der Schönleinstraße 3 wohnte. Die alte Frau, die sich noch rüstig und wohl fühlte, wollte am Dienstag vor acht Tagen eine Freundin am Rottbuser Damm besuchen. Als sic fura vor deren Wohnung den Fahrdamm überschreiten wollte, über­hörte sie das Hupenzeichen eines Autoomnibusses, der von der Hasen­heide her angefahren fam. Sie wurde zu Boden geschleudert und erlitt hierbei schyvere Verlegungen. Mit einer Droschke schaffte man sie nach dem Urban- Krankenhause, wo sie Sonnabend an den Folgen der erlittenen Berlegungen gestorben ist.