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Proteft gegen die koloniale Raubpolitik.

Jungliberale Halbheit.

Während die nationalen" Stelzpatrioten in der Presse In Karlsruhe tagten am Sonnabend und Sonntag die über die verpaßte Gelegenheit zu einem weltpolitischen Kriegs- ung liberalen. Nach einem Referat Dr. Kauff­abenteuer zetern, hat das internationale Prole- manns und einer längeren Debatte einigte man sich auf tartat am Sonntag in einer großen Anzahl machtvoller eine Resolution, in der es heißt: Kundgebungen Protest gegen den frivolen Tripolis - Raubzug und die weltpolitische Eroberungspolitik erhoben. Die Kund­gebungen, denen im Laufe der Woche und am nächsten Sonntag weitere folgen werden, darunter auch in Berlin , waren überaus zahlreich besucht und eindrucksvoll.

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Wir erhielten folgende telegraphische Meldungen: Hamburg , 5. November. ( Privattelegramm des Vor­wärts".) Eine Riesenbersammlung über 5000 Sam­burger Arbeiter nahm ein eindruckvolles Referat von Adler­Stiel entgegen, der den Zusammenhang zwischen der kapitalistischen Ausbeutung und den neueren Kriegen aufzeigte, die Barbarei italienischer Kriegsführung brandmarkte und das Ende der tapitalistischen Entwicklung gekommen sieht. Unter großem Beifall wurde die Sympathieerklärung der italienischen Arbeiter in Hamburg verlesen. Darauf erfolgt die einstimmige Annahme der Protestresolution gegen den Strieg.

( Der Tagesbefehl des Generals Caneba tommt zu spät. Die Bestialitäten der Italiener und die Massenabschlachtungen wehrloser Eingeborener werden dadurch nicht ungeschehen gemacht.)

Neue Bestätigung der Greuel.

Der Kriegsberichterstatter eines Scherlblattes depeschiert über Malta : Unter Hinweis auf die Vorgänge der deutschen inneren und Das Oberkommando in Tripolis behauptet gegenüber den Vor­auswärtigen Politik der lekten Zeit berlangt der Neichsverband würfen, daß ein Teil seiner Truppen sich zu Unmenschlich­der Vereine der Nationalliberalen Jugend den Ausbau unserer teiten gegen die Araber habe hinreißen lassen, es sei dazu Staatsverfassung durch verantwortliche Reichsministerien und einen erst nach der Verstümmelung italienischer Soldaten durch Ein­Die Richtigkeit dieser Dar­Staatsgerichtshof. Es ist unter Beibehaltung des geborene gekommen. allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten ahlrechts eine stellung wird jedoch von Augenzeugen bestritten. Verbesserung des Wahlsystems herbeizuführen, die den Neichstag Danach sollen vielfach ohne Rücksicht auf die Schuld des einzelnen als eine gerechte Vertretung des gesamten Volkswillens er Maffenerschießungen stattgefunden haben. Auch sollen in wieder­scheinen läßt. Das zu erreichen wird möglich sein durch eine holten Fällen unschuldige Frauen und Kinder, blinde Bettler und gerechtere Einteilung der Wahlkreise oder noch besser durch Ein- Krüppel auf weite Entfernungen erschossen worden sein. Vor einem führung eines Proportionalwahlsystems. Den Tendenzen, die Bazarett lagen eine verwundete alte Frau, ein fonfessionelle Trennung auf alle Gebiete des Lebens übertragen rantes Mädchen und ein tranfer Anabe ber= wollen und Unterordnung des Staates unter die Kirche erstreben, ich machtend im Sande . Die Aerzte wurden von einem Eng­muß durch energische Anwendung der staatlichen Hoheitsrechte länder und einem Deutschen gebeten, den Hilflosen beizustehen. entgegengetreten werden. Die Prüfung des Verhältnisses zwischen Allein man überließ sie ihrem Schicksal, so daß sie nach 24 Stunden Staat und Kirche muß unter Beobachtung der Freiheit der an Durst- und Hungerqualen starben. Verschiedene Europäer haben Ausübung des religiösen Bekenntnisses sich vollziehen. Zum Schluß ihren Konsulaten über Beobachtungen dieser Art protestierende Be­wendet sich die Resolution mit scharfen Worten gegen die schwächrichte überreicht. Eine Erklärung für diese Ausschreitungen ist viel­liche Haltung der Regierung in der auswärtigen leicht in dem Verhalten des Generals Caneva zu suchen, der seinen Politik, namentlich in der Marottofrage Es wird Truppen stets unsichtbar bleibt. Die anfänglich gutmütigen und energische Durchführung der Kolonialpolitit gutgelaunten Soldaten wurden hinter Sandwalle gelegt, wo sie un­und systematischer Ausbau der Flotten und der Rüstung tätig bleiben. Auch der Divisionär wohnt in der Stadt und er­zu Lande gefordert. Die Mittel sollen durch eine Reichserven beisammenliegen, nur als seltener Gast. Als der Befehl zur scheint in der bordersten Linie, wo alle Truppengattungen und Re­erbschaftssteuer aufgebracht werden. Räumung der Dafe tam, fehlte jede Aufsicht durch Borgesetzte bis Stettin , 5. Novbr.( Privattelegramm des Vorwärts"). Die Jungliberalen sind jene Ratioualliberalen, denen der zum Hauptmann herunter. Bei der Jagd auf Araber wurden Todes­3wei imposante Versammlungen stimmten nach Aufwand an Phrasen, die die Alten produzieren, noch immer urteile von gewöhnlichen Soldaten verhängt und vollstreckt. Die Referaten von chumann und Decker der Sympathie- nicht genügt! Die Jungliberalen müssen wissen, daß es gerade ewigen arabischen Angriffe bei Tag und bei Nacht haben die resolution begeistert zu. die nationalliberale Fraktion im Reichstag war, Truppen offensichtlich ihrer Nerven beraubt, Frankfurt a. M., 5. Nobbr.( Privattelegr. des Vorwärts"). die alle Bemühungen der Sozialdemokraten bereitelten, und daß jogar die unfriegerischen Araber der Stadt die Waffen In Frankfurt a. M. fand heute mittag 12 Uhr im Stauf den Zusammenbruch des persönlichen Regiments zur Aus. ergriffen haben, daran sind die Italiener selbst nicht schuldlos. Unter männischen Vereinshaus eine Demonstrations- Versammlung gest a Itung der Verfassung zu benügen. Alle unsere Der Konsul Galli, der für die Zivilbehörden mit den Eingeborenen ihrem herrischen Auftreten haben auch die Europäer viel zu leiden. gegen den Krieg und für den Frieden statt. Der Anträge auf Schaffung eines wirksamen Interpellationsrechts, und Fremden verkehrt, hat sich auf diese Weise seine Sympathien Einladung des sozialdemokratischen Vereins folgten 2500 auf Einführung des parlamentarischen Regimes und eines Männer und Frauen. Hunderte fanden feinen Platz mehr. Ministerverantwortlichkeitsgesetzes scheiterten damals nicht nur Die Erschienenen nahmen die Ausführungen des Referenten, an dem Widerstand von Zentrum und Konservativen, sondern Genossen Hermann Wendel , mit lebhafter Zustimmung auf. auch der Nationalliberalen. Mit dem Referenten erhoben die Versammlungsbesucher energischen Protest gegen den mir von tapitalistischen und imperialistischen Interessen diftierten italienischen Raubzug und gegen den Völkermord.

In Altona fand gleichzeitig eine Maffenversammlung von aweitausend Personen statt, in der Frohme unter braufendem Beifall sprach. Die Resolution wurde unter stürmischer Zustimmung angenommen.

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verscherzt.

Answeisung der Italiener . Ronftantinopel, 4. November. Es heißt, der Ministerrat habe für den Fall, daß die Feindseligkeiten auf den Ebensowenig lassen wir uns durch die Forderung auf Ein- Archipel ausgedehnt würden, beschlossen, sämtliche Italiener führung einer gerechten Wahlkreiseinteilung aus der Türkei auszuweisen. täuschen. Abgesehen davon, daß die Nationalliberalen in Preußen zu den verstocktesten Feinden des In der angenommenen Resolution wird gesagt: gleichen Wahlrechts gehören, marum wählen Die Versammlung gibt ihrer tiefsten Empörung Aber die die Jungliberalen für ihre Resolution eine so zwei­freche Friedensstörung durch die italienische Regierung Ausbrud. deutige Fassung und Sie nimmt mit Entrüstung Kenntnis von der dem Böllerrecht teilung der Wahlkreise nach der Größe der Einwohner. berlangen nicht Neuein­hohnsprechenden Grausamkeit und Brutalität der italienischen zahl? Das bestärkt den Verdacht, daß es ihnen nicht um Striegführung und fennzeichnet insbesondere die Erschießung eine gerechte Vertretung, die den wirklichen Willen der friegsgefangener Araber als feigen Mord. Die Versammlung drückt den türkischen und italienischen Opfern Wähler zum Ausdruck bringt, zu tun ist, sondern um erklärten Republir haben eine Brotlamation dieses Krieges ihre wärmste Anteilnahme aus und sendet nationalliberale Mandatspolitit, wie sie in erlassen, in der erklärt wird, daß sich die republikanische Re­ihren Klaſſengenossen in der Türkei und in Italien ihre brüderlichsten Preußen ihre Leute bei den Wahlreformversuchen ausschließ- gierung weder gegen die Fremden noch gegen die Mandschus, Grüße. Sie weiß sich in der unerbittlichen Feindschaft gegen den lich betrieben haben. sondern gegen die Dynastie richte. Außerdem bersichert

Ausland.

Sofia , 5. November. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Hier fand heute eine große Arbeiterver­sammlung statt, die sich zu einer imposanten Friedensdemon­stration gestaltete.

Die Revolution in China .

Eine Broklamation der Republikaner . Shanghai , 4. November. Die Führer der in Hankau

Krieg eins mit dem Millionenheere der sozialistischen Internationale." So bleibt als das einzige, was von der Resolution ernst die Proklamation allen Fremden Schuh, Haftung für Stuttgart , 5. November. ( Privattelegr. des Vorwärts".) zu nehmen ist, nichts als die Flotten- und Kolonial- alle Verbindlichkeiten, Ersatz des durch die Revolution ber­Die Stuttgarter Protestversammlung war riesig besucht. treiberei. Die Jungliberalen möchten freilich dem Volke ursachten Schadens, verspricht den Fremden Handels­Sie eröffnete den Wahlkampf in trefflicher Weise. Die Re- einreden, daß die ungeheuren Kosten des neuen Wettrüstens freiheit im gesamten Reich und warnt vor Bruch solution gegen die Tripolisaktion wurde angenommen. durch eine Erbschaftssteuer aufgebracht werden sollen. der Neutralität, Lieferung von Konterbande sowie vor jeglicher Aber die Gimpel, die das noch glauben, sollen erst noch ge- Unterstützung der kaiserlichen Regierung. funden werden. Eine wirklich erhebliche Erbschaftssteuer würde Kaiserliche Edikte. nirgends erbitterteren Widerstand finden als bei den natial- Befing, 4. November. Eine Anzahl von Editten ist heute liberalen Geldsadvertreter n. Die Herren wollten erlassen worden. Eins fordert zur Eintracht zwischen Chinesen ja die unbedeutende Erbschaftssteuer, die Bülow vorschlug nur und Mandshus auf und billigt den Entschluß Juan­deshalb schlucken, um die Ausrede zu haben 400 Millionen ichikais, die Feindseligkeiten für einige Zeit einzustellen. Ein indiretter Steuern zu bewilligen. Und so würden sie's anderes erklärt sich nicht einverstanden damit, daß Juanshitai auch in Zukunft halten: auf jede Million Besitzsteuern würden den Vorfiz im Kabinett ablehnt. fie 10 Millionen Steuern der Besiglosen auferlegen und Baris , 5. November. ( Pribattelegramm des bann noch Bewunderung berlangen für ihre Opferfähigkeit. ,, Borwärts".) Das Protestmeeting gegen den Krieg war Nein, die jungliberalen Sirenentlänge werden keinen mehr überfüllt, über 6000 Personen hatten sich eingefunden. Als verführen. Der imperialistischen Politit, dem Vorsitzender fungierte Vandervelde , der die einleitende großen tapitalischen System feinen Mann Rede hielt. Er tadelte scharf den blinden Ministerialismus und feinen Groschen, das ist die Losung für den gewiffer italienischer sozialistischer Deputierten, der die prole- 12. Januar. tarische Gegenaktion schwächt. Der Redner forderte auf zum Kampf gegen die Ursachen des Krieges, gegen Kapitalismus , Militarismus und koloniale Raubpolitik. Weiter sprachen der Deputierte Genosse Sembat, der als

nationale Reaktion.

Der Krieg.

Die italienische Regierung proklamiert die Annegion von

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Tripolis .

Ein nenes Gefecht.

Kiderlens Schrankfüße.

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Die Berliner Renesten Rachrichter wirbigen bie Deutschland von der Regierung angemutete Rolonialerwerbung folgendermaßen: Riderlens Sarantfäße fo taufen wir hiermit feierlichst und mit dem Namengebungsrecht des luftigen Casanova, Ritters von Seingal, diesen heroischen Bugang zum Stongo". Kamerun ist jest ein schiefer Schrant ge. worden. Die beiden Füße fennen wir. In der unterften Schublade ruht die Urheimat des Gorilla, ruht Schlaf. trantheit, Fieberpest, Rassen- Entartung, Raub­bau an Menschen und wäldern und ruhen noch 14 Gesellschaftsmonopole, die bis zum Jahre 1919, wo nicht bis 1929, auch dem deutschen Erwerber die Hände völlig feffeln, falls er sie nicht mit schierem Gelde austauft. Daß aus dieser unteren Schublade Krieg, Pestilenz und Seuchen in die obere Schublade steigen, in unser altes Kamerun , das ist die schwere Gefahr."

Sintermänner des Blattes je de Bewilligung für den schtefen So das freikonservative Blatt. Wir hoffen, daß die politischen Schrant" ablehnen. Daß dem Bolle später nicht andere foloniale Gaben aufgedrängt werden, dafür hat das laffenbewußte Proletariat zu sorgen!

einzigen Vorteil des Marokkoabkommens die nunmehrige Not­wendigkeit einer französisch- dentschen Annäherung Rom , 5. November. Die Agenzia Stefani" meldet: Hinstellte. De Preffensé deckt die Sünden der euro - zeichnet: Auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und des Der König hat heute früh nachstehende Verfügung unter­päischen Diplomatte auf und Jaurés wendet sich zum Ministers der auswärtigen Angelegenheiten verfügen wir: Schluß scharf gegen die spanische und inter - Tripolis und Cyrenaika werden unter die volle und ganze Oberhoheit des Königreichs Italien gestellt. Die endgültigen Brüssel , 5. November. ( Privattelegramm des Bestimmungen für die Verwaltung der genannten Gebiete Borwärts".). Das Massenmeeting im Volkshause war werden durch Gesetz festgelegt werden. Bis zur Verabschiedung überfüllt und nahm einen enthusiastischen Verlauf. Beson- dieses Gesetzes wird durch königliche Erlasse regiert werden. ders wurde das Erscheinen des türkischen Delegierten Nahum Borstehende Verfügung wird dem Parlament unterbreitet demonstrativ begrüßt. Huysmans als Vorsitzender eröffnete das Meeting um 4 Uhr. Er erinnerte an die Aktion des werden, um Gesetz zu werden. Internationalen sozialistischen Bureaus, in allen Ländern Die Behandlung des Marokkoabkommens in Frankreich . gegen den Raubzug Italiens zu protestieren und für den Frieden zu demonstrieren. In Saloniki haben gestern 8000 erfolgte ein leiner Angriff auf die östliche italie Gefeßentwurf betreffend die Billigung des deutsch - fran­Tripolis, 5. November. ( Meldung der Agenzia Stefani".) Gestern Paris , 4. November. ( Meldung der Agence Havas".) Der Arbeiter protestiert, heute protestieren die Arbeiter in 15 Lännische Front in dem Abschnitt zwischen Scharaschat und dem zösischen Abkommens wird wahrscheinlich in den ersten dern, weitere Demonstrationen werden folgen. Huysmans feinen Fort Mesri. An diesem Angriff, dem einige Kanonenschüsse Tagen nach dem Wiederzusammentritt des Parlaments dem Bureau verliest ein Schreiben der italienischen Partei, das deren Soli- vorausgegangen waren, nahmen ungefähr zweihundert Araber der Deputiertenfammer überreicht werden. darität mit dem Brüsseler Meeting und die Zustimmung und zum ersten Mal in ihren Shafiuniformen gut sichtbar Etwa acht Lage zur Resolution ausspricht. Ferner eine Zustimmung des einige Abteilungen türkischer Regulären teil. Der Angriff, der fich für seine Prüfung durch die Kommission für auswärtige werden voraussichtlich für die Drudlegung bes Entwurfs, bes Protestmeetings in Athen . Als erster Redner charakterisiert Baillant- Paris den nicht mit Nachdruck durchgeführt und von zwei Kompagnien des wendig sein, sodaß die Besprechung des Entwurfs erft um gegen eine Stellung der Bersaglieri und Grenadiere richtete, wurde Angelegenheiten und für die Abfassung des Berichts not­Marokkohandel und den Naubzug Italiens , das er als eine 63. Infanterieregiments zurüdgewiesen. Der Feind hatte schwere den 14. oder 15. November möglich sein wird. Mit der Be­Nachahmung des ähnlichen Vorgehens Englands bezeichnet. Verluste, das 63. Infanterieregiment einen Toten. Darauf schildert Genosse Scheidemann den Abscheu des deut­sprechung des Entwurfs wird die Beratung von Interpella­schen Volkes gegen die zum Kriege hetenden Kapitalisten und jetzt so start an Bahl sie haben sich seit dem 26. Oktober fast ver- die Veröffentlichung eines Gelb buches erfolgen soll, da die Ver­Die italienischen Truppen in der Umgebung von Tripolis find tionen berbunden sein. Es scheint nicht, daß vor der Debatte Junfer. Unter brausendem Beifall spricht Nahum für die doppelt und sind so gut verschanzt, daß die Okkupation jetzt un- öffentlichung zuviel Zeit in Anspruch nehmen würde. türkischen Sozialisten und wendet sich vor allem bedingt gesichert erscheint. Diesem Einbrud fönnen sich selbst die gegen die Greuel der Italiener vor Tripolis . Fournemont vom J. S. B. ruft das Volk zur endgültigen Haltung den Italienern gegenüber sieht. Die moralische Haltung Eingeborenen nicht entziehen, wie man aus der Aenderung ihrer Abwehr der Kriegsgefahr durch starke Organisationen auf. der Truppen ist ausgezeichnet, um so mehr, als ein Angriff menis Darauf bringt Huysmans eine Resolution zur Verlesung, wahrscheinlich ist. Man erwartet bereits den Vormarsch gegen den in der das Meeting energisch gegen den von der italienischen Feind, der so geschwächt ist, daß man kaum noch einen wirksamen Regierung im Einbernehmen mit anderen Mächten unter- Widerstand zu befürchten hat. nommenen Raubzug gegen die Türkei protestiert und die Solidarität des italienischen und türkischen Proletariats be­grüßt. Die Resolution spricht ferner den Abscheu des Prole­tariats gegen den Militarismus in allen For men aus und verlangt schiedsgerichtliche Lösung aller Konflikte.

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Zu spät!

Rom , 5. November. General Caneba hat neuerdings einen Tagesbefehl erlassen, worin die Offiziere aufge­fordert werden, auf strengste Manneszucht und Diszi plin bei den ihnen unterstehenden Truppen zu halten, da er jede Das Meeting wurde um halb fieben Uhr nach begeisterter Ausschreitung gegen die Eingeborenen aufs einstimmiger Annahme der Resolution gefchloffen. strengste bestrafen werde. Berantwortlicher Redakteur Richard Barth , Berlin . Für den Injeratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts

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Wahrung des Immunitätsrechts in der Türkei . gerichts, den Deputierten& utfi wegen seiner oppositionellen Konstantinopel , 4. November. Infolge des Bersuchs bes Kriegs. publizistischen Tätigkeit berhaften zu laffen, tam es in ber Rammer zu einer lebhaften Interpellationsbebatte. Der Kriegsminister wurde aufgefordert, sofort bor ber Rammer zu erscheinen, um Aufklärung zu geben. Da der minister bis 6 Uhr abends nicht erschien, bertagte fich die inzwischen beschlußunfähig gewordene Kammer mit einer bon der Oppofition durchgesezten Erklärung, die Kammer werde eines Deputierten Verhaftung zulassen. Während der Kammer­figung beriet der Ministerrat über die Angelegenheit. Wie verlautet, ift die Stellung des Kriegsministers erschüttert. Budbruderei u. Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin SW.