Nr. 262. 28. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwo, 8. November 1911.
200. Sigung bom Dienstag, ben 7. November, nachmittags 2 Uhr.
und bei fünftigen Handelsvertragsverhandlungen wird nicht sowohl Dr. Südekum darin recht, daß die Leistung des japanischen auf die Meistbegünstigung zu achten sein, als vielmehr auf einen Arbeiters hinter der des deutschen zurücsteht; aber Abbau unserer 8ölle.( Bravo ! bei der Volkspartei.) diese Differenz wird weit mehr als ausgeglichen durch die Staatssekretär Dr. Delbrüd bestreitet, daß unsere gölle unfere Differenz der Produktionskosten, die in Japan um mehr Stoßkraft bei Handelsvertragsverhandlungen schwächen, sonst müßte ja Großbritannien einen viel günstigeren Handelsvertrag mit Japan abgefchloffen haben. Die Meistbegünstigung bringt ja manche Unbequemlichkeit mit sich; aber grundsätzlich werden wir an ihr doch Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste und zweite Be- festhalten müssen, ebenso wie an den 8öllen, die unsere ratung des Position bei Handelsvertragsverhandlungen stärken. Unterstaatssekretär Kühn( auf der Tribüne unverständlich) scheint Auskunft über Einzelheiten zu geben.
Am Bundesratstisch: Dr. Delbrüd. Eingegangen ist das Marotto a blommen.
Handels- und Schiffahrtsvertrages mit Japan . Staatssekretär Dr. Delbrück: Durch das Gesetz vom 15. Juni 1911 ist der Bundesrat ermächtigt worden, falls ein Handelsvertrag mit Japan zu stande kommt, ihn vorläufig in Straft zu setzen und dem Reichstage die endgültige Bestätigung des Vertrages vorzubehalten. Auch andere Staaten z. B. Frankreich haben denselben resp. ähnliche Wege gewählt. Dieser Vertrag liegt nunmehr vor. Eine wesentliche Veränderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Japan tritt durch den Vertrag nicht ein.
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Abg. Dr. Sidekum( Soz.):
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als 27 Proz. niedriger find als in Deutschland . Der Vorwärts" hat nicht unrecht, wenn er darüber Klage führt, daß die für die Bekleidung des fleinen Mannes in Betracht kommenden Baumwoll gewebe im Vergleich mit japanischer Augusteide unverhältnismäßig hoch belastet sind. Japan macht mit dem Vertrag ein ebenso gutes Geschäft, wie wir ein schlechtes. Wir müssen brechen mit dem ganzen Meistbegünstigungssystem.( Bravo ! rechts.)
Abg. Dr. Werner- Gießen( wirtsch. Bg.) bestreitet, daß die Schutz zollpolitik die Handelsbeziehungen erschwere und flagt über die schwächliche Maroffos und Ostmarkenpolitit. 8u der slawischen und jüdischen lommt nun noch die gelbe Gefahr. Völler Europas , wahrt Eure heiligsten Güter" und macht Geseze gegen die gelbe Ein wanderung!- Redner verbreitet sich unter wachsender Heiterkeit des Hauses über und gegen das Weltbürgertum.
Damit schließt die Debatte. Da eine Kommissionsberatung nicht beantragt ist, wird sofort in die zweite Lesung eingetreten. Dhne Debatte wird der Vertrag in dieser genehmigt. Ebenso debattelos eine Vereinbarung mit Japan über das Ronfulatswesen. Es folgt die erste event. atveite Beratung des Vertrages mit Großbritannien über die gegenseitige Auslieferung von Verbrechern zwischen Deutschland und gewissen britischen Protektoraten( z. B. Dstafrika, Zanzibar usw.).
Der Staatssekretär hat auch diese Gelegenheit benutt, für den sogenannten Schutz der nationalen Arbeit einzutreten. Aber die Entscheidung über die Bollpolitik fällt nicht hier und nicht jetzt. An dem vorliegenden Vertrag ist das beste, daß er überhaupt zu stande gekommen ist. In der Qualität der Verträge sind wir ja Abg. Dr. Rösicke( f.) wendet sich gegen das Meistbegünstigungs Abg. Dr. Pieper( 8): Wir bedauern, daß bei den Zugeständnissen wahrlich nicht verwöhnt. Wenn man behauptet, daß der Ver- system. Wir müssen unsere zollpolitische Rüstung verstärten, nicht gegenüber Japan wieder die Industrie vor allem betroffen worden tehr mit Japan nach Abschluß des Vertrages fich vermehrt vermindern; der von den Freifinnigen geforderte Abbau der Zölle ift, die schon bei allen anderen Handelsverträgen die Leibtragende hat, so beweist das nichts für die Qualität diefes Vertrages, sondern ist das ungeeignetste Mittel, um unsere Handelspolitische Stellung zu gewesen ist, nämlich die Seidenindustrie. Die niederrheinische nur etwas gegen den früheren Zustand. Bei dem Vertrage sind verbessern.( Beifall rechts.) Seidenindustrie mit ihren 80 000 Arbeitern und 230 Millionen die Japaner beffer weggekommen als Deutsch Abg. Deser( Bp.): Der Vertrag ist für uns schlechter als der Jahresumsatz hat schon ohnehin mit den großen Schwierigkeiten des land. Das Bugeständnis, das wir ihnen in der Seidenindustrie bestehende Bustand. Die Japaner haben sich sehr gesträubt, über. Modewechsels zu lämpfen. Wir erwarten zum mindesten, daß die gemacht haben, ist hoch bedeutsam. Aber Anlaß zu besonderen haupt einen Vertrag mit uns abzuschließen und haben sich nur bei Regierung bei Aufstellung des neuen Bolltarifs darauf bestehen wird, Befürchtungen gibt es nicht. Ich erinnere daran, daß im Jahre wesentlichen Zugeständnissen dazu bereit erklärt. Man spricht immer daß für die Gewebe japanischer Herkunft ein höherer Boll fest- 1898 von Angehörigen des 8entrums und der Nationallibe- von dem neuen Bolltarif, der 1913 tommen müsse. Wo steht denn gesezt wird. ralen Anträge auf Herabjegung der Seidenzölle gegen Japan ge- das? Die Verbündeten Regierungen find rechtlich durchaus in der Abg. Dr. Stresemann( natl.): Aus den Drudsachen, die dem fordert wurden, denn die seidenverarbeitende Industrie führte den Lage, auf Grund des bestehenden Bolltarifes neue Handelsverträge Reichstage bei Handelsverträgen zugehen, sollte, was leider jegt Rohstoff infolge des hohen Bolles gegen Japan über Baris ein. Der abzuschließen oder die alten bestehen zu lassen. Es wäre wünschensnicht der Fall ist, in übersichtlicher Weise hervorgehen, in welcher Begriff der Seidenindustrie ist eben lein einheitlicher und die seiden- wert, wenn der Reichskanzler sich einmal tlar darüber aus. Weise im einzelnen sich die Handelsbeziehungen gegen den bisherigen berarbeitenden Industriellen werden die Verbilligung ihres Rohstoffes sprechen wollte, wie er sich das Festhalten an unserer bewährten Zustand ändern. Mit der wachsenden industriellen Erstarkung sicherlich mit Freude begrüßen. Ich bedauere, daß in dem Vertrage Wirtschaftspolitik denkt.( Bravo ! links.) Japans ist auch das Land von der Hochschußzollwelle ergriffen bie Sojabohne nicht beffer weggefommen ist. Sie ist eine der worden, die durch alle Länder geht. Dadurch wurde natürlich die bedeutsamsten Nahrungspflanzen für die Menschen. In dem japanischen Stellung unserer Unterhändler sehr erschwert. Die Konkurrenz der Bavillon in der Hygieneausstellung in Dresden befanden sich tausend japanischen Seidenindustrie der deutschen gegenüber wird noch ge- Rezepte für Zubereitung von Speisen mit dieser Bohne, und es fährlicher durch die großen Unterschiede in den Löhnen und der wäre sehr zu wünschen, daß sie dem deutschen Volle zugänglicher Arbeitszeit. Einem Durchschnittslohn ist Deutschland von 932 m. gemacht würde; ich bedauere auf das schmerzlichste, daß das Reichssteht ein japanischer Durchschnittslohn von 210 M. gegenüber. Aller- gesundheitsamt dieser Frage gar keine Bedeutung beilegt dings lassen sich die Summen nicht ohne weiteres vergleichen, es und hier vollständig versagt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemotommt auf die Kauffraft des Geldes an. Man muß aber weiter fraten.) bedenken, daß die japanische Seidenindustrie über 4200 Arbeits- Herr Stresemann hat geglaubt, darauf aufmerksam machen stunden im Jahre verfügt, die deutsche nur über 2880 Stunden. zu sollen, daß die Arbeitsverhältnisse in Japan ganz andere find Das zeigt, wie schwer der Kampf auf dem Weltmarkt ist und wie als bei uns, daß dort der Arbeiter täglich vierzehn Stunden zu die Klagen über zuweitgehende Sozialreform in diesen Tatsachen bearbeiten hat und er nahm darauf Veranlassung, uns zu raten, mit gründet sind. Im allgemeinen ist der Vertrag für Japan günstiger. einer Ausdehnung zum Schuge der Arbeiter und Um so mehr ist zu bedauern, daß in Japan deutsche Firmen und der sozialen Fürsorge vorsichtig zu sein. Ich bedeutsche Fabrikate hinter englische und amerikanische Firmen zurüd haupte im Gegensaß, daß die Stonkurrenzfähigkeit durch Arbeiter gesezt werden. Die Regierung sollte auf eine Beseitigung solcher schutz und soziale Fürsorge nicht in Gefahr gebracht, sondern gestärkt Burüdiegung hinwirken. Immer weniger werden andere Staaten wird.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Man geneigt sein, befondere Tarife mit uns abzuschließen, wenn wir mit überschäßt die Leistungsfähigkeit in der japanischen Industrie und Geheimrat Kriege: Jm Januar stellte sich ein Bedürfnis nach Der Hingabe unferer Meistbegünstigung so fortfahren wie bisher. namentlich die des einzelnen japanischen Arbeiters. Nach den besten einer Regelung des Auslieferungsverkehrs zwischen dem Deutschen Amerika legt jetzt die Meistbegünstigung so aus, daß es noch Bor- Mitteilungen darüber ist anzunehmen, daß die Handarbeit im Endeffekt Reiche und den britischen Protektoraten noch nicht heraus. Der zugstarife an andere gewährt, von denen wir trok der Meist in Japan nicht billiger ist als in Deutschland und daß es selbst vom Vertrag vom Januar, der den Auslieferungsverkehr zwischen unseren begünstigung ausgefchloffen bleiben. Da sollten wir uns doch auch Standpunkt des Kapitalisten nicht vorteilhafter ift, in Japan den Schutzgebieten und den britischen Protektoraten regelt, brauchte dem überlegen, ob wir unsere Anschauungen über die Meist Arbeiter bierzehn Stunden zu beschäftigen als in Deutschland neun Reichstage nicht vorgelegt zu werden. begünstigung nicht einer Revision unterziehen sollen, zumal oder zehn Stunden. Die Leistungsfähigkeit des Japaners ist bei unsere Exportindustrie dauernd wachsenden Schwierigkeiten weitem nicht so boch, wie die des westeuropäischen Arbeiters, und begegnet. Vielleicht kann der Staatssekretär uns über daber ist die Konkurrenzfähigkeit der Industrie nicht nach der in die von mir angeregten Fragen Auskunft geben. Wir könnten dann Stundenzahl und den Lohnfäßen zu bemessen. Der Lohn ist in dem Vertrage ohne Sommissionsberatung zustimmen. Japan allerdings so elend, daß die Arbeiter ihr Leben Vor allem kommt hinzu, daß nur die Abg. Kaempf( p.): An dem vorliegenden Vertrage hat feiner faum fristen fönnen. außer Japan eine Freude, bei uns fönnen die intereffierten Streife foziale Fürsorge und die Erhöhung des Arbeitslohnes zufolge des darin nur Nachteile erbliden. In der Begründung sucht gewertschaftlichen Kampfes den Anreiz zu jenen man uns damit zu trösten, daß der englische Handel dieselben Nach- technischen Berbefferungen haben, die auf die Dauer unserer Industrie teile Japan gegenüber hat, wie unser Handel. Dieser Trost ist aber die Ueberlegenheit sichern.( Lebhafter Beifall bei den Sozialrecht schwach. Handelsverträge sollten nur abgefchloffen werden, wenn beide Teile einander Konzefftonen machen. Bei den erhöhten Bollfäßen wird eine Konkurrenz der deutschen Industrie in Japan fast unmöglich. Der Redner sucht dies, im Zusammenhang auf der Tribüne unverständlich, im einzelnen nachzuweisen und warnt vor einer Unterschäßung der Meistbegünstigung. Gerade durch die Meist begünstigung fönne die Industrie mit festen Verhältnissen rechnen. Unsere Bollpolitik lähmt uns bei Handelsvertragsverhandlungen
11913
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Kleines feuilleton.
demokraten.)
man zwei Aus. Abg. Dr. Jund( natl.) fragt an, warum lieferungsverträge mit Großbritannien abgeschlossen habe, einen im Januar dieses Jahres für den Auslieferungsverkehr zwischen unseren Schutzgebieten und den britischen Protektoraten, der dem Reichstage nicht zur Genehmigung vorlag, und jezt dieser Vertrag über den Auslieferungsvertrag zwischen dem Reich und den britischen Protettoraten. Alle derartigen Dinge müßten dem Reichstage unterbreitet werden; der Auslieferungsverkehr sollte überhaupt durch Reichsgesetz geregelt werden.
Abg. Dr. Dove( Vp.) schließt sich dem Wunsche des Abg. Jund nach einem Auslieferungsgesetz an.
Abg. Heine( Soz.):
Gegen den vorliegenden Vertrag ist nicht das geringste ein. zuwenden. Glücklicherweise ist ja der Auslieferungsvertrag mit England ber beste, den wir überhaupt haben. Wir haben immer auf dem Standpunkt gestanden, daß das ganze Auslieferungswefen anders geregelt und auf gefeßlichen Boden gestellt werden soll. Wir haben fogar noch mehr getan und haben die Mißbräuche, die bei den Auslieferungen nach dem Ausland namentlich Abg. Linz ( Rp.): Es ist eine unangenehme Situation, daß wir in politischen Fällen vorgekommen find, oft genug und geeinen Handelsvertrag nur im ganzen annehmen oder ablehnen können. bührend gekennzeichnet.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Bähigkeit und Bedürfnislosigkeit der gelben Rasse kann auch Wenn wir nur damals die Hilfe der Nationalliberalen gehabt hätten, wo uns einmal gefährlich werden, wie sie für die Bereinigten Staaten mehr Zeit zu folchen Erörterungen war, als gerade heute! Heute schien schon lange zu einer Gefahr geworden war. Die deutsche Seiden- mir eigentlich das Kolleg über die Notwendigkeit eines Ausindustrie wird, wie schon mehrfach mit Recht hervorgehoben ist, durch lieferungsgeseges etwas unnötig. Aber es soll mich immer freuen, den vorliegenden Vertrag sehr geschädigt. Gewiß hat wenn die Herren Nationalliberalen uns unterstützen werden, wenn
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Die Muster aber, die Liszt in treffsicherer Weise zur Betätigung feiner Ideen gegeben hat, lassen sich faum noch steigern. Weiter vorwärts gehen tann es jest zwar im Sinne der Ideen und vieler einzelner Errungenschaften des Weisters, schwerlich aber in dem seines gesamten Schaffens. Humor und Satire. Homogen!
82.
Gefühle mimt, ob sie sich selbst des Komödiantentums anflagt, in am Montag gleichfalls hörten, und bei dem man doch fragen darf, falten, unverständlichen Tiraden steden, eine schematisch konstruierte te denn eigentlich die drei Könige bleiben. Gliederpuppe, hinter deren Bewegungen man überall die großen Zur Ehrenrettung der Savannah", des ersten Ozeandampfers, Drähte sieht. Noch farbloser erscheinen die beiden fonkurrierenden schreibt man uns: Die Savannah" brauchte für die leberfahrt Liebhaber: ein zaghafter Jüngling, von dessen Liebe sie die Er nach Europa nicht einen vollen Monat", fondern 26 Tage, von lösung zu ihrem wahren Selbst erhofft, und ein strupellos brutaler denen 8 Tage gefegelt wurden. Daß das Schiff Segel führte, war Don Juan, der gleich mit Gift hantiert und ihr ein Fläschchen durchaus natürlich; noch in den 70er Jahren des vorigen Jahr feines Saftes mitbringt. Ohne eine Spur von Motivierung springt die hunderts, als die Dampfschiffahrt bereits im Stadium der Reford- umworbene Theaterdame fortwährend von einem Rollenfach der Liebe brecherei angelangt war, galten jene Dampfer für die schnellsten, ins andere und deklamiert sich schließlich mit Hilfe jenes Giftes in den die am meisten Segel führten! Sie alle hatten Vollschiff- oder Tod hinein. Tilla Durieug füllte wie in Dauthendys Spielereien Schoonertakelage mit vier und fünf Masten. Erst später beschränkte einer Staiserin" den leeren Nahmen mit einem Mosait glänzender man sich auf die heute üblichen zwei Pfahlmaften. Die Momentbilder, die sich aber natürlich nicht zu einem einheitlichen Savannah" hat sich dann auch durchaus bewährt. Bon Liverpool Ganzen zusammenschließen fonnten. machte sie noch eine Rundreise über Kopenhagen , Stockholm und Petersburg , fand überall gebührende Bewunderung und legte auch die Rüdfahrt nach Amerita ohne Unfall zurüd. Das ist umfo bemerkenswerter, als das Schiff nur ein Saddampfer von 30 Meter Darbietungen gut fünstlerischer und auch gut populärer Art so viel Das Blüthnerorchester hat sich mit seinen mannigfachen Länge und 8 Meter Breite mit recht schwacher Maschine war. Zum Sympathien erworben, daß am Montag der Wiederbeginn feiner großen Vergleich fei gesagt, daß die jetzt gebräuchlichen Passagierdampfer Sinfoniekonzerte im Bluthneriaal ein faalfüllendes auf der Spree bei 6 Meter Breite 33,5 Meter lang sind und bei und andächtig ausharrendes Publikum fand. Das Programm war zwei Schraubenmaschinen zwischen 270-360 Pferdefräfte haben. Diele Dampfer stehen der Savonnoh" an Seetüchtigkeit nicht nach eine Nachfeier zum 100. Geburtstag Lifts.
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Musik.
Der Lindequist, der Lindequist; Was dem nur angeflogen ist? Läßt Porteföll und Sessel stehn
dt.
Dem Bethmann und dem Riderlen. Nicht homogen,
Ach, nicht die Spur mehr homogen!
Es brachte als
würden aber bei ihrer Geschwindigkeit von 11-12 Seemeilen in Hauptstid eine der finfonischen Dichtungen", die besonders der Stunde für die Fahrt nach Amerika noch nicht die charakteristische Sinfonie zu Dantes Divina ComWie da der Berliner die Prinzessin Charlotte", der schon im Jahre 1816 zwei Jahre Orchester und fein Dirigent, der ebenfalls durch sinfonische halbe Zeit brauchen wie die„ Saronnah". Der erste Spreedampfer, media", und vorher einiges Kleinere. Lehrerinnen Gesangbereine, mehrere Solisten, das vor der Konstruktion der„ Savannah" und neun Jahre vor Eröffnung der regelmäßigen Schiffahrt auf dem Rheine - den Berlebr Dichtungen wohlangesehene Stomponist Siegmund b. Saufegger, zwischen Berlin , Charlottenburg und Potsdam vermittelte, fonnte zu gutem Erfolg zusammenwirften fei hier durchaus anerkannt. fich freilich mit der„ Savannah" nicht messen. Das neue Befördes den Geräuschen der Lifzt- Feier, das sich uns gerade an einem so Etwas anderes liegt uns noch mehr am Herzen, ein Nachwort zu rungsmittel fand damals bei den Berlinern und Potsdamern wenig fehr zugunsten des Meisters sprechenden Abend aufdrängt. Antlang und fonnte die Boftfutiche nicht verdrängen. Aber man muß alle diese Anfänge einer Entwickelung, die wir jetzt vor Augen haben, boch als folche betrachten und bewerten; dann wird man weniger spöttisch auf sie herabiehen und weniger begeistert auf das Neue
bliden.
Theater.
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Und hinter ihm ein Ruf erschallt, Ein fürchterliches Schimpfen, Ein großes Naferümpfen Im offiziösen Blätterwald. Theobald,
Igittigitt, o Theobald!
Doch kommt der zwölfte Januar, Dann wird noch ganz was andres klar. Millionen Wähler kommen dann
Und wählen alle Mann für Mann Höchst homogen,
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Ach, ganz verdammt rot homogen!
Dann hilft im offiziösen Wald Kein Kläffen und kein Rasen, Und die gerümpften Nafen, Die werden lang und eflig talt. Theobald,
Fahrwohl, fahrwohl, o Theobald!
Notizen.
Bippo.
Auf eine ganz paradore Weise steht Liszt zugleich als ein Abals ein Abschluß, der erst hluß und als ein Anfang da recht nicht das Ende bringt, und als ein Anfang, von dem aus es doch nicht recht weitergeht. Als ein Abschluß: er hat das Virtuosen tum des Instrumentalinusilers, und zwar des Klavierspielers, auf eine Höhe gebracht, auf der weiteres sich nicht mehr lohnt und doch Theater in der Königgräger Straße: Sau immer wieder begehrt wird. Daß unser heutiges Klavierlernen und- Das Lustspielbaus ist infolge der Verurteilung Sidels spielerin von Heinrich Mann . Wie die Nachbildung Klavierkonzertieren im Grunde ein Wahnwitz ist und in trauriger Weise ohne kongeffionierten Direktor und wurde borläufig geschloffen. fremder Affekte und Leidenschaften auf der Bühne die Darsteller auch die allgemeine Aufmerksamkeit von dem ablenft, was eigentlich not- Direktor Halm, der das Theater bis Ende Dezember gepachtet hatte, in ihrem privaten Leben öfter zu Komödianten macht, die sich durch tut: diese Einsicht fönnte jetzt doch endlich einmal durchdringen besitzt nur die Konzession mit Bickel zusammen. Er hat inzwischen Worte und Geiten in irgend welche Empfindung hineinphantafieren gerade auch dem Jubilar zu Ehren. um eine neue Konzession nachgesucht. und am gemalten Feuer selbst betrügen dies psychologisch tomAls ein Anfang: er hat nach langem Abweichen der Ton- J. V. Widmann ist im Alter von 69 Jahren in Bers plizierte Thema wird in Romanen und Theaterstücken oft gestreift. funft vom fünstlerischen Sinn ins unfünstlerisch Sinnliche als der gestorben. Als Dichter und Feuilletonist( er war feit 1880 FeuilletonMeist mit ironischer Tendenz. So noch zulegt in Molnars viel ge- erste oder wenigstens nachdrücklichste Stampe fie zu ihrem redakteur des Berner " Bund") hat er in der Schweiz und dann auch spieltem Leibgardist". Heinrich Mann verfucht es, dem Motive eine wahren Wesen zurückzuführen gesucht. Keine Musit, die dem im Deutschen Reich einen guten Ruf gehabt, wenn er auch mit feinem tragische Wendung abzugewinnen. Doch mangelt jede wirkliche Ge- hörer nicht die leberzeugung beibringt, daß sie bis ins feiner Dramen, auch mit keiner Jdylle oder Novelle volkstümlich geftaltungskraft. Gine tiefer angelegte Natur, die so viel fritischen Kleinste hinein geiftig motiviert fit! so fäßt sich Liszts Schaffung worden ist. Es war der ästhetisch- philosophisch Gebildete. der in Sinn bewahrt hat, um Tendenzen einer derartigen Aushöhlung bei des Neudeutschen" in der Musik wohl am fürzesten zusammenfassen. feinen Werfen zu Worte tam, nicht der dichterisch Schaffende. Die sich selber wahrzunehmen, und die dann von der Angst gepadt Nur merkwürdig, daß es daran gerade schon bei Liszt großenteils phantastische" Waitäferkomödie" ist sein originellites Wert, wie seine in der Scheinwelt bloßer Nachahmung zu erstiden, fehlt fowohl wenn er über irgend eine Vorlage die Fülle seiner Dichtung Der Heilige und die Tiere" fein tiefftempfundenes. Als wäre in dichteriſch überzeugender Darstellung ein Gegenstand Klavierkünfte ausgießt( zumal in den Transstriptionen), wie auch Reiseschriftsteller hat er deutsche und welsche Landschaften und Stimvon starkem Interesse. Indes die Mannsche Heldin bleibt, ob sie wenn er den Marsch der heiligen drei Könige" komponiert, den wir mungen in schönen Rahmen festzuhalten verstanden.
wird,
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