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Aus aller Welt.
Der Heiratsmarkt.
als
au Bie Besteuerung jenes Spiritus au verlangen, ber von Befe- Richterin dem Arbeiter fagt, er habe Jahr um Jahr ben Hammer sid fabriken gar nicht verwertet, sondern weggegossen wird. Damit gegen sein eigenes Leben geschwungen. Welcher verständige Mensch wären alle Schwierigkeiten des Hefesynditats gelöst, die neuen merde denn diese Worte so verstehen, daß der Arbeiter Jahr um Sefefabriken müßten für ihren gefamten Spiritus die Sonderab- Jahr sich mit dem Hammer vor den Kopf geschlagen habe, bis er gabe von 24 M. pro 100 Liter bezahlen und werden in ihrem Das Berbot von Heiratsanzeigen in Tageszeitungen will ber Wettbewerb trotz höherer Leistungsfähigkeit unterbunden, denn Bertrümmert war? Da nichts von den Voraussetzungen des§ 130 Kunstwart" auf Grund folgender Betrachtungen in seinem Rovember die alten Sefefabriken find für die ihnen gefeßlich zustehenden vorliege, so müsse der Angeklagte freigesprochen werden. heft: Das Weib, das sich für einen Abend verkauft, nennen wir Produktionsmengen von der Sonderabgabe frei. Der Staatsanwalt versuchte nochmals, seine Position zu retten. Dirne, die Mätresse, die das sozusagen im Abonnement auf längere Nach offiziösen Meldungen ist der Bundesrat geneigt, diefe Ja, sagte er, gebildete Leser werden den Sinn der Worte nicht miß- Beit tut, steht uns auch nicht höher, kann einer, dem die Gedanken Forderungen zu erfüllen, die nur das eine Biel und den einzigen deuten. Aber die Arbeiter, und noch dazu am 1. Mai, die denken und die Gefühle auf geraden Wegen gehen, das Weib oder den Bwed haben, den unter dem Protektorat der Spirituszentrale dabei an Gewalt. stehenden Hefefabriken jede neue Sonkurrenz vom Halfe zu halten. Onein, antwortete Rechtsanwalt Heinemann. Die Arbeiter freiefte Moral in geschlechtlichen Dingen wird das Hingeben Ein technischer Fortschritt ermöglicht eine er find in politischer Hinsicht viel gebildeter als die Angehörigen des Leibes gegen materiellen Entgelt Onein, antwortete Rechtsanwalt Heinemann. Die Arbeiter Mann besser bewerten, die sich auf Ehezeit verhandeln? Auch die Billigung der efefabritation, aber er darf anderer Klaffen. Nirgende wird gerade für politische Bildung und und das Verkaufen nicht nur des Leibes, fondern auch ber gemein ansehen nicht zur Anwendung kommen, weil eine Störung der Geschäftsintereffen einer begnadeten Aufklärung so biet getan, wie in den Kreisen der organisierten besten Lebensfreiheit: der Freiheit bei der Ergänzung des Clique berhindert werden soll. Die Hefepolitik ist Arbeiter. In diesen Kreisen versteht man eine dichterische Aus- eigenen Menschenwesens, doppelt. Heirat ums Gelb oder sonstigen feine Ausnahmeerscheinung, fie ist gemeinhin die preußisch- deutsche drucksweise nicht falsch. Politit, die man in der Sprache des Philosophen der gottgewollten Wirkungslos blieben im Kreise der Juristen die vom Vertei- Vorteil, ohne Liebe, bedeutet Verzicht auf gemeinsame Höchſt. entwidelung des Jchs, der Familie, der Raffe. Zwar kommen die Abhängigkeiten Schutz der nationalen Arbeit nennt. diger geltend gemachten Vernunftsgründe. Das Gericht erklärte„ Braktischen" damit, Vernunftheiraten" fielen oft glüdlich" ohne nähere Begründung den Artikel für aufreizend im Sinne des aus, wobei dann unter„ Glück" der sanfte Bustand der Bauheit § 130 und verurteilte den Angeklagten Larsen, wie der Staats- verstanden wird, der tatsächlich beim Mangel an Befferem anwalt beantragt hatte, zu einer Geldstrafe von 300 Mark. Die für viele Bürger das Zuträglichste sein mag. Und sie bes Verhandlung gegen Dr. Rautenbach wurde vertagt. Ueber feine Behaupten: auch die Heiratsannoncen führten oft zu braven hauptung, er habe den Artikel erst kennen gelernt, nachdem die Ehen. Auch möglich, da es ja in der Welt erstaunlich viel Beitung bereits erschienen und beschlagnahmt war, foll Beweis er- Kropzeug gibt. Bem hat aber jemals einer, der sich für einen hoben werden.
Gerichts- Zeitung.
Der Tag des Gerichts.
Unter dieser Ueberschrift brachte die„ Tribüne", ein bürgerliches Berliner Wochenblatt, einen Feuilletonartikel, den der Schriftsteller Larsen nach einem russischen Original bearbeitet hatte. Der Artikel ist eine literarische Arbeit im besten Sinne des Wortes, eine Dichtung, die von tiefem Empfinden und sozialem Verständnis ihres Verfaffers zeugt. Die Staatsanwaltschaft aber will aus dem Artikel eine Aufreizung zu Gewalttätigkeiten im Sinne des§ 130 des Strafgesetzbuches herauslesen. Larsen hatte sich deshalb gedes Strafgesetzbuches herauslesen. Larsen hatte sich deshalb gemeinschaftlich mit dem verantwortlichen Redakteur ber„ Tribüne" meinschaftlich mit dem verantwortlichen Redakteur der Tribüne" Dr. Lautenbach, gestern vor der vierten Straffammer des Land gerichts I zu verantworten.
Burechnungsfähig?
anständigen Menschen ausgab, mitgeteilt oder zugeftanden, daß er feine Ehehälfte durch Heiratsvermittler oder durch Inserat oder daß er seiner Tochter auf diese Weise den Eidam gewonnen" habe? Man tut's, tut es, wie die Heiratsmärkte in den Beitungen beweisen, massenhaft, aber man ber heimlicht's. Wohl: es gäbe in solchen Dingen leine Heuchelei, wenn's in ihnen feine Scham gäbe, die allgemeine Scham aber ist der unwiderlegliche Beweis dafür, daß der Instinkt das Gemeine empfindet, wo die Praxis des Lebens es verschleiert und benutzt.
Bu einer wüften Szene im Gerichtssaal tam es gestern wieder in einer Verhandlung vor der 5. Straftammer des Landgerichts III , bor der sich erst fürzlich ein ähnlicher Erzez abgespielt hatte. Aus der Untersuchungshaft wurde der vielfach vorbestrafte und als gewerbsmäßiger Dieb bekannte Baul Grosse vorgeführt, der sich wegen einer großen Anzahl der verschiedenartigsten Diebstahle zu verant worten hatte. Als der Staatsanwalt mit Rücksicht auf die große Gemeingefährlichkeit eine Gesamtstrafe von 8 Jahren Gefängnis Eine treffliche Jllustration au obiger Geißelung der bürgerlichen beantragte, begann der Angeklagte in der Anklagebank zu toben und Moral gibt ein Heiratsgesuch in der Dienstagnummer des„ Berliner schleuderte schließlich nach dem Richtertische zu einen Stuhl, ber völlig in Stücke ging. Der Tobende wurde von dem Gerichtsdiener Tageblatt. Da wünscht ein Sohn feine aus feinstem Hahn überwältigt. Der Angeklagte beruhigte sich schließlich, so daß iüdischen Gesellschaftstreife stammende Mutter das auf 2 Jahre Gefängnis lautende Urteil ohne weitere Störungen an einen noch frischen Herrn im Alter von 50 bis 60 Jahren wiederzuberbeiraten. Natürlich muß der Käufer größeres Vermögen besigen. Ein wirklich vornehmer Charakter! Schiffskatastrophen.
verkündet werden konnte.
Polizeimißhandlungen und Wahrnehmung berechtigter Intereffen.
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Der Inhalt des unter Anklage gestellten Artikels ist kurz folgender: Ein russischer Millionär und Großindustrieller schläft in der Nacht zum 1. Mai ein mit dem Gedanken an einen in seiner Fabrik bestehenden Streit und einer auf seinem Gute stattgehabten Bauernrevolte. Im Traume sieht der Millionär, wie eine nach Tausenden zählende Menge aus Bergwerken und Fabriken, aus Rellern und Mansarden herbeiströmt. 8um Gericht! Zum Ge richt!" ruft die Menge, die eine weite Ebene füllt, in deren Mitte eine weibliche Gestalt als Richterin thront. Bu ihren Füßen sieht In Duisburg spielte in den Jahren 1908 und 1909 ein BolizeiDie schweren Stürme der letzten Tage haben auf ber der träumende Millionär sich selbst als Angeklagten, umringt von fergeant Christian Bose eine üble Rolle, und mehrfach gingen der Nordsee und im Kanal zu mehreren schweren Unglüdsfällen dem Heer seine Ankläger. Ein alter Arbeiter tritt vor und er- Breffe Berichte beztv. Beschwerden zu, mit dem Ersuchen, im öffenthebt seine Anklage:" Ich verkaufte Dir die Kraft meiner Hände, lichen Interesse das Treiben des Polizisten Bose zu kritisieren. In geführt. Wie ein Telegramm aus London meldet, ist Du aber nahmst meinen ganzen Körper und die Seele dazu. Reinen vielen Fällen wurde Klage darüber geführt, daß der Polizist Ar. während des Sturmes in der Nacht zum Dienstag im Kanal Pfennig birgt Deine Kaffe, der nicht aus meinem Blute gepreßt restanten mißhandele. Anfangs Februar 1909 mar der frühere Be- der nach Antwerpen bestimmte griechische Dampfer„ Lord wäre. Und wie danktest Du mir? Nie zahltest Du mir einen Lohn, gebracht und dort nach seinen Angaben arg verprügelt worden. ertrunten, drei Mann konnten durch den holländischen richterstatter Gerhard Peters von dem Polizisten Bose zur Wache Byron" gesunken. Von der Besagung sind 22 Mann für den meine Familie menschlich hätte leben können. Du ließest leber diesen Vorgang brachte der in Duisburg erscheinende„ Bürger- Dampfer„ Grotius " gerettet werden. Der aus Curmich arbeiten bis zur Erschöpfung und kürztest mit Abzügen und und Gewerbefreund" am 26. Februar 1909 eine eingehende Schilde haven ausgelaufene englische Dampfer„ Elswick House" ist Strafen meinen färglichen Lohn. Du bezahltest mich wie der ge- rung. Im Anschluß hieran erschien in derselben Zeitung am meinste Dieb, der dem Bettler auch noch den Bettelsack stiehlt. Als 9. März 1909 ein zweiter Artikel, der in poetischer Form sich mit mit schweren Deckschäden aus See zurückgekommen. Er hat ich Lohnerhöhung forderte, trugft Du fein Bedenken, mich fortzu- den Taten" des Polizisten befaßte. Die Polizei stellte gegen den zwei seiner Boote verloren und zwei Mann sind über jagen, meine Familie dem Hunger preiszugeben. Und zermalmien Rebatteur Anton Hubert Autveiler, den genannten Berichterstatter Bord gespült worden. Deine Maschinen meine Brüder, was scherte es Dich? Dir war es Peters und gegen den Redakteur der„ Niederrheinischen Arbeitergleich.... Hier stehe ich im Namen von Millionen von Brüdern Beitung", Genossen August Schoch aus Duisburg Strajantrag wegen und verlange Rechenschaft von Dir über unser gebrochenes Leben." fammer in Duisburg endete mit der Verurteilung von Auweiler zu und verlange Rechenschaft von Dir über unser gebrochenes Leben." Beleidigung. Die Verhandlung am 23. Februar 1910 vor der StrafNach dem Arbeiter tritt ein Bauer mit einer ähnlichen Anklage hervor. Dann erhebt eine Frau die Anklage:" Auch ich habe gelitten wie sie, ja noch mehr. Das verzeihe ich Dir. Aber eins kann ich Dir nicht verzeihen, daß Du mich zur Unfruchtbarkeit verdammtest, daß Du mich hinausstießest in Stälte und Graun, daß Du mir die Mutterfreuden nahmst, ein Glück, das selbst das Tier hat.. Auch eine Dirne flagt den Unternehmer an, daß er ihre Familie zerstört und sie selbst auf den Weg des Lasters geführt habe.- Nachdem der Zug der Ankläger vorüber ist, spricht die Richterin ihr Urteil. Sie wendet sich zunächst an die Ankläger und wirft ihnen vor, daß sie selbst nichts getan hätten, um dem Joch, in das sie der Kapitalismus spannt, zu entrinnen. Ich frage Dich, Arbeiter, so ruft die Richterin aus, der Jahr um Jahr den Hammer gegen sein eigenes Leben schwang, schwingen mußte, wie oft hobst Du diesen Hammer, um Deine Feffeln zu sprengen? Ich frage Dich, Bauer, den man von der Scholle vertrieb, dessen Nacken man ins Joch spannte: Wie oft hobst Du diefen starken Naden gegen die Bebrüder? Ich frage Euch, Frauen, Mütter und Schwestern, was tatet Ihr, um Eure Söhne, Männer und Brüder anzufeuern, mit ihnen vereint zu kämpfen, mit ihnen in Neih und Glied zu stehen? Sagt nicht, der Feind war übermächtig. Seht ihn an, wie schwach er In der Verhandlung am 11. Oftober 1910 mußte die Straf. ist, sobald er allein steht. Er war stark mur durch Eure Straft, fammer in Düsseldorf die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vermächtig durch Eure Macht! Ihr selbst gabt ihm das Gold, mit dem agen, weil der Polizist Bose epileptische Anfälle bekam. Bei späteren gerichtlichen Vernehmungen in seiner Wohnung bestritt Bose alles, er Euch frechtete. Ihr gabt ihm Eure Kinder zu Soldaten, zu dem wurde aber auch von Krampfanfällen heimgesucht. In der VerHeer, das Euch zerrüttete und Euch selbst bedrohte. Nun spricht handlung, die nun am 3. November 1911 stattfand, erklärte der bie Richterin das Urteil über den Angeklagten: Ich verurteile Dich Gerichtsarzt: der Polizist sei ein hochgradig nervöser Mann, der zu dem, was Dir das Schrecklichste ist, das Unerträglichste, was geneigt sei, in seinem Zustand Amtsüberschreitungen zu begehen. Du mehr als alles andere scheuft und stets auf andere abzuwälzen Für seine Reden fei der Polizist auch nicht verantwortlich zu bemüht warst ich verurteile Dich zur Arbeit!... Der Unter- machen. Hierzu bemerkte der Gerichtsvorsitzende, aus dem Grunde nehmer erwacht, freut sich, daß alles nur ein Traum war, und sieht sei ein gegen den Polizisten schwebendes Meineidsverfahren eingenun die Wirklichkeit: Es ist der 1. Mai. Draußen ziehen die bestellt worden. Die zu den einzelnen Fällen vernommenen Zeugen befundeten übereinstimmend, von dem Polizisten seien fie mörderlich monstrierenden Arbeiter vorüber. Die Polizei kommt und gerät verhauen worden. Auf Grund der Aussagen des Polizisten wurden mit ihnen ins Handgemenge. Da ist es dem Millionär, als ob sich die so mishandelten noch obendrein bestraft. Dieserhalb ist eine feine nächtlichen Traumgesichte bald erfüllen würden. Wiederaufnahme des Verfahrens im Gange.
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Auch im Hamburger Hafen und auf der Unterelbe hat der Sturm große Verheerungen angerichtet. Die neue Meldungen über gesunkene Fahrzeuge Taucher find start in Anspruch genommen, fortwährend laufen 25 Mark und Schoch zu 20 Mark Geldstrafe. Der Berichterstatter ein, die Zahl der gesunkenen und an Strand getriebenen Peters wurde freigesprochen. Obschon in dieser Verhandlung für Schiffe ist unverhältnismäßig groß. Bei Schulau alle Behauptungen der Wahrheitsbeweis im wesentlichen erbracht worden war, wurde den Bestraften als Beitungsredakteuren der find fünf Fahrzeuge gestrandet und mehrere Schuß des§ 193 des Strafgesetzbuches nicht zugebilligt. Die von Ewer gesunten. Die nach einem auf Scharhoern geden Verurteilten eingelegte Revision war von Erfolg. Bom Reichs- strandeten Dampfer ausgelaufenen Bergungsdampfer find gericht wurde, wie unseren Lesern erinnerlich, das Urteil der Straf- zurückgefehrt. Sie haben von dem Dampfer, über dessen fammer in Duisburg aufgehoben und die Sache zur anderweitigen Namen und Nationalität nichts festgestellt werden konnte, Entscheidung an die Straffammer in Düsseldorf verwiesen. Bur nichts mehr wahrgenommen. Begründung wurde u. a. ausgeführt, es sei der§ 193 offenbar ver. fannt worden. Die Angeflagten hätten feineswegs nur Rechte wahrgenommen, die jedem Staatsbürger zustehen. Sie hätten als Einwohner von Duisburg mit der Möglichkeit zu rechnen, daß diefer pflichtwidrig handelnde Beamte, der ruhige Spaziergänger auf der Straße durch seinen Polizeihund anfallen lasse, sie eines Abends Beröffentlichungen auf dem Zuge hatte, daß das ausreiche, fei bom auch einmal anfallen lasse, besonders, da er sie wegen der früheren Reichsgericht schon mehrfch anerkannt worden. Aber auch in einer anderen Richtung sei der§ 193 verkannt, insofern gesagt sei. Peters fei lediglich gelegentlicher Mitarbeiter und nicht ständig angestellter Berichterstatter. Eine derartig nahe Beziehung werde vom Reichsgericht nicht verlangt.
Klerikaler Sauherdenton.
Während des verflossenen Wahlkampfes für den hefftschen Landtag prangte am Sprizenhause in Klein- Auheim folgende Landtag prangte am Sprizenhause in Klein- Auheim folgende zentrumschriftliche Stilübung:
„ Wähler Klein- Auheims!
Laßt Euch nicht von der roten Bande beeinflussen, denn das sind die schlechtesten, die es überhaupt gibt. Das seht Ihr ja an den Oberhäuptern der roten Bande. Wer ist Stephan und wo ist er her? Er ist ein Faulenzer, der noch nicht einmal seine Frau ernähren kann, und will sich auch noch als Gemeinderatsvertreter aufstellen laffen, fo ein hergelaufenes Individuum. Sein Vater ein 8uchthäusler. Wer ist Salob Gunkel? Ein Sauhirtenbub, der die Kartoffeln bei den reichen Bauern aus dem Sauzuber frißt. Wer ist Simon? Er stammt aus dem Findelhaus. Wer ist Valentin Heinzinger? Der stammt von einer Gule a b. Und diese Kerle wollen Klein- Aubeim regieren, diese ausbuben."
Da wage noch jemand zu sagen, daß das Bentrum feine Agitation mit unanständigen Mitteln betreibt. Die in dem Aufruf angewandte Sprache paßt bortrefflich zu der Drefchflegeltaktik der schwarzen Gendarmerie.
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Was ist der Reichskanzler?
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der
ſteht
Hat da ein preußischer Assistenzart mit den Refruten eines Kavallerieregiments Prüfungen angestellt, um ihr Wissen vom Reichs. fangler zu erforschen. Von 174 Mann fonnten nur 42 die richtige Antwort geben. 105 schwiegen und 27 lieferten falsche Antworten. Wo enthält nun diese Dichtung so wird jeder Unbefangene Von dem Staatsanwalt wurde die Verurteilung des Angeklag- So wurde unter anderem geantwortet: der Höchste im Reichstage ein Mann im Reichstage Oberst vom Reiche er hebt und fragen eine Aufreizung zu Gewalttätigkeiten? Der Vertreter ten Aurveiler zu einer Geldstrafe von 25 M. beantragt, denn durch fenft die Steuern der hat alles zu bezahlen, wenn im Staate was der Anklage, Staatsanwalt Borzelt, gab auf diese Frage eine Ant das Gedicht jei der Polizist beleidigt worden. Für den Angeklagten unter sich der Reichsprediger- der beim Kaiser alles schreiben tut wort, die an gewagter Auslegung der dichterischen Darstellung nichts Schoch beantragte er die Freisprechung, denn diesem Angeklagten gemacht wird der ist fiber die Abgeordneten hat die Striegsfachen zu wünschen übrig lägt. Die Neben der Anfläger im Traume des stehe der Schutz des§ 193 des Strafgesebbudes zur Seite. Nach längerer Beratung wurde folgendes Urteil verkündet: der, was dem Kaiser alles zuteilter bedient feine Majestät ein Abgeordneter Unternehmers erscheinen dem Staatsanwalt aufreizend. Dann die Jm vorliegenden Falle handelt es sich um Beleidigungen, begangen der die Steuern einnimmt der das der über das Reich die Pläne aus Richterin, die so wenig objektiv ist, daß sie den Angeklagten ver- burch die Presse. Die Artikel befassen sich mit der Duisburger und Sanpt im Gericht führt führt der Oberst von den Reichstagswählern hat die Stadt urteilt, ohne ihn gehört zu haben, besonders aber ihre Worte an Ruhrorter Polizei, besonders wird an dem Verhalten des Polider im Reichstag die Ansprache die Ankläger, daß sie nichts getan hätten, um ihr Joch abzuschütteln, zisten Bose Anstoß genommen. Diesem Beamten wird Pflichtwidrigder alles auf dem Lande aufschreibt ber und nun gar die Frage an den Arbeiter, wie oft er den Hammer keit bei den Festnahmen und falsche eidliche Aussagen vorgeworfen. machen muß der liest alles vor und macht gegen seine Bebrüder erhoben habe, das alles soll nach Ansicht des Die Angeklagten wenden ein, alles was geschrieben worden sei, sei waltet die Bücher des Kaisers Staatsanwalts geeignet sein, Arbeiter, welche diesen Artikel kurz wahr. Bei dem Fall Peters hat sich das als wahr erwiesen, was bekannt, was im Reichstag befchloffen ist ist beim Kaiser fura von den Angeklagten vorgetragen worden ist. Nach Ansicht bes Ge- oberste Pfarrer ein Bischof Oberster in einer Brovina- tent regiert vor dem 1. Mai lesen, zu Gewalttätigkeiten gegen die Besitzenden richtes haben die Angeklagten in diesem Falle in Wahrung berech- dem Stailer zur Seite im Kriege Untertan des Kaisers anzureizen. tigter Intereffen gehandelt und müssen von dieser Anklage freige- die ganze Welt. Der Verteidiger Larsens, Rechtsanwalt Dr. Heinemann, er- fprodjen werden. In der Niederrheinischen Arbeiter Beitung" hat Der Wahrheit am nächsten kommt die Antwort: er bedtent fo lange er nach der Pfeife der innerte den Staatsanwalt daran, daß ja die" Tribüne" ein bürger- der Angeklagte Sjoch an diesen Fall den Vorgang zwischen dem Seine Majestät- liches Blatt ist, welches von Arbeitern fast gar nicht gelesen wird, Beamten und dem Zeugen Köllmann angeknüpft. Der Vorgang hat Junker tanat, müßte jedoch hinzugefügt werden. so daß die Befürchtung, welche der Staatsanwalt an den 1. Mai sich in der geschilderten Form zugetragen. Durch die Form des Arknüpfte, schon deshalb gar nicht angebracht ist. In sehr ein- tifels ist der Beamte Bose auch nicht beleidigt worden. Wenn in diesem Artikel geschrieben worden ist, es wird Zeit, daß die Behörde gehender Rede wies der Verteidiger nach, daß der Artikel mit keinem die Bürger vor solchen Schusleuten schütt, dann kann darin feine Worte zu Gewalttätigkeiten auffordert, und daß auch kein organi- Beleidigung liegen, weil es wahr ist. In einem Gedicht hat der fierter, fein klaffenbewußter Arbeiter baran denkt, seine Ziele durch Angeflagte Auweiler die Fälle Köllmann und Sitterts behandelt. physische Gewalt zu erreichen. Eine so brutale Auffaffung von den Nach den Aussagen des Landrichters Schulte ist die Schilderung des Kampfmitteln der Arbeiterklasse haben eben nur Unternehmer vom Falles Gittert nicht so, aber der Vorgang ist nur referierend wieder. Schlage dessen, den der Verfasser des Artikels vorführt. Kein ber- gegeben worden. In dem Vers zwei ist der Polizei von Ruhrort ständiger Leser wird die bildliche Ausdrudsweise eines Redners und Duisburg im allgemeinen ein beleidigender Borwurf gemacht oder Schriftstellers wörtlich nehmen. Wenn der Staatsanwalt worden. Der Angeklagte Auweiler muß deshalb bestraft werden. oder Schriftstellers wörtlich nehmen. Wenn der Staatsanwalt Die Abficht war feine verwerfliche und muß gesagt werden, daß die meint, die Frage an den Arbeiter, wie oft er den Hammer gegen Angeklagten sich Verdienste erworben haben. Für Schoch lautete feine Bebrüder erhoben habe, könnte in wörtlichem Sinne verftan das Urteil auf kostenlose Freisprechung, Auweiler wurde wegen des den werden, dann müßte man es auch wörtlich nehmen, wenn die Gedichtes, Bers zwei, zu einer Geldstrafe von 25 m. verurteilt. Berantwortlicher Redakteur: Richard Barth , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts
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Kleine Notizen. Folgenschwere Gasexplosion. In der Nacht zum Dienstag er folgte im Haufe eines Fabrikanten 8iegler in Schwäbii. Gmünd eine Gaserplosion, durch die drei Söhne des Fabrikanten im Alter bon 19-23 Jahren getötet wurden. Der Vater erlitt schwere, ein vierzehnjähriger Sohn Die Tochter tonnte durch ein leichtere Brandwunden. Fenster gerettet werden.
In den Flammen umgekommen. Im Dorfe Krintelt in der Rheinproving brannten in der Nacht zum Dienstag drei wohn. häufer nieder. Zwei der Häufer waren von je einem alten Junggesellen bewohnt, von denen der eine im Bett berbrannte und der andere gleichfalls in den Flammen umtam, als er ein Rind aus einem brennenden Stalle retten wollte. Buchdruderei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW.