Gewerkschaftliches.
An die Arbeiterfchaft Groß- Berlins! Der Westfälische Zigarrenfabrikantenverband hat seit dem 12. Oftober 10000 Tabafarbeiter und Tabafarbeiterinnen ausgesperrt, weil diese es gewagt hatten, einige Pfennige Lohnzulage zu fordern.
Ist dieses angesichts der steigenden Zeuerung bei einem Verdienst von 2,16 M., den sie durchschnittlich haben, etwas Ungerechtes? Nein! Die Generalkommission der Gewerf schaften Deutschlands hat denn auch beschlossen, diese so schlecht bezahlten hilfsbedürftigen Genossen zu unterstüßen. Sie hat eine Sammlung ausgeschrieben, an der sich möglichst alle Partei- und Gewerkschaftsgenossen beteiligen sollen.
Uns liegt es ob, diese Sammlung für Groß- Berlin zu arrangieren. Wir machen deshalb bekannt, daß von jest an in allen Gewerkschaftsbureaus für die Mitglieder sowie in unserem Bureau, Zimmer 23, für die Vertrauensleute Listen zu haben sind. Die Eingänge werden im Vorwärts" öffentlich quittiert.
Für Groß- Berlin sind die Geldsendungen nur an A. Körsten, SO. 16, Engel- Ufer 15,
zu senden. Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission Berlins und Umgegend.
25 Jahre Berliner Brauereiarbeiterverband. Das Jubiläum ihres 25jährigen Bestehens feiert heute die Filiale Berlin des Brauerverbandes durch einen Kunstabend in der Brauerei Friedrichshain.
In einer hübsch ausgestatteten, 180 Seiten starken Broschüre, die der Verband der Brauereiarbeiter aus diesem Anlaß soeben herausgegeben hat, finden wir ein interessantes Stück Gewerkschaftsgeschichte. In seinem Vorwort zu dieser Broschüre sagt der Ver
„ Die Geschichte der Berliner Brauereiarbeiterbewegung ließ sich nicht schreiben, ohne öfters auf diejenige des Gesamtverbandes zurückzukommen. Die Berliner Brauereiarbeiterbewegung ist eben zu eng mit der Entstehung und Entwidelung des Gesamtverbandes verknüpft. Der Vorläufer des Brauerei arbeiterverbandes, der Allgemeine Brauerberband", wurde im Jahre 1885 in Berlin gegründet und hatte im ersten Jahre seines Bestehens den Sitz in Berlin . Aber auch nach der im Jahre 1886 erfolgten Sigverlegung nach Dresden blieben die leitenden Berſonen des am 4. Dezember 1886 in Berlin neugegründeten Gauvereins Brandenburg im Verbande tonangebend. Nichts, was auf die Entwickelung des Verbandes von Einfluß war, wurde seitens des Verbandsvorstandes in Dresden , ohne den Vorstand des Gauvereins Brandenburg gehört zu haben, unternommen. Aus alledem erklärt sich die Ausführlichkeit im ersten und zweiten Kapitel."
Die Broschüre enthält denn auch eine solche Fülle von bemerkenswerten Tatsachen und Begebenheiten, daß es im Rahmen einer fleinen Besprechung unmöglich ist, eine auch nur annähernd erschöpfende Uebersicht zu bieten.
Auch das Braugewerbe hat einen Entwickelungsgang durchgemacht, wie er fast allen Gewerbezweigen nicht erspart geblieben ist. Das Mittelalter mit seiner handwerksmäßigen Betriebsform, seinen Zünften, seinen Kleinbürgerlichen Verhältnissen wird abgelöst von der anbrechenden Aera der Großindustrie und des Kapi talismus . Das mächtige Industriekapital saugt den Klein und Mittelbetrieb auf, der Kleingewerbetreibende wird verdrängt, entwurzelt, ins Proletariat hinabgestoßen. Immer mehr schwindet die Hoffnung des einzelnen Gesellen, einmal selbständig werden zu können. Nur ein glücklicher Zufall kann den einen oder anderen emporheben, die anderen bleiben Proletarier von der Wiege bis zur Bahre. Aber der Kapitalismus nährt in seinem Schoße ahnungsTos seinen grimmigsten Feind: eben dieses selbe Proletariat. Es gudt, es regt fich, bäumt sich auf die ersten Organisationen entstehen. Im Anfang nocy ziemlich unsicher tastend, suchend, mit ver Staubten und überlebten Traditionen und Vorurteilen belastet, aber ficher fühlend im Instinkt. Organisationen entstehen und Gegen organisationen, einander bekämpfend, befehdend, endlich aber, nach Klärung der Ansichten und Richtlinien, sich findend und zu einer fompakten Masse zusammenschließend. Das eherne Gebot des Klaffentampfes schweißt sie zuſammen. Und nun geht es unter gedeihlicher Arbeit vorwärts und aufwärts in fester Geschlossenheit dem einzigen Feind, dem allmächtigen, brutalen gefräßigen Rapitalismus entgegen.
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Diesen Weg haben alle modernen, auf dem Boden des Klaffentampfes stehenden Organisationen teils schneller, teils langsamer durchgemacht.
Den Grundstein au solchen Organisationen bildete oft die Gründung von Krankenkassen, Kranten- und Sterbeunterstützungsund auch Bildungsvereinen.
Nußen.
Arbeiter! Raucher! Kauft nur dort, wo die grünen Blafate, unterzeichnet: Alwin Schulze, aushängen. Arbeiter, Genossen! Beachtet die Veröffentlichungen Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter.
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Von nun an stand die Brauereiarbeiterbevegung auf moderner Grundlage. Es würde zu weit führen, Jrrungen und Wirrungen hier wiederzugeben. Nur das eine kann mit Stolz erwähnt werden: die Berliner Brauereiarbeiterorganisation in ihren verschiedenen im Vorwärts". Stadien hat ihre vollste Pflicht und Schuldigkeit im Rahmen der Achtung, Töpfer! Auf dem Bau der Firma Hermann Koshan Arbeiterbewegung erfüllt. Wenn der Verband heute nach 25jähriger in Berlin , Ufenaustr. 12, fonnten unsere Kollegen wegen Fehlen Arbeit zurückblickt, so sieht er eine gewaltige Wegstrede, steinig und von verglasten Fenstern die Arbeit nicht fortsezen. Soschan hat hart, aber geschmückt mit vielen Erfolgen, auf einen Weg stolzester nun Unorganisierte und Hirsche eingestellt, welche die Arbeit ohne Entwickelung. Und in diesem Sinne soll und wird er weiterstreben, Fenster ausführen. Die Firma ist deshalb hiermit gesperrt. Die Verbandsleitung. den Brauereiarbeitern und der gesamten Arbeiterbewegung zum Maßregelung von organisierten Gastwirtsgehilfen. Eine neue Absperrung des Gewerkschaftshauses. Im Ausschank der Pazenhofer- Brauerei, Friedrichstr. 71, Wie wir schon am 31. Oftober berichteten, hatte der als dauern die Maßregelungen fort. Gestern sind die beiden lehten Chauffeurlehrling verkleidete Omnibusdirektor Schultz vom Ge- Verbandsmitglieder entlassen worden. Damit sind sämtliche 17 nossen Rathmann das Versprechen entgegengenommen, daß er Kellner, die dem Verbande angehören und sich geweigert haben, aus zu der nächsten Versammlung eingeladen würde. Herr Schulz hatte der Organisation auszutreten, arbeitslos gemacht worden. Das ist an den Genossen N. die Geschäftsberichte für das Jahr 1910 des ein Verfahren, welches wohl einzig dasteht, besonders wenn man die Hilfsvereins, der Betriebskrankenkasse, der Pensionskasse sowie den zieht, wonach Entlassungen von Kellnern, welche an der Lohnbewevor zirka vier Wochen getroffenen Vereinbarungen in Betracht der Gesellschaft gesandt. Aus diesen Berichten sollte ersichtlich sein, gung beteiligt waren, oder wegen Zugehörigkeit zur Organisation daß das Omnibuspersonal gute Existenzbedingungen habe. Der auf keinen Fall stattfinden sollten. Transportarbeiter- Verband berief nun zum 9. November wiederum eine Versammlung der Omnibusbediensteten ein. Herr Direktor Schultz wurde brieflich und die Inspektoren, Futtermeister, Kontrolleure usw., welche sonst immer den Absperrungsdienst versehen, auf den Laufzetteln eingeladen. Aber Herr Schulz scheint plötzlich anderer Ansicht geworden zu sein; er schrieb folgenden Brief: Herrn Hermann Rathmann!
Ich danke Ihnen für Ihre Einladung, der ich indessen nicht folgen werde. Die Zeitungsberichte über die lekte Versammlung und Inhalt und Fassung des Einladungszettels bestätigen, daß eine fachliche Aussprache mit Ihnen und Ihren Freunden nicht möglich ist. Hochachtungsvoll Schulz.
Verband deutscher Gastwirtsgehilfen, Ortsverwaltung Berlin . Müllkutscher Rigdorfs und Berlins ! Die Sperre über den Fuhrbetrieb Friedrich Kuhrt in Rigdorf ist aufgehoben. Herr Stuhrt hat den Lohntarif ebenfalls unterschrieben.
Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Tapezierer! Bei der Firma Gerloff in 3 eh den id stehen die Tapezierer im Abwehrstreik. Es wird versucht, in Berlin Arbeitswillige zu gewinnen. Der Zuzug ist streng fernzuhalten!.
Letzte Nachrichten. Kommunalwählerversammlung in Schöneberg .
Das schreibt derselbe Herr Schulz, der, als Chauffeurlehrling verkleidet, nicht nur die größte Redefreiheit genoß, sondern auch solche Sicherheit für seine Person, wie kein Verbandsvertreter, wenn Kommunalwählerversammlung
In letter Stunde vor der Entscheidung tagte am Freitag eine in der„ Schloß
er unter ähnlichen Verhältnissen sich in Unternehmerversammlun- brauerei". Stadtv. Genosse Molkenbuhr zerpflückte in gut gen einschleichen würde." pointierter Rede zunächst die in den Flugblättern des Kommunal
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Dafür waren aber seitens der Verwaltung wiederum große Liberalismus marktschreierisch aufgezählten und ausgeputzten„ ErVorkehrungen getroffen, daß kein Omnibusangestellter in die Ber- rungenschaften". Dann führte der Redner an der Hand des sozialſammlung hineingelangen könnte. Vor jedem Depot standen abends demokratischen Kommunalprogramms unsere prinzipiellen Forde von 9 Uhr ab Inspektoren, Schreibergehilfen usw., welche den rungen vor Augen, zu deren Verwirklichung unsere Fraktion einen Angestellten noch einmal mündlich verboten, in kräftigen Rückhalt in einer immer wachsenden Wählerzahl haben die Versammlung zu gehen! Vor dem Gewerkschafts - muß. Die Genossen Doms, Hoffmann, Küter, Mohs hause hatte sich aber noch eine größere Anzahl von Ueberwachungs- und Peterson unterſtüßten den Referenten in seinen Ausleuten aufgestellt, als am 28. Oktober. Selbst in den umliegenden führungen und in der Aufforderung, am Sonntag, den 12. NoRestaurationen waren einige solche Leute untergebracht, damit sich vember, durch die Wahl von Sozialdemokraten zu zeigen, daß die die Angestellten nicht eventuell in diese flüchten konnten. Selbst- Mandate der 3. Abteilung Besitz der Arbeiterklasse sein müssen. verständlich erregten diese Herren die Aufmerksamkeit der Passanten, und zeitweilig kamen dadurch Ansammlungen von einigen hundert Personen zustande. Es ist auch zu unliebsamen Wortgefechten zwischen Passanten und Ueberwachungeleuten gekommen, weil die lebten zeitweilig oft in der Stätte von 12-15 Mann zusammenstanden und die Straße sperrten!
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In der Zwischenzeit wurde aber im Großen Saal" die Versammlung abgehalten, in welcher Genosse Rathmann referierte. Stürmische Entrüstungsrufe gegen die Direktion erschallten, als er mitteilte, daß es Hunderte von Angestellten im Omnibusbetriebe gebe, welche bei 408 Arbeitsstunden nicht mehr als 72 M. Lohn pro Monat ausgezahlt erhalten. Bei Abzug von 24 M. Wohnungsmiete bleiben noch 48 M. für die Ernährung und Kleidung übrig. Dabei seien die Familien oft bis 8 Köpfe start. Ebenso starke Entrüstungen wurden laut, als der Referent die Fluktuation im Betriebe beleuchtete, welche er nach den von der Direktion übersandten Berichten festgestellt hatte und in der nachfolgenden Tabelle den Anwesenden unterbreitete.
Im Jahre
Ruhegehaltstlaffe Betriebs- Krankenkaffe Berein d. Angestellten Ein Aus-%% der Ein- Aus-% der Ein Aus-% der tritts tritte Austritte tritte tritte Austritte tritte tritte Austritte
1906 2245 1760 78,40 1907 1831 1919 104,81 1908 1605 1538 95,83
1909 1114 1258 112,93 1729 1732 100,17 612 642 104,90 1910 1276 1115 87,38 1773 1611 90,86 535 395 73,83 Die Versammlung nahm einen außerordentlich guten Verlauf; aber keiner der anwesenden, von der Gesellschaft gesandten Bericht. erstatter ergriff das Wort. Zwar hatte Herr Direktor Schultz versprochen, dem Genossen Rathmann in der nächsten Bersammlung einen tüchtigen Redner gegenüberzustellen; er scheint aber davon abgekommen zu sein. Die Versammlung sowie auch die neue Belagerung des Gewerkschaftshauses fand gegen 1 Uhr ihr Ende.
Zur Lage im Zigarrengewerbe.
Die Reichstagskandidatur für Frankfurt - Lebus . Fürstenwalde , 10. November. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Die heute hier tagende Generalversammlung der Kreisorganisation für den Wahlkreis Frankfurt . Lebus übertrug die durch den Rücktritt des Genossen Faber erledigte Reichstagskandidatur dem Stadtverordneten Genossen Dr. Hermann Weyl - Berlin .
Parlamentarier mit der Hundepeitsche.
Wien , 10. November. ( W. T. B.) Das Abgeordnetena haus beendete heute die erste Lefung des Budgets. Am Schlusse der Sitzung stellte der deutsch - radikale Abgeordnete Hummer fest, daß ein in der Alldeutschen Korrespondenz erschienener vom Abgeord neten Malik herrührender Bericht über eine angeblich scharfe Kons troverse zwischen dem Redner und dem Abgeordneten Seidl vollstän dig unrichtig sei. Redner könne jedoch vom Abgeordneten Ma. Iit, welchem durch den Ehrenrat die Satisfaktionsfähigkeit abs gesprochen worden sei, keine wirkliche Genugtuung wegen dieses lügenhaften Berichts erlangen. Abgeordneter Malit erbat das Wort und erklärte, der Abgeordnete ro habe in den Couloirs er zählt, daß der Abgeordnete Seidl den Inhalt eines im Deutschen Volksblatt" erschienenen Artikels des Abgeordneten Hummer als lausbübisch bezeichnet habe. Der in der Nähe stehende Abgeordnete Summer erwiderte, daß der Abgeordnete Seidl dies entschieden bestreite. Der Abgeordnete Malit bezeichnete fortfahrend den Abs geordneten Hummer als Romödianten und Lumpen, zog, als der Abgeordnete Hummer an ihn herantrat, eine Hundepeitsche hervor und schlug, ehe er daran gehindert werden konnte, zweimal auf Summer los. Die Abgeordneten bemühten sich, wei. tere Zätlichkeiten zu verhindern. Sie entwanden dem Abgeordneten Malik die Peitsche und führten den Abgeordneten Hummer , der heftigen Widerstand leistete, aus dem Saal. Der Präs fident erteilte Malit den schärfften Ordnungsruf und entzog ihm das Wort. Darauf wurde die Sigung unter großer anhaltender Die Fabrikanten in Westfalen schwingen munter das Kriegs. Erregung geschlossen. Der Abgeordnete Malik erklärte, er habe beil; Bremen und Hamburg , ihre Stammburgen, werden gleichfalls die Hundepeitsche mitgebracht, da er erfahren habe, daß der Abs in Kriegszustand verseht. Es verschlägt ihnen nichts, daß Tausende So auch bei den Brauereiarbeitern in Berlin , wo im Jahre und Abertausende von armen Tabatproletariern im Spätherbst auf geordnete Hummer einen tätlichen Angriff auf ihn plane, 1870 fit die ersten Strömungen zeigten, die sich 4 Jahre später zu benten diese Strategen des wirtschaftlichen Kampfes, tönne es ihnen der Straße liegen. Es gilt ein Erempel zu statuieren. Und dabei, Wien , 10. November. ( Privattelegramm des" Vorwärts".) Der der Gründung eines Vereins zur gegenseitigen Unterſtützung bei gar nicht fehlen, die Arbeiter auf die Anie zu zwingen und deren Abgeordnete Hummer hat wegen der Vorfälle in der heutigen Krankheits- und bei besonderen Notfällen verdichteten, wodurch Organisationen einen vernichtenden Schlag beizubringen. Sie Sigung des Abgeordnetenhauses sein Mandat niedergelegt. zwar nicht gleich Kampfestendenzen, aber doch ein erfreuliches Zu glauben im Besik der Macht zu sein. Eines aber vergessen diese fammengehörigkeitsgefühl ausgelöst wurde. Wenn auch dieses erste Scharfmacher in Bremen , Hamburg , Lippe und Westfalen. Seit Interpellationen über die Pulverfrage und die Katastrophe Feuer bald wieder berpuffte, unter der Asche schwelte die Glut doch 1891, feit der großen Hamburger Aussperrung, find 20 Jahre verauf der„ Liberté". meiter und im Jahre 1884 beginnt es in mehreren Brauorten gangen, und was den Herren Fabrikanten von Hamburg damals Paris , 10. November. ( W. T. B.) Die Deputierten Deutschlands zu gären. Diese ersten Bestrebungen, auf die Ge- nicht gelang, wird ihnen erst recht nicht mehr heute gelingen. staltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen einzuwirken, wurden Bier, fünfmal stärker als wie damals fließt der Strom derammer beschäftigte sich heute mit den Interpellationen über die von den Behörden gewaltsam unterdrückt. Es war die Zeit des Arbeiterbewegung. Der Schlag, der die Organisationen der Tabat- Bulverfrage und die Katastrophe auf der„ Liberté". Abgeordneter arbeiter zertrümmern möchte, er wird nicht mehr pariert von Danielou verlangte die Einleitung einer gerichtlichen Unters Schandgesetzes und die oppositionellen Elemente in der Bevölkerung schwachen Kräften. Die Arbeiterschaft von heute weiß, was sie den fuchung und bemängelte, daß man den Bericht Maissins unbes galten für vogelfrei. Aber auch hier bewährte sich das Dichterwort: ausgesperrten Tabatarbeitern und was sie damit auch sich selbst achtet gelassen habe, der am Tage nach der Explosion auf der " Ihr Hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht...! schuldig ist. Sie hat, und das mögen die Herren in Hamburg , Bre- Jena" zahlreiche Mißstände in der Fabrikation und Handhabung Wenn es sich unter den Kollegen der Provinz regte," schreibt men und Westfalen nicht vergessen, inzwischen begriffen, welche ge- des Pulvers aufgedeckt hatte. der Verfasser," durften die Berliner Kollegen nicht fehlen." Die waltige Macht sie als Konsumenten darstellt und schonungslos Verhältnisse der Brauereiarbeiter waren sehr schlecht. Aeltere wird jie davon Gebrauch machen, wenn die Umstände es erheischen. Gerstellung des Pulvers beruhe auf der Tatsache, daß Maiffin und Goude( Sozialist) sagte, die wahre Ursache der fehlerhaften Kollegen, die damals in Berlin arbeiteten, machten auf Grund man frage nur die Zigarettenfabrikanten in Dresden , was ihnen Louppe aufeinander eifersüchtig waren. Auch an vergleichenden Beispielen dazu ermangelt es nicht. einer Erhebung kurz vor dem 2. Delegiertentag des Allgemeinen ihre Hartnädigkeit in der großen Dresdener Zigarettenarbeiteraus- gungen gegen das Verhalten dieser beider Direktoren und sagte, Brauerberbandes, der im Jahre 1886 in Dresden tagte, Angaben, sperung vom Jahre 1904 eingebracht hat. Der fast ganz von ihnen einer der Chefs eines auswärtigen Hauses, für das sich Maissin nach denen sich die Arbeitszeit zwischen 12 und 13 Stunden und beherrschte Berliner Markt ging ihnen damals vollständig verloren intereffierte und dem er Pulver lieferte, wäre deutscher Reserveder Stundenlohn zwischen 23 und 27 Pf. bewegte. Ueber- und und lachende Dritte, die flüger waren, eroberten ihn für fich! Und offisier, der von der Sicherheitspolizei überwacht wurde, als ob er Sonntagsarbeit wurde natürlich nicht bezahlt. heute noch hat die Dresdener Zigarettenindustrie diese Scharte nicht Spionage triebe.( Lärm.) Cheron, der frühere Unterstaatssekre. Am 26. Dezember 1884 legten einige 30 Mann in einer Ber- ausgewekt. sammlung den Grundstein zur Organisation der Brauereiarbeiter Und so wird es auch hier werden. Man vergesse nicht, daß tär des Krieges, fagte, der Bericht Maiffins hätte niemals die und zum später errichteten Internationalen allgemeinen Brauer- Groß- Berlin allein mit seinen 3½ Millionen Einwohnern zirka den Mengen vom Pulver B, die die" Liberté" in die Luft geverband". Die offizielle Gründung des Berliner Bierbrauergesellen zehnten Teil der deutschen Bigarrenproduktion überhaupt für sich sprengt hätten, namentlich angegeben. Cheron erklärt, bas vereins erfolgte in einer Versammlung zu Berlin am 3. Januar berbraucht. Und zum andern. Diese brutale Gewaltpolitik des Ministerium hätte niemals einen Bericht unterbrüdt, sondern die 1885 bei etwa 500 anwesenden Kollegen. Das Statut, das sehr furchtbar gelitten unter den Steueregperimenten der Regierung, so wurde die Weiterberatung auf morgen vertagt. nordwestdeutschen Zigarrenkapitals, die sich den Arbeitern, die so Untersuchung hätte die Behauptungen Maissins entkräftet. Darauf borsichtig abgefaßt war, erhielt die polizeiliche Bestätigung. rüdsichtslos offenbart, sie wird auf der anderen Seite Widerstände 1886 schied der Berliner Verein aus dem Allgemeinen Verbande. auslösen, die dem beteiligten Fabrikantentum beizeiten flar machen Der Nachfolger Balfours.: Eine kleine Schar Berliner Kollegen arbeitete mit Energie darauf werden, daß sie mit ihrer Aushungerungspolitik in Westfalen doch London , 10. November. Der konservative Abgeordnete Bonat hin, daß in Berlin wieder ein Gauverein des Allgemeinen auf Granit beißen. Schon rüsten sich allerorten die Gewerkschaften, den Bedrängten mit Rat und Tat zu Hilfe zu eilen. Soviel aber aw, einer der führenden Verteidiger der Tarifreform, ist inBrauerverbandes" entstand. „ Nach dem im Jahre 1891 in Hannover abgehaltenen Dele. fann schon heute gesagt werden: Was die Herren beziveden wollen, formell zum Nachfolger Balfours, des bisherigen Führers der Kon= giertentage," schreibt der Verfasser, tritt eine Scheidung im Ver- perden sie nicht erreichen! Aus allen solchen Kämpfen sind noch fervativen, gewählt worden. Sämtliche Parteifreunde haben die immer die Organisationen gekräftigt und gestärkt hervorgegangen Versicherung gegeben, daß sie ihn in loyaler Weise unterstützen bande ein. Der Gauverein Berlin schließt sich der modernen und so wird es auch hier sein. Die Folgen aber für die scharfmache- werden. Diese formlosen Schritte werden es der am Montag stattRichtung an. Es beginnt für ihn unter Führung von Hilpert, rischen Fabrikanten mögen sich dieselben selber zuschreiben. Sie findenden Versammlung der unionistischen Partei ermöglichen, Richter, Preuß, Steiner und anderer eine neue Aera ." haben sie redlich verdient. Bonar Law einstimmig zu wählen.
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Goude erhob Anschuldi