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Nr. 265. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 11 November 1911.

Das Marokko  - Abkommen vor dem Reichstage.

202. Sigung vom Freitag, den 10. November, nachmittags 1 Uhr.

Am

Bundesratstisch: von Bethmann Hollweg  , Dr. Delbrüd, bon Zirpiz, b. Kiderlen Baechter, Dr. Lisco. Die

Besprechung des Marokkovertrages und des Kongoabkommens wird fortgesetzt.

wird man

-

der Kurs gewechselt worden,

rigkeiten herausgekommen wären, als es tatsächlich der Fall ist. man hat es mit Liebenswürdigkeiten und dann wieder mit Ja, meine Herren, gerichtet haben.( Sehr richtig! links.) Ich kann es auch durchaus( Seiterkeit.) Ich würde dem Mann sagen: Du hast recht! Ganz Drohungen und Depeschen versucht, die viel Schaden an auf diesen Mann warte ich noch! nicht als eine empfehlenswerte Neuerung bezeichnen, wenn jetzt fogar ehrlich würde ich das sagen. Ich habe gehört, die Regierung hat der Erbe des Thrones hier von der Tribüne des Hauses aus in eine schwere Niederlage erlitten.( Sehr richtig!) Tripolis   sei die offener Weise gegen die Politik der Reichsregierung demonstriert. Folge von Agadir   gewesen, wir hätten eine verkehrte Ver­( Lebhafte Zustimmung links, Unruhe rechts.) Im Ausland brüderungspolitit inauguriert, wir hätten den Panther" daraus zweifellos die Folgerung ziehen: Hier nicht nach Agadir   schicken sollen, kurz, wir hätten alles ver= Abg. Dr. Wiemer( Vp.): Auch wir sind jederzeit bereit, für die ist der beste Betveis geliefert, daß in Deutschland   te hrt gemacht. Lassen Sie mich einmal zwei Punkte heraus­Ehre der Nation einzutreten, aber wir müssen protestieren gegen eine starke Seriegspartei besteht.( Abg. Kreth: Gott greifen. Herr Bassermann hat gesagt, Tripolis   wäre eine jeden Appell an chauvinistische, nationalistische Strömungen.( Bravo  ! sei Dank!) Ich bedaure, daß eine solche Manifestation hier möglich Folge von Agadir  . Ja, wenn die italienische Expedition nach Tri­links.) Wenn der Reichstag   mehr Einfluß in Fragen der aus- gewesen ist. Der Reichskanzler mag sich selbst damit auseinander- polis mit den marokkanischen Ereignissen in Zusammenhang ge­wärtigen Politik verlangt, so müssen die Verhandlungen in fezen, aber ich bedaure, daß in dem Augenblick, da es sich hier um standen hätte, dann würde sie doch nicht mit Agadir  , sondern mit diesem Hauſe Hause in ernster Ruhe, Klarheit und Sachlichkeit ein Friedenswerk handelt, wo der Leiter unserer auswärtigen Politik dem Vorstoß nach Fez begonnen haben. Wir waren es doch nicht, geführt werden. Wir halten es nicht für angebracht, fagt: Gott sei Dank, wir sind soweit, daß wir in ein dauerndes die jetzt die maroffanische Frage aufgerollt haben. Das haben die wenn hier Drohungen gegen andere Länder freundschaftliches Verhältnis zu Frankreich   gekommen, daß in diesem Franzosen mit ihrem Zuge nach Fez getan.( Sehr richtig!) laut werden, wie gestern in der Rede des Herrn v. Heyde brand. Augenblick durch derartige Dinge alles wieder in Frage Der hat uns zu einer Handlung gezwungen. Wie können Sie da ( Sehr gut! links, Unruhe rechts.) Herr b. Heydebrand meinte gestellt wird.( Lebhafte Zustimmung links, Unruhe rechts.) behaupten, der Zug der Italiener nach Tripolis   sei eine Folge von gestern, seine Freunde würden mit ihrem Gut und Blut für die Erneut protestieren wir auf Grund der Erfahrungen gegen das Agadir  ? Ich habe dieselbe Auffassung vielfach in der fremden Ehre der Nation eintreten. Warum sind ähnliche Erklärungen nicht iezige System der Besegung diplomatisder Bosten Bresse gelesen, namentlich in demjenigen Teil der fremden Presse, vor zwei Jahren bei der Reichsfinanzreform abgegeben worden.( Sehr unter einseitiger Bevorzugung des Adels. Schon auf Grund der der Deutschland   besonders übel will( Sehr richtig!), der bei jedem gut! lints, Lachen rechts.) Sind die Herren jezt etwa bereit, für jezigen Rechtslage können wir als Recht der deutschen   Volts Unbehagen, das in der Welt irgendwo entsteht, sagt: natürlich, die Reichserbschaftssteuer einzutreten?( Rebhafte zurufe vertretung beanspruchen, bei Abschluß kolonialer Verträge zugezogen Deutschland   war das Karnidel. Ich muß erstaunt sagen, ich habe rechts: Nein! Nein! Aha! links.) Oder ist er in Zukunft bereit, zu werden. Vielleicht ist es möglich, auf dem Wege des Zentrumis- nich gewundert, daß der Führer der nationalliberalen Partei im für eine Reichsvermögenssteuer zu stimmen?( Buruf des antrages vorzugehen. Und wenn wirklich kein juristisches Recht Widerspruch mit den Tatsachen sich diesen Stimmen zugesellt hat. Abg. Rreth: Stotierungssteuer!) Er scheint Neigung zu zeigen, bestehen sollte- es muß dann eben geschaffen( Sehr wahr! rechts und im Zentrum.) eben seidaffer jezt diesen Weg zu betreten. Hätten seine Freunde vor zwei Jahren werden besteht doch sicher ein Weiter hat Herr Bassermann folgendes an unserer Aktion eine solche Haltung eingenommen, wäre manches anders ge- Recht.( Lebhafte Zustimmung links.) Die Reichsregierung hat 1906 ausgesetzt. Er hat gesagt, zur Zeit des Herrn Roubier sei uns tommen, und dem deutschen   Wolfe wäre viel Summer erspart in folonialen Dingen an das deutsche Volt appelliert; und ich denke, kein Angebot wegen Maroffo gemacht worden, aber auch wenn cs worden.( Sehr wahr! links.) In der Marokkopolitit find mit gutem Erfolg.( Lebhafte Bustimmung bei den Liberalen.) uns gemacht worden wäre, hätten wir es nicht annehmen sollen aweifellos Ich frage den Kanzler und den Staatssekretär und verlange wegen unserer Orientpolitik. Er hat gesagt, diese gegenwärtige mancherlei Fehler Antwort mindestens in der Kommission: Besteht noch ein außerordentlich schlechte Politik habe die frühere mühselige, begangen worden. Der erste Fehler war die Entsendung des Geheimvertrag zwanzigjährige rientpolitit Deutschlands   vernichtet. " Panther" nach Agadir  , die durchaus nicht eine solche neben den beiden Abkommen? Und ist in dem Vertrage eine Here Bassermann hat aber nicht nur gesagt, wir hätten ein Begeisterung auslöfte, wie Herr Bassermann gestern meinte. Die Schiedsgerichtstlaufel enthalten? Der französische   Sozialistenführer Rouviersches Anerbieten nicht annehmen dürfen toegen unserer gebe ich Herrn v. Hertling recht, und mit ihm fordere auch ich an dem ganzen Vertrage bezeichnet. Haltung der offiziösen Presse ist nicht auf der Höhe gewesen, darin Schiedsgerichtsklausel enthalten? Jaures   hat von einer solchen gesprochen und sie als das Beste Orientpolitik, fordern auch, weil es das England König Eduards VII. eine gründliche Reform des offiziösen Pressedienstes. Der Vorlaufel! Ich sehe sie nicht. Wo ist diese Schiedsgerichts- nicht erlaubt haben würde.( Hört! hört!) Also von der früheren Wenn sie da ist, warum wird sie uns Politik rühmt Bassermann, daß sie sich wahrscheinlich einem Wider­wärts" schrieb neulich, die Demonstrationen des Proletariats laufel! Ich sehe sie nicht. spruche Englands von vornherein gefügt haben würde, und die feien nicht ohne Einfluß auf die Erhaltung des Friedens gewesen. nicht vorgelegt?( Zustimmung.) Der Fürst Bülow   hat den Versuch gemacht, ein fon- gegenwärtige Politik fann er nicht genug mit Vorwürfen der Ich bin der Meinung, daß der Friede erhalten geblieben ist tros ftitutionelles Regiment in Uebereinstimmung mit der Mehrheit Schwäche und Nachgiebigkeit überhäufen, wenn sie es täte. fraten. Bustimmung bei der Volkspartei.) Es kann die Position der des Reichstages zu führen. Der jezige Reichskanzler hat diesen meint, unsere alte, gute Orientpolitit hätten wir vernichtet, früher Der jetzige Reichskanzler will eine Regierung, die würde man sich gehütet haben, dem Islam irgendwie zu nahe zu Regierung nicht stärken, wenn während der Verhandlungen mit weg verlassen. Massenstreits für den Kriegsfall gedroht wird. Wenn die über den Parteien steht. Wie das über den Parteien stehen" treten. Aber Herr Bassermann hat uns ja selbst vorgeschlagen, Königsberger Boltszeitung" schreibt, die Soldaten aussieht, haben wir ja in diesen Tagen, haben wir ja namentlich wir hätten die Souveränität des Sultans von Marokko   im Norden gestern gesehen.( Heiterkeit und Sehr gut! links.) Allen preisgeben und das Protektorat in Kauf nehmen können, aber würden nur mit knirschenden Zähnen und ohne Begeisterung in den Respekt vor dem Fleiß und der Vaterlandsliebe des jeßigen Reichs- im Süden Marokkos   hätten wir sie aufrecht erhalten sollen. Wie Strieg ziehen, so wird solche Sprache hier von niemand gebilligt fanalers! Aber es ist unfraglich, daß die Grundsäße, die er in der stimmt dann das zusammen mit einer Vernichtung unserer Orient. werden( Zustimmung) und ich hoffe, daß auch die sozialdemoNorddeutschen Allgemeinen Zeitung" verkünden läßt, Grundfäße politik? Herr Bassermann hat auch immer noch gesprochen tratischen Abgeordneten hier eine andere Haltung sind, die in ihrer Konsequenz von der Souveränität des Sultans, nicht Baffermann allein, son­zum Absolutismus   führen. dern auch andere Herren. Er sagte, wir hätten unendlich viel ( Sehr wahr! links.) Mögen die Konservativen zu dem persönlichen brand sagte das auch. Ich habe gestern ausgeführt, und jeder, in Marotto preisgegeben, und Herr von Heyde. Regiment sich stellen, wie sie wollen: wir unsererseits werden für der den Tatsachen gefolgt ist, wird mir das zugeben müssen, die eine Reichspolitik nach außen und innen eintreten, die getragen ist Souveränität des Sultans war längst illusorisch. von den großen Grundsäßen der Volksfreiheit.( Lebhafter Beifall haben sie nicht aufgegeben, sie war gar nicht mehr in den Tatsachen links, ironischer Beifall rechts.)

einnehmen werden.

Das Marotto Abkommen hat seine Vorzüge und Schwächen. Es ist ein intereffanter Versuch, den Grundsatz der offenen Tür in die Wirklichkeit umzusetzen. Aber bei dem Schieds­gericht hat Frankreich   den überwiegenden Einfluß.

binfällig.

denn?

Er

Das Rongo Abkommen wird auch von uns ungünstiger beurteilt als das Marokko  - Alblommen. Die Denkschrift, die vom Kolonialamt noch schnell über Nacht zusammengestellt ist, reizt Abg. Dr. Schulz( Rp., sehr schwer verständlich): Vorbehaltlich begründet. Damit sind aber auch alle Vorwürfe des Preisgebens nicht nur zum Widerspruch, sondern auch die Lach muste In. näherer Prüfung in der Kommission kann ich schon jetzt sagen, daß ( Zustimmung.) Wenn darin gesagt ist, wer Kolonialpolitit nach unserer Ueberzeugung das Marokkoabkommen nicht der gedrängt worden; wir sind ja gar nicht drin gewesen. Herr Schulz sagte eben, wir seien aus Marokko   heraus­will, muß jeden Buwachs von folonialem Gebiet ohne Rücksicht Genehmigung des Reichstages bedarf.( Burufe links.)( Gelächter.) Ich sagte vorhin, ich hätte mich gefreut, wenn ich auf seine Wirtschaftlichkeit gutheißen, so verwerfen wir An der deutschen   Reichsverfassung soll man nicht so leichthin positive Vorschläge bekommen hätte. Sehr viele habe ich ja nicht solchen Grundsay vollständig. Ebenso den Grundsatz. Aenderungen vornehmen; am allerwenigsten sollte ein sterben bekommen, aber einige doch. Herr Bassermann sagte, wir daß für die Wirtschaftlichkeit nicht der gegenwärtige der Reichstag   unter dem Eindruck einer momentanen Stim- hätten nicht ein Schiff nach Adadir schicken, sondern Maßnahmen Wert maßgebend sei, sondern zukünftige Entwidelungs- mung eine solche Aenderung vornehmen.( Sehr wahr! rechts.) möglichkeiten. Daß die Schlafkrankheit eine böse Bugabe ist, Redner fragt an, wie weit der, übrigens ohne parlamentarische Ein- an unserer Westgrenze treffen sollen. Was für Maßnahmen gab gestern selbst der Reichskanzler zu; aber der Verfasser der willigung abgeschlossene( Hört! hört! rechts) französisch­Denkschrift, Dr. Solf, hat einen Trost: Wir haben jest spanische Geheimbertrag von dem deutsch  - französischen Doch wohl Truppenzusammenziehungen? wenigstens den Herd der Schlaffrankheit!"( Heiterkeit.) Was Alfommen über Maroffo betroffen werde, und polemisiert, im ein- Nun, Truppenzusammenziehungen in einem gespannten Moment unseren Erwerbungen an Güte abgeht, wird durch die Größe zelnen unverständlich, gegen die Sozialdemokratie, der sind der Anfang einer Mobilma chung( Widerspruch) und der Fläche erfekt, meint die Denkschrift; auch darin können er zärtliche Rücksichtnahme auf fremde Interessen vorwirft.( Heiter- eine Mobilmachung in einem gespannten Augenblicke bedeutet wir ihr nicht folgen. Die Verbindlichkeiten, die das Reich den Kon- teit bei den Sozialdemokraten.) zeffionsgesellschaften gegenüber übernommen hat, find nicht Ueber den Wert des Kongogebietes sind wir ganz im un­tlar, und wir müssen genau wissen, welche welche finanzielle flaren. Die wenigen Sachverständigen, die dort gewesen sind, Tragweite diese Verbindlichkeiten haben. Das Recht, das streiten sich darüber. Immerhin ist wahrscheinlich, daß in einem Frankreich   auf Etappenstraßen eingeräumt ist, wird meines Erachtens Lande, das größer ist als Preußen, sich weite Streden finden müssen, auch zu Reibereien Veranlassung geben.- Die Hauptsache die kulturfähig sind. Freilich werden ist, was wird uns die Sache fosten?

Jedenfalls sehr viel,

"

erhebliche Kosten

Krieg. Ich weiß nicht, ob das eine zwedmäßige Einladung an Frankreich   gewesen wäre, mit uns ein Geschäft zu machen. Herr Bassermann meint, wir hätten zwar in Nordmarokko die Selb  ständigkeit des Sultans preisgegeben, das Protektorat Frankreichs  anerkennen können; aber wir hätten wenigstens Südmaroffo frei lassen sollen, um dort zu besseren Verhältnissen zu kommen. Ich fann mir die Ausführung dieses Vorschlages nicht recht vorstellen: ein und derselbe Herrscher, der Sultan  , soll in Nordmarokko unter

haben.

und wenn die Denkschrift sagt, diese Kosten müssen wir auf uns heißt es, daß jedes neuerworbene Land die Möglichkeit in fich fein? Nein, ich kann mir das nicht vorstellen; aber was noch dafür erforderlich sein. In dem Aftenstück der Kolonialverwaltung dem Protektorat Frankreichs   stehen und in Südmarokko souverän nehmen, so machen wir dahinter ein Fragezeichen. Wir fägen den schließt, Mineralschäße zu erwerben. Gegen die Richtigkeit dieses weiter geht, unser wirtschaftliches Interesse, unser Handel ist wirklich Aſt ab, auf dem wir fizen, ſagte geſtern der Reichskanzler, wenn un bestreitbaren Sakes( Heiterkeit) will ich nicht polemi- aut nur in einem Lande gesichert, wo Ordnung herrscht. wir unsere Straft verzetteln; bas tun wir aber mit kolonialen Er- fieren, sondern will nur darauf verweisen, daß in Marokko  , das wir zurufe: Aha! Polizei!) Nicht die polizeiliche Ordnung, sondern werbungen, die dauernd Kosten verursachen.- Die einzige Zu- jekt mit Trauer verlassen, Mineralschäße tatsächlich vorhanden sind. Die staatliche, in dem Einne, daß ein einheitlicher staatlicher Wille stimmung fand der Neichskanzler bei seinen Ausführungen über den Mit der Ginräumung der Etappenstraße hat man geglaubt, sich den borhanden ist. Er ist die selbstverständliche Vorausseßung für Staatssekretär v. 2 indequist; aber der Beifall galt nicht ihm, dauernden Dank Frankreich   zu erwerben. Aber diese Handels- und Industrieunternehmungen. Es gibt wirklich keine sondern der ehrlichen mannhaften Art des Herrn Politik, durch Gefälligkeiten gegen andere für Deutschland   Nutzen Möglichkeit, in Südmarokko Handel zu treiben, wenn dort 20 ver­b. Lindequist.( Zustimmung.) Des Reichskanzlers Aeußerungen zu erhoffen, hat sich doch viel zu oft als falsch erwiesen. Auf jeden ſchiedene Stämme unter 20 verschiedenen Vorstehern von keiner ein­erinnerten an den König Karl in der Jungfrau von Orleans, der Fall hätte man die Etappenstraße nur von Fall zu Fall einräumen Heitlichen Gewalt zusammengehalten werden. sagt, als der Connetable sein Schwert zurückschickt:" So sind wir dürfen. Wie gering der Wert des Kongoabkommens sein muß, Jch entdecke darin wirklich keinen Fortschritt. Wenn wir mit eines mürr'schen Mannes los, der unverträglich nur uns meistern beweist der Abgang des Herrn v. Lindequist. Es ist aber be- dem Ergebnis zurückgekommen wären: Nordmarokko unter fran­wollte". Aus dem Hauſe ſchallte ihm die Antwort entgegen: Er bauerlich, daß der Nachruf, der diesem Manne in einem offiziösen zösischem Protektorat und Südmarokko unter dem angeblich fouve­weiß au rechter Zeit zu geben, wo feine Ehre mehr zu Blatte nachgeschleudert wurde, von der offiziellen Seite nicht ab- tänen Sultan, dann hätte der Abg. Bassermann mich noch holen ist. Ich wünschte, wir hätten mehr Minifter, die zu rechter geschüttelt worden ist.( Sehr richtig!) Die Hauptschuld an der viel schlechter behandelt.( Zustimmung rechts und Heiter Zeit zu gehen wiffen.( Große Heiterkeit.) pessimistischen Stimmung im Lande trägt das Ausbleiben einer feit.) Auch Herr v. Heydebrand war der Ansicht, daß wir es Wenn der Chef der Regierung kein Wort des Dantes für Herrn Antwort auf das uns zugerufene" halt" des englischen Ministers. hätten beffer machen können. Beffer machen ist schwer. Herr b. indequist gefunden hat, so fühlen wir uns verpflichtet, Herrn Dieſe Kränkung war der Deffentlichkeit von hervorragender Stelle. Seydebrand schlug ver, wir hätten uns völlig freie Sand b. Lindequist für seine Amitsführung zu danken und auch dafür, aus zugefügt worden; sie mußte in der Oeffentlichkeit von hervorbehalten sollen, um unsere Ansprüche zu gegebener Zeit geltend zu daß er jo maunhaft ſeinen Vorgänger Herrn Dernburg   gegen un ragender Stelle zurüdgewiesen werden( Rebhafte Zustimmung), und machen. Ein derartiges Vorgehen hätte nach meiner Ansicht keine gerechtfertigte Angriffe geschützt hat.( Lebhaftes Bravo! links. Abg. zwar sofort. Von dem Moment, wo diese Antwort ausblieb, wuchs größere Bedeutung gehabt, als das, was wir gegenwärtig erreicht Kreth: Das ist die Hauptsache! Heiterkeit rechts.) Die Beseitigung ber Glaube, daß wir vor England zurückgewichen wären. An eines selbständigen Kolonialants wünschen wir nicht. Das 8entrum wird wohl erst dann mit einem selbständigen Kolonials dieser Unterlassung ist das Schiff in Agadir   ge- Ich habe jedes Wort, was Herr v. Heydebrand sprach, wie immer, scheitert. Den richtigen Sinn für nationale Empfindlichkeit amt einverstanden sein, wenn es einen ihm genehmen Solo- müssen wir von jedem Kanzler verlangen.( Lebhaftes Bravo! rechts.) Was hätte ich tun sollen? Auf eine gegebene Zeit warten? Also nialiekretär erhält.( Sehr gut und Heiterfeit links.)- Bedauerlich ist, daß das Abkommen auch geeignet sein wird, unser auf den Zug der Franzosen   nach Fez nichts tun? Das wäre falsch gewesen, das wäre die Politik der Schwäche gewesen, die man mie Verhältnis zu England zu verschlechtern. Wir haben Nach den letzten Ausführungen des Abg. Wiemer wollen Sie vorgeworfen hat. Es gibt Momente, wo man sofort handeln muß von jeher Wert auf gute Beziehungen zu England gelegt, mir gestatten, daß ich auch heute nach meiner Ueberzeugung spreche. und auch riskiert handeln muß. Und das haben wir getan. aber wir lehnen es ab, englische Interessen als entscheidend für Herr Wiemer hat die Ueberzeugungstreue des Herrn von Lindes Deutschland angefehen oder vor Drohungen englischer Minister quist gefeiert. Dem Reichskanzler hat er das Recht abgesprochen, England gesagt hat. Herr b. Heydebrand ist seinerseits auch Ernster nehme ich das, was Herr b. Heydebrand über zurückzuweichen.( Bravo  ! links.) Auf der anderen Seite freilich nach seiner Ueberzeugung zu sprechen. Ich kann diesen Unterschied wiederum auf den bekannten Artikel in der Neuen Freien Presse", waren die unverhüllten Kriegsdrohungen, die wir gestern hier hören nicht akzeptieren. Ich kann auch nicht erfennen, wie es eine Weiß- der dem englischen Botschafter in Wien   zugesprochen wurde, zurück­mußten, um so weniger angebracht, als die neuesten Reden der eng- achtung des Reichstages sein soll, wenn ichy nach meiner Ueberzeu- gekommen und, obwohl der Staatssekretär bereit gestern feine lischen Minister und die Kundgebung des Lordmayors von London   gung handele. Auf die Stritit, die unsere Arbeit bei Ihnen durch Erklärung abgegeben hat, ist auch der Abg. Wiemer auf diese den ernsten Wunsch bekunden, dazu beizutragen, daß die Spannung weg gefunden hat, war ich von vornherein gefaßt. Ich Angelegenheit zurückgekommen. Die Angelegenheit liegt boll­awischen England und Deutschland   verschwindet. Vor solchen Un habe schon gestern ausgesprochen, daß ich auf Ihren kommen Ilar. Ich habe die englische   Regierung auf die be­besonnenheiten müssen wir uns schon deshalb hüten, weil unsere Beifall nicht rechne. Ich habe auch nicht behauptet, rechtigte Erregung aufmerksam gemacht, die durch diesen Artikel internationale Situation feineswegs erfreulich ist. Das Vorgehen daß das Werk, das wir Ihnen vorgelegt haben, ein ideales der" Neuen Freien Presse" in Deutschland   hervorgerufen ist. Ich Italiens   in Tripolis   hat den Wert des Dreibunds für uns sei. An dem Werk kann kritisiert werden, und ich bin habe dabei der englischen   Regierung den Wunsch zu erkennen ge= aweifelhaft gemacht, unsere jahrelange Friedensarbeit in der Türkei   dem letzten Herrn Vorredner dankbar für die ruhige Art der geben, eine Aufklärung herbeizuführen. Daraufhin hat mir die ist dadurch schwer beeinträchtigt, wie das auch durch die neuesten Kritik, die er an unser Wert angelegt hat und die für mich in an englische   Regierung geantwortet, daß der englische   Botschafter in Aeußerungen des Raisers über den Islam geschehen ist.( Sehr genehmer Weise abgestochen hat von manchen übertreibenden Wor- Wien weder den bekannten Artikel der Neuen Freien Presse" richtig! links.) Die Angriffe auf den Fürsten Bülow weisen wir ten, die gestern und heute gefallen sind.( Hört! hört! und Sehr inspiriert, noch die ihm von dem Verfasser des Artikels zu­zurück, Inkonsequenz fann man seiner auswärtigen Politik nicht richtig!) Meine Besorgnis bestand darin, es würde nun aus Ihrer geschriebene Aeußerung getan habe. Damit ist die Sage borwerfen. Aber freilich hat die deutsche Polini in den letzten Mitte ein Mann ausstehen, der mir mit Ilaren und guten Gründen für mich erledigt.( 3uruf: Aber für uns nicht!) Auch, meine Jahren Einheitlichkeit und Stetigleit vermissen einen anderen Weg als den meinigen gezeigt hätte, einen Herren, für den Reichstag.( Widerspruch.) Wollen Sie mich doch lassen.( Sehr wahr! links.) Wie oft ist nicht Weg, wie wir mit besserem Erfolge aus den marokkanischen Schwie aussprechen lassen. Auch für den Reichstag besteht in dieser Be­

Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg  :

einer Prüfung unterworfen.