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Bor einer von etwa 1500 Personen, Frauen und im Zeugnis die Art seiner Tätigkeit mit aufgeführt wissen wollte, eller eine Geldspende von 1000 m. gemacht worden, Profeffor des Männern, besuchten Volksversammlung sprach in Erfurt   gab zu einer eingehenden Erörterung, die auch ziemlich eingehend Vereins sei der stellvertretende russische Botschafter in Berlin  ; der Redakteur Genosse Däumig aus Berlin   über das Thema: Die ganze Zeitungstechnik des Lichtenberger Tageblatts" behan- Verein habe Anlehnung an die sogenannte Akademiſten- Organiſa­delte, die Veranlassung. ,, Der internationale Sozialismus gegen Krieg und Imperia­tion gehabt, die unter dem Protektorat des sattsam bekannten Pu­Nach den vorgelegten Beweisstüden war der Kläger   zuvor rischkewicz stehe, der ein Mann der extremsten echtrussischen" Rich­lismus". In markanten Zügen behandelte Redner den politischer Redakteur" an einer Mühlhauser Zeitung. Von da tung sei und zu denen gehöre, die die Bezeichnung Schwarzhundert­italienischen Raubzug nach Tripolitanien  , wies auf die Gefahr aus bewarb er sich unter anderem auch bei dem Beklagten um Männer" als eine Ehre für sich in Anspruch nehmen. Der Zar und weiterer europäischer kriegerischer Verwickelungen hin und rief Seine Gehaltsforderung war 140 M. pro Monat. Dem Beklagten der Zar gebe diesen Geldmittel aus seiner Schatulle und er habe eine gar nicht batante Stelle als Redakteur und Berichterstatter. die Regierung identifizieren sich fortgesetzt mit den Echt- Russen", das Proletariat auf, wachsam zu sein, damit Deutschland   durch war nun die außerordentlich bescheidene Gehaltsforderung ver- am 23. Dezember 1905 an eine Deputation Worte gerichtet, die ihn feine Kolonialschwärmer und patriotischen Kriegsheher nicht in lockend genug, um für den Bewerber die Stelle freizumachen. Zuerst vollständig mit dem echtrussischen Volksverband identifizieren. Die die Welthändel verstrickt werde, die durch die kapitalistische bestand die Tätigkeit des Klägers in der Berichterstattung über die Männer dieses Verbandes bezeichnen sich selbst als echtrussische Expansion und die imperialistische Taktik der Kulturstaaten" verordnetenversammlung und den Vereinsversammlungen am Orte, so bezeichnet. Es sei ein politische technisches Wort, welches vom Verhandlungen vor dem Lichtenberger Schöffengericht, der Stadt- Schwarzhundert- Männer. Jetzt werde die ganze extreme Reaktion heraufbeschworen werden.- Die vorliegende Resolution fand sowie der Einholung der polizeilichen und stadtbehördlichen In- Standpunkte der Opposition zweifellos beleidigend, vom Standpunkt einstimmige Annahme. formationen. Später hatte er auch die behördlichen Informationen der gouvernementalen Partei aber keineswegs beleidigend sei; der von Friedrichsfelde   mit einzuholen sowie die Berichterstattung über General v. Lieber, Fürst Bülow   und der Kaiser seien gewiß nicht Die Protestkundgebung der Sozialdemokratie Bulgariens   gegen den die dortige Gemeindevertretersizung. In der letzten Zeit übte er beleidigt gewesen, als sie nach dem Ausfall der Reichstagswahlen  Krieg und für den Weltfrieden. auch eine redaktionelle" Tätigkeit, aus, indem er den lokalen Teil 1907 vom Schwarzhundert- Verband Glückwunschdepeschen erhielten. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei Bulgariens   veranstaltete gericht abgenommen. Die redaktionelle Tätigkeit des Klägers be- Zeitung Russische Fahne" im August 1907 in einem Artikel Kaiser bearbeitete. Dafür wurde ihm die Berichterstattung vom Schöffen- Schließlich verwies R.-A. Dr. Liebknecht darauf, daß die reaktionäre am 5. November im ganzen Lande massenhaft besuchte öffentliche stand in der Durchsicht der eingegangenen Zeitungskorrespondenzen, Wilhelm II.   als neuen großen Schwarzhundert- Mann" gerühmt Arbeiterversammlungen. sowie der Berliner   Vorortzeitungen. Wurde etwas für das habe, der in die Reihen der russischen Reaktionäre getreten fei". Besonders imposant gestaltete sich die Protestaktion der Ar-" Lichtenberger Tageblatt"" Brauchbares" darin gefunden, so wurde R.-A." Bredered beantragte die Ablehnung aller dieser Anträge. beiterschaft in Sofia  . Hier wurde in einem großen Theatersaal es entsprechend hergerichtet, indem die durch die spätere Wieder- Dieser akademische Verein gehört laut Statut teiner politischen unter dem Präsidium des ältesten proletarischen Vorkämpfers und gabe der betreffenden Meldung bedingte Datumsänderungen vor- Partei an und nehme zu politischen Fragen gar keine Stellung. Gründers der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens  , der Zeitung mehr entsprechende Ueberschrift gegeben wurde. Außer- nären stehe. Ganz abwegig sei der Hinweis auf Burischkewicz, der genommen und den Notizen, wenns erforderlich, eine der Tendenz Es sei völlig unrichtig, daß er in Beziehung zu den Ultrareaktio= D. Blagoew, ein nach Tausenden zählendes Arbeitermeeting dem hatte der Kläger   die neuesten Nachrichten am Telephon ent- etwa die Rolle des Grafen Büdler feligen Angedenkens spiele.­abgehalten, das die Ausführungen der Referenten Chr. Kabak- gegenzunehmen und sie auf etwaige beim Telephonieren entstan- Das Gericht lehnte alle Beweisanträge ab.- R.-A. Bredered be tschiew und G. Kyrkow, Mitglieder des Zentralfomitees, dene Fehler zu prüfen und, soweit wie ihm möglich, die Berichti antragte hierauf die Bestrafung des Angeklagten. Der Verein sei lekterer auch Mitglied des Internationalen Sozialistischen Bureaus, gung derselben vorzunehmen. Die so geschilderte Tätigkeit des feineswegs ein subventioniertes Organ der russischen Regierung. mit brausendem Beifall aufnahm und zuletzt unter nicht enden- Klägers wurde vom Beklagten zugegeben. Bestritten wurde auch Die Bezeichnung Schwarzhundert- Landsmannschaft" werde in wollender Afflamation einstimmig eine entsprechende Resolution tionellen" Arbeiten beschäftigte Mann im Betriebe des Tageblatts Biberalen gebraucht, wenn sie in wegwerfendem Sinne von ihren nicht die Behauptung des Klägers, daß er der einzige mit redat: Rußland   allgemein als beleidigend empfunden; fie werde von den annahm. Darin heißt es u. a.: " In ihrer Lestrebung, den Balkan zu erobern, fördern die Die Sache selbst endete dann mit einem Bergleich, der durch Gegnern sprechen. Der Verein stehe nicht auf dem Standpunkt der europäischen großkapitalistischen Staaten, insbesondere Oesterreich die Bemühungen des Vorsitzenden, Magistratsassessor Wollweber, echtrussischen Männer" und noch weniger auf dem der Schwarz­hundert- Männer". und Rußland  , den nationalen Hader unter den Baltanbölfern, um zustande kam. In dem Vergleich verpflichtete sich der Beklagte, burch Ablehnung der Beweisanträge die Möglichkeit genommen sei, R.-A. Dr. Liebknecht bedauerte, daß ihm fie gegenseitig zu schwächen, und bereiten durch die Macht des wirt- dem Kläger ein Zeugnis auszustellen, in dem die oben bereits ge- gegen das Gutachten des Generalkonsulats, welches in sich wider­schaftlichen, finanziellen und politischen Einflusses, sowie durch die schilderten Arbeiten des Klägers einzeln angeführt werden, sowie pruchsvoll sei, zu polemisieren und zu beweisen, daß der Verein in den Balkanländern herrschenden Dynastien, ihre Unterjochung ihm noch eine Entschädigung für drei Wochen von 105 M. zu zahlen.tein rein atademischer sei. Schwarzhundertleute" sei an und für und Aufteilung unter sich vor. Dieser Prozeß hat wieder einmal die Zeitungstechnik der Die Bourgeoisie der Balkanländer ist aber durchaus nicht fähig, wie sie in den zahlreichen Vororten Berlins   erscheinen und leider Reaktionäre. Wenn der Angeklagte dies Wort gebraucht habe, so fleinen Winkelblätter vom Schlage des Lichtenberger Tageblattes", sich durchaus kein Schimpfwort vom Standpunkt der russischen fich gegen die Eroberungsgelüfte der erwähnten Staaten aufzu auch noch von einem Teil der Arbeiterklasse und den kleinen Ge- dürfe nicht vergessen werden, daß er nur in einem knappen Tele­bäumen und vergrößert nur mit ihrem Nationalismus und wachsen- werbetreibenden noch immer gelesen werden, überaus grell be- grammſtil den Inhalt zweier Reden zu rekapitulieren hatte. Die leuchtet. Der Mangel einer bestimmten politischen Tendenz wird große Gefahr liege vor, daß es zu einem großen Unfug ausarten Nur das Balkanproletariat mit seinem selbständigen Klassen- hier durch das Antike des Lesestoffes ersetzt. Aus Anlaß dieses tönnte, wenn man in dieser Weise parlamentarische Erörterungen Prozesses tönnen wir nur wieder den Arbeitern als auch den bor das Forum der Gerichte bringen würde. Der Angeklagte blieb tampf gegen die Auswüchse des Kapitalismus: den Nationalismus, fleinen Gewerbetreibenden zurufen: Fort mit dieser Klatsch- und im übrigen auf dem Standpunkt stehen, daß er mit der Bezeichnung den Monarchismus und den Militarismus, iſt imstande, die Er- Winkelpresse! Abonniert den Vorwärts", der Eure Interessen Beleidigung schuldig und verurteilte ihn zu 100 Mark Geldstrafe das richtige getroffen habe.. Das Gericht hielt den Angeklagten der oberungsbestrebungen dieser Staaten zu durchkreuzen. eventuell 10 Tagen Haft.

ben Militarismus das Elend der Arbeiterklasse.

Es folgt dann der Schluß der Resolution, der nachstehenden Wortlaut hat:

gewesen ist.

vertritt.

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Die Konsumgenossenschaftliche Rundschau" " Jm bollen Einklang mit Sem internationalen flaffenbewußten fährt in ihrer neuesten Nummer mit Anpöbelungen gegen die Russak wider Weber, a Proletariat erheben die Versammelten energischen Protest gegen Leipziger Wolfszeitung" und den Vorwärts" fort. Sie unter­Gegen den Schriftsteller A. O. Weber   war vom Staatsanwalt den jebigen blutigen Krieg zwischen Italien   und der Türkei  , sowie schiebt dem Vorwärts", er verbreite falsche Behauptungen über die eine Anklage wegen Beleidigung erhoben worden, die gestern das gegen die imperialistische Kolonialpolitik der kapitalistischen   Klasse. Anschauungen leitender Personen im Zentralverbande Deutscher Charlottenburger Schöffengericht beschäftigte. Der Angeklagte Sie protestieren auf das energischste gegen die nationalistische Konsumvereine und meint dann weiter u. a.: Es ist ein Bild von wurde vom Rechtsanwalt Beyer verteidigt; als Nebenkläger trat Eroberungspolitik der Bourgeoisie in Bulgarien  , die unter dem überwältigender Komit, wenn eine so rettungslos von allen guten der Chefredakteur und Zeitungsverleger Dr. Hugo Russak unter Vorwande, für nationale deale", für eine Autonomie" Maze- märts" Lehren über Rebattionsführung erteilt." Wir würden mit früher der Redakteur der" Post" im Ressort für Theaterkritik, Geistern des Journalismus verlassene Redaktion wie die des Bor- Beistand des Rechtsanwalts Selten auf. Der Nebentläger war doniens und für ein Militärbündnis" zwischen Bulgarien   und der Rüdsicht auf das Maß von Achtung, das wir den zeitigen Rebat- Der Angeklagte hatte in einem seine eigene Berson betreffenden Türkei   zu kämpfen, den chauvinistischen Wahnsinn unter der un- teuren der Rundschau" entgegenbringen müssen, bebauern, wenn Termin am 25. Januar vor dem Charlottenburger   Amtsgericht aufgeklärten Volksmasse anblasen, das Land zu einem verheerenden die Rundschau" über unsere Redaktionsführung anders als die sich unter anderem dahin geäußert: er würde einer Zeitung, wie Krieg antreiben und somit die Sache des Kapitalismus und des Organe des Vereins zur Bekämpfung der Sozialdemokratie" der" Post", gewiß feine Annoncen gegeben haben, wenn ihm nicht Imperialismus fördern. urteilte. Auf die Sache selbst wird ja zu gelegener Zeit, als es die mitgeteilt worden wäre: Dr. Russak habe die Absicht, gegen ihn Sie senden ihre brüderlichen Grüße den in den Nachbarländern Zeit des Wahlkampfes ist, zurüdzukommen sein. Wiederholt möchten einen Schmähartikel zu schreiben. Durch die Hingabe einer tämpfenden Arbeitern. Troß den Bemühungen der herrschenden wir aber auch jetzt warnen, fich durch die redaktionellen Leistungen Annonce habe er erreicht, daß dies unterblieben sei. Dr. Ruffas Klaffen, Feindseligkeiten und Haß unter den Balkanvölkern zu der Rundschau" zum Austritt aus den Genossenschaften bewegen hat daraufhin den Strafantrag gestellt. Jene Behauptung sei ganz stiften und sie zu brudermörderischen Kriegen zu heben, reicht das zu lassen. Im Gegenteil muß es nun erst recht heißen: Hinein in ungeheuerlich. Er sei seinerzeit lediglich Theaterkritiker für die bulgarische Proletariat seine Pruderhand den Arbeitern der Nach die Konsumbereine, um sie in sozialistischem Geist leiten zu lassen. Bost" gewesen, schreibe überhaupt niemals Schmähartikel und habe auch nicht beabsichtigt gehabt, damals einen solchen gegen barländer und ruft sie zu einem einmütigen selbständigen Kampf A. O. Weber zu berfassen; möglicherweise habe er sich einmal im gegen den Kapitalismus, die Quelle der Kriege, für die Verwirt­Privatgespräch dahin geäußert, daß es nach seiner Meinung nicht lichung der föderativen Balkanrepublik und zum vollen Triumph sehr tattvoll sei, daß der Angeklagte gerade im Anschluß an den des Sozialismus, des Trägers des Völkerfriedens." Allensteiner Prozeß seine Werke pomphaft in den Zeitungen an tündige. Wenn der Angeklagte behaupte, daß er, der mit den Inseraten absolut nichts zu tun gehabt, die von dem Angeklagten behauptete Absicht der Veröffentlichung eines Schmähartikels zu Die feinerzeit im Landtage gepflogenen Debatten über die Vor- dem damaligen Redakteur Dr. Neumann ausgesprochen habe, so gänge, die den russischen Studenten Dubrowski wegen der Verweisei dies schon durch das beeidete Zeugnis des Dr. Neumann und gerung seiner Immatritulation an der hiesigen Universität zum bie Aussage des verstorbenen Dr. Kronsbein widerlegt.- Der Selbstmord getrieben haben, hatten gestern ein längeres Nachspiel vor Angeklagte verwies dagegen auf einen an ihn gerichteten Brief dem Schöffengericht des Amtsgerichts Charlottenburg   unter Vorsiz der Frau Dr. Neumann und behauptete, daß Dr. Neumann ihm des Amtsgerichtsrats Zedwer. Der Fall Dubrowsti hatte im Land- eine solche Mitteilung gemacht habe, die ja vielleicht nicht zu­Der Gerichtshof hielt eine Vor­tage die bekannten Erörterungen hervorgerufen, in denen besonders treffend gewesen sein mag. Vom Bezirksvorstande Ostpreußens   werden die Abgg. Dr. Liebknecht und Korfanty   darzutun suchten, daß D. Tabung des Dr. Neumann für notwendig, da deffen Aussage für wir um Aufnahme folgenden Aufrufes ersucht: Unsere Partei- ein Opfer der russischen Polizei geworden und die Berliner   Polizei die Abmessung der Strafe von Bedeutung sei. Die Verhandlung genoffen im Reiche ersuchen wir freundlichst, die Adressen ihrer jener bienstwillig gewesen sei, indem D. gezwungen werden sollte, wurde deshalb vertagt. Verwandten und Bekannten, welche auf dem Lande und in sich der Organisation der russischen Landsmannschaft in Berlin   an den kleinen Städten in der Provinz Ostpreußen   zuschließen. Ueber Biele und Zwede dieser akademischen Vereini­wohnen, an Barteisekretär H. Linde, Königsberg  , gung machten beide parlamentarischen Redner weitere Ausführun Münz str. 24b, senden zu wollen.

Stadtverordnetenwahlfieg.

Bei der Freitagmittag beendeten Stadtverordnetenwahl in armen haben erhalten: Die Sozialdemokraten 10 023 bis 10 154, die vereinigten bürgerlichen Barteien 6939 bis 7163 Stimmen. Unsere Genoffen haben fünf neue Mandate erobert.

Zur Reichstagswahlagitation.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Eine beleidigte Gewerbekammer.

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Soziales.

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Gerichts- Zeitung.

Schwarzhundert- Landsmannschaft.

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Magistratssekretär Bormann vor dem Schwurgericht.

borgefallen sei. Hierfür soll er ihr eine Rente von 50 m. monat­lich und außerdem eine Lebensversicherungspolice versprochen haben. Vor Gericht bestritt der Angeklagte, sich schuldig gemacht zu haben. Der Verhandling endete mit der Verurteilung des An geflagten zu einer Zusatstrafe von einem Jahr Zuchthaus.

Der vor einigen Tagen zu acht Jahren Zuchthaus verurteilte gen; der eine gliederte sie in die Vereinigung echt russischer Män­ner" ein, der andere nannte sie eine Botschafter- Landsmannschaft ehemalige Magistratssekretär Gustav Bormann aus Spandau   hatte russischer Studenten". Ueber die betreffende Sihung des Abge- fich gestern wiederum unter einer schweren Anklage vor dem Straf­crdnetenhauses schickte der Berliner   Korrespondent der in Moskau   richter zu verantworten. Wegen versuchter Verleitung zum Mein­erscheinenden Zeitung Rustoje Slowa", Journalist Jlia Troski eide hatte die 1. Straffammer des Landgerichts III   unter Vorsik Am 7. Juli veröffentlichte die Boltszeitung für das seiner liberalen Zeitung einen längeren telegraphischen Bericht, in des Landgerichtsdirektors Bahr gegen den Angeklagten zu vers Wie auch in dem bor einigen Tagen verhandelten Muldental" einen Artikel, der sich mit dem Gutachten der welchem sich der Sak befindet: Ferner entlarvten die Redner die handeln. Gewerbekammer 2eipzig über die Errichtung eines Gewerbe- Schwarzhundert- Landsmannschaft." Wegen dieser Bezeichnung Prozeß vor dem Schwurgericht zur Sprache gekommen war, foll gerichts für den Bezirt der Amtshauptmannschaft Borna   be- hatten vier russische Kandidaten als Mitglieder jener akademischen der Angeklagte versucht haben, in seinem Ehescheidungsprozeß eine schäftigt. Die Gewerbekammer hatte einige Bedenken erhoben und Vereinigung den Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Der An. Zeugin Grimm zu einer für ihn günstigen Aussage zu verleiten. unser Parteiorgan hatte deshalb der Gewerbekammer" bornierte geklagte Troski wurde durch R.-A. Dr. Karl Liebknecht   verteidigt, Er war während einer kurzen Abwesenheit seiner Ehefrau zu jener Rückständigkeit" vorgeworfen. Auf Antrag des Vorstandes der die Privatkläger durch R.-A. Paul Bredered vertreten. Der An- Grimm in nähere Beziehungen getreten. Als die dann später von Kammer wurde der verantwortliche Redakteur Genoffe Bahrdt in geflagte bestritt, eine beleidigende Absicht verfolgt zu haben, viel- dem Angeklagten erschossene Frau zurückkehrte, erzählten ihr die Anklagezustand versetzt und Freitag wegen angeblicher Beleidigung mehr habe er als Journalist ein ganz objektives Telegramm abge- Kinder, was sich inzwischen in ihrer Gegenwart zugetragen hatte. zu 200 M. Strafe verurteilt. faßt und dabei der Kürze wegen das Wort Schwarzhundert- Lands- Frau B. strengte dann sofort die Ehescheidungsklage an und lehrte mannschaft" gebraucht. Seitens des Gerichts war bei dem faijer. mit den Kindern zu ihren in Potsdam   lebenden Eltern zurüd. lich deutschen Generalfonfulat angefragt worden, was dieser Aus- der Zwischenzeit soll der Angeklagte, wie ihm jest zur Last gelegt brud bedeute und ob er einen beleidigenden Beigeschmack habe. Die wird, versucht haben, die Grimm zu bestimmen, in dem Che­Verlesung dieser Auskunft erachtete R.-A. Dr. Liebknecht für unzu- scheidungsprozeß auszusagen, daß nicht das geringste zwischen ihnen Das Lichtenberger Tageblatt" vor dem Gewerbegericht. lässig, da er das deutsche Generalkonsulat in dieser Frage in teiner Gestern klagte vor dem Lichtenberger Gewerbegericht der Re- Weise für eine geeignete objektive Behörde halte. Es handle sich bakteur Geride gegen den Verleger des Lichtenberger Tageblatts", doch um heftige Angriffe gegen die deutschen   Behörden, welche jener den Stadtrat Albert Koch. Der Kläger   war zum 1. September Landsmannschaft fräftige Förderung habe zuteil werden lassen. als Berichterstatter engagiert worden, fonnte aber die Stelle, da Das Gericht war dagegen mit dem R.-A. Bredered der Meinung, fie nicht cher frei wurde, erst am 7. September antreten. Die daß eine solche Auskunft durchaus in den Rahmen des Wirkungs­Zwischenzeit wurde nach beiderseitiger Uebereinkunft vom Kläger   frcises des Generalfonfulats gehöre. Die verlesene Auskunft ging Beleidigung von Arbeitervertretern durch einen Unternehmer. dazu benußt, um sich in Lichtenberg   umzusehen und zu infor- im allgemeinen dahin: Jene Bezeichnung stamme aus der Zeit der mieren. Am 31. Oktober wurde er entlassen. Sowohl den In- Revolution und wurde von der revolutionären Partei als Spott- Als im September die Bau- und Arbeitskutscher bei dem Fuhr. halt des erhaltenen Zeugnisses, in dem Beklagter seine Unzu- und Schmähnamen ihren ultrareaktionären Gegnern angehängt, die, unternehmer Hinge streiften, weil dieser den Tarifvertrag gebrochen friedenheit mit den Leistungen des Klägers zum Ausdrud gebracht wie seinerzeit die Anarchisten und Propagandisten der Tat, vor hatte, berief der Vorstand des Vereins der Fuhrunternehmer eine hat, als auch die Rechtmäßigkeit der Entlassung wurden vom Kläger feinen Gewalttaten zurückschrecken, denen nachgeredet wird, die Sizung ein, wo über die Beilegung des Streiks verhandelt werden angefochten. Er forderte Ausstellung eines ordnungsmäßigen Zeug- Judenpogrome veranstaltet zu haben usw. Jene Charakterisierung sollte. Als Vertreter der Kutscher waren die Angestellten des Trans­nisses sowie Entschädigung für den Monat November mit 140 W. fei tein Barteiname, sondern eine schmähende Charakterisierung der portarbeiterverbandes, Franke und Ibscher, anwesend. Kaum hatte vorbehaltlich weiterer Entschädigungsansprüche. Der Beklagte be- auf der äußersten Rechten stehenden ultrareaktionären Elemente. Franke begonnen, den Sachverhalt darzulegen, da schimpfte Hinge hauptete, daß er dem Kläger rechtzeitig am 13. Oktober gekündigt Die einen mögen diesen Namen als Ehre betrachten, die andern als ihn und seinen Kollegen Jbscher ohne jede Beranlassung Strolche und somit die gefeßliche vierzehntägige Frist gewahrt habe. Der Schmähung; eine solche würde gewiß als vorliegend zu erachten und Lumpen. Hinze zeigte sich so erregt, daß der Vorsitzende die Kläger betonte, daß an jenem Tage nur seine Arbeit moniert, fein, wenn diese Bezeichnung auf die fortschrittliche Partei ange- Verhandlungen abbrach, weil ein Ergebnis unter diesen Umständen nicht aber gekündigt worden sei; erst die am 25. Oktober getanen wendet werden würde. nicht zu erwarten war. Franke und Jbscher haben wegen dieser Aeußerungen des Beklagten wären als Kündigung aufzufassen ge- R.-A. Dr. Liebknecht stellte sodann eine große Reihe von An- Beschimpfungen die Beleidigungsflage gegen Sinke erhoben, die wesen. Der Kläger   vertrat weiter die Ansicht, daß er nicht zu den trägen, die beweisen sollten, daß die von den beiden Abgeordneten gestern vor dem Schöffengericht verhandelt wurde. Wie die Kläger gewerblichen Arbeitern niederer Ordnung, sondern denen, die in ihren Reden aufgestellten Behauptungen in bezug auf diesen behaupten, hat Hinge die rohen Schimpfworte mehrmals wiederholt, höhere technische Dienstleistungen zu verrichten haben, zuzurechnen Verein wahr seien und der Verein mit Recht die Bezeichnung den Kläger Franke auch mit erhobenem Arm bedroht und ihn beim fei. Für diese gelte aber nach dem Gesez nicht die vierzehntägige, Schwarzhundert- Landsmannschaft" verdiene. Er stellte u. a. unter Hinausgehen an den Hals gepackt und gewürgt. Das lektere be­fondern eine sechs wöchentliche Kündigungsfrist zum Quar- Beweis, daß bei Festlichkeiten dieses Vereins das Büfett von der streitet Singe; die Schimpfworte gebraucht zu haben, gibt er zu. talsschluß. Diese Streitfrage sowie der Umstand, daß der Kläger   Botschaft gespendet worden sei, ihm sei von der Witwe des Generals Hinze erhob Widerklage, weil Franke in einer Kutscherversammlung

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