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Nr. 265. 28. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sonnabend, 1. November 1911.

Partei- Angelegenheiten.

Bierter Wahlkreis. Am Sonntag, den 12. November 1911, findet bei Mörner, Koppenstraße 29, und bei Borgmann, Andreas: Straße 21, das Stiftungsfest unter Mitwirkung von Vereinen des Arbeiterfängerbundes, Mitgliedern des Turnvereins Fichte", Berliner  Humor- Quartett, Liedersängerin Frl. Erna Freimad, Herrn E. Kanich, Frl. Gertrud Aslen- Keßler und Herrn Hein Desterheld. Konzert und Tanz. Billett 25 Pf. Eröffnung 4 Uhr, Anfang 5 Uhr. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß offene Kaffe nicht stattfindet und sie fich rechtzeitig mit Billetts versehen wollen.

Fünfter Wahlkreis. Die Genossen der V., VI. und VII. Abteilung werden ersucht, sich am Sonntag früh in den bekannten Lokalen zur Handzettelverbreitung zahlreich einzufinden. Der Vorstand.

Treffpunkt der Vorortgenossen zu den Massen­

Protestversammlungen.

Zu den morgen, Sonntag mittag 12 Uhr, in Berlin   stattfindenden Protestversammlungen treffen sich die Genossen der einzelnen Vor­orte wie folgt zum Abmarsch:

Weißensee  . 10% Uhr in den Zahlabendlokalen. Abmarsch nach der Brauerei Friedrichshain.

Ober- Schöneweide  . Vormittags 10 Uhr im Wilhelminenhof". Friedrichsfelde  . 11 Uhr bei Brunk, Prinzen- Allee 59. Lankwitz. Abfahrt 11 Uhr 7 Min. nach der Bockbrauerei. Tegel  . 10 Uhr vormittags in den Bezirkslokalen. Brit- Budow. Morgen Sonntag, früh 8 Uhr, von den bekannten Stellen aus: Handzettelverbreitung. Der Vorstand.

Zehlendorf  ( Wannseebahn  ). Die für morgen Sonntag, den 12, November, angesezte Flugblattverbreitung findet nicht statt. Der Vorstand. Reinickendorf  - West. Heute abend veranstaltet der Bezirkswahl= berein im Lofale des Genossen Schiller  ( Eichbornsäle") einen Heiteren Abend. Mitwirkende: Frau Käte Hyan, Fräulein Else Kardaez, Herr Emil Kühne. Anfang des Konzerts 8 Uhr, der Vorträge 9 Uhr. Nach den Vorträgen: Tanz. Eintritt 40 Pf. Bille'ts find bei den Gruppenführern zu haben.

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niffe den Veteranen von 1870 zugute kommen sollten, große Summen einen Arzt holen. Als er sich anschickte, zu gehen, verließ auch der Schutz­eingebracht. Nun aber erlebt die Welt auch noch das interessante mann die Wohnung und stellte sich nun vor der Haustür auf. N. befam Schauspiel, daß zwei Parteien sich um die Ehre des Urheberrechts nicht sogleich einen Arzt, weil es noch am frühen Morgen war, und mußte und im Anschluß hieran um das finanzielle Ergebnis streiten und sich nochmals auf die Suche begeben. Noch ehe er zurückfehrte, aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Käufer der Blumen sowie erschien zur Abholung der Frau N. ein Aufgebot von sechs Polizisten, darunter ein Wachtmeister und ein Kriminalbeamter. Durch die die immer noch hoffenden Veteranen aus dem gerichtlichen Prozeß verschlossene Wohnungstür rief einer der Beamten einer sechsjährigen ersehen können, wie patriotische Veranstaltungen entstehen. Tochter N.'s zu, sie solle aufmachen. Die Kleine verstand auch, der Ein früherer, von geschäftlichen Fehlschlägen betroffener Ge- Doktor fei da, aber sie konnte nicht öffnen. Jetzt wurde ein Schlosser werbetreibender aus der Beleuchtungsbranche bezeichnet sich als geholt, die Tür wurde geöffnet, und die Polizei besetzte die Wohnung. Bater der Jdee für Kornblumentage, und er ist, wie er behauptet, Wieder forderte ein Beamter die im Bett liegende Frau N. auf, sich durch seine große Notlage- Not macht erfinderisch, schreibt er zu erheben. Da diese dabei blieb, fie fönne nicht aufstehen, so be und durch negative Reichstagsdebatten auf diesen Gedanken ge- sorgte der Beamte eine Droschke. 3wei Mann ergriffen dann die nur mit dem Hemd bekleidete Frau unter den kommen. Er arbeitete nun Prospekte und Entwürfe aus, die er Armen und den Füßen, ant legten fie auf eine dem Zentralkomitee der Gesellschaft vom Roten mitgebrachte Pferdedecke und warfen einige Kleidungs­Kreuz" anbot, mit der Bedingung, daß er zur Dedung seiner stücke dazu. So wurde Frau N. aus dem vierten Stockwerk Unkosten und für seine Mühe eine Provision beanspruche. Aus dieser hinuntergetragen und in die Droschte gepackt. Von den eigenartigen Transaktion sind nun zwischen den beiden Kontrahenten sieben Kindern der Familie waren die drei noch nicht schul­Streitigkeiten entstanden, in denen nun der Kadi entscheiden soll. pflichtigen in der Wohnung, Kinder im Alter von 6 Jahren, von Die Gesellschaft hat zwar die Idee benutzt und ausgeführt, be- 2 Jahren, von 6 Monaten, die man nicht sich selber überlassen durfte. streitet aber, daß es auf diesem Gebiet ein Erfinderrecht gebe, daß Sollte bei ihnen ein Schuhmann bleiben, bis der Vater zurück­Die Polizisten nahmen auch die Kinder mit somit der Erfinder rechtlich nichts zu fordern habe und seine Forde- kommen würde? nach der Wache. Dort war inzwischen die in die Pferde­rung nur eine Bitte darstellen könne. Sie hat dem Herrn zwar decke gehüllte Mutter abgeliefert und im Wachlokal auf eine 200 M. geschickt, will darin aber weiter nichts als eine freiwillige Bant gesetzt worden, und sie fah mun vor sich eine Gruppe Gabe" ohne jede bindende Verpflichtung sehen, ebenso in den von Schußleuten, die über sie ihre Bemerkungen machten. Nachher weiteren 300 m., die sie dem Kläger   in Aussicht gestellt hat für den wurde Frau N. wieder hinuntergetragen, in die Droschke gesezt und Fall, daß er schriftlich auf weitere Forderungen verzichte. zum Polizeipräsidium gefahren. Hier nahm man sie gar nicht erst Wie gesagt, will der Herr nun auf gerichtlichem Wege sein auf, und die Fahrt ging dann weiter nach dem Frauengefängnis in wirkliches oder vermeintliches Recht suchen. der Barnimstraße, wo Frau N. zur Verbüßung ihrer Haft abgeliefert Arzt heimgekehrt, hatte die Wohnung leer gefunden und erfuhr von wurde. Inzwischen war der Ehemann von seiner Suche nach einem Hausbewohnern, was geschehen war. Er ging zur Polizeiwache und konnte hier vor der Türe gerade noch mitansehen, wie die drei Kinder von zwei Polizisten in eine Droschte ge= ste d t wurden. Er rief, man solle halten und die Kinder hier lassen

Uns selbst kümmert die. Angelegenheit sehr wenig und wir haben nur des Charakteristikums halber Notiz davon genommen und überlassen es den beiden Parteien, wie sie das edle Geschäft zu Ende führen werden.

Immerhin ist es nicht ganz uninteressant, auch mal in die Werkstatt einer patriotischen Gelegenheitsmacherei zu blicken. Die Arbeiterschaft hat von vornherein gewußt, was hinter dem Rummel ftedt und den Daumen auf den Beutel gehalten, vielleicht tun's die andern das nächste Mal auch. Das wäre das erfreulichste Ergebnis dieser Angelegenheit.

aber fort gings im Trab zum Waisenhaus. Auf dem Polizeibureau wurde Herrn N. vom Leutnant gesagt, die Frau habe abgeholt werden müssen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft, und die Kinder habe man in Schuzhaft genommen. N. Holte die Kinder noch an demselben Tage aus dem Waisenhause zurück. Frau N. Die Bezirksleitung. war, wie gesagt, im Gefängnis fofort in ein Bett gelegt worden. Mühlenbeck  ( Bezirk Nieder- Schönhausen). Sonntag, den 12. No­Fürsorge fürs Wochenbett. Viele Frauen haben Schwierigkeit, Sie erzählt, daß fie in den sechs Tagen ihrer Haft das Bett gehütet bember, nachmittags 4 Uhr, findet im Gasthof" Zur Sonne"( Inh. für ihre Entbindung die nötigen Anschaffungen und Wäsche zu habe. Ein Arzt habe sie sofort untersucht, ihr eine Wattepackung für A. Bärsch) eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen besorgen. Es besteht daher in vielen Städten die Einrichtung von den Hals sowie eine Arzenei verordnet und habe dann seine Besuche statt. Tagesordnung: 1. Der bevorstehende Wahlkampf. Referent: Wanderförben. In Berlin   het das Kinderhaus von Professor täglich wiederholt. Bei der Entlassung gab man ihr aus der Neumann zu dem gleichen Zweck die Einrichtung der Wochen- Anstalt ein Paar Latschen" nebst Strümpfen mit, weil sie barfuß ausrüstung" getroffen. Es wird eine verschlossene Säuglings- eingeliefert worden war. Vor ihrer Entlassung habe wanne, in der die nötigen Gebrauchsgegenstände zur Entbindung, gebeten, man möge an ihren Mann schreiben, daß er ausreichende wie Unterlagen, Bürste, Seife Binden, Watte und ein Laken ent- tleidung bringen solle. Herr N. hat niemals einen solchen Brief halten sind, zur Entbindung geliehen. Nach 14tägiger Benutzung erhalten. Fünf Tage nach der Heimkehr seiner Frau wurde übrigens ist die Wanne mit den leeren Blechbehältnissen an das Kinderhaus auch er, der gleichfalls wegen lebertretung eine Geldstrafe durch zurüdzuliefern. Vormerkungen auf die Wochenausrüstung" werden haft verbüßen follte, im abgefürzten Verfahren von der Polizei im Bureau des Kinderhauses, Blumenstr. 97, vorn parterre links, aufgegriffen. Als er im Morgenguanten auf die Straße hinunter­von 2-5 Uhr angenommen. ging, um Frühstück für die Familie zu holen, nahm ein Schutzmann ihn fest.

Genosse Robert Fendel, Weißensee. 2. Diskussion. Die Be­wohner der Orte Blankenfelde  , Schildow, Schönfließ und Summt sind zu dieser Versammlung besonders eingeladen. Die Bezirksleitung. Lichtenrade   und Umgegend. Heute Sonnabend, den 11. November, abends 8 Uhr, findet unser Bablabend getrennt für die Mitglieder des Ost- Bezirkes im Lokal Paul, Glajower Straße 72, für die Mit­glieder des West- Bezirks im Lokal Jantle, Hohenzollernstraße, statt. Bezirk Oranienburg  . Eonntag, den 12. November, nachmittags 4 Uhr, findet im Lokal Waldhaus Sandhausen", Schüßenstr. 34, eine öffentliche Versammlung statt, in welcher der Genosse Georg Udo über die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen sprechen wird. Die Bezirksleitung. Wandlitz  - Basdorf  ( Bezirk Bankow  ). Am heutigen Sonnabend, abends 8 1hr, bei Lassan  - Wandlik: Zahlabend. Schöneiche   und Umgegend. Sonntag, den 12. November, nach mittags 2 Uhr: Volksveriammlung unter freiem Himmel auf dem Gemeindegrundstück Kl- Schönebed( Richterberg). Tagesordnung: Vortrag des Genossen Barth über: Die bevorstehende Reichstags­wahl und ihre Bedeutung". Freie Diskussion.

Falkenhagen- Seegefeld. Sonntag, den 12. November, morgens 8 Uhr, von den Wohnungen der Bezirksführer: Fingblattverbreitung. Der Vorstand. Spandau  . Am Sonntag, den 12. November, findet für Nonnen­damm, Haselhorst   und Sternfelde in dem Lokal von Müller, Nonnen­damm, Siemensstraße 28, nachmittags 3 Uhr, eine öffentliche Ber­fammlung statt. Tagesordnung: 1. Auf zum Reichstagswahlkampf!" Referent: Kandidat des Kreises Dr. Karl Liebknecht. 2. Freie

Diskussion.

Der Bahltag für Nonnendamm findet deswegen mittags 1 Uhr bei Dreier, Märkischer Steig 6, statt. Der Vorstand. Teltow  . Heute Sonnabend, abends 8 Uhr, findet im Lofal von Bonow, Berliner   Str. 16, eine öffentliche Kommunal- Wähler­versammlung statt. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Udo. Bericht der Stadtverordneten. Aufstellung des Kandidaten.

Berliner   Nachrichten.

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Dies

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Verurteilungen zu Freiheitsstrafen kommen ja mitunter in den, feinsten Familien" vor nach Verweigerung des Haftantrittes in dieser Weise weggeschleppt würde. Wenn es forrekt war, Frau N. im Hemd aus dem Bett zu heben und in einer Pferdedecke fortzuschaffen, Sommerzienratsgattin in gleichem Fall ebenso behandeln. Welches Geſchrei würde da die bürgerliche Presse erheben! Um eine Händlerin aber wird sie sich nicht aufregen.

dann würde

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denken wir uns

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die Polizei auch eine

Der Ausbau der Stettiner Bahn. Es wird berichtet: Die Stettiner Eisenbahn wird viergleifig ausgebaut und auf der Strecke einmal vollstreckt werden. Und selbstverständlich müssen Polizisten Diese Polizeileistung gibt zu denken. Gewiß, jede Strafe muß bis Bernau   höher gelegt. Bei Blankenburg, Karow   usw. fahren die den Auftrag ausführen, den sie erhalten haben. Aber auch das erscheint Züge schon auf dem erhöhten Eisenbahndamm. Dieser Ausbau uns selbstverständlich, daß sie den Einspruch, der Strafantritt fönne und die Höherlegung bedingen den Umbau der Bahnhöfe. Die wegen Erkrankung nicht erfolgen, nicht nach eigenem Ermessen als Eisenbahnberwaltung nimmt bei diesen Umbauten keine Rücksichten leere Ausrede ansehen dürfen. Ob in dem vorliegenden Fall Frau auf die beteiligten Gemeinden, die zum Teil schon beträchtlichen. hätte aufstehen können oder nicht, das ist für die Beurteilung des Opfer gebracht haben. Schon seit 4 Jahren hat man vergeblich vorgehens der Polizei unerheblich. Unter allen Umständen muß ge­Eingaben und Schritte unternommen, um einen zweiten Aufgang fordert werden, daß ein Arzt, nicht ein Polizist, darüber in Buch, das sich ganz enorm entwickelt hat, zu erhalten. Man entscheidet, ob der Einwand einer Erfrantung be wurde bertröstet. Bu allgemeiner Ueberraschung soll nun der neue gründet ist. Was für Instruktionen müssen das sein, die von Bahnhof nach Karow   zu verlegt werden und keinen zweiten den Polizisten dahin verstanden werden konnten, das von ihnen Aufgang erhalten. Im Sommer wurden die Pläne nochmals in eingeschlagene Verfahren sei zulässig? Wir wünschten, daß einmal die Buch öffentlich ausgelegt. 1568 Beteiligte legten auf Grund Gattin irgend eines recht wohlhabenden und darum angesehenen Mannes der Bestimmungen des Enteignungsgesetzes unverzüglich Beschwerde ein. In dem nun folgenden Lokaltermin unterstützten der Amts­und Gemeindevorsteher die Einsprüche auf das allerkräftigste. Der Kommissar und der von der Regierung gefandte unparteiische Sach­verständige erkannten an, daß die Einsprüche berechtigt und eine Aenderung des Projektes notwendig waren. Die Interessenten boten sogar Gelände für einen zweiten Aufgang an. Der Ver­treter der Eisenbahn verlangte jedoch, daß sämtliche Kosten des berfehlten Projektes übernommen werden sollten. Die Antwort war die Ab­lehnten die Beteiligten entrüstet ab. Speischaus Grünes Kreuz". In der vorigen Sonntagsnummer lehnung des Ministers auf Abänderung des verfehlten Projektes. wurde mitgeteilt, daß der Verein" Grünes Kreuz" in der Zions­Der Minister stellte sich dabei auf den neuen Standpunkt, daß eine firchstr. 50 eine Speisewirtschaft unterhalte, die unter der Wohl­Verschiebung des Bahnhofs um mehrere hundert Meter teine Verlegung sei. Der Minister ist auch der Ansicht, daß durch eine tätigkeitsflagge segelt und an einen Unternehmer verpachtet ist. Der Aenderung des Projektes eine Verzögerung der Bauausführung Unternehmer wolle und müsse verdienen, es könne also von einer eintreten würde. Mit solchen Gründen wird operiert, um samt- ohltätigkeitsspeiseanstalt nicht die Rede sein. Die Information liche Interessenten zu überzeugen, daß die Eisenbahn dem Ver- ar uns durch Vermittelung einer großen Berliner   Wohltätigkeits­institution zugegangen. Das alte Berliner   Medizinalkollegium. fehrsinteresse dient. Die Verhältnisse in Repernick liegen genau Hierzu schreibt uns Herr Otto Wilke, daß der Verein Grünes Die Einrichtung, die der Berliner   Magistrat zurzeit in so wie in Buch und anderen Vororten. Mit Recht wird nun die treuz" feit dem 1. April 1910 keine Speisewirtschaft mehr selbst. hingewiesen, daß der Minister des Innern in einem Grlaß die ständig unterhält, eine solche auch nicht verpachtet hat. Vielmehr Erwägung zieht, ein Berliner   Medizinalkollegium zu schaffen, Wichtigkeit der Bebauungspläne betont, und verlangt hat, daß die sei das jetzige Speisehaus Grünes Kreuz" sein privates Gigentum. hat bereits ihren Vorgänger in Berlin   gehabt. Schon 1685 unteren Behörden auf die zukünftige Entwickelung und die histori- Er stehe in feiner Verbindung mit der Zionsfirchgemeinde, ver­wurde hier ein Collegium medicum eingerichtet, welches die fchen Anlagen Rücksicht nehmen sollen. Der Miniſter der öffent- anstalte in seiner Speiscanstalt keine Wohltätigkeits- Festeſſen, ſei spezielle Aufsicht über alle medizinischen Angelegenheiten in lichen Arbeiten ist anderer Ansicht. Er nimmt auf die historische vollständig unabhängig vom Verein Grünes Kreuz" und ermögliche Berlin   und sem zande hatte, und zu dem später noch ein Entwickelung und die bestehenden Bebauungspläne gar keine Rüd- es, daß bei billigen Einheitspreisen von 35-40 Pf. wochentags und Oberkollegium fam. Es ist interessant zu erwähnen, daß sicht. Er scheint an der Entwickelung der Orte überhaupt kein 45-50 Bf. Sonntags selbst Wenigbemittelte hier speisen fönnen. dieser Behörde damals auch die Bader   oder Barbiere unter- tommen. Wie an der Anhalter ist auch hier an der Stettiner Bahn find offenbar dadurch entstanden, daß die Familie Wilke, die früher Interesse zu haben, sonst würde er den Gemeinden gewiß entgegen­Das ist alles ganz schön und grün, aber die Mißdeutungen standen, die früher Spezialisten für Aderlassen, Schröpfen nur das nadte fistalische Interesse maßgebend. Die Interessenten in der Stochküche des Vereins tätig war, den Namen Grünes Kreus" und Baden waren, aber auch gewisse chirurgische Operationen erhoben nun lage beim Bezirksauss du ß. Dieser wies den in der Kochküche des Vereins tätig war, den Namen Grünes Kreuz" nach erfolgter Trennung vom Verein auf die eigene Speisewirt­bornahmen und namentlich als Wundärzte dienten. Sie Einspruch mit der Begründung zurück, daß nur der Minister zu schaft, die in den alten Vereinsräumen betrieben wird, übernommen mußten einen Kursus in Anatomie und Operationslehre ge- entscheiden habe. Es blieb den Beteiligten nun nichts weiter übrig, hat. Wer nicht als Stammgast genau unterrichtet ist, kann also macht haben und vom Oberkollegium approbiert sein, konnten als sich bei dem Minister der öffentlichen Arbeiten über deſſen nur zu leicht auf die Vermutung kommen, daß in der Zionskirch­aber dann die Chirurgie in ihrem ganzen Umfange ausüben, Bescheid zu beschweren. Was darauf für eine Antwort erfolgen straße noch die alte Vereins- Speisewirtschaft besteht. Schüler ausbilden und nach Belieben 5 oder 3 Messingbeden wird, wiffen wir noch nicht, fönnen es uns aber denken.- In Bernau   besteht auf dem dortigen Bahnhof nur ein Aus- Todessturz eines Greises. Das Opfer eines bebauerlichen vor die Türe hängen; während früher die Barbiere 5, die und Bugang mit einem Beamten, der die Fahrkartenkontrolle Unglücksfalles ist in der Nacht zum Freitag der 70jährige Invalide Bader 3 Becken führen mußten. Da die Bader  - und Barbier- ausübt. Wenn dort zwei Büge zu gleicher Beit einlaufen, was Hermann Bogel aus der Bellermannstraße 60 geworden. W. hatte gerechtigkeit auf besonderer Konzession beruhte, wurde mit den öfters vorkommt, dann entſteht regelmäßig eine Stauung an dem am Donnerstagabend Verwandte besucht und dort an einer Gerechtsamen ein schwunghafter Sandel betrieben. Man Eingang. Die ankommenden Fahrgäste drängen die abreifenden Familienfestlichkeit teilgenommen. Als er gegen 12 Uhr nach Hause tann sich übrigens vorstellen, in welchem Zustande sich derzeit zurück, von denen dann oft viele den abfahrenden Zug nicht mehr zurückkehrte, benutzte er einen zweiten Eingang des Hauses und das Medizinalwesen in Berlin   befand und welche geringen erreichen und sizzen bleiben. wollte sich über den Hof nach dem Vordergebäude begeben. In der Ansprüche, trotz der Prüfung durch das Medizinalkollegium, Dunkelheit öffnete der alte Mann versehentlich die dicht neben dem Hauseingang liegende Kellertür und stürzte bei dem nächsten Schritt die steinerne Treppe hinab. Gestern früh gegen 26 Uhr wurde der Verunglückte in leblosem Zustande von einem Hausbewohner auf­gefunden. Ein sofort von der Unfallstation in der Badstraße herbei­gerufener Arzt fonnte jedoch nur noch den infolge eines schweren Schädelbruchs eingetretenen Tod feststellen. Die Leiche wurde nach Schädelbruchs eingetretenen Tod feststellen. Die Leiche wurde nach dem Schauhauje übergeführt.

Eine neue Polizeileistung

an die Bader   gestellt wurden. Mit der heutigen Chirurgie und Wundbehandlung hat jene Arzneifunst natürlich nicht die wird uns bekannt. Eine Händlerin N., die im 42. Polizeirevier geringite Aehnlichkeit; die Berliner   Bader übten lediglich wohnt, sollte mit Geld- oder Haftstrafe eine jener Uebertretungen schlecht und recht ihr Handwerk so aus, wie etwa heute noch der Ben, wie sie im Straßenhandel oft vorkommen. Da sie nicht zahlen fonnte und auch den Antritt der Haft hinausschob, so Dorfbader in den Gegenden, die mit ihren fonntäglichen wurde sie schließlich von Polizisten unter Anwendung Raufercien dem Bader   reichliche Flidarbeit liefern. Aber von Gewalt aus der Wohnung herausgeholt. Die das Collegium medicum hatte auch noch die Okulisten, Stein- Einzelheiten dieses Vorgehens sind überaus kennzeichnend für die und Bruchschneider, Bahnbrecher usw. zu prüfen, die ohne Meinung, die die Polizei von ihren Machtbefugnissen hat. diefe Prüfung nicht in den Jahrmärkten feilhalten durften". Eines Morgens meldeten sich vor der Wohnung der Familie N. Zur Sonntagsruhe im Handelsgewerbe wird aus dem Rathause Das beweist deutlich genug, wie die Heilkunde noch im alvei Schutzleute und fragten nach Frau N. Der Ehemann mußte berichtet:" Die Gemeindebehörden Berlins   haben bekanntlich bes beide hineinlassen, er erklärte aber, seine Frau sei frank. Ihm schlossen, gemäߧ 105b der Gewerbeordnung ein Ortsstatut zu er 17. Jahrhundert in Berlin   ausgeübt wurde. Heute wird ein wurde geantwortet: Dat is doch fomisch. Wenn Ihre Frau soll laſſen, durch das in offenen Verkaufsstellen die Beschäftigung von Berliner   Medizinalkollegium etwas wichtigere Aufgaben abgeholt werden, dann ist sie frant. Aber locker wird heute nicht ge- Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern an Sonn- und Festtagen auf haben! laffen." Einer der Schuylente trat an das Bett, in dem Frau N. Tag. zivei Stunden eingeschränkt wird. Ausgenommen sollen nur die und forderte sie auf, sich zu erheben. Die Frau versicherte gleichfalls. Geschäfte der Nahrungs- und Genußmittelbranche und des daß sie nicht aufstehen könne. Darauf ging der eine Schutzmann Blumenhandels sein, bei denen die jetzige Arbeitszeit( von 7 bis nach der am Luijenufer gelegenen Polizeiwache zurüd, während der 10 Uhr und von 12 bis 2 Uhr) bestehen bleiben soll. Aus nahes andere in der Wohnung blieb. Diesem sagte jetzt Herr R., er werde liegenden Gründen ist die eingeschränkte Arbeitszeit in den Sommer

Ein Nachspiel zum Kornblumenrummel. Bekanntlich hat die widerliche und beschämende Straßenbettelei beim Verkauf von Kornblumen in ganz Deutschland  , deren Erträge