Doppeltandidatur Poſadowskys.

Der nun auch vom Hansabund warm empfohlene, im Wahlkreis Bielefeld - Wiedenbrück aufgestellte frühere Staatssekretär Graf Posadowsky hat auffallenderweise noch eine zweite Randidatur angenommen: In Naumburg haben Vertreter der bürgerlichen Parteien des Reichstagswahlkreises Bitterfeld Delitzsch beim Grafen Posadowsky vorgesprochen und ihm das Reichstagsmandat des Wahlkreises angeboten. Graf Posadowsky hab auch diese Kandidatur angenommen.

Der Wahlkreis Bitterfeld- Delitzsch wird zurzeit von dem Reichsparteiler Bauermeister vertreten, der nicht wieder kandidieren

will.

Im ersten Wahlgang erhielt der Reichsparteiler 10 695 Stint men, denen ebensoviel sozialdemokratische( 10 100) gegenüberstanden. In der Stichwahl gaben die 6000 freisinnigen Wähler den Aus­schlag für den Konservativen. Posadowsky will also auch hier gegen den Sozialdemokraten gewählt werden. Die Bielefelder Wahl­macher Posas klagen schon über die notwendige Nachwahl, wenn ihr Erkorener doppelt gewählt wird; von dieser Sorge werden sie hoffentlich in Bielefeld wie in Bitterfeld durch den sozialdemokrati­fchen Sieg befreit werden.

Podewils durchs Zentrumsjoch.

Aus München wird uns geschrieben:

"

München , 13. November. Das gesamte Ministerium Härte Parlamentsunterfekretär Acland: 3 fann es nicht auf Podewils wird, wie dem hiesigen Korrespondenten der mich nehmen, irgendwelche Nachrichten einzuziehen oder bekannt­Frankfurter Zeitung" zuverlässig mitgeteilt wird, in der zugeben, außer in Fällen, die britische Untertanen betreffen. Natür­Frage des parlamentarischen Konflittes fest bleiben und den lich wäre es ein Gegenstand allgemeinen großen Bedauerns, wenn Forderungen des Zentrums nicht nachgeben. Der Prinz- einer der friegführenden Teile die in den Bestimmungen der inter­regent billigt diese Haltung und wird das noch nationalen Konvention, der er beigetreten war, enthaltenen Kriegs­besonders zum Ausdruck bringen. regeln nicht beachtet hätte. Aber wenn die Nationen nicht ge= sonnen sind, zu intervenieren, so können neutrale Mächte die militärischen Operationen einer der kriegführenden Parteien nicht untersuchen oder kontrollieren. Auch an Asquith wurde heute nachmittag über denselben Gegenstand eine Anfrage gerichtet. squith bat jedoch, man möge die Anfrage auf Donnerstag ver

Es wird eine Regierungskundgebung erwartet.

Der Krieg.

schieben,

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Die Revolution in China .

Eine Klärung der Lage, wenigstens soweit die weitere politische Gestaltung der Dinge infolge der Revolution in Frage kommt, ist noch nicht eingetreten. Wenn auch an ver

der letzten vierzehn Tage. Die italienischen Trancheen und Bor Tripolis ist die Kriegslage die gleiche wie während Feldbefestigungen werden nach wie vor durch Angriffe der türkischen Truppen in Verbindung mit irregulären Araber­detachements angegriffen und beunruhigt. Beide Parteien schreiben sich den Sieg bei diesen Scharmügeln, deren Be­deutung von den nationalistischen Berichterstattern offenbar übertrieben wird, zu, obgleich von eigentlichen Siegen dabei kaum geredet werden kann. schiedenen Punkten noch zwischen Revolutionären und kaiser­Die Cholera im Lager der Italiener verlangt immerlichen Truppen gekämpft wird, so ist doch der Sieg der Revo­lution in den wichtigsten Provinzen gesichert. Nur die mehr Opfer und wird sich bei der Anhäufung so großer Frage, ob konstitutionelle Monarchie oder Republik respektive Menschenmassen auf engem Raume und bei den schlechten ob eine Föderation von Einzelrepubliken das alte Regime Wasserverhältnissen nur schwer bekämpfen lassen.

Die Aktion der italienischen Flotte im Aegäischen Meere ablösen soll, ist vorläufig noch nicht zu beantworten, da auch Die Konfliktssituation in Bayern entbehrt trotz ihrer Bedeutung läßt noch immer auf sich warten, obgleich die italienischen in den führenden revolutionären Streifen darüber verschiedene nicht einer gewissen Komit. Sie ist ebenso lustig als ernst und bietet Schiffsgeschwader dafür schon formiert sind und auch die Türkei Anschauungen zu bestehen scheinen. Die Haltung Juan­Türkeitschifais einen vortrefflichen Stoff zu einer Satire oder einem Bossenspiel. Ein wirklicher, richtiger Barlaments streit einer Majoritäts- lienische Regierung scheint aber den verhängnisvollen Schritt die entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen hat. Die ita- tichikais iſt nach wie vor schwankend und abwartend Eine revolutionäre Nationalversammlung? partei zum Zwecke des Ministersturzes und die Stillegung wenigstens nicht zu wagen, ohne vorher mit den Kabinetten der Groß- Shanghai, 13. November. Eine Maßnahme, welche einen eines Teiles der parlamentarischen Maschinerie und damit des Re- mächte auf diplomatischem Wege Fühlung genommen zu großen Fortschritt in der Revolutionsbewegung bedeutet, ist gestern, gierungsbetriebes ist nichts alltägliches und verdient umso mehr haben. Mehr wie ausweichende Antworten wird sie aber wie der New- York Herald " meldet, getroffen worden. Es wurde Beachtung, als die oberste Leitung dieses mit Ausdauer geführten schwerlich erhalten, so daß die Gefahr bestehen bleibt, daß beschlossen, an die 14 Provinzen, die vom Kaiserreich abge­Streikes in den Händen hoher geistlicher und staatlicher Würdenträger Italien sich aus feiner bedrängten Lage durch einen neuen fallen und sich den Rebellen angeschlossen haben, die Aufforderung liegt. Das Streittomitee sept sich zusammen aus Desperadostreich zu retten sucht. Die Türkei droht ihrerseits, zu richten, Delegierte zu ernennen, damit in Shanghai eine dem Dompropst Dr. Pichler, dem Landgerichts- bei einem Angriff auf ihr europäisches Gebiet alle Italiener Nationalversammlung bon provisorischem Cha= präsidenten 2erno und dem Gymnasialbirektor ausweisen zu wollen. Dr. b. Drterer, lauter energische Verteidiger der Regierungs­autorität gegenüber den Sozialdemokraten und alles approbierte Stüßen von Thron und Altar. Selbst die freundlich- väterliche Er­mahnung des Ministerpräsidenten b. Podewils, doch die Arbeit wieder aufzunehmen, da ja alles auf einem Mißverständnis beruhe, hat die zielbewußte Zentrumsgewerkschaft des bayerischen Landtages rundweg abgelehnt.

Lebten wir in einem Staate mit dem parlamentarischen Regierungssystem, dann wäre die Sachlage und die Lösung des Konfliktes flar und einfach: Eine Parlamentsmehrheit lehnt in feierlicher Erklärung jede Arbeitsgemeinschaft mit einem Minister ab und spricht ihm durch politische Aechtung ein Mißtrauensvotum in der denkbar schärfsten Form aus. Ganz selbstverständlich, daß das Ministerium seine Entlassung nehmen oder das Parlament auf

Lösen muß.

Die Erbitterung der mohammedanischen Welt gegen die Italiener greift inzwischen immer weiter um sich. Die Un­ruhen in Tunis waren schon darauf zurückzuführen, aber auch in Algerien nimmt die arabische Bevölkerung gegen die dort wohnenden Italiener eine drohende Haltung ein. Ferner haben die Mohammedaner in Bosnien und in Palästina fich zu einem Boykott gegen die Italiener und ihre Waren ent­schloffen.

Die drohende Aktion im Aegäischen Meere Ronstantinopel, 18. November. In hiesigen diplomatischen reisen liegen Informationen darüber vor, daß Italien im Laufe dieser Woche zu einer erweiterten Attion gegen die Türkei schreiten wird. Man nimmt jedoch an, daß Italien fich von einem Vor­gehen gegen die Inseln allein nicht den Erfolg versprechen wird,

rakter gebildet werden könne. Diese soll die Nationalversamm­lung von Peking ergänzen respektive ersetzen, da die Nationalver­sammlung in Beting aus Personen zusammengesetzt ist, die von der Regierung ernannt worden sind und nicht aus von den Revolu­tionären gewählten Reuten. 6

Das republikanische Zentralfomitee hat ein Memorandum des Regenten erhalten und darauf eine neue Denkschrift an den Regenten gerichtet, in der die Revolutionäre dessen Abdankung ver­langen, gleichzeitig der kaiserlichen Familie das Leben zusichern, fowie die Unverletzlichkeit ihrer Güter garantieren. An die Be­bölferung wurde ein Appell des neuen republikanischen Regimes, welches Freiheit und Gleichheit in vollster Weise berbürgt, zur Unterstützung gerichtet.

but mos

Maßnahmen der Revolutionäre. Baris, 12. November." Herald"-Depeschen aus China besagen, Wir haben nun in Bayern fein parlamentarisches Regime. ber nötig ist, damit die Friedensverhandlungen einen Schritt daß die Unabhängigkeit der Provinz Kwangschu Wir haben nun in Bayern kein parlamentarisches Regime. Trotzdem holt sich die Mehrheitspartei, die dazu noch eine aus weiterkommen. Man erwartet den ersten Vorstoß gegen die Inseln offigiös morgen, Montag, erklärt werden wird. General Li und Zrozdem holt sich die Mehrheitspartei, die dazu noch eine aus Mytelene, Chios und Rhodus . Seit 14 Tagen hat die General Leung, beides Führer der Revolutionäre, werden ihre gesprochene Gegnerin dieses Systems ist, dorther ihre Waffen zum Türkei diese Inseln mit Truppen, Geschützen, Munition und Bosten, die sie unter dem alten Regime einnahmen, wieder erhalten. Stampfe gegen Minister und Regierung. Das gibt dem Konflikt den Proviant versehen, so daß den Italienern eine Landung wohl nicht Die Führer der republikanischen Bartei in Ranton veröffent eigenartigen Charakter und macht ihn so kompliziert. Das Zentrum erklärte zwar zweimal recht feierlich, daß es in ohne harte Arbeit gelingen dürfte. Von anderer Seite verlautet, lichen eine Broklamation, in welcher sie den Mandschus, welche ben daß die Italiener sich zuerst gegen die syrischen Küsten- Treueid leisten und die neue Regierung respektieren, vollständige feinem Stampfe die den Parteien durch die Verfassung gezogenenplätze und den Golf von Saloniki wenden werde. Gine Freiheit gewähren. Bis jetzt sollen mehr als 4000 Mandschus diesen Grenzen respektieren, also das Kronrecht der Ministerernennung und Entlassung nicht antasten wolle. Allein das ist nur die Theorie. Die Aktion gegen den Golf von Saloniki fönnte aber nur, wie man Treueid geleistet haben und in Freiheit gesetzt worden sein. Gine Braris sieht ganz anders aus. Es erzwingt einfach die Entlassung werden. Uebrigens ist der Golf von den Türken besonders gut neue Partei, genannt die republitanisch gemäßigte, hier annimmt, im Einverständnis mit Oesterreich unternommen weitere Broklamation untersagt das Tragen des Zopfes. Eine eines Ministers durch die Proklamierung des parlamentarischen Streifs. Denn Auflösung der Kammer oder Entlassung des Bere befestigt und wird für den Fall einer italienischen Aktion auch hat sich in Shantung gebildet, kehrsministers, nur diese beiden Möglichkeiten schienen bisher dentbar. das Eingreifen der türkischen Flotte erwartet. Macht bricht jedes Gefes! Es ist deshalb ein unge funder und auf die Dauer ganz unhaltbarer Zustand, daß neben einer einheitlich organisierten Parlaments mehrheit ein sogenanntes einer einheitlich organisierten Parlamentsmehrheit ein sogenanntes unpolitisches Ministerium amtiert. Eine zielbewußte, mit der im politischen Leben nötigen Portion Rücksichtslosigkeit ausgerüstete Partei wird der Regierung stets ihren Willen aufzudrängen ber Tripolis , 12. November. Die von den Italienern aufgegebenen stehen. Wir haben dann tatsächlich die politische Herrschaft einer Partei ohne das Zubehör der politischen Verantwortlichkeit. Stellungen sind noch nicht wieder erobert worden. Am 8. November Das Borgehehen des Zentrums erfährt die verschiedenste Be- unternahm das 18. Infanterie- Regiment einen Angriff auf die urteilung und Verurteilung, lettere besonders scharf in der liberalen türkische Stellung bei Fort Scharascha, wurde aber zurückgeschlagen. Presse. Wie weit ist eine solche Verurteilung berechtigt? Es sind Am 9. November erwiderten die Türken den Angriff und brangen zwei Dinge auseinanderzuhalten: Das tattische Auftreten bis an die italienischen Linien bei Karamanli vor. des Berkehrsministers im Barlament gegenüber 10. November, bormittags 10 Uhr, eröffnete die italienische Bentrumsabgeordneten und seine fachliche Haltung Artillerie, unterstützt durch die Schiffsgeschütze, einen Angriff in den Fragen des Eisenbahnerstreits und ber gegen die türkische Stellung im Osten. Es treffen fortwährend Befferstellung der Staatsarbeiter. Ho Berstärkungen ein. Der neu eingetroffene General Frugoni 194 Es bleibt dabei: das Auftreten des Verkehrsministers feine will in den allernächsten Tagen einen enerischen Vorstoß unter Entfernung während der direkt gegen ihn gerichteten Rede eines Bentrumsabgeordneten und die Erteilung von Fleißnoten an einige Boltsvertreter- war eine Mißachtung und eine Ungehörigkeit gegen über dem Parlament, die sich selbst jebe Minoritätspartei hätte ent­

Konstantinopel, 18. November. Der gestrige Ministerraton ILDA Die Fortschritte der Revolution. beschloß, den Mächten offiziell mitzuteilen, daß, falls ein Angriff Shanghai , 13. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) auf die türkischen Inseln oder die türkische Küste erfolgen sollte, i chi fu ist zu den Revolutionären übergegangen, ohne daß cs die Pforte unverzüglich sämtliche Italiener ausweisen dabei zu Blutvergießen kam.

schieden verbitten müssen.

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werde.

nehmen.

Die Kämpfe bor Tripolis

Am

Tripolis , 12. November. ( Meldung der Agence Havas.) Heute vormittag erschienen etwa 300 Reiter und 1000 arabische Fuß­soldaten vor der Südfront, wurden aber durch ein heftiges Ge­wehr- und Kanonenfeuer zurückgetrieben.

Eine andere Frage ist es freilich, ob diese tattlosen Uebergriffe Die Posse in der Tragödie eines Ministers nur durch einen Parlamentsstreif und nicht schon Tripolis , 12. November. Gestern fand aus Anlaß des Ge. durch eine energische Verwahrung der Fraktion hätte abgetan werden burtstages des Königs von Italien ein Empfang können. Es ist kein Zweifel, daß durch das klaffende Miß von Notabeln der Araber und aller religiösen Bekenntnisse statt, verhältnis zwischen Schuld und Sühne der Aktion die„ ihre Gefühle der Huldigung und ihre Glückwünsche für den des Zentrums der Stempel des Theatralisch- Rönig zum Ausdruck brachten".(!) Am Nachmittag fand ein Bossenhaften, der kleinlichkeit und unwahrhaftig Empfang sämtlicher Konsuln, der fremben Militärattachés und teit aufgebrüdt wird. Das scheint dem Zentrum unterdeffen der hervorragenden Persönlichkeiten der europäischen Kolonie statt, zum Bewußtsein gekommen zu sein, denn in seiner dritten und an dem auch die Geistlichkeit, die Vertreter der Presse und Ar­bisher letzten Erklärung drängt es diese Verlegung parlamentarischer beiterbereinigungen teilnahmen. An die Armen und an die Formen und Rechte in den Hintergrund. Durch die Betonung der Moscheen wurden Unterstüßungen verteilt. rein sachlichen Differenzen in bezug auf die Beurteilung des süddeutschen Eisenbahnverbandes und die Maßnahmen des Ministeriums gegen ihn.

Die Lage in Nanking .

Der deutsche und der englische Admiral haben Nanking Nanking, 13. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) besucht. Sie empfahlen den Konsuln, sich mit dem Konsularpersonal aurudzu ziehen, da die Kriegsschiffe nicht imstande seien, sie zu schüßen. Dreizehn chinesische Kriegsschiffe sind heute früh hier angekommen; sie haben bisher keine Flagge gehigt, und man ver­sichert, daß fie noch heute die republikanische Fahne auf ziehen werden.

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 13. November 1911. Konservative Machenschaften.

Die konservative Bresse legt sich in ihren Erörterungen des Duells Heydebrand- Bethmann Hollweg eine befremdende Burückhaltung auf. Selbst die sonst so rücksichtslose, kampf­lustige Deutsche Tageszeitung" erklärt in ihrer heutigen Abendnummer an der Spize ihres den Wortlaut der Heyde­brandschen Rede entschuldigenden Leitartikels, daß sie den Konflikt zwischen dem Reichskanzler und den Konservativen nicht vertiefen möchte. Begreiflich ist diese Reserve der kon­fervativen Wortführer! Sie können in dem bevorstehenden Wahlfampfe die Unterstützung des Regierungsapparates nicht entbehren so geben sie vorläufig nach und sparen ihren Haß für spätere Beit auf.

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Just Italienische Desertionen. Junsbrud, 18. November. Seit dem 6. November find bei Durch diese Hervorhebung der fachlichen Gründe wird die Borghetto und durch das Bonchital, südlich von Rovereto , über Situation für das Zentrum wahrer und besser, für das Gesamt 200 italienische Deserteure nach Tirol gekommen. Sie ministerium schlechter. So lange es sich lediglich um die Verstöße flüchteten offenbar wegen des Krieges in Tripolis . Telegramme gegen parlamentarische Sitten und Rechte handelte, war der aus Nizza berichten von zahlreichen Deſertionen über die Fraktionsredner der Konservativen zur Marokkoangelegenheit Verkehrsminister allein verantwortlich und eine Lösung des Kon- franzöfifche Grenze und von anderen italienischen Reservisten, die, flikts durch seine Entlassung möglich. Jetzt aber wird das Gesamt- statt der Einberufungsorder zu folgen, nach füdamerikanischen ministerium wieder bor die Front gestellt, denn die Haltung des Häfen sich eingeschifft haben. Verkehrsministers gegenüber dem süddeutschen Eisenbahnerverband Zur Affäre des deutschen Afrikaforschers Krause, beruht auf einem Beschluß des Gesamtministeriums, und das also und nicht der Verkehrsminister allein hat die Verantwortung zu tragen. Nom, 13. November. In der Angelegenheit des Von dem ersten nicht sehr gescheiten und nur von einem fleinen fritaforschers Krause hat die italienische Regierung Teil der Fraktion improvisierten Streich abgesehen, hat das Zentrum dem deutschen Botschafter mitgeteilt, daß die Untersuchung des feinen Standpunkt bisher nachdrücklich und mit würde bertreten. Borfalles eingeleitet sei und daß gegebenenfalls Herr Krause für Und das Ministerium? Ein Gruppenbild zum Erbarmen, in dem seinen Verlust entschädigt werden würde. der Ministerpräsident die vollendste Silflosigkeit und Unfähigkeit Gouverneur in Tripolis ist angewiesen worden, alle Herrn Krause darstellt. Ob unter den übrigen Ministern noch etwa Männer von gehörenden Gegenstände, soweit sie auffindbar sind, zurück­politischem Charakter, von Leidenschaft und politischem Ehrgefühl zuerstatten. find, muß sich in dem Entschluß der Regierung fundgeben. Sie hat zwischen zwei Dingen zu wählen:

Auflösung der Kammer oder durchs kandinische Joch!

Allerdings wird, wie Herr 6. Bethmann auch Herrn b. Heydebrand sehr glimpflich behandelt, seine Rede als eine bedeutende rhetorische Leistung gepriesen und in allen mög lichen Variationen verkündet, daß die konservative Partei treu zu ihrem Führer stehe. Aber alle diese schönen Redens­arten vermögen nicht darüber hinwegzutäuschen, daß wenig­ftens in einem Teil der konservativen Fraktion Mißstimmung über das Auftreten des Abg. v. Heydebrand herrscht. Als war, wie wir schon am Sonntag berichteten, zuerst der Abg. Graf Stanis beſtimmt. Er sollte zwar zum Ausdruck bringen, daß die Konservativen mit der Lösung dieser Frage nicht zufrieden sind, sonst aber in verbindliche m Sinne sprechen. Das Zentrum war vorher davon unter­richtet worden, und der Abg. v. Sertling richtete danach seine Rede ein. In letzter Minute tam aber eine Nachricht des Abg. v. Oldenburg . Januschau, bei dem der Kron­prinz ein paar Tage vorher zur Jagd gewesen war. Herr b. Oldenburg forderte energisches Vorgehen mit dem Be­merken, daß der Kronprinz nicht nur die gleiche Auffassung habe, sondern auch zu den Verhandlungen im Reichstage er­scheinen werde. Daraufhin wurde Abg. Graf Ranit Die italienischen Kriegsgreuel im englischen Unterhaus. beiseite geschoben und statt seiner der Abg. v. Heyde­London, 13. November.( Unterhaus.) In Erwiderung auf brand als Redner bestimmt, dem die lebhafte Zustimmung eine Anfrage an den Staatssekretär Greh über die angeblich von des Kronprinzen während seiner Rede natürlich nicht ent­den Italienern in Tripolis begangenen Grausamteiten, ergangen war. Am anderen Tage erfuhr dann die konservative

Der italienische