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wissen. Im übrigen ist es wieder dem italienischen   Rönig noch über seine wahren Absichten im unklaren zu lassen. Mit dem Am Ende der Beratungen erklärte Staatssekretär Giolitti zuzutrauen, daß sie sich ohne Einvernehmen mit den zwei berängsteten Hof wird der geriebene Politiker schon fertig von Riderlen- Waechter, daß er morgen in der Kommission großen mitteleuropäischen Staaten ein Kolonialabenteuer herauf- werden, aber die radikalen Elemente der Revolutionsparteien, eine ausführliche Darstellung der Entwickelung der Marokko­beschwören founten. Nichtsdestoweniger zeigt sich natürlich der besonders die revolutionären Offizierstreife werden ihm noch affäre und aller dazu gehörigen Fragen geben werde. große internationale Antagonismus, der Europa   in zwei Lager schwer zu schaffen machen. Nächst der Bildung eines Mini­scheidet, auch bei der Tripolisaffäre. fteriums trägt Juanfchikai offenbar Sorge, den Hof aus Die Urwahlen zum braunschweigischen Landtage Die Türkei   zeigt eine viel größere Widerstandskraft, als man Peting zu entfernen und nach dem Norden zu bringen, um haben am 14. d. M. in der Stadt Braunschweig   stattgefunden, zu Beginn des Krieges vorausgesetzt hatte. Nichts ist begreiflicher, so die Hände frei zu haben. nachdem vorher bereits an zahlreichen Landorten gewählt worden als daß Italien   eine möglichst schnelle Beendigung des Krieges In die noch immer anhaltenden Kämpfe zwischen Revo- war. In der dritten lasse fielen in der Stadt Braunschweig   sämt wünscht, aber andererseits ist an diese nicht zu denken, solange lutionären und Kaiserlichen haben sich die fremden Mächte liche 144 Wahlmänner der Sozialdemokratie zu, während bei der der Kriegsschauplatz auf Nordafrika   beschränkt bleibt, wo die bisher nicht eingemischt. Beide kämpfenden Parteien haben es Wahl im Jahre 1907 neben 120 jozialdemokratischen Wahlmännern Türkei  , ohne allzu großen Schaden zu erleiden, die italienischen auch mit peinlicher Sorgfalt bermieden, den fremden Nieder- in der dritten Klasse noch 17 bürgerliche Wahlmänner gewählt Truppen durch die Araber drangfalieren kann. Obwohl die Türken, laffungen in den verschiedenen Städten irgendwelchen Schaden wurden. namentlich durch die Präzision des italienischen Artilleriefeuers, zuzufügen. Auch die finanziellen Verpflichtungen Chinas   gegen In der zweiten und ersten Klasse fegten die bürgerlichen Wahl­viel mehr Soldaten verlieren als die Italiener, empfinden sie keine das Ausland sind von den beiden Parteien anerkannt worden. männer. Die Wahlbeteiligung in diefen Klassen war sehr schwach. dringende Notwendigkeit, Frieden zu schließen, solange das otto- Diese fremdenfreundliche Haltung wird aber nur so lange Insgesamt wurden in der Stadt Braunschweig   rund 5200 sozial­manische Reich den Krieg nur in seiner afrikanischen Proving hat. anhalten, als sich die fremden Mächte jeder Einmischung ent- demokratische Stimmzettel abgegeben, davon rund 5050 in der dritten Daher in Italien   eine starke Strömung zugunsten einer italieni­halten. Daher erscheint die Absicht der Vereinigten und ungefähr 150 in der zweiten Klasse. Die bürgerlichen Wahl­schen Aktion im ägäischen Meer. Diese, die nach dem" Avanti" Staaten, Eruppen nach China   zu senden als sehr männer erhielten 2900 Stimmen, 300 in der ersten, 1000 in der schon durch die Verteilung des Geschwaders und die Bereitschaft bedenklich. Vorläufig handelt es sich um die Entsendung zweiten und 1600 in der dritten Klaffe. der Landtruppen vorbereitet ist, während sie von offizieller Seite eines auf den Philippinen   stationierten amerikanischen   Re- Das Wahlrecht ist der Arbeiterschaft durch die Erwerbung der dementiert wird, stößt nun offenbar auf Widerspruch bei der deut­ schen   und bei der österreichischen   Regierung, während sie, der römi- weiterer Truppen einrichten. Den Vereinigten Staaten   fommt Daher erklärt es sich, daß die Zahl der sozialdemokratischen Wähler schen und bei der österreichischen   Regierung, während sie, der römi- gimentes; die Amerikaner sollen sich aber auf Absendung Staatsangehörigkeit und des teueren Bürgerbriefes sehr erschwert. schen" Vita" und anderen Blättern zufolge, die Sympathie der es dabei weniger auf die chinesischen   Unruhen an, vielmehr weit hinter der Bahl der" Bollsfreund"-Abonnenten in Braunschweig  englischen und der französischen   genießt. Was diese Berlegung bes wird diese Maßnahme von der Eifersucht gegen Japan   diftiert, zurückbleibt.

Kriegsschauplazes betrifft, so ist es leicht einzusehen, daß auch hier das in Korea   große Truppeneinheiten tonzentriert hat und Das Kuriofeste bei dieser Wahl ist, daß infolge des Dreiklassens die Ereignisse dem menschlichen Willen über den Kopf gewachsen nur auf eine günstige Gelegenheit wartet, um in der systems die 2900 bürgerlichen Stimmen die acht Abgeordneten der find. Es wird sehr schwer halten, Italien   zu zwingen, daß es den Mandschurei einzumarschiren. Dabei kann das Vorgehen der Stadt Braunschweig   wählen, während die 5200 sozialdemokratischen Krieg auf Afrika   beschränke, falls dieser Kriegsschauplatz ihm ver- Amerikaner gerade ein Eingreifen der Japaner provozieren, Stimmen das Nachsehen haben. Eine Wahl bei der die Minderheit hältnismäßig viele Opfer auferlegt. Bor die Alternative gestellt, dem Rußland   auch nicht gleichgültig zusehen würde. Die fiegt und die Mehrheit unterliegt! Noch hübscher wird dieses Ver­Deutschland und Desterreich zu mißfallen, oder ben heutigen chinesische   Revolution fönnte dadurch eine andere, für die hältnis durch die Wahlen auf dem Lande gekennzeichnet. Auf dem Kolonialkrieg auf Monate und Jahre zu verlängern( mit einem Lande war nämlich die Wahlbeteiligung auf bürgerlicher Seite Guerillatrieg gegen die tripolitanischen Araber und Berber wird politische Weltlage viel ernstere Wendung nehmen. ganz schwach. In der ersten Klasse erschienen bielfach die italienische   Regierung auch noch nach einem Friedensschluß Die amerikanische   Truppensendung. nur die Wahlmännerkandidaten und wählten fich sich selbst. mit der Türkeit rechnen müssen. Ned. d. V.), wird der italienischen Washington  , 15. November. Das Staatsdepartement hat be- Die dritte Klasse dagegen wählte fast an allen Orten Regierung feine Wahl bleiben. fchloffen, ein tegiment bon Manila   nach Eiin bwan- fozialdemokratisch. Auch in der zweiten Klasse drangen dort tau zu senden, um die zur Zeit des Bogeraufstandes eingegangene fozialdemokratische Wahlmänner durch, aber nicht genug, um den internationale Verpflichtung zu erfüllen, die Verbindung von Befing Ausschlag zu geben. Das Gesamtresultat für das Herzogtum, das mit der See offen zu halten. fich noch nicht genau zusammenstellen läßt, dürfte eine erdrückende Washington  , 16. November. An amtlicher Stelle läßt man fich Majorität der sozialdemokratischen über die bürgerlichen Stimment angelegen sein zu erklären, daß die beschlossene Entfendung ameri- ergeben. Bei direkter, gleicher Wahl wären uns fast alle Mandate tanischer Truppen nach China   teine politische Bedeutung habe. Nach zugefallen. Jetzt ziehen dagegen die Erwählten der wenigen bürger­dem Borervertrag feien die Mächte berechtigt, längs der Eisenbahn lichen Wähler, die sich an die Urne bemühten, in den Landtag. In Truppen zu unterhalten. Die Vereinigten Staaten   hätten von manchen ländlichen Wahlkreisen ist die Zahl der abgegebenen diesem Rechte niemals Gebrauch gemacht, aber nun fühlten fie fich bürgerlichen Stimmen so gering, daß sich der gewählte bürgerliche gedrungen, den Mächten zu helfen, die Straßenverbindung von Kandidat eigentlich gar nicht als gewählt bezeichnen fann. Beling nach der See aufrechtzuerhalten. Man erklärt, daß die Vereinigten Staaten   feine Pläne auf chinesisches Gebiet haben. Der Transportdampfer Sherman" in Manila   ist bereit, die Truppen in vier Tagen an ihren Bestimmungsort zu befördern, sobald der Befehl dazu einläuft.

In ihrem Leitartikel vom 14. November spricht die Tribuna" es deutlich aus, daß die Hauptsächliche Aussicht auf Frieden nicht in irgendeinem entscheidenden Treffen, sondern in der internationalen Lage der Türkei   begründet sei. Kein Kolonialtrieg wiese ent­scheidende Schlachten" auf. Man solle deshalb weniger von Siegen berichten, die nur in der Einbildung bestehen, als von momentanen Waffenerfolgen, die durch ihre Häufung den Gegner ermüden. Der Artikel zeigt deutlich, daß man jetzt weniger an einen hochauf­lodernden Enthusiasmus, als an die Geduld und Hartnädigkeit der italienischen Bevölkerung appelliert. Spricht doch der Pariser " Matin" heute gar von einem Kriegszug ins Innere, der im nächsten Frühjahr beginnen soll.

Interessant ist, daß dem Avanti" zufolge die Hauptliefe­ranten von Waffen an die Türkei   gerade die Griechen sind, die man in Italien   zwar als Handelsleute fürchtet, weil man sie kennt, aber in ihren politischen Beziehungen mit geradezu schwärmerischer Sympathie zu betrachten pflegte. Die Griechen sollen einen sehr

einträglichen Waffenhandel von der tunesischen wie von der ägyp tischen Grenze aus organisiert haben.

Die Haltung Japans  .

die japanische   Regierung militärische Borbereitungen, London  , 16. November. Nach Meldungen aus Japan   trifft um eventuell in China   eingreifen zu können. Juanschikai verfolgt mit großem Interesse die Haltung der Mächte und hatte über diesen Gegenstand eine längere Besprechung mit dem englischen Gesandten in Beting. do

Wie start übrigens die internationalen Rücksichten sind, zu denen sich die italienische Regierung genötigt glaubt, das fieht man aus der beispiellosen Häufigkeit, mit der der Ministerpräsident, jedem bisherigen ufus entgegen, den Journalisten Interviews ge- in Beting. währt. Da ist kein Blatt so unbedeutend, daß Giolitti nicht für feine Korrespondenten zu haben wäre. Selbst für die Deutsche Zageszeitung" ist ein Interview abgefallen! Der" Temps", der Standard  " usw. sind beglüdt worden, und jedes Interview schließt mit einer Ermahnung an die internationale Billigkeit! Uns will es scheinen, als ob ein Ministerium, anstatt jedem Journa­listen Rede und Antwort zu stehen, seiner Pflicht am besten nach fäme, wenn es für eine authentische Berichterstattung sorgt. Heute stopft die 8ensur der Presse den Mund, und Giolitti funktioniert periodisch als Gott, der ihn aufzuschließen vermag.

Sid bo

Die militärische Lage in Tripolis  . Tripolis  , 16. November.  ( Meldung der Agenzia Stefani.) Gestern nachmittag entwickelte sich bei bem Fort Hamidie und bei Scharafchat verschiedene Male ein Feuergefecht. Gine bom 18. Infanterieregiment unternommene Refognoszierung führte zur Erbeutung von Waffen und Munition. Der Bau von Baraden zur besseren Unterbringung der Truppen schreitet fort.

Eine andere Lesart.

Politifche Ueberlicht.

Berlin  , den 16. November 1911.

Im Seniorenkonvent des Reichstages wurde bestimmt, daß in der Woche vom 19. bis 26. November feine Plenarsigungen des Reichstages stattfinden. In dieser Beit sollen die Kommissionen arbeiten. Die am 27. November beginnende Sigung wird sich zunächst mit dem Hilfskaffen­gefet beschäftigen. Im Anschluß daran sollen folgen: die zweite Lesung des Versicherungsgefeßes für Angestellte und der Bericht der Budgetkommission über zu dem Marokko­abkommen gestellten Anträge.

Dann gedenkt man bis zum 2. Dezember folgende dritte Beratungen zu erledigen: den Gesetzentwurf über die Schiff­fahrtsabgaben, das Hausarbeitsgesetz, das Gesetz über die Gewerbeordnung(§ 114a), Handels- und Schiffahrtsvertrag mit Japan  , Auslieferungsvertrag mit England, Notenaustausch mit Japan  , über Konfulatwesen und die Handelsbeziehungen zum britischen Reiche.

quind

Der Reichstag hat im vorigen Jahr ein neues Quinquenat be­Die kommende Militärvorlage. willigt, in dem die neue Militärvorlage mit einem Kostenaufwand von 142 Millionen Mark inbegriffen ist. Der Etat für 1911 ent­hält allerdings nur acht Millionen Mark Aus. bis 1918 die weiteren 184 Millionen Mart zu decken sind. Man gaben für die neue Militärvorlage, so daß in den Jahren 1912 war sich damals bereits vollkommen darüber flar, daß in abseh­barer Beii   eine neue Militärvorlage fommen werde, nur hat man für solche Vorlagen jetzt eine andere Bezeichnung gefunden. Man nennt fie: Ausfüllung von Lüden. Die nächste Ausfüllung bon Lücken ist für den 1. April 1912, den Beginn des neuen Etats­jahres vorgesehen. Die Neue politische Korrespondenz" will darüber erfahren haben:

Abgesehen von der Vermehrung der Trainbataillone um eine Kompagnie, soll die grundsägliche Trennung der Traindepots von den Trainbataillonen durchgeführt werden. Der jezige erste Offizier des Traindepots soll den Titel Vorstand" erhalten, der jezige zweite Offizier beißt Oberleutnant oder Leutnant beim Traindepot des gten Armeeforps. Die vier Traindirektionen gehen ein. Neben der bestehenden Traininspektion wird eine Traindepot­inspektion gebildet, der die Feldzeugmeisterei unterstellt wird. Der Traininspekteur foll den Rang eines Brigadekommandeurs erhalten. Ihm sollen zwei Stabsoffiziere oder Hauptleute als Referenten zugeteilt werden. Unter der Traindepotinspektion werden zivei Traindirektionen stehen, voraussichtlich in Berlin   und Kassel   für die Traindepots östlich und westlich der Elbe  . Diese sollen Regimentskommandeurrang und einen Stabsoffizier oder Haupt­mann beim Stabe erhalten. Neu eingerichtet sollen werden sechs Kommandeure des Trains in Regimentskommandeurstellen, denen mehrere Trainbataillone unterstellt werden."

Das regnerische und stürmische Wetter bauerte Die deutsche Armee zählt gegenwärtig, abgesehen von den in der vorlegten Nacht und am gestrigen Tage an. Die Arbeiten idigma 194no diversen Bespannungsabteilungen, 28 Trainbataillone, das wäre der italienischen Goldaten werden ungestört fortgesetzt. Die Be­Der Gesegentwurf über die Errichtung eines Kolonial- alfo zunächst eine Vermehrung um 28 Kompagnien. richte der Kundschafter find widerspruchsvoll, feiner fann jedoch die vollständige Untätigkeit des Feindes gegenüber seiner früheren und Konsulargerichtshofes foll fallen gelassen werden. Wenn die vier Traindirektionen eingehen, so ist damit feineswegs Ein aus Ainzara angekommener lebhaften Tätigkeit erflären. In dieser Woche wird beabsichtigt noch zu erledigen: die etwa eine Ersparnis beabsichtigt, denn es tritt lediglich eine Ver­Rundschafter bestätigt die Busammenziehung türkischer zweite Beratung des Schiffahrtsabgabengefezes, die zweite fchiebung in den Stellen ein, und die Besetzung der neuen Train­und arabischer Streitfräfte in der Oase, tann aber Beratung des Hausarbeitsgesetzes und des§ 114a der Ge- depotinspektion mit einem Brigadegeneral bedeutet bestimmt eine Mebrausgabe. Kein Zweifel im Kriegsministerium arbeitet man an deren Zahl nicht angeben. Der Gesundheitszustand der italieni- werbeordnung. Reformen, die auf eine starke Heeresbermehrung schen Truppen ist ausgezeichnet, die Zahl der Kranten beläuft sich Das Marokkoabkommen in der Kommiffion. auf weniger als ein Prozent der Gesamtstärke.(?) Auch die er­hinauslaufen. Für die nötige Stimmung in der Deffentlichkeit In der heutigen Sigung der Budgetkommiffion über- forgen die inaktiven Generäle, die bei den verschiedensten bürger­frankten Eingeborenen, etwa siebzig, werden in der Stadt selbst gepflegt. In Tobrut wurden zwischen den Vorposten Schüsse ge- mittelte der Staatssekretär des Auswärtigen Amts v. Si derlichen Blättern einen Rebenverdienst als Mitarbeiter gefunden wechselt; es sind dort Verstärkungen gelandet. Bei Derna tam len Waechter der Rommission folgenden 8 ufaß zu dem haben. So verlangt der reichsverbändlerische Agitator, Ges es zu einem fleinen Zusammenstoß zwischen Patrouillen. Auch in deutsch   französischen   Abkommen bom 4. No- neral a. D. b. Gersdorff in der Post" eine ganz umfaffende Derna find Verstärkungen an Land gegangen. bember 1911: In einem Notenwechsel zwischen dem Staats- Militärvorlage, als deren Mindestmaß er die weitere Ausbildung sekretär des Auswärtigen Amts Herrn   b. Riderlen- Waechter von 90 000 Mann verlangt. Damit tiege die Friedenspräsenz der und dem Botschafter der französischen   Republik   Herrn Jules deutschen   Armee auf 716000 Mann. Die Mehrkosten würden Tripolis  , 16. November. Bom Kriegsschauplaß wird der Tambon ist zum Ansdrud gebracht worden, daß, falls etwa 150 bis 200 millionen Mart pro Jahr ausmachen. Frankfurter Beitung" gemeldet: Die heftigen, stets von Deutschland   von Spanien   Spanisch- Guinea, Die Koften spielen für den General und seine Freunde feine Rolle, Artillerie unterstützten Gefechte der letzten Tage veränderten taum die Infel Corisco und die Elobeninseln zu erwerben fie brauchen fie nicht zu bezahlen. Der Etat des Reichs ist zurzeit die Sachlage. Die Italiener befehten gwar die verlorenen Stellungen wünschen sollte, Frankreich   bereit ist, zu Deutschlands   so gespannt, daß auch nur die geringste Heeresdermehrung neue bis Scharaschat wieder, wurden dafür aber füblich bei Henni un it en auf die sich aus dem französisch  - spanischen Ver- Steuern bedingt, wie ja auch ichon die Kosten der jetzt laufenden etwas zurüdgedrängt. Die türkische   Artillerie seht die Beschießung trage vom 27. Juni 1900 ergebenden Vorzugsrechte zu Militärvorlage auf keinen Fall aus den derzeitigen Einnahmen des der italienischen Linten und der Stadt fort. Blazende Granaten berichten. Dagegen hat Deutschland   erklärt, sich nicht Reichs gedeckt werden können. berwundeten mitten in der Stadt mehrere Soldaten. Die Veran den besonderen Abmachungen beteiligen zu wollen, die Iuste der Italiener werben streng geheimgehalten, Frankreich   und Spanien   etwa miteinander über find aber jedenfalls bedeutend. Auch in den letzten Tagen Marokko   treffen sollten. Es herrschte dabei Ueberein­trafen wieder starte italienische Nachschübe ein. Hier( Tripolis  ) ist die Cholera situation unverändert. In einem der drei Stimmung darüber, daß unter Marotto derjenige Teil von Militärlazarette lagen am lebten Sonnabend 165 Kranke, wovon Nordafrika   zu verstehen ist, der zwischen Algier  , Franzöfifch 20 Soldaten und weit über 100 Gingeborene starben. Neuerdings Westafrika   und der spanischen   Kolonie Nio de Oro liegt. greift die Epidemie auch auf die europäische 3ivilbe bölferung über; aber die tropischen Regengüffe der letzten Tage und die dadurch eingetretene starte Abkühlung dürfte endlich der weiteren Verbreitung der Seuchen Ginhalt gebieten.

Eine unbequeme Berichterstattung. Mailand  , 16. November. Der Kriegstorrespondent der " Stampa  ", Bevione, verlangt heute, daß der Vertreter der " Frankfurter Beitung" in Tripolis  , Herr Weibel, aus. gewiefen werde, weil er sich geweigert hat, seine Telegramme der italienischen Zensur zu unterwerfen.

Die Revolution in China  . Juanshitat, der Schlaue hat sein Amt als Minifter. präsident angetreten und versteht es meisterhaft, die Welt, vor

Mehr Soldaten neue Steuern

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Die Agrarier find selbst schuld an der Verbreitung der Viehsenche.

In Ostpreußen   herrscht die Maul. und Klauenfeuche unter dem Bich, obgleich die Provinz von der ausländischen Bufuhr gänzlich abgesperrt ist. Seit Jahren ist nicht ein Stück ausländisches Bieh nach Ostpreußen   gekommen.

Der Staatssekretär gab vertrauliche Mitteilungen zu den Abmachungen, die durch diesen Zusatz getroffen worden sind. Es fegte dann eine längere Debatte über den Wert Die Behörden haben strengere Maßregeln ergreifen müssen. Im oder die Bedeutungslosigkeit solcher Vorzugs- Landwirtschaftlichen Zentralverein Königsberg sind dieser Tage die rechte ein. Maßnahmen gegen die Seuche eingehend erörtert worden. Freiherr Die Abgeordneten Bebel und Ledebour griffen v. Bettau Zolts raphausen wies darauf hin, daß die hierbei das Verhalten der Regierung bei der Gestaltung des Maul- und Klauenfeuche jetzt aus dem Inland heraus weiter deutsch  - französischen Abkommens sowie die famose 3 ipfel- perfchleppt wird, und zwar auf dreierlei Art: durch den Per­politif" in Afrika   an. Die Nationalliberalen gaben ihrer fonenverkehr, durch den Biehverkehr und durch den Milchverkehr. Unzufriedenheit darüber Ausdruck, daß auch bei dem Kongo  - Der Regierungspräsident Graf b. Sepferlingt erklärte, in Ste­abkommen Deutschland so schlecht abgeschnitten habe. Staats- gierungsfreisen sei man darüber einig, daß die Bekämpfung der sekretär v. Riderlen- Waechter ging auf eine Anfrage auf die Seuche die schärfsten Maßnahmen erfordere, sonst sollte man ste Meldungen französischer Beitungen ein, die behauptet haben, überhaupt bleiben lassen. Die Beobachtungsbezirle müßten gefelih Deutschland   habe in Marokko   Sonderrechte gefordert. gebildet werden, damit nicht, was leider oft geschehe, bie Das sei nicht der Fall. Deutschland   habe nur in bezug ausbrechende Seuche verheimlicht werde. Ju Preuß. auf Bahnbauten bestimmte Abmachungen und Garantien Holland   habe fogar der ganze Kreis unter Beobachtung gestellt

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