Nr. 271. 28. Jahrgang.
208. Sigung vom Freitag, den 17. November, nachmittags 1
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Am Bundesratstisch: v. Breitenbach. Die zweite Lesung des Gesetzes betreffend die Erhebung von Schiffahrtsabgaben
wird fortgefeßt.
Artikel II sieht vor die Bildung von Strombauverbänden zur Aufbringung von Mitteln für die Verbesserung und Unterhaltung bestimmter natürlicher Wasserstraßen in den Gebieten des Rheins, der Weser und der Ibe.
Eine Reihe Anträge verlangen die Kanalisierung der Lahn resp. der Mosel und Saar. auch von sozialdemokratischer Seite vor. Außerdem beEin Antrag auf Kanalisierung aller dieser Flüsse liegt antragen die Sozialdemokraten die Kanaliſierung des Mains nicht zwischen Aschaffenburg , sondern zwischen Bamberg und Offenbach und des Neckars nicht von Heilbronn , sondern bon Eßlingen bis zum Rhein . Abg. Dr. Wiese( t.) erklärt, daß die sächsischen Konservativen auch gegen Art. II der Vorlage stimmen werden.
Abg. Böhle( Soz.):
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Abg. Sommer( Vp.) begründet seinen Antrag, die Saaleregulierung im weiteren Umfange in das Gesetz aufzunehmen mit dem Hinweis auf die aufblühende Industrie Naumburgs, Weißenfels und des Hinterlandes dieser Städte.
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fchloffen gegen die Vorlage stimmt. Redner bekämpft in längeren preußische Regierung sich so gegen diese Aufnahme sträubt( Zuruf: Ausführungen die Aufnahme der Moseltanalisierung in die Um falschen Jllusionen vorzubeugen). Nun, die Regierung hat schon Vorlage, erklärt aber gleichzeitig, daß die Aufnahme, auch wenn sie so viel Illusionen verschuldet, wie die Württem erfolgen sollte, feine bindende Berpflichtung für die preußische Regie- berger bald erleben werden, daß es auf eine mehr auch nicht rung in sich schließen würde. Die Regierung fann ihre Hand nicht ankommt. Jedenfalls ist unverständlich, wie man das wichtigste dazu bieten, die sich langsam vollziehende Verschiebung deutsche Kanalisationsprojekt ausnehmen kann, wenn man überhaupt des industriellen 8entrums vom Niederrhein nach die Absicht hat, einen großzügigen Wasserwirtschaftsplan aufzustellen. Lothringen zu beschleunigen. Gegen die Lahnregulie Die rheinisch- westfälischen Großindustriellen, auf die man hier Rüd rung fprechen feine wirtschaftspolitischen, dagegen finanzpolitische ficht nimmt, hätten vor kurzem am liebsten einen Krieg gegen FrankErwägungen. Es ist kaum auf eine Verzinsung zu hoffen. Immer- reich angefangen, weil wir uns in Marokko ein neues Erzlager hin ist die preußische Regierung zu wohlwollender Prüfung fichern müßten. Nun, durch diese Kaualifierung würden die großen bereit. Lothringischen Erzlager für Deutschland erschlossen. Württembergischer Minister v. Pischel: An sich sind die vorge- Besonders geschädigt durch die Vorlage werden die kleinen schlagenen Projekte ja alle sehr schön. Ich könnte auch noch ver- Schiffer zum Beispiel am Neckar . Sie verlieren durch die schiedene sehr empfehlenswerte Projekte in Vorschlag bringen. Kanalisierung vollständig ihre Eristenz. Ich möchte daher anregen, ( Heiterkeit.) Aber wir dürfen nicht den finanziellen Boden unter den ob man sie nicht in der Weise entschädigen kann, daß man ihnen ihre Schiffe im Werte von 1500 bis 3000 Mark es tommen etwa weiteren Kanalisierungen, wie sie die Sozialdemokraten beantragen, demokraten.) Füßen verlieren und daher die Vorlage nicht weiter belasten. Bayrischer Bevollmächtigter Dr. Graßmann: Der Wunsch nach 100 in Betracht- abtauft.( Sehr gut! bei den Sozialwar auch bei uns sehr lebhaft, aber wir mußten uns davon überzeugen, daß es nicht angeht den Bogen zu überspannen. Bei Durchführung der Erweiterungsanträge der Sozialdemokraten würden führung unmöglich gemacht. die finanziellen Grundlagen des Gesetzes erschüttert und seine Aus
Abg. Behrens( Wirtsch. Vg.): Nach den Erklärungen bom Ministertisch ziehe ich den Antrag auf Ranalisierung der Lahn zurüd.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Höffel( 9tp.) tritt für die Mosel - und Saartanali sierung ein.
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Der Minister betonte, daß wir die weitestgehenden Anträge auf Ausbau der Wasserstraßen gestellt haben. Das haben wir aber nicht getan, wie er andeutete, aus Feindschaft gegen den Entwurf, sondern aus ehrlicher Freundschaft für die Verkehrsentwidelung.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) die die Regierungen fich nach der technischen und wirtschaftlichen Minister v. Breitenbach: Obligatorische Projekte sind solche, über. Seite verständigt haben und deren Ausführung erfolgen muß. Nicht obligatorisch sind solche, hinsichtlich deren eine Verständigung nicht vorliegt. Ich verstehe nicht, wie an diesem Klaren Sachverhalt ein Zweifel entstehen konnte.
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hauptet habe.
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Die Nedar
Die Mosel - und Saarkanalisation ist von sehr großer wirtschaft licher Bedeutung. Sie ist ein rentables Unternehmen, das nach sachverständigem Urteil Ueberschüsse abwerfen würde. Bisher ist nur ein Teil der Mosel und Saar von Frankreich kanalisiert Abg. Am Zehnhoff( 3.): Die Annahme der Anträge auf worden. Preußen hat seine Verpflichtungen, die es in dieser Kanalisierung der Mosel und Saar würde das, was die Abg. Defer( Vp.) widerspricht der Auffassung des Ministers; Richtung 1871 übernommen hat, bisher nicht erfüllt. Deutsch - Antragsteller wollen, nicht erreichen. Die betreffenden Staaten gewiß ist nur die Beseitigung der Abgabenfreiheit, dagegen sind die land sollte sich auf diese Weise den französisch - lothringischen Erzmarkt wären dadurch noch nicht verpflichtet, die Kanalisierung obligatorischen Projekte eben nicht obligatorisch. Das geht flar zunuze machen. Die preußische Regierung lehnt nun die Moselkanalisie- auch durchzuführen. Denn es heißt im§ 5 ausaus dem§ 5 hervor, der ausdrücklich sagt, eine Verpflichtung der Staaten rung ab mit Rücksicht auf die niederrheinisch- westfälische Industrie drücklich:" Eine Verpflichtung der Staaten zur Aufivendung von zur Aufwendung von Mitteln zur Unterhaltung von Wasserstraßen und die zu erwartende Verminderung der Eisenbahneinnahmen Mitteln für die Verbesserung und Unterhaltung von Wasserstraßen tanalisation wird durch dieses Gesetz teineswegs garantiert, wird durch dieses Gesetz nicht begründet. Diese Stellungnahme des Verkehrsministers hat mit Recht in Elsaß wird durch dies Gesetz nicht begründet." Glauben Sie, daß Preußen Baden und Hessen brauchen sie ebenso wenig bei Bestehen des Getanalisation wird durch dieses Gesez teineswegs garantiert, Lothringen das größte Aufsehen erregt, man versteht dort nicht, wie sich eher zu der Kanalisierung entschließen wird in der Zwangsgasse ein Minister der die Gesamtinteressen wahrnehmen soll, sich auf einen der in diesem Gesetze vorgesehenen Strombauvereine? Wenn Preußen fezes auszuführen, wie ohne das Bestehen des Gesetzes, und wenn folch einseitigen Standpunkt stellen kann. Man sagt, es die Kanalisierung mit Elsaß- Lothringen allein macht, hat diese viel sie diese Kanalisation ausführen wollen, brauchen sie dazu bedürfe nur einer Verständigung zwischen Preußen und Elsaß größere Chancen. Also sollten auch die Freunde dieser Moseldas Gesetz nicht. Der württembergische Minister v. Pischek Lothringen, aber bei der Haltung der preußischen Regierung wird kanalisierung diesen Antrag des Herrn Bassermann, der nichts als hat hier und der bayerische Bevollmächtigte hat in der Kommission noch viel Wasser die Mosel herunterlaufen, ehe eine solche Verein ausgeblasenes Ei ist( Heiterkeit), ablehnen. die bundesfreundliche Haltung Preußens hervorgehoben; ich unterständigung zustande kommen wird. Bei dieser Gelegenheit spreche streiche das mit Rücksicht auf zukünftige Verkehrspläne, die nur ich mein Bedauern aus, daß heute wie auch in den letzten Tagen Abg. Dr. Frank( Soz.): realisierbar sein werden bei einem bundesfreund der Kommissionsberatungen nach Zustandekommen der Ver- Ich möchte arstellen, daß der Abg. Am Zehnhoff nicht lichen Verhalten aller Beteiligten.( Zustimmung links.) fassungsvorlage für Elsaß Lothringen kein Vertreter etwa ein Freund, sondern einer der schärfsten Gegner der Mosel - Man spricht von nationalen Rücksichten" die es ers Elsaß Lothringens im Bundesrat anwesend fanalisierung ist. Das ging aus seinen Ausführungen nicht klar fordern sollen, das Ruhrrevier auf seiner jezigen bewundernsi ft. Die drei Stimmen, die Elsaß Lothringen jetzt hervor.( Sehr richtig! links.) Er hat mit der großen Offenheit, die werten Höhe zu erhalten. Aber es ist wirklich nicht national, zu im Bundesrat hat, fönnten sehr wohl ausschlaggebend ich bei ihm schätze, die aber andere vielleicht nicht an ihm schätzen gunsten eines Gebietes, das sich schon der glänzendsten Ver dafür werden, ob die Vorlage überhaupt noch zustande kommt. werden( Heiterkeit), uns flar gemacht, was eigentlich zu halten ist fehrsverhältnisse erfreut, die Entwidelung anderer Gebiete Die preußischen Konservativen vertreten im Landtage von den Versprechungen der Vorlage, daß die Regierungen weder eine zu hemmen.( Sehr wahr! links.) Die Moselkanaliauch in diesem Falle nur ihre einseitigen Interessen, nicht die der moralische, noch eine rechtliche Verpflichtung zur Ausführung iierung bedeutet die engere Verbindung Lothringens Gesamtheit, aber der Reichstag als Vertreter der Gesamtintereffen auch der obligatorischen Projekte in dieser Vorlage über mit dem deutschen Mutterlande, bedeutet Verstärkung der wirtschafts Deutschlands würde ein Unrecht begehen, wenn er die Mosel - und nehmen. Das bitte ich namentlich feine süddeutschen lichen Bande, die Luxemburg mit Deutschland verknüpfen. So Saartanalisierung aus dem Bauprogramm herauslassen würde. Es Freunde zu beachten, die den Grundsatz der Abgaben- sprechen die allerbedeutsamsten wirtschaftspolitischen und namentlich würde das als schwere Zurücksetzung von Elsaß- Lothringen empfunden freiheit preisgegeben haben, obwohl sie sahen, daß ihnen dafür gar auch nationalen Erwägungen für die Aufnahme der Mosel. werden. Aus all diesen Gründen bitte ich Sie dringend, unseren nichts gegeben wird. Herr Abg. Am Behnhoff hat Herrn analisierung in dies Gesetz.( Beifall links.) Anträgen zuzustimmen.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Bassermann mit Recht ein ausgeblasenes Gi an den Kopf ge= Ministerialdirektor Peters poleniifiert gegen die Ausführungen Abg. Baffermann( natl.): Auch wir wünschen die Aufnahme worfen.( Heiterkeit.) Vor kurzem Hat Herr Behrens in aller der Abgg. Sommer, Frant und Deser. Bald wird hier bes der Mosel - und Saartanalisierung in das Bauprogramm. Manche Stille den Antrag zurückgezogen, den der Zentrumsabgeordnete hauptet, daß die Konsumenten die Abgaben zu tragen haben, bald, meiner Freunde haben seinerzeit nur für den Mittellandkanal ge- Dahlem und einige andere Herren zugunsten der Lahn gestellt daß es die Schiffahrt ist, die sie trägt. Einer aber fann sie doch nur stimmt in der sicheren Erwartung der bevorstehenden Mosel - und hatten, und zwar, wie er sagte, im Hinblick auf die neuerlichen tragen. Redner bestreitet in feinen weiteren Ausführungen Saarlanalisierung, der die Regierung damals freundlich gegenüber- 3usagen vom Ministertisch. Herr Dahlem hat in der u. a., daß das Ruhrrevier gegenüber dem Mosellande so sehr ver stand. Die Forderung der Saarkanalisierung ist eine alte Forde- Sommission mit unübertrefflichem Eifer für seine Lahn gekämpft, er tehrspolitisch begünstigt sei, wie der Abg. Defer bes rung; nicht etwa jezt erst aufgetaucht, wie Dr. Hahn zu behaupten hat sogar eine Thronrede furz nach 1866 beigebracht, in der die schien.( Lebhafter Beifall links.) Ausführung der Lahn - Kanalisierung in nicht mißzuverstehenden Abg. Schmid- Konstanz( natl.): Wenn nicht die Kanalisierung Worten in Aussicht gestellt war. Es beweist nun eine des Oberrheins vorgenommen wird, so werden die Schiffahrtss rührende Vertrauensieligkeit, wenn er jegt solchen Glauben fegt auf abgaben zu einer besonders schweren Schädigung der das, was ihm irgend ein Minister in irgend einer Verschwiegenheit oberrheinischen Industrie führen. Namentlich wird versprochen hat.( Buruf des Abg. Behrens: In der heutigen auch der blühende Handel mit der Schweiz schwer geschädigt Rede!) Herr Dahlem hat sich aber schon vor der heutigen Sigung werden. Für Konstanz , das über 800 Kilometer vom Meere beurlauben lassen. Entweder hat er also schon vorher Versprechungen entfernt liegt, bedeutet die Erhebung der Abgaben nach Tonnenbekommen, oder die Begründung der Zurückziehung des Antrages tilometern auch in der jetzigen gemilderten Form eine besonders durch Herrn Behrens war nicht richtig. schwere Belastung. Umsomehr müssen wir als Aequivalent Wenn nun wirklich die Aufnahme des Projekts in das Gesetz zu die analisierung des Oberrheins verlangen.( Bravo ! nichts verpflichtet, so ist es um so unverständlicher, warum die links.) erträumte Eisenbahn gar zu schnell bauen werden. In dem schüttern durch einen König, der aus gewaltigem Seelenschmerz französischen Gebiete haben die Deutscher drei Zipfel erhalten, drei wahnsinnig wird. Bonn betontein zugkräftiges Mittel beräußer " Inseln", die ihnen Zugang zum Utangi gewähren. Aber diese lichter Mimentunft! den Wahnsinn als solchen. Dann fann er Kombination wird beiden Teilen Nachteile und eine peinliche Ent- die stärksten Register ziehen, von denen nicht immer zu sagen ist, täuschung bereiten. Jeder der Deutschland abgetretenen Zipfel hat daß sie erschütternde Wirkungen im Gefolge haben. Gleichwohl, am Ufer eine Breite von 10 Kilometer. Das ist so viel wie gar Bonn wandelt sicher auf Stelzen Da und reißt die Masse mit. Wollte. nichts, denn das armseligste Schiff kann diesen Gebietsstreifen man dagegen erfahren, was ehrliche Kunstleistung sei, so genüge passieren, ohne anzuhalten, und damit bleiben wir Herren der diesmal auf Rudolf Lettinger hinzuweisen. Auch eine NarrenSchiffahrt. Die Deutschen aber werden bald bemerken, daß die rolle kann zirkusmäßig verpakt werden. Bettinger jedoch gab sie 20 Stilometer Ubangiufer, die wir ihnen abgetreten haben, fast das voll Rührung sein Herz war dabei. Sonst läßt sich nicht viel Requiem ist Totenmesse. Totenmessen find eigentlich ganze Jahr über überschwemmt sind und infolgedessen für den des Tröstlichen fagen am wenigsten von Lears Töchtern. römisch- katholischen Ursprunges, die noch heute in katholischen Kirchen Handelsverkehr nicht zu gebrauchen sind. Doch sie werden uns e. k. gesungen zu werden pflegen. Die größten musikalischen Genies, keine Vorwürfe machen können, denn der Teil des berühmien Bethoven und Bach, haben solche Totenmessen von unvergänglichem Entenschnabels, den sie uns abgetreten haben, bietet uns nur vermusikalischen Werte geschrieben. Sie werden die Menschen noch er- peſtete Sümpfe. Dafür haben wir uns revanchiert, indem wir greifen, wenn es längst feine fatholische Stirche mehr geben wird. ihnen am Ubangi Sumpf- und Moorgelände abtraten. Jeder hat Das gleiche gilt nun auch von dem Brahmsschen bei diesem Handel versucht, den anderen zu bluffen, den Nachbarn Requiem. Nur daß es ins Deutsch - Evangelische übersezt ist. Es zu überliften." atmet die gleiche religiöse Inbrunst und Ewigkeitsgewißheit wie die Auf die Frage über die Bodenbeschaffenheit und die Bevölfefatholischen Messen. Sein Text ist eine Zusammenstellung von rung der Deutschland abgetretenen Länderstreifen antwortet der Sprüchen aus dem Neuen Testament . Bischof: Die Deutschen werden steile, zerflüftete Berge und unNatürlich weiß die Leitung des Berliner Volkschores, daß die durchdringliche Wälder vorfinden. Sie erhalten als Unterianen Mehrzahl der Berliner Arbeiterschaft, auch die Mehrzahl der Hörer Kannibalen , denn trotz aller Bemühungen unserer Missionen ist es dieser Aufführung, längst mit der religiös- kirchlichen Ueberlieferung nicht gelungen, die Menschenfresserei zu unterdrücken. Die Kongound ihrem Glaubensinhalt gebrochen hat. Wenn sie es wagt, ihr bevölkerung teilt sich in drei soziale Klassen: Fürsten , freie diese musikalische Schöpfung darzubieten, so geschieht das nicht aus Männer und Sklaven. Für die Klasse, der das Neugeborene an religiösen, sondern ästhetisch- musikalischen Gründen. Die Berliner gehört, ist der Stand der Mutter entscheidend. Es herrscht eine Art Arbeiterschaft ist heute reif genug, um den religiösen Gedantengang Wutterrecht, das Kind einer Fürstin ist Fürst, das Kind einer von dem künstlerischen Gehalt des Stückes scheiden zu fönnen. Auch freien Frau frei, und das Kind einer Stlavin Sklave. Nur die ein Heide kann sich von ganzem Herzen an der Schönheit der Sklaven arbeiten, und sie sind es auch, die oft von den Fürsten Sigtinischen Madonna geradezu berauschen. Das gleiche ist bei und freien Männern aufgefressen werden. Sprechendes diesem Musikwerk der Fall, das unbestritten eine der erhebensten Fleisch" ist der meistgesuchte Lederbissen." Tonschöpfungen neuerer Meister ist. Wer also das deutsche Requiem hören will, soll sich an seine Musik, nicht an die Bibelsprüche halten, um die sich diese Musik wie ein wunderbares Blätter- und Blütenwert um ein Holzspalier herumranft.
Minister v. Breitenbach wendet sich gegen die Anträge. Die Sineinbeziehung der Kanalisierung noch weiterer Nebenflüsse in die Borlage würde die ganzen finanziellen Grundlagen umstürzen, auf denen sie beruht. Besonders gilt dies von dem weitgehendsten aller dieser Anträge, dem Antrag Abrecht und Ges nossen, der noch dazu von der einzigen Partei ausgeht, die ge
Kleines feuilleton.
Das deutsche Requiem von Brahms im Berliner Volkschor. Am Abend vor dem Bußtag wird der Berliner Volks chor das deutsche Requiem von Joh. Brahms singen. bermutlich wieder Taufende der Berliner Arbeiterschaft der Aufführung beiwohnen werden, so ist es nicht überflüssig, vorher zur Drientierung für diese einiges über dies deutsche Requiem hier zu sagen.
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Theater.
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Notizen.
Theater findet am Dienstag, den 21. November, nachmittags - Theaterchronit. Jm Charlottenburger Schiller 3 Uhr, eine Aufführung des Käthchens von Heilbronn" statt. 22. November( Bußtag) das nachgelassene Werk Tolstois: Die Das Neue Bolts- Theater( Nene freie Voltsbühne) bringt am ebende Leiche" zur Aufführung. Die Vorstellung ist nur Mitgliedern zugänglich.
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Alfred sterr scheidet aus und überläßt Herrn Paul Caffirer allein In dem Verlage des Ban" tritt eine Aenderung ein. die Zeitschrift. Wie es heißt aus Meinungsverschiedenheiten".
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Bei der Art des
zuerst in unserem Feuilleton erschien, wurde vor einigen Monaten Hans Hyans Roman Die Verführten", der in der Buchausgabe tonfisziert. Verlag und Verfasser, die gleichzeitig wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften unter Anklage gestellt wurden, find nun vom Landgericht III außer Verfolgung gesetzt. In der Begründung wird das u. a. damit motiviert: Milieus fonnte die Darstellung der geichlechtlichen Beziehungen zwischen Mann und Weib, und zwar außer der Ehe, nicht ausgeschaltet werden. In der Tat enthält der Roman auch zahlreiche Stellen, die der realistischen Beschreibung von Liebesszenen gewidmet find. Es ist aber nicht anzuerkennen, daß diese Szenen aus dem Rahmen der ernsten Gesamttendenz herausfallen und geBeziehung zu verlegen." eignet waren, das Scham- und Sittlichkeitsgefühl in geschlechtlicher
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Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus. Ferdinand Bonn ist wieder hier! Etwas Faszinierendes liegt in Was uns am Kongo erwartet. Nach einer ununterbrochenen in verschiedenen Sätteln; aber die wenigsten durften von sich bediesem Namen; zweifle, wer mag. Andere versuchen sich doch auch Tätigkeit von 34 langen Jahren im Kongogebiete und am Tschadsee haupten, fie verstehen zu reiten ist der bisherige Bischof von Französisch- Kongo , Augouard, foeben Nun, Don Ferdinand ist manchmal, wenn er als Mime, gelegents Ansicht der Vorwärtsleser überein, die( von einigen Exemplaren abweil sie die Steigbügel verloren. Sehr richtig! Das gerichtliche Gutachten stimmt da mit der in Paris eingetroffen. Er ist zweifellos einer der gründlichsten licher Theaterleiter, Gastspielunternehmer, Violinist, Dichter usw. gesehen) derselben Ansicht waren. Kenner des Kongogebietes, und damit gewinnen die Aeußerungen, Barforce ritt, heruntergeglitten, doch immer wieder in den Sattel noch nicht freigegeben und die Leser, die es sich anschaffen wollen, Das Buch ist freilich damit die er einem Mitarbeiter des„ Gaulois" gemacht hat, auch für uns gekommen. Es ist nämlich gar nicht so leicht, die Deffentlichkeit für müssen sich vorläufig noch gedulden. besondere Bedeutung.„ Wenn wirklich der deutsch - französische Ver- fein liebenswertes" Ich" zu interessieren. trag in feinem Endergebnis einen Eintausch Marotfos gegen die gebracht, seinem ehemaligen Meister Ernst Bossart, mit dem( 1. Teil, bis zum Jahre 1852) erscheinen im Verlage von Georg Bonn hat es doch fertig Die Lebenserinnerungen von Karl Schurz gedierten Songogebiete darstellt, so aögere ich nicht, zu sagen, daß er augenblicklich ein gerichtliches Gastspiel entriert hat, den Reimer in Berlin als ungefürzte Volksausgabe. Preis geheftet der Abschluß für uns ein ausgezeichnetes Geschäft bedeutet. Reklamewind aus den Segeln zu nehmen. Theaterblut rollt zweifellos 2,50 M., in Leinen 3 M. Deutschland erhält zwar an der Grenze von Spanisch- Guinea in in seinen Adern und eine gewisse Eigenart, Heldenkreaturen zu dev Bai von Domba einen trefflichen natürlichen Hafen, aber wir spielen. Seine Routine ist ja von ziemlich altem Herkommen; Deutschen Gartenbaugesellschaft veranstaltet wird, wurde am Freitag Die Orchideenausstellung, die alljährlich von der behalten Libreville . So weit wäre alles gut, wenn nicht gerade der dennoch geistreich trotz aller Aeußerlichkeit. Alle Birkus- Richard der im Abgeordnetenhause eröffnet. Sie ist von Gärtnern und Privaten Landstreifen von der Bai von Domba bis zum Ubangi jenes Gebiet Dritte ging er von uns. des Kongo wäre, das am wenigsten pazifiziert ist. Die Wege find Wahrhaftig: Als Lear fam er nun wieder. reichhaltig beschickt. Als besonderer Trid ist ein Stückchen Urwald „ Jeder 8oll ein König" äußerst gefährlich, und ich glaube nicht, daß die Deutschen dort die nach altem Zuschnitt. freilich wieder inszeniert, in dem die seltsamen egotischen Blüten fast künstlich Shakespeare wollte unser Herz erwirten.
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