fchädigend bezeichnete, erhob sich unter den Anhängern des Bundes die Versicherungsbank in Düsseldorf " gewandt. Diese soll gewillt ein derartiger Tumult, daß der Redner erst nach wiederholten sein, Aranfen-, Invaliden- und Witwenunterstüßung in gleicher Unterbrechungen weiter sprechen konnte. Schließlich erhielt Herr Höhe wie der Verband der Lithographen, Steindruder und verKuttner noch das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Er sagte, wandten Berufe einzuführen. Allerdings sollen da viel höhere BeiUnterstüßungsarten und-höhen der Beitrag gleichmäßig für alle Der Verband der Damen- und Mädchenmäntelfabrikanten seine Aeußerung über die Solidarität der Arbeiter sei falsch ver- träge bezahlt werden. Während im Lithographenverband für diese hält trop aller Gegenbeweise an der Auffassung fest, daß in dieser ftanden worden. Nicht auf die Solidarität der Arbeiter pfeife er, Mitglieder ohne Unterschied des Alters wöchentlich 80 Bf. beträgt, Branche ein Tarifvertrag technisch unmöglich sei. Wie den Organi- sondern auf die gewerkschaftlichen Erfolge, die nicht aus eigener find in der Düsseldorfer Vereinsbank die Beiträge nach dem Alter fationen der Zwischenmeister und Arbeitnehmer in einem Schreiben Kraft, sondern durch die Hilfe anderer erlangt werden. bom 19. November mitgeteilt wurde, hat sich auch die am selben Tage abgehaltene Mitgliederversammlung des Fabrikantenverbandes auf diesen Standpunkt gestellt und demgemäß Verhandlungen über den Tarifentwurf abgelehnt. Es heißt in der dort angenommenen Resolution weiter:
zugute fommen.
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gestaffelt, und zwar betragen sie wöchentlich, je nach dem Eintrittsalter, im niedrigsten Falle 1,84 M., im höchsten 4,37 M. pro Zur Tarifbewegung in der Stapelkonfektion. Woche! Weil dieser Beitrag nun doch etwas hoch erscheint, will Gine zahlreich besuchte Versammlung der Zwischenmeister der der Unternehmerschutzverband jedem Gimpel, den er einfängt, die Herren- und Stapelkonfektion beschäftigte sich am Montag zunächst Hälfte bezahlen, allerdings nur solange er bei einem Schußverbandsprinzipal arbeitet. Wirst ihm dieser wegen Arbeitsmangel mit der Frage, wie die mit den einzelnen Geschäften ge- heraus, dann fann der Arbeiter ja in seiner Arbeitslosigkeit sehen, troffenen Vereinbarungen über die Lohner" Die Mitglieder des Verbandes stehen in dieser Hinsicht ge- höhung gehalten werden. Es handelt sich hierbei um die in der er keinerlei Unterstützung erhält, wo er den vollen schlossen hinter dem Ausschuß, sind aber ebenso übereinstimmend prozentualen Buschläge, die die Konfettionäre sich verpflichtet haben, Beitrag hernimmt. Arbeitslosenunterstützung bekommt er nicht, bereit, in bindender Form die Löhne in der Heimarbeit vom 1. November zu zahlen, bis am 1. Januar 1912 der Tarif in denn organisiert dürfen diese Arbeiter nicht sein! Der Unteraufzubessern, wenn und soweit dies nötig ist, und unter der Kraft tritt. In der Versammlung wurde festgestellt, daß mit Ausnehmerschutzverein fordert wohl, wie schon erwähnt, von den ihm Voraussetzung, daß diese Abmachungen so getroffen werden, daßnahme einzelner weniger Geschäfte die Zuschläge gezahlt werden. nicht angehörenden Unternehmern strenge Solidarität, die Arbeiter die Lohnerhöhungen den Heimarbeiterinnen auch tatsächlich mit Als ein Geschäft, das sich mit allerlei Ausflüchten um die Buschläge aber sollen sich nicht organisieren, sondern sollen käufliche Subherumzudrücken sucht, wurde die Firma Heymann u. Co. ge- iefte sein. nannt. Es ist auch bereits von den Vertretern des Schneiderver- Alle Anstrengungen der Unternehmer( hohe Löhne von 40 bis bandes wie der Zwischenmeister mit den Firmeninhabern über die 70 M., langjährige Kontrakte, Sparkassenguthaben, MietentschädiSache verhandelt worden, aber bis jetzt ohne den gewünschten Er- gungen usw.), um die Ausgesperrten wankelmütig zu machen, sind felg. Jedenfalls wird es aber der Firma Heymann u. Co. ebenso bis jetzt erfolglos geblieben, und auch dieses Mittel der Werbung gut wie anderen noch flar werden, daß sie den Abmachungen ent- für die Düsseldorfer Vereinsbank wird nicht ziehen. Im Gegensprechend zu handeln haben.- Sodann wurde über die gemeinsam teil sieht die Arbeiterschaft an dieser Freigebigkeit der Unternehmer, mit der Kommission der Gefellen ausgearbeitete Tarifvor- daß ihre Forderungen bescheiden und sehr wohl erfüllbar sind, und Iage berichtet, nach der die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in den daß es nur böser Wille und Hartnäckigkeit ist, wenn sie die FordePetrieben der Zwischenmeister geregelt werden sollen. rungen nicht bewilligen. Die wichtigsten Bestimmungen der Vorlage befagen: Die tägliche Schon im Jahre 1906 hatte die Gehilfenschaft mit diesen OberArbeitszeit beträgt 10 Stunden, ausschließlich der Pausen. Die scharfachern im Gewerbe einen langen Kampf zu führen. DaMindestlöhne find wie folgt festgesetzt: für erste Bügler 38 Mt., mals war die Arbeiterschaft 13 Wochen ausgesperrt und 17 Wochen zweite Bügler 24 Mt., erste Stepper 40 mt., zweite Stepper 36 Mt., haben die Gehilfen in den Agriffsorten gestreift. Beim jezigen Taschenmacher 34 Mt., Futtermacher 28 Mt., Futtermacherinnen Stampf steht die Gehilfenschaft in Leipzig seit 8 Wochen im Streit, 24 Mt., erste Handnäher 30 Met., zweite Handnäher 24 Mt., Hand- und zwar rund 1100 Lithographen und Steindrucker. Als die Fornäherinnen 26 Mt., Ausfertigerinnen 17 Mt. Lehrmädchen können derungen der Leipziger Kollegen nicht bewilligt wurden, machte die nach llebereinkunft entlohnt werden, nach sechemonatiger Tätig- Kollegenschaft in 12 Orten diese Leipziger Forderungen zu den feit tritt jedoch auch für sie den Minimallohn in Kraft. Ueber- ihrigen. Diese wurden auch nicht bewilligt, weshalb die Gehilfen stunden bis 10 Uhr abends werden mit 25 Proz. Aufschlag bezahlt, dieser Städte, 1400, ebenfalls in den Streit traten, der nun jedoch dürfen innerhalb einer Woche nicht mehr als drei leber- 6 Wochen dauert. Darauf erfolgte die Aussperrung, in 37 Orten ftunden gemacht werden. Ueberzeitarbeit nach 10 Uhr sowie Sonn- rund 2000 Lithographen und Steindrucker, die nun seit 5 Wochen tagsarbeit ist nicht gestattet. Wo Pensumarbeit besteht, wird fie andauert. Da nach dem oben Gesagten die Situation für die Arbeiterbeibehalten, jedoch werden pro Tag 3 Sakkos oder 2 Paletots weniger gemacht. Bisher gezahlte höhere Löhne dürfen nicht ge- schaft sehr günstig steht, ist sie denn auch einmütig gewillt, den unkürzt werden und unter dem Tarif darf nicht gezahlt werden. Zur vermeidlich gewesenen Stampf solange weiterzuführen, bis die Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Tarifvertrag ist die Bil- Unternehmer die Forderungen bewilligt haben. dung eines Schiedsgerichts vorgesehen, und wie in solchen Fällen verfahren werden soll, ist ebenfalls genau festgelegt. Der Tarif vertrag soll am 1. Januar 1912 in Kraft treten, also zur gleichen Zeit wie der mit den Konfektionären abgeschlossene Tarif der Zwischenmeister, und bis zum 31. Dezember 1914 Geltung haben. An den Bericht schloß sich eine sehr lebhafte Debatte, die bis nach Mitternacht dauerte und damit endete, daß der Tarif mit starter Mehrheit gutgeheißen wurde.
Die Fabrikanten erklären sich dann in ihrem Schreiben unter den erwähnten Voraussetzungen zu weiteren Verhandlungen bereit, und bemerken noch, daß, wenn die Gegenpartei die Verhandlungen ablehne, ihr allein die Verantwortung für die fich etwa ergebenden Folgen überlassen bleibe. Durch dergleichen Rebensarten wird man sich auf seiten der Arbeiter und Meister schwerlich ins Bodshorn jagen lassen. Das Arbeiter und Meister schwerlich ins Bockshorn jagen lassen. Das Versprechen von Lohnerhöhungen in„ bindender Form", wenn Versprechen von Lohnerhöhungen in„ bindender Form"," wenn und soweit es nötig ist", fann feinen befriedigen, der mit den Verhältnissen vertraut ist. Wie eine solche Form gefunden werden soll, ohne einen Tarifvertrag abzuschließen, ist jedenfalls ein Geheimnis der Konfektionäre. Offenbar ist das Ganze nur darauf gerichtet, der Deffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen und vielleicht auch die Heimarbeiterinnen zu täuschen, soweit diese noch unwissend und unerfahren genug sind, an dergleichen leere Versprechungen zu glauben. Die vereinigten Kommissionen der Meister und Arbeitnehmer der Damenkonfektion haben sich gestern abend mit dem Schreiben und der Resolution der Konfektionäre beschäftigt und, wie wir erfahren, herrschte in ihrer Sizung einstimmig die Auffassung, daß auf das Angabot der Konfektionäre gar nichts zu geben ist und daß unter allen Umständen an der Forderung der tariflichen Regelung festgehalten werden muß, wenn überhaupt eine Besserung der Verhältnisse erzielt werden soll. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die auf den heutigen Vormittag einberufene Versammlung der Damenkonfektion zu derselben Auffassung kommen und demgemäß beschließen wird, den Kampf aufzunehmen, da ja offenbar fein anderes Mittel übrig bleibt, das gestedte Biel zu erreichen.
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Zur Zigarrenarbeiterbewegung.
Man versucht gegenwärtig das Bublifum zu täuschen durch Aushang von„ grünen Blafaten", die von Unternehmerseite herausgegeben sind." Auf der anderen Seite geht die Polizei den echten Verbandsplakaten zu Leibe. Aus allen Bigarrenläden, wo das grüne Plakat der Tabakarbeiter am Schaufenster hing, ist dasselbe berbannt worden durch Machtspruch des Berliner Polizeipräsidiums. In der Tiefe des Ladens, so daß es von außen beileibe nicht sichtbar Welch ist, muß das grüne Platat nun seine Tage verbringen. ein Erfolg! Man wird sich aber täuschen. Wir kennen die Ber liner Bevölkerung zu gut dahin, daß sie nun erst recht nach den grünen Plakaten fragt. Und man wird sie erst recht nicht täuschen tönnen mit Falsifikaten. Immer und immer mehr wird das rauchende Publikum nach den grünen Plakaten fragen, die unterzeichnet sind mit dem Namen des Vertrauensmannes von GroßBerlin: Alwin Schulze.
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Aus der Handlungsgehilfenbewegung. Eine Auseinandersetzung zwischen dem Zentralverband der Handlungsgehilfen und dem Bund der kaufmännischen Angestellten fand statt in einer von der erstgenannten Organisation einberufenen öffentlichen Versammlung kaufmännischer Angestellter, die am Montag in der Neuen Philharmonie tagte. Der Referent, Martin Meyer vom Zentralverband, erörterte die Prinzipien der modernen Gewerkschaftsbewegung und zeigte, daß diese für Sie kaufmännischen Angestellten ebenso notwendig ist wie für die Arbeiter und mit denselben Mitteln durchgeführt werden muß, mit denen die Arbeiter ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen verbessern. In dieser Weise habe der Zentralverband gearbeitet und habe, gestützt auf die Solidarität der Arbeiterschaft, gute Erfolge erzielt. Wer von den kaufmännischen Angestellten die bezeichneten gewerkschaftlichen Grundlagen und Kampfmittel für die richtigen halte, der müsse sich dem Zentralverbande anschließen. Aus diesen Gründen müsse die kürzlich durch den Bund der technischArbeiter, Raucher! Durchkreuzt die Machenschaften unserer industriellen Beamten betriebene Gründung des Bundes der kaufmännischen Angestellten bezeichnet werden als eine Bersplitterung Gegner, fragt nach den grünen Blafaten des Deutschen der gewerkschaftlichen Organisation und als eine schwere Schädi- Tabatarbeiterverbandes. Beachtet die Veröffentlichungung der Intereffen der kaufmännischen Angestellten. Der Bund gen im„ Vorwärts"! könne keine Erfolge für seine Mitglieder erzielen, weil er nicht mit denselben Mitteln fämpfen fönne wie der Zentralverband und weil er sich nicht auf die Solidarität der Arbeiterschaft stützen könne, denn die Masse der Arbeiter stehe nicht hinter ihm.
Letzte Nachrichten.
Stadtverordnetenwahlen.
Potsdam , 21, November. Die heutigen Stadtverordnetenwahlen endeten mit einem Siege der bürgerlichen Kandidaten. Im ersten Bezirk erhielten unsere Genossen 847 bis 860 Stimmen, während ca die Gegner auf rund 1000 Stimmen brachten. Die Wahlbeteiligung betrug 29 Proz. Im zweiten Bezirk unterlagen unsere Genossen, auf die 450 bis 462 Stimmen abgegeben wurden, mit etwa 100 Stimmen den bürgerlichen Kandidaten. Hier betrug die Wahlbeteiligung 32 Prog. Unsere Stimmenzahl ist in beiden Bezirken erheblich gestiegen.
Röslin, 21. November. ( Brivattelegramm des Vorwärts".) wahlen wurden die sozialdemokratischen Kandidaten mit Bei den heutigen Stadtverordneten724 bis 743 Stimmen gewählt. Die bürgerlichen Kandidaten brachten es auf 558 bis 635 Stimmen.
Die auswärtigen Angelegenheiten Frankreichs . Paris , 21. November. ( W. T. B.) Ministerpräsident Caillaug und der Minister des Aeußeren de Selve& berieten heute mit der Kommission für auswärtige Angelegenheiten über das deutsch - französische Abkommen. Caillaug erklärte auf eine Anfrage, die Kammer sei nur zur Ratifizierung des den Rongo betreffenden Teils des Abkommens be. rufen, der allein die Zustimmung des Parlaments vom konftitutionellen Standpunkt aus erfordere.
Schwere Bauunfälle.
Detmold , 21. November. ( B. H. ) Auf dem benachbarten Gute istinghausen ereignete sich heute mittag ein schweres Bauunglüd. Gin für die Zementfabrikation bestimmter Neubau stürzte ein und bedrub die zahlreiche Arbeiterschaft unter seinen Trümmern. Bisher hat man einen Toten und zehn Schwerverlette geborgen. Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Zum Kampf im deutschen Steindruckgewerbe. Ueber den gegenwärtigen Stand dieser Bewegung ist zu beKuttner, Redakteur des Organs des Bundes, erklärte sich richten, daß die Situation für die Arbeiterschaft günstig steht und Auf die Anfrage, welches die Lage Frankreichs hinsichtlich der mit den theoretischen Ausführungen des Referenten einverstanden die Haltung der ausgesperrten Arbeiter und Arbeiterinnen eine 3one Marottos, die Spanien reserviert sei, nach der Ratifiund behauptete, auch der Bund wolle dieselben Mittel anwenden musterhafte ist. Die Unternehmerpresse sucht dieses freilich hinweg- tation sein werde, faßte Caillaug den Fall ins Auge, daß wie der Verband. In bezug auf den gewerkschaftlichen Gedanken zuleugnen und ihre Situation als günstig hinzustellen. Die ber bestehe keine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden Organi- zweifeltsten Mittel werden angewandt, um Streifbrecher zu be- Spanien sich weigern würde, die Verpflichtungen zu erfüllen, sationen. Der Bund werde von der Handlungsgehilfen- Zeitung" fommen. Nicht nur allein in Deutschland , sondern auch im Aus- die Frankreich für Spanien übernommen habe. Es würde sich mit Unrecht angegriffen. Der Bund dente nicht daran, die An- land sind Agenten in fieberhafter Tätigkeit, außerdem erscheinen dann in eine sehr viel schlechtere Lage bringen, und das sei gestellten und die Arbeiter auseinanderzuheben. Er wolle mit der nisierte( N.-W.) gesucht werden. Auch mit Angehörigen anderer Be- fischen Verpflichtungen übernommen habe, sich weigern, sie zu gestellten und die Arbeiter auseinanderzuheben. Er wolle mit der selbst in den kleinsten Käseblättchen große Annoncen, wo Unorga- unwahrscheinlich, oder es würde, nachdem es die französ Arbeiterschaft in einem ebenso guten Verhältnis stehen wie der rufe( Malern, Anstreichern usw.) will man sich behelfen. Obgleich erfüllen. Dann würde Frankreich nach Caillaug' Meinung, sich Bund der technisch- industriellen Beamten. Dem Zentralverbande den Streitbrechern die höchsten Löhne gezahlt werden, ist die Bahl mit den besten Aussichten an das Haager Schiedsgericht wenden. sei es doch nur in beschränktem Maße gelungen, die kaufmännischen dieser angeworbenen Rausreißer sehr gering. Vom Schuhverband Der Ministerpräsident drängte auf möglichst schnelle Er Angestellten, besonders die in den Industriebetrieben, zu organi- deutscher Steindruckereibesitzer, mit dem dieser Kampf geführt wird, ledigung des Kongoabkommens und drohte, die Verfieren. Der Bund dagegen habe in den wenigen Monaten seines wurde versucht, diese Bewegung auszudehnen. In ganz Deutsch - trauensfrage zu stellen, wenn ein Aufschub beschlossen würde. Bestehens, weil er auf einer anderen Basis arbeite wie der Zentral. land existieren rund 2600 Steindrudereien, in denen insgesamt verband, größere Erfolge gehabt als der Zentralverband in vielen 15 800 Lithographen und Steindruder arbeiten. Dem UnternehmerJahren. Diese Erfolge dürfe man doch dem Bunde nicht übel schutzverband gehört aber nur der zehnte Teil der deutschen Firmen neh. en. Der Bund wolle dem Verbande teine Konkurrenz machen, an, 260, und zwar nur die Oberscharfmacher im Gewerbe. Sie be= sondern nur da arbeiten, wo es dem Verbande nicht gelungen sei, den dritten Teil der in Deutschland Tätigen. Ausgesperrt find aber Boden zu gewinnen. Wir pfeifen darauf, wenn Sie vom Zentral- nur rund 4500 Lithographen und Steindrucker und außerdem noch berband fagen, die Arbeiter hätten sich für Sie in die Schanzen zirka 1800 Hilfsarbeiter und-arbeiterinnen. De- und wehmütig geschlagen. Wir wollen nicht, daß sich andere für uns in die flehte nun der Schutzverband die ihm nicht angehörenden PrinziSchanzen schlagen. Wir wollen die Angestellten so erziehen, pale an, daß sie ihren bedrängten Kollegen zu Hilfe kommen und er= Jedoch ist daß sie den Mut haben, selbst für ihre Interessen zu kämpfen. ebenfalls ihre Arbeiter aussperren sollten. Nachdem mehrere Redner von beiden Seiten im Sinne der freulicherweise das Pflichtgefühl bei diesen, dem Schuh beim Neubau des Schlosses Bergfels" eine Betonbecke ein und berband nicht angehörenden Unternehmern nicht so entwidelt, als Werredner gesprochen hatten, vertrat Meyer in seinem Schlußwort bas die Scharfmacher für richtig erachten. Sie haben nicht aus- begrub drei Arbeiter unter sich. Siner war sofort tot, zwei andere nochmals den Standpunkt des Zentralverbandes. Er betonte, daß mit der Gründung des Bundes, selbst wenn sie in gutem Glauben gesperrt, da sie mit ihren Arbeitern bisher immer gut in Frieden wurden lebensgefährlich verletzt. ausgekommen find. Höchstens ein halbes Dußend Firmen in ganz geschehen sein sollte, der Sache der Angestellten kein Dienst ge- Deutschland sind ihren bedrängten Scharfmacherkollegen zu Hilfe leistet worden sei. Die Gründung sei und bleibe eine Zersplitte- gekommen und haben insgesamt etwa 100 Arbeitern gekündigt resp. rung der Organisation. Wenn Herr Kuttner darauf pfeife, daß fie ausgesperrt. Dagegen haben sich bis jetzt schon eine ganze Andie Arbeiter hinter dem Zentralverband stehen, so beweise das eine zahl Aussperrfirmen mit ihren Arbeitern geeinigt, so daß die Zahl Unkenntnis der Verhältnisse. Der Zentralverband sei stolz auf die der Ausgesperrten nicht zus, sondern abnimmt. Auch gehen viele Solidarität der Arbeiter, der er Erfolge verdanke. Wenn der Hilfsarbeiter in den Buchdruck oder in andere Gewerbe über, so Bund mit denselben Mitteln fämpfen wolle wie der Verband, dann daß nach Beendigung des Kampfes ein recht fühlbarer Mangel an wäre das einzig Richtige, die längst bestehende Organisation, den tüchtigen und geübten Arbeitern vorhanden sein wird. Daß die Bewegung günstig steht, geht auch daraus hervor, daß Zentralverband, zu stärken, anstatt durch Neugründung die Be- bor der Bewegung 1404 Flagbrudmaschinen und 40 Rotations sulöfen und eine außergerichtliche Liquidation herberzuführen. wegung zu schädigen. Wenn der Bund sogar da einzudringen suche, maschinen im Gange waren. Jetzt werden mit allen Schikanen nur zu Liquidatoren wurden Kaufmann Rieger von der Deutschen wo der Zentralverband festen Fuß gefaßt habe, dann sei das zirka 400 Maschinen in Gang gebracht, die außer den paar Raus. Treuhandgesellschaft und Bankier Ulrichs- Duderstadt gewählt. Der geradezu ein Verrat an den Interessen der Angestellten. Wenn reißern und stehen gebliebenen Oberdrudern von Lehrlingen und gesamte Aufsichtsrat hat seine Aemter niebergelegt; der Bund ehrlich sein wolle, dann dürfe er wenigstens die An- von den Prinzipalen selbst bedient werden, wobei auch deren Gat- es wurde ein neuer Aufsichtsrat gewählt. gestellten im Handelsgewerbe nicht aufnehmen, ebensowenig wie tinnen und das Kontorperfonal( Kaufleute, Tippfräuleins usw.) der Zentralverband Techniker aufnehme. behilflich sind. Mit allen Mitteln versucht man daher, die Die Versammlung war nach dem den beiderseitigen Kämpfenden zu beeinflussen, aus ihrer Organisation auszutreten Paris , 21. November. ( W. T. B.) Der Direktor der Rednern gespendeten Beifall zu schließen ungefähr zu gleichen und verspricht ihnen die höchsten Löhne und lange Kontrakte. DaTeilen von Anhängern beider Organisationen besucht. Abgesehen mit die Umfallenden aber einen Ersatz hätten für die vom Verband Beitung La Lanterne", Flachon, der der Entführung der Lithographen, Steinbruder und verwandten Berufe bezahlte von Beifallskundgebungen und gelegentlichen Zwischenrufen ver- Stranken-, Invaliden- und Witwenunterstüßung sollen fie gelb von Minderjährigen beschuldigt ist, hat sich dem Gericht Seine Freundin Georgette Beron und ein lief die Versammlung anfangs ruhig und fachlich. Als aber der werden und in diesen gelben, im Berufe eristierenden„ Unter- ge ft e II t. Referent in seinem Schlußwort das Verhalten des Bundes unter ftüßungsverein" eintreten. Da aber die gelbe Farbe für viele doch Fräulein d'Auvergne sind verhaftet worden.( Siehe auch Bezugnahme auf bestimmte Vorgänge als die Allgemeinheit sehr abschreckend ist, hat sich jetzt der Unternehmerschutzverband an aus„ Aller Welt".)
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Der Göttinger Vankkrach. Göttingen , 21. November. ( W. T. B.) In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Göttinger Bank Aftiengesellschaft waren 134 Aftionäre mit 1,4 Millionen Mark Attienkapital vertreten. Der Aufsichtsrat zeigte an, daß voraussicht ich das ganze Aktienkapital verloren sei. Nach stundenlanger, sehr er egter Debatte wurde einstimmig beschlossen, die Gesellschaft auf
Zum Pariser Sittenffandal.