Einzelbild herunterladen
 

Halluzinationen.

Auch hätten wir keine Absichten auf marokkanisches Gebiet, aber wohl müßten wir verlangen, daß Frankreich   entweder die Algeciras­aise stritt innehält oder aber sich mit uns auseinandersetze, wenn es jones nicht tun zu können glaube.

Gebietserwerbung in Marokko   nichts wissen wollten: Zunächst müsse man bedenken, daß wir uns eine große Last aufgeladen hätten. Der französische   Einfluß in Marokko   jei sehr stark. Zum mindesten hätte Frankreich   von dem benachbarten Algerien   aus seinen Einfluß stets in einem Deutschland   ungünsti­gen Sinne geltend machen können. Dann aber hätten sich einer Le Verhandlungen hatten begonnen; beide Teile hatten fich Besetzung auch in Maroffo selbst eventuell sehr erhebliche Schwierig strengste Wahrung des Geheimnisses gegenseitig zugesichert. Diese feiten entgegengestellt. Man brauche in dieser Beziehung ja nur Verpflichtung hätten wir ernst genommen und nicht einmal unfere an die gegenwärtigen Vorgänge in Tripolis   zu erinnern. Weiter Bundesgenossen informiert. Frankreich   habe ein anderes frage es sich auch, was wir mit Marokko   hätten anfangen Werfahren eingeschlagen und bedauerlicherweise nicht nur die sollen. Marotto werde immer als Presse, sondern, wie es uns scheine, auch seine Freunde teilweise mit Nachrichten versehen, die, ungenau und unvollständig, unsere Absichten zu verdächtigen geeignet wären. Deshalb hätten wir eine Zeitlang

nicht weiter verhandelt,

Siedelungsland

-

bar angenommen habe, Baß wir uns in Maroffo feftfchen, zeit in Frankreich   sehr aufgeregte Stimmung cinivirke, welche durch staltung der Grenze, die bielfach ungünstiger ist als die alte wollten, trotz der ihm sofort bei Entsendung des Panther" nach falsche Ausstreuungen und halbe Indiskretionen hervorgerufen sei. Kamerungrenze. Wenn man so wenig über ein neues Gebiet weiß, Agadir   gemachten Mitteilung des Botschafters. Die Depesche Am 27. Juli fei dann eine offenbar inspirierte Mit- wie jetzt von dem neuen Zuwachs am Kongogebiet, so sollte man über die Unterredung sei am 22. Juli in Berlin   eingetroffen teilung durch Reuters   Telegraphenbureau veröffentlicht worden. vorsichtigerweise die Grenzen der Volksstämme und die natürlichen und die Antwort darauf von hier sofort abgegangen. Der Bot- Es hieß darin, es wäre verfehlt, aus den Beratungen englischer Grenzen weit mehr beachten, als es bisher geschehen ist. Die Nach­schafter habe darin Auftrag erhalten, dem Minister zu sagen, wir Minister den Schluß zu ziehen, daß die englische Regierung be­etten von Anfang an erklärt, daß unser Schiff in Agadir   lediglich absichtige, sich an den gegenwärtigen Verhandlungen mit Deutsch  - teile in der Grenzregulierung bestehen schon darin, daß die neue dortige deutsche Interessen schüßen solle. Es sei bisher nichts land unmittelbar oder aktiv zu beteiligen. Die Grenze durch große Sumpfgebiete führe, die es sehr vorgefallen, was auf eine Aenderung unserer Absichten schließen Veränderungen in den Dispositionen der Heimatflotte und der fraglich machen, ob jemals dort Eisenbahnen gebaut werden ließe. Es sei noch kein Mann an Land gesetzt. Daß man in atlantischen Flotte hätten mit den marokkanischen Ereignissen nichts fönnen, vielleicht sogar nicht einmal Verbindungswege möglich England Insinuationen über unsere Absichten, die offenbar von zu tun. Von diesem Zeitpunkt an seien unsere Verhandlungen mit sein werden. Charakteristisch ist, daß die Regierung auf Fragen einer uns feindlichen Seite ausgingen, Glauben zu schenken scheine, Frankreich   besser vorto ärts gekommen. wegen des Baues von Verbindungswegen hartnädig bedauerten wir. Wir hätten niemaisan Schaffung eines Der Staatssekretär erörterte schließlich noch die Frage, fchweigt. Wir haben es mit einem durchaus verseuchten Kriegshafens an der marokkanischen Küste ge aus welchen Gründen wir von ciner Gebiet zu tun, das enorme Kosten verursachen wird. Nun wird dacht und würden auch niemals daran denken. Das seien gefagt, wir erhalten den Zugang zum Kongo. Nach den Karten, die von einem Mitgliede der Kommission vorgelegt worden sind, die aber weder der Staatssekretär v. Kiderlen- Waechter   noch der Bot­schafter Cambon gekannt haben, zeigt sich, daß dort, wo das deutsche Gebiet an den Kongo grenzt, mitten im Flusse zahlreiche Inseln vorgelagert find, die aber uns nicht gehören, also eventuell als natürliche Sperrforts wirken können. Auf alle diese Bedenken muß die Regierung doch noch antworten. Der Kanzler selbst ist zur Antwort vor dem Reichstag verpflichtet. Staatssekretär v. Kiderlen Waechter: Es ist unbestritten, daß wir auch bis zur Mitte des Kongofluises gehen können und An­hingestellt. An deutschen   Bauern haben wir selber keinen Ueber- spruch auf die eine Flußhälfte haben. Die Jufeln fallen an Deutsc fluß, und man bedenke, mit welchen Schwierigkeiten der land oder Frankreich  , je nachdem, welchem Ufer sie am nächsten deutsche   Bauer in Südmaroffo zu kämpfen haben würde. Zunächst liegen. Abg. Ledebour will wissen, ob die Stelle, wo das mit flimatischen. Denn das Klima solle für Europäer solange uns nicht das Geheimnis der Verhandlungen garantiert nur so lange erträglich sein, als sie nicht selbst körperliche deutsche Gebiet an den Kongo grenzt, die Möglichkeit zuläßt, eine: v. Kiderlen Waechter   antwortet, daß Avorden sei. Durch den chauvinistischen Ton der französischen   Arbeit einsehen müßten. Außerdem aber würden sich Schwierig- Hafen anzulegen. Presse könnten die Verhandlungen nicht gefördert werden. Sollten feiten aus den Besitzverhältnissen an Grund und Boden ergeben, Deutschland   6-12 Kilometer Ufer erhalte, also entsprechende Anlagen Siese scheitern, so hätten wir doch auf marokkanisches Gebiet feine die äußerst kompliziert seien. Weiter werde hervorgehoben, daß errichten kann. Absicht. Wir müssen aber dann mit allem Nachdruck und Ent- Frankreich   Maroffo als Rekrutierungsquelle benutzen könne; es Abg. Dr. Arning: Wegen der Schlaffrankheit fann man nicht schiedenheit von Frankreich   die volle Ausführung der werde von der schwarzen Gefahr" gesprochen. Zunächst aber müsse genug grau in grau malen, wie ich es aus eigenen Erfahrungen Algecirasatte nach Wortlaut und Geist ber- Frankreich  , selbst wenn sich der Gedanke der Schaffung einer afrika  - und Beobachtungen in Ostafrika   weiß. Ein dortiger Beamter hat langen. Als Großmacht tönnten wir uns nicht von Frankreich  , nifchen Armee würde verwirklichen lassen, im Falle eines Strieges mir gefagt, er fei entfest aus diesem Gebiete zurückgekommen. entgegen geschriebenen Verträgen, in unseren Rechten kränken aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch mehr europäische Truppen Laffen. in Marokko   stehen lassen, als es aus der Kolonialarmee nach einem Wenn man vielleicht auch Immunisierungsmittel findet, so würde Der Staatssekretär konstatierte, daß die in einem Teil der europäischen   Kampfplatz hinüberziehen könnte. Sodann sei es zum die Bekämpfung der Schlafkrankheit doch viel teurer. Denn dann deutschen   Presse aufgestellte Behauptung, die deutsche Regierung mindesten fehr fraglich, ob die Franzosen   in absehbarer Zeit müßten wir erst recht an diese Aufgabe herantreten. Auch für habe der englischen auf eine Anfrag bierzehn Tage in Marokko   die allgemeine Wehrpflicht würden zur Durchführung Weiße besteht die Gefahr, von der Schlaffrankheit befallen zu feine Antwort gegeben, hinfällig sei. Als die Ant- bringen können. Höchstwahrscheinlich würde ebenso wie bisher in werden. In einer kolonialwirtschaftlichen Studie von D. Zimmermann wort an den deutschen   Botschafter auf die von Sir Edward Grey Algerien   das Bedenken bleiben, daß man eine Armee gegen sich wird folgendes gesagt: Besonders im Mtara- Walde haust die angeregten Fragen abgegangen war, sei in Berlin   der Wortlaut selbst schaffe. Endlich werde immer gesagt die deutsche Montan- Schlaffrankheit entießlich. Nach dem Bericht des Regierungs der Rede bekanntgeworden, die der Minister industrie würde in 20 bis 30 Jahren nicht mehr genügend bor zwei Jahren in dem be­Lloyd George Rohmaterial zur Verfügung haben, und in Maroffo, nament- arztes Dr. Benschte haben im Mansionhouse am Abend des 21. Juli, also gerade am Tage lich im Eusgebiete, gäbe es reiche Erzschätze. Für diesen Fall habe treffenden Walde noch 1840 Personen gewohnt. Seitdem find Der Unterredung zwischen dem Botschafter und dem englischen aus- man sich entsprechend gesichert. Die deutsche Politik hat 300 Männer und in jeder Beziehung ihr Ziel erreicht. Man möge dabei auch be- noch lebenden Personen sind wärtigen Minister gehalten hatte. 70 roz. frant. Unter dem 24. Juli sei der Botschafter in London   beauftragt denken, daß die Franzosen   uns französisches Gebiet abgetreten wir werden auch dieselben militärischen Machtmittel worden, darauf hinzuweisen, daß einem großen Teil der englischen hätten, während wir nur Rechte aufgegeben, die wir mit anderen aufwenden müssen, wie sie Frankreich   jegt in jenem Gebiete hat. Presse und der gesamten französischen   Presse die soeben im Wort- Mächten teilten. Eine Verdoppelung der Schuhtruppe für Kamerun  laut bekannt gewordene Rede des englischen Schazkanzlers Anlaß Soweit die Ausführungen des Staatssekretärs. Ohne ist sicher. Dagegen wird von eller versichert, daß das von zu heftigen Angriffen auf Deutschland   gegeben habe. Es könne dahingestellt bleiben, wie weit diese Wirkung von dem englischen auf die anderen Punkte einzugehen, möchten wir nur hervor uns an Frankreich   abgetretene Gebiet sehr wertvoll sein soll, troy­Minister beabsichtigt gewesen sei. Die englische Regierung werde heben, daß nach der offiziellen Darstellung zwar englische dem auch ein Teil jenes Gebietes ebenfalls fumpfig ist. Weiter sich aber dem Eindrud nicht verschließen können, daß diese Wirkung Noten nicht unbeantwortet geblieben sind, aber immerhin die wird behauptet, daß der Ubanghi gerade an der Stelle, wo wir Der Rede eines ihrer Mitglieder hier in hohem Grade habe ver- englische Regierung über die deutschen   Ab- nunmehr mit unserer Grenze ihn erreichen, während der Trockenheit stimmen müssen. ich ben gänzlich uninformiert blieb, bis dann gar nicht sichtbar sei. Warum hat man fich barum früher nicht ge­am 21. Juli, als die Aussichten, mit Frankreich   zu einer fümmert?

"

-G

3

etwa

Von den

Deutschland   habe Frankreich   Vorschläge gemacht, welche durch aus loyal und annehmbar erschienen. Sie bezögen sich auf solche aus loyal und annehmbar erschienen. Sie bezögen fichy auf solche Verständigung zu gelangen, sehr trübe erschienen, Sir Edw. Schatzsekretär Wermuth verspricht nochmals, daß er gegen Gebiete, in denen englische Interessen weder dirett Die englische Re- große Anforderungen für das neue Gebiet energischen Widerstand noch indirekt engagiert feien. Wenn trotzdem England Grey eine Unterredung herbeiführte. Wünsche aussprechen zu follen glaube, so könnte es diese ja auf dem gierung hat, wie alle Welt, wie auch der betreffende leisten werde. Abg. Dr. Arendt wendet sich lebhaft gegen den Abgeordneten üblichen diplomatischen Wege übermitteln. Wenn statt alldeutsche Herr", der deutschen   Regierung nach der dessen die englische Regierung durch eines ihrer Mitglieder öffent Drohung von Agadir   nicht recht getraut. Und die Auf- Dr. Arning und seine Fraktionskollegen, weil sie auf erhebliche Wohre liche Erklärungen abgehen lasse, die zum mindesten als eine War- klärung, die sie empfing, Deutschland   würde bei Scheitern der ausgaben aufmerksam gemacht haben; man solle doch abwarten und nung an unsere Adresse gedeutet werden könnten, und die von Verhandlungen Frankreich   allein zwingen, zur Algecirasatte erst dann urteilen. Im übrigen versucht Dr. Arendt den Glauben englischen wie französischen   Blättern tatsächlich als eine an Drohung grenzende Warnung gedeutet worden seien, so falle zurückzukehren, klang auch nicht gerade beruhigend. Nach der zu erweden, als wenn mit besonderen Ausgaben durch das Kongo­es schwer, hierfür die Gründe zu erkennen. Die englische Regierung Entfendung des Panther" war diese Ausschaltung ablommen nicht zu rechnen fei; ein Verfuch, der aus der Mitte der fönnte nicht im Zweifel darüber sein, daß eine freundschaft England 3 nicht nur aus den Verhandlungen, sondern Kommission energisch zurückgewiesen wurde. Abg. Ledebour   erklärte, daß die Auffassung, die Dr. Arendt liche Verständigung zwischen Deutschland   und Frankreich  , auch aus den Informationen über seine Absichten, der die sie selbst zu wünschen behaupte, dadurch nicht gefördert zweite schwere Fehler, den das Auswärtige Amt be- hier vertreten habe, die Sachlage auf den Kopf stellen will. Die werde. Bei dem feit einiger Zeit von einem Teile der englischen   gangen hat. und fast sämtlichen französischen   Blättern gegen Deutschland   an geschlagenen Tone hätte die englische Regierung sich über die von

Nachteile, die dieser Vertrag mit sich bringt, müssen selbstverständlich scharf hervorgehoben werden. Nach dem, was bis jetzt zu Gehör als ein sehr ungünstiges zu beurteilen. Abg. Erzberger   bestreitet, daß die Kommissions mehrheit den Vertrag derart beurteilt.

der Rede des Schaßianzlers zu erwartende Wirkung nicht im uDas Kongo- Abkommen in der Budget- gebracht worden fei, fcheint die Mehrheit der Kommiſſion das Kongo­

Ifaren sein können. Sollte die englische Regierung die Absicht haben, die politische Lage zu verwideln und zu verwirren und einer gewalt. famen Entladung entgegenzuführen, so hätte sie allerdings kein besseres Mittel wählen können als die Rede des Schatzkanzlers.

kommiffion.

In der Dienstagssigung der Budgetfommission gab Gouverneur Daraufhin habe der Botschafter gemeldet, Sir E. Grey babe Dr. Solf, der gegenwärtig die Geschäfte des Staatssekretärs der alvar zugefagt, die Mitteilungen über die Absichten Deutschlands  , Kolonien führt, die Erklärung ab, daß ihm bei lebernahme des fein Gebiet in Maroffo zu erwerben, parlamentarisch nicht proviforischen Amtes keinerlei Bedingungen gestellt worden seien, er zu verwenden, aber bemerkt, er habe dann auch kein eittel, hinsichtlich unserer angeblichen Absichten auf Agadir   auch keinerlei Berpflichtungen eingegangen sei. Dr. Solf führte die öffentliche Beunruhigung zu beschwichtigen. Die Rede des weiter aus, daß der von Frankreich   erworbene Kongozipfel Schafkanzlers habe der Minister als magvoll berteidigt nach dem Urteile eines genauen Renners des Landes als wertvolles und behauptet, es sei durchaus richtig gewesen, daß sie gehalten Land bezeichnet werden müsse. wurde. Sie enthielte keine Drohung gegen Deutschland  . Der Bot­schafter habe dann den Minister erneut auf die Tatsache hin­gewiefen, daß die englisch  - französische Preffe die Rede des Schatz­fanglers als eine Drohung gegen Deutschland   Hingestellt habe.

Der Minister habe hervorgehoben, daß Deutschlands  eventuelle Absicht, die Wiederherstellung des Status quo ante allein vorzunehmen, geeignet sei, der Maroffofrage eine

noch ernstere Bedeutung

zu geben. Gegen die Auffassung, daß die englische Regierung eine deutsch   französische Vereinbarung nicht wünsche, habe sich der Minister verwahrt. Er müsse aber auch darauf hinweisen, daß, falls englische Interessen im Laufe der Marokko­frage tangiert würden, die englische Regierung fie wahrnehmen müsse.

Abg. Arning spricht sich sehr pessimistisch über das Kongo­Abkommen aus und fürchtet, daß allein zur Bekämpfung der Schlaf­frankheit vier bis sieben Millionen Mart Ausgabe notwendig seien.

Schatzfekretär Bermuth berbreitet sich des längeren darüber, welche finanziellen Opfer mutmaßlich erforderlich sein würden zu den neuen Kolonialerwerbungen. Die Schägungen weichen so sehr von einander ab, daß man allen Angaben gegenüber die größte Vorsicht walten lassen müsse. Das Schazamt werde stets für die größte Sparsamkeit eintreten.

Abg. Dr. Arendt ist erfüllt von Zukunftshoffnungen und rechnet nicht mit größeren Ausgaben für die Schlaffrankheit. Staatssekretär v. Riderlen Waechter erklärt, daß die Der Botschafter habe daraufhin betont, daß niemand England neue stolonie fofort nach der Natifizierung des Vertrages in das dieses Recht bestreite. Wir hätten niemals beabsichtigt. Eigentum des Reichs übergehen wird. Irgendwelche Lasten oder über englische Interessen oder Rechte zu vers fügen. Diese Absicht bestehe nur in der englischen Imagination. Verpflichtungen übernehme das Reich dabei nicht. Die Einnahmen Die englische Regierung habe keinen Grund zu diesem Verdacht, und Ausgaben fallen so lange den Franzosen zur Last, wie sie die der auch aus der Rede des Schaktanglers spreche, die deshalb Verwaltung noch haben. provokatorisch gewirkt habe. Abg. Erzberger   rechnet mit erheblichen Ersparnissen an dem Deutschland   die Mitwirkung der anderen Signatarmächte zur Militär sowie für Südwestafrika, so daß die neuen Aufwendungen Wiederherstellung des Statusquo willkommen sein. Nur wenn für den Kongozipfel durch diese Ersparnisse wieder etwas aus­diese ausbliebe, würde es sein Recht allein durchsetzen. Drohende Warnungen würden Deutschland   nur zum Festhalten geglichen werden fönnen.

an feinem Recht ermuntern.

Gegebenenfalls würde

Die Kommission verhandelte tveiter in vertraulicher Sigung über die Konzessionsgesellschaften in den von Frankreich  erworbenen Gebieten, ferner über die angeblichen Seriegsvors bereitungen Englands im Spätsommer dieses Jahres, über die Staatssekretär von Riderlen Baechter und Großadmiral von Tirpis nähere Angaben machten. Die Sozialdemokraten ersuchten die Regierung in einem Antrage, über die Vorgänge bei der Marokkoäffäre ein Weißbuch vorzulegen.

9

Riderlen Waechter erklärte, die Regierung werde, falls die franzöfifche Regierung ein Gelbbuch vorlegen sollte, auch Doku­mente dem Reichstage zugänglich machen.

Hierauf wuree der sozialdemokratische Antrag zurückgezogen. Damit sind die Arbeiten der Kommission beendet.

Aus der Partei.

Kommunalwahlfiege.

Bei den Stadtverordnetenwahlen in 3 widau( Sachsen  ) gelang es unseren Genossen zum ersten Male vier Mandate zu erringen. Die Stimmenzunahme der Sozialdemokratie beträgt 50 Prozent.

In Plauen   brachte es die Sozialdemokratie trotz des Zu­sammenschlusses aller bürgerlichen Elemente auf 2600 Stimmen; das bedeutet eine Zunahme von 106 Prozent gegen die vorigen Wahlen. Die Genossen fonnten zwar kein Mandat erringen, brachten aber sechs Ersatzmänner durch.

Jn Schkeudis wurden zwei Genossen mit 202 und 205 Stimmen gewählt, während die bürgerlichen Kandidaten nur 184 und 185 Stimmen erhielten. Abg. Dr. Wiemer erklärt, er habe aus den Verhandlungen Die Gemeinderatswahlen in München   endeten mit einem Es sei daraufhin durch eine neue Instruktion an den Bot. den Eindruck gewonnen, daß zum Beisimismus mehr glänzenden Ergebnis für die Sozialdemokratic. schafter vom 26. Juli Sir E. Grey geantwortet worden, aus den Grund vorhanden ist, als zu Zukunftshoffnungen. Der frühere Es wurden abgegeben für bie sozialdemokratische offiziellen Mitteilungen habe er ersehen müssen, daß englische Gouverneur von Kamerun  , Herr v. Buttkamer, habe sich bekanntlich iste 13756, für die Liste der Hausbesitzer 2602, für die der Interessen bei den Verhandlungen mit Frankreich   nicht be- bisher ebenfalls wenig Hoffnungsfreudig ausgesprochen. Daß wir Liberalen 10 242, für die des Zentrums 7758 und für die Liste der rührt werden, es werde also von seiner bewährten Loyalität er- die Schutztruppe in Kamerun   erheblich werden verstärken müssen, Antisemiten 928 Stimmen. Nach den vorläufigen Berechnungen wartet, daß er dem, ohne auf die vertraulichen Details unserer stehe wohl fest. Die Ansicht des Schatzfekretärs, daß die Reichs erhalten Site: die Sozialdemokraten 8, die Liberalen 6, Witteilung einzugehen, im Parlament Ausdruck geben würde. Der Botschafter sei ferner beauftragt worden, gern davon Att zu finanzen durch die Neuerwerbungen nicht sonderlich beeinflußt das Zentrum 4 und die Hausbesiker 1. Der übrigbleibende Sit nehmen, wenn Sir Greb ausgesprochen habe, daß ihm eine Verwürden, könne man wohl nicht teilen. Wenn, was heute noch be fällt entweder den Antisemiten oder dem Zentrum zu. Die ständigung zwischen Deutschland   und Frankreich   er wünscht stritten wird, die Schlaftrantheit heilbar ist, dann muß fie Stimmen der Sozialdemokraten steigerten sich fei, und der Ueberzeugung Ausdrud zu geben, daß dies im hohen energisch bekämpft werden, was aber nur mit sehr großen feit der letten Wahl um rund 5000. Das ist ein Zu­Grade den Verhandlungen förderlich sein werde. Mit Summen geschehen kann. Ist sie aber nicht heilbar, so bedeutet wachs von 57 Proz. diesem Wunsche sei aber schwer in Uebereinstimmung zu bringen, sie ein böses, dauerndes Elend für die Kolonie. wenn englischerseits ohne Stenntnis unserer Gegenleistung auf Schatzsekretär Wermut: Wenn die Franzosen im ganzen politischem Gebiet unsere Forderungen auf folonialem Gebiet als Rongogebiet heute 22 Kompagnien Schuytruppen haben, so können Die immer mehr ins Lager der alldeutsch  - nationalistisch- kolonial­unerfüllbar bezeichnet twürden. Die Reibungsflächen mit Frankreich   auf kolonialem, speziell afrikanischem Gebiet zu ver- wir doch nicht entfernt so engagiert werden, weil unser Gebiet viel und flottenbegeisterten Schutzöllner abrückenden Sozialistischen Monatshefte" scheinen sich vorgenommen zu haben, mindern oder ganz zu beseitigen, sei Deutschlands   ernsthafter fleiner ist. Wunsch. Wenn England dies ebenfalls wünsche, dann könne es Abg. Ledebour   betont, daß eine dauernde stärkere Gegnern für den Wahlkampf wieder Material zu liefern. hierzu nur dadurch beitragen, daß es beruhigend auf die zur- Belastung eintreten wird. Schon wegen der unglücklichen Ge- In der vorigen Nummer hat Karl Leuthner   unsere Be­

Stant als Wahlvorbereitung.

unseren