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Nr. 275. 28. Jahrgang.

Der Krieg.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 24. November 1911.

Kriegslage, Kriegssorgen und Kriegsfolgen.

Rom  , den 20. November.( Eig. Ber.)

In der Kriegslage verdrängt die Bedeutung der diplomatischen Aktion mit jedem Tage mehr die der strategischen. Man versteht, daß entscheidende Nachrichten nicht aus Tripolitanien zu erwarten sind, sondern vielmehr von den Kabinetten der kriegführenden und der nicht kriegführenden Mächte.

Als rein strategisches Ereignis ist der Krieg jest auf einem Buntt angelangt, auf dem keinerlei Aussicht auf eine entscheidende Wendung besteht. Die Italiener behaupten alle Hafenpläge, aber es besteht keinerlei Aussicht auf einen baldigen und entscheidenden Borstoß ins Innere. Trotz aller gegenteiligen Prophezeiungen find die Türken sehr gut imstande, sich im Innern zu erhalten und ihr Heer zu verproviantieren. Sowohl von der ägyptischen als von der tunesischen Grenze gehen ihnen weiter regelmäßige Verstärkungen zu, und der Zeitpunkt ist durchaus nicht abzusehen, an dem ihre Kräfte derartig erschöpft sein werden, daß sie die tägliche Belästi­gung der italienischen Verschanzungen einstellen müssen. Rein strategisch betrachtet, tritt der Krieg in ein chronisches Stadium, und weder die Italiener noch die Türken haben die Möglichkeit, irgendeine Entscheidung zu provozieren. Daß die Türken und Araber den italienischen Truppen eine der Hafenstädte wieder abnehmen könnten, scheint ausgeschlossen.

Wenn sich also in der Kriegslage irgend etwas Entscheidendes begeben soll, so kann dies ausschließlich auf dem Gebiet der diplo­matischen Aktion geschehen. Dem Lavoro  " zufolge ist eine große Ueberraschung in Vorbereitung. Dieses Blatt will von gut unter­richteter Seite erfahren haben, daß die Friedensunterhandlungen mit der Hohen Pforte bereits sehr weit gediehen seien. Der Fric­densschluß soll auf folgender Grundlage stattfinden: die Türkei  gibt alle ihre Ansprüche auf ihre lekte afrikanische Provinz auf und erhält von der italienischen   Regierung eine Entschädigung von 60 bis 80 Millionen. Der einzige Streitpunkt zwischen den beiden Mächten soll darin liegen, daß die Türkei   80 Millionen ferdert, welche Summe Italien   vor dem Ultimatum geboten hatte, mit deren Zahlung die italienische   Regierung jezt aber nicht mehr einverstanden ist. Sie bietet heute 60 Millionen, was der Türkei  , die feinerzeit 200 Millionen beansprucht haben soll, zu wenig er scheint. Es handelt sich hier, wie schon gesagt, um private Infor­mationen des Genueser Lavoro".

In dem Maße, wie das überhitte allgemeine Interesse an dem Ariege zurückgeht, mehren sich die Sorgen derer, die ihre Söhne vor dem Feinde wissen. Die Soldatenbriefe, von denen einige un­zweifelhaft authentisch sind, zeigen deutlich, daß die Truppen sich ungeheuren Strapazen unterziehen müssen. Manche der Brief­schreiber sind seit zwei oder drei Wochen nicht aus den Kleidern ge­

Kleines feuilleton

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fommen. Alle bezeichnen die Verpflegung als gut, aber immer freilich das Fachblatt nicht. Das werden wir früh genug merken. wieder kehrt in den Briefen die Klage über den Sand wieder, den Einstweilen, merkt man zur Genüge die verrohende Wirkung, Wüstensand, der in der Suppe schwimmt wie Grieß  , der die Fleisch- wenn nicht des Krieges, so doch der kriegsfreundlichen Presse. Wic stüde paniert, den Mund austrocknet, die Atmungswerkzeuge be- von einer Heldentat berichtet das Giornale d'Italia" davon, daß iäftigt. Berfluchtes Land," schreibt ein Soldat, wo es nichts gibt im Zentrum Noms auf der Piazza Bolonna ein armer türkischer als Sand, keine Pflanzen, nichts Grünes, nur Sand und wieder Händler von einer Ueberzahl von Rohlingen durchgeprügelt wurde. Sand." Aus den Briefen, die unverkennbare Zeichen der Echtheit Die Lorbeeren dieser Feiglinge haben auch ein paar Studenten tragen, geht hervor, daß die Soldaten im ganzen guten Mutes sind, von Padua   nicht schlafen lassen, und sie haben sich zu der Heldentat aber sich doch sehr nach Hause sehnen. Gelegentliche Aeußerungen aufgerafft. den Abgeordneten Genossen Musatti, der gegen den über die Türken, die nächstens ausgerottet würden, zeugen von der Krieg Stellung genommen hatte, in einem Café in Venedig   zu Erbitterung gegen den Gegner, aber zur Ehre der Soldaten sei überfallen und zu schlagen. Am Ende haben freilich die Studenten gesagt, daß keiner der Briefe eine ähnliche Roheit zur Schau trägt, am meisten Prügel gekriegt, aber was nimmt man nicht alles mit wie dies die nationale Presse in ihrer Kriegsheze tut. Die richtige in Kauf, wenn man das erhebende Bewußtsein hat, eine Kultur­Gemeinheit scheint eben doch am besten in bürgerlichen Redaktions- mission zu erfüllen! stuben zu gedeihen.

Die Lage in Tripolis  .

Neben den Sorgen um Leben und Gesundheit der Truppen machen sich natürlich auch solche über den finanziellen Aufwand des Tripolis  , 22. November.  ( Meldung der Agenzia Stefani.) Der Krieges geltend. Wenn der Avanti" vor Monaten berechnet hatte, gestrige Tag verlief im allgemeinen ruhig. Die italienische Artilleric daß der Krieg rund anderthalb Millionen täglich fosten würde, so bei Sidi Mesiri gab einige Schüsse auf die feindliche Artillerie hat er jetzt die Genugtuung, dies von fachkundiger Seite bestätigt und auf Ravawanen ab, die sich zwischen der Dase und zu sehen. Der finanztechnischen Zeitschrift Rivista della Corte dei Ainzara befanden. Gegen 2 hr begann das Kriegsschiff Conti" zufolge wird die heutige Tagesausgabe auf rund anderthalb Carlo Alberto  ", auf Anweisung von einem Drachenballon, Millionen veranschlagt! Leim Lesen dieser Biffer steigen einem die auf Anruß zu feuern. Als ein feindliches Lager füdlich von Choleraaufstände von Verbicaro   und anderen italienischen Orten vor Melloc entdeckt wurde, wurden dorthin einige Granaten gesandt. dem geistigen Auge auf. Die Leute hatten kein Trinkwasser, feine Die Folge des italienischen Feuers war, daß der Feind, der aus Straße, fein Hospital! Wer weiß, was man ihnen mit den Ausgaben regulären türkischen Truppen zu bestehen schien, sich eiligst von eines einzigen Kriegstages hätte bieten können! Aber freilich, bei Amruß auf Bensaid und von Henni auf Buscafa zurüdzog. solchen Ausgaben muß man an das Gleichgewicht des Budgets denken. Der Carlo Alberto  " feuerte dann noch auf Bensaid, so daß Und dann konnte man doch nicht Millionen aufwenden, ohne vorher der Feind auch diese Verschanzung verlassen eine Enquete zu machen, dann der lange, endlose Weg durchs Par- dort nach Buscafa zurückziehen mußte. Auf dem ganzen lament: für die heutige Generation der Leute von Verbicaro   wäre Wege verfolgte ihn der Carlo Alberto   mit seinem Feuer, das sicher alles zu spät gefommen! erst in der Nacht aufhörte und eine große Wirkung erzielte. Bei Kriegsausgaben geht es, Gott sei Dank, schneller. Erste Das Kriegsgericht verurteilte gestern Mohammed Fetmi Beh, einen Regel: man laffe das Parlament geschlossen. Die Voltsvertretung fehr einflußreichen Fanatiker, der am 23. und 26. Dftober die Araber hat in wichtigen Fällen die Pflicht, in den Ferien zu bleiben, weil in Wort und Schrift zum Aufruhr gegen die Italiener aufgehetzt sie, anstatt ein unschädliches Anhängsel zu sein, bei allen ernsten hatte, zu 20 Jahren Gefängnis..Am 20. November hatte eine Dingen zu einen lästigen Hindernis wird. Die Regierung gibt Erkundungsabteilung der italienischen Kavallerie einen fleinen Zu­offiziell bekannt, daß die Kammer in diesem Jahre ihre Arbeiten sammenstoß mit feindlichen Banden, die sie unter Verlusten zurück­nicht wieder aufnehmen wird. Wozu auch? Es geht viel besser trieb; die Italiener hatten zwei Leichtverwundete. ohne sie.

Für außergewöhnliche Fälle sieht nämlich ein Gesetz vom 17. Juli 1910 die Gröffnung eines außerordentlichen Kredits für Hcer und Marine vor, der nur durch königliches Dekret auf Vor­schlag des Ministerrats verfügt zu werden braucht. Die Kammer ist unnük. Die Oberrechnungskammer braucht auch nicht bemüht zu werden, denn in Ausnahmefällen, die ein Geheimhalten für geboten erscheinen lassen, kann sogar von der Registrierung des Dekrets abgesehen werden.

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Tripolis  , 23. November.  ( Meldung der Agenzia Stefani.) Gestern hat sich nichts Bemerkenswertes ereignet. Der Panzerkreuzer Carlo Alberto  " feuerte vormittags auf die Signale eines Drachen­ballons hin auf Buscafa. Aber der herrschende Wind, der bis zur Nacht Sand aufwirbelte, verhinderte die Fortfegung des Feuerns. Aus demselben Grunde mußten die Flugzeuge darauf verzichten, zur Erkundung aufzusteigen. Nachrichten aus Benghasi besagen, gestern abend fei es dort zu einem Zusammenstoß der Vorposten des 68. Infanterie- Regiments mit einem feindlichen Trupp ge tommen, wobei der Feind zerstreut und zurückgeworfen worden sei. Nach Informationen aus guter Quelle hatte der Gegner in dem Ge­fecht bei Derna am 16. November 110 Tote.

Die italienische Flottenaktion.

Konstantinopel  , 22. November.  ( Meldung der K. K. Telegr. Korresp.- Bureaus.) Nach aus dem Ministerium des Aeußern her­rührenden Informationen hat Italien   eingewilligt, die Flotten­Requiem zugrunde liegt, aufgegeben und bringt nur mit Mühe und Künstlichkeit in seine einzelnen Säge eine befriedigende Abwechselung hinein.

Eine Nachricht der Perseveranza" scheint dafür zu sprechen, daß die Regierung selbst nicht sehr fest von einem gün­ftigen Ausgang der Friedensunterhandlungen überzeugt ist. Das Mailänder   Blatt will wissen, daß die italienische Regierung im Falle einer längeren Andauer des Krieges entschlossen sei, mehrere Woher nimmt man aber das Geld, das einem ohne bureau­offizielle Veröffentlichungen herauszugeben, um die öffent- tratische Schwierigkeiten zu nehmen freisteht? Die angeführte liche Meinung Europas   über den Krieg au infor- Fachzeitschrift gibt interessanten Aufschluß über die von der Regie­mieren. Das sieht einen Drohung merkwürdig ähnlich. Wenn rung heute flüssig zu machenden Sumtimen. Zunächst verfügt der Tripolis  , 22. November.  ( Meldung der Frankfurter Zeitung  ".) Italien   schon einmal amtliche Mitteilungen über den Krieg macht, Schaz über einen Sassenbestand von 205 676 000 Lire und fann nach Schäzungen von fachmännischer Seite betrugen die Ber so wird es nicht unterlassen können, in der Einleitung das diplo bei feinen auswärtigen Korrespondenten weitere 142 358 000 2ire uste der Staliener bis jept in Tripolis   ohne Cyrenaifa matische Vorspiel der Expedition zu berühren. Dieses einziehen. Außerdem übersteigt die Metalldeckung in Italien   heute und Soms 4000 Mann. Die Stadt ist verhältnismäßig ruhig, Vorspiel ist nun sicher der Art, daß es gerade den Ländern, die die vom Geseke   zur Deckung des im Umlauf befindlichen Papiers doch tommen allnächtlich vereinzelte Schießereien vor. Die Cholera Heute am Tautesten den Entrüsteten spielen, den Mund stopfen vorgeschriebene Höhe, so daß die Regierung aus diesem Fonds wütet noch immer fort. Am gestrigen Tage fand man in den muß. Wenn man erst schwarz auf weiß die diplomatischen Ab- 61 Millionen flüssig machen könnte. Alles Weitere wird durch Straßen 95 tote Eingeborene, von denen einige verhungert, die machungen sieht, durch die die italienische Expedition nach Tripolis   Darlehen verschiedener Formen aufgebracht werden müssen. Und meisten aber an der Cholera gestorben waren. Die Bestimmungen mit den europäischen   Großmächten vereinbart wurde, dann wird zwar können die beiden Emissionsbanken zu einem Vorschuß von gegen die Kriegsberichterstattung sind neuerdings wieder der Brustton der Entrüstung, den ein Teil der bürgerlichen Presse 125 Millionen Lire gegen Proz. Zinsen statuten gemäß heran- verschärft worden. Der englische   Journalist Grant Miroen wurde des Auslandes anstimmt, einen etwas lächerlichen Eindruck machen. gezogen werden. Weiter kann die Regierung von ihrem Recht, ausgewiesen. Weitere Ausweisungen sollen bevorstehen. Der Still­Aber Italien   will ja diese amtlichen Dokumente und Darstellungen Staatsschuldscheine bis zur Summe von 300 Millionen auszu- stand in den Operationen der Türken rührt daher, daß mehrere nur veröffentlichen, falls der Friedensschluß noch lange auf sich geben, Gebrauch machen, wobei ihr noch ein Rand von 223 Millionen araberstämme der Nachbarschaft zeitweise Beurlaubt sind, um ihre warten läßt... bleibt. Diese Emission findet zu 2% und zu 2% Proz. statt. Felder zu bestellen. Nach reichlichem Regen schifften die Italiener Schließlich ist die staatliche Depositenkaffe verpflichtet, die ihren am Montag eine weitere Brigade aus. Bedarf übersteigenden Gelder dem Staat in Tonto corrento zu Proz. zur Verfügung zu stellen. Es ergibt dies weitere 67 Mil­lionen. Alles in allem hätte der italienische Staat somit ohne finanzielle Ausnahmemaßregelz 824 Millionen zu Kriegszwecken zur Verfügung. Wo diese Millionen nachher fehlen werden, sagt der rechten Nase entfernt worden waren, nachdem sie ein halbes Jahr lang sich darin befunden hatten. Angeblich sollte das Kind den Schnuller vor einem halben Jahre verschluckt haben. Letzteres wurde allerdings nicht direkt beobachtet, sondern es wurde aus dem Die geschorene Lode als Heldenreliquie. Bisher erfreuten sich spurlosen Verschwinden der betreffenden Teile geschlossen. Bald bei uns die Schiller- Roden eines berechtigten Rufes. Sahnegefüllt darauf traten Verstopfung der Nase und reichlicher Ausfluß von labten sie Schleckerude. Auch die Loden Jean Pauls haben eine schleimig- eitriger Absonderung aus der Nase auf. Die Untersuchung gewisse Berühmtheit erlangt; feinen gefühlvollen Leserinnen und mit der Sonde ergab das Gefühl eines rauhen, harten Gegen­Anbeterinnen pflegte er die Locken feines Pudels zu stiften, da fein standes, der an einer Stelle der hinteren Nasenpartie fest eingeteilt Haupt an diesen Reliquien nicht genug produzierte. Dem tapitalisti war. Da es nicht gelang, den Fremdkörper nach vorn zu ziehen, schen Zeitalter blieb es aber vorbehalten, die angebetete Locke in wurde er nach hinten in den Rachen gestoßen, worauf er von dem die Sphäre zu erheben, die ihm sein Charakter verleiht: in die Jungen ausgespudt wurde. Wie mit einem Schlage verschwanden Region der Ware. Der Kunstwart" veröffentlicht das Dokument olle unangenehmen Symptome, an welchen das Kind gelitten hatte. Daß die Anfänge zu einer solchen Bildung nicht bald bequemer dieser Erhebung Interessant ist, daß oft viele Jahre verstreichen, che die Fremdkörper und sicherer zu holen find, als durch aktive Teilnahme an der Tätig Für alle Deutschen   im Inlande und im Auslande das fein- aus der Nase entfernt werden, so lag ein Senopf vierzig Jahre in feit des B. V.- Chores diesen Eindruck scheint die Zuhörerschaft finnigste und wertvollste Bismard Andenken sowie für der Nase, ein Kirschfern gar sechzig Jahre! ebenfalls gehabt zu haben. Der Chor hatte monatelang zu leiden Sammler aller Nationen eine historische Bismard- Neliquie allerersten unter der behördlichen Entziehung seiner früheren Uebungsstätte. Ranges bilden die mit einer Locke des Altretchskanzlers ver- Ueber die Auferstehung der Papyrusftaude berichtet Georg Schmiedl- Sun aber wurde in einer Ansprache mitgeteilt, daß noch im legten sehenen Bronzeabgüsse der Pfreznerichen Bismarc- Büste. Wien   in den Dokumenten des Fortschritts": Eine der Hauptursachen Augenblicke der Berliner Magistrat ein Lofal zur Verfügung gestellt Die Echtheit der in die einzelnen Bronzeabgüffe unter Deckglas des Verschwindens unserer Wälder ist die moderne Papierindustrie. hat, so daß von der nächsten Woche die Proben wieder an einer zu­eingefügten fleinen Locken ist durch eidesstattliche Ver- Die benützt die jungen Bestände, die, trotz des Nachforstungszwanges, reichenden Stätte abgehalten werden können( und zwar, wenn wir sicherung des Friseurs Röhrig zu Bergedorf   und des erst in 30 bis 40 Jahren wieder erstehen. Die Gefahr des Holz recht gehört haben, an den Dienstagen und Freitagen in der Aula befannten langjäbrigen Stammerdieners des Fürsten  , Binow, fowie mangels rüdt in Ländern mit mangelhaften Forstschußgefeßen immer der 5. Pflichtfortbildungsschule, Berlin  , Langestr. 31). ferner neuerdings durch rechtskräftiges gerichtliches Urteil festgestellt. näher. So werden die ungeheuren Waldungen von Minnesota  , Michigana Einstweilen hat der Chor geleistet, was in schwierigen Zeiten Jeder Büste wird eine notarielle Originalurkunde beigefügt, welche und Wisconsin   in etwa 30 Jahren ganz verschwunden sein. Arbeitet möglich war. An Genauigkeit und Sorgfalt in der Durchführung die vorhin erwähnten Gutheitsbeweise in beglaubigter Form enthält. doch dort ein Kapital von 625 Millionen Dollar mittels 875000 Mann seiner Gesangsaufgaben fehlt's faum, an Neinheit und Klarheit nur Der ursprüngliche Ha arichat( die sämtlichen Haarschnitte der an ihrer Vernichtung. Wie nun jeder bis zur Inerträglichkeit wenig; und zur Fülle, Rundung, Weichheit des Tones müssen eben legten acht Lebensjahre) ist noch fast vollständig vorhanden. Es ist gesteigerte Zustand seine eigenen Totengräber und Erretter erzeugt, erst günstigere Verhältnisse führen. Herrn E. Sanders Dirigenten­ihm jetzt( Mai 1911) lediglich eine befonders große( der Original- o finnt die Industrie ohne Unterlaß auf Ersatzmittel. Ein solches funft, die besonders fürs Ruhige und Maßvolle taugt, konnte sich marmorbüfte eingefügte) Lode sowie für gelegentliche Zwede ein hat sie nun in der berühmten Papyrusstande gefunden. Smedley gerade beim Brahmsschen Werte gut bewähren. Und neben einem Kleiner Teil des Haarschnitts vom 27. Januar 1893 entnommen, da Norton durchforschte Jahre lang das alte Wunderland Aegypten  , um Altmeister des Gesanges, dem Bariton A. Sistermans, hatte ursprünglich Jeabsichtigt war, mit dieser Reliquie erst zum hundert die wertvolle Pflanze aufzufinden. Nachdem ihm dies gelungen war, das Konzert an Frl. 2. Haenisch eine Sopranistin, deren ge­jährigen Geburtstage des Altreichsfanglers allgemein hervorzutreten. pflanzte er sie im Rildelta mit solchem Erfolge an, daß mit der ringere Mittel doch sympathisch wirkten, namentlich durch thre Bei der Größe des vorhandenen Haarichages erscheint es indes un- Ernte in England sehr verheißungsvolle Versuche gemacht werden weichen hohen Kopf" töne. bedenklich, fen jetzt dieies wertvolle Andenken den zahlreichen Ver- fonnten. Die Staude gibt jährlich drei bis vierfache Ernte und ehrern des Fürsten   zugänglich zu machen. liefert auf 1 Heftar 250 Tonnen Ertrag. Die aus Papyrus her­gestellten Bücher werden Jahrtausende ausdauern, während unser jeßiges Papier schon nach zwei bis dreihundert Jahren in Staub zerfält. Musik.

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Es sind vorab Bronzebüsten in zwei Größen hergestellt, und zwar in Höhe von 29 Zentimeter, Preis 350 M., und in Höhe von 14 gentimeter, Preis 200 m."

Ob Bismards Erben Prozente von diesem erhabenen Geschäfte beziehen?

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Dentt man sich in die Eindrücke eines durchschnittlichen Hörers hinein, so sind es etwa die: Gefühl einer weihevollen, tiefernſten Stimmung; Ahnung von einer großartigen Kunst der Kompofition, zumal der Stimmenführung, die sich aber hinter einem Mangel an Wohlflang versteckt; leise Verwunderung über die Breiten und Gleich­förmigkeiten; etwas wie eine Enttäuschung an der Stelle von den Bosaunen des jüngsten Gerichtes; vielleicht auch das Bedürfnis nach einer musikalischen Bildung, die erst befähige, die reichen Künste des Komponisten zu würdigen.

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Notizen.

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- Theaterchronit. Als Uraufführung für Berlin   bringt das Neue Volts.Theater( Neue freie Voltsbühne) am 27. November das vierattige Trauerspiel Leidenschaft von Herbert Eulenberg  . Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms  Der Kammerpräsident darf nicht auf die Der Schnuller in der Nase. Fremdkörper fommen in wurde uns am Dienstag vom Berliner   Volts chor vorgeführt. Bühne. Nämlich der bayerische, der gestrenge Dberbakel der Naje sehr häufig vor. Es wurden beobachtet: Steinchen, Die Einleitung zum Textbüchlein und andere Vorbemerkungen be- b. Orterer. Also befiehlt's die Münchener   Polizei ,, die immer noch Knöpfe, Bohnen, Erbsen, Perlen, Kirsch- und Pflaumenkerne, mühten sich, den Sinn des Werfes verstehen zu machen. Wir dürfen( troß der Landtagsauflösung) ihre Befehle vom Zentrum erhält. Ju Staftanienschalen, Balmfäßchen, Holz, Gummi-, Metallstückchen, Ed wohl noch folgende Ergänzung hinzufügen. befagter Drterers Maste war ein Schauspieler in der Komödie Wic und Schneidezähne, Fliegenlarven, Tausendfüßer, sogar Blutegel. Von einem wirklichen Requiem", d. h. der Musik zu dem Minister fallen", die im Münchener   Lustspielhaus gespielt wird, auf­Den feltenen Fall des Vorkommens eines Schnullers in der Nase katholischen Gottesdienst für die Verstorbenen, hat sich das Werk getreten. Die Polizei kündigte ein Aufführungsverbot an für den Mit Recht. Denn hat Dr. Menzel in Wien   beobachtet. In der Gesellschaft für innere von Brahms so weit entfernt, daß kaum noch eine Spur der Er- Fall, daß dieses Attentat wiederholt würde. Medizin" in Wien   wurden zwei zusammengehörige Bestandteile innerung zurückbleibt. Mehr als ein Singstück oder eine Kantate erstens fällt der Herr v. Drterer noch lange nicht und zweitens ist eines Schnullers gezeigt, und zwar war der Beinteil mit dem auf mit Trauer- und Totenstimmung, ist es nicht. Dadurch hat es nun er für die Komödienanstalt der Bayerischen Rammer engagiert und ihm steckenden Kautschukringe, die einem zweijährigen Kinde aus auch die reichhaltige Verschiedenheit des Inhaltes, die dem alten darf daher nicht an Konkurrenzunternehmungen abgegeben werden.