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attion im Roten Meere auf fechs Tage während der Ueber- liche Rolonialmacht". Es hat in diesem Zeitraum rund 1% Mil. Es stellte sich Bald heraus, daß der Brand angelegt war. Der Brand­fahrt des englischen Königspaares einzustellen. liarben für feine Schurkgebiete geopfert. Welchen Vorteil bietet nun stifter war ein 13 Jahre alter Schulfnabe, der als Kubjunge seit der Besik dieser kostbaren Landstriche der deutschen Industrie, dem März 1911 bei dem Gasthofsbefiber tätig war. Der Junge war deutschen Handel?

Die Stimmung in Fessan  . Ronftantinopel, 22. November.  ( Meldung des Wiener R. A. Nach den Ermittlungen des Kaiserl. Statistischen Amtes belief geständig; er wurde in Untersuchungshaft genommen. Nun hatte Telegr.- Korrefp.- Bureaus.) Der Deputierte von Feisan, sich der gesamte Handel der Schuhgebiete, einschließlich Kiautschou, er sich wegen dieser Tat und außerdem wegen zweier Diebstähle Rapitän Detami, der heute hier eingetroffen ist, hatte eine im Jahre 1909 in der Einfuhr auf 172,9 und in der Ausfuhr auf vor dem Chemnizer Landgericht zu verantworten. Der Junge ist Unterredung mit dem Großwesir und dem Kriegsminister. In 124,3 Mill. M. Ostafrika, ein Gebiet, doppelt so groß wie Deutsch  - 1898 in einem Dorfe bei Kommotau in Böhmen   geboren und hat land, führte für ganze 18,1 Millionen aus, Südwestafrika, das den eine nur mangelhafte Erziehung genossen. Dann fam er zu frem­einem Interview erklärte Dekami, er habe sich zehn Tagereisen anderthalbfachen Flächeninhalt des Deutschen Reiches hat, für den Leuten, wo er fein Brot verdienen mußte. In der Verhandlung südlich von Tripolis   aufgehalten und habe das Meer über die 22 Millionen und Kamerun   für 15,7 millionen, während der Aus- wiederholte er sein Geständnis. Nach dem Grund gefragt, der ihn tunefifche Grenze erreicht. Er fei niemals auf dem Kriegsschauplatz fuhrhandel Kiautschous fich auf 54,7 Mill. M. stellte. Von diesem zu der Prandstiftung veranlagt habe, antwortete er, daß er es aus getvesen, sondern habe bloß ein Korps von 5000 Frei- Gesamthandel vollzog sich aber nur ein kleiner Teil im Verkehr mit erger getan habe darüber, daß ihn sein Arbeitgeber gezüchtigt willigen in Fessan gebildet und ausgerüstet. Die Lage der den Mutterlande. Insgesamt bezogen wir im Jahre 1909 aus türkischen Truppen fei sehr gut, der Geist der eingeborenen Sol unseren Kolonien für 29,24 Mill. M. Waren und führten dorthin habe. Nachdem er die Schläge erhalten, sei er in die Kammer ge­Daten ausgezeichnet. Die italienischen Vorposten seien niemals über für 40,85 mill. M. aus. Im Jahre 1910 war die Einfuhr auf 49,54, gangen, habe dort einen Sack mit Lumpen in Brand gesetzt und sich entfernt. Die beiden Diebstähle, die ihm die Anlage noch zur Last 2000, das Hauptforps niemals über 1200 Meter von Tripolis   vor die Ausfuhr auf 48,8 Mill. M. gewachsen. Davon entfielen auf Einfuhr gerückt. Die Bumilianabrunnen feien von den Türken und Arabern legte, hatte er ebenfalls im Gasthofe begangen und dadurch einen Händler und einen Maurer, die dort verkehrten, geschädigt. Das­besetzt. Gericht war der Ueberzeugung, daß der Junge die Erkenntnis der Türkische   Proteste. Gtrafbarkeit seiner Handlungen besessen habe. Es verurteilte ihn zu 3 Jahren und 3 Wochen Gefängnis und rechnete ihm die drei Wochen als durch die Untersuchungshaft verbüßt an. So muß nun das Kind, ein Opfer mißlicher wirtschaftlicher Verhältnisse, ins

Konstantinopel  , 28, November. Aus Tripolis   und Beng­hasi sind in den letzten Tagen wenig bedeutsame amtliche Mel­dungen eingelaufen. Besondere Verstimmung hat hier die Nachricht hervorgerufen, daß von einem italienischen Aeroplan aus das Krankenhaus von Zuara mit Bomben beworfen worden ist. Die Pforte richtete deswegen einen Brotest an die Mächte und ferner protestierte sie gegen die Befchießung von Alabah, das als nicht befestigter Ort nach den Bestimmungen der Haager Konvention nicht beschossen werden dürfte.

Die Revolution in China  .

Die Stellung Juanschikais.

Beling, 22. November. Der Spezialforrespondent des " Herald" in Befing hatte eine Unterredung mit Juanschifai, in welcher dieser erklärte, er wünsche, daß man in Amerita feine Situation nicht mißverstehe. Er habe in Amerila viele Freunde. Er urteile nach den Zeitungsberichten, daß die Anhänger des repu­blitanischen Regimes für China   in Amerika   viele Anhänger habe. Er lenne jedoch die Situation in China   zu genau, um nicht dabei beharren zu müssen, daß das monarchische System für dieses Land, wenn er auch zugebe, daß die Mandschudynastie es nicht ver­standen habe, das Herz des Volkes für sich zu gewinnen, die einzig mögliche sei, weil kein anderes Regime ihm nützen Beling, 22. November. Die Revolutionäre verdächtigen Juanfchitai und verlangen die fofortige bedingungslose Abbantung der Dynastie. Auch die Monarchisten verdächtigen Juanfchikai und bereiten im geheimen einen verzweifelten Widerstand vor. Die Lage der Regierung ist ernstlich bedroht, namentlich weil sie nicht imstande ist, die Gehälter der Angestellten und Beamten zu be­zahlen, da die Staatstassen fast vollkommen leer sind.

tönne.

Abstimmung über die Republik  .

London  , 23. November. Der Korrespondent des Daily Tele­ graph  " telegraphiert, daß die Errichtung der chinesischen  Republik   immer wahrscheinlicher werde und näher heranrüde. In der Nationalversammlung wurde am Montag ein Antrag ein­gebracht, alle Feindseligkeiten einzustellen und in allen neutralen Städten eine Abstimmung über die Berfassung berbei zuführen. Dieser Antrag rief so große Aufregung hervor, daß der Präsident schließlich die Sigung schließen mußte. Weiter wird aus Washington   gemeldet, daß die amerikanische   Regierung ihre Vertreter angewiefen habe, feine chinesische   Anleihe zu fanktionieren, die nicht sowohl von der monarchischen als auch von der republikanischen Partei genehmigt sei, da die Aussichten der beiden Gruppen gleich berechtigt wären. Sollte die chinesische Republik proklamiert werden, so würde Amerika   sie sofort anerkennen.

Kämpfe um Haukan.

Hantau, 22. November. Wie das Reutersche Bureau meldet, fam es hier wieder am 20. November zu schweren Rämpfen zwischen den Kaiserlichen und Aufständischen, die das Ergebnis hatten, daß die Aufständischen wieder auf der Hankauer Flußfeite festen Fuß faßten.

In

Ditafrika Südwestafrika

Ausfuhr nach 13,12 Mill. M. 19,87

von

.

10,80 Mill. M. 4,06 23,47

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8,65

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3,19 0,10 5,66

2,64

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3,66 0,34

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Kamerun  Togo  Kiautschou  Neu- Guinea  

Um zu erkennen, wie verschwindend gering dieser Kolonial- Gefängnis wandern. Selbst wenn mit Recht die Burechnungs­handel im Vergleich zu unserem gesamten auswärtigen Handel ist, fähigkeit des Kindes angenommen sein sollte, wird man das Urteil fei nur daran erinnert, daß wir im Jahre 1910 für 9535 Mill. M. als entfehlich bezeichnen müssen. Stann das Kind für den Mangel ausländische Waren( außer Edelmetalle) ein- und für 8080 mill. M. feiner Erziehung und Einsichtsfähigkeit? Jft seine Eat nicht viel­ausführten, also 190mal bzw. 170mal mehr als unser Handele mehr eine fast notwendige Folge der bestehenden Gesellschafts­verkehr mit unseren Kolonien betrug. Von Britisch- Indien allein ordnung, die sich um das Kind erst dann kümmert, wenn es Straf­bekamen wir Waren im Werte von 402 Millionen und lieferten taten begangen hat? Und glaubt wirklich jemand, daß 3 Jahre dorthin solche im Werte von 506 Mill. M. Unser Handel mit einer Gefängnis eine Besserung" erzielen fönnen? Werden sie nicht einzigen, englischen Kolonie übertraf also den mit unseren Schuß vielmehr das Kind in die Arme des gewerbsmäßigen Verbrecher­gebieten um rund das Behnfache. Wenn die deutsche   Industrie, der tums werfen? Seutsche Handel auf die Rohprodukte aus und auf den Absatz nach unseren teuren" Kolonien angewiesen wären, dann könnten die meisten unserer Staufleute und Fabrikanten ruhig die Bude zu machen!

in

Hoteldiebstähle.

Der fogenannte König der Hotelbiebe", ein ehemaliger Schrift jeber Robert Neumann, und sein Komplize, der ehemalige Reisende Stahlwerksverband. Auf der gestrigen Versammlung der Otto Wieduwilt wurden gestern der 6. Strafkammer des Land­Stahlwerksbesitzer wurde Düsseldorf  Quotenerhöhung in Röhren abgelehnt. die beantragte gerichts I unter Vorsitz des Landgerichtsrats Kersten vorgeführt, um Ueber die Geschäfts- fich wegen ihrer an die Taten Manolescus erinnernden Verbrechen Quotenerhöhung in Röhren abgelehnt. mitgeteilt: lage wurde folgendes Der Inlandsmarkt in zu verantworten. Außer den beiden Angeklagten ist bekanntlich Salbzeug ist recht zufriedenstellend, da der Beschäftigungs. noch die Geliebte des Neumann, Etella Wittenberg, mit dem Son­grad der Verbraucher sich Die brettennamen Bioletta", als Dritte im Bunde bei den Diebes­weiter gebessert hat. vielfach verstärkten Halbzeugmengen werden glatt abgerufen. Der sügen tätig gewesen. Sie ist seinerzeit auch in Berlin   verhaftet Versand für das erste Quartal 1912 wurde zu den bisherigen gewesen, verstand es aber, wie unsere Leser sich entsinnen, aus Breifen und Bedingungen freigegeben. Im Auslande hat sich der der Charité, wohin sie gebracht worden war, da sie ihrer Entbindung Halbzeugmartt bei anziehenden Preisen weiter befestigt, da be- entgegensah, zu entwischen. Sie floh über Paris   nach Monte Carto fonders in Großbritannien   die weiter verarbeitenden Werke gut und von dort nach Budapest  , wo sie der dortigen Polizei in die beschäftigt sind. In schwerem Oberbaumaterial haben die olden- Hände gefallen ist. Es handelt sich in der vorliegenden Sache unt burgischen Bahnen ihren Jahresbedarf für 1912 ausgegeben, der Beraubungen von Hotelgästen, die das Verbrechertrio in der ver­fich im Umfange des Vorjahres hält. Der gleichfalls eingegangene wegenſten Art, teilweise unter Anwendung von Betäubungsgafen, Jahresbedarf der medlenburgischen Bahnen weist größere Mengen ausgeführt hat. Von der Kriminalpolizei find Photographien von als im Vorjahre auf. Der Auslandsmarkt für schwere Schienen einer ganzen Sammlung der feinsten Werkzeuge angefertigt worden, liegt nach wie vor gut und die eingehenden Anfragen sowie die ge- die teils bei Neumann, teils bei der Wittenberg   vorgefunden tätigten Abschlüsse sind recht umfangreich. Das Rillenschienen worden find. Sie dienten zum Teil dazu, Hotelschlüssel durch geschäft liegt entsprechend der Jahreszeit ruhiger. Mit einigen fachkundige Abänderungen in jogenannte Hauptschlüssel ungn= inländischen Verwaltungen fonnten wieder größere jedoch erst im wandeln, durch die man sämtliche Türen der betreffenden Hotels Frühjahr abzuliefernde Aufträge in Rillenschienen abgeschlossen öffnen konnte. Die Beweisaufnahme zog sich bis zum späten Abend hin. werden. Im Auslande steht eine ganze Reihe von größeren Pro- Nach Schluß der Beweisaufnahme beantragte Staatsanwaltsrat jeften in Unterhandlung. Die neulich gemeldete Besserung in Nach Schluß der Beweisaufnahme beantragte Staatsanwaltsrat Grubenschienen hat sich aufrechterhalten und der Abruf auf die Dr. Gnsae gegen den Angeklagten Reumann, der in furzer Zeit getätigten Abschlüsse erfolgte in aufriedenstellender Weise. Der 17 500 2. erbeutet habe, 15 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverlust Auslandsmarkt wird allerdings, wie seither, besonders durch den und Stellung unter Polizeiaufsicht, gegen Wieduwilt 6 Jahre Zucht­belgischen Wettbewerb in den Preisen beeinflußt. Das Formeisen haus, 10 Jahre Ehrverlust und Polizeiaufsicht. Außerdem beantragte geschäft wird mit der vorrüdenden Jahreszeit stiller, doch ist ber der Staatsanwalt die Einziehung der beschlagnahmten Werkzeuge, die nlandsabfaz seither ein befriedigender und höher als in der gleichen fortan ein sehr wertvolles und lehrreiches Material für das Beit des Vorjahres gewesen. Das Auslandsgeschäft hat sich weiter Ariminalmuseum darstellen würden. Das Gericht erkannte nac in durchaus erfreulicher Weise entwidelt und der Spezifikations- furger Beratung gegen Neumann auf 12 Jahre Zuchthaus und gegen Wieduwilt auf 5 Jahre Zuchthaus, sowie 10 Jahre Ehrverlust und eingang ist für die jetzige Jahreszeit noch recht befriedigend. Stellung unter Polizeiaufsicht.

Soziales.

Schamberlehenbes Benehmen eines Handlungsgehilfen.

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Kann das Gericht polizeiliche Berfügungen über die Unterbringung in einer Jrrenanstalt aufheben?

Das Reichsgericht hatte sich am Montag mit einer Streitfrage In einer Verhandlung, die kürzlich vor der zweiten Kammer zu befaffen, die für das Gemeinwohl von großem Interesse ist. Ge des Berliner   Kaufmannsgerichts stattfand, kamen ziemlich un- handelt sich um Konflikte, die entstehen, wenn jemand auf Grund glaubliche Dinge zur Sprache. Die Firma Jaeger   u. Gießlich von Gutachten bekannter Psychiater fortgefeht für Vergehen und hatte den Handlungsgehilfen Mintos zum Aufseher über die weib- Verbrechen mangels der erforderlichen Einsicht nicht für verant­lichen Arbeitskräfte bestellt. Durch ein rigoroses Auftreten und wortlich erklärt, aber auch nicht als gemeingefährlich bezeichnet Beting, 23. November.  ( Telegramm der deutschen Kabelgef.) eine ganz gemeine Ausdrucksweise beleidigte er die Arbeite- wird, so daß er ungehindert weiter die Gesetze auf den Kopf stellen rinnen fortgefekt. Weil aber alle befürchteten, daß nach einer fann. den letzten Tagen haben bei antau Gefechte stattgefunden, die Beschwerde sich das Auftreten Mintos' noch verschlimmern würde, Der im Mai 1883 geborene Aläger ist in der Zeit vom Jahre einen für die faiserlichen Truppen günftigen Verlauf nahmen. Die ertrugen sie die Behandlung, ohne dem Chef etwas davon zu sagen. Kaiserlichen haben den Hanfluß überschritten, um einen Angriff auf Erst als Mintos erkrankte, führten die Arbeiterinnen Beschwerde. Hanhang vorzubereiten. Die Stromflotte ist unter Führung des Diefe hatte nach erfolgter Prüfung die fofortige Entlaffung Mintos Kreuzers Hai Yung" abgefallen, der bisherige Kommandant Sah zur Folge. Borher war ihm noch Gelegenheit gegeben worden, sich gegen die erhobenen Anschuldigungen zu rechtfertigen; er blieb hat sich ausgeschifft. aber der Auseinandersetzung fern und strengte nach erfolgter Ent­laffung Klage gegen die Firma beim Kaufmannsgericht auf Gehalts­zahlung an. Die vom Gericht beschlossene Beweisaufnahme ergab, daß Kläger   die Frauen und Mädchen in schamberlebender Weise behandelt hatte. Die unflätigsten Schimpfworte waren gang und gäbe bei ihm. Den Arbeitssaal der Mädchen verglich er mit einem Klosett, die Arbeiterinnen brohte er ins Arbeitshaus zu bringen. Auch foll er versucht haben, sich einer faum vierzehnjährigen Ar­beiterin in unfittlicher Weise zu nähern. Wenn die Arbeite­rinnen beim Essen waren, nahm er Manipulationen vor, die ekel­erregend waren.

Die Lage in Nanking  .

Befing, 28. November.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die beiden bei Ranking sich gegenüberstehenden Armeen sind bis jetzt noch nicht miteinander handgemein geworden, da sich die Kaiserlichen wieder hinter die Stadtmauern zurückgezogen haben. In der Um­gebung von Hantau haben die Kaiserlichen einer Abteilung uns geübter Truppen, die gegen fie ausgefandt war, eine gehörige Leftion erteilt. Am Sonntag haben die kaiserlichen Batterien ein Torpedo boot der Revolutionäre beschossen und beschädigt. Das Torpedoboot Die fremdenfeindliche Bewegung.

ist entkommen.

1901 bis 1903 dreimal wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, im Jahre 1904 wegen Hausfriedensbruchs und während seiner Militärzeit wegen Achtungsverletzung bestraft worden. Im Jahre 1907 mehrten sich seine Konflikte mit dem Strafgesetzbuch wegen Drohung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt. Pei der Haupt­verhandlung ergaben sich zweifel an seiner zurechnungsfähigkeit, und auf Grund eines Sachverständigengutachtena ist der Kläger  für unzurechnungsfähig erklärt und freigesprochen worden. Im August 1908 tam er in Verdacht wegen Hehlerei und schweren. Dieb­ſtahls und mehrerer Sittenverbrechen an Knaben. Der Sachper­ständige gab wieder ein Gutachten ab, das bekundete, daß X. bei ben Straftaten fich in einem die freie Willensbestimmung aus­schließenden Zustande der Geistestätigkeit befunden habe. Nach weiteren Untersuchungen wurde der Kläger als gefährlicher Geistes­franker bezeichnet und dann gemäß einer nach dem Hamburger Verhältnisgeset ergangenen Verfügung in der Jrrenanstalt Friedrichsberg untergebracht. Von da wurde er nach Langenhorn  gebracht und dann in eine Anstalt bei Schleswig  . Dort brach er aus, worauf er wieder nach Friedrichsberg transportiert wurde. Inzwischen hatte er gegen den Hamburgischen Staat Klage erhoben, die polizeiliche Verfügung angefochten und vor den ordentlichen Ge­richten berlangt, anzuerkennen, daß die polizeiliche Verfügung zu Unrecht erlaffen worden ist, daß die Polizei auch nicht das Recht Das Oberbergamt in Dortmund   hat eine bergpolizeiliche Ver- habe, fernerhin solche Verfügungen gegen ihn zu erlassen, und daß fügung erlassen, nach der mit dem 1. Januar 1912 auf jeder selber Schadloshaltung beanspruchen könne. ständigen Grubenanlage Atmungsapparate und tragbare elettrische Das Landgericht Hamburg   wies den Kläger ab, da er geistes­Lampen, die der Aufenthalt in schädlichen Gasen auf die Dauer frant und gemeingefährlich sei und die Verfügung zu Recht be­von mindestens einer Stunde ohne Gefährdung des Apparatträgers stehe. Das Oberlandesgericht Hamburg   dagegen hat auf Grund gestatten, sowie Sauerstoff zu Wiederbelebungsversuchen zu jeder anderer Gutachten die weitere Festhaltung des Klägers in der zeitiger Benußung bereitzuhalten ist. Die Anzahl der Apparate Irrenanstalt für unzuläffig erklärt, da der Kläger   in diesem Falle und Lampen hängt von der Stärke der Belegschaft ab, darf aber schlechter stände als ein Strafgefangener. Denn als solcher müsse nicht unter vier betragen. In der Handhabung der Atmungs  - er nach berbüßter Strafe auch wieder freigelassen werden, obgleich apparate und der Lampen müssen auf jeder selbständigen Gruben- ebenso die Gefahr der Wiederholung der Straftaten fortbestände. anlage mindestens 2 Proz. der unterirdisch beschäftigten Personen, Die Freilaffung begründet das Oberlandesgericht mit der Erwä jedenfalls 10, ausgebildet sein. gung, daß der Kläger   zurzeit nicht gemeingefährlich ist. Dagegen hat das Gericht die weiteren Anträge des Klägers abgewiesen und ausgeführt, daß die Polizei bei berechtigtem Anlaß immer das Recht haben müsse, von neuem einzuschreiten und daß deshalb der Beklagte nicht verurteilt werden könne, auch fernerhin solche e fügungen gegen den släger zu unterlassen. Ein Schadenersatz­anspruch besteht nicht, weil das Oberlandesgericht nicht erklärt, daß die Verfügung unrechtmäßig erlassen worden sei.

Rettungswesen bei Grubenunfällen.

Das Gericht hielt auf Grund der Beweisaufnahme das Ver­halten des Klägers für so verwerflich, daß die sofortige Entlassung Beting, 28. November. Die Bewegung in den chinesischen   desselben nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar dringend not­Grenzprovinzen scheint tatsächlich einen fremdenfeind- wendig war. Demgemäß wurde die Klage fostenpflichtig ab­lichen Charatfter anzunehmen. Auch aus der Proving Jünnan gewiesen. werden Europäermorde gemeldet. Die fremden Gesandten beraten deshalb über den Erlaß eines Einfuhrverbots für Waffen an die Dynastie, um die Möglichkeit zu nehmen, die Einführung von Waffen durch die Fremden als aufreizendes Motiv bei der Be­bölferung zu benutzen. Frankfurt   a. M., 23. November. Die Frankfurter Zeitung  " meldet aus Beting: Nach hier eingetroffenen Nach richten dauert die Ermordung von Europäern in Schansi an. Auch 20 000 Mandichus sollen hingemordet worden sein. Die zweitägige heiße Schlacht bei antau brachte für feine der beiden tämpfenden Parteien einen Erfolg. 5000 Tote liegen auf dem Schlachtfelde von Hankau unheerdigt. Die Ver­treter der Mächte beraten mit Juanschifai über die zu ergreifenden Mittel und stellen dem Thron ihre Unterstügung bei der Wieder Herstellung der monarchischen Gewalt in Aussicht. Unter den Re­volutionären macht sich überall Uneinigkeit bemerkbar.

Shanghat, 23. November.  ( Telegramm der deutschen Kabelges.) Bon chinesischer Seite wird noch die Ermordung des Deutschen Henne, des Engländers Manners und der englischen Missionarin Belmann in finanfu bestritten.

Aus Induftrie und Bandel.

Des weiteren ist eine neue Verordnung erlassen, die anordnet, daß die bisher noch vorhandenen hölzernen Klappen und Dedeln an den zu Tage gehenden Wettereinziehungsschächten durch eiferne erjetzt werden, weil diese bei Grubenbränden das Einziehen der Brandgase in den Schächten wirksamt verhindern. In diesen Schächten dürfen auch die Spurlatten nicht mit entzündlichen Stoffen geschmiert werden.

Gerichts- Zeitung.

Ein Kind zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt! Am 9. Oktober schredte Feuerlärm die Bewohner eines Dorfes Der auswärtige Handel der deutschen Kolonien. Ein großes Industrieland braucht Kolonialbesik, aus dem es der Chemnitzer   Umgebung; der Gasthof stand in Flammen. Das die Rohmaterialien für seine Industrie beziehen und wohin es seine Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich und äscherte den überschüssigen Produfte absehen lann." Das ist das wichtigste Argu- Gasthof mitsamt dem Tanzsaal ein. Außerdem verbrannten etiva ment, das unsere Kolonialfere zur Verteidigung ihrer Schwärmerei 350 Zentner Heu und 12 bis 15 Zentner Hafer. Der Brand­anführen zu können glauben. Deutschland   ist seit 25 Jahren glück- betroffene ist durch den Brand um über 19 000 M. geschädigt worden.

Gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg   hatte der Samburgische Staat Revision beim Reichsgericht eingelegt. Der Kläger   hatte sich der Revision angeschlossen, soweit seine Anträge abgewiesen worden waren. Der Hamburgische Staat hob besonders hervor, daß nach Hamburger Gesezen gegen Polizeiverordnungen der Verwaltungsweg zu beschreiten sei, und daß die Klage vor den ordentlichen Gerichten überhaupt unzulässig sei, weil nach ben Hamburgischen Gefeßen in Fällen vorliegender Art die Beschwerde gegen das Medizinalfollegium und gegen die Jrrenfommission vor­gesehen sei. Das Reichsgericht hat die Revision des Hamburgischen Staates zurückgewiesen und die Revision des Klägers als unzu­lässig verworfen,