Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Bersammlungen in den verschiedenen Stadtteilen den Beweis er­bracht, daß die Arbeiterschaft der Damenkonfektion den Streit mit boller Kraft durchführt.

au fönnen, ist in den Sahungen für den Arbeiterrat" nirgends die Rede. Am 30. November finden die Wahlen von sieben Mit­gliedern zum Arbeiterrat statt. Das bei den Wahlen zur Anwen Der Verband der Damenmäntelfabrikanten hat am Freitag bung kommende Listensystem und andere Bestimmungen sind für Die Metallarbeiterausfperrung von neuem ein Schreiben an die Organisation der Meister gerichtet, eine freie Vertretung der Arbeiter sehr ungünstig. Unter den ver­wurde am Sonnabendnachmittag in einer außerordentlich stark- und darin wird den Kommissionsvertretern der Gegenpartei der schiedenen Listen soll diesmal neben der Liste der Unorganisierten besuchten Versammlung der Arbeiter der Siemenswerte be- Vorwurf gemacht, daß sie in der Versammlung am Bußtag von den eine Liste der Gelben aufgestellt werden. Für die Arbeiter, die in sprochen, die der Deutsche   Metallarbeiterverband nach dem Verhandlungen mit den Konfektionären einseitig berichtet und ihrem eigenen Interesse Vertreter in den Ausschuß wählen wollen, Moabiter Gesellschaftshause einberufen hatte. Die Arbeiter- ihre eigene Meinung über die Sachlage gefagt hätten, sowie daß fie fann natürlich nur die Liste der freien Gewerkschaften in Betracht schaft der Siemenswerke war durch Anschlag von der Aus- sich nicht ein den Verhandlungswünschen der Konfettionäre ent- fommen. In der Diskussion wurden noch manche Verhältnisse bei sprechendes erweitertes Mandat von der Versammlung geben ließen. der Firma Pintsch beleuchtet, zum Beispiel die Wohlfahrtseins Sperrung von 60 Prozent am 30. November in Kenntnis gefeßt nachdem die Herren dann noch ihrer Erbitterung darüber Ausdruck richtung" der Dienstalterszulagen". Es ist aufgefallen, daß in worden. Zugleich kamen aber in den Werken Zettel zur Ver- geben, daß man sie, die Fabrikanten", in jener Versammlung nicht letzter Zeit Leute entlassen wurden, ehe sie das Dienstalter, in dem teilung, worin angefündigt wurde, daß diejenigen, die bis zum duldete, und die unwahrheit wiederholen, daß man dort jede auf ihnen eine Prämie zukam( bei 25 Jahren die Prämie von 150 Mt.), 17. November dem gelben Werkverein beigetreten wären, feine flärende Aussprache ausgeschlossen habe, schließt das Schreiben mit erreichten. Ein Mitglied des Arbeiterrats wurde nach einer Tätig feit von 19½ Jahren entlassen, weil sein Verhalten der Firma als folgenden Worten: Aussperrung zu fürchten hätten. Wir wiederholen Ihnen und bitten, dieses Schreiben wört- unangemessen erschien. Ueber verschiedene Meister wurde wegen lich Ihren Auftraggebern zur Kenntnis zu bringen, daß wir nach ihres anmaßenden Verhaltens den Arbeitern gegenüber Leschwerde wie vor bereit sind, gemäß unserer früheren Erklärungen eine geführt. Der Wert der Organisation in den freien Gewerkschaften Aufbesserung der Löhne in bindender Form vorzunehmen, wenn wurde von verschiedenen Rednern besonders hervorgehoben. wir auch Ihrerseits die Garantie erhalten, daß die Aufbesserung den Heimarbeiterinnen mit zugute kommt, daß wir aber den Weg eines Tarifes für ungangbar halten, andernfalls aber, wenn Sie mit anderen Vorschlägen an uns herantreten, bereit sind, Ihrer Kommission auch unsere Vorschläge zu machen.

Adolf Cohen legte den Versammelten den Verlauf des Formerstreifs, der schließlich zu der Maßregel der Aus­sperrung führte, in einem längeren Vortrage dar, nur unter­brochen von Rufen der Zustimmung und Billigung aus der Mitte der in größter Aufmerksamkeit verharrenden Versamm­lung. Auf die drohende Aussperrung übergehend, erklärte Cohen, daß nach allen eingegangenen Berichten die Stim­mung in den Betrieben dahin geht, daß, wenn 60 Prozent jeder ausgesperrt würden, Die dabei sein möchte. Arbeiter verlangen, dann mit herausgeholt zu werden, um mithelfen zu können, den Kampf mit den Unternehmern zu

-

Der Streit der Wäschearbeiterschaft Berlins  . Auf ergangene Anfragen weisen wir darauf hin, daß der Streit bei den Wäsche fabriken F. u. M Simon, Wusterhausener Str. 16, und Walter Blume  , Schönhauser Allee   9, weiter besteht. Bei den Streikenden, Für den wirtschaftlichen Schaden, den Sie durch die Herbei- die anderweitig Arbeit haben, ist seitens der Firmen wiederholt an­führung des Streits verursachen, trifft die Verantwortung Sie gefragt, ob sie nicht wieder zurückkommen möchten, weil die Arbeits­willigen viele Sachen verdorben und verpfuscht hätten. Bis auf vier ausschließlich." Jeder, der jener Versammlung beigewohnt hat, weiß und muß haben jämtliche Streifenden ein folches Angebot rundweg abgelehnt. gewinnen. Die Arbeiterschaft ist vorbereitet auf den großen bestätigen, daß die Kommissionsvertreter durchaus sachlich berichtet Stein Wäschearbeiter und Arbeiterin darf hier Arbeit annehmen, Angriff der Unternehmer am 30. November. Mit großer und ebenso das Schreiben der Konfektionäre verlesen haben. Daß diese Firmen sind nach wie vor gesperrt. Verband der Schneider und Wäschearbeiter, Filiale Berlin   III. Schärfe fritisierte der Redner die Bestrebungen der Gelben sie außerdem der Versammlung eine Resolution vorlegten neben­Deutfches Reich. und meinte, im Sommer habe man noch die Zahl der Gelben bei bemerkt, eine Resolution, die den Versammelten nicht weit in den Siemenswerten auf 17 000 geschäßt, die Zahl der Be- genug ging daß sie ihren Mandatgebern Vorschläge machten, war Der Streik auf der Carlshütte bei Rendsburg. schäftigten ist vielleicht 20 000. Wenn nun, nach den doch nichts anderes als die Pflicht einer Kommission, die doch keine Mit ganz unglaublichen Mitteln geht die Carlshütte gegen Versicherungen auf den erwähnten Betteln, 17 000 Sprechmaschine, sondern eine Körperschaft ist, welche die Aufgabe in den Siemenswerken nicht ausgesperrt würden, wie hat, die Bewegung zu leiten. Da nun die Kommission einmütig der die Ausständigen vor. Nach den Bestimmungen des Werkswohnungs­wollen die Werke den Beschluß 60 Prozent aus- Ansicht war, daß Verhandlungen über die völlig in der Luft schwe vertrages follen jegt die Söhne von Werlswohnungsinhabern, die zusperren", ausführen? Wer solle denn, voraus. benden Versprechungen der Konfektionäre nichts als Zeitvertröde- nicht auf der Carlshütte beschäftigt sind, nicht ohne Zustimmung der lung sei, hatten sie auch gar keinen Grund, sich ein dahingehendes Direktion in diesen Wohnungen geduldet werden. Auch Arbeitern, gesezt, daß die Zahlen der Gelben stimmen, Mandat zu erbitten. Die Hinausweisung der Herren aus der Ver- die frank sind und deshalb gar nicht ausständig werden konnten, die betrogen werden, die Unternehmer oder die fammlung ist ja eine so selbstverständliche Maßregel, daß man sich fich aber auch weigern, dem gelben Werkverein beizutreten, wird Arbeiter! Oder ist die Zahl 17 000 Schwindel. Für die nur wundern muß, daß sie es überhaupt unternommen hatten, sich jetzt das Arbeitsverhältnis, zugleich aber auch die Werkswohnung Arbeiterschaft der Siemenswerte heiße es besonders auf der dort einzufinden, während sie doch selbst, wenn sie über ihre Taftif gefündigt. Es wird diesen Arbeitern anheimgegeben, nach wieder­Hut sein, damit sie nicht legten Endes übers Ohr gehauen beraten, auch sicherlich keine Vertreter der Gegenpartei dulden. erlangung ihrer Arbeitsfähigkeit bei der Carlshütte vorzusprechen. Da es mit dem Zuzug von Arbeitswilligen nicht geben will, werde. Die verteilten Zettel seien geradezu beleidigend für Dem Wunsche der Konfektionäre, ihr neues Schreiben zu ver­die Arbeiterschaft und hätten nur lebhaften Unwillen hervor- lesen, ist bereits gestern in den vom Schneiderverband veranstalte- vielmehr die wenigen Angeworbenen wieder fortgelaufen sind, ver­gerufen. Welche Stimmung in der Versammlung vorherrschte, ten Versammlungen Genüge getan, aber irgendwelche Wirkung in fucht die Carlshütte, Arbeiter vom Lande anzuwerben. In den Zei tungen prangen verlockende Anzeigen. Die Carlshütte hofft, auf diese das zeigte sich in der einstimmigen Annahme der folgenden ihrem Sinne ist damit nicht erzielt worden. Art willfährige Arbeitsfräfte zu erhalten. Resolution:

"

Die am 25. November 1911 im Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefsir 24, versammelten Arbeiter und Arbeiterinnen der Siemens werke erklären den streikenden Formern und Gießereiarbeitern ihre volle Sympathie. Des weiteren sind die Versammelten mit den Maßnahmen des Deutschen Metallarbeiterverbandes in betreff der Formerbewegung vollauf einverstanden. Die Drohung der Unter­nehmer, am 30. November 60 Proz. der Arbeiterschaft zu entlassen, ist nicht dazu angetan, auf die Versammelten irgend welchen Ein­druck zu machen. Die Versammelten erklären nach wie vor, treu zur Organisation zu stehen. Sie betrachten die Unterstüßungs­bereine ale eine Verbindung durch die die Arbeiterinteressen in schwerster Weise geschädigt werden, und balten es deshalb für notwendig, alle bisher noch den freien Gewerkschaften fernstehenden Kollegen und Kolleginnen aufzuklären und der Die versammelten Arbeiter und Drganisation zuzuführen. Arbeiterinnen der Siemenswerke sind der festen Ueberzeugung, daß Arbeiterinteressen in wirksamer Weise nur in freien, vom Unter­nehmerfapital unabhängigen Organisationen vertreten werden fönnen. Sie richten deshalb an die unorganisierten Arbeiter und Arbeiterinnen der Siemenswerte die Aufforderung, sich den freien Gewerkschaften anzuschließen.

Mit einem brausenden Hoch auf die freten, bom Unter-, nehmertum unabhängigen Gewerkschaften wurde die imposante Versammlung geschlossen.

Der Streit in der Damenkonfektion.

Die Konfektionäre hatten schon am ersten Streiftage eine Depu­tation zu dem Polizeipräsidenten geschickt, ihn um besonderen Schutz bor   etwa vorkommenden Ausschreitungen" Streifender zu bitten. Den Polizeischuß haben sie natürlich erhalten, wie es ja Brauch ist, wenn die Arbeiterschaft eines Berufes sich nicht mehr schußlos dem Ausbeutungsgelüfte des Unternehmertums preisgeben will, aber diese besonderen Schußmannsposten vor den Palästen der Herren Konfektionäre haben sich natürlich als überflüssig erwiesen. Die bon jener Seite erwarteten Ausschreitungen sind ausgeblieben. Üleber den Umfang des Streits berichtete ein Blatt wie der Lokalanzeiger" noch in seiner gestrigen Abendausgabe, die Situa. tion habe sich nicht geändert; nach wie vor werde bei einer Anzahl von Meistern nicht gearbeitet, während andere entschlossen seien, weiter zu liefern. Tatsächlich steht es nach den uns gewordenen Mitteilungen so, daß von den zwischenmeistern bis gestern früh bereits 2800 die Arbeit eingestelli hatten, und das find

Die vereinzelten Kommissionen der Meister und ihrer Arbeit­nehmer haben gestern abend nach gründlicher Beratung einstimmig ein Antwortschreiben an die Konfektionäre beschlossen, in dem die verkehrten Darstellungen und Auffassungen der Herren eingehend widerlegt werden und das dann mit folgenden Worten schließt:

Andere Vorschläge als die von uns gemachten, können wir der Form nach nicht machen. Da Sie aber erklären, andere Vor­schläge machen zu können, so ersuchen wir Sie, dieselben zu unserer Kenntnis zu bringen.

Wir werden dieselben alsdann prüfen und Ihnen Nachricht von unserer weiteren Stellungnahme aufommen lassen.

Ihrer gefälligen Rüdäußerung sehen wir entgegen." Es wird nun Sache der Konfektionäre sein, sich noch einmal, und gründlicher als bisher, zu überlegen, ob es nicht in ihrem eigenen Interesse besser ist, den Weg einzuschlagen, der allein zum Frieden führen kann. Herr Bamberg   hat zwar im Berliner   Tage blatt" erklärt, daß es unter den Konfektionären feine Außenseiter gebe und daß die Herren gänzlich eins seien, dem steht jedoch die Tatsache gegenüber, daß sich bereits eine Reihe von Konfektionären, und zwar leistungsfähigen Firmen, an die Kommission der Meister wegen Abschluß eines Tarifvertrages gewandt hat. Mit der Ein­mütigkeit unter den Konfektionären fann es also wirklich nicht so weit her sein.

-

-

Für die Arbeiter liegt feine Veranlassung vor, sich durch diese Manöver der Carlshütte beunruhigen zu lassen; die Direktion zeigt dadurch nur, in welcher Verlegenheit sie sich befindet.

-

Husland.

Eine widerlegte Verleumdung.

"

Aus Paris   schreibt man uns: In der französischen   Bour­geoispresse findet die Lügenrubrik von der Chasse aux renards", der Fuchsjagd"- der Streifbrecher wird hierzulande Fuchs" genannt- eine eifrige Pflege. Nun hat es ja an renommistischen Drohungen in der syndikalistischen Agitation nicht gefehlt, aber e ist eine Tatsache, daß, soweit die aus Anlaß von Streiffonflitten begangenen Gewalttätigkeiten Menschenleben gefordert haben, nic­mals organisierte Arbeiter, dagegen Unternehmer und Streitbrecher die Täter waren. Von diesen Fällen machte freilich die bürgerliche Bresse tein Aufhebens. Um so ausgiebiger artifelte sie in den letzten Tagen über einen Mord", den streifende Erdarbeiter an der Westbahnlinie in Asnières   bei Versailles   an dem Gelben" Louis werd begangen haben sollten. Zwar versicherten die Streitenden sofort, daß Wera nicht, wie behauptet wurde, erschossen, sondern während der Prügelei von einem Eisenbahnzug erfaßt worden sei. Trotzdem fonnte man in den seriösesten" Kapitalistenblättern ent rüstete Deklamationen über den Bürger Browning" und die For­derung von Ausnahmegeseßen finden. Die von vier Gerichtsärzten vorgenommene Autopsie hat nun zur einstimmigen Feststellung geführt, daß Merd vom Eisenbahnzug zermalmt worden ist. Auch die bürgerliche Presse gibt das bekannt, allerdings nur im bescheidenen Petitdrud des lofalen Teils. Beim Leichenbegäng­nis Merds am Sonntag aber führten die Gelben trotzdem provo­zierend einen Kratz durch die Pariser Straßen, auf deffen Schleife Und die zu lesen war: Ermordet durch die C. G. T." Rüge wird durch die internationale Verleumdungspresse reisen,

Letzte Nachrichten.

Zur Zigarrenarbeiter- Bewegung in Groß- Berlin. Die Zigarrenfirma Gustav a phun hier, deren Hauptgeschäft fich Königsberger Str. 16 befindet, hat sich in der gegenwärtigen Bewegung auf den strikt ablehnenden Standpunkt gestellt. Herr Kaphun erhielt zu Anfang der Tarifaftion den Lohn­tarif ebenfo zugesandt, wie sämtliche Fabrikanten, deren Adressen er­Er hüllte sich in Schweigen. reichbar waren. Das mochte seinen Grund darin haben, daß er als Vorsitzender jener Gruppe von Fabrikanten figurierte, die im Anfang September dem Bureau des Tabafarbeiterverbandes ein Schreiben ihres Syn­difus, des Herrn Dr. Jonas, zukommen ließen, worin sie es ab­lehnten, sich überhaupt mit der Organisation der Tabalarbeiter in dieser Frage ins Einvernehmen zu fezen. Der alte wohlbekannte Zur Katastrophe des Dampfers Romagna". Herrenstandpunkt! Die Ereignisse gingen aber andere Wege. Der Triest  , 25. November.  ( W. T. B.) Die Stelle, auf der sich Druck der Konsumenten von Berlin   zerbrach diesen hastig zusammen­gefchmiedeten Ring und nur Herr Kaphun mit wenigen Getreuen gestern die Katastrophe des Dampfers Romagna" ereignet hat, ist durch große auf dem Meere schwimmende Naphtamengen behauptet auch heute noch den alten ablehnenden Standpunkt. Das hat bei Herrn Kaphun feine besonderen Gründe. Dem- gekennzeichnet. Die Tiefe des Meeres beträgt bort 32 Meter. felben Herrn, der in Berlin   in so vielen Läden den Berliner   Rauchern Die nach der Unglücksstätte ausgesandten Schiffe fanden nur noch feine Zigarren zu Berliner   Preisen offeriert, demselben Herrn scheinen eine auf dem Wasser treibende Knabenleiche sowie viele Säde und seine Produktionskosten, die was die Arbeiterlöhne anbelangt gewiß sehr bescheidene waren, immer noch zu hoch zu sein. Vor zwei Kisten vor. Die Leiche wurde von einem Torpedoboot geborgen. derer, die in der Damentonfettion Berlins   beschäftigt find. Daß Jahren erst verlegte er einen Teil seiner Fabrikation nach dem Studentenunruhen in Barcelona  . der Streit nicht mit einem Schlage in vollem Umfange in Kraft billigeren Bafewalf; aber das genügte noch nicht. Der östlichste Barcelona  , 25. November.  ( W. T. B.) Studenten ver. treten fonnte, wie wenn die Arbeiterschaft irgend eines anderen Be- Osten mit seinen spottbilligen Löhnen hat es ihm angetan. rufes einen allgemeinen Streit beschließt, ist bei der komplizierten Seit Anfang dieses Jahres fabriziert Herr Staphun in Graudenz  , anstalteten an der Klinik und dem Hospital Kundgebungen gegen Lage der Verhältnisse selbstverständlich. Manche Zwischenmeister allwo er feine Sehnsucht nach ganz billigen Arbeitskräften wohl das Blatt Progrefo", welches einen für die Studenten beleidigen­mußten auch erst den Lieferungstag abwarten, um ihren Heim- endlich gestillt findet. Seinen Berliner   Hausarbeitern bereitet er den Artikel gebracht hatte. Die Demonstranten bewarfen die arbeiterinnen für die noch geleistete Arbeit den Lohn auszahlen zu von Zeit zu Zeit die böse Ueberraschung, fie in unregelmäßigen Polizei mit Steinen und schoffen auf die Gendarmen, die das Feuer können, so daß sie aus diesem Grunde den Termin des Streifs nicht Zwischenräumen aussehen zu lassen. Was das bedeutet bei Löhnen, erwiderten. Vier Studenten und drei Gendarmen, unter den so genau innehalten fonnten, wie sie es selbst wünschten. wie sie Raphun zahlt, davon fönnen seine Arbeiter ein Liedchen

ungefähr vier Fünftel

-

-

fingen. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit soll auf diese Art und Weise lekteren zwei Offizier, wurden verwundet. Dem Zuspruch des feine Arbeiter schrecken und sie von jedem Versuch zur Besserung ihrer Rektors gelang es, die Studenten zu bewegen, das Hospital ruhig zu verlassen. Es wurden während des Vorfalles zahlreiche Ver Lage bei ihm zurückhalten. Tas ist der freisinnige Herr Kaphun, der Reichstags- haftungen vorgenommen. Die Universität ist geschlossen worden,

Schiffsunfall.

Es kommen übrigens seit dem Streitbeschluß immer von neuem in den Bureaus der Organisationen, auch in dem des Schneider­verbandes, Anfragen von Zwischenmeistern, ob denn ihre Arbeit auch unter den Streitbeschluß falle. Es handelt sich dabei meist um solche Leute, die Blusen oder andere Damensachen anfertigen, kandidat von 1907. welche nicht zu dem gehören, was man in Fachkreisen als Damen- Und diese Weihnachten gibt er den letzten Rest seiner Berliner  London  , 25. November.  ( W. T. B.) Drei Schiffbrüchige, konfektion" bezeichnet. Diese Branche der Konfettion umfaßt fol- Produktion auf. Da er in Graudenz   nur mit weiblichen Arbeits­gende Kleidungsstüde, für die die tarifliche Festsetzung der Löhne fräften rechnet, so hofft er um so eher auf seine Rechnung zu Kapitän Luhring und seine 15jährige Tochter fowie ein junger gefordert wird: Jadetts, Baletots, Röcke, Kostüme( d. h. Jackett und kommen, als er glaubt, dort nicht mit dem Deutschen Tabafarbeiter­Rock), Mäntel und Capes für Damen sowohl wie für Backfische und verband rechnen zu müssen. Er wird sich täuschen. Den Berliner   Mann, alle deutscher   Nationalität, wurden heute nachmittag von Kinder. Daß es sich nicht um die Maßgeschäfte handelt, sondern Arbeitern gegenüber aber war es unsere Pflicht, diesen so fozial dem Tyne- Dampfer Karanja" in den Hafen von Shield ge um die Konfektion und die Muster und Modelle, auch wenn solche empfindenden Fabrifanten in seinen Handlungen richtig zu zeichnen. bracht. Ihr Fahrzeug, ein fleiner Zweimafter Girenea", ist bier­als Privatarbeit bezeichnet werden, sei noch hervorgehoben. Der Arbeiter, Rauder! Fragt nach den grünen Blafaten mit gehn Meilen von Helgoland   am Freitag früh gescheitert, und die Schneiderverband hält denn auch streng darauf, daß in folchen Ge- der Unterschrift Alwin Schulze. Nur diese sind gültig. Beachtet die drei Insassen wurden von der Karanja" noch zur redten Zeit aus einem fleinen Boot geborgen, in dem sie ihre Rettung bewerkstelligt schäften, die mit den Konfektionären in feiner Verbindung stehen Veröffentlichungen im Vorwärts". und obendrein mit dem Verband Tarife abgeschloffen haben, ruhig Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter. hatten. weitergearbeitet wird. Zu den Unzufriedenheit bei der Firma Julius Pintsch  . Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma Julius Pintsch  ,

unwahren Berichten

"

Opfer der Arbeit.

General Zapata geschlagen.

London  , 25. November.  ( W. T. B.) In der Grafschaft von Unternehmerseite gehört auch die, daß der Schneiderberband in Fabrik für Gasmesser usw., Andreasstraße, hörten am Montag Stafford find bei einer Explosion in dem Jamage- Kohlenberg­Breslau ebenfalls einen allgemeinen Streit in der Damen  - abend in einer Betriebsversammlung, die in den Andreasfälen werk 6 Bergleute getötet und 5 verlegt worden. fonfektion veranstalte. Damit sollen offenbar die hiesigen Konfettio- stattfand, einen Vortrag von Otto Handte bom Deutschen näre in den Glauben versezt werden, daß sie die auswärtige Kon- Metallarbeiterverband über: Rechte und Pflichten des Arbeiter­furrenz nicht zu fürchten hätten. Der Schneiderverband denkt aber rats". Der Redner fritisierte scharf die Verhältnisse bei der Firma Megifo, 25. November.  ( W. T. B.) In einem Rampfe bei nicht daran, den Berliner   Konfektionären den Gefallen zu tun, ge- Bintsch, wo dem Arbeiterausschuß oder Arbeiterrat", wie er dort rabe jetzt in den Konkurrenzorten auf einen Streif hinzuwirken. heißt, alle Rechte so beschnitten werden, daß er seinen Pflichten Santa Anna  , der den ganzen Tag währte, haben Regie­Das ist auch in den gestern nachmittag abgehaltenen Streifversamm- als Vertretung der Interessen der Arbeiter nicht nachkommen rungstruppen in Stärke von 450 Mann 800 Anhängern lungen der Arbeiterinnen und Arbeiter wieder zum Ausdrud ge- fann. Die Firma erwartet von dem Arbeiterausschuß unter an Generals Zapata geschlagen. Won diesen wurden 62 getötet. derem, daß er den Scheinkrankheiten" der Arbeiter nachspüre, Wenn wir oben die ungefähre Zahl der bis gestern früh am daß ihm das Geschäftsgede hen" am Herzen liege, daß er für eine ben in Unruhe befindlichen Orten gemeldet, wo die Regierungs­eine 8apata ist geflüchtet. Verschiedene Hinrichtungen werden aus Streit beteiligten zwischenmeister angeben konnten, so ist dies bei friedliche Mitarbeit, natürlich im Sinne der Zustimmung zu den den in Unruhe befindlichen Orten gemeldet, wo die Regierungs­der viel größeren Masse der streifenden Arbeiterinnen und Arbeiter Maßnahmen der Direktion, zu haben sei, aber von einem Recht, truppen Befehl erhalten haben, jeden zu töten, der schuldig bc­leider noch nicht möglich. Jedoch hat der Besuch der gestrigen sechs für bessere Arbeitsbedingungen im Interesse der Arbeiter eintreten funden wird, die Revolution offen geschürt zu haben. Hierzu 6 Beilagen. Verantw. Nedatt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: 2h. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.

tommen.