Nr. 277. 28. Jahrgang.

Der Krieg.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sontag, 26. November 1911.

Million erreichen.

angehen; wenn es gilt Geld herauszurüden, besinnt man sich auf worden. Was Kritik sein konnte und als Kritik eine Funktion die Neutralität. hatte, das ist durch gehässige und absurde Uebertreibung ungehört Was die Stellung der Sozialisten zu dieser Sammlung verhallt. Es ist wahr, daß der Krieg Schreckliches gebracht hat, daß Krieg, Kriegsgeschäfte und anderes. betrifft, so haben sich bis jetzt die meisten Arbeiterorganisationen mit Waffen ergriffene arabische Frauen nadt ausgezogen und er­Nom, den 22. November.( Eig. Ver.) Die Nachrichten vom und sozialistischen Vertreter in den Stadträten auf den Stand- schoffen worden sind, wie es wahr ist, daß die Araber italienische Kriegsschauplatz find weiter danach angetan, den Ernst der Situa punkt gestellt, daß es Sache der Bourgeoisie sei, die Opfer ihrer Striegsgefangene geblendet und entmannt haben: aber an gegen­tion in rechtes Licht zu sehen. Man fommt immer mehr dahinter, Politik schablos zu halten. Mit dieser Begründung haben unsere feitiger Roheit ist nicht mehr entfesselt worden, als bei den So­nit wie furchtbarem Leichtsinn das Unternehmen in den ersten Genoffen in der Mehrzahl der Fälle die Beteiligung an der Samm- Ionialkriegen der Engländer, der Deutschen, der Franzosen ent­Wochen betrieben worden ist. Sachverständige geben der Meinung lung abgelehnt. In anderen, namentlich bei Bewilligung von feffelt wurde. In der langen Kette von Blut und Qual, die sich Ausdrud, daß die Besehung von Tripolis   mit wenig mehr als Summen durch die Stadträte, ist von sozialistischer Seite der Miß- als Stolonialtätigkeit der Kulturvölker durch die Geschichte der Neu­1000 Matrofen ein ungeheures Risiko war, und daß man es als billigung gegen den Krieg Ausbruck gegeben, aber der Bewilligung zeit zieht, ist der tripolitanische Feldzug ein Glieb: nicht mehr, ein Wunder ansehen müsse, wenn die Türken und Araber die Frist einer Summe zur Milderung der Not der Hinterbliebenen zuge- nicht weniger. Wer den Krieg nicht will, wer jede gewaltsame Er­Die Sammlungen werden demnächst die erste pansion mißbilligt, hat das Recht und die Pflicht, ihre furchtbaren zwischen der Befehung der Stadt und der Ausschiffung der Land- stimmt worden. truppen nicht zu einer Mezelei benutzt haben. berrohenden Folgen an den Pranger zu stellen. Die bürgerliche Wie der Avanti" erfährt, läßt auch jetzt die strategische Obwohl die Ungewißheit über Friedensverhandlungen und Bresse   hat dieses Recht nicht. Sie ristiert, heute in den Staub zu Leitung des Unternehmens zu wünschen übrig. So soll in der über die mögliche Ausdehnung des Krieges auf die fleinasiatische ziehen, was sie morgen verherrlichen wird, wenn es im Interesse Nacht vom 10. November ein Leutnant Danesi vom 6. Infanterie- oder europäische Küste nicht danach angetan sein sollten, die Börse des einheimischen Rapitalismus geschieht. Die heutige Unbilligkeit, regiment mit 12 Soldaten zur Vorpostenwache einen Kilometer gut zu stimmen ,, so macht sich doch seit einer Woche eine sehr inten- die zwar auch in England und Frankreich   nicht gefehlt hat, aber tveit von Gargaresch geschickt worden sein, ohne daß die Artillerie five ausse bewegung geltend. Wenn schon der internatio- doch in Deutschland   und Oesterreich   ihren Höhepunkt erreichte, hat des zur Ueberwachung dieser Strede bestellten Forts von diesem nale Markt keine Spuren von Depression zeigt, so find die italienie die ohnehin geringen Sympathien für Erneuerung des Dreibundes Manöver benachrichtigt wurde. Die Folge war, daß die italie- schen Banken von einem faſt unerklärlichen Optimismus. In erster bedeutend verringert. nijchen Kanonen neun Schüsse auf die eigenen Soldaten abgaben! Linie beteiligen sich an der Hausse die Aktien der Bankinstitute: Italien   hat sich überhaupt nicht über allzugroße Wärme der Diese warfen sich auf den Boden und veranlaßten so das Einstellen die Banca d'Italia   ist in der Woche zum 18. November um verbündeten, wie der befreundeten Regierungen, zu beklagen. Den des Geschüßfeuers, da man sie für tot ansah. Erst am nächsten 24½ Punkte gestiegen, die vorwiegend mit ausländischen Kapitalien Dreibundmächten kann es noch mit Veröffentlichung eines Blau­Morgen wurde der Frrtum, der das größte Unheil anrichten fonnte. gebildete Banca Commerciale um 17% Punkte. Vorzüglich buchs drohen: was foll es aber gegen England und Frankreich  aufgeklärt. Am 8. de. hat eine Eskadron italienischer Chevaux- schneiden auch die verschiedenen Eisenattien ab, was natürlich unternehmen, die eine schwunghafte Waffeneinfuhr von der egyp­Icgers ein italienisches Geschußfeuer riskiert, dem ein eilig herbei- durch den Bedarf an Kriegsmaterialien erflärt wird. Bei einem tischen und der tunesischen Grenze dulden? Selten hat eine inter­gestürzter Leutnant im allerlegten Moment Einhalt gebot. Nominalwert von 500 Lire standen die Stahlwerte Terni   am nationale Situation es so flar gezeigt wie die heutige, wie sehr Die Cholera fährt fort, Opfer zu heischen, aber die Epi. 11. November auf 1350, und sie stiegen im Laufe der Woche auf der Interessenkampf der kapitalistischen   Mächte jenseits von Gut bemie scheint doch im Rüdgange zu sein. 1420. Auch die Transport und Beleuchtungsindu- und Böse und von Treu und Glauben steht. Stalien ist nicht nur Wenn so der Krieg weiter große Opfer heischt und die Sorge strien stehen im Zeichen der Hauffe, desgleichen die Zuckerattien. mit der Einwilligung, sondern auf den Druck der Großmächte, die bon Tausenden auf Tripolitanien   lenkt, so machen doch wenigstens Die Aktien der Immobilienbanken und die der chemischen Industrie heute die Entrüsteten spielen, nach Tripolis   gegangen. Das sind einige Kapitalisten gute Geschäfte. An erster Stelle natürlich der sind feft. Diese ungemein günstige Börsenlage wird von fach- Tatsachen, deren Dokumente die Daten des laufenden Jahres Banco   di Roma. Dieser hat der Regierung die Abtretung von männischer Seite durchaus als Kunstproduft" bewertet. Im tragen. Man kann sie heute ableugnen, aber wer dereinst die Ge Grund und Boden zur Errichtung von Kasernen abgeschlagen. Laufe der letzten Woche ist absolut nichts eingetreten, was die schichte des Kapitalismus   in seiner Kolonialpolitik und seinen inter­Man sieht daraus, daß alle Defrete gegen Bodenspekulation gwed- italienische Börse zu ihrem heutigen Optimismus berechtigte. Die nationalen Beziehungen schreiben will, der wird in der Tripolis­Ios sind. Die flertfale Bant hat nun einmal große Landstreden Ungewißheit der Lage ermutigt sicher nicht zu großem Ankauf von affäre mit ihrem diplomatischen Vorspiel eine ungemein charaf­aufgekauft und pfeift auf jeden Versuch, sie zu expropriieren. Bank- und Industrieaftien. Das Ganze steht sicher mehr im teristische Episode unserer Wirtschaftsepoche und der ihr gemäßen Außer der Bant selbst hat auch deren Direktor persönlich so be- Zeichen der berufsmäßigen Börsenspekulation als in dem günstiger moralischen Strupellosigkeit finden. Diese Strupellosigkeit geht deutenden Immobilienbesitz in Tripolitanien   erworben, daß er finanzieller und industrieller Konjunktur. Aehnliches gilt vielleicht viel tiefer und umfaßt weit größere Gebiete, als die Brutalisierung nach den Kriege ein gemachter Mann sein wird. Auch fleinen für die Stimmung eines großen Teils der europäischen   Börsen, die eines Barbarenstammes an der nordafrikanischen Küste, Profit verschmäht die Bank nicht. So brauchte dieser Tage das ja auch einen Optimismus zeigen, dessen Gründe nicht recht zu er­Kommando 150 Kamele für die Truppen und beauftragte die Bank, sehen sind. Uebrigens bringt man in Italien   den Umstand, daß fie zu beschaffen. Die Tiere wurden gestellt und fosteten mit die deutsche Bresse   die Verbreitung von Legenden über italienische Die Frage, ob Italien   im Aegäischen Meere borgehen Treiber 8,60 Lire pro Tag und pro Stück. Wie der" Avanti" Niederlagen zeitweilig eingestellt hat, damit in Verbindung, daß die und die Dardanellen blockieren wird, hält die Welt seit Wochen durch seinen Kriegsberichterstatter erfährt, bezahlt der Banco di deutschen   Finanziers einen großen Teil ihrer ottomanischen in Atem. Für die nächsten Tage ist die italienische   Flotten­Roma felbst für diese Kamele, die er auch gemietet hat, 2,40 Lire Papiere losgeschlagen haben. aftion bestimmt angefündigt, aber es gibt auch noch genug pro Tag einschließlich des Treibers; macht einen Reinertrag von Daß die gehässige Beurteilung der italienischen Aktion durch Leute, die an einen solchen verzweifelten und folgenschweren rund 1000 Lire täglich. Bei solchen Geschäften hat man dann deutsche und österreichische Blätter nicht dazu beiträgt, die Sym- Krieg Italiens   nicht glauben wollen. Das Schlimme ist nur, gut friegsfreundlich und patriotisch sein. Die 50 000 Lire, die pathien gegen beide Nationen zu erhöhen, ist selbstverständlich. Die daß die Situation für die italienische   Regierung jetzt so ver­der Verwaltungsrat des Banco di Roma für die Familien der auswärtige Presse hat sich gar zu große Bären aufbinden lassen rannt ist, daß sie auf irgend eine Weise eine Lösung finden Soldaten gegeben hat, fommen in furzer Zeit mit Wucherzinsen und dadurch vollständig eine mögliche humanitäre Wirkung ihres muß, wenn sie mit ihrem Raubzuge den imperialistischen wieder herein. Einspruchs aufgehoben. Die bürgerlichen Schmocks haben sich Treiben und Hegern Genüge tun will. lleber die drohende Nicht ohne Interesse ist es, daß der Erzbischof von über die peinliche Notwendigkeit, die immanenten Schrecken des Flottenaftion liegen heute folgende Meldungen vor: Mailand   in seiner Diözese den Geistlichen verboten hat, Kolonialkrieges in ihrer typischen, unvermeidbaren dem Einzel- Wien  , 25. November. In hiesigen diplomatischen Kreisen findet für die Opfer des Krieges zu sammeln. Begründet willen entrüdten Ausgestaltung zu schildern, durch ein Geifern die Meldung von einer bevorstehenden Blockade der Dardanellen  wird das Verbot mit der Neutralität des Vatikans. Der Vatikan   über italienische Grausamkeiten hinweggeholfen, die sich von vorn durch die italienische Flotte feinen Glauben. Es wird versichert, fühlt sich immer noch so sehr als weltliche Macht, daß er in Kriegs- herein als erlogen fennzeichneten. Dadurch ist die Stimme der daß dies ein so ungeheuerlicher Alt wäre, den sich keiner der im fällen zwischen zwei firchlich nicht stubenreinen Mächten neutral Menschlichkeit, die zur Geltung zu bringen in jedem Kriege die Mittelmeer   intereffierten Staaten gefallen laffen könnte, und welcher bleiben muß. Truppen segnen, Ansprachen halten, das mochte noch Aufgabe der unbeteiligten Nationen ist, diesmal wirkungslos ge- der Ausgangspunkt für unabsehbare internationale Verwickelungen

Kleines feuilleton.

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Die Flottenaktion.

der

Komödie" achtgegeben. Sie betritt hier die Bühne nur nur noch, um mit dem fünffach versiegelten Testament in der Hand über die genasführte Verwandtschaft zu triumphieren. altes Rezept zu einer Stomödie, wie man sieht, aber verfehlt aus­gedacht. Von fünf Atten waren zwei zuviel. Albert Baffer­manns meisterhafte Darstellung des Krull rettete zwar nicht das Bublifum vor Langweile, aber die Komödie vor dem Durchfall, der ihr anderes schwerlich erspart geblieben wäre. Neben Bassermann behauptete sich noch Emilie Kurz   als Erbtante. Inszenierung und Dekoration hinterließen nichts mehr und nichts weniger: als provinz­bühnenmäßige Eindrücke. .e. k,

stattet doch ohne Schwerpunkt eigenen Gehalts sich in die Welt der Deutsches Theater: Die Raffette. Von Karl Sagen flüchtet, nur, um Ueberfommenes in flingend stimmungsvolle Sternheim. Weshalb dies halb poffenhaft- groteste, halb lang­Worte neu zu fassen. So ging ich felber ins Theater, nichts anderes atmig- luftspielmäßige Zwitterding Komödie" genannt wird, ist nicht als eine dieser bekannten mehr oder weniger gefchickten, im Grund recht erfindlich. Im übrigen haben Molières  , Geiziger" und„ Der Jin Kunstgewerbemuseum.( Geöffnet Sonntage von 12-4, bon doch herzlich gleichgültigen llebermalungen erwartend. Und eingebildete Krante" dem Verfasser als geistige Nährväter gedient; Dienstag bis Sonnabend von 10-3.) Der Direktor v. Falle zeigt die nun? Ein Dichter, ein wirklicher Dichter hat gesprochen, der nur daß hier diese Motive auf ein Weib vereinigt wurden. Unwill­Neuerwerbungen. Wir bekommen beachtenswerte Denkmale der die alten Formen zum Ausdruck seines Eigenen in Freiheit und mit fürlich mochte man beim Erscheinen dieser boshaften Erbtante an Handwerkskunst zu sehen. Die Tischler werden ihre Freude haben fünstlerischem Rechte umschafft. In dieser Freiheit und der Energie, Wedekinds Kabarettballade denken, die da anhebt:" Ich hab meine an einer venezianischen Hochzeitstruhe von 1500. Sie ist, was die mit der er das ihn erfüllende Charakterproblem zu steten Steigerungen Tante gefchlachtet". Ganz so grufelhaft ist's ja diesmal nicht; aber Raumdisposition anbetrifft, sehr intereffant; Bweidrittel des forttreibt freilich auch, damit verbunden, in der blindentschlossenen eh' folche Erbtante, wie Elsbeth Treu eine ist, dann lieber gar keine. ganzen Körpers find noch durchaus Truhe, das heißt ein Einseitigkeit, die den zentralen Charakterzug aufwärts bis zu Sie übergibt zwar ihrem Univerfalerben Oberlehrer Krull die eiserne ur bon oben zugänglicher Staften, während das letzte fchwindelnden Höhen der Abstraktion verfolgt, gemahnt die Kühnheit Kaffette mitsamt ihrem in Staatspapieren angelegten Barvermögen; Drittel eine bewegliche Borderwand aufweist und durch solche seines Werts an Hebbel  . Seine Heldin in ihrem unnahbaren weib- jedoch nur zum Schein. Denn das Publikum erfährt bald, daß die Tür dem System des Schrantes nabekommt. Die neue venezianiiche lichen Freiheitsstolz ist überlebensgroß, wie Hebbels Rhodope, Tante alles notariell der katholischen Ortskirche vermacht hat. Unter­Truhe zeigt zugleich einen reizvollen Formenstreit zwischen der Gotit die Rächerin weiblicher Scham: Scham: eine eine lebergipfelung mög- deffen mag sich der Neffe nur in wahnwizigen Hirngespinsten über und der sich einnistenden Renaissance. Ein anderes Stüd ganz licher Tendenzen. Es tar erfreulich, wie das Bublifum die Philosophie des Besizes ergehen das Ende wird das leere wundervoller Holzarbeit ist ein Sefretär im Stil des Louis XVI.   von dem Gehalt und der poetischen Gestaltungsfraft ergriffen, mit- Nachiehen sein. Während er sich schon in halbverrüdten Halluzinationen Marie Antoinette   hat ihn einst einem Bapite gefchenft. Die nach ging, dem ernſten fünstlerischen Wollen und Vermögen huldigte. Am ergeht, wie er feine junge Frau nebst Familienanhang fürchterlich chinesischen Motiven ausgeführten Intarsien spielen in milden Tönen Sbluffe fein Garderobenwettlauf, die Reihen lichteten sich faum und enttäuschen werde, hat die Tante und mit ihr das Theater­auf der blonden Fläche Für die Holzbildhauer iollen immer wieder rief der Beifall den blaffen jungen Menschen, dem publikum wohlweislich auf den Effeft am Schlusse zwei aus Nußholz gefchnigte Füllungen eine Lust fein; sie diese Prozedur höchst peinlich schien, vor den Vorhang. stammen aus dem Toledo   des fechzehnten Jahrhunderts. Der Leiden- Hardt gibt dem Stoffe eine Wendung, die dem einfach schlichten schaft und dem Reichtum der Modellierung gefellte sich eine virtuofe Sinne des alten Epos völlig fern liegt. Dort ist die Gudrun eine Technik. Neben solchem Holzwert treffen wir einige sehr schöne Dulderin, die die Liebe zu dem versprochenen Manne in den Metallarbeiten, eine italienische Terrine aus dem 18. Jahrhundert, Leiden der Gefangenschaft aufrecht erhält. Hardt schaltet das Messing versilbert, eine Silberterrine, die um 1815 in Berlin   ge- tragende Motiv diefer Liebe völlig aus. Seine Gudrun opfert nicht fertigt wurde. Während das italienische   Gefäß den Wechsel vom aus Liebe, fie opfert die Liebe selbst einem unbezähmbar starten, Barod zum Rofofo, den llebergang vom geschwungenen Bathos zur ins Heroische gehobenen Stolz des Selbstbewußtseins, den sie graziösen Beweglichkeit versinnlicht, spüren wir an der Berliner   Arbeit hierin wahrt der Dichter mit gutem Grunde das mittelalterliche Kolorit­eine Kreuzung zwischen der vornehmen Feierlichkeit des Empires und als Erbe ihrer föniglichen Abstammung erklärt. Sie meinte Herwig den der sentimentalen Behaglichkeit des Biedermeiers. Recht appetitlich Dänen, der als ihr Werber mit dem Vater focht, zu lieben und wählte ihn. find einige Figuren, die für die Porzellansammlung eingetauft Aber der ritterliche junge Hartmut, der Rival, der sie gewaltfam entführt, überstrahlt mit seinem Glanz von Anbeginn das Bild des Notizen. Außer diefen Neuerwerbungen gibt es eine Ausstellung des anderen. Gewaltig drängt sie's zu ihm, doch ihr Wille, aufbäumend Vereins für schlesische Spigenfunft zu sehen. Die in Empörung, daß der Fremde sie als Beute forischleppte, sie zur Runstabend. Am Totenfonntag, abends 8 Uhr, wird im cinzelnen Arbeiten sind recht gefchickt, und wenn sie auch nicht Ehe zwingen wollte und daß ihr eigenes Blut geheim mit ihm im Festsaale des Charlottenburger   Rathauses ein Liszt Abend vom immer den raffinierten Baubereien des barocken Italiens   Bunde   ist, läßt sich nicht beugen. Mit wunderbarer Feinheit bereiten Verein zur Förderung der Kunst veranstaltet. des franzöfifchen Rotolos nahe fommen, fo spenden de colchen Stoufliftes vor. In großartiger Architektonik baut sich den ersten Tagen des Monats Dezember stattfinden. Abonnements ersten beiden Atte in der Charakteristik die Entwickelungsmöglich- Die Eröffnung der Kurfürsten Dper wird in fie doch noch genug des zierlichen Vergnügens. In feit deffen, es wäre sehr falich, aus folchen fleinen Erfolgen eine im dritten Aufzug die Szene zwischen Gudrun und Gerlinde, der hefte werden bereits bei A. Wertheim und im Theaterbureau, Kur­Wiedergeburt des Spigenhandwerks( es handelt sich hier um Näb erste Zusammenprall der beiden Frauen, auf. Hartmuts Wutter, fürstenstraße 101, ausgegeben. spigen) zu prophezeien. Die Industrialisierung, die bis in die ein die böse Quälerin der Sage, naht Gudrun im Drama liebevoll. -Die Erstaufführung von Jebermann", einem famiten Dörfer dringt, gewährt selbst unter den schlechtesten Be- Sie ahnt, daß die Nordlandstochter, nach der sich der arme Sieger Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo v. Hofmanns­dingungen immer noch einen höheren Lohn, als ihn die Näherei oder in namenlofer Bein verzehrt, nicht fühllos gegen feinen Zauber fein that, in der Reinhardtschen Inszenierung, ist für Freitag, den die Klöppelei abwirft. So wird die Spize immer mehr eine winter- tann. Sie fleht, fie bittet für das Glück des Sohnes, und wallt 1. Dezember, im Birkus Schumann angefekt. Der Vorverkauf liche Nebenbeschäftigung für bestimmte#grararbeiterinnen. Und auch dann, böhnend lalt zurückgestoßen, in wildem Haß auf. Die fieben beginnt Sonntag im Deutschen   Theater, von Montag ab auch bei bei diesen wird sie an Terrain verlieren in dem Maße, wie sich beffere Jahre der Gefangenschaft zieht der Dramatifer in furze Frist zu A. Wertheim. Man darf sagen: in Deutschland   wird die handgefertigte Spike dem wie sie im Magdgewande am Fluß wäicht. Sie weigert ihm den Verdienstgelegenheiten selbst den eingeschneiten Gebirgsdörfen anbieten. fammen. Herwig, die Spur des Räubers verfolgend, trifft Gudrun, näcit nicht mehr heimisch sein. Daran wird auch kein Verein Stuß. Erst foll er sich mit Hartmut messen. Jim Schloß, die Krone weientlich etwas ändern. Die Spitze, diefe Berförverung unbegrenzten auf dem Haupte, will sie den Sieger erwarten. Auch in dem letzten Beitaufwandes, scheint sterben zu müffen, wenn die Stunden fostbar ft find viele Büge der Sage mit hineinverwebt, so Gudruns werden. Die Stickmaschine tötet endgültig das minnigliche Spiel des jäh ausbrechender Troß und ihre scheinbare Zusage sich zu fügen. Feudalismus  . Der Aufsaugung durch die Industrie werden zuletzt auch Die Mannen Herwigs fiegen. Gudrun aber, für die fie fämpfen, die heute immer noch beachtenswerten Manufakturen, wie sie Belgien  , fucht und findet den Tod von Gerlindes Hand. Aus der Brust der Italien   und Desterreich aufweisen, nicht entgehen tönnen. Sterbenden ringt sich endlich das Geheimnis ihrer Liebe los: Keiner foll das Schwert wider Hartmut heben. Der greife Wate spricht den Todesipruch. Das Ganze trägt in allen Teilen das Gepräge ungewöhnlich reicher Phantasie wie das eines überlegen konzentrie­renden planvollen Kunstverstandes.

wurden.

oder

Theater.

R. Br.

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Prof. B. Stahlberg über Schiffe im Nebel, Freitag Fischereis - Vorträge. Im Institut für Meerestunde spricht Dienstag Direktor H. Lübbert über die großbritannische Hochfeefischerei. Beginn

8 Uhr abends.

- Die engagementslosen Schauspieler müssen ihre Boltsvorstellungen bis nach Weihnachten verschieben. Ant Totenfonntag werden indes von ihnen im Apollo- Theater Halbes Jugend" und im Theater Alt- Berlin" in der Blumenstraße Sudermanns„ Glück im Winkel" aufgeführt.

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-Der Rosentabalier" in Rom  . Straußens jüngste Oper erlebte am Freitag ihre erste Aufführung in Rom  , nachdem Leffing Theater: Gudrun, Trauerspiel von Ernst fie aus Furcht vor Demonstrationen bereits einmal verboten war. Hardt( Buchausgabe im Inielverlag). Ein Abend der Ueber- Lina Lossen war eine prachtvolle Gudrun im Hardtschen Geist, Die Kundgebungen der Italianissimi blieben indes nicht aus. Im raschungen! Nach dem preisgekrönten Erstlingsdrama Hardts Lan- Irene Trief eine gleidh treffliche Gerlinde. Auch Stielers Bufchauerraum wurde eine zweite, echt italienische Oper mit obli­tris der Narr" hatte ihn wohl mancher schon im Stillen als einen sehnsüchtiger Hartmut und in fleineren Rollen Reicher, Mary, gatem Johlen und Pfeifen aufgeführt. Und das alles wegen- rubriziert, der mit der Gabe schwungvoll- schöner Sprache ausges Mathilde Sussin   verdienen alles Lob. dt. Tripolis  !