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B. 277. 28. Jahrgang. 5. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt Sontag, 26. November 1911.

Der Leseabend für Frauen findet am Montag, den 27. Tovember, statt.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokallifte.

Anläßlich des heutigen Totensonntage richten wir an die orga­nifierte Arbeiterschaft das dringende Ersuchen, beim Besuch der Fried­höfe in den Vororten Berlins die Lokalliste genau zu beachten. Be fonders weisen wir auf Ahrensfelde hin. Dort steht uns nur das fonders weisen wir auf Ahrensfelde hin. Dort steht uns nur das Lokal von Wilhelm Schneider zur Verfügung, Das Bahnhofs= Restaurant ist nach wie vor streng au meiden. Auch in Mariendorf bitten wir die Lokalliste streng zu beachten. Die Lokalkommission. Charlottenburg . Am Dienstag, den 28. November, findet für Charlottenburg in den bekannten Bokalen ein Ertrazablabend statt. Kein Genosse darf fehlen.

schiedenes.

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Die Ein und Ausfahrt liegt an der Nur Ein Frösteln durchschauert so manchen, wenn er fich auf mittags. den Heimweg macht. Vielleicht fehrt er auch in der Nähe des ftraße 1-5. Den legten Wagen Freitagabend fuhr ein Friedhofes ein, um eine Tasse heißen Kaffee zu trinfen- Bostillion vom Fuhramt in der Modernstraße, der fapon seit zehn wenns nicht gar zu voll ist. Jahren im Postdienste steht. Sein Begleiter war ein Beater vom Post­

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Die offentlichen Verkehrseinrichtungen machen an diesem ami 8 in der Französischen Straße. Seide sind verheiratete Männer Tage immer sehr gute Geschäfte, kommt doch so mancher heute und haben sich bisher nichts zuſchulden lommen laffen. Die Geld­aus seinen vier Pfählen, der sonst ein unverbesserlicher wagen werden doppelt verschlossen. Eine Eisenstange, die die Tür Stubenhocker ist. Na und dann nimmt er, da er nun doch von außen sichert, trägt ein Vorhängeschloß. Trotz dieser doppelten fchon mal unterwegs ist, gleich die Gelegenheit wahr, um sich Sicherung ist es dem Diebe in unglaublich furzer Zeit gelungen, die ein wenig die Stadt anzusehen". Und nun erst gar die Tür zu öffnen, während der Postillion beim Wagen auf dem Bürger. Kinder! Spuft doch schon in ihren Köpfen das herannahende steige stand und der Begleiter auf wenige Minuten in das Amt 41 Weihnachtsfest, und da nun die Schaufenster ihre verführeri bineingegangen war. Seine Festnahme erfolgte noch in der Nacht schen Schage außer der Kirchzeit unverhüllt zeigen dürfen, so um 2%, Uhr. Um diese Zeit fab der Schußmann Linders auf seinem Der Vorstand. bummelt man noch ein paar Stunden herum. Rundgang in Rigdorf einen Mann in Hausschuhen fast geräuschlos den Wilmersdorf Halensee . Der Wahlberein hält Dienstagabend Dem Beamten fiel es auf, daß Es ist doch gut, daß die Menschen so schnell vergessen Reuterplatz entlang gehen. 8 Uhr im Geſellſchaftshause, Wilhelmsaue 112, feine Mitglieder fönnen, es würde sonst den Kleinen das fröhliche Lachen im er einen großen Gegenstand in einer groben Leinwand­beriammlung ab, zu der schon deshalb vollzähliges Erscheinen ers unter den Armen trug und sich immer dicht an wünscht ist, weil die Agitationstechnik für die Reichstagswahlen Halse stecken bleiben. Und wie gern sehen's die Großen gülle Als der Mann sah, daß auf Tagesordnung steht. Das Referat hält Stadtv Mag Groger huscht dann doch auch über ihr Gemüt ein warmer Sonnen- den Bauzäunen entlang brüdte. der Polizeibeamte auf ihn aufmerksam geworden war, wurde Rigdorf. Auch stehen wichtige innere Vereinsangelegenheiten zur ftrahl. Verhandlung. Der Vorstand. er augenscheinlich unruhig, beschleunigte feine Schritte und lief endlich Aus der Krantenhausverwaltung. Wie dringend nötig die die Banier. und Manitiusstraße entlang. Als er in die Pflüger Steglit. Am Dienstag, den 28. November, abends 8, Uhr. schleunige Errichtung eines neuen Kinderfrankenhauses ist, beweist straße einbog, verlor er feinen Gut und ließ ihn im Stich. Das bei Schellhafe, Ahornstr 15a: Mitgliederversammlung. Tagess ordnung: 1. Vortrag des Reichstagsabg. Karl Haberland über die Zusammenstellung der im Vierteljahr Juli bis September 1911 ließ ihn noch verdächtiger erscheinen. Er lief dann, von dem Schutz­Die Zoll und Steuerpolitik des Deutschen Reichstages." 2. Dis bon der städtischen Zentralmeldestelle wegen Blasmangels mann verfolgt, das Maybachufer entlang und von hier wieder in die fussion. 3. Vorbereitungen für den Wahlkampf. 4. Anträge des in den städtischen Krankenhäusern abgewiesenen Personen aus Manitiusstraße hinein. Vor dem Hause Nr. 14 dort gelang es Linders, Vorstandes. Der Vorstand, Berlin . Auswärtige Krante sind hierbei überhaupt nicht berück­Groß- Lichterfelde. Dienstag, den 28. b. M., abends 81%, Uhr, fichtigt, ebensowenig diejenigen sicherlich recht zahlreichen Battenten, ihn zu stellen. Jezt hatte er nichts mehr bei sich. Der Gegenstand, bei Fr. Wahrendorf, Bätestr 22: Mitgliederversammlung. Tages- die ohne Vermittelung der städtischen Zentralmeldestelle unmittel- den er früher unter dem Arme getragen hatte, war verschwunden. ordnung: Die Reichstagswahl. Vereinsangelegenheiten und Ber - bar bei den einzelnen Anstalten vorsprachen und wegen Platz- Linders brachte den Verdächtigen nach dem 8. Polizeirevier am Reuterplag. Der Reviervorsteher Polizeileutuant Hoerning! ergriff Der Borstand. mangels abgewiesen wurden. Im Monat Juli find 68 Gr= fofort alle Maßnahmen, um festzustellen, was es mit dem Manne Heute, Totenfonntag, abends 8 Uhr veranstaltet der Bildungs- wachsene und 125 Kinder, im August 94 Erwachsene auf sich batte. ausschuß im Staiierhof", am Stranoldplag, einen Goethe- Abend". und 253 Kinder, im September 52 Erwachsene und 154 Weil unterdessen der Postdiebstahl gemeldet worden war, so er Der Verhaftete selbst gab feinerlei Auskunft. Billetts a 40 Bf. find in allen Parteilokalen zu haben. Kinder, zusammen 214 Erwachsene und 532 Kinder Schmargendorf . 81%, Cavello, in der Weichselstraße wohnhaft, festgestellt. Die Nach­Am Dienstag, den 28. November, abends abgewiesen worden! Im laufenden Vierteljahr werden sich die Schienen auch höhere Bolizeibeamte auf dem 8. Revier. Hier wurde 8 Uhr: Mitgliederversammlung im Wirtshaus Schmargendorf". Verhältnisse noch erheblich verschlimmert haben, da die Zahl der bald die Persönlichkeit des Verdächtigen als die eines Reifenden Warnemünder Str. 6. Wegen der Erledigung einer Wichtigkeit der besonders an Diphtherie erkrankten Kinder eine auffällige Steige Cavello, in der Weichselstraße wohnhaft, festgestellt. Die Nach­Tagesordnung vollzähliges Erscheinen der Mitglieder erforderlich. Der Vorstand. rung erfahren hat. Vor wenigen Tagen hat auf Anregung des forfchungen nach dem Gegenstande, den Cavello beseitigt hatte, Boghagen- Rummelsburg . Dienstag, den 28. d. M., abends 7 Uhr, Reiters unseres Kinderkrantenhauses, Professor Baginsky, die führten bald zu seiner Wiederermittelung.. treffen sich die Genofien in den betannten Lofalen zur Flugblatt Schuldeputation allen Gemeindeschülern ein Merkblatt mit nach Manttiusstraße auf einem Blaze, auf dem Möbelwagen stehen, berbreitung. Hause gegeben, wonach die Eltern schon bei den geringsten Hals- hinter dem Zaun und einem Wagen aufgefunden. Am Donnerstagabend 8 Uhr spricht Genoffe Stadthagen und Schluckbeschwerden ihrer Kleinen ärztliche Hilfe in Anspruch hatte ihn dort über den Baun geworfen. Es ergab sich, daß es der im Café Bellevue über Teuerung, Kriegsheze und Reichstagswahl". nehmen sollen. Für nur allzuviele Eltern bedeutet aus Rücksicht gestohlene Postsad war und daß er noch große Werte in verschiedenen Die Bezirksleitung. auf ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse, mangelhafte häusliche Wertpapieren, aber fein Papiergeld mehr enthielt. Jezt durchsuchte Karlshorst . Montag, den 27. d. Mts., findet im Fürstenhaus", Pflege und unzulängliche Behausung das Krankenhaus die einzige man noch in der Nacht die Wohnung Cavellos, die diefer in der Trestow- Allee, eine öffentliche Versammlung statt, in der Reichstags: Bufluchtsstätte, die den erkrankten Kindern sachgemäße Abwartung Weserstraße 207 mit seiner Geliebten, einer 22 Jahre alten Büfett­abgeordneter Genosse Artur Stadthagen über Die Reichstags- bietet. Der Vorwärts" hat jüngst schon darauf hingewiesen, wie mamfell Martha Barowiz teilte. Sier fand man viele Taufende in wahlen" spricht. Dann Diskussion. die gegen den nachdrücklichen Widerspruch unserer Genoffen im Bapiergeld. Cavello war gleich nach dem Diebstahl mit der Beute Stadtparlament beschlossene Erhöhung der Verpflegungsfäße die nach Hause gegangen, hatte dort das bare Geld ausgefchieden und Durchführung einer Behandlung im Krankenhause erheblich er- behalten, die Wertpapiere aber. Pfandbriefe und dergleichen wieder schwert. In wieviel Hunderten von Fällen sie aber unmöglich in den Bostbeutel getan, bermutlich um diefen mit dem Inhalt wird aus Rücksicht auf den Plazmangel, lehren die oben ange- anderswo unterzubringen. Das, was in dem von Cavello weg­gebenen Zahlen, die geradezu erschütternd wirten müssen. Hier geworfenen Sade noch gefunden wurde, füllt allein einen großen Itegt eine fträfliche Versäumnis des Magistrats vor. Waschkorb. Alt- Glienice. Am Sonnabend, den 2. Dezember, veranstaltet Schon im Jahre 1904 enthielt die 228 Millionenanleihe einen Posten der hiesige Wahlverein im Terrassen- Restaurant", Inhaber Genosse Betermann, Rudower Str. 54, fein diesjähriges Wintervergnügen, von 1,6 Millionen für die Errichtung eines Kinderfrantenhauses, bestehend in einem Lichtbildervortrag: Die deutsche Revolution das damals schon notwendig war, sonst hätte es nicht in der An­1848/49" von Otto Roth. Berlin ; nachdem Tanzkränzchen. Pro- leihe gestanden. Die Krankenhausdeputation hat nunmehr erneut gramme find beim Vorstand und beim Komitee zum Preise von den Beschluß gefaßt, der Magistrat folle mit tunlichster Beschleuni­25 Pf. zu haben. Herren, weldje am Tanz teilnehmen, zahlen gung die Errichtung eines neuen Kinderkrankenhauses in die Wege 30 Pf. nach. Der Vorstand. leiten. Da sage noch jemand: Kulturaufgaben leiden Eichwalde - Schmödwig, Karolinenhof, Zeuthen , Miersdorf . Heute, nicht in Berlin ! Sonntag, den 26. November ,, nachmittags 4 Uhr: Große öffentliche

Die am 28. d. Mis. fällige Mitgliederversammlung findet erst am 5. Dezember statt. Die Bezirksleitung. Grünau . Am heutigen Totenfonntag veranstaltet der Bildungs­ausschuß für Grünau und Umgegend einen Kunstabend" im Lokal Jägerhaus, Bahnhofstr. 1. Um rege Beteiligung bittet Der Bildungsausschuß.

Versammlung. Vortrag über die bevorstehenden Reichstagswahlen. Genossen! Sorgt für Massenbesuch dieser Versammlung.

Der Einberufer.

Pantow. Am Dienstag, den 28. November, abends 8 Uhr, bei Strienelle, Berliner Straße 27: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Auf dem Wege zur Verfassung." Referent Genosse Udo. Die Bezirksleitung.

Berliner Nachrichten.

D

Totensonntag. Sorgfam wacht unsere Polizei darüber, daß das ganze Im fünften Berliner Reichstagswahlkreise hat der Bor öffentliche Leben die düstere Uniform des Tages trägt. Jedes stand der Fortschrittlichen Volkspartei beschlossen, den Scharf Stonzertstück, jede öffentliche Aufführung prüft sie daraufhin. macher und Obermeister der Malerinnung Herrn Rettig als Und jene gerissenen Geschäftsleute, die sich mit Hilfe der über Kandidaten für den Reichstag aufzustellen. Herr Rettig hat die Bretter geschleiften Zote die Taschen füllen, auch sie an dem einen Durchfall bei der eben stattgefundenen Stadt bringen an diesem Tage, in widerlicher Heuchelei, irgendeinen verordnetenwahl noch nicht genug; er sehnt sich nach einem rührseligen Schmacht feßen heraus. Denn etwa für diesen zweiten. Den soll er haben! Abend die Pforten zu, ichließen, das geht nicht an, müßte sich

Er wurde in der

Cavello

Der Verhaftete gibt an, daß er früher einmal furze Zeit bei der Post beschäftigt gewesen sei. Vor einiger Zeit habe er in einer Gastwirtschaft in der Linfstraße, in der Postbeamte zu verkehren pflegen, einen Mann getroffen, den er nicht weiter fenne. Der Mann habe dort Renntips zum Besten gegeben. In der Unterhaltung habe der Unbefannte ihm geflagt, daß man auf redlichem Wege nicht mehr weiter tomme, und ihn dann aufgefordert, mit ihm zusammen etwas zu machen. Auf Verabredung habe er sich Freitagabend an der Ede Jm Wettbewerb für die Ausgestaltung des Barkgürtels, der im der Raiser- Friedrich- und Reuterstraße mit ihm getroffen. Von dort Bebauungsplan des westlichen Teils des Tempelhofer Feldes aus feien sie dann nach Berlin gegangen und hätten den Bostdieb. borgefeben ist, hat das Preisgericht nach weitägiger Beratung ftahl gemeinsam ausgeführt. In seiner Wohnung in der Weserstraße Freitagabend das Urteil gefällt. Den ersten Preis( 5000 M.) habe er, Cavello, die Beute mit dem Unbekannten geteilt und dieser Lichtenberg . Zu der am 11. Dezember stattfindenden Stichwab! erhielt Regierungsbaumeister Fris Bräuning( Templin i. Uder fet dann mit feinem Anteil weggegangen, ohne ihm sein Ziel anzu in der zweiten Abteilung findet heute für den 3. und 4. Wahlbezirk mart), den zweiten Preis( 3000 M.) Baurat Ernst Spindler geben. eine Flugblattverbreitung statt, zu der zu erscheinen( Berlin ). Der dritte Preis wurde, nachdem die ausgefeßte Weitere Ermittelungen haben ergeben, daß der Postfad über Pflicht der Genossen ist. Summe von 2000 m. auf 3000 m. erhöht wurde, zu gleichen Teilen von je 1500 m. auf zwei Entwürfe verteilt, von denen der eine vom 300 000 m. in barem Gelde und Wertpapieren enthalten haben muß. Gartenarchitekten Alfred Hensel ( Schöneberg ) eingefandt war, Cabello hat einen Teil der Wertpapiere, Bremer Anleihe und während der andere eine gemeinsame Arbeit von Profeffor& ranz anderes mehr schon verbrannt. Wie viel das ist, läßt sich noch nicht Seed( Berlin ) und dem Gartenarchitekt Paul Freye ( Charlotten fagen. Das Papiergeld ist nicht bloß deutsches, sondern auch burg ) darstellt. Im gangen waren 54, Entwürfe eingegangen. Die österreichisches und anderes fremdländisches. Cabello behauptet jeẞt, Beschlüsse der Jury erfolgten durchweg mit Einstimmigkeit. Die daß er bei der Ausführung des Diebstahls gar nicht zugegen gewefen öffentliche Ausstellung der Entwürfe findet von Montag sei. Der eigentliche Dieb sei ein Bostbeamter, der mit Vornamen ab im Festsaale des Abgeordnetenhauses, Prinz Wilhelm heiße und den er schon länger tenne. Wilhelm" habe Albrecht Straße, statt. ihn beauftragt, Freitagabend um 92 Uhr an der Ecke der Kaiser­Friedrich- und Reuterstraße in Rigdorf zu sein. Dort habe er sich auch pünktlich eingefunden. Eine Stunde später fei plöglich ein Automobil an der Ede vorgefahren. Wilhelm fet ihm mit einem schweren Sad entstiegen und sie beide seien dann mit dem Sad nach seiner Wohnung gegangen, um den Inhalt zu fortieren. Mit seinem Anteil an der Beute habe sich Wilhelm bald entfernt. Die Kriminalpolizei und die Postbehörde habe nun alle doch dann ihr erlesenes Stammpublikum einen anderen Treff- Staate Eine Vichzählung findet am 1. Dezember im preußischen Beamten, die nach diesen Andeutungen und nach der Beschreibung, punkt fuchen. Aber um den Bildungsbestrebungen ernster Staate statt; sie erstreckt sich auf Pferde, Rinder und Schweine und die Cavello gibt, unter Umständen in Betracht kommen fönnten, her­angeholt. Es ergab ergab sich aber, daß fie einwandfrei Arbeiterorganisationen Knippel zwischen die Beine zu werfen, wird von Haus zu Haus durch besondere Zähler vorgenommen. Sie waren bei einer dazu hat schon oft die verschärfte Theaterzensur der Polizei Ein Merkblatt hat die städtische Schuldeputation herausgegeben, ihren Aufenthalt nachweisen fonnten. am Totensonntag herhalten müssen. So wurde vor einigen das an Kinder solcher Klassen verteilt wird, in denen Diphtherie Busammenkunft, die Freitagabend stattfand. Dieser wohnten sie Jahren einer solchen Organisation cin Gerhart Hauptmann - und Scharlach zum Ausbruch gekommen ist. Die Kinder sollen das auch in bürgerlicher Kleidung, nicht in Uniform bei. Der Verhaftete wurde gestern nachmittag nach dem Rigdorfer Polizeipräsidium ge Abend verboten, an dem Hanneles Himmelfahrt rezitiert Merkblatt den Eltern übergeben. werden sollte. Gegen die Knallkortpistolen hat die städtische Schuldeputation bracht. Die vorhandenen Werte nahmen Boftbeamte in Empfang. Cabello und der Postillon Wendt verwickelten sich bei einer Es liegt im Wesen der Großstadt, daß hier alles ins eine Verfügung erlassen, in der sie auf Anregung des Polizeipräsi Extrem verfällt. Wo ist die wehmütige und intime Stim- denten die Lehrer aufmerksam macht auf den Unfug, der vielfach neueren Vernehmung, die sich gestern bis spät abends hinzog, immer mung, die ein Totensonntag in der Kleinstadt bringt? Die von Schulkindern mit sogenannten Knallforfpiftolen in den Straßen mehr in Widerfprüche, und alle ihre Behauptungen erwiesen sich als gewaltigen Glieder des Riesen Weltstadt sind für derartige getrieben wird. Es wird darauf hingewiesen, daß durch das Ab- haltlos. Schließlich faben sie aber doch ein, daß es feinen Ausweg mehr Stimmungen zu plump. Die stille, feierliche Ruhe des Fried- schießen der Pistolen nicht nur alte und leidende Personen erheblich gab, und Cavello gab das Leugnen auf, indem er erklärte, er wolle Schaden an ihrer Gesundheit nehmen können, sondern daß auch eine nicht weiter versuchen, sich noch mehr hineinzureden. Sein Geständnis hofes wird durch eine Massenwanderung hinweggefegt. Ueber- Gefahr für die Kinder selbst darin besteht, daß durch die zerspringing dahin, daß er angab, beide hätten den Einbruch vor langer füllte Straßen- und Stadtbahnwagen bringen immer neue genden Korfteile und die Stichflamme bas Augenlicht eingebüßt Besuchermengen heran. Die Blumengeschäfte in der Nähe oder ihre Kleider in Brand gesetzt werden können. Es soll in den Beit geplant. Der Postillon richtete es so ein, daß er den Em­ der Friedhöfe haben sich mit Unmengen von mehr oder Schulen auf das Strafbare des Unfugs hingewiesen werden und die gang nicht frei fand und warten nußte. Er sprang vom Bock und weniger bilinen Kränzen versehen, zu deren Umfaß sie Hilfs zur Anzeige fommenden Fälle sollen im Wege der Schuldisziplin ichloß, nachdem sein Begleiter nach dem Hofe gegangen war, mit In demselbe bereitgehaltenen Schlüsseln bliksonell auf. fräfte herenziehen müssen. Und zwischen dem dunkelge- geahndet werden. Kleid ten Menschenstrom, der sich heranmälzt, bewegen fich Augenblick griff auch schon Cavello in den Wagen hinein, riß den Sad heraus, brachte ihn nach dem Auto und fuhr davon. Straßenhändler, meist ärmlich gekleidete Gestalten, einher, die bunte Papierblumen und ähnliches feilbieten. Werden sie bei dem dem Täter gegen 300 000 M. in die Hände fielen, ist Freitag- Sobald er sich mit der Beute entfernt hatte, ging Wendt an den alles los werden? Werden sie außer den paar legten Groschen, abend auf offener Straße auf dem Wege vom Postamt 111 in der Hofeingang heran und blidte hinein, um sich zu zeigen. Nachdem er sich so die sie hineinstedten, noch etwas zum Leben übrig behalten? Reichsbant bis zum Postamt 41 an der Ede der Alten Leipziger glaubte, daß er sich damit entlasten werde. Bange Fragen!- und Kurstraße verübt worden. bemerkbar gemacht hatte, schwang er sich wieder auf den Bock und An Einzelheiten wird berichtet: Von dem Postamt 111 in der fuhr in den Hof hinein, dessen Zugang unterdessen frei geworden Reichsbank werden große Werte täglich viermal mit besonderen war. Die Ausführung des Planes hat auf diese Weise nur Minuten Die Entdedung mußte ihr in der nächsten Wagen abgeholt und den verschiedenen Bostämtern zugeführt: um in Anspruch genommen.

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Schon senkt sich allmählich die frühe Dämmerung her­nieder. Ein letztes Scheiden und bald liegt es wieder ver­laffen da, das stille Reich der Toten. Und dort hinten kommt ihr Gefährte: der Winter!"

Ein schwerer Poftraub,

Gr

10 Uhr vormittage, um 1, 4 und 8 Uhr Uhr nach Minute folgen, aber die Beute war trogbem fchon weit außer Sight.