Genoffen, welche fi morgen zur Wahlarbeit den ganzen Tag| bas fie gegen den energischen Ansturm der Suffragettes verteidigen. Ein weiteres Anwachsen ist zu ertvarten. Ein Zufluß der Loire zur Verfügung stellen können, treffen sich früh 8% Uhr für den Andere Polizisten zu Fuß und zu Pferde halten die große Menschen- durchbrach einen Damm auf eine Länge von 25 Meter. Das Wasser 5. Bezirk bei Schubert, Kurstr. 21 und für den 7. Bezirk bei menge, die sich in der Gegend der Parliament- Square versammelt richtete großen Schaden an. Roepnid, Pichelsdorfer Str. 39. Abends finden sich fämtliche Ge- hat, in Bewegung. nossen in den beiden Lokalen zur Wahlarbeit ein. Pankow .

Heute Sonntag, den 26. November ,, nachmittags 4 Uhr, ber anstaltet der Arbeiter- Turnverein Bantom im Lofal, des Herrn Krinelle, Berliner Straße 27; ein Schauturnen. Da der Verein bei Arbeiterfestlichkeiten mitwirkt, werden die Genoffen ersucht, sich zahl­reich zu beteiligen. Potsdam .

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Einen Verzweiflungsschritt tat gestern der Arbeiter Richard * Beuster, der im Hause Junkerstr. 39 eine Dachwohnung innehat. Während sich der verheiratete Mann allein in seiner Stube befand, sprang er aus dem Fenster und stürzte auf das Straßenpflaster, fich schwere innere Berlegungen zuziehend. Im Krantenwagen wurde et nach dem städtischen Krankenhaus befördert, wo er einige Stunden später gestorben ist. Zegel.

Am heutigen Totenfonntag veranstaltet der Männergesangberein Immergrün", Zegel, in Trapps Festiälen( am Bahnhof), ein großes Herbstkonzert. Beginn 7 Uhr. Da ein ausgewähltes Bragramm zum Vortrag gelangt und fid) der Verein bei allen Barteis veranstaltungen zur Verfügung stellt, wird auf einen guten Besuch " gerechnet.

Aus der Frauenbewegung.

Leseabende.

Erfter Kreis. Montag bei Weihnacht, Grünftr. 21. Vortrag der Genoffin Ruben, über Die Frauen und die Wahlen". Hansaviertel bei Rothe, Flensburger Str. 24. Zweiter Kreis. Die Frauenleseabende des zweiten Streises finden statt: Bülowstr 58 bei Wiemer, Referentin: Genoffin W. Kähler; Kreuzbergstr. 2 bei Schmedler, Referentin: Ge­nossin Dieb; Martgrafenstr. 88 bei Löhrich, Referentin: Genoffin Wurm und Blücherftt. 46, Ede Fontane Promenade, bei Fröhlich, Referentin: Genoffin Baader. Dritter Kreis. Montag im Gewertschaftshaus. Vortrag der Gen. Weyl: Der Reichstag und seine Bedeutung". Friedenau . Dienstag bei Stein, Handjery, Ede Rönnebergstraße. Vortrag der Genoffin Klara Weyl : Die Frauen und der Reichstagswahlkampf" Johannisthal . Dienstag bei Bieler, Friedrichstr. 6. Vortrag der Genoffin Demmning- Berlin über: Die Sünden des Reichstags". Tegel . Montag Schlieperftr. 30. Bortrag der Genoffin M. Arend fee über Die Frauen und die Reichstagswahlen". Außerdemn gelangt die Broschüre der Genoffin 2. Zieh über:" Die Frauen und der politische Kampf" zur Ausgabe. Borsigwalde . Borsigwalder Festsale. Bortrag über die Reichstags­

wahl.

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Reinidendorf. Montag im Restaurant, Sadau, Residenzstr. 124. Vortrag des Genoffen Ad. Domnids Was tann eine starte Vertretung der Sozialdemokratie im Reichstage erreichen?" Pantow. Montag bei Start, Breitestr. 14, Restaurant Türkisches Belt. Vortrag Französisch- Buchholz . Montag im Lokal. Rähne, Berliner Straße 39. Vortrag des Genossen Arb. Jeserich. Kaulsdorf . Montag in Hamanns Gesellschaftshaus( Inhaber Knötjchle), Frankfurter Chauffee. Vortrag der Genoffin Buch mann über: Die Frauen und die bevorstehende Reichstags, fabl Y Höpenid. Bet mumer, Alter Martt 8. Niederschöneweibe, Dienstag beim Genoffen Bengich, Briber Straße 17. Referat der Genoffin Schulte über: Kirche, Sale und Haus" Lichtenberg . 1. Biertel bei Seine, Friedrich- Karlstr. 11. 2. Biertel bei Wilha Schulz, Kronprinzenstr. 47. 3. Viertel bei Simon, Wilhelmstr. 86. 4. Viertel bei Witwe Lange, Möllendorff­straße, Ede Rüdigerstraße. Vortrag:" Der Reichstagswahl­kampf und die Frauen". Friedrichsfelde . Montag bei Brunt, Brinzen- Allee 59. Genoffin Kaschewsti- Berlin spricht über:" Die Aufgaben der Frauen bei der bevorstehenden Reichstagswahl". Friedrichshagen . Montag im neuen Jugendheim, Friedrichstr. 60, 2. of part. lints. Vortrag über: Die Frauen und die Reichstagswahlen".

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Hus aller Welt. Suffragettes und Polizei.

Bondon, 22. November 1911.( Gig. Ber.). Schreckliche Szenen im Westend ! Ueber hundert Frauen arretiert! rufen die Zeitungsjungen aus.

In Wirklichkeit ist sich niemand außer den Berichterstattern der Sensationspresse des schredlichen" Charakters der Szenen, die sich um uns abspielen, bewußt. Die Zuschauer lachen, die Jungen johlen und stürmen von einem Punkt zum anderen. Hier und da wartet ein Häuflein Mitglieder der„ Womens Social and Political Union" mit ängstlichen Bliden auf eine günstige Gelegenheit, um eine Fensterscheibe in einem der öffentlichen Gebäude mit einem Stein zu zertrümmern Einige Hunderte der größten und schwersten Londoner Polizisten bilden eine lebende Mauer um das Barlament,

Der Tumult dieses Abends nahm seinen Anfang mit der Ber­sammlung der streitbaren Frauenrechtlerinnen in der Carton all. Vor und in dem Saale herrschte die größte Aufregung. Den Gemütszustand der versammelten Frauen illustrierten die überall sichtbaren Inschriften. Eine lautete: Die Garde stirbt, doch sie ergibt sich nicht!"

Großfeuer in einer norwegischen Grube. Sonnabendnachmittag brach im Schachtturm der Löttengruben in Meldalen Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit auf das Wäschereigebäude aus­dehnte. Dieses sowie der Turm sind vollständig nieder­gebrannt. Der Materialschaden wird auf ein bis zwei Millionen Kronen gefchäßt.

Typhusepidemie. In Ohligs( Kreis Solingen) ist eine Thphusepidemie ausgebrochen. Bis jetzt sind 22 Personen erkrankt. Man führt die Krankheiten auf den Genuß von Brunnenwasser zurück, weshalb die Brunnen gesperrt wurden.

Eine Deputation will zum Parlament, um der Regierung den Fehdehandschuh ins Gesicht zu schleudern. Vergebens werfen sich die auserlesenen Kämpferinnen gegen die massive lebende Mauer. Einer Feuersbrunst in Bisofo( Bosnien ) sind über 400 äuser zum Opfer gefallen, die vorwiegend muselmanischen Eigen Sie können nicht durch. Gleich zu Anfang wird die Generaliffima gefangen genommen. eine mohammedanische Frau berbrannte und mehrere Personen tümern gehörten. Auch eine Moschee wurde eingeäschert, wobei Und nun entbrennt die Schlacht auf der ganzen Linie. berlegt wurden. In Brünn ist die Fabrik der Wollwaren­Einige Mädchen werfen in dem Westminster Palace Hotel die industriegesellschaft Beran Söhne vollständig nieder Fensterscheiben ein. Gleich hat sie die Polizei beim Kragen. Anads! gebrannt. Der Schaden wird auf 3 Millionen Kronen geschätzt. nads! zerspringen die Fensterscheiben in den benachbarten Recht Feuerwehrleute trugen Verlegungen davon. gierungsgebäuden, doch fast jede Fensterscheibe kostet einen Arrest. Einsturz einer Brücke. Wie aus Malta gemeldet wird, find Auch um Charing Croß und in der City im Zeitungsland wird ein vierzehn Piontere und zwei Offiziere vom Devonshire­erbitterter Kampf gegen die Fensterscheiben geführt. Eine Frau Regiment durch den Einsturz einer Hängebrücke bei einer Brückenbau­fchwingt einen Hammer und betreibt das Zertrümmern im Großen. übung verlegt worden. Gegen 9 Uhr scheinen die besten Schüßen arretiert oder die Munition scheint verschossen worden zu sein. Aber der Tumult dauert, fort. Berittene Polizisten säubern die Straßen, die sich jedoch gleich wieder anfüllen. Die Suffragettes jubeln ihren ge­fangenen Freundinnen zu. Alle Augenblicke erhellen die Blitzlichter der Photographen die Nacht.

Ich stehe beim Parlamentsgebäude bei einem Japaner, der sich berwundert die Szene betrachtet. Ein großer Menschenhaufe tommt auf uns zu. In der Mitte der Menge bemerkt man ein typisches mageres englisches Mädchen, das wie eine Holzpuppe zwischen zwei diden Polizisten baumelt. Eine Kriegsgefangene.

Eingegangene Druckfchriften.

Der alte Adam. Zwei Romane von H. Pontoppidan. 3,50 M., geb. 4,50.Süddeutsche Monatshefte, München . Handwerker- Kompak, Lehr- und Lesebuch. 75 Pf. Boltsvereins­Berlag, M.- Gladbach. Kleinere historische Schriften von Bernhard Erdmannsdörffer . Mit einem Bildnis Erdmannsdörffers und einem biographischen Geleitwort von Heinrich Lilienfein . 2 Bände. 3 M., geb. in Leinen 3,80 M. Deutsche Bücherei, Otto Koobs, Berlin W. 57.

Raum ist dieser Bug vorüber, so entsteht in unmittelbarer Nähe ein Auflauf. Zwei Männer streiten sich. Neugierige kommen Unserem Genoffen u. Genoffin. herbeigelaufen und drängen sich vor. Verdächtig aussehende In- Robert Röhr nebst Frau dividuen schleichen um den Kreis. Man sieht auf den ersten Blick, die herzlichste Gratulation daß dies eine von einer Taschendiebsgesellschaft nach bewährtemur filbernen gazet Hochzeit. Die Genossen und Genossinnen des 657b Bezirks( 6. Kreis). Muster veranstaltete Episode ist.

Unferem braven Genossen

Die Menge stiebt auseinander. Bier berittene Boligisten machen die Straße frei. Hinter ihnen marschieren etwa ein Dußend Fußpolizisten im Rarree. In dem Karree tragen vier ihrer Kameraden einen dreirädrigen Wagen, in dem sich eine ver­früppelte Frau befindet. Diese Suffragette hat nicht eher geruht, Rudolf Kotsch be als bis man auch sie gefangen genommen hat. Trokig und un­befiegt blidt sie ihre zwanzig Bezwinger an. Die Garde stirbt, doch sie ergibt sich nicht!

Allmählich verläuft sich die Menge. Ein Zeitungsjunge ruft: Schredliche Szenen im Westend ! Ueber hundert Gefangene!" Ein anderer Junge schreit: Ueber 200 Suffragettes arretiert!" Eine etwas angeheiterte Frau, die sich in diese Gegend verirrt hat, tauft ein Blatt von dem zweiten Jungen, der ihr mehr ver­spricht. Sie nimmt das Blatt, läuft die Parliamentstreet hinauf und ruft: Zwei Polizisten ermordert von den Suffragettes!" Die Polizisten bliden einander erstaunt und ungläubig an. Doch das nächste Wirtshaus verschlingt die Unglüdsprophetin.

Unter dem Eindruck der Demonstration fann man sich des Ge­fühle der Enttäuschung nicht erwehren. Man ist enttäuscht, zu finden, daß die streitbaren Frauenredytlerinnen mit all dem Enthu fiasmus, mit all dem Opfermut, der ihnen zur Verfügung steht, nichts Befferes anguftellen wiffen, Ihr Ernst, erscheint dem Volte ir als eine fuftige Komödle, Wenn sie ihre Kräfte darauf ton­zentrierten, die breite Masse der Frauen aufzuklären, anstatt einen aussichtslosen Stampf gegen die Minister zu führen, so wäre dem Frauenstimmrecht damit weit beffer gedient.

Die Explosionskatastrophe in Liverpool.

Zu der furchtbaren Explosionstatastrophe in der Delfabrit von Bibby in Liverpool wird noch gemeldet, daß bis jetzt 21 Tote und 113 Berlegte, darunter 74 schwer, die im Hospital Aufnahme gefunden haben, Opfer der Katastrophe wurden. Man befürchtet jedoch, daß noch eine ganze Anzahl Toter unter den Trümmern liegt, da ein Teil des Brandes bis Mitternacht noch nicht gelöscht war und die Rettungsarbeiten nachts eingestellt werden mußten, da Einstürze befürchtet worden. Wie fich nunmehr herausstellt, ist die Ursache der Katastrophe auf eine Entzündung von Baumwollfamenstaub zurückzuführen. Es war eine Explosion ähnlich Schlagwettererplosionen in den Bergwerfen. Sie war aber dadurch um so gefährlicher, weil sich zu ihr gleichzeitig ein großer Brand gefellte, der reichliche Nahrung in den großen Delvorräten der Fabrit fand.

Kleine Notizen.

Unwetterschäden. Infolge starker Regengüffe in einigen Teilen von Südtirol ereigneten fich Erdruifche im Baffeiertal Diese ist an drei und an der Stilffer Joh. Straße. Stellen unterbrochen, so daß der Wagenberlehr borläufig eingestellt werden mußte. Die Flüsse find bedeutend gestiegen. In Nieder borf im Bustertal und in Margreib im Erschtal waren gestern leichte Erdstöße zu spüren.

Hochwasser in Frankreich .

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