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Nr. 278.

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Berliner   Volksblaff.

28. Jahrg.

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Telegramm Adresse:

Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 1983.

Wilhelm Pfannkuch  .

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Dienstag, den 28. November 1911.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morisplatz, Nr. 1984.

Als die Regierung

arbeiter. Als im Jahre 1869 in Raffel das Stiftungsfest des für Kolonialfapitalisten Gelegenheit zu erhöhten Profiten auf Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins   gefeiert wurde, war Kosten der Eingeborenen einerseits, der Steuerzahler andererseits nicht nur die Beteiligung eine imposante, sondern die Feier geschaffen wird, dafür sorgen Regierung und Reichstagsmehrheit warf auch den für die damalige Zeit bedeutenden Ueberschuß mit stetig wachsendem Gifer. Gleichzeitig aber verebbt und ver Am 28. November feiert wieder einer der Alten der von 120 Talern für die Kriegskasse ab. Auch die Gewerk- fümmert die Sozialreform. Beide Entwidelungstendenzen der Partei seinen Ehrentag. In erfreulicher förperlicher und schaftsbewegung entwickelte erfreuliche Ansätze. Wie schwer Reichspolitik traten in den beiden zur Verhandlung stehenden Wors geistiger Frische begeht Genosse Wilhelm Pfannfuch seinen trotz alledem die Arbeit war, beweist schon der Mangel an Tagen deutlich zutage. siebzigsten Geburtstag, an dem er auf fast ein halbes Jahr Versammlungslokalen. Wenn ein paar hundert Genossen sich Bei der ersten Vorlage handelt es sich um die Forfa hundert eifriger und erfolgreicher Parteiarbeit zurückblicken zusammenfinden wollten, mußten sie nach den benachbarten führung ber ofta fritanischen Mittellandbahn. Ste darf. Gehört Pfannkuch auch zu denjenigen Mitgliedern der Dörfern hinauspilgern. Ja, der Verfasser erinnert sich noch ist stückweise bewilligt und gebaut worden. Bartet, deren Tätigkeit nach außen hin weniger hervortrat, so des Enthusiasmus der Kasseler Arbeiterschaft, als es selbst im auerst an dieses Unternehmen herantrat, wurde feierlich in Abrede weiß doch die Partei seine unermüdliche agitatorische und Jahre 1892 gelungen war, durch den Boykott ein städtisches gestellt, daß man beabsichtige, fie durch die ganze Kolonie Ostafrika  organisatorische Arbeit nicht minder zu schäßen. Lokal zurückzuerobern, das nach der peinlichen polizeilichen hindurch von Daressalam   bis an den Tanganjikasee zu treiben. Genosse Pfannkuch zählt zu den nur noch sehr spärlich Berechnung ganze 230 Personen faßte. Dazu kam das Fehlen Bulegt war sie bewilligt worden bis nach Tabora   hin, der mittleren verstreuten Veteranen der Partet, denen vergönnt war, den einer verbreiterteren Presse, so daß in jenen Zeiten die Werbe- Handelsstadt des Kolonialgebietes. Der Unternehmer erwartet größten Agitator der Sozialdemokratie, Ferdinand Lassalle  , arbeit im engeren Birfel eine ganz andere Bedeutung besaß nun, die Bahn in wenigen Monaten bis an diesen vorläufigen persönlich zu hören. Als Pfannkuch in seiner Vaterstadt Kassel   als heute. Endpunkt zu treiben. Einige Zeit hindurch wurde schon lebhaft das Tischlerhandwerk erlernt hatte, duldete es den geistig Reg­Im Frühjahr 1870 lernte Pfannkuch Bebel und Lieb. von interessierter Seite Propaganda dafür gemacht, fie noch weiter famen nicht lange in der philiströsen Atmosphäre der furfürst fnecht persönlich fennen. Während der Eisenbahnfahrt nach zu führen bis nach Udschidschi   am Tanganjikafee. Ars lichen Residenz. Als Neunzehnjähriger ging er in die Fremde Elberfeld  , wo er als Delegierter der Generalversammlung des Hauptargument wurde dafür angeführt, daß der Kongovertrag mit und bald kam er nach Berlin  , wo er drei Jahre lang arbeitete. Allgemeinen Deutschen   Arbeitervereins beiwohnte, fand er Frankreich   eine baldige Eisenbahnverbindung mit dem Kongostaat deren Inhalt in der Broschüre kapital und Arbeit" nieder über Arbeiterfragen unterhielten. Es ergab sich bald, daß die die Fortführung bis Udschidschi   erreicht werden, da der Tangajikafce gelegt ist. Aber die sozialen Rezepte des Fortschrittsapostels, beiden Mitreisenden feine anderen waren als das ftreitbare Deutsch- Ostafrika   vom Kongostaat scheidet. Dieser Vorschlag ist nun die als Allheilmittel Sparen, Konfumvereine und Kredit- Dioskurenpaar Bebel und Liebknecht. Kurze Zeit darauf kam schleunigst von der Regierung aufgenommen worden. In einem genossenschaften empfahlen, vermochten dem jungen Brole auch Schweizer   nach Rassel zur Generalversammlung der fordert, und zwar soll die Fortführung auf die Weise bewerkstelligt Nachtragetat wird die Fortführung der Bahn bis Udſchidschi   ge= farier, der das Vordringen des Kapitalismus offenen Blides Deutschen   Gewerkschaften. Das Rasseler Proletariat ver- werden, daß aus der bereits gewährten Anleihe die Kosten für den beobachtete, nicht zu imponieren. Ganz anders zündete bet blüffte das Spießbürgertum durch eine glänzende Demon Bahnbau auch auf der neuen Strede bereitgestellt werden. Für ihm die Lehre Ferdinand Lassalles. Deffen Darlegungen über stration. Selbst nách bürgerlichen Schäßungen gaben 4000 Diefen Plan ist nun bezeichnenderweise durch die Deutsche  die Natur des Kapitalgewinns, des Unternehmerprofits und bis 5000 Personen dem Präsidenten des Allgemeinen Deut- Tageszeitung" die chauvinistische Lärmtrommel gerührt des Arbeitslohnes padten ihn wie eine Offenbarung. Men schen Arbeitervereins das Geleite. Tag von Damastus war gefommen, ich wußte, welchen Weg worden, indem verlangt wurde, der Reichstag   solle debattelos die Als Pfannkuch bald darauf heiratete ich fürderhin zu wandeln hatte. Der letzte Rest von Achtung, Lebensgefährtin begeht mit ihm den heutigen Gedenktag Deutschland   sich von seinen folonialen Plänen in feiner Weise feine treue Bahn bewilligen, um auf diese Weise dem Ausland zu zeigen, daß den ich bis dahin den Bestrebungen der Fortschrittler gezollt zwangen ihn die Verhältnisse, sich eine dauerndere Arbeitsstätte abbringen laffe. Lebensgefährtin begeht mit ihm den heutigen Gedenktag hatte, fasziniert durch den Verfassungskonflikt in Preußen, zu suchen. Er fand sie in den föniglichen Eisenbahnwerk­ging verloren, als ich Zeuge wurde der infamen Insulten, die ftätten, wo er bald zum Führer einer Kolonne, zum Gruben lanten allerdings fein Glück. Doch sprachen sich die Vertreter Mit diesem chauvinistischen Pronunciamento hatten die Speku Laffalle in einer Versammlung im Admiralsgarten von den meister", aufrückte. Auf die äußere agitatorische Tätigkeit der bürgerlichen Parteien lediglich freundlich für die Vorlage aus. Fortschrittlern zugefügt wurden." mußte er jegt freilich verzichten; aber in der inneren Agita- Ernstliche Opposition wurde nur von der Sozialdemokratie gemacht, Nachdem Pfannkuch sich sieben Jahre in der Fremde tion und Organisation stand er um so eifriger seinen Mann. deren Einwendungen vom Genossen Noste vertreten wurden. umgetan hatte, trieb ihn die Liebe zur bergwaldumrauschten Doch sollte auch seine Stellung als preußischer Eisenbahn- Noste wies insbesondere darauf hin, in welch unwürdiger Weise Heimatstadt um die Jahreswende 1866/67 wieder nach Staffel arbeiter nicht von ewiger Dauer sein. Ein nationalliberales die eingeborenen Arbeiter bei den Bahnbauten behandelt zurüd. Auch über seine furhessische Heimat war inzwischen Lokalblatt hatte durch seine vehementen Angriffe auf die Ar- werden. Diese Erscheinung trete überall in den Kolonien zutage. der Sturm der Geschichte hinweggegangen. Der letzte der beiterbewegung Aufsehen und Entrüstung erregt. Es gelang, Wie wir im vorigen Jahre die Mezeleien in Südwest afrita furhessischen Duodezdespoten war bei dem preußisch öfter- den betreffenden Redakteur zu einer öffentlichen Disfuffion erlebt haben, so liegen jetzt Berichte vom Bau der Kamerunbahn vor, reichischen Konflift so unbesonnen gewesen, sich auf die Seite herauszufordern. Im Thaliatheater fand der öffentliche aus denen hervorgeht, daß die Schachtmeister, also die Mittels­Desterreichs zu neigen. war die prompte Antwort des preußischen Königs, und der Waffengang statt, zu dem je 600 Einlaßkarten für die Sozial- männer der Bauunternehmer, in geradezu scheußlicher Weise die demokratie und die Bürgerlichen ausgegeben wurden. Als eingeborenen Arbeiter ausbeuten und mißhandeln. Das könne depoffedierte Landesvater verschwand von der Bildfläche, Wortführer der Partei trat Pfannkuch auf. Mit dem Erfolg, nicht bei den Sozialdemokraten Luft erweden, die im kapitalistischen  nachdem er vorher sein Hausvermögen, an dem Schweiß daß auch die bürgerliche Presse die schmähliche Niederlage des Intereffe liegenden Eisenbahnbauten zu fördern. nachdem er vorher sein Hausvermögen, an dem Schweiß Der stellver­und Blut so vieler Landesfinder flebte, vorher in Sicherheit nationalliberalen Rämpen zugestehen mußte, dem sein Für tretende Kolonialfekretär, Herr Solf, gab zu, daß der Regierung gebracht hatte. Die Arbeiterbewegung lag in der boruffifizierten fur- wit denn auch sein Amt fostete. Aber auch Pfannkuch wurde ein Teil dieser Fälle bekannt sei. Er bertrat aber natürlich den nunmehr aus seiner Stellung herausgeekelt. Raum hatte er Standpunkt, daß solche Schönheitsfehler tapitalistischer Unterneh­Hessischen Residenz damals noch in den Windeln. Wohl existierte ein Häuflein von Arbeitern, das bereit war, sich dem als Expedient und Redakteur eines sozialdemokratischen mungen nicht gegen deren Notwendigkeit sprächen. Die Vorlage vier Jahre zuvor gegründeten Allgemeinen Deutschen   Ar- Kopfblattes in Kaffel eine neue Tätigkeit gefunden, als das wurde schließlich der Budgetkommission überwiesen. beiterverein anzuschließen, allein die Zahl dieser Klassen. Schandgefeß mit der übrigen Parteipresse auch das Kasseler bewußten war noch sehr gering. Ein sogenannter Arbeiter- Ropfblatt hinwegfegte. Pfannkuch eröffnete nunmehr ein Ge­bildungsverein, in dem die Kasseler Arbeiter ihre geistigen schäft, dessen winziger Bureauraum zugleich eine Art Rechts­Bedürfnisse zu befriedigen suchten, stand unter der Leitung bureau wurde, in dem sich auch manches Bäuerlein natür eines Pfarrers und eines Literaten, und war schon durch die lich unentgeltlich in seinen Nöten beraten ließ. Satte es die Partei im Wahlkreise Kaffel- Melsungen 1877 statutarische Bestimmung, die die Erörterung sozialer und politischer Probleme verpönte, hinlänglich als Versimpelungs. bereits auf 4507 Stimmen gebracht, so brachte die Wahl von institut gekennzeichnet. Den gerade deshalb vorhandenen Drang 1881 wie überall einen Rückschlag, der aber 1884 bereits der Arbeiterschaft nach politischer Betätigung suchte ein alter wieder ausgeglichen wurde. Und dann ging es unaufhaltsam Achtundvierziger und Kantönlipatriot, ein Buchhändler feines borwärts mit der Stimmenzahl, trop aller Schikanen der Glend heute noch im Deutschen Reich, dessen Sozialreform von den Zeichens, dadurch in seine Segel einzufangen, daß er die sozialistengesetzlichen Zeit, die auch Pfannkuch eine Gefängnis. Prozentpatrioten bis über den Schellendaus gepriesen wird, bei den 1884 bis 1887 tam Heimarbeitern zu finden ist. Gibt es doch in der Rhön  , dem Gründung einer Hessischen Volkspartei" mit partitularistisch- strafe von sechs Wochen eintrug. demokratischen Bestrebungen betrieb. Hier nun fonnte Pfannkuch als Vertreter des sechsten Reichstagswahlkreises hessischen Berglande, noch Heimarbeiterlöhne, die 8,50 m. wöchent­Pfannfuch die in der Fremde erworbene politische Aufklärung zum erstenmal in den Reichstag  , dem er von 1898 bis 1906 lich und weniger betragen. Leider suchen alle bürgerlicher Parteien die Heimarbeit aufrechtzuerhalten, der sie eine falsche Aureole als fruchtbringend nügen. In jener Versammlung, wo das Kind als Vertreter Magdeburgs abermals angehörte. Nachdem Pfannkuch bereits seit Jahren reger Mitarbeiter Hort des Familienlebens andichten. Schmidt konnte darauf hin­flein- und pfahlbürgerlicher Konfusion aus der Taufe gehoben werden sollte, setzte Pfannkuch durch sein energisches Ein- gewerkschaftlicher Blätter gewesen war, ging er 1892 als Re- weisen, daß selbst Hirsch- Dundersche Arbeiter mit dieser Stellung­greifen eine mit großer Mehrheit angenommene Refolution dafteur der Holzarbeiterzeitung" nach Hamburg  . Im Jahre nahme der bürgerlichen Parteien höchst unzufrieden sind. Am Dienstag geht die Debatte weiter. durch, die zum Anschluß an den Allgemeinen Deutschen 1894 wurde er dann in den Parteivorstand gewählt, dem er Arbeiterverein aufforderte. Damit war Pfannfuch zugleich auch heut noch angehört. Seit 1899 wirft er auch als eifriges die Führerschaft der einsetzenden Kasseler Arbeiterbewegung Mitglied der Berliner   Stadtverordnetenfraktion. So steht Pfannkuch vor uns als einer der Alten in der zugefallen. Ein Vierteljahrhundert lang stand von nun ab Pfannkuch Partei, die von der Bife auf gedient haben, deren Aufsteigen zu verantwortungsvollem in der vordersten Reihe der Arbeiterbewegung der neu- aus bescheidensten Anfängen geschaffenen Provinz Hessen- Nassau  . Das schlichte Heldentum Parteidienst zugleich ein Merkzeichen ist des Aufstiegs der seiner Bartei- und Kulturarbeit gleicht aufs Haar der ver- Arbeiterbewegung. Mit den Alten, die die Jahre der Ent­Dienstlichen Pionierarbeit, die in den verschiedensten Teilen widelung in zähem Kampfe miterlebt haben, bringen auch die Deutschlands   von so vielen Gleichstrebenden geleistet wurde. Jüngeren dem Parteiveteranen ihren herzlichsten Glück­Heute, wo die Partei so groß geworden ist, wo die Partei- wunsch dar! Möge es Wilhelm Pfannkuch   beschieden sein, noch organisationen ihre Mitglieder nach vielen Hunderttausenden und die Gewerkschaftsorganisationen nach Millionen zählen, manches Jahr im Dienste der Partei zu wirken, möge er bermag sich der jüngere Genoffe kaum noch ein Bild zu machen noch manchen stolzen Erfolg des deutschen   und des internatio­der unter den oft tragikomischsten Schwierigkeiten zu nalen Proletariats miterleben! Leistenden Kleinarbeit, die in jenen ersten Jahrzehnten der

ſozialiſtiſchen   Arbeiterbewegung bewältigt wurde, und deren Fürforge des Reiches für Kolonial­kapitaliſten und für Heimarbeiter.

Der Gesezentwurf über die Heimarbeit unterlag in weiter Lesung der Beratung. In der Kommission war es den Sozialdemokraten nicht gelungen, Regierung und Mehrheit von der Notwendigkeit gründlicher Abhilfsmittel gegen das Glend der Heimarbeiter zu überzeugen. So entspricht die Vorlage in ihrer jeßigen Gestalt denn auch durchaus nicht den Anforderungen, die im Interesse der Heimarbeiter an fie gestellt werden müssen. Genosse Robert Schmidt wies bas in der Generafdebatte nach, indem er an einer Anzahl Tatsachen zeigte, welch grauenhaftes

Die Rede

Rede

Sir Edward Greys.

Der englische   Minister des Auswärtigen hat die mit großer Spannung erwartete Rede im englischen Unterhause Montagnachmittag gehalten. Die Nede läßt zwei Bunfte deutlich erkennen: Die Verschärfung der Beziehungen zwischen England und Deutschland  , die sich nicht weniger als dreimal zur afuten Kriegsgefahr steigerte, ist zwar in erster Linie eine Folge der drohenden Geste" von Agadir  , sodann aber eine Folge des unehrlichen und zwei­deutigen Spiels der Diplomatie. Sir Edward Grey   erklärt das schroffe Auftreten der englischen   Regierung in der zweiten Hälfte des Juli damit, daß England ohne iebe nformation bon der deutschen   Re­gierung geblieben war. Und in der Tat ist es böllig unverständlich, warum Herr v. Riderlen dasselbe zweideutige Spiel, das er der deutschen   öffentlichen Meinung gegenüber trieb, auch der englischen   Regierung

befcheidene Zeilerfolge dennoch die Summe jener Energie er­gaben, die das deutsche Proletariat in schwerster Zeit zu ent­wickeln vermochte und die es in den Stand setzte, den brutalſten Tücken des Sozialistengesetzes zu trogen. An fich haben die beiden Gesetzesvorlagen, die am Montag Bornehmlich unter den Schneidern, Schuhmachern, Tabat- den Reichstag beschäftigten, nichts miteinander zu tun. Aber gegenüber beliebte. Auf der anderen Seite versteht ein arbeitern und den Schmieden der Henschelschen Maschinen- fie werfen doch in ihrer Gegenüberstellung ein interessantes Schlags diplomatisch unangefränfelter Verstand freilich nicht, warum fabrik fand Pfannkuch den Stamm seiner rührigen Mit licht auf den Kurs, den das Reichsschiff gegenwärtig steuert. Daß sich die englische   Regierung diese Aufklärung nicht durch eine