5« Hmblick auf 5en SSn Sir EKvarZ ausgedruckten Wunsch können wir aber nicht völlig einsehen, wie er bei dem gegenwärtigen Stande der Besprechung unsere Forderungen als offenbar unmögliche bezeichnen kann, ohne daß er weih, was wir unser- seits Frankreich auf politischem Gebiet und in kolonialer, territo- rialer Beziehung anzubieten beabsichtigen. Mit Rücksicht auf die formelleVerpflichtungderGeheimhaltung, welche wir übernommen haben, ist es nicht möglich, auf Einzel» h e i t e n einzugehen. Aber da die eventuell auszutauschenden Ge- biete ausschließlich deutsche und französische sind, so glauben wir nicht, daß speziell englische Interessen berührt werden könnten, und es erscheint ratsam, es den beiden unmittelbar be° teilig t'en Parteien zu überlassen, den Wert der even- tuell auszutauschenden Objekte abzuschätzen. Die unfreundliche Kritik von englischer Seite muß offenbar die Unterhandlungen er- schweren. Auf der anderen Seite würde eine öffentliche Er- klärung, daß England einen erfolgreichen Abschluß der französisch-deutschen Unterredungen gern sehen würde, einen höchst wohltätigen Einfluß auf ein günstiges Resultat ausüben, daS wir auf das ernsthafteste erhoffen. Wir wünschen auf das aufrichtigste, alle Reibungspunkte, die wir mit Frankreich in der kolonialen Sphäre, besonders in Afrika , haben, zu vermindern, und hoffen, daß eS schließlich möglich sein wird, sie gLnnzlich ver- schwinden zu lassen. Selbst wenn dies geschehen sollte, können wir nicht auf Schaffung intimer Beziehungen mit Frank- reich hoffen, aber wir glaubten, daß es die Ursache häufig wieder- kehrender Spannung beseitigen würde. Wenn die Wünsche Eng- l a n d S in derselben Richtung liegen, so würde der beste Weg, dieses Resultat zu erlangen, sein, einen beruhigenden Einfluß auf die öffentliche Meinung in Frankreich auszuüben, welche gerade jetzt durch halbe Wahrheiten und ungenaue Erklärungen beträchtlich erregt worden ist. Der Ton dieser Mitteilung war durchaus freundschaftlich sowohl für Frankreich als auch für uns und ich würdigte sogleich den freundschaftlichen Ton» in dem die Mitteilung abgefaßt war. Der deutsche Botschafter und ich hatten noch einige weitere Gespräche allgemeiner und informierter Natur, in deren Verlauf er einiges Bedauern über die Art und Weise ausdrückte, in welcher unsere öffentliche Meinung zu feindlichen Schlüssen über das deutsche Vorgehen verleitet worden sei. Ich fragte ihn, was denn anders erwartet werden konnte, wenn die deutsche Re- gierung plötzlich ein Schiff nach Agadir sende, einem geschlossene» Hafen, der an der Westküste Marokkos der geeignetste Platz für eine Flottenbasis sein soll. Natürlich habe diese Aktion die britische öffentliche Meinung in Bewegung gesetzt. Ich wies darauf hin, daß wir nach meiner im Namen der britischen Regierung ihm abge- gebenen Erklärung von der deutschen Regierung keinerlei Mitteilnng vor dem 24. ljuli erhalten hätten und selbst dann sei die Verneinung jeglicher Ab- ficht, eine Flottenbasis zu schaffen, in einer Form erfolgt, von der ich keinen Gebrauch machen konnte, um den Argwohn zu be- schwichtigen, der hier erweckt worden war. Ich schlug dem Bot- schafter vor, und er nahm diese Anregung sehr herzlich auf, daß wir diesen Punkt nicht weiter verfolgen sollten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß diese neueste deutsche Mitteilung als ein neuer Ausgangspunkt genommen werde und daß wir nicht auf die Dinge zurückgehen brauchten, die zu gegenseitigen Beschnldi- gungen führen müßten. An Nachmittag desselben Tages gab Pre- mierminister A s q u i t h seine Erklärung im Untcrhause ab, und jeder, der diese Erklärung liest, wird sehen, daß der Geist, in welchem wir die Sache in der Oeffentlichkeit erörterten, dem Geist entsprach, in welchem wir uns einander soeben genähert hatten, von jenem Tage ab gab es keine weitere» Schwierigkeiten zwischen uns und der deutschen Regirrung. taira und Paul Carfargue. Von KarlKoutSkh. Vor wenigen Wochen noch, am 1. November, oui dem Kongreß unserer französischen Genossen zur Revision des Or- ganisationsstatuts ihrer Partei, nahm Paul Lafargue in energischer und bedeutsamer Weise an der Debatte teil. So- eben bringt uns der Telegraph die Trauerkunde, er sei mit seiner Lebensgefährtin freiwillig aus dem Dasein geschieden. um körperlichem und geistigem Verfall zu entgehen! Eine überraschende und erschütternde, aber nicht niederdrückende Kunde. Das Abscheiden des tapferen Paares erinnert an jene altgermanischen Helden, die sich von Freundeshand mit einem Speer durchstoßen ließen, sobald sie fühlten, daß die Gebrechlichkeit des Alters nahe, da sie nichts mehr fürchteten. als den„Strohtod", das langsame Hinsterben auf dem Siechenbett. Zu jenen alten Recken fühlte sich Lafargue stets durch eine starke Sympathie hingezogen. Die Vorzeit war ihm daS liebste Objekt seiner Studien. Seine Abstammung mag an der Hinneigung zu diesen Studien nicht unbeteiligt gewesen sein. Er wurde von französischen Eltern am 15. Januar 1842 in Santiago auf Kuba geboren. Die Mutter seines VaterS war eine Mulattin von Sankt Domingo, der Vater seiner Mutter ein Jude. Abraham Armagnac: endlich die Mutter seiner Mutter eine Indianerin! So berichtet wenig- stens Eh. Verecque in seinem eben erschienenen„victionnairo ein eozialisme". Ich habe von der Abstammung seiner Mutter nie erzählen gehört, wohl aber wies er selbst gern darauf hin. daß er Negerblut in seinen Adern habe. Wie es sich mit seiner Abstammung auch verhalten möge. auf jeden Fall ergab die Mischung der Rassen ein treffliches Resultat: der Frohsinn und Optimismus des Negers mit dem Esprit und der Phantasie des Franzosen machten Lafargue zu einem der liebenswürdigsten und anregendsten Menschen, die ich kennen gelernt. Aber diese Liebenswürvig- keit hinderte ihn nicht, ein ebenso krafwoller wie zäher und unerbittlicher Kämpfer für eine große Sache zu sein. Und die seine wurde schon in frühen Jahren der Sozialismus. Mit neun Jahren kam Lafargue nach Frankreich , besuchte die Lyzeen von Bordeaux und Toulouse und studierte sckiließlich Medizin in Paris . Schon dort schloß er sich der republikanisch. sozialistischen Opposition gegen das Kaiserreich an und war einer der Organisatoren des Studentenkongresses zu Lllttich 1866. Außerdem nahm er an einer Demonstration gegen Napoleon III. teil. Grund genug, daß er von allen französi- fchen Universitäten relegiert wurde, was ihn nach England trieb, wo er seine inedizürischen Studien vollendete. Natur- stch blieb er daneben auch seiner politischen Tätigkeit treu, wurde Mitglied der Internationale und in ihr, wegen feiner Kenntnis des Spanischen , Sekretär für Spanien . Mit Marx krak er bald in engeren Verkehr, wurde sein Schüler und Freund und schließlich auch sein Schwiegersohn. Gatte seiner zweiten Tochter Laura. Es war eine ungemein beglückende und harmonische Ehe. die Lafargue einging— harmonisch auch in ihrem Aus- klingen. Nur in einem Punkte brachte sie dem jungen Paare schmerzliche Erfahrungen. Ihre beiden Kinder starben ihnen in zartem Alter, was Lafargue so erschütterte, daß er an der medizinischen Wissenschaft verzweifelte und der ärztlichen Praxis entsagte. Das geschah indes erst einige Jahre nach dem Jahre 1871. Dieses fand Lafargue im südlichen Frankreich , in Bordeaux , wo seine Eltern wohnten. Begeistert begrüßte er die Pariser Kommune , die ihm den Auftrag erteilte, für eine der Kommune freundliche Bewegung tätig zu sein. Damit hatte er keinen Erfolg und mußte schließlich froh'lein, daß es ihm gelang, mit heiler Haut nach Spanien zu flüchten. Dort schlug er seinen Wohnsitz auf und arbeitete für die Jnter- nationale, im Verein mit Pablo I g l e s i a s, der heute noch als unermüdlicher Kämpfer in Spanien wirkt. Vereint suchten sie dem Bakunismus entgegenzuwirken, der damals die Internationale unterminierte und in Spanien lebhaften Anklang fand. Auch hier hatte Lafargue keinen Erfolg. Trotz der zähesten und opfervollsten Tätigkeit gelang es ihm und seinen Freunden nicht, des Bakunismus Herr zu werden, der in Spanien eine seiner Hochburgen fand. Schließlich verließ Lafargue Spanien und wandte sich wieder nach England, wo er mit seiner Frau nun das gleiche Emigrantenelend durchzumachen hatte, das zwei Jahrzehnte vorher Laura Marx schon als Kind mit ihren Eltern in so hohem Maße erfahren mußte. Aber wie die Alten jungen, so zwitscherten die Jungen. Alle Enttäuschungen und alles Ungemach vermochten ihre Siegeszuversicht nicht zu brechen. Und endlich kamen auch wieder bessere Tage. Die Ar- beiterbewegung in Frankreich begann sich am Ende der sieb- ziger Jahre von dem Schlage zu erholen, den ihr die Nieder- läge der Kommune versetzt hatte. Sogleich war Larfargue dabei, auf die französischen Arbeiter im Sinne des Marxismus zu wirken, den er aufs gründlichste studiert hatte. Einen tat- kräftigen Genossen fand er dabei in Jules Guesde , der seit 1876 in Paris für den Sozialismus tätig war und den unser deutscher Genosse Karl Hirsch dort dem Marxismus zuführte. Im Jahre 1886 kam Guesde nach London und war mit Lafargue bei Marx , wo das Progranim der niarxistischen Partei, des parti ouvrier fransais, formuliert wurde. Nach der Amnestie der Kommunarden 1882 kehrte Lafargue nach Paris zurück, wo er schon 1883 die Freiheit der Republik durch eine Verurteilung zu sechs Monaten Ge- fängnis wegen einer Rede kennen lernte. Er ging von nun an vollständig im Tageskampfe durch Presse und Reden auf, was ihm bald weitere Anklagen und 1891 wieder eine Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis brachte. Als Protest gegen diese Niedertracht wählten ihn die Genossen von Lille in die Kammer, wo er mit Geschick und Energie unsere Sache verfocht. leider nicht lange, denn die Regierung, der er sehr unbequem war, änderte seinen Wahl- kreis und gestaltete diesen derartig, daß Lafargue bei der nächsten Wahl 1893 nicht wieder gewählt wurde. Seitdem saß er nicht mehr in der Kammer, und er drängte sich auch zu keinem Mandat. Er hatte wohl die Empfindung, daß seine Eigenart ihm außerhalb des Parlaments eine vollere Entfaltung seiner Kräfte ermögliche. Er ist seitdem hauptsächlich als Schriftsteller, namentlich aber als Theoretiker der Partei, tätig gewesen. Dem histori- schen Materialismus galt sein Hauptinteresse; ihn praktisch anzuwenden, sowohl in der Kleinarbeit des Tages wie in der historischen Forschung, darin sah er seine Hauptaufgabe. Auf seine urgeschichtlichen Forschungen wurde schon eingangs dieser Zeilen hingewiesen. Aber dabei blieb er nicht stehen. Auch über die Geschichte der französischen Revolution hat er wertvolle Beiträge geliefert und seine Literaturkritiken, über Viktor Hugo. Zola, Daudet usw., waren ebenfalls sehr be- deutend. Dabei wurde er niemals ein trockener Gelehrter. Immer humorvoll, immer voll Geist und Scharfsinn, war er ein Meister der politischen Satire, und sein„Recht auf Faulheit " hat ihn vielleicht bekannter und populärer gemacht, als alle seine wissenschaftlichen Arbeiten. Mehr über diese zu sagen, ist in den flüchtigen Zeilen, die ich unter dem ersten Eindruck der Trauernachricht hin- schreibe, nicht möglich. Genug, er war nicht bloß für den französischen, sondern für den internationalen Sozialismus einer unserer Meister. Nach Marx und Engels war auch er mein Lehrer, und ich darf wohl bei dieser Gelegenheit ihm persönlich den Zoll der Dankbarkeit aufs Grab legen für die Fülle von Wissen und Einsicht, die ich ihm verdanke. Weniger als über Paul läßt sich über Laura Lafargue sagen, die zweite Tochter von Karl Marx , die ihm 1845 ge- boren wurde. Sie war keineswegs eine weniger reiche Natur als ihr Gatte, nicht weniger charakterfest, nicht weniger unserer Sache ergeben, nicht weniger voll politischen Interesses und Verständnisses. In der Kenntnis des deutschen Sozialismus war sie ihrem Gatten sogar überlegen. Aber sie scheute die Oeffentlichkeit. war für unsere Sache immer nur im stillen. unscheinbar tätig. Ihre Hauptbegabung war die sprachliche. Sie meisterte die verschiedensten Sprachen mit gleicher Leichtigkeit und das Uebersetzen wurde ihre liebste Arbeit. Namentlich als Ueber- setzerin deutscher Gedichte, z. B. von Heinrich Heine , ins Englische , hat sie bedeutendes geleisi-t. wnch vor zwei �abren veröffentlichte sie eine französische Uebersctzung von Marx ' „Kritik der politischen Oekonomie" in vollendeter Form; eine Leistung, die in jeder Beziehung zu den schwierigsten gehört, und die nicht hätte ahnen lassen, daß diejenige, die sie voll- bracht, so bald freiwillig auf jedes weitere Wirken unter uns verzichten werde, um dem Verfall des Alters zu entgehen. Laura Lafargue ist offenbar in voller Kraft von unS geschieden, weil»Zr das Leben ofjne den Gefährten« mit dem sie mehr als vier Jahrzehnte in innigstem Verein gekämpft, unerträglich erschien. Schmerzlich werden wir die beiden vermissen, als Freunde, als Kameraden, als Lehrer. Und doch, so hart der Schlag, liegt ein versöhnendes und erhebendes Moment in der stolzen Art, in der sie dem Tode wie dem Leben in gleicher Weise ihre Verachtung bezeugten. Keine schmerzliche Erinne- rung an Siechtum, an Verfall, an Senilität, trübt das An- denken an sie. Nur mit freudigen, erhebenden Eindrücken ist unsere Erinnerung an sie verbunden. Sie sind wirklich in Schönheit gestorben, um so schöner, weil ohne jede Pose, so einfach und schlicht, so wahr und groß, wie sie gelebt. Die Todesnachricht. Paris , 27. November. (Privattelegramm de?„Vorwärts".) Gestern früh wartete der Gärtner des kleinen Landhauses in Dreveil, einem Landort in der Nähe von Paris , vergebens auf das gewohnte Erscheinen des Ehepaares Lafargue . Unruhig ge- worden, öffnete er das Schlafzimmer. Lafargue lag tot ausgestreckt auf dem Bette, seine Frau Laura saß entseelt in einem Fauteuil. Auf dem Tische lagen Briefe und eine Depesche an Edgar L o n g u e t, ihrem Neffen und Enkel von Karl Marx . Der Brief Paul Lafargues lautet: „Gesund an Leib und Geist gab ich mir den Tod, bevor das unerbittliche Greisenalter einen Teil des Vergnügens und der Freude des Daseins nimmt und mich der physischen und geistigen Kraft beraubt, meine Energie lähmt, meine Sinne bricht und mich zur Last für mich selbst und die anderen macht. Seit Jahren habe ich mir das Versprechen gegeben, das 7l>. Lebensjahr nicht zu überschreiten. Ich habe die Jahreszeit für meinen Abschied aus dem Leben längst bestimmt und die Ausführung meines Ent- schlusses vorbereitet, nämlich eine Einspritzung von Zyankali. Ich sterbe mit höchster Freude, die mir sie Gewißheit bereitet, daß die Sache, der ich 45 Jahre meines Lebens gewidmet habe, in nicht allzu ferner Zukunft triumphieren wird. Es lebe der Kommunis- mus, es lebe der internationale Sozialismus!" IflaroltkofrageD. Eine vernünftige Maßregel. Wie offiziell mitgeteilt wird, tritt der Kreuzer„Berlin�, nachdem in Agadir alles ruhig und keine Gefahr für Leben und Eigentum von Deutschen mehr vorhanden, über Casablanca und Tanger die Heimreise an. Das Kanonen- boot„Eber" wird die„Berlin " nach Casablanca und Tanger begleiten und sich dann wieder auf die westasrikanische Station begeben. DaS Märchen von der Siedelungskolonie. Hamburg , 27. November. Iii der heutigen Gesellschafter» Versammlung der Hamburg -Maroklanischen Gesell» s ch a f t m. b. H. legre die Verwaltung den Bericht über die bis- herige Tätigkeit der Gesellschaft, die Interessen hauptsächlich im südlichen Marokko verfolgt, vor. Die Verwaltung ist der An» ficht, daß nach den bisherigen von ihr an Ort und Stelle vor- genommenen Ermittelungen aus Gründen deS Klimas und der Bodenbeschafsenheit eine Ansiedelung deutscher Bauern in Südmarokko(Susgebiet) nicht Ausficht auf wirtschaftlichen Erfolg bieten würde, und daß andererseits auch zurzeit der Nachweis fehlt, daß die Boraussetzungen vorliegen, die eine lukrative Plantagenwirtschaft ermöglichen. Die Versammlung be- schloß daher, einstweilen von dem Erwerb landwirtschaftlicher Jnter« essen in Südmarotko abzusehen........ Was das Erzvorkommen in Südmarolko anlangt, so hat die Gesellschaft aus Grund reichhaltiger Erzproben eine Reihe Mgu Fundorten angemeldet. Die unsicheren Verhältnisse haben aber bis- lang eine genaue Nachprüfung der Mächtigkeit und Abbauwürdigkeit der betreffenden Lager ver- hindert. Die Gesellschaft ist daher auch davon über» zeugt, daß keine der anderen in Südmarokko tätigen bergbaulichen Jmeresseimngruppen Lager entdeckt hat. deren Abbauwürdigkeil ini großen heute schon»ach« g e w i e s e n ist. Da jedoch verichiedene Umstände daraus hinweisen. daß sich— so wenig hierüber auch heute f e st st e h t—* in Südinarokko wirklich abbauwürdige Erzlager finden, und da ferner durch da« Marokkoabkommen, dessen Abschluß von der Gesellschaft begrüßt wird, eine Konsolidierung auch der südmarokkanischen Ver- hältnisse zu erwarten ist. die«in sachgemäße« Weiterarbeiten gestatten wird, beschloß die Gesellschaftervedammlung, wie bisher das be- treffende Gebiet durch Fachleute untersuchen zu lassen und die für die Fortführung der Tätigkeit erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Verhandlung in Frankreich . Paris , 27. November. Wahrscheinlich wird die Beratung Aber das deutsch -französische Abkommen in der Kammer am 6. oder?. Dezember beginnen können. Vermutlich werden drei Sitzungen genügen, die Debatte zu erschöpfen. Der Senat wird voraussichclich seinen Beschluß so fassen, daß der Vertrag noch vor Ende des Jahres in Kraft treten kann. politifcke(leberNcbt. Berlin , den 27. November ISN. ReichStagsauflösung in Sicht? Als Termin für die Auflösung des Reichstages ist, wie die..Militärpol. Korrespondenz" versichern zu können glaubt, Mittwoch, der 6. Dezember, in sichere Aussicht genommen. Reichsverband und Haiisabund. Die Konservativen hatten zum Sonntag in Hannoder eine Demonstrationsversammlung einberufen, in der der Reichsverbandsgencral v. L i e b e r t über die Sozialdemokratie und die bürgerlichen Parteien sprach. Liebert arbeitete mit den bekannten Reichsverbaudsargumenten. besonders goß er die Schale seines Zornes über den Präsidenten des Hansa- bundes aus. Nach Ansicht des Rcichsverbandsgenerals be- deutet die Aufstellung von 220 Kandidaten des Hansabundes eine Zerrüttung aller Wahlkreise und damit einen Triumph der Sozialdemokratie. Der Aergcr des großen Reichsverbandsstrategen dürfte eine seiner wesentlichen Ursachen darin haben, daß ihm durch die Gründung des Hansabundes verschiedene Geldquellen ver- schlössen worden sind. Wie die Dinge liegen, wird der Reichs- verband als konservative Wahlagitationszentrale nicht anders können, als im Wahlkampf seine Agenten anch gegen den Hansabund mobil zu mache«, und damit würde der Reichs- verband natürlich neuerdings den Beweis dafür erbringen, daß er seine Aufgabe nicht etwa einzig darin erblickt, den Kampf gegen die Sozialdemokratie zu führen, sondern daß er alles niederringen will, was nicht bereit ist. im konservativen Fahrwasser zu segeln. Es ist ein höchst gelungener Witz, daß sich der Rcichsvcrband jetzt gegen jene Kreise wendet, die eifrig mitgeholfen haben, ihn groß zu ziehen. Außer Herrn v. Liebert räsonierten auch Herr v. Kröcher. der antiseinitische Abgeordnete und Amtsgerichtsrat Lattmann, der Generalleutnant v. Wrochem und Herr Diederich Hahn
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