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sich in auffallender Weise. Sie sind, wenngleich häufig in außenstehenden Antworten nicht günstiger lauten werden. E3 der Darstellung übertreibend, doch zumeist fachlich gerecht- herrscht darum eine große Aufregung unter den Bergleuten fertigt. Der Grund zu diesen bedauerlichen Erscheinungen und zwar nicht nur in Pas de Calais , sondern auch im liegt vornehmlich in ungenügender Belehrung und mangel beckens die in Bens aufgestellten Forderungen ebenfalls Norddepartement, da die Arbeiter dieses Kohlen­bafter Beaufsichtigung, sowie der zu nachsichtigen Beur­theilung solcher Delikte. Dieser Angelegenheit ist daher volle abend erwarten. Auch die Kohlenarbeiter des Loire Des zu den ihrigen gemacht haben und die Antwort darauf Sonne Beachtung zuzuwenden, und sind gegen Ausschreitungen| partements regen sich und wollen nächsten Sonntag in der der bezeichneten Art die strengsten Maßnahmen zu treffen. Arbeitsbörse von St. Etienne eine Versammlung abhalten, in Jusbesondere sind Offiziere, welche ihre Untergebenen gröb- der sie, den eben eingetroffenen Nachrichten zufolge, nicht nur die lich mißhandeln, sowie Kommandanten, welche dawider nicht Forderungen der Grubenarbeiter von Pas de Calais zu den energiſch Abhilfe zu ſchaffen wissen, als zur Kommandoführung ihrigen machen, sondern in erster Linie auch den achtstündigen ungeeignet anzusehen und demgemäß zu qualifiziren. Zu Arbeitstag verlangen wollen. Man hält somit einen nächst sind Ende September dieses Jahres, dann am arbeiter für wahrscheinlich und zwar für um so wahrschein Generalstreit der französischen Gruben= Schlusse jedes Duartals von dem Militär- Territorial- licher, als auch die belgischen Grubenarbeiter bereit sind, für eine Kommando in besonderen Nachweisungen die in ihren Be- zehnprozentige Lohnerhöhung zu streiken. Inzwischen schießen, reichen anläßlich von Mißhandlungen verfügten gerichtlichen ehe man noch weiß, ob nicht noch in letter Stunde ein und disziplinaren Bestrafungen von Offizieren und bei Schiedsgericht angerufen werden wird, die Kohlen­solchen bemerkenswerthen Fällen auch bei Unteroffizieren preise enorm in die Höhe. Die Unternehmerbande weiß doch unter kurzer Darstellung des Thatbestandes dem Reichs von allem Profit zu ziehen! Kriegsministerium zur Kenntniß zu bringen." Solche Erlasse bringen leider wenig Nuzen, wie die Erfahrung bei uns deutlich zeigt. Wenn nicht das System um gewandelt wird, ist an eine Abstellung der Mißstände nicht

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zu denken,

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Der Jahreskongreß der franzöfifchen Arbeiter partei, der voriges Jahr in Marseille tagte, wird dieses Jahr in Paris zusammentreten und zwar am 7. Oftober. Die Tagesordnung ist:

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1. Die Arbeiterpartei und die letzten Wahlen. 2. Die Aktion der Gewählten der Arbeiterpartei in

der Kammer und im Lande.

3. Die sozialistische Propaganda und Organisation auf dem Lande.

4. Die Finanzen der Partei.

5. Neuwahl des Nationalraths.

Die Einladungen zu diesem 11. nationalen" Kongreß find von den beiden Sekretären der Arbeiterpartei: Guesde

und Lafargue unterzeichnet.

Dann war Elia junior als Schiffsagent u. f. w. thätig", stahl nebenbei seinen besten Freunden Geld und Uhren, erhob gefälschte Werthsendungen auf der Post, schwelgte mit Dirnen und verspielte das Geld feines Vaters, wie die Mitgift seiner inzwischen heimgeführten schönen jungen Frau. Nach seiner ersten Verurtheilung zu drei Monaten schob Papa sein Söhnchen nach Buenos- Ayres ab, wo der Taugenichts es keine vierzehn Tage lang aushielt. Gr fehrte nach Italien zurück und orga­nifirte seine neue Thätigkeit, bei welcher er zweifelsohne Spieß­gesellen gehabt hat. Elia lebte, wie gesagt, herrlich und in Freuden und unterhielt in allen größeren Städten Freundinnen in luxuriös ausgestatteten Wohnungen; bei vielen derselben fand man auch gestohlene Koffer. Dem Verhafteten begegnete man seltsamer Weise(?) mit einer unbegreiflichen Rücksicht; als man ihm zum Beispiel ein dem General Maloria ge­höriges Pincenez, das er auf der Nase trug, konfiszirte und Elia absolut einen Kneifer verlangte, so beeilte fich der Polizei­tommissar, ihm einen neuen Kneifer zu kaufen. Schon jetzt weisen übrigens gewisse Blätter darauf hin, daß der Fall in das Gebiet der Kleptomanie"(?) fallen dürfte, so daß eine endliche Freisprechung nicht unwahrscheinlich sei."

Sie sind ja alle Kleptomanen", die Panamisten, die Depotdiebe, die Sommerfeld und Wolff!

Der Streit im Pas de Calais , an der belgischen Grenze, ist inzwischen beschlossen worden und wird nächsten Montag beginnen. Und es wird weiter gemeldet, daß die vermuthlich durch Militär, was leicht zu Konflikten führen Grubenbesizer am Montag die Gruben absperren" wollen, Friedrich Engels , der Nestor der sozialdemokratischen könnte. Auch im Nord- Departement soll der Ausstand am Partei weilt in Berlin . Wie den Parteigenossen bekannt, hat Montag anfangen, so daß an der ganzen Nordgrenze Engels anfangs August von London , seiner zweiten Heimath, Frankreichs gegen Belgien hin, wo ebenfalls der Aus- aus sich nach der Schweiz begeben und in Zürich als Ehren­bruch des Streits bevorsteht, die Grubenarbeit eingestellt präsident der letzten Tagung des internationalen Arbeiter­fongresses beigewohnt; von der Schweiz , wo er sich einige

wäre.

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wird uns von Ort und Stelle geschrieben, daß die Berichte am Mittwoch Abend als Ehrengast in einer glänzend ver­Zu den ,, Kravallen" der englischen Bergarbeiter Wochen aufhielt, bereiste er mit Bebel Desterreich; Wien sah ihn der Zeitungen über Gewaltthätigkeiten der Arbeiter ent- laufenen sozialdemokratischen Parteiversammlung. Heute, Sonn­weder ganz erlogen oder schamlos übertrieben sind; daß abend Nacht, kam er in Berlin an. namentlich das Reuter'sche Bureau, dem das Wolff'sche Seit fünfzig Jahren betritt Friedrich Engels heute Berlin feine Nachrichten entnimmt, systematisch lügt; und daß bei zum ersten Male. Aus der damaligen Kleinen Beamten- und den Zusammenstößen mit der bewaffneten Macht die Ar- Garnisonsstadt ist in dem verflossenen halben Jahrhundert die ge= beiter durchweg der angegriffene Theil waren. Nun- das waltige Metropole geworden, auf beren arbeitende, revolutionäre hatten wir nicht anders erwartet. Nähere Nachrichten sind Man sieht, es sind lauter praktische Fragen, mit denen uns in Aussicht gestellt. Die Sache der Arbeiter steht Bevölkerung die Augen aller Profetarier gerichtet sind. Im unsere Genossen in Frankreich sich beschäftigen. Jahre 1842 genügte Engels hier als Kanonier seiner militärischen schreibt man uns. Wir wünschen das Beste. Sie find gut" der unfruchtbaren Wortstreitigkeiten und theoretischen Silben­Dienstpflicht. ftechereien nachgerade müde geworden. Die letzte Wahl hat Abstimmung in Nottingham stimmten gegen die theil schehen! Das deutsche Bürgerthum erwachte, es machte seine Der englische Grubenarbeiter- Ausstand. Bei der Was ist in den legten fünf Jahrzehnten nicht alles ge­gezeigt, welche Macht dem Sozialismus zur Verfügung steht. weise Wiederaufnahme der Arbeit 92 348 Arbeiter, dafür Revolution von 1848, fein letzter fläglicher Versuch, sich der Re­Sie muß jetzt organisirt und disziplinirt werden, damit sie zur Geltung kommt und vorhandene Kräfte auch zweck- 51000; gegen das Schiedsgericht 141 485, dafür 486; gierung selbständig gegenüberzustellen, erstickte in der Blut- und mäßig verwendet werden. Geschieht dies, so ist dem gegen die Herabsetzung der Löhne 145 000, dafür 21 300. Eisenpolitik des Besiegten von Varzin , und der einft so bitter Sozialismus in Frankreich der Sieg sicher! Der Kongreß der italienischen Sozialisten in Gehaßte wurde der Nationalgöße der feist und behäbig ge­Reggio, dessen Beschlüsse wir demnächst vollständig mitzu- wordenen Bourgeoisie. theilen gedenken, ist mit einer großen öffentlichen Kundgebung Unter dem militärischen Glanz, in welchem das neue Deutsche geschlossen worden. Bemerkenswerth ist die Verhaltungsregel, Reich entstand, erwuchs aus unscheinbaren Anfängen die ge­welche für die Kammer- Abgeordneten beschlossen wurde:

den.

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Benoit Malon wird morgen in Paris beerdigt mer Im Namen der deutschen Sozialdemokratie wird Leo Frankl einen Kranz auf dem Grabe des todten Genossen nieberlegen. Malon ist 52 Jahre alt geworden. Im Jahre 1841 als Sohn eines armen Bauern bei 1. Die Parteivertreter haben sich geschlossen den waltige, völkerbefreiende Kraft, die dem Proletariat die ersehnte St. Etienne geboren, ging er, sobald er start genug war Bourgeoisvertretern gegenüber zu stellen; 2. haben in der und erhoffte Befreiung bringen wird. Neben den waffen­zum arbeiten, nach Paris , wurde Handlanger, Lastträger Rammer nur für sozialistische Biele einzutreten; 3. haben starrenden Bataillonen unseres herrlichen Kriegsheeres" erblühten und dann Färber. Mitte der 60er Jahre trat er an die durch einen gemeinsamen Schriftführer in lebhaftem Verkehr die Heerschaaren des kämpfenden, fiegesgewiffen Proletariats, Spitze eines Konsumvereins, 1868 wurde er Mitglied und mit der Gesammtpartei zu stehen; 4. müssen bei allen dem neben unseren dahingeschiedenen Vorkämpfern Lassalle und einer der eifrigsten Apostel der Internationalen Arbeiter- Reden im Parlament entschieden betonen, daß die Partei Mary Friedrich Engels die schneidigsten, geistigen Waffen ge Assoziation, was ihm eine Gefängnißstrafe von 3 Monaten teinerlei Zutrauen zu den von der Bourgeoisie zum Zwecke schmiedet hat. einbrachte. Das folgende Jahr( 1869) war er Delegirter ihrer Selbsterhaltung versuchten Reformen hat; 5. haben Wenn Friedrich Engels heute mit seinen 73 Jahren die auf dem Baseler Kongres, anderthalb Jahre später sich dem Urtheil der allgemeinen und der Provinzverſamm- Reichshauptstadt erblickt, so mag es ihm ein frohes und erhebendes Mitglied der Kommune. Nach der blutigen Mai- lungen unterzuordnen; 6. und sollen beim Ausbruch von Gefühl sein, daß aus der verknöcherten und verzopften Residenz Arbeitseinstellungen, namentlich am 1. Wai, sich auf ihren des Königs von Preußen aus dem Jahre 1842 jenes gewaltige woche flüchtete er, fand in Italie auf turze Beit ein Asyl, ward aber bald ausgewiesen und ausgewiesen und Posten begeben und alles daran sehen, daß der Ausgang lebte hierauf in der Schweiz , bis bie Amnestie der Kundgebung glänzend wird; 7. sollen keinesfalls für Proletarierheim geworden ist, welches ihn heute begrüßt als- ihm die Pforten der Heimath wieder öffnete. Malon hat eine Regierungsvorschläge stimmen; 8. und haben sich in jeder das sozialdemokratische Berlin . Geschichte der Kommune geschrieben und war schriftstellerisch Hinsicht an das sozialistische Parteiprogramm zu binden, sehr fruchtbar. Im Mai dieses Jahres nahm ein altes das thatsächlich und wesentlich das Programm einer Re­Halsleiden eine so gefährliche Wendung, daß der Luft volutionspartei ist.

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Soziale Uebersicht.

Die Berliner Gewerkschaften, Arbeitervereine,

röhrenschnitt gemacht werden mußte. An Genesung war Das Hamburger Echo" schreibt hierzu: Bürgerliche nicht mehr zu denken. Er wußte das, verlor aber keinen Blätter glauben bemerken zu müssen, daß die deutschen Augenblick seinen Gleichmuth und seine philosophische Ruhe. Kammer- Sozialisten" sich stets dagegen gewehrt haben, von Er arbeitete für seine Revue Socialiste " angestrengt und ihren Wählern so festlegende Vorschriften anzunehmen". Freien hilfs- und Orts Rrantentaffen, werden mit voller Geisteskraft bis zum letzten Tage. Für die Be- Thorheit! Die deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten nochmals dringend ersucht, die Adressen ihrer Vorsigenden und Kassenĭotale, sowie die Sprechstunden der ersteren wegung in Deutschland interessirte er sich besonders lebhaft, sind ausdrücklich auf das Parteiprogramm verpflichtet, anzugeben. Desgleichen wird gebeten, auch die Adressen der und Schreiber dieses verliert an ihm einen guten Freund. welches sie bindet, und wie jeder andere Parteigenosse dem Arbeitsnachweise der Gewerkschaften und deren Sprech­Noch vorgestern Morgen sah niemand, daß die Katastrophe von den Parteikongreffen aufgestellten Organisationsplane stunden an Hermann Faber SO., Grünauerstr. 6, mitzu­so nahe bevorstand. Der Tod nahm" dem Arbeiter der unterworfen. Das genügt! Es bedarf bei uns in Deutsch - theilen. Bis jetzt sind der Aufforderung vom Dienstag nur Arbeiter", wie er sich einmal genannt hat, buchstäblich die land nicht eines formellen Kongreßbeschlusses, unsere Ab- ca. 10 Gewerkschaften nachgekommen und wird nochmals Feder aus der Hand. geordneten zur Erfüllung ihrer Pflicht gegen die Partei dringend gebeten, die Adressen, behufs Aufstellung eines Adressen­In Benoit Malon hat das internationale Proletariat innerhalb und außerhalb des Parlaments anzuhalten. In verzeichnisses für die Berliner Gewertschafts- Rom­einen seiner edelsten und tüchtigsten Vorkämpfer verloren. Italien mag die Neuheit der Bewegung die erwähnten mission umgehend an obige Adresse einzusenden. speziellen Vorschriften gerechtfertigt erscheinen lassen, in der geschäfsführende Ausschuß der Berliner Gewertschaftskommission. Deutschland würden solche ein Nonsens sein.

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Aus

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Literarisches.

Von den französischen Grubenarbeitern. Achtung, Schuhmacher! Den Mitgliedern des Vereins Paris wird uns unterm 14. d. M. geschrieben: Wie die Dinge gegenwärtig stehen, schien ein Streit der Lumpengefinder. Unter den italienischen Panamisten, deutscher Schuhmacher beider Filialen diene hiermit zur Nach­Grubenarbeiter faft unvermeidlich zu sein. Nicht daß die Arbeiter die an den Gaunereien und Mantschereien der Banca richt, daß am Mittwoch, den 20. d. M., bei Feind, Weinstr. 11, ihn wollten; sie wollen nur nicht ihre Lage verschlimmert sehen Romana sich munter betheiligt haben, ist einer der am eine kombinirte Mitgliederversammlung stattfinden wird, um und wenn die Konjunkturen sich ihnen günstig zeigen, diefelben meisten Kompromittirten der Abgeordnete Elia. Wie die Stellung zu nehmen zu der vom Zentralvorstand geplanten Agitationstour. Ersuche deshalb die Kollegen zahlreich und ebenso zu ihrem Vortheil ausnüßen, wie dies die Unternehmer Alten sungen, so zwitschern die Jungen. Sein Sohn, ein pünktlich am Blaze zu sein. jederzeit thun. Und die Arbeiter thun dies mit um so mehr stolzes Mitglied der goldenen Jugend, ist soeben verhaftet H. Sperber, 1. Bevollm., Fil. I, Weidenweg 5. Recht, als bei schlechten Konjunkturen sie die ersten sind, die dar- worden, weil es sich herausstellte, daß er ein Haupt der unter zu leiden haben, sie es sind, die die Suppe auszueffen Eisenbahn- Räuberbande ist, die in den Wartesälen und Techico find provisorisch entlassen worden, nicht wegen Mangels Dreihundert Arbeiter des Arsenals in Stabilimento haben, welche die Unternehmer sich gegenseitig eingebrockt haben. Eisenbahnzügen Handgepäck u. s. w. stahl. Das Berliner an Arbeit, sondern, wie gemeldet wird, wegen des durch den Diese möchten sich aber nicht nur bei schlechten Zeitläuften an den Löhnen der Arbeiter schadlos halten, sondern auch bei gün- Tageblatt", das den alten Gauner Elia einen höchst ehren Streit in England bedingten Fehlens des nöthigen Materials. stigen die gedrückten Löhne sammt allem, was damit zusammen- werthen Abgeordneten" nennt und sein tragisches Geschick" hängt, aufrecht erhalten, was sich aber die Arbeiter nicht immer bejammert, schreibt über Elia den Sohn: ruhig gefallen lassen wollen. Da sich nun die gegenwärtigen Marktverhältnisse für die französischen Grubenarbeiter günstig zeigen, wollen fie sie auch benützen, um sich aus ihrer gedrückten Lage zu erheben. Den Beginn machten die Grubenarbeiter von Pas de Calais , die fast alle syndizirt sind, d. h. dem Gruben­arbeiter- Verbande dieses Departements angehören. In einer am Sonntag in Lens stattgehabten Konferenz, in welcher der Vor­figende, Abg. Basly, u. a. konstatirte, daß sowohl die durch den Streit von 1889 wie 1891 gewonnene Lohnerhöhung von je 10 pt. allmälig verloren ging, haben sie sechs Forderungen aufge­stellt, deren wichtigste selbstverständlich ihre Löhne betrifft. Sie verlangen nämlich eine 10prozentige Lohnerhöhung und Fest­stellung eines Minimal- Schichtlohnes von 5,50 Fr., was mit den früher gewährten 20 pCt. einen täglichen Sohn von 7,15 Fr. für den Häuer ergeben würde. Außerdem verlangen sie: 1. daß den Arbeitern an jedem Lohntage ein doppeltes Lohnheft ausgefolgt werde, um solcher Art dem Verbande die Möglichkeit zu geben, die Gesammtlöhne zu kontrolliren, 2. daß keine Arbeiter mehr entlassen werden, die das 40. Jahr erreicht haben, weil es diesen unter solchen Umständen unmöglich wird, wieder Arbeit zu finden; 3. daß die Strafen für unreine Rohlen abgefchafft werden; 4. daß die gegenwärtigen Geding- Lohnfäße unter feinen Umständen mehr herabgesetzt werden, und 5. daß fünftighin keine Arbeiter mehr wegen einer gerichtlichen Verurtheilung entlassen werden, sofern diese für die Grubengesellschaft nicht von Nachtheil begleitet war. Auf diese, sämmtlichen 13 Grubengesellschaften von Pas de Calais gleichzeitig übermittelten Forderungen waren heute Morgen be= reits sechs Antworten eingelaufen, die sich durchgehends a b Jehnend verhalten, und es steht außer Zweifel, daß die noch

Der Sohn des greifen Patrioten(!) Mameli Elia, ein Thunichtgut par excellence, ist in Genua als Eisenbahndieb berhaftet worden, beziehungsweise als eines der Häupter der gefürchteten Bande, die seit Jahren die italienischen Bahnen unsicher macht. Und zwar war die Spezialität des jungen Elia das Entführen von Handgepäck aus den Wartesälen und den Waggons erster Klasse ein Geschäft, das der nicht den geringsten Argwohn erregende Elegant, der stets Zylinderhut und goldenen Kneifer trug, in geradezu meisterhafter Weise betrieb. Seit Monaten bereiste der in seinem Fach zum Künstler herangediehene Dieb die hauptsächlichsten Linien, besonders die Strecke Genua - Turin , überall reiche Beute machend, die er in Gesellschaft seiner zahllosen Maitressen zu verjubeln pflegte. So hatte Elia in der letzten Woche allein zwei großartige Diebstähle ausgeführt, die seine Kaffe auf einige Zeit hinaus füllten. Er hatte einer Marchesa Balbi und einem General Maloria eine Kasse mit Pretiofen und Baargeld um über 8000 Franken erleichtert, ohne daß jemand auf den Sohn des Deputirten Verdacht geworfen hätte. Erst dem Bahnhofs­portier von Genua , der den jungen Herrn ohne Gepäck in ein Rupee einsteigen und sofort mit einem Handkoffer wieder er­scheinen und aus dem Bahnhofe verschwinden sah, war es be­schieden, die Polizei auf die Fährte des lange Gesuchten zu bringen, der denn auch in seinem Hotel Isotta verhaftet wurde. Ueber das faubere Früchtchen, das seinem Papa schon viel Kummer gemacht hat, erfährt man übrigens, daß derselbe, auf feines Vaters Empfehlung hin, mit vorzüglichem Gehalt bei der Hafendirektion von Ancona angestellt war, ein Posten, den er wegen verschiedener Unregelmäßigkeiten aufgeben mußte.

Sozialpolitisches Zentralblatt, herausgegeben von Dr. Heinrich Braun ( Carl Heymanns Verlag in Berlin , vierteljährlich 2,50 M.). Die foeben erschienene Nr. 51 hat folgenden Inhalt: Ein Vorschag betreffend die Zwangsversteigerungen bäuerlicher Güter. Von Privatdozent Dr. Leo Arons.- Die sozialpolitische Seite der französischen Kammerwahlen. Von Leo Frantel. Die deutschen Erwerbs- und Wirth­schaftsgenossenschaften im Jahre 1892. Von Gerichtsaffeffor Dr. Hans Crüger.- Großbetrieb und Aktiengesellschaften in Sachsen . Staatshilfe für die Arbeiter der Obersteiner Schleifindustrie.- Amtliche Erhebungen über die deutsche Hausindustrie. Städtisches Arbeitsamt in Stuttgart . Gesundheitsverhältnisse der Bau- Arbeiter. Arbeiterbureau

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der Gewerkschaften in Mainz . Der englische Kohlen­gräber- Ausstand.- Zur Lohnbewegung der Grubenarbeiter von Pas- de- Calais . Arbeitspausen für jugendliche Ar­beiter. Unfälle auf deutschen Eisenbahnen. Preußische Volksschul- Zustände. Von Dr. H. Lux. Berliner, Fort­bildungsschulen im Jahre 1892/93. Trunksucht der Frauen in England.

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Briefkaffen der Redaktion. Karl Vogt . Debisfelde( Braunschweig ).

E. Böhm. Das ist ein Inserat und kann im redaktionellen Theil nicht aufgenommen werden.