gehalten worden sei. Die Rede Courtneys werde schwerlich vielen| direktor der Banca d'Italia nach Tripolis und Benghasi einen Mitgliedern des Hauses gefallen. Er verteidigte das eng- Beamten mit dem Auftrage schicken, vorbereitende Studien lisch französische Abkommen, das für eine lange tommende zu machen. Der Generaldirektor der Lanco di Sicilia wird sich in Zeit die auswärtigen Angelegenheiten Großbritanniens beeinflussen wenigen Tagen ebenfalls dorthin begeben. werde. Lord Lansdowne schloß: Ich glaube, die Hauptströmung der öffentlichen Meinung in Großbritannien und Deutschland ist stark zugunsten freundlicher Beziehungen zwischen beiden Ländern, für den Abschluß einer Berständigung bezüglich aller Fragen, welche noch ungelöst bleiben, und für die Ueberzeugung, daß das größte Jntereffe beider Mächte die Erhaltung des internationalen Friedens ist.( Beifall.)
Lord Newton fagte: In den jüngsten Verhandlungen war vielleicht keine der beteiligten Parteien ganz ohne Fehler, aber der erste Fehler lag, men man billig fein will, bei der franzöfifchen Regierung. Newton fritifierte, daß Lloyd George ausersehen wurde, die Nede zu halten, die den Eindruck hervorrief, daß man vor einem Kriege stand. Er könne völlig verstehen, daß die deutsche Regierung die Strafpredigt von Lloyd George übel nahm. Es sei etwas anderes, eine Mitteilung von dem Staate fefretär des Aeußeren zu erhalten, als eine Strafpredigt von einer dritten Person. Wenn unnötigerweise das llebelwollen zwischen England und Deutschland entstanden sei, so habe die Regierung selber schuld, da sie einen aufreizenden Redner aus suchte, um ihrer Politik Ausdruck zu verleihen. Rach weiterer Debatte wurde die Verhandlung über den Gegenstand geschlossen.
Dem Ziel, mur außerordentliche, werbende Ausgaben durch die Anleihe zu decken, ist man damit nahe gekommen; es bleibt aber zu bedenken, daß die zur Schuldentilgung bestimmten Summen immer noch dazu verwandt werden, um fortlaufende Ausgaben, namentlich der Marineverwaltung, zu decken. Jedoch kann angesichts der jegigen Größe der Anleihe gefagt werden, daß die Reichsfinanzen der Gesundung sehr nahe gekommen find. Sie werden ganz gefunden, wenn es gelingt, wie in den letzten drei Jahren, auch in noch mehreren weiteren fraftvoll die finanz politischen Grundsätze durchzuführen, die zu dem bisherigen Ergebnis geführt haben."
Eine neue Reichsanleihe von 50 Millionen Mark. Die„ Berliner Politischen Nachrichten" des Herrn Schweinburg wußten vor einigen Wochen zu berichten, daß das Reich in diesem Jahre mit einem kleinen Ueberschuß abschließen werde. Jetzt teilt das Italienische Meldungen über arabische Gransamkeiten. Blatt mit, daß der Anleihebedarf des Neiches im Berlin , 29. November. Der hiesigen italienischen Botschaft ist kommenden Etat mit 50 Millionen Mart figiert folgende Mitteilung zugegangen: Auf dem Vormarsche, der dem sei. Beruhigend wird hinzugefügt: Siege vom 26. d. Mis. folgte, konnten die italienischen Truppen zahlreiche Akte furchtbarer Grausamkeiten feststellen, die von den türkisch- arabischen Truppen begangen worden waren. Nahe bei der Moschee von Henni, wo in der Schlacht vom 26. Oktober ein Lazarettposten des 27. Bersagliere- Bataillons aufgestellt war, wurden 28 schrecklich verstümmelte Leichen von Soldaten gefunden, die gefreuzigt, erwürgt, aufgespießt oder deren Glieder aus den Gelenken gelöst waren; unter ihnen befand sich auch der Leichnam eines Stabsarztes. Auf dem benachbarten arabischen Kirchhofe, der von der 4. Kompagnie der Bersaglieri besetzt worden war, wurden die Das sind alles Phantasiegebilde, Potemkinsche Dörfe, die zum Leichen von sieben Soldaten gefunden, die lebend eingegraben Zweck der Täuschung aufgebaut werden. Die tommende worden waren, so daß nur der Kopf aus der Erde hervorragte. Einem Leichnam, der identifiziert wurde, waren die Augen aus- tottenvorlage wird alle diese sönen Bergeriffen und an der Stirn angenäht. Durch die krampfhafte Bu- ficherungen über den Haufen werfen. fammenziehung der Augenlider konnte festgestellt werden, daß der Landtagsersatzwahlen in Berlin . Soldat noch am Leben war, als er diese Grausamkeit erlitt. Ein In Berlin wird demnächst im zweiten Berliner LandtagsVeränderungen im Oberkommando der englischen Flotte. anderer Leichnam war fastriert; bei einem weiteren war einem wahlbezirk eine Ersatzwahl vorzunehmen sein Als vor wenigen Wochen das englisch - deutsche Verhältnis ein aus der Erde herausragenden Arm die Hand abgeschnitten. Andere Landtagserfahwahl in Berlin während der laufenden Legislaturderartig gespanntes war, daß man mit einem ernsten Konflikte Leichen wiesen Spuren anderer schändlicher Mißhandlungen auf. periode, da der freisinnige Fabrikbefizer Dr. Gerschel verstorben rechnete, wurde von englischen Imperialisten der Vorwurf erhoben, Die Militärbehörde und das Genieforps haben photographische Auf- ist. Es handelt sich bei diesem Wahlkreise um einen der sichersten, daß sich bei der Flotte allerlei llebelſtände herausgestellt, wodurch nahmen gemacht. Ein Korporal, dem es in dem Kampf am 26. Otto- die der Freifinn dank dem Dreiklassenwahlsystem noch in Berlin die Gefechtsbereitschaft der Schlachtschiffe und Torpedobootsdivifionen ber gelungen war, das Gros der Truppen zu erreichen, hatte bereits besitzt. Bei der Wahl im Jahre 1908 erhielt Gerschel 345 Wahlgefährdet worden sei. Jetzt kommt auf einmal die Kunde, daß im diese Grausamkeiten, die nicht nur von den Arabern, sondern auch männerftimmen gegen 107, die auf den sozialdemokratischen KanOberkommando der englischen Marine ein großer Personenivechfel bon regulären türkischen Truppen und Frauen begangen waren, bibaten entfallen waren. vorgenommen wird. Allerdings wird ausdrücklich betont, daß dieser gemeldet, aber die italienische Militärbehörde hatte Beweise abVorgang nichts mit den Septemberereignissen zu tun habe. Auf warten wollen. Die Persönlichkeit mehrerer Opfer ist festgestellt jeden Fall beweist er aber, daß man trotz aller Ministerreden die worden, doch werden die Namen aus Rücksicht auf die Angehörigen Nüstung zur See stets auf der Höhe zu halten sucht, wie ja auch nicht veröffentlicht. In der legten Nacht wurde auf dem Kirchhof die deutschen Flottentreiber gerade in diesen Tagen mit verstärkter im Innern der Stadt die eingegrabene Leiche eines Artilleristen Lungenkraft nach weiterem Ausbau der deutschen Seemacht schreien. gefunden, der anscheinend in Gegenwart eines Gendarmen oder gar Zur Beurteilung der deutsch - englischen Beziehungen ist die nach- von ihm selbst ermordet worden ist. Der Gendarme ist verhaftet stehende Wolff- Meldung jedenfalls sehr beachtenswert.
worden
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die neunte
Der verstorbene freisinnige Abgeordnete machte sich dadurch befannt, daß er, als seinerzeit vom Landtag die Steuerdenunziations. pflicht der Arbeiter beschlossen wurde, diese Denunziationspflicht nech dadurch vervollständigen zu sollen glaubte, daß er beantragte, daß die Haus befizer verpflichtet werden sollten, der Steuerbehörde Auskunft über Wohnung und Arbeitsstätte ihrer Mieter zu erteilen, damit ja auch der letzte Arbeiter mit seinent vollen Einkommen zur Steuer herangezogen werden könne!
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London , 29. November. Eine amtliche Veröffentlichung gibt zahlreiche Ernennungen in der Admiralität befant: Ein ,, Attentat" auf den Abg. Dr. Mugdan. Admiral Sir Francis Bridgeman wird Erster Seelord, BizeJm Wahlkreis Görlig- Lauban, den der freifinnige Dr. Mugdan admiral Prinz Louis von Battenberg Zweiter Seelord, Kapitän Entsendung deutscher Truppen auf chinesisches Gebiet. gegenwärtig noch im Reichstage vertritt, und in welchem er auch bei Pakenham Vierter Seeford. Unter den Veränderungen in den Berlin , 29. November. Das Gouvernement des Schutz- den Neuwahlen wieder kandidiert, stehen die Aftien für eine WiederFlottenkommandos find hervorzuheben: Vizeadmiral Sir George gebiets Riautichou ist angewiesen worden, sofort ein wahl dieses Volksfreundes" durchaus nicht günstig. Es ist diesmal Callaghan wird Oberkommandierender der Heimatflotte, Ronter- Detachement von 200 Mann nach Tientsin zu entfenden. Diese Aussicht vorhanden, ihn aus dem Sattel zu heben, und an seine admiral Madden, der frühere Vierte Seelord, wird Stonter Truppe bildet zunächst eine militärische Reserve in der Stelle einen Sozialdemokraten zu wählen. Das wissen die Libe admiral in der ersten Division der Heimatflotte, Vizeralen und mit ihnen Dr. Mugdan sehr genau. Im nun das admiral Sir George Egerton erhält das erste freiwerdende Provinz fchili, auf die gegebenenfalls zurückgegriffen werden Intereffe für Dr. Mugban wieder zu heben, werden ähnlich wie zu Kommando eines Heimathafens. Dem früheren Ersten Seelord, Sir fann. Mit Rücksicht auf die Bejazungsstärke des Schutzge- Bismards Zeiten„ Attentate" inszeniert, für die man in mehr Artur Wilson, wurde die Beerswürde angeboten, die er aber aus bietes erfolgt sofort ein Ersatz der Gouvernementstruppen oder weniger verschleierter Weise die Sozialdemokraten verantwort persönlichen Gründen ablehnte. Diese Veränderungen, die gestern und zwar durch Mannschaften des Stamm- Seebataillons. lich zu machen fucht-, in der Hoffnung, das in Miskredit geratene abend bekanntgegeben wurden, werden interessant durch die Er- Diese werden dem planmäßigen Ablösungstransport der Feld- Anschen des„ Attentats opfers" wieder zu heben. Zurzeit macht flärung, die der Erste Lord der Admiralität, Churchill , noch kurz vor batterie des Schutzgebietes angeschlossen, der am 30. d. Mts. folgende Notiz durch die freisinnige Provingpresse die Runde: der Bertagung des Unterhauses abgab. Auf eine Anfrage des ton- auf Dampfer Goeben" Hamburg verläßt. servativen Abgeordneten Lord Alexander Thynne im Unterhanse Mit der Entsendung der 200 Mann nach Zientsin ist zwar sagte nämlich der Minister, die Veränderungen in der Admiralität der Wunsch der„ Po st", die drei Bataillone, acht Maschinenwürden die Hälfte der Mitglieder derselben umfassen und sich auch gewehre und drei Batterien nach China entsandt haben wollte, auf den Ersten Seelord erstreden. Diese Veränderungen hätten auf jeden Fall zu Beginn nächsten Jahres bei Beratung des noch nicht ganz erfüllt, der Anfang ist aber gemacht. Wir Etats stattgefunden. Die Regierung sei zu dem Entschlußs haben also alle Ursache darauf zu achten, daß auf das gelommen, daß es im Jutereffe des öffentlichen Dienstes Maroffoabenteuer nicht ein Chinaabenteuer folgt. beffer fei, wenn der Wechsel jetzt stattfinde. Es feien Die Japaner und der Aufstand in der Mandschurei. feinerlei Differenzen vorgekommen, und die Veränderungen bedeuteten keinen Zadel oder Vorwurf für irgend ein Mitglied, das aus der Admiralität fcheide. Alle Gerüchte oder Mitteilungen über die Position oder Verteilung der Flotte feien ganz ohne Begründung, soweit sie behaupteten, daß die völlige Sicherheit nicht zu allen Zeiten aufrecht erhalten worden sei. Die Veränderungen in der Admiralität seien notwendig, um sie zu vereinheitlichen und würden dazu führen, daß wirksamer gearbeitet werde.
Konstantinopel , 29. November. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr. Norresp.- Bureaus.) Das Kriegsministerium veröffentlicht folgendes Telegramm des Kommandanten von Tripolis Resched- Bei vom 27. d. Mts.: Eine tombinierte italienische Brigade begann gestern früh einen Angriff in der Richtung von Aimzara, um unsere Rüdzugslinie abzuschneiden. Infolge unferes hartnädigen Widerstandes zog sich der Feind abends in feine früheren Stellungen zurüd. Da unsere Rückzugslinie bedroht war, ließen wir unser Bataillon nach Sut el Dschuma zurückgehen, feindliche Kolonnen rückten bis Henni vor. Die VerJuste unserer Freiwilligentruppen waren unbedeutend, der Feind erlitt große Verlufte.
Tripolis , 29. November. ( Meldung der Agenzia Stefani.) Abgesehen von einigen Gewehrschüssen aus der Dase, die die Arbeiten der italienischen Truppen stören sollten, hat sich nichts Neues ereignet. Die Arbeiten schreiten rüstig vorwärts. Durch mehrere Rekognoszierungen der Truppen und durch Aeroplane wurde eine Verschiebung der Stellung der gesamten feindlichen Streitkräfte festgestellt. Es laufen Meldungen über Unzufriedenheit und Desertionen der Araber ein. Von den in dem letzten Kampf Verlekten find auf italienischer Seite vier schwerer verwundet, der Zustand der anderen bessert sich.
Nach amtlichen Meldungen beginnt die 2age in der ManTokio, 29. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) schurei ernster zu werden. Japanische Truppen find in Niutschwang eingetroffen. Es wird berichtet, daß Sangfan von den Aufständischen genommen ist. Banditen und Böbel treiben in Fentschang und Futschu ihr Wesen. Der Vizekönig hält alle verfügbaren Truppen in Mukden versammelt. Die Verstärkung für die Wache der japanischen Gesandtschaft ist nach Beking abgefandt worden.
Revolutionäre Erfolge.
Auch ein anständiges Kampfmittel? In einer sehr gut befuchten Versammlung in Sächsisch- Haugsdorf sprach am bergangenen Montag Herr Reichstagsabgeordneter Sanitätsrat Dr. Mugdan. Als die Rückfahrt nach Lauban angetreten wurde, brach noch feine 100 Schritt vom Lokal entfernt ein Rad vom Wagen, und die Infassen mußten, wenn der Herr. Abgeordnete noch den Letzten Nachtzug nach Görlig erreichen wollte, trot Finsternis, Sturm und Regen zu Fuß den Weg nach Lauban machen. Da feststeht(?), daß der Wagen durchaus im Schuß war, als die Fahrt in Lauban angetreten wurde, bleibt keine andere Annahme, als daß ein politischer Gegner(?) unbekannter Couleur feine anständige" Gesinnung dadurch offenbarte, daß er mutwillig(!) den Schaden verursachte, der, wenn er bei flotter Fahrt gewirkt, bedenkliche Folgen hätte haben können. Den Jufassen und besonders unserem Herrn Abgeordneten hat der Täter ja die Freude über die so gut verlaufene Versammlung nicht stören tönnen, mit gutem Humor haben sie fich anf den Weg gemacht. Derjenige aber, der das Heldenstück vollbracht, darf stolz auf seine Waffen sein."
Radbrüche haben eben die unangenehme Eigenschaft an sich, daß fie fich vorher nicht anzeigen, auch wenn ein Mann, wie Herr Dr. Mugdan, dabei in Betracht kommt. London , 29. November. Die„ Daily News" melden aus Beting, finnige Breise die Meldung vom Radbruch als ein anständiges Trotzdem drudt die freis daß Lantienwai, der Brigadechef der mandschurischen modern aus Kampfmittel" ganz ernsthaft nach und legt damit schon jetzt Herrn gebildeten Armee, aus Mukden in dem Hauptquartier in Dalny Dr. Mugdan eine Dornentrone in Gestalt eines zereingetroffen ist und dort die Fahne der Empörung entfaltet habe. brochenen Wagenrades auf fein Denkerhaupt. Er werbe Taufende von Rekruten an, darunter wahrscheinlich viele Armer Mugdan, mit einem Nadbruch beginnt für ihn der Wahlalte Soldaten. Die südmandschurische Eisenbahn gewähre den Re- kampf. Mit welchem Bruch wird enden? bellen freie Fahrt.
Nanking, 29. November. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Revolutionäre sind heute früh durch vier Tore in die Stadt eingedrungen.
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Die Marineforderung des Tages.
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Die Rheinisch Westfälische Zeitung" schließt eine längere Abhandlung über die Marokkodebatte im englischen Unterhause mit dem Sat:
„ Es ist unzweifelhaft, daß, so lange wir nicht 72 Linienfchiffe haben, England jedesmal dort, wohin Deutschland will,„ Abmachungen oder Interessen" entdeden wird."
Ein wahnwißiges Wettrüsten ist das Ziel der Hintermänner des
Der Ueberfall auf eine französische Mission in Nordchina. Paris , 28. November. Die Agence Havas" meldet unter Borbehalt aus Saigon : Nachrichten über die Mission Lé gendre befagen, alle Europäer feien dem Tode entgangen. Régendre und Leutnant Deffirier feien verwundet worden. Hauptwestfälischen Stapitalistenblattes. Sie wollen Geld verdienen, sonst mann Noiret sei unversehrt. Der Missionar Castenet wurde in hat die Reichsherrlichkeit für sie keinen Zwed. mann Noiret sei unversehrt. Der Missionar Gastenet wurde der Umgebung von Yunnanju getötet. Der Bischofssit des apostoDer Bischofssit des apostolischen Bikars de Guebriant wurde geplündert und in Brand gestedt. Acht Chinesen wurden dabei getötet.
Aus Benghasi trifft die Nachricht von einer glänzend durchgeführten Operation eines Streiftorps unter General Damico ein. Am Abend des 27. November wurde die auf Rekognoszierung be= In Fortsetzung der zweiten Lesung des Heimarbeitsgriffene Staballerie von einer größeren Beduinenbande mit leb- gejeges wurde mehrere Stunden hindurch über die Frage haftem Gewehrfeuer empfangen, durch das ein Italiener getötet debattiert, ob Lohnämter eingesetzt werden sollen, die wurde. Unter dem Kommando des Generals Damtico wurde ein nach der Formulierung des fozialdemokratischen Antrags aus den drei Waffengattungen zusammengesetzes Streiftorps ge- weitgehende Befugnisse haben und auf Grund von Wahlen bildet, um die Peduinen, die sich in beträchtlicher Anzahl fieben durch die beteiligten Arbeiter und Unternehmer zufammenKilometer von den vorgeschobenen italienischen Stellungen befanden, zu züchtigen. Das Korps ging sofort zum Angriff auf die überraschten Beduinen vor. Es kam zu einem lebhaften längeren Gefecht, das mit der vollständigen Niederlage der Beduinen, die fast alle tot auf dem Platz blieben(?), endete. Darauf ließ General Damico das Gebiet, in das sich die leberlebenden geflüchtet hatten, beschießen, bis jeder Widerstand gebrochen war, und traf nach Sonnenuntergang wieder in Benghasi ein. Die Verluste auf italienischer Seite sind noch nicht genau festgestellt; zwölf Mann rourden getötet und etwa dreißig verwundet. Die Haltung der Truppen ist musterhaft, ihre Stimmung sehr gehoben.
Die Kolouialhyänen machen sich an ihre Beute. Nom, 29. November. Die Regierung hat infolge einer Beratung in Ministerrat die Banca d'Italia und die Banco bi Sicilia ermächtigt, in Tripolis und Benghafi Filialen einzurichten. Zu diesem Zweck wird der General
gefeßt sein sollen. Gegen Göhres Begründung dieses Antrages am boraufgegangenen Tage fehrte sich nacheinander der Zentrumsmann Fleischer und der nationalliberale Lizentiat Everling, der in süßlicher Pastoralmanier die dürftige Wassersuppe des Gesetzes als eine Weihnachtsgabe für die Heimarbeiter pries. Die bürgerlichen Barteien hatten sich auf ein Kompromiß geeinigt, das feine Lohnämter, sondern nur Fachausschüsse mit begut achtendem Recht vorsieht, wenn der Regierung es paßt, fie für irgend welche. Bezirke oder Gewerbe einzufeßen. Der frei finnige Abg. Naumann nahm eine vermittelnde Stellung ein, während Genosse 8ietsch den Everlingschen Süßlich keiten, hinter denen kein ernster Wille zur Tat steckt, wirksam entgegentrat.
Schließlich wurde der sozialdemokratische Antrag natürlich abgelehnt und dann die zweite Refung rasch zu Ende geführt
Vorbereitungen für die neuen Flottenrüftungen.
Die offiziöse ölnische Zeitung" faßt ihr Urteil über die durch den letzten Maroffokonflikt und die Haltung der beteiligten Regierungen zu einander geschaffene Lage dahin zufammen, daß das Wettrüsten zwischen England und Deutschland zweifellos im gesteigerten Maße weitergehen dürfte! Wenn es nach dem Willen unserer herrschenden Klaffen geht, wird sich diese Prophezeiung auch unfehlbar erfüllen! Mit welcher Bestimmtheit aber unsere Prozentpatrioten bereits mit der Fortsetzung des aberwikigen Wettrüstens rechnen, beweist die Meldung, daß die Firma Se rupp in Wilhelmshaven ein größeres Hafengelände anzukaufen im Begriffe fei, das sie zur Anlage von Docks und Werften benutzen wolle.
Bekanntlich ist ja die Kanonen- und Panzerplattenfirma schon längst dazu übergegangen, zur Erzielung noch höherer Gewinne gleich den Bau ganzer Kriegsschiffe in die Hand zu nehmen. Die ehemalige Germaniawerft in Kiel hat sie ja fchon vor langen Jahren angekauft. Aber nun genügt diese eine große Schiffswerft den Profitbedürfnissen der Firma, die ja nur" 17 Millionen Reingewinn im letzten Jahre einzuheimsen vermochte, bereits nicht mehr. Kein Mensch aber wird sich einbilden, daß die Firma Krupp sich mit solchen Plänen trüge, wenn sie nicht der festen Ueberzeugung wäre, daß die maßgebendsten Instanzen und Parteien das Wettr i sten munter fortsegen wollen;
Neber- Dreadnougths.