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" Die geftrige Konferenz mit Herrn Bischof Rorum hat zu feinem Ergebnis geführt. Die Situation ha: sich allerdings seit Ihrer Konferenz wieder etwas verschoben, und awar reimen wir uns den Zusammenhang, auf Grund von Aeußerungen in Trier   und Saarbrüden, wie folgt zusammen:

zerstörte das Lager. Die Calabria" fuhr dann an der Jufel Perim Beziehungen hat die englische Diplomatie in noch stärkerem F. Bachjem, Sem Berleger der Köln  . Volkszkg.", nach Rom  vorbei und strich die Flagge zur Respektierung der neutralen Gewässer. Maße als früher zum Vasallen der russischen Politik in fuhr, um dort eine vorläufige Duldung der christlichen Ge­Kaum war sie jedoch an der Spitze von Berim vorübergefahren, als Vorderafien gemacht. Die Zustimmung der deutschen   werkschaften durchzusetzen. Wie schroff damals die Gegensätze das Fort das Feuer aus einigen Geschilzen mittleren Kalibers er Diplomatie ist bereits im vorigen Jahre in Potsdam   er- geworden waren, zeigt ein vom 17. Oftober 1908 Datierter öffnete. Die Calabria" antwortete und zerstörte givei Kanonen fauft worden. Und hinsichtlich der Türkei  , deren Bor- Brief des Generalsekretariats des Gesamt­und einen Teil des Forts und des Lagers." Bolturno kehrte am dringen im Urmiagebiet Rußland stets eifersüchtig verfolgte, Brief des Generalsekretariats des Gesamt­1. Dezember nach Mokka zurück und zerstörte oder beschädigte dort fünf- braucht es sich jetzt, während des türkisch  - italienischen Krieges, berbandes der christlichen Gewerkschaften zehn weitere Schiffe." Calabria" und" Volturno  " untersuchten dann kein Kopfzerbrechen zu machen. Die internationale Lage ist Deutschlands   an den damals in Rom   weilenden Herrn nochmals die ganze Küste, ohne auf Schiffe zu stoßen. Die italienische also dem russischen Raubzuge nach Berfien günstig, und der F. Bache m. In diesem von der Frankf. 3tg."( Nr. 337, Flottenaktion macht jede weitere Bedrohung der gegenüberliegenden russischen Regierung bietet sich die langersehnte Gelegenheit, Morgenblatt) wiedergebenen, in den nächsten Tagen in den italienischen Kolonie unmöglich. Die italienischen Schiffe sind nicht den Spuren des Kosakenobersten Ljachom zu folgen und Süddeutschen Monatsheften" erscheinenden beschädigt, die Mannschaften unverletzt. wieder die Herrschaft des Säbels und der Knute in Teheran   Brief heißt es nämlich: Die Dynamitattentate bulgarischer Bauden. zu etablieren. Nach dem Mißerfolg des Erschahs Mahommed Ali, dessen offenkundig von Rußland   unterstützter Butsch­Roustantinopel, 5. Dezember. Eine amtliche, im Ministerium versuch einen bösen Eflat für die russische   Regierung be­des Junern eingetroffene Depesche über das Bombenattentat deutete, blieb dieser auch kein anderer Weg übrig, als einen in stip meldet: Gestern explodierte in Jstip, Wilajet Koffowo. Streit mit Persien   vom Zaune zu brechen, denn die erfolg eine von Bulgaren   in der Moschee Tscharschidiami gelegte reiche Reformarbeit in Teheran   drohte die Früchte der lang­Bombe. Die Moschee flog in die Luft. Durch die Explosion jährigen Wühlereien Rußlands   und damit deffen Hoffnungen wurde unter der musemanischen Bevölkerung eine derartige auf die persische Beute zu nichte zu machen. Aufregung hervorgerufen, daß es zu zu Tunuulten fam, in deren Verlauf 12 Personen getötet und 20 verlegt offenen Teilung Persiens   zwischen Rußland   und England Es ist kaum anzunehmen, daß es schon jetzt zu einer wurden. Das Ministerium des Innern hat dringend Aufklärung kommen wird. In den offiziellen russischen Kreisen fühlt man darüber verlangt, welcher Nationalität die getöteten Personen an sich nicht vorbereitet, einen langwierigen, hartnäckigen Kampf gehören. Abends trat ein Ministerrat zusammen, der sich mit dem mit den persischen Nomadenstämmen aufzunehmen, und will Dynamitattentat befaßte. Nach dem Ministerrat teilte der vielleicht auch nicht die englische Freundschaft" auf die Probe Minister des Jnnern den Journalisten ein Communiqué mit, ftellen, indem man den Buffer zwischen der russischen und eng worin es heißt, es sei außer Zweifel, daß dieser Anschlag und die lischen Grenze zerstört. Und in England sehen sogar die beiden an einem so heiligen Tage wie dem Beiramsfeste verübten regierungstreuen Blätter mit großer Besorgnis der Möglich­verbrecherischen Anschläge auf Postzüge darauf abzielten, feit entgegen, daß Rußland   der Grenznachbar Englands unter der muselmanischen Bevölkerung Aufregung hervorzurufen und werden könnte. Aber wenn diese Möglichkeit auch nicht glauben zu machen, daß die öffentliche Ordnung gefährdet sei. Die eintritt, so unterliegt es doch keinem Zweifel, daß die Regierung habe jedoch alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, den russische   Politik in Persien   in ein neues, höchst gefährliches Kaimatam lestüb nach Jstip geschickt und die nötigen Weisungen Stadium eingetreten ist, dessen Endergebnis die Okku­gegeben. Die Urheber der verbrecherischen Anschläge würden ihren bation Nord- Persiens   sein wird. Rußland   will um Zweck nicht erreichen. jeden Preis die dominierende Rolle in Persien  wiedergewinnen, die es inter   Mahommed Ali gespielt hat, als der russische   Botschafter v. Hartwig, der Kosakenoberst Ljachow und der Kommandeur des kaukasischen Militär­bezirkes die Fäden der persischen Politik in den Händen hielten. Um dieses Ziel zu erreichen, soll nun vor allen Dingen der energische Reformator Persiens  , der amerikanische   Finanz­beirat Morgan Shuster  , beseitigt und die persische Re­Frankfurt a. M., 5. Dezember. Der" Frankfurter Zeitung  " wird gierung soweit gedemütigt werden, daß die Berufung von aus Sonstantinopel gemeldet: Rußland   hat nunmehr zu dem Ausländern in persische Dienste in erster Linie von dem schon einige Zeit erwarteten Schritte ausgeholt und der Pforte eine Willen der russischen Regierung abhängt. Neben der starken Note überreicht, in der es die Forderung auf freie Durchfahrt für russischen Truppenmacht, der finanziellen Vorherrschaft der die russische Schwarzmeerflotte durch die Meerenge des Bosporus   und russischen Banken, der Nebenregierung der russischen Kon­der Dardanellen   erhebt und verlangt, daß den Kriegs- sulate bedeutet diese Einmischung die Bernichtung der legten flotten der anderen Mächte der Zugang zu den Ueberreste der Selbständigkeit und Integrität Persiens  , deren Meerengen auch weiterhin verwehrt werde,

Die Dardanellenfrage.

Konstantinopel  , 5. Dezember. Offiziell wird erklärt, die Version, daß die Dardanellen neutralisiert werden sollen, sei falsch. Jtalien würde dadurch volle Aktionsfreiheit bekommen und die Türkei   ihrer natürlichsten Gegenwehr beraubt werden. Neutra. lität habe niemals egiftiert, und die Durchfahrt durch die Dardanellen hänge ausschließlich von der Erlaubnis des Sultans ab.

Desterreich und Italien  .

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Wahrung" fich England und Rußland   in ihrem Abkommen von 1907 heuchlerischerweise zur Aufgabe gestellt haben. Dieses Abkommen hat übrigens- wie die Nowoje Wremja" Wien  , 4. Dezember. Jm Budgetausschuß des Abschreibt bisher einen mehr theoretischen Charakter geordnetenhauses wurde heute die Verhandlung über das getragen, und soll nun von seiner Lebensfähigkeit" Zeugnis Budgetprovisorium fortgesetzt. Der Tiroler Schraffl führte ablegen, wenn es die jeßige ernste Prüfung" übersteht. aus, das Vorgehen bei der Sicherung der Reichs­Ein Appell des persischen Parlaments. grenzen in Tirol habe eine gewisse Unruhe hervorgerufen, förmlicher Bidzadfurs bemerkt werde, der Teheran  , 5. Dezember. Der Medschlia hat das britische  weil dort ein geeignet sei, die Einwohner an der Grenze des Landes zu Barlament telegraphisch gebeten, ihm darin zur Seite zu stehen, beunruhigen und zu schädigen. Das Land Tirol sei friedliebend daß eine Prüfung der russischen Forderungen erfolge. und wünsche nichts weniger als Strieg mit dem Nachbar. Gerade Ebenso sollen Telegramme an die Parlamente der anderen Bänder, darum müsse die militärische Sicherung der südlichen auch an die Duma, abgesandt werden. Die Frauen nehmen an den gegen Rußland   gerichteten an­Grenze Desterreichs in genau derselben Weise erfolgen, wie der Nachbar seine Grenze gegen Desterreich sichere. Defters dauernden Kundgebungen tätigen Anteil. Alle Parteiunter­reich liege jeder Gedanke eines Angriffs fern. Aber was gegenüber schiede im Medschlis verschwinden; er erhält Unterstützung einem so friedliebenden Staate wie Desterreich dem Nachbar aus Kreisen, von denen man es nicht erwartete. Die Meldung von unerläßlich scheine, müsse auch im Interesse des eigenen Reiches der Ermordung des Prinzen Firman Firma stellt sich als unwahr unerläßlich sein. Redner verwies auf die militärischen Maßnahmen heraus. Offizielle Telegramme aus Jipahan besagen, daß sich an der italienischen Nordgrenze, während die Hälfte der österreichi der dortige russische   Konsul mit seiner Wache wie ein Dif­tator benehme und das Völkerrecht mißachte. In Depeschen fchen Grenze jeder Grenzsicherung entbehre. Die öster reichische Grenze möge entweder durch Forts oder gute aus Ardebil   wird die Haltung der russischen Truppen als die Verbindungen oder auf andere Weise militärisch gebon Eroberern geschildert, obwohl der Krieg noch nicht er­fichert werden.

Die Revolution in China  .

Waffenstillstand.

flärt sei

Die Haltung Englands.

London  , 5. Dezember. Unterhaus. Jn Erwiderung auf eine Anfrage erklärte der Parlaments- Untersekretär Acland: Die britische   Regierung hält an der Erklärung fest, welche durch die Loudon, 5. Dezember. Aus Beting wird den Times" ge- Bertreter Großbritanniens   und Rußlands   im September 1907 in meldet, die chinesische Regierung verkünde allen Vizekönigen und Teheran   abgegeben worden ist, und wir haben niemals etwas Gouverneuren durch ein Defret im Amtsblatt, daß mit den getan, noch werden wir je etwas tun, von ihr abzuweichen. Die Revolutionären ein dreitägiger affenstillstand russische   Regierung hat die fategorischsten Versicherun verabredet worden sei. Die Aussichten zum Frieden find gen abgegeben, daß ihr Vorgehen einen rein provisorischen größere geworden. Juantschitai teilte telegraphisch nach Charakter trägt, und daß sie nicht die Absicht hat, die Grund­Hantau mit, daß er bereit sei, den Waffenstillstand auf 14 Tage zu sähe des englisch  - russischen Abkommens zu verlegen, verlängern. Diese Verlängerung gilt nicht nur für die Operationen in Hantau und Wutschang, sondern auch für alle anderen, Ranking mit einbegriffen. Die Regierung verpflichtet sich, feine neuen Truppen in diese Gebiete zu entfenden, bevor die geplante Konferenz zwischen Vertretern der Revolutionäre und der Regierung ihre Be schlüsse gefaßt haben wird. Juantfchikai hat bereits eine Truppen­abteilung, die per Bahn über Hankau und Tientsin nach Nanking gehen sollte, zurückgehalten.

Zur Beruhigung Tibets  . Petersburg, 5. Dezember. Der gewesene Dalai Lama  wird demnächst mit Einwilligung der chinesischen Regierung nach dem Tibet   zurückkehren. Die chinesische Regierung hofft, dadurch eine Verbesserung der sich für sie immer fritischer gestaltenden Lage herbeizuführen.

Politifche Ueberficht.

Sie waren Dienstag, den 8. Oktober, in Trier  . Mittwoch, den 7., und Donnerstag, den 8. Oktober, erschienen in der Tr. Krüdemeyerschen Zeitung die bekannten Artikel, in welchen am Schlusse zu Protestversammlungen gegen Gies­berts aufgefordert wurde. Unsere Ueberzeugung ist, daß die Artikel von Trier   aus inspiriert wurden. Damit glaubte man, Verwirrung unter unseren Mitgliedern an­stiften zu können, die bei der gegenwärtigen Beitragsreorganis fation den Gewerkverein christlicher Bergarbeiter außerordent­lich schwer getroffen hätte. Wir veranstalteten vom 10. bis 15. Oktober im Gaarrebier 51 Versammlungen mit 12 000 bis 15 000 Besuchern. Damit wurde das Gegenteil des Berliner  " Anschlages erreicht und unsere Position bedeutend befestigt. Offenbar hat diese Aktion Herrn Bischof Korum schwer geärgert, denn in der Besprechung, die 34 Stunden dauerte, zeigte er sich weniger entgegenkommend als Ihnen gegenüber. Die Ab­sprechung der Katholizität in bezug auf die Gewerkschaften billigte Herr Korum auch uns gegenüber nicht; dagegen sagte er nichts davon, daß die angel nicht zur Anti Gewertschaftsagitation gebraucht werden dürfe. Die Herren Pfarrer Stein und Treiß, die schon lange vor der angesetzten Zeit mit großen Mappen da waren, müssen Korum schwer bearbeitet haben: Kurz, Herr Bischof Korum sagte: Solange Herr Redatteur Meurer( Saarpost") und Hüskes im Saarrebier find, gibt es feinen Frieden.

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Im übrigen ist uns im Verlaufe der Aussprache erst richtig flar geworden, welch gewaltiger Gegensatz zwischen den schlaueren opportunistischen Kreifen um das angefeindete Wort Modernismus nicht zu gebrauchen und der doftri= nären, weltfremden Richtung im deutschen  Satholizismus besteht. Herr Korum ist in einer un­beschreiblichen Weise erbost, daß die von ihm vertretene Richtung in Deutschland   als Schwärmerei behandelt wird und nirgends durchdringt. Er ärgert sich, daß auf den Katholikentagen die " Berliner  " Resolutionen meist unter den Tisch fallen, andere aber erst völlig umgeändert zur Annahme gelangen. Gegen die Köln  . Volkszeitung" sagte er unter anderem: wäre ich, anstatt Bischof von Trier  , noch Professor in Straßburg  , so würde ich einen rüdsichtslosen Kampf gegen die Köln  . Volkszeitung" führen. Wenn ich das Geld hätte, würde ich längst eine eigene Zeitung gegen die Köln  . Volkszeitung" gegründet haben. Es war eine Anmaßung ohnegleichen, daß auf der letzten Fuldaer Bischofs­fonferenz Herr Gröber den Bischöfen einen Vortrag hielt, was fie zu tun und zu lassen hätten. Ich mußte meine ganzen Tugenden zusammennehmen, um ruhig zuhören zu fönnen. Für die Gladbacher Richtung existiert das Fuldacr Bastorale von 1900 gar nicht. Ebenso, wie im Mittelalter die Kirche das Zunftwesen beherrschte, müssen auch heute die fatholischen Grundsäte wieder maßgebend werden."

Als wir ihm die harten Wirtschaftstatsachen auseinander­fetten, darauf hinwiesen, daß die größten Industrieländer ( Bereinigte Staaten von Amerika  , England und Deutschland  ) nur einen kleinen Teil, und zwar noch keine 20 Broz., katholische Bevölkerung aufwiesen, die ganze Großindustrie fast ausschließ­lich von Protestanten geleitet würde, den gewaltigen Einfluß des Protestantismus auf das Staatsleben erwähnten, darauf hinwiesen, daß die antiklerikalen Strömungen, die von Frank reich auch auf Süddeutschland   überspringen, auch im deutschen  Wirtschaftsleben in die Erscheinung treten, daß weiten Unter­nehmerkreisen alles Christliche verhaßt sei, daß viele Unternehmer lieber mit Sozialdemokraten als mit Christlichen   verhandeln, die seitherige und zweifellos künftige Entwickelung des Tarif­wesens hervorhoben usw. usw., antwortete er furz, das sei eben unsere Ueberzeugung, er habe eine andere:" Suchet zuerst das Reich Gottes und das andere wird Euch gegeben werden!" Auch seien Staat und Unternehmer start genug, die Sozialdemokraten zurückzuwerfen. Kurz: wir bemerkten, daß Herr Bischof Korum biel wütender ist auf Köln  . Volts= zeitung". Boltsverein, Prof. Hite als auf die christlichen Gewerkschaften.

Ihre gute Absicht erkennen wir gerne an; hätten wir indes Herrn Bischof Korum so gut gefannt wie heute. hätten wir uns überlegt, ob wir hingehen sollten. Denn mit geistlichen Herren, die mit solchem Fanatismus die Welt in ein von unserer Anschauung abgrundtief verschiedenes System hinein­zwängen zu können glauben, ist eine ehrliche Verständigung und ein halbwegs brauchbarer modus vivendi einfach unmöglich.

Zum Schlusse schlug Herr Korum zwar etwas friedlichere Töne an und meinte, vielleicht ließe sich später, wenn der Kampf in ein ruhigeres Stadium eingetreten sei, ein besseres Neben­einander erzielen. Wir bemerkten aber, wie selbst sachliche Notizen der Kölnischen Volkszeitung" gegen das von Herrn Korum vertretene System von ihm als hämische Bekämpfung angesehen werden. Den Katholiken Deutschlands  um den Volksverein, die Kölnische Volts. aeitung" usw. wird also einstweilen faum etwas anderes übrig bleiben, als Fanatiker eben möglichst links liegen zu lassen.

Berlin  , den 5. Dezember 1911. Der innere Rampf im Zentrumslager. Zwischen der Kölner   oder, wie sie auch genannt wird, der Köln   München  - Gladbacher Richtung des Zentrums und der sogenannten Berliner   Richtung, die die angeblich interkonfessionellen christlichen" Ge­wertschaften als der katholischen   Lehre widerstreitende Organisationen betrachtet und sie deshalb durch katholische Fachvereine unter kirchlicher Autorität( das heißt kirchlicher Leitung und Aufsicht) ersetzen will, herrscht zurzeit Waffen­Ein Boykott deutscher Kaufleute in Shanghai.   stillstand. Um den politischen Gegnern während des Wahl­Shanghai, 4. Dezember.  ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) fampfes nicht das Schauspiel einer inneren Zerfleischung der Deutschen   Firmen ist heute eine anonyme Warnung beiden Parteirichtungen im katholischen Lager zu bieten, zugegangen, die im Zusammenhang steht mit dem Vorschlage, die scheint man sich verständigt zu haben, die bisher skrupellos deutschen   Kaufleute zu boyfottieren, weil einige von gegeneinander angewandten Waffen der Verleumdung, Ver­ihnen die Kaiserlichen mit Munition unterstüt dächtigung, Fälschung und Lüge zurzeit nur gegen die poli­haben sollen. Die Angelegenheit wird untersucht und mit dem Schuldigen wird furzer Prozeß gemacht werden, gleichviel, ob er ein tischen Gegner, besonders die Sozialdemokratie, gebrauchen zu wollen bis die Reichstagswahlen vorüber sind. Dann Fremder oder ein Chinese ist. wird unzweifelhaft der Zweikampf auf Grund der hehren fíerifalen Moral von neuem beginnen; denn allzu tief find die Gegensätze zwischen dem fanatischen, welt­Schlag auf Schlag ist in den letzten Tagen in der anti- fremden Osten" und dem berseuchten Westen" persischen Politik Rußlands   erfolgt. Auf das erste Ultimatum, geworden, als daß so schnell eine Versöhnung oder auch nur Der Brief zeigt nicht nur, wie skrupellos sich trotz ihrer dem Herr Neratow, der Verweser des russischen Ministeriums eine gewisse gegenseitige Duldung eintreten fönnte; hatte viel gepriesenen katholischen   Ethik die Berliner   und die Kölrer des Auswärtigen, unvorsichtigerweise sein Aktionsprogramm doch die von Korum und Kopp aufgepäppelte und begünstigte Richtung bekämpfen, sondern er widerlegt auch aufs schönste gegen Persien   vorausgefchickt hatte, ist ein noch zynischeres Berliner   Richtung vor einigen Jahren den deutschen   Episkopat die kuriose Legende von der Interkonfessionalität des Zen­aweites ultimatum gefolgt, und da auch dieses, wie nicht und die römische Kurie dermaßen gegen die christlichen Ge- trums und der christlichen Gewerkschaften. anders zu erwarten war, von der persischen Regierung ab­gelehnt wurde, sind die russischen Truppen bis nach Teheran   werkschaften aufgebracht, daß die Zentrumsfraktion, um den vorgerückt. Der Augenblick für das Vordringen in Perfien Sturm zu beschwichtigen, den Abgeordneten Gröber zur ist von der russischen Diplomatie sehr geschickt gewählt worden. Fuldaer   Bischofskonferenz entfenden mußte, und darauf im Die neuerliche Verschärfung der deutsch   englischen Oktober 1908 der Kardinal Fischer in Begleitung von Herrn

Rußlands   Raubzug.

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Ich habe Ihnen ausführlich geschrieben, weil bei Ihrer An­wesenheit in Rom   Ihnen diese Orientierung nicht unerwünscht sein dürfte. Ueber die Verhältnisse im Saarrevier und den Dr. Krüdemeyerschen Brief können wir vielleicht reden, wenn Sie von Rom   zurückgekehrt sind."

Die Polizei und die ministeriellen Verfügungen. Die konservative Schlesische Zeitung" schreibt: Der preußische Minister des Innern hat bereits im September die Behörden darauf