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sogenannten Geheimverträge
( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Auf jeden Fall find
Die
zu verdeden fuch, man fel genötigt gewefen, nicht offen das zu was mit ihnen gefchieht, fle find bei der ganzen Sache im höchsten dem Mißtranen Englands gegen uns haben wir felne Beranlassung fagen, was man eigentlich erstrebt und gewollt hat. Ich gebe Grade interessiert. Ihr Wohl und Wehe steht dabei auf gegeben, denn wir haben noch nie Englands Wege gekreuzt. Der zu, daß das Rongoabkommen allerdings höchst wahrscheinlich dem Spiele, und da geht es nicht an, daß einigen wenigen Bufunft fehen wir mit Ruhe entgegen. Aber unser Bulver wollen nicht zustande gekommen wäre, wenn man die Gründe über Leuten, die nicht einmal Vertrauenslente sind, ihre ganze wir trogdem trocken halten.( Beifall rechts.) die Anwesenssit des Panther" offen angegeben hätte. Das Existenz anvertraut wird, damit sie hinter verschlossenen Türen Abg. Lattmann( Wirtsch. Wg.) berliest eine Ertlärung: allerdings meiner Meinung fein Malheur gewesen. Auch die machen, was ihnen beliebt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Meine Freunde werden stets an der Seite der Regierung Redner au den bürgerlichen Barteien sind alle der Ansicht, daß der Dieselbe Empfindung hat man in Frankreich , in England, stehen, wenn fie englische Ueberfallsgelüfte zurückweist. Stongozipi einefehr zweifelhafte Errungenschaft ist, und sie dehnt sich immer weiter aus. letzten Ereignisse weisen uns darauf hin, daß wir ein starkes Heer die Deuchlandfchweres Geld und große Opfer kosten wird. Ich Auch die und eine starke Flotte brauchen. Ein Reich, ein Kaiser, ein Bolt. gehe garnoch weiter: Jch sage sogar: ( Bravo ! bei den Antisemiten.) Wenn wir überhaupt keine einzige Kolonie hätten, auch dann wäre Deutschland noch lange nicht übel daran. Biderspruch bei den Nationalliberalen.) Wir haben mit Frankreich einen Handelsumsatz von 1058 Millionen, mit England von 1868 Millionen, mit beiden Staaten also von rund 2900 Millionen Mart. Für unsere Kolonien haben wir feit 25 Jahren 1500 Millionen Mark aus gegeben, der Reichszuichuß beträgt in diesem Jahre 33 Millionen und ber ganze Handel, den wir schließlich nach diesen ungeheuren Opfern in ben Kolonien erzielt haben, beläuft sich auf rund 98 Millionen, dabon entfallen auf Afrika etwa 84 Millionen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Wenn wir in ähnlicher Weise Ausgaben für unseren ganzen Welthandel hätten leisten müssen, wären wir Tangst bankrott.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Diefe ganze Kolonialpolitik ist vom Standpunkt des Finanzmannes aus betrachtet, ein sehr schlechtes Geschäft, ganz abgesehen von den Ungelegenheiten, die sie uns ständig bereitet, von den Standalosa aller Art, die unser moralisches Ansehen in der Welt keineswegs stärken usw. Also wenn wir den Kongobezirk nicht bekommen hätten, so hätte das auch nichts geschadet. Diese ganze Heimlichtuerei, die bei uns getrieben wurde, hat ungeheueren Schaden hervorgerufen. Darin gebe ich dem Reichskanzler recht, daß es Englands Sache gewesen wäre, wenn es Anfang Juli feine genügenden Aufflüsse glaubte erlangt zu haben, hier in Berlin anzufragen. Daß Der Reichskanzler bereit gewesen wäre, offen Antwort zu erteilen, laube ich, ob auch der Staatssekretär des Auswärtigen, bezweifle ty. Seine Haltung hatte von vornherein
vorbereitet.
genommen.
Abg. Frhr. v. Hertling( 8.): Die Rede Sir Greys war für haben schließlich feinen Sinn mehr. Da haben vor Jahren Frank- uns eine Enttäuschung. Sie ging um den springenden Punkt herum. reich und Spanien und England mit Frankreich Geheimberträge ab- Bir wenden uns dagegen, daß England uns Hindernisse in den geschlossen, und jetzt ist man doch genötigt gewesen, diese Geheim Weg legt. Geftügt auf unsere innere Kraft werden wir der Zukunft nifie preis zugeben. Und wenn man es genauer ansieht, stellt entgegensehen. sich heraus, daß die Geheimhaltung gar nicht der Mühe wert war. Ein Schlußantrag wird angenommen. Der Antrag Frhr. die Nationen lebhaft daran interessiert, daß nicht hinter ihrem Rücken b. Hertling wird gegen die Stimmen eines Teils der Rechten über ihre Existenzen entschieden wird. Dazu kommt, daß der Ab- angenommen. Der Antrag Albrecht wird gegen die Stimmen der Linten abgelehnt. Die übrigen Anträge find erledigt schluß solcher Geheimverträge ja nie lange geheim bleibt; nur den oder werden zurückgezogen. Das Marokkoabkommen wird zur Kenntnis Inhalt erfährt man nicht. Die Folge ist denn, daß alle nichtBei solchem Zus stand fann natürlich eine ruhige Entwickelung, ein gegenseitiges Ver- unserer Tagesordnung angelangt und, wie ich wohl annehmen darf, beteiligten Mächte mit Mißtrauen erfüllt werden. Bräfident Graf Schwerin- Löwit: Damit find wir am Ende trauen der Kulturnationen nicht entstehen.( Sehr wahr! bei den nicht nur am Ende unferer gegenwärtigen Tagung, sondern auch Sozialdemokraten.) So wird immer neuer Zündstoff unferer ganzen Legislaturperiode. Ich beabsichtige unter die Wölfer geworfen, es werden neue Katastrophen nicht, Ihnen eine detaillierte Uebersicht über die umfangreichen nationale Verträge in Zukunft nicht mehr ohne unsere 3 Hinsicht geleistet hat. Sie wissen das alle ohnehin. Ich möchte nur Eine weitere Errungenschaft der Maroffo- Affäre ist, daß inter - arbeiten zu geben, die der Reichstag auf dem Gebiete der inneren und äußeren Politit, in wirtschaftlicher und namentlich auch in sozialer it immung abgeschlossen werden können. Man hat dem Wunsche Ausdruck geben, daß diese große gefezgeberische Arbeit auch in den bürgerlichen Barteien, mit Ausnahme der äußersten Rechten, allmählich eingesehen, daß in dem früheren Zustand eine tros aller Mängel, die jedem Menschenwert anhaften, unserem Abg. Baffermann( natl.) dankt namens des Hauses dem Präsi Aenderung eintreten muß, daß das Parlament als Vertreter der geliebten deutschen Volke zum Segen gereichen möchten.( Bravo !) Gesamtheit des Volkes rechtzeitig unterrichtet werden und Gelegen- denten für seine gerechte und wohlwollende Geschäftsführung.( Beifall.) heit haben muß, sein Ja und Amen zu solchen Verträgen zu sagen. Präsident Graf Schwerin- Löwig dankt allen Reichstagsbeamten fann Ruhe und Frieden aufrecht erhalten werden. Nur wenn überall mit offenen Karten gespielt wird, dann allein für ihre treue Mitarbeit.( Bravo !) Die Ge heimnistuerei ist immer ein Zeichen von schlechtem Gewissen.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) and er sah das als eine nach jeder Nichtung unberechtigte EinAlso in allen diesen Beziehungen muß inhung an, die ich allerdings nicht anerkenne. Auch der Herr eine Menderung von Grund auf Shetangler nicht. Sonst würde er nicht gefagt haben, hätte man eintreten, wenn wir überhaupt in Europa zu freundschaftlichen Verhgefragt, fo hätte ich in der wünschenswerten Weise Antwort hältnissen unter den verschiedenen Kulturnationen kommen wollen. gegeben. Die Rede Lloyd Georges war unzweifelhaft ein un- gunächst ist dazu freilich wenig Hoffnung. Jeder erklärt zwar, er her politischer Fehler, den sich die englische Regierung hat sei gern bereit, dem andern entgegenzukommen, aber jeder ufchulden kommen lassen. Aber die heutigen Ausführungen macht so viel Vorbedingungen, daß an ihrer Erfüllung gar Be Reichsfanglers über die Aloyd- George- Rede wichen weientlich nicht zu denken ist. Ich möchte daher dringend bitten, tem ab, die er am 9. November machte. Damals erklärte er, daß der Reichstag unseren Anträgen, soweit sie nicht In der Nede Lloyd Georges, würde Deutschland nicht ein durch die Verhandlungen und durch den Antrag der Budgetkommission algenannt, heute hat er ganz anders gesprochen. Sei dem erledigt sind, zustimmt und namentlich auch fordert, daß uns ein fte es wolle, jedenfalls war die Rede gegen Deutschland Weißbuch vorgelegt wird, das alle Depeschen und Attenstücke der mnzt und sollte eine Art Drohung gegen Deutschland sein. Verhandlungen mit Frankreich enthält. Bir müssen ja leider beDie Frage der Parteireorganisation, die feit einem Jahre die genon wie die Entsendung des„ Panther" eine Drohung gegen fürchten, daß alle unsere Wünsche und Forderungen bei Ihnen auf Parteigenossen im ganzen Lande beschäftigt, hat eine außerordentlich rankreich war. Fehler sind also büben wie drüben gemacht Widerstand stoßen und erst recht bei der Regierung. Aber wenn große Zahl von Delegierten, worunter auch eine Anzahl weiblicher, Mit Genugtuung ist zu tonstatieren, daß dies Auftreten einmal das Verhängnis seinen Lauf nehmen soll, nun gut, wir zum diesjährigen Parteitag auf die Beine gebracht. Der Parteises englischen Ministers Lloyd George im englischen Parlament wenigstens haben ehrlich dazu beigetragen, einen Zustand der Dinge präsident, Genoffe Nationalrat Näher- Biel, eröffnete die Sigung um sie schärfste Kritik erfahren hat. Reden, wie sie der Führer der herbeizuführen, wie er Kulturnationen und Kultur- 9 Uhr mit einer kurzen Ansprache, in der er verschiedene geschäft stonjervativen und wie sie meine Barteigenoffen Macdonald, menschen würdig ist.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemo- liche Mitteilungen machte. eir Hardie gehalten haben, hätten schärfer auch im Deutschen fraten.) eidstag nicht gehalten werden können.( Sehr richtig! bei den Bogfaldemokraten.)
worden.
bon
einen Stich der Abneigung gegen England,
Man hat direkt gesagt, der Minister hätte sich wie ein Schulbube benommen,
das hat er wohl oder übel über sich ergehen lassen müssen. Die Rede war in der Tat geeignet, auch diejenigen bei uns topffeu zu machen, die sonst für ein freundschaftliches Ginvernehmen miliengland find. Nach meiner Meinung muß ein solches Einpernehmen auch heute noch angestrebt werden.
Reichskanzler v. Bethmann Hollweg verlieft darauf die kaiserliche Schließungsurkunde und erklärt im Anschluß daran im Namen der Verbündeten Regierungen und kraft dieses kaiserlichen Auftrages den Reichstag für gefchloffen.
Bräsident Graf Schwerin- Löwit bringt das Kaiserhoch aus ( Die Sozialdemokraten haben vorher den Saal verlassen.) und fchließt die Sigung. Schluß 4 Uhr.
Schweizerischer fozialdemokratischer
Parteitag.
DIten, 2. Dezember.
Das Bureau wurde bestellt aus den Genossen Nimathee- 8ürich, Generalsekretär des Lokomotivperfonals, als erster und Greulich als zweiter Präsident, Windler- Bürich und Joneli- Basel als Schriftführer.
Im Namen der sozialdemokratischen Partei in Dlten begrüßte Genosse Lattmann, Generalsekretär des Verbandes des Zugspersonal. vereins, den Parteitag.
Abg. Baffermann( natl.): Herr Bebel befolgt bei seinen Neden über die auswärtige Politit immer die Methode, fich zu sehr in die Seele unserer Gegner zu bersenten.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Er sucht, um seine Anklagerede gegen die im perialistische Politit, der nach seiner Auffassung Deutschland verfallen ist, zu halten, feine Argumente im Lager der Gegner. Diefe falfche Methode follte die Sozialdemokratie aufgeben. Wir Auf Antrag der Arbeiterunion Zürich fand eine Protestmüssen alle diese Dinge ausschließlich vom deutschen Standpunkt aus refolution gegen den italienischen Raubzug in beurteilen.( Bravo ! bei den Natl.) Wir sehen, wie die Weltaufteilung fich Tripolis ohne Debatte einstimmige Annahme. Graf Westarp hat gesagt, daß England schon seit Jahren immer weiter vollzieht, da müssen wir die Augen auf und Die Parteirechnung für die Zeit vom 16. November 1910 Swierigkeiten zu machen beabsichtigt habe". Das ist doch eine unser Schwert joharf balten. Das kann feiner von uns bis 22. November 1911 zeigt eine Gesamteinnahme von 9219 Fr. und hewundene Erklärung, daß man fich fragt, was ändern, daran ist auch der Großkapitalismus nicht schuld.( Wider einen Vermögensbestand von 4924 Fr., der Preßprozeßfonds beträgt barunter eigentlich verstanden werden soll. England hat bis heute fpruch bei den Sozialdemokraten.) Eben weil wir jeden Tag 685 Fr., der Militärfonds 4519 Fr. Dem Kassierer wurde eine von allen großen Nationen in der Welt unserem Handel und Verkehr bor katastrophen stehen tönnen, muß jedes Volt aus Entschädigung von 150 Fr., der Geschäftsleitung von 200 Fr. bebie allergeringsten Schwierigteiten gemacht.( Sehr Selbsterhaltungstrieb sich das Heer und die Flotte schaffen, die willigt. richtig! links.) An dem Tage freilich, wo England gezwungen sein feinen nationalen Interessen entspricht. Von der Idee, daß jede Den parlamentarischen Bericht ber National. wird, zum Schutzz oft überzugehen, wird der deutsche Handel internationale Streitfrage vor dem Haager Schiedsgericht zum Ans- rats frattion erstattete Genoffe Greulich oder beffer gesagt, gewaltigen Schaden erleiden( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- trag gebracht werden soll, ist heute keine Rede mehr. nicht, denn er forderte einfach die Delegierten auf, über deren Tätig traten) und der Tag wird fommen, wenn die FlottenReformbedürftigkeit der Diplomatie teit zu diskutieren, Anfragen zu stellen usw. Dagegen teilte er mit, tungen sich in der gefährlichen Weise steigern, daß sich die neue fozialdemokratische Nationalratsfraktion mit was ja der Fall zu sein scheint. Dann wird die Frage, ob Frei- gebe ich Herrn Bebel zu; darüber wird im nächsten Reichstag 16 Wann( einschließlich des Genossen Ständerat Scherrer ) bereits Das Abkommen bon 1909 war gewiß ein tonstituiert und Greulich als Präsidenten, Grimm als Berichterstatter handel oder Schutzzoll für England sehr rasch akut werden( Sehr noch zu reden fein. tianty! bei den Sozialdem.) und warum? Die englische Bourgeoisie Entgegenkommen gegenüber Frankreich , aber es war von der festen für den nächsten Parteitag bestimmt hat. Die Fraktion hat beAristokratie ist in bezug auf direkte Steuerleistung an der Grivartung diftiert, daß nun ein wirtschaftliches Zusammenarbeiten schlossen, sich als selbständige Fraktion beim Bureau des NationalGrenze angekommen, wo sie nicht mehr gern mehr zahlen wollen, und mit Frankreich in Marotto erreicht werde. Das war aber nicht der rates anzumelden und in demfelben eine Vertretung zu berlangen. dam tritt natürlich die Versuchung an sie heran, tvenn die Staats- Fall, im Gegenteit deutsche Unternehmungen wurden schifaniert und Die Konstitution unserer Genossen als selbständige Frattion bedeutet Lasten für Flottenrüstungen usw. weiter so enorm steigen, dann die mit dem Marsch nach Fez wurde dann die Algecirasalte zerriffen. den Bruch der bisherigen Gemeinschaft mit den fünf Demokraten. Schutzöllen zu aus Die Folge war dann die Entsendung des„ Panther".( Burufe bei benugen, um Nun tommt das wichtigste Geschäft des Parteitages, die Hunderte von Millionen dem englischen Staatsfädel zuzuführen, die den Sozialdemokraten.) Db das Mittel klug war und ob nicht Parteiorganisation. Genoffe Pflüger möchte die ganze er bisher nicht gehabt hat.( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- ein weniger startes Mittel biel wirksamer ge- Behandlung der Frage vereiteln, indem er den Antrag stellt, fie wesen wäre, ist eine andere Frage.( Sehr zurückzustellen, bis Ausländerfrage gelöst ist. Diese starte Bu
Ginnahmen
fraten.)
anders.
ein großes Zerwürfnis mit England und eine schließliche Katastrophe
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Die
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Das ist der natürliche Lauf der Dinge und ich habe bei allen richtig! links.)- Als erfreuliches Ergebnis dieser ganzen mutung wird in Abstimmung mit große Mehrheit abgelehnt. freundschaftlichen Versicherungen der Redner in diesen Debatten doch Debatten begrüßen wir, daß in Zukunft Kolonialland nur im Wege Und nun referierte Genosse Dr. Studer Winterthur über die Nevon feiner Seite gehört, daß man etwa an eine Verständigung über der Reichsgesetzgebung erworben und veräußert werden kann. Wir organisation der Partei als Präsident der vom borjährigen Parteitag bie Rüstungen mit England denken will. So lange das nicht stellen mit Befriedigung feft das große Intereffe des Volkes an der bestellten Kommission. In der Reorganisationsfrage handelt es sich geichieht, sondern die Dinge fich so weiter entwickeln, wird das Ende auswärtigen Bolitik. Die Mitwirkung der Volksvertretung wird in der Hauptsache um die Neuregelung des Verhältnisses der Partei weifellos zweifellos ein Moment der Stärkung für die Position der Regierung zum Grütliberein, der die eine Hälfte der Partei bildet, mit bei zukünftigen Verhandlungen fein. Wir haben ja heute von dem feinen 10 000 Mitgliedern gegenüber den zirka 15 000 anders Herrn Reichstanzler gehört, daß die Rüdficht auf die Zustimmung organisierten Genossen in der Minderheit ist. Heute ist aber das der franzöfifchen Kammer eine Waffe für die französischen Unter- Verhältnis so, daß der Grütliberein die Herrschaft in der Partei fali( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Man spricht ja jetzt händler war. ausübt, indem z. B. da die Partei bezw. ihre Geschäftsleitung den ganz ungeniert vom Feinde England". Bisher war Frankreich der Noch ein Wort zur Einmischung Englands in unsere Sig haben muß, wo sein Zentralfomitee domiziliert ist. Von dessen Feind, jezt ist es England. Man spricht überall davon: Mit England Verhandlungen mit Frankreich . Wir erkennen gern an, daß unfere fieben Mitgliedern gehören fünf der Geschäftsleitung der Partei an, ur abgerechnet werden.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Regierung dieje Einmischung versucht hat energisch zurüd- das ganze Komitee aber dem Parteivorstand an. Sodann ist sein Drgan, Daß aus dieser Stimmung heraus eine friedliche Entwickelung der zuweisen. Eine Entspannung der internationalen Lage ist infolge der Grütlianer", das 8entralorgan der Partei Dinge in der Zukunft möglich sein wird, halte ich für ausgeschlossen. des Marokkoabkommens nicht eingetreten. Wenn man glaubte, die der manchmal versagt und jest wieder die ganze Reorganisation der Burufe bei den Sozialdemokraten.) Ja, wir sind es ja nicht, die Folge dieses Abkommens würde eine allgemeine Volksver- Partei bekämpft, da der Grütliverein feine Vorzugsstellung in der ulentscheiden haben. Wären wir es, dann stünden die Dinge brüderung fein, so war das eine große Illusion. Das Bartei nicht aufgeben will. In diefer Beziehung soll einiges gezeigte die Rede Greys, die sehr schroff den bisherigen Standpunkt ändert, die Partei demokratifiert werden. Sodann soll der heutige Jedenfalls haben die Völker aus der Vergangenheit diefes festhält. Wir können nicht frei von Sorgen in die Zukunft blicken, Mitgliedsbeitrag von 20 Cts. pro Jahr auf 60 Cts. erhöht werden. Sommers zweierlei gelernt. Sie haben vor allem gelernt, daß die um so mehr, als immer neue Probleme der internationalen Politik In seinem Referat berichtete Dr. Studer über die Arbeiten der Solonialpolitik eine äußerst gefährliche Politik ist, daß sie immer auftauchen. Was wir wünschen, ist eine deutsche auswärtige Politit, Sommiffion, die drei Entwürfe ausarbeitete, nachdem die ersten neue Reibungsflächen schafft, daß das Drängen des Großlapitals wohl vorbereitet, ohne Improvisationen( Sehr richtig! fints), ziel beiden auf den Widerstand des Grütlivereins gestoßen. Aber auch nach Ausdehnung des internationalen Marktes zu Zusammenstößen bewußt, energich, die sich in jedem Augenblick bewußt ist der ge- der start veränderte dritte Entwurf fand Ablehnung, da die mit anderen Mächten führt,( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten) waltigen Machtmittel, die wir befigen und für die unfer Volt Grütlianer eben an ihrer gegenwärtigen privilegierten Stellung unbis fchließlich der Krieg die notwendige Folge ist. gern auch große Opfer bringt. Ich bin der legte, der nachgiebig für alle Ewigkeit festhalten wollen. Die imperialistische Politif, wie sie in Maroffo, wie jie jest raten würde, Konflikte zu suchen. Wir wollen aber da, wo Genoffe Studer betont schließlich den Vormarsch der Sozial in Tripolis und Persien betrieben wird, zeigt uns deutlich, wohin fie uns aufgedrungen werden, den Konflikten auch nicht demokratie, die heute frank und frei überall ihre Fahne entfaltet und wir in Europa im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts steuern. ausweichen. Wir wünschen nicht, daß irgend eine Nation eine inter - teine Verschleierung nötig hat, wie gerade die jüngsten NationalratsIn den nächsten Tagen wird es wieder in allen christlichen Stirchen nationale Vorherrschaft erlangt. Eine solche zielbewußte deutiche wahlen gezeigt haben. Ebenso tritt er ein für die Gleichberechtigung heißen: Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den politik wird am besten das deutsche Ansehen und die deutsche Ehre der ausländischen mit den schweizerischen Genossen in der schweize Menschen ein Wohlgefallen. Dabei wird überall gerüstet, wahren, sie ist aber auch am besten geeignet, uns den 2e Itrischen Sozialdemokratie. werden überall die Waffen geschärft, neue Kriegs- frieden zu erhalten.( Sehr richtig! links.) Bei einer solchen Die oppofitionelle Stellung der Grütlianer vertrat Genosse Wirz, fchiffe gebaut, furz, es arbeiten die sogenannten chriftlichen fraftvollen, zielbewußten Politif tann die Regierung sicher sein, das Redakteur des„ Grütlianer". Die Quinteffenz seiner Ausführungen Böller mit Unterstützung der christlichen Kirche immer mehr daran, ganze Volt hinter sich zu haben.( Lebhaftes Bravo! bei den läßt sich furz in die Worte zusammenfassen, daß alles beim alten um neue Flotten und Armeen aus dem Boden zu stampfen, was Rationalliberalen.) bleiben soll. Die Ausländerfrage soll durch gefeßliche Erleichterung
schließlich einen Zusammenbruch der sogenannten Kulturnationen zur Abg. Schrader( Vp., auf der Tribüne fast unverständlich): Die der Einbürgerung gelöst werden. Das Vorhandeniein eines ChauFolge haben muß.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die drobende Geste von Agadir war zweifellos nicht nötig; jest vinismus im Grütliverein gegen die ausländischen Genossen bestreiter Gefahren der Raubpolitik, wie wir sie jest in Tripolis follte man aber nicht retrospektive Betrachtungen aufstellen, sondern er nicht. Die Finanzfrage tann ohne weitere Reorganisation erund Beriien jeben, tönnen nicht schlimmer gedacht werden. Und bestrebt sein, in Zukunft Mißverständnisse zu vermeiden. ledigt werden. Schließlich beantragt er Nichteintreten auf die ganze das geschieht mit einer Kaltblütigkeit, als sei das ganz selbstver wir wollen England nicht angreifen, verlangen aber auch, daß Eng Reorganisationsfrage und Zurückweisung des Problems an den Vorändlich, als fei daran nichts zu ändern. land fich nicht in unsere Intereffen einmischt. Nur eine Politik ort Zürich . des Rechts wird auf die Dauer bestehen können.( Beifall links.) In der Nachmittagsfizung wird zunächst mitgeteilt, daß 425 Abg. Fürst Hahfeldt( Rp.): Es ist leicht, ein Kriegsschiff in Delegierte anwesend find. einen fremden Hafen zu schicken, schwerer, sich aus der Affäre In der nach einer langen und lebhaften Diskussion um 7 1hr mit Anstand herauszuziehen. Das haben wir ja nun schließ erfolgenden Abstimmung wird mit 217 gegen 163 Stimmen grunda Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Es war vielleicht die erlich erreicht. Was die Geheimnistuerei anlangt, so muß doch darauf fäglich die Reorganisation der Partei auf der Grundlage heulichste Errungenschaft dieser Ereignisse, daß in der Presse auch verwiesen werden, daß das Volk wissen wollte, wohin die Reife des letzten Kommissionsentwurfes unter dem stürmischen Beifall der Bürgerlichen Parteien verlangt wurde, die Böller müßten wissen, geht, zumal anderwärts der Schleier bereits gelichtet war. Bu Mehrheit beschlossen.
Die zweite Folgerung ist dann, daß die alte Form der Diplomatie abgewirtschaftet hat,
Die bisherige Geheimuistuerei lassen sich die Böller nicht mehr
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gefallen.