14,536 Millionen Ouadratmcier repvZientiert einen Wert bon 166,719 Millionen Mark. Von den städtischen Betrieben brachten an Reingewinn die Gaswerke 2,584 Millionen Mark, daS Elcklrizitäts- werk 1,358 Millionen Mark, die Wasserwerke 76 700 Mark. Von größeren Hochbauten ist die neue Gemeindedoppelschule Wiebestraße- Neues Ufer zu nennen; an Baukosten find für die gesamte Anlage rund 1 Million Mark veranschlagt. In den Gemeinde- und Hilfsschulen wurden insgesamt 23 995 Kinder unterrichtet. Die Zahl der Klassen belief sich im Sommer auf 571, im Winter auf 587. Die durchschnittliche Klassenfrequenz betrug in den Norrnalklassen 44,31 Schüler; in den Klassen für begabte (A-ftlaffei,) 86; in den Klassen für schwächere sB-Klaffen> 26,93; in den drei Hilssschulen 19,83—20,72, 16,38 Schüler. An Unterhaltungskosten für Gemeindeschulen hatte die Stadt 3,3 Millionen Mark aufzubringen, d. h. pro Kopf deS Schülers 154,05 M gegen 201,36 M. pro Kopf deS höheren Schülers. In den Pflicht- foribildungsschulen wurden in 132 Klafien 2876 Schüler unter- richtet; dazu traten in freiwilligen Kursen weitere 445 Schüler.— Die städtische Volksbücherei erreichte einen Bestand von 41 578 Bänden. Auf die 3 Ausleihestellen entfielen insgesamt 323 151 Entleihungen. Die 3 Lesehallen wurden von 197 086 Per- soncn besucht. Achtung! Gewerkschaften! Am Sonntag, den 17. Dezember, vormittag« von 10— 12 Uhr, finden im großen Saal des Volks- Hauses, Rosinenstr. 3, die Delegiertenwahlen für die allgemeine OrtSkrankenkafie zu Charlottenburg statt. Wahlberechtigt sind alle Kassenmitglieder, die das 21. Lebensjahr überschritten haben. Die Legitimation der Wähler geschieht durch Vorweisung einer Wahl- karte im Wahllokal. Wahlkarten werden den Kassenmitgliedern auf Antrag im Kassenbureau, Rofinenstr. 3, während der öffentlichen Dienststunden svormittags 8—1 Uhr) unentgeltlich verabfolgt. Wir ersuchen die Vertrauensleute für die Besorgung der Wahlkarten Sorge zu tragen. Die Charlottenburger Gewerkschaftskommission. Elternverein für freie Erziehung. Sonntag, den 10. d, MtS., findet unter fachmännischer Leitung eine Besickligung des Museums für Meereskunde statt. Treffpunkt 9'/, Uhr pünktlich Straßenbahn- baltestelle Wilhelmspiatz. Auch NichtMitglieder und deren Kinder sonnen daran keilnehmen. Kinder ohne Begleitung Erwachsener haben 20 Pf. Fahrgeld mitzubringen. Kinder unter 10 Jahren sind von den Besichtigungen ausgeschloffen. Zahlreiche Beteiligung er- wartet Der Vorstand. Rixdorf. Ein Sttaßenbahnunfall ereignete fich gestern in der Berliner , Ecke Ziethenstraße. Dort wurde der fünfjährige bei den Eltern Berg- sttaße 165 wohnhaste Knabe Otto Noselt von einem Motorwagen der Linie 15 erfaßt und überfahren. Nachdem der Knabe, der unter den Schutzrahmen des Motorwagens eingeklemmt wurde, aus seiner Lage befreit worden war, brachte man ihn zur ersten Hilfeleistung nach der Unfallstation in der Steinmetzstraße. Ein aufregender Borgang hat sich in einem Straßenbahnwagen der Linie 15 abgespielt. Ein unbekannter Fahrgast vergiftete sich während der Fahrt mit Veronal. Der Selbstmordkandidat brach dann zusammen und stürzte vor den Augen der Mitfahreirden vom Sitz berunter. Man schaffte ihn in besinnungslosem Zustande zur Unfallstation in der Steinmetzstraße, wo er für einen kurzen Augen- blick wieder zum Bewußtsein kam. Er konnte nur noch erzählen, daß er in selbitmörderischer Abficht Gift gewunken habe und fiel dann wieder in Bewußtlosigkeit. In völlig hoffnungslosem Zustand wurde der Lebensmüde, der anscheinend Köhler heißt, nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. Ober-Tchönctveide. Der auS dem Besitze des ForstfiskuS der Gemeinde ein- gemeindete und in steuerlicher Beziehung für die Gemeinde sehr wertvolle Oristeil Nobelshof wird nun auch größere Auf- Wendungen für Straßenbefestigung sowie Wafferlieferunjj und Kanalisation erheischen. Schon im Hinblick auf die Benzintank- anlage, denen eine ausreichende Bewäsferungsvorrichiung von der Behörde aufgegeben ist, macht sich das Fehlen der Wafferleitung in diesem OrtSteile als ein großer Mangel bemerkbar. ES find nun Verhandlungen dem Abschluß nahe, wonach die Gemeinde Rummels- bürg die Wafferabgabe der hiesigen Gemeinde gegenüber zum Preise von 13 Pf. pro Kubiknteter übernimmt mit der Maßgabe, daß die Herstellung der notwendigen Zuleitungen der Gemeinde Ober- Schöneweide zur Last fällt. Die Nnterbringung von Obdachlosen ist mehrmals Gegenstand der Verhandlungen der Gemeindevertretung gewesen; der Plan, �u diesem Zwecke die Pachtung eines Mietshauses zu bewerkstelligen, ist fallen gelassen worden. Es wird der nächsten Sitzung der Vertretung eine Vorlage zugeben, welche den Bau eines Seitenflügels aus dem Feuerwebrgrundstück in der Siemensstraße vorsieht. Die unteren Räume diese« Gebäudes sollen für Zwecke der Feuerwehr, als Ausenthaltöräume der Slraßenarbeiter und als Einstellräume für die Gememdelrankenwagen dienen, wohingegen die oberen Etagen Wohnungen zur Unterbringung Obdachloser enthalten werden. Die Kosten sind auf 42 006 M. veranschlagt. Gro�-Lichterfelde-Teltow. Achtung, GewcrbrgerichtSwähler! Morgen Freitagabend, von 6 bis 8 Uhr, finden im kleinen Saale des Rathauses, Schiller- ftraßc 32, die Wahlen der Arbeitnehmerbeistyer zum Gcwerbegericht statt. Kein Gewerkschaftler, welcher seine Eintragung in die Wähler- liste bewirkt hat, versäume die Wahl. Die Liste der Gewerkschnfts» konmiiision gelangt vor dem Rathause zur Verteilung. Jeder Wähler bringe sich das im Rathause ausgestellte Zeugnis als Ausweis mit. Köpenick . Ein Unglücksfall ereignete fich gestern mittag zwischen 12 und 1 Uhr in der 8. Gcmeindeschule. Bei dem physikalischen Unterricht wurden der Lehrer sowie zwei Schüler verletzt. Bergfelde (Mederbarntm.) Der Sriegervercin als Lokalabtreitrr. Von der Unduldsamkeit Andersdenkenden gegenüber zeugt eine Tat deS hiesigen Krieger- verein«, über die uns folgendes berichtet wird: .Der Wirt, bei welchem feit einiger Zeit unsere Genoffen friedlich ihren Zahlabend abhielten, ohne sich durch daS an der Wand des Zimmers ausgehängte Gruppenbild der tapferen Helden vom Kriegerverein belästigt zu fühlen, wurde veranlaßt, uns fein Lokal zu kündigen. Herr Nieke, Inhaber deS Hotel Bellevue, er- klärte, daß ihm nicht nur die„leistungsfähigere'' Kundschaft der Krieger entgehen würde, sondern ihm wohl die Polizeistunde drohe, wenn er den Kriegern zumuten würde, noch weiter von demselben Bier zu trinken, wie die G-noffen. DaS ist in den Augen der Patrioten natürlich— kein Terrorismusl— UnS wird das nicht schaden. Die Agitation und der Zusammenschluß der Genossen im Ort machen erfreuliche Fortschritte. Es ist zu hoffen, daß dieser Streich nichl nur die Genoffen veranlaffen wird, mit verdoppeltem Eiser für unsere Sache zu werben, sondern daß auch alle dem freiheitlichen Gedanken nahestehenden Einwohner von Bergfelde aus diesem Akt der Unduldsamkeit, der bisher hier am Ort einzig dasteht. die Konsequenz ziehen, dem Kriegerverein den Rücken kehren und seine Veranstaltungen strengstens meide», zumal letztere in dem uns ebenfalls verweigerten Lokal von Holtz stattfinden." Potsdam . Potsdain verfügt nach Abzug der einem Vermögen bon 39 564 167 M. gegenüberstehenden Schulden über einen Vermögens- Überschuß von 20 625 314 M. Bei der Bewertung der werbenden Anlagen, Elektrizitälswerk, Straßenbahn und Wasserwerk mit 10 875000 M. ist der Rentabilität dieser Anlagen nur insoweit Rechnung getragen, daß eine Verzinsung deS Kapitals sich etwa in Höhe von 8V3 Proz. ergeben würde. Unter den sonstigen Aktiven ist das Verwallungsvermögen von dem Käminereivermögni, welches letztere von der Stadt frei verwertet werden kann, nicht geschieden. Nach dem Lagerbuch stellt sich das Verwaltungsvermögen auf 9 049 866 M.. so daß nach Abzug dieser Summe von 20 625 314 M. noch ein verfügbarer Ueberschuß zugunsten der Stadt von mehr als 11' /z Millionen Mark verbleibt. Die Uebersicht deS Vermögen? der Stiftungen vom 31. März 1911 ergibt ferner einen weiteren Ver- mögensüberschuß von 4136 635 S>i. Spandau . Nach den am Dienstag beendigten Stadtberordnetenwahlen find von den ausscheidenden Stadtverordneten 11 nicht wiedergewählt und zwar in der 1. Abteilung 4. in der 2. Abteilung 3 und in der 3. Abteilung 4. Die sozialdemokratische Fraktion hat ein Mandat gewonnen. Die Kandidaten der Bezirksvercine haben die größte Schlappe erlitten. Der Kommunale Wahlverein besteht ans Arbeitern und Angestellten der kgl. Staatswerkstätten, welcher sich in diesem Jahre erst gebildet hat und zwar mit der ausgesprochenen Absicht, gegen die Hausbesitzerwirtschaft im Stadlhause Front zu machen. Trotz des großen Erfolges, den dieser Wahlverein errungen, wird xs sich doch wohl bald zeigen, daß die gewählten Stadtverordneten nickt imstande sein werden, alle Jnteresien der Wähler, namentlich der Arbeiter, zu vertreten. Bisher hoben die Stadtverordneten, welche in den Staatswerkstätte» arbeiten, in fast allen wichtigen Arbeiterfragen versagt. Es wäre ja erwünscht, wenn die neugewählten Sladtverordneten aus den Staats- Werkstätten die Interessen der Wähler, namentlich der dritten Klasse, ebenso rücksichtslos vertreten, wie dies die sozialdemokratischen Stadt- verordneten getan haben. Den Erfolg, den der Kommunale Wahl- verein hatte, hat er wohl hauptsächlich der abfälligen Behandlung der Charlottenburger Baugenosienschast und des Proseffor Eberstadt im Stadlhause zu verdanken. Es wird sich ja nun zeigen, ob die Neugewähllen das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen werden oder ob die Wähler nicht doch zu der Ueberzeugung kommen, daß sie bester getan haben würden, wenn sie sozialdemokratische Stadtverordnete gewählt hätten. Hiis der frauenbewegimg. Rcichstagswahl und Frauenwahlrecht. Die bevorstehenden Neichstagswahlen rücken auch die Frage des Frauenwahlrechts in den Vordergrund der Dis- kussion. Jedenfalls muß die Forderung der politischen Gleich- berechtigung der Frauen mit allem Nachdruck erhoben werden. Keine denkende Frau kann für einen Kandidaten eintreten, der nicht grundsätzlich auf dem Boden der Gleichberechtigung beider Geschlechter steht. Bisher ist der Ausdruck„allgemeines und gleiches Wahl- recht" eine Phrase. Angeblich besteht das allgemeine Wahlrecht unter anderem bei den Wahlen zum Deutschen Reichstag, bei den Wahlen zum Landtag in Baden , in Bayern , in Olden- bürg, in Sachsen-Meiningen , in Anhalt, in Württemberg, dann zur Wahl eines größeren Teiles der Abgeordneten in Schaumburg-Lippe , in Sachsen-Weimar . Im Ausland, in Frankreich , in der Schweiz und in Norwegen , mit gewissen Be- schränkungen in Belgien , in Spanien , Griechenland , der Argentinischen Republik und den übrigen amerikanischen Re- publiken. In Oesterreich hat das Proletariat die Einführung des allgemeinen Wahlrechts ertrotzt. Nahezu allgemeines Wahlrecht besitzen England, Dänemark , die Niederlande, Sachsen-Koburg-Gotha, die beiden Schwarzburg und die beiden Reuß. Das Wahlrecht in all diesen Ländern enthält eine Reihe von Beschränkungen, zum Beispiel den Ausschluß der Personen, die nicht im vollen Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind, gegen die das Konkursverfahren eröffnet ist, die wegen geistiger Mängel unter Vormundschaft stehen, die Armenunterstützung beziehen und dergleichen. Die Gesetz- gebung einzelner Länder kennt auch noch den Ausschluß der Analphabeten(des Schreibens und Lesens Unkundiger), der Geistlichen, der Soldaten, der Neger usw. von dem Wahlrecht. Aber nirgends wird bemerkt, daß mehr als die Hälfte der er- wachsenen Personen vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, ohne daß auf sie die angezogenen Ausnahmen zuträfen. Man be- trachtet es als selbstverständlich,, daß bloß das männliche Ge- schlecht bei der Behandlung öffentlicher Angelegenheiten mit- spricht, über den Inhalt der Gesetze, über die Art und Höhe der Steuer usw. beschließt. Der weibliche Teil der Bevölke- rung soll sich dem Beschlossenen einfach fügen. Aus dieser allgemein herrschenden Anschauung ergab sich dann weiter, daß in manchen Ländern ein relativ freies Vereins- und Ver- sammlungsrecht für die Männer besteht und ein aufs äußerste verkrüppeltes, wertloses für das weibliche Geschlecht. Es hieße eine Geschichte der sozialen Beziehungen der beiden Ge- schlechter schreiben, wollte man die Ursachen des Mißvcrhält- nisses zwischen dem Recht des einen und der Rechtlosigkeit des anderen aufdecken. Die politische Rechtlosigkeit der Frau ist eines der interessantesten Probleme der Menschheitsgeschichte. Im schärfsten Gegensatz zu der politischen Rechtlosigkeit der Frau steht die Tatsache, daß in einer Reihe von Monarchien schon vor vielen Jahrhunderten, auch zur Zeit des starrsten Absolutismus, der Frau das Erbfolgerecht auf den Thron eingeräumt wurde, also auf das höchste verantworhmgsvollste Amt. In Spanien , Portugal . England und Holland ist das Recht der Frauen an der Thronfolge nur wenig beschränkt, außerdem besteht es in Oesterreich , Rußland und Griechenland beim Fehlen männlicher Erben im regierenden Hause. Welche Machtfüllc in den Händen von Frauen gelegen hat, lehrt schon der Hinweis auf Namen, wie Maria und Elisabeth von England , die beiden so verschieden gearteten Töchter Heinrichs VIII., auf Maria Theresia von Oesterreich, die vielleicht die hervorragendste Gestalt im Hause der Habs- burger war, auf Katharina II. von Rußland , die bei all ihren Fehlern eine der glänzendsten Gestalten in der Reihe der russischen Herrscher gewesen ist. Man kann ohne Uebcrtreibung sagen, daß unter den Frauen, die Kronen getragen haben, lange nicht so viel Mittelmäßigkeiten und unbedeutende Gestalten vorhanden waren, als unter den männlichen Vertretern des Gottesgnadentums. Das ist jedoch von untergeordneter Bedeutung. Die Ent- Wickelung hat nach und nach den Frauen die ganze Summe staatsbürgerlicher Lasten und Pflichten aufgepackt wie den Männern, ohne daß der Frau die Rechte des Mannes zur Seite standen. Das Strafrecht, die Steuerpflicht, die ver- wüstende Zollpolitik, die Gewerbeordnung und vor allem der Kapitalismus als Ausbeuter der Arbeitskraft trifft die Frau ebenso hart und schwer als den Mann. Aber die politischen Rechte, als Mittel, die Verhältnisse zu beeinflussen, bleiben ihr vollkommen versagt. Die volle staatsbürgerliche Gleich- berechtigung der Frau muß erkämpft werden, sie muß eine Hauptforderung der Frauen bei den bevorstehenden Kämpfen sein, und alle Genossinnen zu kräftiger Wahlhilfe für unsere Kandidaten zum Reichstage anspornen. versammruuge«— Veranstaltung«. Zeuiralverbaiid der Hausangestellten. Donnerstag, den 7. Dezember, abends 8'/z Uhr, in den Jndusteie-Kestsälen, Bcuthstr. 20 I. Vortrag von Frau Luise Zietz :„Vom Familienhandlverk zur Zunft." Gäste willkommen. Jiiis aller Welt. Der reiche]Mann und der arme Lazarus. Es war einmal«in reicher Mann, der kleidete fich in Purpur und hielt täglich herrliche Mahlzeiten. Im selben Orte aber lebte auch ein Armer namens Lazarus , der täglich vor des Reichen Tür kauerte und sich gerne mit den Brosamen vom Tische des Neichen gesättigt hätte, wenn sie ihm jemand gegeben hätte.— Eo gingen viele Jahre dahin. Eines TagcS aber erschien der Reiche ganz plötzlich im Rahmen der Tür und sprach: „Warum liegst du denn da draußen bor der Türe, du Armer? Komme doch herein zu mir und sättige dich l"... Und so ging es viele Tage hindurch. Tagtäglich erschien der Reich« im Rahmen der Tür, bat den armen Lazarus zu sich als Gast und ließ ihn mit Speise und Trank gar reichlich bewirten. Eines schönen TageS aber erschien der Reiche wieder im Rahmen der Tür und schrie: „Was suchst du hier, Lump, elender? Geh arbeiten, du Tage- dieb 1 1 l" TagS vorher war nämlich Wahltag gewesen. Acht Personen ermordet. Eine entsetzliche Bluttat wird aus der italienischen Ort» schaft Monte Santa Angelico gemeldet. In einem Hause des Ortes wurde von einem bisher unbekannten Täter eine aus Vater und Mutter, vier Kindern und w e i Nichten bestehende Familie ermordet. In einer cke des Schlafzimmers wurde die Leiche des Oberhauptes der Familie aufgefunden, welche zahlreiche Spuren von Axt- hieben trug, der Kopf war ihm vom Rumpfe ab- getrennt. Auch die Leiche seiner Gattin war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt und stellte nur noch einen blutigen Fleischklumpen dar. Ueberall waren Spuren von einem vorangegangenen Kampfe zu sehen. Die Möbel waren mit Blut bespritzt. Die Leichen der Kinder wiesen ebenfalls furchtbare Verstümmelungen auf. Die Arme und Beine waren ihnen abgehauen und lagen umhergestreut im Zimmer. Tödlicher Absturz eines Fliegers mit Paffagier. Au» England meldet der Telegraph eine schwere Flieger« katastrophe. Während eine? glänzend durchgeführten Paffagierfluges aus dem Flugfelde in F i l e h versagte plötzlich der Apparat de» Fliegers Oxley. Der Flieger und sein Begleiter, ein Deutscher namens Weiß, stürzten aus beträchtlicher Höhe ab und waren sofort tot._ Zwei schwere Explosionen. In der Goldabteilung de» Petersburger Münzhofes hat am Mittwoch früh eine Gasexplosion von furchtbarer Wirkung stattgefunden. Von den im Räume beschäftigten Arbeitern wurden zwei getötet, neun schwer und mehrere leichter verletzt- — Auch aus R 0 s a r i 0(Südamerika ) meldet der Telegraph eine schwere Katastrophe. In einer pyrotechnischen Anstalt er- folgte durch Entzündung von Pulvervorräten eine Explosion, die da» Fabrikgebäude zum Einsturz brachte. Bei dem Unglück wurden fünfzehn Personen getötet und viele andere schwer verletzt._ Kleine Notizen. Zwei Kinder»erdrannt. In D a n z i g brach gestern in der Wohnung eines Kutschers, in der zwei Knaben von zwei und fünf Jahren einaefchloffen waren. Feuer aus. Als der Brand bemerkt wurde, konnten die Kinder nur noch als verkohlte Leichen aus den brennenden Räumen geborgen werden. Eine ganze Familie vergiftet. In der böhmischen Ortschaft Chlumec erkrankte die Familie des Gutsbesitzers Horilek nach dem Genuß der Suppe unter Vergiftungserscheinungen. Die beiden Ehegatten sind kurz nach dem Genuß gestorben, während Sohn und Tochter mit dem Tode ringen. ES wurde eine Unter- suchung eingeleitet, da man der Ansicht ist, daß«S sich um einen Racheakt handelt. Krieg im Frieden. Bei einer Uebung de» 26. französischen Geniebataillons in der Nähe von Algier kenterte ein Boot mit mehreren Soldaten. Drei komtten schwimmend daS Ufer erreichen, zwei ertranken._ Marktpreise von Berlin a» 6. Dezember 1011,«ach Ermittelung de» Küntgl. Poltzelpröstdinm«. Marttballenpreise.(Kleinhandel), 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 36,00—50,00. Speisebohnen weiße. 40.00- 60.00. Linsen 40,00-80,00..Kartoffeln 7,00—10,00. 1 Kilo. gramm Rindfleisch, von der Keule 1,60—2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,20 bis 1,70. Schiveiucfleisch 1,20—1,80. Kalbfleisch 1,40—2,40. Hammelfleisch 1,30—2.20. Butter 2,60—3,20. 60 Stück Eier 3.80—6,40. 1 Kilogramm Karpfen 1,00-2,40. Aale 1.20-2,80. Zander 1.40-3.60. Hechte 1.20 bis 2,60. Barsche 1,00—2,00. Schiet« 1,46-3,20. Bleie 0,86-1,40. 60 Stück Krebse 2,40-24,00._ WttternngSiibersicht vom 7. Dezember 1911. Swinemde. amburg letlin flranksa M. München Wien Wetterprognose kür Donnerstag, den 9. Dezember 1911. Ein wenig würmer bei müßigen südlichen Winden und veränderlicher Bewölkung ohne erhebliche Niederschlüge. Berliner Wetterbureau. Waflcrstanda.vtamrtibten der LandeSanflalt für Gewässerkunde, mttgetelN vom Berliner Wetterbureau. vaflerüand Kemel . TUllt Bregel. giifterburg Weichtet, Tb an» v de r. Rattbor . Kroflen , Fraeittutt Warthe. Slbrmnu , Lmidsberg Ritze, Vordamm Alb«, Letunerttz , Dresden , Barby . Magdeburg Wasserstand Saal«, Srochlttz Havel , Spandau ») , Rathenow ») Spree. Svremberg») , Biestow Weser. Münden , Minden Rhein . MaximilianSau , Kaub Köln Neckar , Heilbronn Mai«, vettheim Mosel, Trier am 5.12. cm 60 35 10 100 170 318 128 146 47 91 seit 4. 12. om1) +6 +1 —2 —2 —2 -12 — 3 — 1 1+ bedeutet Wuchs,- FaO.—•) Onterpegel.') EtSstand.») Grund- eistreibe«.
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