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Das neueste Reichsverbands- Machwerk

Was doch der Militarismus nicht alles sein soll. Jetzt ist er schon der Mittelpunkt der gesamten Volkswirtschaft". Nach unserer Ansicht ist er weit mehr der Mittelpunkt der Defizitwirtschaft.

Die Todesfahrt des Rekruten.

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lichkeit während der ganzen Dauer der Verhandlung. Das Gericht| ragender Stellung gekämpft haben, wie der Redakteur Lindblad arbeitet in Berlin oder Hamburg . Alle Woche schidt er seiner gab diesem Antrage statt. Das Urteil ist voraussichtlich am Sonn- von der Ny Tid" in Gotenburg , früher Schuhmacher, der Partei- armen Mutter, deren Ernährer er ist, einen gewiffen Betrag per abend zu erwarten. tassierer Wickman, früher Tischler, der Kassierer vom Voltshause Post ein. Dieser Betrag fällt aber weg, wenn der Sohn erkrankt, in Stockholm , Berglund, früher Sägewerksarbeiter, der See- keinen Verdienst mehr hat. Die Mutter tann berarmen, weil der Ernährer fehlt. Nun ist das eigentümliche an der Sache: Kommt mannsverbandsvorsitzende Charles Lindley usw., dann aber der krante Sohn in das Krankenhaus, so muß die Krankenkasse wird der bürgerlichen Bresse wie folgt angezeigt:" Bei den maßlosen auch solche, die in der bürgerlichen Gesellschaft eine hervorragende der Mutter in Breslau die Hälfte des Krankengeldes als Haus­Angriffen der Sozialdemokratie auf den Militarismus dürfte eine Stellung einnehmen, wie die Professoren Gustaf E. Steffen geld" gemäß§ 186 der Reichsversicherungsordnung zahlen, weil es 32 Seiten starte neue Flugschrift, betitelt: Der Nutzen des Heer- und Helge Böckström, und ferner der Oberarzt am Säters ba heißt:" Wird Krankenhauspflege einem Versicherten gewährt, wesens für die deutsche Volkswirtschaft" von Friedrich Braumann, Hospital in Stockholm , Dr. Alfred Petrén, der von den Partei- der bisher von seinem Arbeitsverdienst Angehörige ganz oder über­Hauptmann der Reserve, als geeignete Waffe für den Reichstags­wahlkampf willkommen sein. Der Verfasser führt in knapper, genossen in Kopparbergs Län als Kandidat aufgestellt und als Ver- wiegend unterhalten hat, so ist daneben ein Hausgeld für die An­fesselnder Darstellung aus, daß unser Heerwesen nicht nur nicht ein treter der Sozialdemokratie gewählt wurde, obwohl er der Partei gehörigen im Betrage des halben Krankengeldes zu zahlen." Die arme Mutter erhält also, solange sich der kranke Sohn bom Volkskörper und seinen wirtschaftlichen Interessen losgelöstes, nicht angehörte. Allerdings hat er das Versprechen gegeben, der und Ernährer im Krankenhaus befindet, jede Woche die Hälfte Kulturfeindliches Etwas ist, sondern der Wittelpunkt der gesamten Partei beizutreten, mit der er sich innerlich schon lange verbunden seines Krankengeldes per Post zugeschickt. Der Betrag ist aber Volkswirtschaft, und daß wir ihm verdanken die Sicherheit unseres fühlt. Namentlich an Petréns Wahl knüpfte sich in der Partei- viel geringer, als die seither gezahlte Unterstübung des Sohnes und Herdes, die Entwickelungsgewähr unseres Erwerbslebens, die Förde- presse eine längere Auseinandersehung, wobei betont wurde, daß kommt die Mutter noch mehr in Schulden. Stirbt nun der Sohn rung der nationalen Arbeit, die Sorgfalt des Verkehrswesens, die doch eigentlich nicht richtig sei, bei der Vergebung so wichtiger Ver- im Krankenhaus, so erhält die arme Mutter keinen Pfennig, weil Gesundheit und die Charakterbildung unseres Boltes." trauensposten, wie die der Reichstagsabgeordneten, Leuten den Vor- ja der Verstorbene nicht mit ihr in häuslicher Gemeinschaft zur zug zu geben, die der Partei nicht als Mitglied angeschlossen oder Beit seines Todes" gelebt hat. So liegt es, wenn man die Neue­auch erst kurz vordem beigetreten sind, während man Genossen zur rung streng auslegt. Es kann dann die Krankenkasse den Rest= betrag des Sterbegeldes erben und kann sich auf Kosten der armen Verfügung hat, die nicht minder befähigt sind und sich in lang interbliebenen bereichern. Oder soll die Krankenkasse ein Inter­jähriger Tätigkeit für Partei und Gewerkschaft ein Anrecht auf effe daran haben, daß die Kaffenmitglieder alle bei ihren Ange­solches Amt erworben haben. Was die Genossen in jenem Wahl- hörigen wohnen? Die Freizügigkeit wäre auch damit aufgehoben, Vor dem Kriegsgericht der Garde- Kavalleriedivision hatte sich freise vor allem bewogen hat, Dr. Petrén den Vorzug zu geben, wenn man dies wirklich glauben wollte. Nach wie vor werden gestern der Unteroffizier Hegold wegen fahrlässiger Tötung zu ver- war offenbar der Umstand, daß er ein besonders eifriger Förderer Tausende von Proletariern in der Fremde sterben, weil sie eben antworten. Der Anklage lag ein Vorgang zugrunde, bei dem der der Abstinenzbewegung ist. Uebrigens hat die Sozialdemokratie nicht alle bei ihren Angehörigen immer in" häuslicher Gemein­Refrut Rüfing einen furchtbaren Tod fand. Der Angeklagte war am auch den Chef des internationalen Guttemplerordens, Direktor schaft" leben konnten. 23. Oftober, wenige Tage nachdem die Rekruten eingestellt worden abrinsky, der erst vor einigen Monaten der Partei bei­waren, mit drei Mann nach dem Brotmagazin in Tempelhof ge= fahren. Während dort die Mannschaftsbrote aufgeladen wurden, machte getreten ist, in die Erste Kammer entsandt. fich der Rekrut Nüsing, der von Beruf Schuhmacher ist, sich aber für die Pferde sehr interessierte, mit dem Gespann zu schaffen. Als dann der Oberbäcker rief, der Wagen müsse, um besser verladen zu können, noch ein Schlag weiter gefahren werden, wurde dies von einer anderen Person wiederholt. Der Rekrut hatte dies anscheinend als einen Befehl aufgefaßt. Er wollte die Pferde antreiben. Da bäumte sich eines der Tiere auf, das andere scheute gleichfalls und das Gespann rückte auf Der Rekrutt wurde vom Wagen heruntergeschleudert, fiel auf die Deichsel und klammerte sich daran fest. Der Unglückliche befand sich nun in einer furchtbaren Situation. Jeden Augenblick konnte der Wagen gegen ein Gebäude oder eine Laterne geschleudert werden. Schließlich rasten die Tiere gegen die Bordschwelle und stürmten auf einen Laternenpfahl los. Rüding, der sich noch immer frampfhaft an der Deichsel festhielt, wurde mit solcher Gewalt gegen den Laternen­pfahl geschmettert, daß ihm der Brustkasten zertrümmert und ein Lungenflügel zerriffen wurde. Kurz darauf starb der Schwerverletzte

einen qualvollen Tod.

Gegen den Unteroffizier wurde die Anflage wegen fahrlässiger Tötung erhoben, weil er dem Rekruten nicht den Befehl hätte er teilen dürfen, weiter zu fahren. Durch die Beweisaufnahme konnte aber nicht festgestellt werden, ob der Angeklagte den Befehl des Oberbäckers tatsächlich wiederholt hat. Das Gericht erkannte in­folgedessen auf Freisprechung.

Oefterreich.

Nur kein argentinisches Fleisch!

Diese Agrarierparole ist in Desterreich so mächtig geworden, daß die Regierung nicht nur dem eigenen Lande den Bezug des argen­tinischen Fleisches verboten, sondern sogar die Durchfuhr dieses Fleisches von Triest nach der Schweiz untersagt hat. Die österreichisch­

ungarischen Fleischwucherer möchten also auch Zürich und Genf aus hungern und ausplündern, wie vorher schon Wien und Budapest .

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frankreich .

Die Marokkoverhandlungen.

Weiter kommt in Betracht, daß auch die Frage häusliche Ge meinschaft" nicht immer leicht zu lösen ist. Ein Fall hierfür. Ein Arbeiter logiert die Woche über in der Großstadt, die seine Arbeits­Da bei den im September vollzogenen Wahlen zur 3 weiten stätte enthält und fährt nur alle Sonnabende nach Hause in sein Kammer 64 Sozialdemokraten gewählt wurden, hat die Heimatsdorf. Hunderttausende von Arbeitern haben getrennten Partei jetzt im gesamten Reichstag 76 Vertreter, Wohnsih, werden aber auch in ihrem Wohnort zur Steuer heran­was gegenüber dem verflossenen Reichstag einen Gewinn von gezogen, obschon sie von sieben Wochentagen nur einen Tag in der 37 Mandaten bedeutet.

Hus der Partei.

Unerfreuliches aus Stuttgart .

Heimat zubringen. Diese Arbeiter werden aber heute in der Kassenpragis als in der Stadt wohnhaft" bezeichnet, weil sie nicht Stirbt nun ein solcher jeden Abend nach Hause fahren". Arbeiter in der Großstadt, so ist die Frage sofort auf zuwerfen, ob die häusliche Gemeinschaft" aufgehoben war, weil er Wir bejahen nur alle Sonnabende nach Hause reisen konnte? Gerade diese diese Frage. Aber wird es die Praxis auch tun? Aus Stuttgart teilt man uns heute telephonisch mit: Frage dürfte künftig in der Kassenpraris eine große Rolle spielen, Der Gemeindewahlkampf in Stuttgart hat Vor- obschon die Krankenkassen gar kein Interesse daran haben können, gänge gezeitigt, die geeignet sind, die Parteiorganisation total zu ob der Verstorbene Angehörige hat, mit denen er auch zur Zeit zerrütten. Gegen den von einer stark besuchten Parteiversammlung seines Todes in" häuslicher Gemeinschaft" gelebt hat oder nicht. aufgestellten Wahlvorschlag ist ein anders formulierter erklärt eigentlich nur Schäffer( Berlag Kohlhammer, Stuttgart ) au Von den bis jetzt vorliegenden Kommentaren zum neuen Gesez der sozialdemokratischen Wahlzettel, gleichfalls mit der Ueberschrift Wahlvorschlag zu Partei Stuttgarts § 203: m Gegensatz zu der bisherigen Vorschrift ist nunmehr für die Gemeindewahl am 8. Dezember 1911" das Recht auf den Bezug des Ueberschusses auf einen bestimmten fabriziert und in vielen tausenden von Exemplaren verbreitet worden. Verwandtenkreis beschränkt und an die Voraussetzung einer mit Der Fälscher hat sich die Adressen gewerkschaftlicher Vertrauensleute dem Verstorbenen bestandenen häuslichen Gemeinſchaft geknüpft." zu beschaffen gewußt und diese zur Verbreitung des Gegenvorschlags Weitere Erläuterungen gibt aber auch er nicht. mißbraucht. Die Eigenheiten der Proporzwahl erleichtern derartige Manipulationen ungemein. Die Parteileitung hat auf die Entdeckung des Fälschers eine Belohnung von 100 m. ausgesetzt. In der Arbeiterschaft, die leider nicht überall rechtzeitig aufgeklärt werden konnte über diesen Wahlschwindel, ist die Aufregung ungeheuer.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Ein beleidigter Oberchrist.

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Letzte Nachrichten.

Verschmelzung Rummelsburgs mit Lichtenberg . Die Stadtverordnetenversammlung Richfenbergs und die Gemeindevertretung Rummelsburgs haben in Die christlichen Oberbonzen bekämpfen ihre Gegner bekanntlich gesonderter Sitzung beschlossen, den Einverleibungsvertrag nicht immer mit den saubersten Waffen, rennen aber sofort zum anzunehmen, die Auseinandersetzung mit dem Kreis Nieder­Kadi, sobald sie selbst etwas unsanft angefaßt werden. Der christ­liche Gewerkschaftssekretär Schwarz in Wieden , der in der barnim genehmigt, und geht infolgedessen mit dem Bolemik die hahnebüchenste Sprache führt, hatte sich durch einen Ver- 1. April 1912 die Gemeinde Nummelsburg- Borhagen in jammlungsbericht der Fränkischen Voltstribüne" in Bayreuth beleidigt gefühlt und den Redakteur Genossen Buchta Lichtenberg auf. Paris , 8. Dezember. Dem der französischen Regierung nahe- berklagt. In dem Bericht war auch auf den oberpfälzischen Glas­macherstreit Bezug genommen und angeführt, daß die christlichen stehenden Petit Parifien" zufolge werden die französisch- spanischen Arbeiter nur schwer ihre Streifunterstützung bekommen fonnten. In Unterhandlungen wahrscheinlich noch vor Ende dieses der Verhandlung wurde auch erwiesen, daß Arbeiter noch Monate Monats erledigt sein, Frankreich werde Spanien die nach dem Streik wegen der ihnen geschuldeten Streifunterstügung ganze Einflußsphäre überlassen, die in dem Ver- monieren mußten, da aber Strafe sein muß, wurde Buchta wegen trage von 1904 vorgesehen ist, und sich mit kompensationen formaler Beleidigung zu 10 M. Geldstrafe verurteilt. im Susgebiete begnügen. Den Hauptpunkt der Besprechungen wird die Frage des Protektorats bilden. Frankreich stellt sich auf den Standpunkt, daß nur ein einziger Resident mit dem Size in Fez angängig sei. Er verlautet, die spanische Re­gierung werde in den nächsten Tagen die von Frankreich vor­geschlagenen Grundlagen des Abkommens prüfen, und eine neue Kon ferenz werde erst Ende der nächsten Woche stattfinden. Matin" Die neue Reichsversicherungsordnung hat wohl im Prinzip in weist auf die Bedeutung der Tatsache hin, daß der englische der Frage des Sterbegeldes nichts geändert. Es sind auch nach dem Botschafter in Madrid Bunsen der gestrigen Konferenz zwischen neuen Gesetz die Krankenkassen verpflichtet, den Angehörigen der des Senates beschäftigten sich heute mit dem deutsch - französischen Botschafter in Madrid Bunsen der gestrigen Konferenz zwischen verstorbenen Mitglieder ein Sterbegeld zu gewähren. Dieses Abkommen. Die Senatoren Natier und Leon Bourgeois dem französischen Botschafter Geoffray und dem spanischen Minister Sterbegeld tann aber auch als Mehrleistung für verstorbene Angaben dem Wunsche Ausdruck, daß dem Senate das Abkommen des Aeußeren beigewohnt hat. Das Blatt glaubt mitteilen an gehörige des Kassenmitgliedes, Frau und Kinder, gewährt werden.

Soziales.

Das Sterbegeld.

Eine Verschlechterung der Gesetzgebung.

Ein preußischer Feldwebel als Landesverräter. Posen, 8. Dezember. ( Privattelegramm des Vorwärts".) Der Fortifikationsfeldwebel Schröder und seine Geliebte wurden hier auf dem Bahnhofe verhaftet, als sie im Begriffe standen, mit Zeichnungen und Plänen der Festung Bosen, besonders der neuen Um- und Einbauten der Rosener Forts, nach Rußland zu flüchten. Auf der Brust der Geliebten wurden die auf den Verrat bezüg­lichen Papiere, sowie Briefe russischer Militärbehörden gefunden, aus denen hervorging, daß für die Auslieferung der Pläne 16 000 Rubel in Rußland zur Auszahlung gelangen sollten.

Das Marokkoabkommen im französischen Senat. Baris, 8. Dezember. ( W. T. B.) Die Gruppen der Linken

Die Dardanellenfrage.

können, daß die Besprechungen zu dritt auch bei allen Das ist auch schon im heutigen Gesek enthalten. Neu ist aber eine noch vor dem Schluffe des Jahres vorgelegt werden möge. und be­neuen Unterredungen stattfinden werden und stellt diese Tatsache der wesentliche Verschlechterung. Diese betrifft die Auszahlung des zeichneten es als unzulässig, daß das Parlament noch nicht Ge­anderen an die Seite, daß der russische Botschafter in Sterbegeldes an die Hinterbliebenen. Jm§ 20 des heutigen Gelegenheit gehabt habe, das Abkommen zu beraten, nachdem die London , Graf Blankendorff, den französisch- russischen Konferenzen febes heißt es zum Beispiel: Das Sterbegeld ist zunächst zur Debatten im Deutschen Reichstag und im englischen Parlament am Quai d'Orsei ebenfalls beiwohnt. Dies deute darauf hin, daß Deckung der Kosten des Begräbnisses bestimmt und in dem auf- stattgefunden hätten und der Vertrag von Algeciras mit dem Ende die Mächte der Triple- Entente entschlossen seien, an allen gewendeten Betrage demjenigen auszuzahlen, welcher das Begräb- dieses Monats ablaufe. Buntten der Erde geschlossen vorzugehen und nis besorgt. Ein etwaiger Ueberschuß ist dem hinterbliebenen Ehe­gatten, in Ermangelung eines solchen den nächsten Erben auszu­alle internationalen Fragen in intimer Weise zahlen. Sind solche Personen nicht vorhanden, so verbleibt der miteinander zu besprechen. Ueberschuß der Kasse." In der Braris ist es also heute so, daß Konstantinopel , 8. Dezember( W. T. B.) Die Pforte hat be das Armenamt einer Stadt, welches die Leerdigung zu einem reits die Mitteilung der Antwort einiger Mächte betreffend den billigen Tariffah bewirkt hat, oder die Logisfrau des Berstorbenen, russischen Vorschlag in der Dardanellenfrage er­welche die Beerdigungskosten vorgelegt, die Rechnung der Kranken- halten. Es wird versichert, daß die Antwort Englands, ohne tasse präsentiert und ihr ausgelegtes Geld erhält. Denn es ist ja eine formelle Annahme zu sein, doch nicht so ablehnend lautet wie bestimmt, daß das Sterbegeld zunächst zur Deckung der Kosten des im Jahre 1908. Begräbnisses bestimmt ist. Daran ändert auch die Reichsversiche= rungsordnung nichts. Denn§ 203 bestimmt: Bom Sterbegeld werden zunächst die Kosten des Begräbnisses bestritten und an den gezahlt, der das Begräbnis besorgt hat."

Die Kammerdebatte.

Paris , 8. Dezember. Eine Versammlung von Vertretern der linten Kammerparteien hat eine Resolution beschlossen, die besagt, die Versammlung sei der Ansicht, die Aussprache über das deutsch französische Abkommen müsse unbehindert und ausführlich sein. Für die Klarheit und Ehrlichkeit der Debatte sei es notwendig, die Interpellationen abzu­sondern, die kurz danach beraten werden würden. Die Ne­folution fordert weiter, daß die Beratung des Abkommens am 14. d. Mts. beginne.

Klaſſenjuftiz.

Carleville, 8. Dezember. Der Sekretär des Allgemeinen Arbeiter verbandes Demou an ist zu zwei Jahren Gefängnis und hundert Frank Geldbuze wegen aufreizung der Soldaten zum Ungehorsam verurteilt worden. Er hatte in einer Rede warm für den Generalstreit plädiert und erklärt, man müsse eher die französischen Gendarmen töten als auf die deutschen Arbeiter schießen.

Schweden .

Wer aber erhält den eventuellen Ueberschuß des Sterbegeldes? Nach dem heutigen Gesetz wird dieser Ueberschuß an die hinter­bliebenen Ehegatten des Verstorbenen bezahlt. War der Verstorbene ledigen Standes oder Witwer, so an die Erben, und zwar an die nächsten Erben". Meldeten sich auch keine Erben, so verblieb der Ueberschuß an Sterbegeld eben der Krankenkasse, welche den Ver­storbenen beerbte". Unter Umständen tommen da auch höhere Beträge in Frage, wenn das Sterbegeld an sich hoch bemessen und der Beerdigungstarif einer Stadt verbilligt wurde. So kann es vorkommen, daß das Sterbegeld 150 M. beträgt, die Beerdigungs. foften nur 40 M. und der Rest von 110 M. mangels Erben an die Strantentasse zurüdfließt. Voraussetzung ist aber, daß sich keine

Erben melden.

Zur persischen Krise.

Konstantinopel , 8. Dezember. ( Meld. des Wiener t. t. telegr. Norr.- Bureaus.) Wie verlautet, gehen die Persien von der Pforte erteilten Ratschläge dahin, daß Persien das zweite russische Ultimatum annehmen möge, um Verwidelungen zu ber­meiden, für die der Augenblick nicht günstig sei.

London , 8. Dezember. Wie das Reutersche Bureau aus Teheran erfährt, hat die persische Regierung die Er­nennung ecoffres zum Mitarbeiter im Finanzministerium widerrufen und damit eine der russischen Forderungen erfüllt. Ferner habe Persien sich bereit erklärt, in freundschaftliche Unter­handlung mit Rußland über die übrigen russischen Forderungen einzutreten, es sei aber nicht in der Lage, die Notwendigkeit an­Nach der neuen Reichsversicherungsordnung ist dies aber auerkennen, die Frage der zukünftigen Ernennungen fremder Bei­räte England und Rußland zu überweisen. wesentlich geändert, denn es heißt da: Bleibt ein Ueberschuß, so Persien gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der gegenwärtigen Die Sozialdemokratie in der Ersten Kammer. sind nacheinander der Ehegatte, die Kinder, der Vater, die Mutter, Wie schon eine Depesche mitteilte, hat die Sozialdemokratie die Geschwister bezugsberechtigt, wenn sie mit dem Verstorbenen unbefriedigenden Lage dadurch ein Ende bereitet werden möge, nun 12, statt bisher 4 Mandate in der Ersten Kammer des schwedi- zur Zeit seines Todes in häuslicher Gemeinschaft gelebt haben. daß auf diesen Punkt nicht gedrungen werde. Fehlen solche Berechtigte, so verbleibt der Ueberschuß der Kasse." schen Reichstags erhalten. Das Ergebnis der Wahlen ist so, wie in der Praxis wird also die Krankenkasse jetzt viel häufiger erben". man es nach der Zusammensehung der Landethinge, die die Wahlen Der Zusatz:" wenn sie mit dem Verstorbenen zur Zeit seines Todes zu vollziehen hatten, voraussagte. Allerdings hätte man erwarten in häuslicher Gemeinschaft gelebt haben", bildet eben eine wesent- Paris , 8. Dezember. ( P.-E.) Entgegen anders lautenden können, daß der Sozialdemokratie noch ein 13. Mandat zuteil wer- liche Verschlechterung gegen heute. Gewiß laffen sich bei verständiger Meldungen ist der Streik der Chauffeure noch immer nicht be­den würde, aber in dem betreffenden Wahlkreise, Derebro Län, weiter. Auslegung des Begriffs häusliche Gemeinschaft" Unbillig endet. Ein Teil der Automobilführer hat allerdings die Arbeit machten die reaktionär gesinnten Liberalen gemeinsame Sache mit teiten vermeiden. Aber, ob die Praris der eigenartigen bureau- wieder aufgenommen und hält so den Verkehr zur Not aufrecht. den Konservativen und verhinderten damit die Wahl des Sozial- kratischen Zukunftsgerichte dahingehen wird, bleibt abzuwarten. In einer heute nachmittag stattgefundenen Versammlung beschlossen Wird die Auslegung eine buchstabentreue, formaljuristische, so demokraten. Unter den gewählten Vertretern der Partei sind vor werden eine Reihe Verschlechterungen eintreten. Man bente nur 1400 Streifende, sich mit den Einigungsvorschlägen vorläufig noch allem Männer aus der Arbeiterklasse, die in einer langen Reihe an die Millionen Arbeiter, die heute gezwungen sind, auswärts ihr nicht einverstanden zu erklären, sondern den Ausstand weiterzu­von Jahren in der Parteis und Gewerkschaftsbewegung in herbor- Prot zu verdienen. Die Mutter lebt in Breslau und der Sohn führen.

Der Chauffeurstreik in Paris .

Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Inseratenteil verantwo.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.