4288 fonserbatibe Stimmen auf sich Bereinigte. Eine Stichwahl wird auch diesmal durchgefochten werden müssen.

Den industriellsten Teil der Provinz bilden die Kreise der Lausitz , Sorau - Forst und Kalau- Luckau, sowie Kottbus- Spremberg. Von diesen bietet der erstere für uns die besten Chancen. Von 1898 bis 1903 war der Kreis sozialdemokratischer Besitz, ist jedoch seitdem durch den Nationalliberalen Bahn vertreten, der mit 12 239 über 10 604 Stimmen, die unser Genosse Klees erhielt, siegte. Bei intensiver Arbeit dürften die Tage des Herrn Bahn jedoch gezählt sein und unser Genosse Oswald Schumann als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen.

Sozialdemokratisch vertreten war auch von 1898 bis 1903 der Kreis Rottbus- Spremberg. Damals siegte der Genosse Antrid durch die energische Wahlhilfe der liberalen Textilindustriellen, die in der Erhöhung der Wollzölle eine Gefahr für ihre Industrie erblidten. 1908 jeboch fiegte der Reichsparteiler v. Dirksen mit 13 602 über 10 691 sozialdemokratische Stimmen. Der Kreis Hat zu fast gleichen Zeilen je 15 000 ländliche und städtische Wähler. Zu den ersteren gehört die wendische Bevölkerung des Spreewaldes, die bis jetzt eine zuverlässige Stüße der Konservativen war. Zum ersten Male ist es uns diesmal möglich, durch Versammlungen in diese Domäne einzubringen und rechnen die Genoffen mit dem Siege unseres Genossen Giebel über den Konservativen Dr. Parthey- Frankfurt a. D., troß der Bemühungen des Fort­schrittlers Haase, an die zweite Stelle und damit in die Stich

wahl zu kommen.

Amerikanische Formen hat der Wahlkampf in Kalau - Luckau angenommen. Zu diesem Kreise gehört das große Senftenberger Braunkohlenrevier, in dem in den letzten Jahren eine starke Steigerung der Arbeiterschaft zu verzeichnen ist. Die Fortschrittler haben die Kandidatur dem nationalliberalen Zuchfabri­fanten Kommerzienrat Coswig - Finsterwalde übertragen, der, ein vielfacher Millionär, à la Schwabach in Memel - Heidekrug, die Wahlankosten selber zahlt und durch Herausgabe einer besonderen Zeitung sowie durch Arrangement von Versammlungen unter freiem Himmel mit Bierzelten, Wurstbuden und Kaffeestuben usw. schon seit April eine ununterbrochene Agitation betreibt, die seinem " Parteisekretär" schon zu Duellforderungen und einem halben Dußend Beleidigungsklagen mit dem Vorsitzenden der Stonservativen verhalf. Der Kreis ist jetzt durch den Konservativen Henning vertreten, der auch diesmal kandidiert. 1903 fiegte er erst in der Stichwahl mit 16 239 gegen 10 689 sozialdemokratische Etimmen, wurde aber 1907 gleich im ersten Wahlgange gewählt. Unsere Genoffen entfalten ebenfalls eine nachhaltige Agitation und ist eine Stichwahl zwischen Henning und unserem Genossen Otto els trotz aller Geldmittel des Nationalliberalen sicher. Den

Seitdem find weitere wichtige Gefeße unter unserer ent- Nicht von den Toten, sondern von den Lebenden sollten die scheidenden Mitwirkung zustande gekommen. Steuern aufgebracht werden. Und da unsere derzeitige Re­Das große Werk der Reichsversicherungsordnung ist durch gierung ia ganz das Werkzeug unserer Junker und ihrer unsere Hilfe glücklich vollendet und dadurch die alte Forderung schwarzen Freunde ist, ist ihr auch nicht entfernt zuzutrauen, des Zentrums nach Einführung der Witwen- und Waisenversiche=

rung verwirklicht worden. Ebenso ist es, trop großer Schwierig daß fie gegen den ausgesprochenen Willen dieser ihrer Auf­keiten, gelungen, die Vorlage über die Privatbeamtenversicherung traggeber mit einer neuen Erbschaftssteuer kommen könnte. Es steht also fest, und die„ Deutsche Tageszeitung" unter­zu verabschieden." Dann preist das Zentrum seine großen Verdienste um streicht in einem Leitartikel dieses Faktum nochmals, daß Deutschlands Handel und Industrie an: feine neue Erbschaftssteuer oder auch Nachlasstener kommen wird. Die von Herrn Heydebrand gepriesene Opferwillig­feit" der Junker wird also nach wie vor darin bestehen, anderen Bevölkerungsschichten die Taschen zu leeren! In erster Linie natürlich der arbeitenden Bevölkerung, die ja noch immer bei jeder neuen Steuervorlage am rücksichtslosesten ausgeplündert worden ist. ausgeplündert worden ist.

" Der große wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands begann, als Fürst Bismarck sich von den Liberalen trennte und mit Unter­stüßung des Zentrums eine neue, auf den wirksamen Schutz der nationalen Arbeit gerichtete Wirtschaftspolitik eröffnete.

Der Zolltarif vom Jahre 1902 und die auf seiner Grund­Tage abgeschlossenen Handelsverträge haben diesen Aufschwung mächtig gefördert; für die Landwirtschaft eine Steigerung der Produktion und Besserung aller Verhältnisse, für Handel und Da das Thema der Erbschaftssteuer aber wieder ange­Industrie die Sicherung des heimischen Marktes und Erleichte- schnitten ist, ist es doch gut, noch einmal die parlamentarische rung des ausländischen Abfazes, für Handwerker und Arbeiter Geschichte der Erbschaftssteuer zu rekapitulieren. Und da lohnende Beschäftigung ermöglicht. die Herren Freisinnigen ja gegenwärtig ebenfalls Die Wiederkehr einer liberalen era würde eine Erschütte- gegen die Junker wegen ihrer eigenartigen Opferwilligkeit rung unseres jebigen bewährten Wirtschaftssystems zur Folge zu Felde ziehen, sei doch daran erinnert, daß sich im Jahre haben." Nach dem Materiellen folgt das Geistige: etwas Stulturkampf- 1906 auch die freisinnigen Abgeordneten Wiemer paukerei und die komische Versicherung, daß das Zentrum die Partei und Müller- Meiningen lebhaft gegen die Besteue­rung der Erbschaften von Kindern und Eltern ausgesprochen ber Toleranz sei, die immer für ein friedliches Busammenleben hatten! Ja, noch im Jahre 1908 wandte sich Herr Müller­der Konfessionen eingetreten sei: Meiningen gegen die Besteuerung der Kinder und Ehegatten, Aber noch höhere Güter stehen in Frage; weil es sich dabei„ um Eingriffe in das Familienleben zu die Vorherrschaft des Liberalismus in den siebziger Jahren hat einer Zeit handele, in der das Teuerste der Familie entrissen" uns den unseligen Kulturkampf gebracht, dessen Spuren heute noch nicht überwunden sind. Die Ziele einer neuen fei. Kein Wunder, daß die Junker und Zentrumsmannen Herrschaft des Liberalismus verrät der täglich wiederholte Kampf- fich später diese heuchlerische Argumentation zu eigen gemacht ruf, der die liberalen Parteien sammeln soll Sampf gegen haben! Daß auch die Nationalliberalen damals Rom , Kampf gegen die katholische Kirche , Bedenken gegen die Heranziehung der Kinder und Ehegatten Kampf gegen jede Betätigung christlicher zur Erbschaftssteuer hegten, sei nur im Vorübergehen er­Ueberzeugung.

Alle Maßnahmen zum Schuße des religiös- fittlichen Lebens wähnt. Das Erbschaftssteuergesetz vom Jahre 1906 schloß werden unsere eifrige Mitwirkung finden, alle gegenteiligen Be- denn auch die Besteuerung der Erbschaften der Kinder und Ehegatten aus, wodurch drei Viertel aller Erbschaften steuer­strebungen werden wir bekämpfen. Die geschichtliche Entwickelung Deutschlands hat zu einem frei blieben! Die Erbschaftssteuer war deshalb eine klägliche Nebeneinanderbestehen großer christlicher Ge. Fehlgeburt, die nur geringen Ertrag brachte. Vergebens meinschaften geführt. Das Wohl des Baterlandes hatten die Sozialdemokraten verfucht, auch das Prinzip der berlangt gebieterisch ein friedliches 8u. Besteuerung des Nachlasses der Kinder und Ehegatten durch­sammenleben der getrennten Konfessionen ufs tiefste beklagen wir die Erregung fonfeffioneller Leiben - usetzen und dadurch einen Ertrag von 200 millionen zu er­zielen, der dann die Besteuerung des Massenkonsums schaften, wie solche in letzter Zeit hervortraten; wir lehnen und die dadurch hervorgerufene Lebensmittelber. unfererseits eine Verantwortung dafür ab." teuerung gerade der är m ft en Schichten überflüssig gemacht hätte! Jim Jahre 1909 griff dann die Regierung selbst auf die Ausschlag geben dann die Liberalen, von denen der Borsigende des liberale Kandidat für Schlame- Bütow- Rummelsburg, Herr Sozialdemokratischen Anregungen zurüd. Inzwischen hatten fortschrittlichen Vereins erklärte, daß die Niederwerfung des Schmidt hals, wurde von 39 Mitgliedern des Rinbvieh sich auch Freifinnige und Nationalliberale eines Befferen be­schwanzblauen Blocks das Ziel ihres Kampfes sei; der Führer der zuchtvereins, dessen Obmann er ist, zum Austritt aus sonnen. Es sollten also auch die Kinder und Ehegatten Nationalliberalen, Zuchthausbirektor Meyer, dagegen, daß er alles bem Verein aufgefordert, weil durch den Kampf des Schmidthals zur Steuer herangezogen werden. Die Regierung wollte es aufbieten werde, um im Falle einer Stichwahl den Konservativen gegen die Rechte das gedeihliche Zusammenwirken für Nindvieh- für die Junker freilich außerordentlich schonend machen: die Rindvich- Steuer sollte erst bei einem Werte von mehr als 20 000 bis

au Sile zu fommen.

Jedenfalls müssen unsere Genossen sich hier, wie in der ganzen Provinz auf eigene Kraft verlassen. Sie werden den Kampf führen zur Ehre der Partei und hoffentlich an Erfolgen hinter den Genossen der ander andesteile des Reiches nicht zurückstehen.

黃

Der Wahlaufruf des Zentrums.

Nachden fast alle anderen Parteien ihren Wahlaufruf ber öffentlicht haben, läßt jezt auch das Bentrum den feinigen folgen. Er beginnt mit einer Aufzählung der angeblichen Verdienste des Bentrums un bie Finanzreform, die Reichsversicherungsordnung und die Priva' beamtenversicherung:

Gute Ochsen müssen schwarzblau sein. Die Konservativen werden langsam tomisch. Der national­

zucht bedroht wird!

Keine Erbschaftssteuer!

=

30 000 m. beginnen und zwar mit 0,5 Prozent. Dann sollte fie bis zum Werte von einer Million Mark und mehr auf ganze 3 Prozent steigen. Außerdem sollten den Grundbefizern noch insofern Bugeständnisse gewährt werden, daß der auf die Grundstücke entfallende Teil der Erbschaftssteuer in Ge stalt von 20 Jahresraten bezahlt werden konnte.

Für jeden, der die Naturgeschichte unserer herrschenden Klaffen und insonderheit unserer lieben Agrarier auch nur nächst die Einführung einer neuen Erbschaftssteuer plane, ein wenig fennt, war die Prepnotiz, daß die Regierung dem­Trotzdem lehnten Zentrum und Konservative selbst diese fofort als Ente charakterisiert. Es war deshalb ganz über schwächliche Erbschaftssteuer ab! Schon damals kamen die flüssig, daß auch noch das offiziöse Depeschenbureau mit Junker mit dem läppischen Einwand, daß es unmoralisch ſei, einem Dementi bemüht wurde. Steuern von Zofen zu erheben, worauf der sozialdemo Daß unsere Junker von der Erbschaftssteuer nichts wiffen fratische Abgeordnete Emmel treffend antwortete: Es f " Nur durch unsere Mitwirtung fonnte im Jahre 1909 die wollen, hat ja noch vor weniger Tagen ihr Führer von viel richtiger, Steuern von einem Zoten zu erhaben, als durch dringend notvendige Finanzreform zustande kommen. Diese Seydebrand ausdrücklich erklärt. In derselben Rede, Verteuerung der Lebensmittel den Tod zahlreicher Kinder, Reform hat dem Reich die Möglichkeit gegeben, feine ehr- jener berüchtigten Säbelrasselei, in der er unter einem Sturm franker und armer Personen zu verursachen! haftigkeit zuffer und zu Zande zu festigen und dadurch in Und wie die Nachlaßsteuer von dem schwarz- blauen Blod fritischer Zeit deal Frieden zu erhalten; sie hat die Finanzen des von Seiterkeit die Opferwilligkeit" des ostelbischen Groß­Reiches auf eine solide Grundlage gestellt und dadurch die grundbefiges betonte, erklärte er doch zugleich ausdrücklich, daß zu Fall gebracht wurde, so auch die Erbanfallsteuer trotz ihrer Hebung der wirtschaftlichen Verhältnisse wirksam gefördert. die Junker von einer Erbschaftssteuer nichts wiffen wollen. überaus mäßigen Säße. Die Herren Junker wollten eben das ganze Zitat ist eine freche Lüge. Marg hat das nie gefagt. nicht auf die Elefantenjagd gehen kann, daß der Kapitalismus Von der Gewissenhaftigkeit der Herren bietet es auch eine ein Ungeheuer ist, mit dem der Kampf aufgenommen werden, das fleine Probe, wenn es( S. 5 der Broschüre) heißt, der Sozialis böllig befiegt werden muß, damit das mit ihm unlöslich ver­mus habe in Paraguah bis vor kurzem geherrscht". Das soll bundene Massenelend beseitigt werden kann, das neben sich keine jedenfalls eine Anspielung auf den christlichen Staat" der Je friedliche Entwicklung duldet. fuiten in Paraguay sein, der, im Jahre 1610 begründet bis 1768 blühte, dann aber, also bereits vor mehr als 140 Jahren, mit Waffengewalt zertrümmert wurde.

Der entfchleierte Zukunftsitaat.

"

Ja, es ist heraus, jest gibt es fein Ableugnen und fein Ber­Herr Lebius hat darin recht, daß jeder Versuch, den Kapi­schleiern, mehr, nun weiß man ganz genau, wie es im Zukunfts­talismus im kleinen und mit friedlichen Mitteln zu überwinden, staat der Sozialdemokraten ausschauen würde. Schön ist es dort fehlschlagen muß. Deshalb ist eben der politische Kampf um die nicht. Alles geht schief. Menschen, die vorher arbeitsam, fleißig Gerade an diesen christlichen Musterstaat hätte Herr Lebius beffer Staatsmacht notwendig. Nur wenn das Proletariat diese er­und fromm waren, werden unter dem verderblichen Einfluß der nicht erinnern sollen; denn er zeigt ebenso wie verschiedene kommu- obert hat, wenn es die Verfügungsgewalt erringt über die ge­Gozialdemokraten unverträglich, faul und lüderlich, und so geht nistische Bauernfolonien in Nordamerika , die Niederlassungen der famte Produktion, dann kann es sein Streben berwirklichen, dann das ganze Gemeinwesen dem Abgrund entgegen, und es gibt nur mährischen Brüder usw., daß die Gütergemeinschaft durchaus nicht fann es jenes Gemeinwesen ins Leben rufen, in dem der Grund. eine Rettung, die reuige Mückfeht in die gesegneten Gefilde des zu Faulheit und Völlerei führen muß, wie Lebius behauptet. Daß jazz zur Tat wird: Giner für alle und alle für einen." Kapitalismus , auf denen jeder tüdjtige Arbeiter es auch zu etwas aber eine fommunistische Kolonie inmitten der heutigen tapitalisti- Das hat auch die Sozialdemokratie schon längst eingefehen bringt, wo es Glend und Not nur bei denen gibt, die zum Arbeiten fchen Welt nicht lebensfähig ist, das brauchten die Herren Graham und deshalb alle folche Versuche eines dilettantischen Sozialismus, zu faul sind, oder die sich von den elenden Sozialdemokraten in und Lebius nicht an dem in den weitesten Kreisen unbekannten Ver- wie sie auch heute noch manchmal von wohlwollenden bürgerlichen berbrecherische Streits gegen ihre anilden Brotherren hezen lassen. fuch des ebenso unbekannten Herrn Lane zu beweisen. Herr Konfusionsräten wie Herbfa usw. auspofaunt und angepriesen Und diese funkelnagelneue Erkenntnis verdanken wir einem Lebius war ja selbst einmal Sozialdemokrat. Hätte er damals werden, in entschiedenster Weise abgelehnt und verurteilt. Das würdigen Mann dem Herrn Lebius; wirklich dem gelben die Gelegenheit benutzt, um etwas zu lernen, so wüßte er viel ist Herrn Lebius jedenfalls auch nicht unbekannt; aber was ver= Lebius! Allerdings, in der ihm nun schon einmal angeborenen leicht, daß gerade die sozialistische Literatur eine Reihe von Werken schlägt das, wenn man den dummen Michel mit ein paar Ent Bescheidenheit nimmt er nicht den ganzen Ruhm für sich in An- enthält, die das Scheitern solcher Versuche, die von berühmten stellungen und Lügen anschmieren kann? Darum wird Lane, der spruch. Er hat nur eine Broschüre des Herrn Grahame(? ver- Männern wie Owen und Gabet und mit dem ganzen Genie und von sozialdemokratischen Grundsätzen jedenfalls keine Ahnung mutlich heißt der Mann Graham) aus dem Englischen übersetzt, Talent, der Willenskraft und unbezweifelten Rechtlichkeit dieser hatte, wenn er jenen tollen Versuch unternahm, frischweg zum aber er hat damit diese Quelle der Weisheit auch dem deutschen Männer unternommen wurden, ausführlich schildern und auch die überzeugten Sozialdemokraten gemacht, und alle Narreteien, die Bublifum zugänglich gemacht*), um es dadurch vor den roten Gründe aufzeigen, wieso sie scheitern mußten. er und seine Anhänger in Südamerika getrieben haben sollen, Verführungskünften zu bewahren, die gerade vor den Wahlen be- Wenn ein Mann die Absicht hätte, eine große Fabrit zu er werden den deutschen Sozialdemokraten in die Schuhe geschoben. sonders gefährlich sind. richten und sich zunächst, da ihm das nötige Kapital fehlt, ein Das Manöver ist so plump, daß man kaum annehmen sollte, daß Herr Graham hat nämlich eine Hochinteressante Entdeckung Rad aus einer Maschine kaufte, um damit so lange zu arbeiten", es irgendeinen Erfolg haben könnte, gemacht, die sonst der öffentlichen Kenntnis vorenthalten geblieben bis er auf diese Weise das ganze, Kapital erworben hätte, würde Auch Herr Lebius hat das jedenfalls gefühlt, und deshalb wäre. Vor 15 Jahren hat ein Herr Lane, seines Zeichens Jour- ihn wohl jeder für einen vollkommenen Narren erklären. Nicht wendet er sich an ein Publikum, bei dem allerdings die Hoffnung nalist, eine Schar von modern organisierten" Arbeitern von Au- anders aber handelt der, der versucht, innerhalb der bestehenden noch berechtigt sein mag, daß es auch auf den faulsten Köder an stralien nach Südamerika geführt, um dort eine" fozialdemokratische" Gesellschaftsordnung einen Zukunftsstaat im fleinen aufzurichten. beißt. Als sprechendsten Beweis für die unerträgliche Thrannei, Niederlassung zu gründen, in der vollkommene Gütergemeinschaft So wie in der großen Maschinerie jedes Rad nur im Zusammen die in der sozialistischen Kolonie herrschte, führt Graham- Lebius und gleiche Berechtigung aller Mitglieder zum Genuß des Vor- hang mit den andern, mit der gangen Maschine, seine Bedeutung an, daß dort, bis die Gründungsschwierigkeiten vorüber sind und handenen herrschen sollten. Und dieses sozialdemokratische" Unter- hat, feine Rolle spielen kann, allein genommen aber ein nublojes das Gemeinwesen ordnungsmäßig gegründet ist", die Mitglieder nehmen scheiterte nach ganz kurzer Zeit, die Kolonie wurde nicht Stück Eisen ist, so greift auch in der heutigen Wirtschaft alles in auf den Alkoholgenug verzichtet hatten und Lane auch mit Strenge immer reicher, sondern immer ärmer, und erst als man reuig einander. Auch der Bauer bezieht heute eine Menge Dinge aus auf die Durchführung des Beschlusses sah. In dem den Hinter­wieder zum Privateigentum zurückkehrte, da blühte auf einmal der Stadt, aus dem Ausland, auch er hängt so innig mit dem treppenromanen abgelauschten Stil des Herrn Lebius heißt es alles wieder auf, da wurden die, die im Zukunftsstaat" faul Ganzen der Weltwirtschaft zusammen, daß er sich nicht nach Gut auf Seite 14 feiner Schrift: waren, wieder fleißig, die Verarmten wurden wieder reich. dünken von ihr losreißen kann. Die Baumwolle zu dem Hemd, Es ist eine bezeichnende Eigentümlichkeit jedes stämmigen Das ist nun allerdings eine interessante und lehrreiche Ge- das er trägt, fommt vielleicht aus Aegypten ; die Wolle zu seinem Engländers, daß er in Stunden der Trübsal Trost in einem Gläschen Whisky sucht. Aber selbst diesen Trost entzog Lane schichte. Ob sie wahr ist, ist freilich weniger leicht zu entscheiden. Rock aus Australien , das Leder zu seinen Stiefeln aus Rußland . Wie weit man sich auf die Wahrheitsliebe des Herrn Lebius ver- Wollte er versuchen, so wie seine Vorbäter alles oder fast alles, feinen Parteifreunden... Drei ungiidselige Genossen, die trob Tassen kann, darüber sind die Ansichten geteilt, wie es mit der was er braucht, im eigenen Betrieb herzustellen und nur zu ver des Laneschen Erlaffes**) das benachbarte Eingeborenendorf be. des Herrn Graham steht, ist völlig unbekannt. Auf die Ehrlich brauchen, was er selbst herstellt, dann müßte er unverhältnis- suchten und sich in ihres Herzens Trübsal einen Riesenrausch feit beider Herren aber wirft bereits das Motto des ersten Kas mäßig viel Zeit und Mühe auf alle diese Dinge aufwenden und antranten, wurden bei ihrer Rückkehr von ihren weniger mutigen pitels helles Licht. Es heißt dort: wäre doch noch immer schlechter gekleidet, schlechter genährt und Genossen aufrichtig und herzlich beneidet, aber sie zogen sich Wir machen uns um den Sozialismus verdient, wenn wir schlechter mit Werkzeugen ausgerüstet als seine Nachbarn. Der die Ungnade ihres Herrn und Meisters zu. Lane war so wütend, Haß und Verachtung den bestehenden Gesellschaftseinrichtungen Kapitalismus hat eben aus der ganzen Welt eine ungeheure daß er den drei Schuldigen befahl, auf der Stelle die Kolonie entgegenbringen. Wir müssen Krieg führen gegen die herrschen- Werkstatt gemacht, in der alle zusammenarbeiten müssen, und es zu verlassen." den Ideen von Staat, Gemeinde, Baterland. Der Gottesglaube ist lächerlich fich einzubilden, man fönne fich mitten in diesem Die Kreise, für deren mitfühlendes Gemüt dieser fufel­ist der Eckstein unserer verrotteten Zivilisation. Er muß ver- rasenden Getriebe irgendwo in einen stillen Winkel setzen und begeisterte Appell bestimmt ist, mögen auch sonst sich von den nichtet werden. Die wahre Wurzel von Freiheit, Gleichheit und dort soziale Experimente machen. lichtvollen Ausführungen des gelben Rebius überz, ugen lassen; Kultur ist die Gottlosigkeit. Karl Marg. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war das nicht wer seine fünf Sinne noch beisammen hat, wird wohl leicht zu Es ist allerdings nicht gefagt, wo Karl Marg diesen schwülstigen fo flar wie jetzt, die kapitalistische Arbeitsteilung noch nicht soweit verlässigere und reinere Quellen der Belehrung finden Unsinn gejagt haben sollte, und die beiden Autoren würden wohl gediehen wie heute, und deshalb konnten Männer wie Owen und auch in einige Verlegenheit geraten, wenn sie die Stelle in Mary' Cabet glauben, es werde ihnen gelingen, jozialistische Kolonien**) Wie Lebius selbst angibt, hatten alle Teilnehmer der Schriften angeben sollten, der jenes Bitat entlehnt sein soll; denn zu begründen und zum Siege zu führen. Aber auch sie mußten Gesellschaft sich bei ihrem Beitritt ftatutenmäßig berpflichtet, bem bei diesem Unternehmen scheitern. Seither haben die Arbeiter Altohol zu entfagen, bis die Gründungsschwierigkeiten vorüber * Der entschleierte Bufunftsstaat. Spreeverlag, Berlin . und ihre Führer einsehen gelernt, daß man mit der Schrotflinte wären.