ergeben haben, Niemanden. Eventuell ersuchen wir, Namen zu daß ich den Posten eines Briefkasten- Redakteurs annehmen| in Rigdorf festgenommen worden. Eine Frau Kell, die außer nennen. Die Herren haben wohl gedacht, daß dieses hübsche kann." Agitationsstücklein keiner von den Gesellen gewahr werden würde. Ganz niedergeschlagen verließ er das Sanktum. Es ist denselben gleichwohl verrathen worden.
Zu unserem Bericht über die Festlichkeit des Arbeiter Sängerbundes am 18. März ist noch nachträglich zu erwähnen, daß zu den 84 Männerchören auch noch ein gemischter Chor ( Männer und Frauen), der den Namen" Freya " führt, gehört. Dieser Chor führte die ersten Gesänge auf, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurden. Es wäre sehr zu empfehlen, wenn Parteigenossen ihre stimmbegabten Frauen und Töchter dem Verein beitreten ließen. Vorsitzender des Vereins ist Herr Gustav Hoffmann , Straußbergerstr. 36. Derselbe nimmt Anmeldungen sehr gern entgegen.
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dem wegen Kuppelei von der Danziger Polizei verfolgt wurde, war im Dezember v. J. ihrem Gatten entflohen und zwar in Begleitung ihres Liebhabers. Das Pärchen wohnte anfänglich Manche Beschäftigungsarten werden den Menschen hier und verzog dann nach Rixdorf, wo Beide unter falschen so zur Gewohnheit, daß er von ihnen auch da nicht lassen Namen lebten. Endlich gelang es der Vorortspolizei, das Heim tann, wo sie unnöthig und überflüssig sind. Unsere städtische der Durchgebrannten ausfindig zu machen und Frau K. wurde Armendirektion hat sich das Mahnen der in den Krankenhäusern nunmehr nach Berlin überführt; hier gestand sie auch den AufVerpflegten wegen der Kurkosten so angewöhnt, daß auch die enthaltsort ihres Geliebten, des Kaufmanns Topolski, der sich jenigen mit solchen schriftlichen Erinnerungen bedacht werden, auch Rohnte nannte, ein und es gelang, T., der sich außerdem die bereits bezahlt haben. Am 18. Februar ließ der Tischler R. noch wegen Körperverletzung vor dem Strafrichter zu verant aus der Lausitzerstraße seine Tochter Margarethe in das Kranken- worten hat, zu verhaften. haus am Urban aufnehmen und bezahlte die Kurkosten sofort für drei Tage, während welcher das Kind behandelt worden war. Angeschwemmte Leiche. Am Sonntag gegen Abend kam Trotzdem hat er bereits zwei Mal, am 23. Februar und am 9. März, an der Bellealliance- Brücke eine mit der Uniform eines Soldaten Zahlungsaufforderungen von der Armendirektion erhalten. Den des fünfundreißigsten Regiments bekleidete Leiche angefchwemmt. Herren von der Armendirektion mögen ja diese" Mahnungen", Eine Frau aus der Menschenmenge, welche sich alsbald an wie gesagt, zur Gewohnheit geworden sein, aber die sind äußerst sammelte, glaubte in dem Todten einen Verwandten zu erkennen, unbequem für denjenigen, der seine Schuld bezahlt hat und sich welcher schon seit sieben Wochen vermißt wurde. Der Haufe in die Situation dieser Herren nicht hineindenten kann und die Neugieriger verlief sich erst, als ein Wagen kam und den Leichhierzu nöthige Phantasie kann man doch nicht Jedem zumuthen. nam fortschaffte. Etwas mehr Vorsicht bei diesen Mahnungen wäre also wohl am Plaze.
die Arbeiter erklären ließen. fie tönnten mit diesem geringen Lohn erschwunden ist am 2. d. M. der fünfjährige Sohn des ausliegt: Warnice, Teltowerstr. 23; Haupt, Potsdamerstraße;
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Prügel statt Lohnzahlung scheint bei manchen Berliner Unternehmern eine bequemer Ausweg am Zahlungstage zu sein. Wir haben schon früher öfter von derartigen Vorkommnissen Mittheilung gemacht, jezt geht uns wieder eine neue derartige Nachricht zu. Der Fabrikant H. stellte in der vergangenen Woche 6 Gerbergesellen in seiner Werkstatt ein. Am Sonnabend zahlte er ihnen für die ganze Wochenarbeit 12 bis 13 M. Lohn. Als Aus Zehlendorf wird uns mitgetheilt, daß in folgenden Lokalen unser Zentral- Organ Vorwärts Berliner Volksblatt" nicht zufrieden sein, wurde ihnen der Bescheid zu Theil, sie würden am Montag das Uebrige erhalten. Als die Gerber am Schiffers Babendererde, welcher am genannten Tage mit seinem Käthe, am Bahnhof und vom 1. April bei Herrn Mischig, AlsenMontag wieder kamen und den Rest ihres Wochenlohnes ver- Kahn in Charlottenburg stand. Da man glaubte, das Kind wäre straße, dessen Saal auch zu allen Arbeiter- Versammlungen zu belangten, ließ Herr X. von seinem Werkjührer und einigen Ar- ins Wasser gefallen, wartete man zehn Tage. Als sich nach kommen ist. beitern die Mahner verhauen und zum Hause hin- dieser eit indessen keine Leiche anfand, wurde die Sache in die auswerfen. Trotzdem fand sich einer von den Deffentlichkeit unter Zusicherung von 300 M. Belohnung für Den. Achtung! Schmargendorf ! Die hiesige Lokalkommission Hinausgeworfenen Mittags zwischen ein und zwei Uhr jenigen gebracht, welcher den Knaben lebend wieder zustellt. In- macht hiermit bekannt, daß P. Kübler's Friedrichsvor dem Hause ein in der Hoffnung, doch noch folge diefer Aufforderung meldete sich aus Bremervörde ein Musifer Garten", Darlehmerstraße, das einzige Lokal in SchmargenEtwas von dem versprochenen Lohne zu erhalten. Er erhielt Helm, welcher angab, den Knaben bei einer Zigeunertruppe, welche dorf ist, dessen Saal den Arbeitern zu Bersammlungen zur Berauch Etwas, aber nicht in klingender Munze. Es stürzten ich drei Tage in B. aufgehalten und den Knaben auch zum fügung steht; außerdem legt der„ Wilde Eber" ein Arbeiterblatt nämlich plötzlich die Werkführer mit Knüppeln herbei und schlugen Preise von 150 Mart zum Kauf angeboten hatte, gesehen aus. Die übrigen Wirthe verweigern uns hartnäckig ihre Säle. den Menschen im Hausflur zu Boden. Der brutale Ueberjall zu haben. Die Haare sind dem Knaben gebrannt worden, Wir fordern deshalb die Genossen, welche Ausflüge nach dorthin Locte mehrere Zeugen herbei. Vielleicht hat die Sache noch ein und hat derselbe auch einen blauen Anzug erhalten. unternehmen, auf, diese Lokale zu meiden und nur obige Lokale Nachspiel vor dem Strafrichter. Zu einer Zeit, wo jede un- Obgleich der Vater des Kindes nicht bemittelt, scheute er doch zu berücksichtigen. Die Lokalkommission für Schmargendorf. vorsichtige Aeußerung eines Arbeiters in einer öffentlichen Ver- feine Kosten und fuhr sofort nach Bremervörde ; er erhielt dort sammlung von dem Staatsanwalt auf die strafgerichtliche Waage von einem Polizeibeamten die Kunde, daß er den Knaben gesehen Boden des Hauses Nr. 2 der Straße 31a im 64. Polizei- Revier Polizeibericht. Am 21. d. M. Morgens wurde auf dem schale gelegt wird, kann ein so grober und brutaler Erzeß von habe. Jener habe gefragt, ob der Knabe gestohlen sei und die ein bei der Stadt- und Ringbahn beschäftigter Streckenarbeiter Seiten eines Unternehmers nicht ungeahndet bleiben. Antwort erhalten, daß die Zigeuner das Kind aus dem Berliner Waisenhause erhalten hätten. Anstatt dies näher zu untersuchen, erhängt vorgefunden. Bur selben Zeit und auf der gleichen Den Droschkenkutschern widmen einige gegnerische Preß- ließ der Beamte die Bande ziehen. Ein Postbeamter sagte, auch Weise hatten ein Buchbinder in seiner Wohnung in der Birkenorgane jezt eine besondere Aufmerksamkeit. Theils reißen sie er hätte den Knaben gefragt, was sein Vater sei, worauf derselbe straße und eine Frauensperson auf dem Boden des Hauses Leipüber die Droschkenkutscher faule Wize, von denen in der letzten gesagt habe Schiffer. Da nun sämmtliche Behörden in Kenntniß aigerstr. 18 ihrem Leben ein Ende gemacht. Vor dem Hauſe Versammlung der Droschkenkutscher eine kleine Blüthenlese ge- gefeßt worden sind, indessen seit Dienstag noch keine weitere Nach Friedrichsstr. 86 wurde Nachmittags ein Herr infolge eigener geben wurde, theils knüpfen sie an mißverstandene Beschlüsse der richt eingetroffen ist, wendet sich der bedauernswerthe Vater Unvorsichtigkeit von einem im Schritt fahrenden einspännigen genannten Arbeitsbranche politische Erörterungen, sogar in Form von Neuem an die Deffentlichkeit. Gegebenen Falles erbittet Geschäftswagen überfahren. Er erlitt einen Rippenbruch und von Leitartikeln. In der letzten Versammlung wurde ein früherer umgehend Bescheid A. Babendererde, Berlin , Neue Promenade mußte mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebracht werden. Beschluß genauer dahin gefaßt, daß die Droschkentutscher einen Nr. 2. wöchentlichen Ruhetag verlangen, ohne sich dagegen für den von der Religion festgesezten Sonntag zu intereffiren. Die„ Nordd. Allg. 3tg." und das Berl. Tagebl." verschweigen den neueren Beschluß, obgleich das erstere Blatt über den ersten Beschluß einen in sich aufammenfallenden- Leitartikel gebracht und das zweite ihn ebenfalls in unzutreffender Weise gloffirt hatte; das„ Berl. Tagebl." nahm auch eine ihm zugesandte Berichtigung nicht auf. Zu den stehenden Figuren im Lokaltheile der Bei tungen gehört der ehrliche Droschtenkutscher", der die in Droschfen verlorenen Gegenstände pünktlich dem Eigenthümer wieder zu führt. Warum üben aber jene Blätter nicht selbst Ehrlichkeit den Droschkentutschern und ihren Beschlüssen gegenüber?
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Ein Kandidat. Die hohe Stirn, das nach hinten getämmte Haar, das bartlose Gesicht, kurz, die ganze Erscheinung Kennzeichnete den Mann als einen Gelehrten, der sich seiner Würde und seiner Verdienste um die Wissenschaft wohl be wußt war.
Mit festen Schritten betrat er das Gebäude und mit einem Herrscherblicke frug er den Officejungen, ob der Redakteur zu sprechen sei. Der Junge zeigte auf eine Thür, an der das Wort privat" geschrieben war und dorthin lenkte der Fremde feine Schritte.
Er flopfte.
Herein!" rief eine tiefe Stimme.
Als er eintrat, fand er einen Mann vor sich, der befümmert genug aussah. Fragend sah der Redakteur- denn das war der Mann mit dem unglücklichen Gesicht Fremden an.
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den
Mein Name ist Schulze und ich habe soeben mein Gramen bestanden," begann der Besucher. Uud
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3" meinte fragend der Redakteur.
" Ich will mich der Journalistik widmen. Ich hörte, daß Sie einen Brieftasten" Redatteur brauchen, einen Menschen also, der einen Briefkasten" Redakteur brauchen, einen Menschen also, der alle Fragen Ihrer Leser beantworten kann. Ich glaube, daß das eine paffende Stelle für mich wäre.
Der Redakteur brannte sich eine Bigarre an, that einige kräftige Züge und sagte dann:" Sie sind ganz richtig informirt. Wir brauchen einen Brieffastenmenschen, da unser jetziger sich seit furzem in einer Gummizelle befindet!"
" In einer Gummizelle?" " Ja!"
"
Wo denn?"
" Jm Irrenhaus!"
" Ist er denn verrückt?"
" Natürlich!"
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Der aus dem Land- Armenhause zu Straußberg entlassene obdachlose Schneidergeselle Brasse fiel zu derselben Zeit auf dem BahnEin 14 jähriger Messerheld hat am Sonnabend seine eigenen steig des Schlesischen Bahnhofes anscheinend infolge eines SchlagGeschwister nicht unerheblich verletzt. Der vielversprechende Knabe, anfalles plötzlich zu Boden und verstarb auf der Stelle. Die Sohn einer am Rottbuser Damm wohnenden ehrenwerthen Leiche wurde nach dem Schauhause geschafft. In der LandsbergerArbeiterfamilie H., hat sich vor mehreren Wochen aus der elter- straße fiel zu derselben Zeit ein obdachloser Maurer in der lichen Behausung entfernt, um sich vagabundirend umherzutreiben. Trunkenheit zur Erde und verlegte sich so schwer am Kopfe, daß Am Sonnabend Nachmittag kehrte er nach der Wohnung seiner er nach der königlichen Klinik gebracht werden mußte. Auf dem Eltern zurück, woselbst nur seine 17 jährige Schwester sowie sein Grundstück Greifswalderstr. 41 verstarb Nachmittags ein obdach10 jähriger Bruder anwesend waren. Das Mädchen machte dem loser Arbeiter, anscheinend an Alterschwäche. Als Nachmittags jugendlichen Vagabunden wegen seines Umhertreibens Vorwürfe, der vom Posten zurückkehrende berittene Schuhmann Remus die hatte jedoch nur wenige Worte gesprochen, als der Knabe mit Markgrafenstraße entlang ritt, wurde er vor dem Hause Nr. 26 geöffnetem Taschenmesser auf seine Schwester zusprang, derselben sein Pferd durch das plötzliche Bellen eines fleinen Hundes erdie Hand durchstach und dann dem hinzueilenden jüngeren Bruder schreckt, glitt aus und stürzte. Remus blieb am Steigbügel einen Messerstich in die linke Hüfte versetzte, so daß der hängen und wurde von dem wieder aufgesprungenen Pferde eine Kleine heftig blutend zusammenbrach. Auf die Hilferufe der Strecke mit fortgeschleift, bis der Bügelriemen riß. Das durchVerwundeten hinzukommende Personen überwältigten den Messer- gehende Pferd wurde beim Einbiegen in die Zimmerstraße von helden. dem Komtoirdiener Becker aufgehalten, stürzte jedoch dabei nochmals nieder und riß den 2c. Becker mit zur Erde, wobei dieser einen Armbruch erlitt. Der Schuhmann hat zwar eine Mustelzerrung an beiden Beinen erlitten, vermochte jedoch das unverlegt ge= bliebene Pferd zu besteigen und seinen Weg fortzusehen. Auf dem Schlesischen Bahnhof wurde am 21. d. M. Nachmittags der Arbeiter Borchardt von einem Eisenbahnwagen überfahren und an den Unterschenkeln so schwer verlegt, daß er nach dem Krankenhause Bethanien gebracht werden mußte. Am 22. 6. M. nahe der Lessingbrücke, wurde zu derselben Zeit die Leiche eines Vormittags wurde ein Schneider in seiner Wohnung in der Neuen Friedrichstraße erhängt vorgefunden. In der Spree ,
Verhaftet wurde vorgestern Mittag in einem Lokal der Invalidenstraße, als er beim Frühstück saß, der 21jährige Handlungs reisende Franz R., welcher seit etwa 6 Monaten in hiesigen Abzahlungsgeschäften thätig ist. K. hat die ihm anvertrauten Waaren, anstatt sie den Kunden zu überbringen, sofort veräußert und seinen Chefs gefälschte Leihverträge übergeben, das Geld aber in seinem eigenen Nußen verbraucht.
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gefängniß zu Moabit abgeführt ist dieser Tage in Lichtenberg der Wegen vorsätzlicher Brandstiftung in das Untersuchungsin der Prinzen- Allee 26 wohnhafte Tischlermeister Breiter. In Feuer aus, das, im Begriff, größere Dimensionen anzunehmen, mittags im Landwehrkanal die Leiche eines Soldaten des Füsilierdessen Wohnung brach vor einiger Zeit auf unaufgeklärte Weise Kanoniers des 2. Garde- Feld- Artillerie- Regiments und NachRegiments Nr. 35 angeschwemmt. Vor dem Hause Mezzernur durch das schnelle und entschlossene Eingreifen der Berliner Regiments Nr. 35 angeschwemmt. Feuerwehr auf seinen Herd beschränkt werden konnte. B. erlitt straße 42 fand eine Schlägerei statt, wobei ein Vergolder am bei dem Brande ungefähr 1000 M. Mobiliarschaden, der Verlust Kopf so schwer verletzt wurde, daß er, nach Anlegung eines Nothwäre jedoch durch zwei Versicherungs- Gesellschaften gedeckt worden. verbandes, nach der Universitätsklinik gebracht werden mußte. Die dieser Tage eingeleitete Untersuchung ergab nun, daß dem Am 21. und 22. d. M. fanden fünf kleine Brände statt. euer Brandstiftung zu Grunde liege und wurde als der vermuthliche Thäter B. verhaftet.
Theater.
Einen Selbstmord hat vorgestern Nachmittag ein Herr begangen, der furz nach 6 Uhr mit einem Pferdebahnwagen der Linie Weidendammer Brücke- Tegel in Reinickendorf anlangte. Deutsches Theater. Sonnabend, den 21. März. Bum Derselbe schoß sich in der Nähe des sog. Charlottenburger Weges ersten Male: Einsame Menschen. Schauspiel in 4 Aufzügen von mit einem Revolver in den Mund und brach mit zerschmettertem Gerhart Hauptmann . Schädel todt zusammen. Passanten, welche den Vorgang mit an- Man brauchte nicht von vornherein mißtrauisch zu sein, als gesehen, alarmirten sofort zwei in der Nähe befindliche Gendarmen man hörte, daß Herr Adolf L'Arronge sich die Aufgabe zuge und wurde durch diese der Thatbestand festgestellt. Der Selbst- sprochen hatte, die ,, Einsamen Menschen" in seinem Sinne bühnen" Was war denn die Ursache, daß der Arme den Verstand mörder war ein Mann in den zwanziger Jahren, die Waffe, mit gerecht zu machen. Herr L'Arronge ist ein geschickter Praftifer, verloren hat?" fagte blaffen Angesichts der Applifant. welcher er sich den tödtlichen Schuß beigebracht, ein kleiner foftbar der zudem noch den Ehrgeiz hat, ein Dichter zu sein. Er ist der Einer unserer Leser verlangte zu wissen, wie viel Haare ein ausgestatteter Revolper. Papiere, welche über seine Person Auf- Leiter unseres ersten Theaters, und daß er Witterung für die Zeit Chinese auf dem Kopfe hat, und er drohte, daß er, falls die Beschluß hätten gehen können, wurden bei ihm nicht vorgefunden. besitzt, hat er allein schon durch die Annahme des Hauptmannantwortung dieser einfachen Frage nicht in der nächsten Nummer Die Leiche wurde nach der Leichenhalle in Plößensee geschafft. fchen Dramas bewiesen. Zudem hat das Stück doch einige kleine erfolge, die Zeitung abbestellen werde." technische Mängel, hier und da ein paar Breiten, die den Rothstift vertragen können.
Bekommen Sie viele solcher Fragen?" meinte der Fremde
beklommen.
Nun ja, es geht," entgegnete der Redakteur, indem er nachlässig eine Anzahl Briefe zur Hand nahm. Hier find so einige Proben," meinte er leichthin, und wir können ja gleich einmal einen Verfuch machen."
Er öffnete die Briefe und las seinem Zuhörer gleich die geftellten Fragen vor. Wissen Sie das Datum der ersten Schlacht der Ammoniter?"
Nicht augenblicklich, aber ich kann nachsehen!" " Hm!" fuhr der Redakteur fort. Hier ist etwas Anderes; Zu welcher Religion bekannte sich Diana de Pottieres?" " Ich kann es augenblicklich nicht sagen, aber-" " Dann bitte, fagen Sie mir die volle Länge unb Breite der neuen Forth- Brücke; wie viel Steine zum Bau derselben verbraucht worden und wer zuerst über diese Brücke ging."
"
Ich weiß es nicht," gestand Herr Schulze.
Ein Brieftastenmann muß Alles wissen! Vielleicht können Sie aber diesem Fragesteller eine Kur für Schwindsucht, Kopfund Zahnschmerzen angeben?"
der Denterstirn.
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antworten können.
Was aber that er?
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Bunächst schnitt seine Heckscheere einige der schönsten Blüthenranten des Dramas so die Episode mit der Logiswirthin des Malers Braun- ganz überflüssiger Weise fort, dann aber, und es ist schwer begreiflich, daß der Dichter es zuließ wagte er die künstlerische Barbarei, den ganzen dritten Aft einfach zu streichen.
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Scharlach und Diphtheritis herrschen in der Umgegend Berlins . Nach Feststellung des Kreisphysikus Dr. Philipp ist in Reinickendorf eine Diphtheritisepidemie ausgebrochen; es sind an derselben, wie durch die angestellten Ermittelungen festgestellt ist, seit dem 23. v. M. 11 Kinder erkrankt, von denen 6 bereits gestorben sind. Die Erkrankungen haben zumeist auf dem fogen. Tegeler Plan stattgefunden, und es ist ärztliche Hilfe immer erst dann zugezogen, wenn die Gefahr auf das Höchste gestiegen und Rettung beinahe unmöglich war, während vorher ein hierselbst wohnhafter Kurpfuscher, der Apotheker Reichen, Lindowerstr. 26, die Kinder behandelt hat. Die allgemeine Anzeigepflicht soll dem nächst über Reinickendorf verhängt, und zugleich wird eine öffentliche Warnung vor der Behandlung durch Nichtärzte erlassen werden. Ferner sind in Friedrichshagen , wo vereinzelte Schar- Auch im Uebrigen gewährte die Aufführung des Dramas lachfälle seit Mitte Dezember aufgetreten waren, allein im Laufe auf der Freien Bühne", die nach dem unverfürzten Terte gegeben der letzten Woche 6 neue Erkrankungen vorgekommen, welche aller wurde, den reineren Genuß. Die zusammengeraffte Künstlerdings bis jezt sämmtlich einen guten Verlauf genommen haben. schaar, mit der dort die Schlacht geschlagen wurde, war der ge= Um jedoch einer Weiterverbreitung dieser Epidemie vorzubeugen, schulten Haustruppe des Deutschen Theaters" überlegen. dürfte auch für den Amtsbezirk Friedrichshagen die Anzeigepflicht angeordnet werden.
Natürlich ging dabei nicht nur dieser und jener feine Zug in der Motivirung der Charaktere und Handlungen verloren, es mußte manches, wie das Verhältniß zwischen Käthe und Anna Mahr, durchaus unverständlich bleiben. An die Stelle der Nothwendigkeit trat die Willkür.
von einem
Zunächst fehlte Frl. Meyer, welche in der alten Frau Vockerat eine vollendete Leistung geboten hatte. Frau Carlsen gab sich Am Schlachtenfee, dicht bei der Alten Fischerhütte, wurden redliche Mühe, einige Momente gelangen ihr auch vortrefflich, " Ich habe nicht Medizin studirt," antwortete der Mann mit am Sonntag Bormittag einige Kleidungsstücke gefunden, deren aber die patriarchalische Würde, das Bewußtsein, nicht nur die Ein Briefkasten- Redakteur muß Alles studirt haben," ent- Träger unzweifelhaft den Tod gesucht hat. Berstreut am Ufer Frau eines wohlhabenden Gutspächters, sondern auch die Mutter gegnete ernst der Redakteur. lagen umher ein gut erhaltener Winter Paletot, der am Kragen eines solchen Sohnes zu sein, fehlte ihr. Herr Sommerstorff, der die Firma des Berliner Herrengarderoben- Geschäfts von M. Koppel, den Johannes Boderat gab, unterschied sich von Herrn Hier sind noch einige Fragen, sehen Sie, ob Sie diese be- Mauerstr. 13/14, trug. Ein in dem Baletot befindliches weißes Emanuel Reicher , wie sich ein Deflamator " In welchem Jahre ließ sich Martin Luther einen Schnurr. Taschentuch war mit den Buchstaben L. B. gezeichnet. Neben Menschen- Darsteller eben unterscheidet. Fräulein Lehmann erwies " In welchem Jahre ließ sich Martin Luther einen Schnurr- dem Baletot fand sich noch ein feiner Cylinderhut, ein eleganter ist zu frisch von Natur für dieses„ kranke Hühnchen" und ihr sich als nicht ganz geeignet für die Rolle der Käthe. bart wachsen?" „ Ist ein Gesetz vorhanden, welches Jemandem verbietet, die Spazierſtock, ein zum Theil abgeschossener, zum Theil noch ge Talent nicht weit oder im beſſeren Falle nicht gepflegt genug, labener Revolver und ein Fläschchen, das muthmaßlich Gift ent- um solche Aufgaben dennoch zu umfpannen. Marie Frauens Auf welchen Tag fiel der 15. November im Jahre 902 vor halten, vor. Angaben, die auf die Person des Selbstmörders Bezug dorfer war hier wie bei der Aufführung in der Freien Bühne" haben könnten, find unverzüglich an den Amtsvorsteher von die Anna Mahr. Sie vermochte aus Eigenem nicht zuzulegen, Behlendorf zu richten. was der Dichter gerade bei dieser Figur schuldig geblieben ist.
Nichte seiner Großmutter zu heirathen?"
Christo?" Alle Farbe war nach und nach aus dem Gesicht des Herrn Schulze verschwunden. Fast weinend wandte er sich zum Gehen, indem er zu dem Redakteur sagte:„ Ich glaube nicht,
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