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Nr. 291.

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Berliner Volksblaff.

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Telegramm Adresse:

Sozialdemokrat Berlin ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1983.

Liebesgaben.

Mittwoch, den 13. Dezember 1911.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1984.

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fonservative Einbruch bei der Landtagswahl 1908 zuzuschreiben.

Seither beträgt die Verbrauchsabgabe für das Kontin- Seit den Wahlen von 1893 ist den Nationalliberalen der Bund gent 1,05 Mark, für das Ueberkontingent 1,25 Mart pro der Landwirte zwischen die Beine gefahren. Anfangs hielten die Hektoliter. Gleichzeitig wurde die zweite Liebesgabe, die Nationalliberalen sich für böllig immun gegen diese o ste Ibische Maischraumsteuer, fallen gelassen. Einen Ersatz fand man Junkerseuche". Später wurden sie vom Bund der Landwirte für sie aber im Brennrecht, das durch eine verschiedene immer mehr in das bündlerische Joch gezwängt. Sie wagten schon Menn sich auch in diesen Zeiten der Teuerung unser Besteuerung des Durchschnittsbrandes und des Ueberbrandes bald nicht mehr, stramm liberale Kandidaten ſelbſtändig aufzu­Kampf vornehmlich gegen die agrarische Preistreiberei unserer wiederum wie eine Kontingentierung preiserhöhend auf die stellen, ohne vorher mit dem Bunde Rücksprache gehalten zu haben. wichtigsten Nahrungsmittel Brot und Fleisch richtet, soll dem gesamte Produktion wirkt. Gewerbliche Brennereien sind zu und 1907 konnten sie der vollständigen Ausschaltung als Mehrheits­Schnapsblock doch der Streich unvergessen bleiben, nach ungunsten der landwirtschaftlichen weiter durch erhöhte Be- partei nur dadurch vorbeugen, daß fie in den Wahlkreisen Einden, dem er seinen Namen trägt. Zölle haben auch andere triebsauflagen schlechter gestellt. Hefebrennereien Uelzen und Harburg auf Kandidaturen verzichteten. Der Wahl­Staaten. Aber die niederträchtige Prämiierung der Ausfuhr müssen außerdem einen weit größeren Teil( 65 Proz. ihres freis Harburg war feit 1867 mit nur einmaliger Unterbrechung in unseres Brotgetreides durch das volksaushungernde Getreide- Erzeugnisses) vergällen als die übrigen Brennereien, die etwa nationalliberalem Besize. Die Bündler holten auch Harburg und einfuhrscheinſyſtem und die Liebesgabenpolitik machen uns nur 30 Proz. ihres Durchschnittsbrandes denaturieren. Da Uelzen , nahmen den Nationalliberalen Geestemünde ab und andere Staaten doch nicht so leicht nach. Durch die aber der denaturierte Branntwein, falls er für seinen Zweck, retteten" durch ihr Zusammengehen mit dem Zentrum auch Hil­Schnapsgesetzgebung haben sich die Agrarier in lieb- die Verwendung in der Industrie, noch rentabel bleiben soll, desheim für sich. Außerdem fiel Goslar der Wirtschaftlichen Ver­lichem Verein mit ihren geistigen und geistlichen Brü- keine Preiserhöhung erträgt, muß der unvergällte Trink- einigung zu. Die Nationalliberalen bekamen letzten Endes doch dern eine Domäne geschaffen, die wirklich in der Welt branntwein alle Lasten tragen. Die kleinen und gewerblichen noch 9 Mandate, aber 5 davon nur deshalb, weil die Bündler sich ihresgleichen sucht. Weit entfernt davon, den Schnaps- Brennereien und die Konsumenten werden demnach durch die verpflichtet hatten, feine Gegenkandidaten aufzustellen. Die Welfen genuß eindämmen zu wollen, erstrebten die Agrarier von jeher Liebesgaben schluckenden Großagrarier zwiefach geschröpft. konnten nur ein Mandat von sechs retten. nur eine Festigung Preußens als Zentralschnapsfabrik der So kommt es, daß von jedem Liter Trinkbranntwein die Inzwischen hat sich die politische Situation wesentlich ver­Welt", wie Engels es nannte, und eine Füllung der eigenen Brenner eine Liebesgabe von 14 Pfennig einstecken, während ändert. Einige strammkonservative Herren sind Regierungspräst Taschen mit dem Gelde der Allerärmsten. Während die das Reich nur 33 Pfennig Steuern einzieht. Seit der Ein- benten geworden darunter befindet sich auch der Gründer der Junker ihre Zoll- und Einfuhrscheinpolitik noch durch einige führung der Liebesgaben haben die Schnapsbrenner nicht fonservativen Partei in der Provinz- und deren Einfluß ist der Scheingründe beschönigen und auf gleiche Raubzüge fast aller weniger als 1 Milliarde Mark eingesteckt! europäischen Staaten verweisen fönnen, ist die Brand­An der Arbeiterschaft ist es, einmal den Agrariern diese Nicht weniger als 8 nationalliberale Landtagsmandate gingen dabei fchabung des Volkes durch die Liebesgaben so offen- Liebesgabe, wie sie 1887 von einem Junker selbst in seiner flöten. Die Nationalliberalen zogen nun aus Rache nach dem sichtlich und ungeheuerlich, daß sie selbst durch die eigens zum ersten Freude über diesen Extraprofit genannt wurde, durch Often, und damit wurde das Zusammengehen mit dem Bunde der Zweck der Verschleierung getroffenen verzwickten Einzelbe- Herabdrückung des Verbrauchs bis zur Höhe des Kontingents Landwirte für die Nationalliberalen nicht mehr möglich. Die stimmungen der letzten Reichsfinanz ,, reform " nicht verdeckt zu schmälern. Denn sobald der Konjum unter das Kontingent Finanzreform, den schwarzblauen Block, alles hätten unsere werden kann. Und noch unangenehmer als die Bezeichnung finkt, erhöht sich der Preis des Branntweins nur um die Nationalliberalen geschluckt, wenn sie nur beim Bunde der Land­schwarzblauer Block" ist daher den reaktionären Machthabern niedrigere Verbrauchsabgabe. Die 46 Millionen, die jetzt wirte noch Gnade gefunden hätten; aber Dr. Diederich Hahn er. das brandmarkende Beiwort Schnapsblock". 11 Die Geschichte der Schnapsgesetzgebung knüpft sich an würden unseren Junkern dann verloren gehen. Mehr aber aus Hannover heraus ist. jährlich an Liebesgaben von den Agrariern eingestedt werden, flärte, er werde nicht eher ruhen, als bis der lette Nationalliberale den Namen Bismarcks. Er, der damals gerade mit den noch als von der durchaus notwendigen strikten Befolgung des In ihrer Herzensangst schlossen die Nationalliberalen mit dem Junkern aufs neue gute Freundschaft geschlossen hatte, setzte in Leipzig beschlossenen Branntweinboykotts erwartet das Freifinn ein Bündnis. Der konnte ihnen aber gar nichts bieten, im Kartellreichstag von 1887 die für den Moloch not- Proletariat von der politischen Abrechnung mit dem ganzen denn das Mandat für Emden behielt er für sich. Schließlich boten wendige Erhöhung der Reichseinnahmen durch und gewährte System agrarischer Liebesgabengesetzgebung. Mit der die Nationalliberalen den Freisinnigen noch Hannover an unter der ihnen dafür die Liebesgabe". Das Wesen der Liebesgabe Schnapsbötigkeit des deutschen Bolkes muß Bedingung, daß die Freifinnigen fie in den für sie in Betracht besteht darin, daß ein begrenzter Teil der Produktiondas endlich Schluß gemacht werden. Es ist einfach eine fommenden Wahlkreisen in Ruhe laffen mögen. So wollten die Kontingent mit niedrigeren Verbrauchsabgaben belegt iederträchtigkeit, daß die oftelbischen Junker auf einstigen Beherrscher der Provinz Hannover sich wenigstens diese wird als das Ueberkontingent. Wird nun die Begrenzung der Sosten der Aerm sten ausgehalten werden. Der Feinde" vom Leibe halten; doch auch das ist nicht gelungen, denn Produktion( die Kontingentierung) so gering gewählt, daß Schnapsblod hat bei der Finanzreform die Liebesgabe in Osnabrück und in Goslar betreiben freisinnige Kandidaten trotz der Verbrauch notwendig über das Kontingent hinausgeht zu verewigen geglaubt. Um die etwa 46 Millionen Mark der nationalliberalen Heulmeierei frisch und munter ihre Agitation. und daher die Produktion eines Ueberfontingents hervor- betragende Schnapsrente zu sichern, haben Konservative, Anti- Die Wahlsituation ist noch nicht völlig geklärt, denn noch sind rufen muß, so bestimmt der Preis des Ueberkontingents mit femiten, Bolen und Zentrum ihren Bund geschlossen. Die nicht alle Kandidaten aufgestellt. Im Wahlkreise Ginbeck hat der der höheren Verbrauchsabgabe den Preis der Gesamtpro- Wahl am 12. Januar muß diesen elenden Schnapshandel zu- Bund der Landwirte sogar die Welfen ins Vertrauen gezogen und nichte machen. Den politischen Schnapsbrüdern keine Stimme! mit ihnen gemeinsam einen Kandidaten aufgestellt. Das Poltern Es ist nicht möglich, bei dem gleichen Händler kontingen- Das Ausbeutungssystem der indirekten Steuern, durch das der Liberalen über die nationale Verräterei läßt die tierten Branntwein zu einem niedrigen Preis und nichtkon- die Bourgeoisie die Staatslasten auf die Besiklofen abwälzt, Bündler ganz kalt, da der Zweck ihrer Taktik ist, hier die tingentierten zu einem höheren Preis zu kaufen. Denn der würde aber, wenn es nach dem Willen der bürgerlichen Bar- Nationalliberalen aus der Stichwahl herauszudrängen. Kostenpreis der für den Bedarf noch notwendigen Ware be- teien ginge, noch weiter ausgebaut werden. Die Sozialdemo- Der größte Gegner erwächft den Nationalliberalen aber in der stimmt den Preis dieser gesamten Warenmenge überhaupt. fratie allein verwirft dieses ganze die Volksmassen belastende Sozialdemokratie. Dah wir bei dieser Reichstagswahl wie feit 1887 wurde nun das Kontingent mit einer Verbrauchsabgabe System der indirekten Steuern und Zölle, von denen die 1884 nur ein einziges Mandat bekommen, erscheint geradezu aus­von 50 Mark pro Hektoliter, das Ueberkontingent mit einer Liebesgabe nur der freilich scheußlichste Auswuchs ist. Des- geschlossen. Es nüßt nichts, zu prophezeien; aber daß wir Kreise Verbrauchsabgabe von 70 Mark pro Hektoliter belegt. Die halb müssen die Stimmen der arbeitenden und besiglosen erobern können, die jest nationalliberal vertreten sind, steht fest. Produzenten des kontingentierten Branntweins steckten alio lassen am 12. Januar der Sozialdemokratie gehören. Und was das wichtigste ist: in verschiedenen Wahlkreisen auch für jeden Hektoliter eine Ertragabe von 20 Mark ein. Das nationalliberal vertretenen werden wir durch Stimmenzuwachs Kontingent war so bemessen, daß auf jeden Einwohner der in die Stichwahl kommen und dadurch die Nationalliberalen aus süddeutschen Staaten Bayern , Baden und Württemberg drei der Stichwahl herausdrängen können. Darauf läuft freilich auch Biter entfielen, während für Norddeutschland 412 Liter pro die zielbewußte Politik Dr. Diederich Hahns hinaus, der schon vor Kopf der Bevölkerung fontingentiert wurden. Die Süddeut­einem Jahre im preußischen Abgeordnetenhaus verkündete: In der schen wurden durch die günstigere Kontingentierung für die Die Proving Hannover war von jeh die Hochburg der Provinz Hannover wird derjenige gewählt, der mit einem Sozial­Ausbeutungspläne gefödert; doch sind von ihnen weniger Rationalliberalen. Zwischen dieser Partei und den Welfen demokraten in Stichwahl tommt. Er fennt die hannoverschen große Brenner an dieser Politik interessiert. schwankte das Wahlglück hin und her; bald hatte die eine, bald die Kämpen gegen den schwarzblauen Block zu genau, als daß er ihnen Die Verteilung des Kontingents an die einzelnen andere Partei den größten Teil der 19 Reichstagsmandate der nicht zutrauen könnte, daß sie Schleppenträger der Schnapsproduzenten ist eine wi II fürliche. Von den vier Provinz im Besit. Nur das Zentrum hat seit 1867 einen sicheren Junkerwerden. Und um Hahn in seinen Erwartungen zu be­Millionen Hektoliter verbrauchten Branntweins waren 2,25 Wahlkreis- Meppen Lingen - den früher der Abg. Windt- stärken, erklären einige Nationalliberale schon jetzt aufdringlich, Millionen Hektoliter mit der geringeren Abgabe belegt. Von horst vertrat. Mit wenigen Ausnahmen errangen auch die Kon- daß sie in der Stichwahl die Schwarzblauen heraushauen wollen. den anfänglich 40, dann 46 Millionen Mark Liebesgaben fervativen oder die Reichspartei bei den Wahlen 1 bis 2 Mandate, Dafür werden sie auch vom Bunde der Landwirte nach Noten durch­strichen die preußischen Brenner allein 33 Millionen Mark sveimal holte sich sogar der Freifinn einen Sitz durch Zufalls gepeitscht, damit sie um so williger Stichwahlhilfe leisten. Sie be= und davon die ostelbischen wieder 32 Millionen Mark ein. wahlen. reiten diese Lage selbst vor, indem sie die Sozialdemokratie mit

duktion.

Zur Reichstagswahl.

Die Wahlbewegung in der Provinz Hannover .

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Offener Brief an Herrn Kaempf. Der Demokratische Wahlausschuß des ersten Berliner Reichstagswahlkreises hat an den von der Fortschrittlichen Volkspartei in diesem Kreise wieder aufgestellten Kandidaten Herrn Johannes Kaempf folgenden offenen Brief gerichtet: Berlin , den 12. Dezember 1911. Offener Brief!

Die 200 größten Brennereien sind zusammen mit 5 Millionen Die Sozialdemokratie hat bisher nur einen einzigen allen Mitteln bekämpfen. Die alberne Phrase des Herrn Lehmann: Mark Liebesgaben beteiligt, die 19 000 Ieinsten Wahlkreis, Hannover - Linden, erobert. Biermal von" Der Feind steht links, der Gegner rechts," ist für unsere Liberalen Brennereien mit zusammen drei Millionen Mart. 1884 bis 1893 ist uns der Kreis in der Stichwahl zugefallen; seit ein Dogma geworden. Am Grabe ihrer Partei übersehen sie ganz, Gleich große Brennereien erhalten ein ganz verschiedenes 1898 fiegte die Sozialdemokratie immer im ersten Wahlgange unter baß der Gegner aufs Ganze" geht. Kontingent, dessen Höhe jährlich neu vom Bundesrat bestimmt fortdauernder Steigerung der Stimmenzahl. 1884 stimmten in Die Sozialdemokratie ist gerüstet. Sie fann mit größter Bu wird. Einzelne Brennereien streichen allein 35 000 der Stichwahl zwischen unserem Genossen Meister, der 8340 versicht dem 12. Januar entgegensehen. Mark an Liebesgaben ein. Auch eine Reihe von gefürsteten Stimmen erhielt, und dem Welfen Brüel mit 8969 Stimmen, die Nationalliberalen zum größten Teil für Meister, der dann Häuptern finden sich unter den Hauptempfängern. Außer den Verbrauchsabgaben von 50 bezmo. 70 Mark auch mit 12 352 gegen 11 791 Stimmen des Welfen gewählt wurde. erhob das Reich noch eine Maischraumsteuer( im Maischraum, Nach dem 1906 erfolgten Tode Meisters glaubten unsere Gegner, d. h. großen Bottichen, wird der Branntpein durch Gärung uns den Wahlkreis entreißen zu können. In einem beispiellos ge­hergestellt) von 1,31 Mart pro Hektoliter. Da aber der Groß- führten und vom Reichsverband geleiteten Wahlkampf wurden alle betrieb durch technische Verbesserungen den Maischraum pro- Hebel in Bewegung gefeßt, um zu beweisen, daß der bisherige Sieg duktiv viel besser ausnuten fann als der Kleinbetrieb, ber- der Sozialdemokratie nur der persönlichen Beliebtheit des Genossen dienten die Großbrenner durch diese Steuer an jedem Hektoliter Meister zuzuschreiben gewesen sei. Aber alles war nußlos. Zwar noch eine zweite Liebesgabe von 4 Mart, auch ein wurden mehr gegnerische Stimmen abgegeben, aber auch die sozial­Beitrag zur Mittelstandspolitit". demokratischen Stimmen nahmen um 2500 zu, um im nächsten Bei der Reichsfinanzreform plante die Regierung ein Jahre bei den Blodwahlen noch um weitere 4300 auf 36 113 an Branntwein staatsmonopol. Das Reich sollte den zusteigen. Die Gegner haben eine gut organisierte und durch­privaten Brennern den Schnaps abkaufen aber so, daß den gebildete sozialdemokratische Arbeiterschaft vor sich. Infolgedessen Brennern die Liebesgabe von 20 Mark pro Heftoliter haben die Nationalliberalen es für diesmal aufgegeben, noch Geld berblieb und dann mit einem Aufschlag von 50 Mark in diese nußlose Wahlagitation hineinzustecken. Sie haben wieder verkaufen. Aus politischen Gründen war das Zen Hannover den Freifinnigen überlassen. Diese merkwürdigen Leute trum für diesen Vorschlag aber nicht zu haben und erwarb reden sich jetzt ein, fie könnten den Streis von der Sozialdemokratie fich die Zuneigung der ostelbischen Junker dadurch, daß es trotz befreien. Dabei besteht der Freifinn nur aus einem Häuflein Bier­starker Erhöhung der Verbrauchsabgabe die dauernde Beibe- politiker, das den Spottnamen: Statklub Eugen Richter " er­haltung der 20 Mark Liebesgabe beantragte halten hat

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An den Reichstagskandidaten der Fortschrittlichen Volkspartei für Berlin I,

Herrn Johannes Raempf. Berlin ,

Sehr geehrter Herr!

Sie waren im Deutschen Reichstag Bertreter des I. Berliner Reichstagswahlkreises. Sie waren gewählt als Mitglied einer Partei, die fich Bolts partei" nennt, und Sie behaupten, immer nur das Wohl der Allgemeinheit und nicht die Interessen eines begrenzten Kreises vertreten zu haben. Sie waren ge= wählt durch das allgemeine, gleiche Stimmrecht und wollen durch dieses wiedergewählt werden.

Ist das die Wahrheit, so find Sie verpflichtet, auch der All­gemeinheit in voller Deffentlichkeit Rechenschaft abzulegen über